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Kleine Gospel-Suite

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Academic year: 2022

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99 RAAbits Musik April 2018

IV/A

Kleine Gospel-Suite

Klaus Velten, Homburg/Saar

Basisinformationen

Themenaspekte: Spirituals und Gospelsongs als Zeugnisse eines musikalischen Akkulturationsprozesses

Ziele/Kompetenzen: Die Schülerinnen und Schüler erleben die Ausdruckswirkung der afro-amerikanischen Gesänge.

Sie lernen durch das instrumentale Musizieren die melodi- schen, rhythmischen und harmonischen Eigenarten dieser Musik umzusetzen.

Klassenstufe: 7–10 (und Neigungsgruppen) Dauer: 4 Unterrichtsstunden

Besetzung: zwei Melodieinstrumente, Tasteninstrumente, Gitarre, Bass und Perkussion

Didaktisch-methodische Erläuterungen

Zum Spielstück „Gospel-Suite“

Das Spielstück kann als instrumentalpraktische Ergänzung und Vertiefung im Unterricht zum Thema „Spirituals und Gospels“ eingesetzt werden. Zudem kann es bei der Planung von Schulkonzerten mit entsprechender Thematik seinen Platz finden.

In dem Stück sind die folgenden Spirituals zu einer Suite zusammengestellt: Roll Jordan, roll (1) – Go down Moses (2) – Joshua fit the Battle of Jericho (3) – Sometimes I feel like a motherless child (4) – Swing low, sweet, chariot (5). Die Verbindung der Lieder beruht auf folgendem Tonartenplan: C-Dur – a-Moll – d-Moll – a-Moll – E-Dur. Die Über- gänge erfolgen durch kurze Zwischenspiele des Tasteninstruments. Die Hauptmelodie wird vorgetragen durch Melodieinstrument 2. Dazu spielt das Melodieinstrument 1 eine kontrapunktierende Oberstimme. Der Akkordsatz des Tasteninstrumentes übernimmt die Harmonisierung, unterstützt durch die Gitarre. Die Bassstimme verläuft z.T. komplemen- tärrhythmisch zu den Melodieinstrumenten. Das Perkussionsinstrument bietet eine dritte Rhythmusebene des Arrangements.

Vorgehensweise bei der Einstudierung

Für die Erarbeitung des Spielstücks empfiehlt sich folgende Vorgehensweise:

Bekanntmachen mit Text und Melodie der verwendeten Spirituals

Einüben der Hauptmelodie mit Begleitung des Tasteninstruments und der Gitarre

Einüben des Zusammenspiels der beiden Melodieinstrumente

Spiel des gesamten Arrangements

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99 RAAbits Musik April 2018

IV/A

Materialübersicht

Material Inhalt Seite

M 1 (No) Gospel-Suite – Melodien und Texte der verwendeten Spirituals 2

(Anfänge)

M 2 (Tx) Spirituals und Gospelsongs 3

M 3 (No) Gospel-Suite – Partitur 4

M 4 (No) Gospel-Suite – Melodiestimmen 11

M 5 (No) Gospel-Suite – Tasteninstrument und Gitarre 14 M 6 (No) Gospel-Suite – Bass-Stimme und Perkussion 17

M 1 Gospel-Suite – Melodien und Texte der verwendeten Spirituals (Anfänge)

a) Roll Jordan, roll

    

Roll, Jor dan,

roll!

  

Roll, Jor dan,

  

roll! I

- -

    

want to go to

     

heav en when I die to

   

hear sweet Jor dan

roll!

- -

b) Go down Moses

  

When

   

Is rael was in

  

E gypt land.

   

Let my peo ple

go!

- - - -

c) Joshua fit the battle of Jericho

          

Josh ua fit the bat tle of

  

Je ri cho,

  

Je ri cho,

  

Je ri cho,

- - - -

         

Josh ua fit the bat tle of

   

Je ri cho, and the

   

walls come tumb lin’

down.

- - - - -

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d) Sometimes I feel like a motherless child

       

Some times I feel like a

   

3

moth er less child,

     

some times I feel like a

   

3

moth er less child,

- - - -

e) Swing low, sweet chariot

      

Swing low, sweet

   

char i ot,

      

com ing for to car ry me

 

home,

- - - -

     

swing low, sweet

   

char i ot,

      

com ing for to car ry me

 

home.

