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LEID UND SCHMERZEN DURCH LANDWIRTSCHAFTLICHE TIERHALTUNG? BUND NATURSCHUTZ FORDERT TIERSCHUTZPLAN FÜR BAYERN

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Landesfachgeschäftsstelle Bauernfeindstr. 23 90471 Nürnberg Tel. 0911/81 87 8-0 Fax 0911/86 95 68

lfg@bund-naturschutz.de www.bund-naturschutz.de

Nürnberg, München, 30.03.2015

PM 026-15/LFG Landwirtschaft

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LEID UND SCHMERZEN DURCH

LANDWIRTSCHAFTLICHE TIERHALTUNG?

BUND NATURSCHUTZ FORDERT TIERSCHUTZPLAN FÜR BAYERN

Neue Forschungsarbeit belegt haltungsbedingte Krankhei- ten bei Mastschweinen

Die Ergebnisse einer aktuellen Dissertationsarbeit am Lehrstuhl für Le- bensmittelhygiene von Prof. Manfred Gareis an der Tierärztlichen Fakultät der Universität München weisen auf einen bislang wenig beachteten Tier- wohlaspekt bei konventionell auf Spaltenböden gehaltenen Mastschwei- nen hin: Bei mehr als 90 Prozent dieser Mastschweine wurden entzündli- che Veränderungen unterschiedlichen Ausmaßes an den Gliedmaßen fest- gestellt. Die Daten wurden an vier süddeutschen Schlachthöfen im Rah- men einer Fall-Kontrollstudie erhoben.

„Diese Studie ist ein weiterer Beleg dafür, dass die geltenden gesetzlichen Standards in der Nutztierhaltung nicht ausreichen, um Masttiere in Deutschland gesund zur Schlachtreife zu bringen“, so Prof. Dr. Hubert Weiger, BN Landesvorsitzender. Um haltungsbedingte Probleme und Lei- den von Tieren zu beheben, und Belastungen von Tierhaltungsanlagen für Boden, Grundwasser und die menschliche Gesundheit durch allergene Stäube und antibiotikaresistente Keime zu reduzieren, ist ein breites ge- sellschaftliches und politisches Umdenken erforderlich. Mehr Tierschutz wird es nicht zum Nulltarif geben können“, so Weiger.

„Bayerns Landwirtschaftsminister Helmut Brunner müsse jetzt einen

„Tierschutzplan Bayern“ entwickeln, der die Vorschläge des Sachverstän- digenrates für Agrarpolitik beim Bundeslandwirtschaftsministerium,

„Wege zu einer gesellschaftlich akzeptierten Nutztierhaltung“ umgehend in Bayern umsetzt“, so Weiger. Hierzu gehört auch ein Umdenken bei den Haltungsbedingungen der Schweinemast. Eine Rückkehr zur Stroheinstreu könnte auch die Güllemengen reduzieren helfen und zur umweltfreundli- chen Stallmistwirtschaft zurückführen.

„Die Haltung, Fütterung und Betreuung der Nutztiere muss künftig in ei- nem System erfolgen, welches den Bedürfnissen und der Würde der Tiere in einem hohen Maße entspricht“, erläutert Stephan Kreppold, Sprecher des BUND Naturschutz Arbeitskreises Landwirtschaft. Dies bedeute auch

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Nürnberg, München, 30.03.2015

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die grundsätzliche Verbesserung der Aufstallungsbedingungen, Liegeflä- chen auf Strohunterlage, Auslauf ins Freie und das Unterlassen von Kupie- ren der Schwänze bei Schweinen und der Schnabelspitzen bei Geflügel.

Anstatt die Fleischerzeugung weiter auf den Export auszurichten, was nur durch den Futtermittelimport aus Schwellenländern mit schweren Schä- den für die dortige Umwelt und Bevölkerung möglich ist, fordert der BN eine an die vorhandene Anbaufläche angepasste Tierhaltung. Die Fütte- rung müsse zudem weitgehend auf eine inländische und generell gentech- nikfreie Futterbasis umgestellt werden.

Als Sofortmaßnahme fordert der BUND Naturschutz von Bundeslandwirt- schaftsminister Christian Schmidt (CSU) die Einführung einer Kennzeich- nungspflicht für Fleisch. Industrielle Mastverfahren müssen von artge- rechten Verfahren wir Aufstallung auf Stroh oder Auslauf der Tiere ins Freie unterscheidbar sein. Mit klaren Kriterien ändert sich auch das Ein- kaufsverhalten der Verbraucherinnen und Verbraucher, wir das Beispiel der Eierkennzeichnung („kein Ei mit der drei“ – drei steht für Käfighaltung) eindrucksvoll belegt.

Für Rückfragen:

Marion Ruppaner, BN Agrarreferentin, Tel. 0911 81878-20;

Zusammenfassende Forderungen des wissenschaftlichen Beirats für Agrarpolitik des Bundeslandwirtschaftsministeriums vom März 2015

• Zugang aller Nutztiere zu verschiedenen Klimazonen, vorzugsweise Au- ßenklima,

• Angebot unterschiedlicher Funktionsbereiche mit verschiedenen Bo- denbelägen,

• Angebot von Einrichtungen, Stoffen und Reizen zur artgemäßen Be- schäftigung, Nahrungsaufnahme und Körperpflege,

• Angebot von ausreichend Platz,

• Verzicht auf Amputationen,

• routinemäßige betriebliche Eigenkontrollen anhand tierbezogener Ti- erwohlindikatoren,

• deutlich reduzierter Arzneimitteleinsatz,

• verbesserter Bildungs-, Kenntnis- und Motivationsstand der im Tierbe- reich arbeitenden Personen und

• eine stärkere Berücksichtigung funktionaler Merkmale in der Zucht.

Referenzen

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