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Der Tagesablauf in der Krippe

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Academic year: 2022

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Der Tagesablauf in der Krippe

7.30 Uhr- 8.30 Uhr Ankommen mit Mama oder Papa 8.30 Frühstücken

9.15 Uhr Freispiel drinnen oder draußen, kneten, malen, streiten, turnen, singen, Chaos verursachen, lesen, arbeiten, kuscheln, die ein oder andere Windel wechseln, Ausflüge

machen rund um die Flohkiste.

11.00 Uhr Es gibt schon Mittagessen, sonst werden wir zu müde…!

11.30 Uhr Wer braucht noch eine frische Windel? Danach: Ab ins Körbchen!

13.00 Uhr Wer ist denn da schon wach? Gemütliches Spielen im Bärenzimmer

14.00 Uhr Mama/ Papa/Oma/Opa kommen. Wer schläft noch? Wer tollt schon auf dem Flur herum? Wer begrüßt die Eltern schon am Küchenfenster?

Ab 13.50 Uhr: Ankommen- jede Familie wird von den diensthabenden Teamfrauen persönlich begrüßt.

Der Tagesablauf in der Krippe ist klar strukturiert und ritualisiert. Das gibt den Kindern und Eltern Orientierung und Sicherheit.

Verabschieden:

Abschiedsbewußt werden die Eltern am Winkefenster von ihrem Kind verabschiedet. Dieses Ritual wird schon in der Eingewöhnung eingeführt. Eine Kollegin steht dem Kind zur Seite, die Größeren verzichten manchmal darauf- ein weiterer Schritt zur Selbstständigkeit.

Gemeinsame Mahlzeiten:

Frühstück und Mittagessen werden gemeinsam in der Gruppe eingenommen. Erst wenn alle am Tisch sitzen und der gemeinsame Tisch Spruch gesprochen wurde, wird gegessen. Die Kinder wählen frei, was sie essen möchten. Es wird keiner gezwungen, etwas zu essen, was er nicht mag. Die Kinder essen alleine und selbständig. Die Kleinsten bekommen am Anfang, falls erforderlich, Unterstützung. In der Regel wollen aber auch sie bald selbständig essen. Die Größeren schmieren alleine ihre Brote, bedienen sich selbst beim Nachschlag oder helfen den Kleineren. Das Essen wird gemeinsam beendet. Der verbindende Charakter der gemeinsamen Mahlzeiten zeigt sich auch beim Feiern von Geburtstagen oder Verabschiedungen, wenn ein Kind in die nächste Gruppe wechselt. Es wird am Tisch gesungen, beschenkt und der leckere, von Mama gebackene Kuchen verspeist.

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Freispiel:

In der Freispielzeit können die Kinder frei wählen, mit wem und was sie spielen. Die Teamfrauen stehen als Spielpartnerinnen zur Verfügung. Je nach Gruppendynamik, Wetter, und Anlass wird die Gruppe geteilt, wird hinausgegangen, spazieren gegangen oder ein Angebot wie Kneten, Malen, Tanzen, oder Turnen gemacht.

Pflege:

In der Regel werden die Kinder kurz vor dem Mittagessen oder danach gewickelt. Bei Bedarf natürlich vorher. Die Kinder, die sich gerade im Sauberwerden-Prozess befinden, werden auch unter der Spielzeit daran erinnert, begleitet und bei Bedarf angeleitet, die Toilette zu benutzen. Die Kinder werden nur von ihnen bekannten Teamfrauen gewickelt. Neue Kolleginnen, Elterndienste oder Praktikantinnen müssen sich erst mit dem Kind vertraut machen, bevor die Pflege übernommen werden darf.

