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Originalie Buchbesprechung

Ärzteblatt Sachsen 6/2004 233

mühen, gemeinsam mit den Pädagogen den Betroffenen stützend zu begleiten. Nicht zu- letzt ist unbedingt ein erhebliches Umdenken bei den Logopäden erforderlich, um ihrer Be- rufung gerecht zu werden. Mit Sicherheit werden die geistigen Fähigkeiten von nicht- sprechenden oder sprachbehinderten Menschen zu niedrig bewertet. Sie wissen und verstehen viel mehr als wir oft denken. Hier tut sich ein weites Feld für Mediziner, Pädagogen und Therapeuten auf, einen Humanisierungspro- zess für Betroffene mit Sprachbehinderung in die Wege zu leiten. Es gibt leider noch immer

viel zu wenig Therapeuten und Interessierte die Kompetenz in „Unterstützter Kommuni- kation“ besitzen. Für die medizinischen Uni- versitäten und Hochschulen in Deutschland ist im internationalen Vergleich sicherlich noch Nachholebedarf vorhanden. „Unterstützte Kommunikation“ ist weltweit immer stärker im Vormarsch. Es ist höchste Zeit sich des- halb mit den Methoden der „Unterstützten Kommunikation“ auseinander zu setzen. Die Vermittlung und der Einsatz der „Unterstütz- ten Kommunikation“ darf nicht davon abhän- gen, dass ein „behindert“ genannter Mensch

das Glück hat, auf eine besonders einfühlsame Bezugsperson zu treffen. „Unterstützte Kom- munikation“ muss lehrbar und erlernbar sein.

Zu hoffen ist, dass durch diesen Beitrag ein Anstoß gegeben wurde, damit „Unterstützte Kommunikation“ auch im medizinischen Be- reich in Zukunft einen festen Platz finden wird.

Anschrift des Verfassers:

Dr. med. Hans-Joachim Gräfe Facharzt für Physikalische und Rehabilitative Medizin,

Facharzt für Chirurgie Im Kirschgarten 10, 04655 Kohren-Sahlis

Deutsche Gesellschaft für pädiatrische Infektiologie (Hrsg.)

„Handbuch Infektionen bei Kindern und Jugendlichen“

4. erweiterte und neu bearbeitete Auflage Futuramed Verlag München 2003 984 Seiten, gebunden

Preis: 59,00 Euro, ISBN: 3-923599-90-0 Das Handbuch der Deutschen Gesellschaft für pädiatrische Infektiologie (DGPI) ist inner- halb von 8 Jahren bereits in 4. Auflage erschie- nen. Dies spricht für die hohe Akzeptanz, die das Buch seit seiner Einführung errungen hat.

Pädiatrische Infektiologen aus Ost und West gründeten nach der deutschen Einigung die DGPI, die sich rasch zu einem Forum des leb- haften wissenschaftlichen Austausches und laufender aktueller Fortbildung entwickelt hat.

Von Anfang an war klar, dass man eine zuver- lässige Informationsquelle benötigt, die stets den aktuellen Wissensstand wiedergibt. Das Red Book des „Committee on Infectious Disea- ses“ der American Academy of Pediatrics – für viele deutsche Experten die „Infektions- bibel“ überhaupt – konnte diesen Wunsch nicht vollständig erfüllen, weil die Epidemio- logie der Infektionskrankheiten in den USA nicht ohne weiteres auf Europa übertragbar ist und außerdem regionale Unterschiede in Diagnostik, Therapie und Prävention zu be- rücksichtigen sind. Man entschloss sich des- halb, ein eigenes Handbuch zu schreiben, in welchem alle Ärzte bei Fragen zur Diagnos- tik, Therapie und Prophylaxe sämtlicher In- fektionskrankheiten des Kindes- und Jugend- alters schnell eine praktisch nutzbare Antwort finden können.