- - - -

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99 RAAbits Musik April 2018

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M 2 Spirituals und Gospelsongs

Die Entstehung der Spirituals und Gospelsongs erklärt sich aus der nordamerikanischen Siedlungsge- schichte. Schon im 16. Jhdt. began- nen europäische Siedler, das Land von Osten nach Westen in Besitz zu nehmen. Klimabedingt entstanden in den südlichen Regionen Nordameri- kas Plantagen, auf denen Tabak, Reis, Zuckerrohr und Baumwolle angebaut wurden. Auf den Plantagen benö- tigte man viele Arbeitskräfte, die von skrupellosen Menschenhändlern aus Afrika nach Amerika verschleppt wur-

den. Diese Menschen, die heutigen Afro-Amerikaner, wurden den reichen Plantagen- besitzern als Sklaven verkauft. Vielfach wurden sie grausam misshandelt. Familien wur- den bewusst auseinandergerissen. Es wurde den Sklaven lange Zeit nicht gestattet die Landessprache zu lernen. Obwohl seit 1776 der Sklavenhandel verboten war, wurde er heimlich weiterbetrieben. Es gab Sklavenaufstände, die blutig niedergeschlagen wurden.

In den Nordstaaten stieß der Sklavenhandel der Südstaatler auf heftigen Widerstand. Der Bürgerkrieg der Vereinigten Staaten (1861-1865) war vor allem durch den Streit um die Sklavenfrage zwischen den Nord-und Südstaaten ausgebrochen. Aber auch dieser Kon- flikt führte nicht zu einer endgültigen Lösung des Problems. Zwar wurde die Sklaverei völ- lig abgeschafft, aber die Forderung nach Gleichberechtigung der schwarzen Bevölkerung konnte noch lange nicht eingelöst werden. Noch heute gibt es Spannungen zwischen weißen und schwarzen Bevölkerungsschichten.

Eine Möglichkeit ihre seelische Befindlichkeit zum Ausdruck zu bringen, bot sich den unter- drückten Menschen in der Religion. In den Gottesdiensten ihrer eigenen Kirchen fanden sie einen Raum, wo sie ungestört unter sich sein konnten. In den religiösen Gesängen der „Spirituals“ und „Gospels“ (Gospel=Evangelium) drückten die Sklaven ihre Gefühle und Gedanken, ihre Hoffnungen und Erwartungen aus. Da sie eine Verbesserung ihres alltäglichen Lebens nicht erwarten konnten, richtete sich ihre Hoffnung auf ein Leben nach dem Tod. Dazu bedienten sie sich in den Texten der Lieder Namen und Geschichten aus der Bibel, insbesondere aus dem Alten Testament. So stand z.B. der Fluss Jordan, der in vielen der Gesänge vorkommt, symbolisch für die Grenze zwischen Leben und Tod.

Die religiösen Lieder der Schwarzen waren auch beeinflusst durch die Missionsaktivitä- ten protestantischer Freikirchen (Methodisten, Baptisten). Das angelsächsische-protes- tantische Kirchenlied der Weißen und die afro-amerikanischen Elemente der Schwarzen führten zu einer Vermischung der Musikkulturen.

Die musikalische Anlage der Lieder wird bestimmt durch das Schema von Ruf und Antwort („Call and Response“), eine für afro-amerikanische Musik charakteristische Form des musikalischen Dialogs. Der „Anrufung“ (Call) folgt die „Antwort“ (response), präsentiert im Wechsel von Vorsänger und Chor. Diese Praxis ermöglichte Raum für Improvisationen, die im Besonderen das Spiritual auszeichneten, während die aus ihm später abgeleiteten Gospel-Songs zunehmend häufiger auskomponiert wurden.

Thinkstock/Digital Vision

Gospelsänger

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M 3 Gospel-Suite – Partitur











Melodiestimme 1

Melodiestimme 2

Gitarre Bass

Percussion Tasteninstrument

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 

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C6 C6

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     

C6

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   

 

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C7 C7

Mel. 1

Mel. 2

Git.

B.

Perc.

Tast.

4

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  



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G7

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 

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C6 F6

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C7 C7

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C6 G7

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Mel. 1

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B.

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

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A m D m

Musik: trad./Klaus Velten. © Dr. Josef Raabe Verlags-GmbH, Stuttgart

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Mel. 1

Mel. 2

Git.

B.

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Tast.

12

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