Schlafen:

Jedes Kind hat seinen eigenen Schlafplatz, mit den ihm vertrauten Sachen wie Schlafsack, Kissen, Kuscheltier, Schnuller etc. Jedes Kind wird seine individuelle Schlafzeit und sein eigenes Schlafritual zugestanden: Die größeren gehen oft später, die Allerkleinsten haben evtl. schon am Vormittag geschlafen. So will das eine Kind gekuschelt werden, das andere schläft nur in der Hängematte, das nächste möchte noch ein Schlaflied hören. Im Schlafraum hat während der gesamten Ruhezeit eine Kollegin Schlafwache. Sie legt sich zu den Zwischen-Aufwachern, nimmt aufgewachte Kinder an und bringt sie hoch in die Wachgruppe.

Wachgruppe:

In der Wachgruppe tummeln sich die Nicht-mehr-Schläfer, Aufwacher und noch nicht- Schläfer beider Krippengruppen. In der Regel sind in dieser Zeit die verbleibenden Kinder sehr entspannt, da es zum einen weniger Kinder sind und diese wenn auch nicht schlafmüde, doch ruhebedürftig sind. Die Kolleginnen in der Wachgruppe lesen und kuscheln mit den Kindern, bieten noch eine Obstmahlzeit an oder lassen die Kinder in Ruhe spielen. Sie sind direkte Ansprechpartnerinnen für abholende Eltern. Diese haben hier die Möglichkeit, sich Informationen über den Krippentag ihres Kindes einzuholen.

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Eingewöhnung in der Flohkiste

Da werden Hände sein, die dich tragen und Arme, in denen du geborgen bist, und Menschen, die dir ohne Fragen zeigen, dass du auf dieser Welt willkommen bist.

(Autor unbekannt)

Das einjährige Kind ist dem Säuglingsalter entwachsen und beginnt nun die erste Reise ohne den stetigen Schutz seiner Eltern. Dafür erweitert es seinen Radius, findet einen völlig neuen Lebens-Raum, knüpft ein zartes emotionales Band zur Erzieherin in der Krippe, und später zur Gruppe, den anderen Kindern und Teamfrauen.

Dieser Schritt ist ein Meilenstein im Leben eines Kindes. Dieser Schritt muss gestaltet und gemeinsam von Einrichtung und Elternhaus gut organisiert und vorbereitet werden.

Die Krippe unserer Einrichtung arbeitet nach den Prinzipien des „Berliner Eingewöhnungskonzeptes". Dieses Konzept wurde vor allem für Kinder unter drei Jahren entwickelt, damit sie beim Übergang in die Kindertageseinrichtung altersgerecht und sinnvoll begleitet werden. Um mit dem Kind eine schöne und erfolgreiche Eingewöhnung gestalten zu können, ist die Zusammenarbeit und Kommunikation zwischen Eltern und Krippenteam die Basis. Eingewöhnung ist die aktive Anpassungsleistung des Kindes, bei der es von unserer Erzieherin und den Eltern unterstützt wird. Die Eltern sollen zu der Entscheidung einer außerfamiliären Betreuung stehen, denn nur dann können sie dem Kind Zutrauen in die neue Umgebung und in die Bezugserzieherin vermitteln. Bisher verbrachte das Kind seinen gesamten Tagesablauf im Elternhaus und fand dort seine Sicherheit. Diese soll es nun auch in der Krippe erreichen. Die Individualität des Kindes, seine Vorerfahrungen mit Trennungssituationen und seine Bindungsbeziehungen sind wichtige Informationen, die uns helfen, das Kind kennen und verstehen zu lernen. Erst wenn das Kind Vertrauen zu seiner Bezugserzieherin aufgebaut hat, ist die Anwesenheit der Eltern für die gesamte Betreuungszeit nicht mehr erforderlich. Da dieser Zeitpunkt von Mensch zu Mensch verschieden sein wird, kann die Dauer der Eingewöhnung nie vorhergesagt werden. Es gibt aber Erfahrungswerte durch die jahrelange Arbeit mit Kindern, so dass die Familien mit einem Zeitraum von 2-6 Wochen rechnen können.

Wir nehmen uns die Zeit und Geduld, die jedes Kind dafür braucht.