Das DGPI-Handbuch wurde ein gesamtdeut- sches Werk. Ein Redaktionskollegium sorgt

für die strukturellen Vorgaben und für die Zu- sammenführung und Abstimmung der einzel- nen Beiträge. Eine große Anzahl von Experten, neben ausgewiesenen pädiatrischen Infektio- logen und anderen auch klinische Mikrobio- logen, Virologen, Immunologen und Tropen- mediziner, ist mit einzelnen Kapiteln betraut, wobei für jedes Kapitel ein Koordinator die Federführung übernimmt und von mindes- tens einem weiteren Experten fachlich und stilistisch unterstützt wird. Auf diese Weise entstand ein Werk, in dem nicht die Meinung eines einzelnen Autors, sondern die aktuelle infektiologische Lehrmeinung vermittelt wird.

In die vorliegende Auflage wurden erstmals Evidenzkriterien eingearbeitet, wobei vier Evi- denzgrade unterschieden werden. Empfehlun- gen mit Evidenzgrad I liegen Metaanalysen von randomisierten Studien zugrunde, Evi- denzgrad II beruft sich auf nicht randomisier- te, kontrollierte Studien, Evidenzgrad III be- ruht auf Ergebnissen aus Vergleichs- bzw. Fall- kontrollstudien und Evidenzgard IV geht auf Expertenmeinungen und Erfahrungen aner- kannter Wissenschaftler zurück. Damit haben Autoren und Herausgeber praktisch die Leit- linien auf dem Gebiet der pädiatrischen In- fektiologie verfasst.

Das Buch gliedert sich in drei Teile. Im Teil 1 („Allgemeines“) finden sich Ausführungen zu Schutzimpfungen, mikrobiologischer und virologischer Diagnostik, Infektionskontrolle, antimikrobieller Chemotherapie, Fieber un- klarer Genese und anderes.

Im Teil 2 („Erregerbezogene Erkrankungen“) werden auf über 500 Seiten alle wichtigen Infektionskrankheiten in alphabetischer Rei- henfolge praxisnah abgehandelt, wobei jedes Kapitel nach einem einheitlichen Muster ge- gliedert ist: Klinisches Bild, Ätiologie, Epi-

demiologie, Diagnose, Therapie, Prophylaxe, Literatur, Koordinator, Mitarbeiter.

Teil 3 enthält Ausführungen über wichtige

„Organbezogene Krankheiten“. Hier finden sich unter anderem Kapitel über Atemwegsinfek- tionen, mikrobielle Endokarditis, infektiöse Enteritis, Enzephalitis, Harnwegsinfektionen, Kawasaki-Syndrom, Meningitis, neonatale bakterielle Infektionen und Sepsis.

Im Anhang findet der Leser wichtige Adres- sen (Nationale Referenzzentren, Institute für Tropenmedizin und Speziallaboratorien in Deutschland). Ein umfangreiches Sachwort- verzeichnis erleichtert das Finden einer ge- wünschten Information.

Die 4. Auflage des DGPI-Handbuches zeich- net sich durch übersichtliche Struktur, klare Diktion und verständlichen Stil aus. Der in- teressierte Leser aus der Praxis wird auf jede Frage sehr rasch eine prägnante und konkre- te Antwort finden. Dem Buch ist eine weite Verbreitung zu wünschen. Es darf in keiner Kinderklinik, aber auch in keiner ärztlichen Praxis fehlen.

Alle Leser werden im Vorwort ausdrücklich aufgefordert, Bemerkungen, Ergänzungen und besonders Kritiken an das Redaktionskolle- gium oder die Autoren zu schicken, denn es ist das Ziel der DGPI, die sehr wahrschein- lich in zwei Jahren zu erwartende 5. Auflage des Buches noch weiter zu verbessern. Wich- tige Aktualisierungen werden vorab auf der Homepage der DGPI veröffentlicht.

Priv.-Doz. Dr. med. habil. M. Borte Klinik für Kinder- und Jugendmedizin am Städtischen Klinikum „St. Georg“ Leipzig Akademisches Lehrkrankenhaus

der Universität Leipzig Delitzscher Straße 141, 04129 Leipzig

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