Eine Eingewöhnung durchläuft 4 Phasen, die vor allem für die im Beziehungs-Dreieck agierenden Personen Erzieherin-Kind-Mama eine hohe Sensibilität, Offenheit, Vertrauen und Geduld erfordern. „Mama“ steht hier für alle, dem Kind von Geburt an zu gewande Bindungspersonen, so können natürlich auch der Vater, die Großeltern oder andere vertraute Personen des Kindes die Eingewöhnung begleiten. In der Eingewöhnung selbst soll die Bindungsperson nicht wechseln.

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Phasen der Eingewöhnung

 Annäherung/erstes Kennenlernen

Kind: Hallo, ich und Mama wir schauen uns das mal an! Wer bist du? Wer seid Ihr?

Erzieherin: Zeig mir, wer du bist, was du magst und was du noch ablehnst.

Mama: Ich bin gespannt, wie mein Kind reagiert, ich beobachte genau, was hier passiert.

 Stabilisierung

Kind: Gemeinsam schaffen wir Essen und Spielen in der Gruppe, ich lerne meine Erzieherin besser kennen, Mama ist mein sicherer Hafen.

Erzieherin: Ich biete dir meine Nähe an, ich begleite dich bei deinen Erkundungen und Eroberungen.

Mama: Ich halte mich im Hintergrund und lasse die Annäherungen der Erzieherin zu.

 Trennung

Kind: Ich schaffe das auch ohne Mama…! Abschiedsbewußt sagen wir Tschüss zu Mama-. Nach einem überschaubaren Zeitrahmen folgt das sich Wiedervereinen mit Mama.

Erzieherin: Ich begleite dich beim Abschiednehmen, fange deinen Schmerz auf und lass diesen auch solange zu, bis du bereit bist, dich neuem zuzuwenden.

Mama: Gespannt, aber auch angespannt lasse ich los, vertraue aber dem Kind und der Erzieherin.

 Schlussphase:

Kind: Ich komme gerne, ich fühle mich auch alleine richtig wohl in meiner Gruppe, lasse mich trösten und schlafe mittags auch hier.

Erzieherin: Ich bin für dich da, mache dich aber auch mit den anderen Teamfrauen bekannt.

Mama: Entspannt, mit der Gewissheit und Sicherheit, mein Kind ist in guten Händen, kann ich gehen. Auch wenn es noch Abschiedsschmerz zeigt, weiß ich, es wird liebevoll aufgefangen.

Ziel all dieser Bemühungen ist es, dem Kind eine schöne, anregende und spannende Krippenzeit zu ermöglichen. Wir wollen unseren Eltern das Gefühl geben, dass das Kind gut umsorgt bei uns aufgehoben ist. Das Kind erlebt einen Teil seines Alltags nun zusammen mit anderen Kindern, vielen spannenden Herausforderungen und bunten

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Abläufen, Ritualen und konstanten Personen kann das Kind eine neue Welt entdecken.

Zitat von Hermann Hesse

Geduld ist das Schwerste und das Einzige, was lernen sich lohnt.

Alle Natur, alles Wachstum, aller Friede, alles Gedeihen und

Schöne in der Welt beruht auf Geduld, braucht Zeit, braucht Stille,

braucht Vertrauen.

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Eltern in der Flohkiste

Neben Kindern und pädagogischem Team haben Eltern eine wichtige Rolle in der Flohkiste, denn Elternmitarbeit ist wichtiger Teil unseres Konzepts. Durch die Präsenz der Eltern im Alltag des Kinderhauses entsteht eine familiäre Atmosphäre. Die Kinder erleben die positiven und vertrauensvollen Kontakte zwischen Erzieherinnen und Eltern und schöpfen daraus ihre emotionale Sicherheit. Die Eltern ihrerseits erleben, wie die Kinder die ersten Sozialisationsschritte außerhalb der Familie machen. Damit Eltern dies zulassen können, bedarf es ihres Vertrauen und ihrer Offenheit gegenüber der pädagogischen Arbeit, die das Erzieherteam leistet.

Eltern in einer Elterninitiative haben die Möglichkeit, sich auf unterschiedlichen Ebenen zu engagieren und so entscheidend das Bild der Einrichtung mit zu prägen. Die Flohkisteneltern sind aufgefordert, sich am Alltag, Gestalten und Weiterentwickeln des Kinderhauses aktiv zu beteiligen und für einzelne Bereiche Verantwortung zu tragen. Dies können sie durch Einsatz ihrer Talente, aber auch durch das Verfügung stellen von Zeit und Energie tun.

Derzeitige Arbeitsfelder für Eltern sind:

 Vereinsarbeit/Vorstandsarbeit/Gremienarbeit

 „Elternjobs“ wie Sperrmülldienst, Homepagepflege, Elternvertretung, Öffentlichkeitsarbeit

 Organisieren und Durchführen von Aktionen und Festen sowie Vorträgen, Basaren, Basteltagen, Weihnachtsmärkten usw.

 Haus- und Gartenpflege

 Einsammeln von Spenden

 Hospitation in den Gruppen und Unterstützung des Gruppenalltages bei Ausflügen, Waldtagen u.ä.

Zur Unterstützung der Kommunikation zwischen der gesamten Elternschaft und dem Kinderhaus werden in allen Gruppen aus den Reihen der Eltern zwei Elternvertreter gewählt, welcher die Interessen der Eltern und der jeweiligen Gruppe im sogenannten

„Leitungsgremium“ gewährleistet. Hier werden ähnlich einem Elternbeirat verschiedene Ereignisse des Kinderhauses beratschlagt und entschieden.

Alle 2 Monate findet ein verpflichtender Elternabend in den Gruppen statt. Im pädagogischen Teil des Abends berichtet das Team über die aktuelle Arbeit in der Gruppe und über Befindlichkeiten der Kinder/Gruppe. Die Eltern erhalten einen Ausblick und Informationen zur Planung von bevorstehenden Aktionen. Die Elternvertreter berichten die Ergebnisse aus dem

„Leitungsgremiums“. Weiter werden einzelne Themen diskutiert, die die Eltern jeder Gruppe einbringen, es werden Elterndienste festgelegt, Termine abgestimmt, Neuigkeiten ausgetauscht und, vor allem: gelacht und geredet!

All diese Aktivitäten geben den Eltern die Gelegenheit, Einblick in den Alltag der Flohkiste zu bekommen und andere Eltern kennen zu lernen. Denn auch Eltern brauchen Eltern. In der Flohkiste erleben sich Eltern als Teil einer Gemeinschaft, die Eltern haben die Möglichkeit Kontakte zu knüpfen, sich zu vernetzen und bei gemeinsamen Erlebnissen Freundschaften zu schließen.

Kontakt zum pädagogischen Team

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In der Flohkiste begegnen wir uns auf Augenhöhe. Eine vertrauensvolle, offene Kommunikation zwischen Eltern und ErzieherInnen ist wichtig, wenn es um das Wichtigste, die Belange der Kinder, geht.

Die Erziehungspartnerschaft zwischen Eltern und pädagogischen Personal findet an verschiedenen Stellen statt:

Elternabend

Eingewöhnung des Kindes in die Krippe

Elterndienst kann in Absprache mit dem Team stattfinden. Hier erhalten Eltern die Möglichkeit, ungefiltert Einblick in die tägliche Betreuungsarbeit zu bekommen. Das päddagogischen Team der Flohkiste ist es erfahren darin, transparent und authentisch seine Arbeit vorzustellen.

Elterngespräche: Mind. einmal jährlich erhalten Eltern im Gespräch mit den Erzieherinnen einen fundierten Entwicklungsbericht über ihr Kind und dessen Stand in der Gruppe. Der alltägliche Austausch findet bei Tür‐und‐Angel‐Gesprächen statt. Bei Unsicherheiten und Erziehungsfragen können sich Eltern jederzeit an die Erzieherinnen wenden und einen Gesprächstermin vereinbaren.

Referenzen

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