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Die Bedeutung des Arbeitsgedächtnisses im
Spracherwerb Ringvorlesung
24.11.2021
17:00-18:45 Uhr
Die Bedeutung des Arbeitsgedächtnisses im Spracherwerb ‐© Vertretungsprofessorin Dr. Nicole Ramacher‐Faasen, 2021
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• Wissensvermittlung & Wissenserwerb verlaufen überwiegend über die sprachliche Ebene
• Nutzung von Sprache ist als hoch effizientes Kodiersystem elementar
• beschreibt die Fähigkeit, über Sprache eine große Menge an Wissen zu kodieren, um Informationen vor dem Zerfall zu bewahren
• steigende sprachlichen Fähigkeiten = immer mehr zur Verfügung stehende sprachliche Komponenten, die strategisch zur Gedächtnisentlastung genutzt werden können (z.B. phonotaktische, lexikalisch‐semantische und
grammatikalische Wissensstrukturen)
Arbeitsgedächtnis & Sprache
„[…] die Bedeutung von Sprache [ist] für die Gedächtnisentwicklung kaum zu überschätzen.“ (Weinert, 2010, S.152)
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Studienergebnisse
Zahlreiche Studien belegen Zusammenhänge zwischen Arbeitsgedächtnis und Spracherwerb
• Ziel: Überprüfung Zusammenhang phonologische Gedächtnis‐
und Wortschatzentwicklung
• Ergebnisse:Veränderung der Einflussrichtung beim Erwerb der Wortschatzentwicklung und Grammatik ab ca. 5 Jahren
Leistung phonologischer Schleife vor dem fünften Lebensjahr zentral für
Aneignung neuer Wörter Wortschatz ab fünf Jahren
ausschlaggebend für Gedächtnisentwicklung
Kinder greifen ab ca. fünf Jahren auf ihren Wortschatz (lexikalisches Wissen)
und phonologische Formen zurück Entlastung der phonologische Schleife durch Erkennen von Ähnlichkeiten bei
neu zu lernenden Wörtern
Studie
Gathercole, S.E.,Willis, C.S., Emslie, H.,&Baddeley, A.D. (1992).
Phonological memory and vocabulary
development during the early school years: A longitudinal study.
Developmental Psychology, 28(5), 887–898.
Götze, B., Hasselhorn, M., & Kiese‐Himmel, C. (2000).
Phonologisches Arbeitsgedächtnis, Wortschatz und morpho‐syntaktische Sprachleistungen im Vorschulalter.
Sprache & Kognition, 19(1/2), 15–21.
Hasselhorn, M., & Gold, A. (2006). Pädagogische Psychologie.
Erfolgreiches Lernen und Lehren. Stuttgart:
Kohlhammer.
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Wozu brauchen wir das Arbeitsgedächtnis eigentlich?
Seine Fähigkeit, Informationen kurzzeitig zu speichern, spielt vor allem im Alltag eine wichtige Rolle. Bei der Ausführung einfacher täglicher Aufgaben kommt es eigentlich ständig zum Einsatz, z.B.:
• Gespräche führen: Anfänge langer Sätze bis zum Ende des Satzes im Kopf behalten, um den Satz als Ganzes verstehen zu können
• Texte lesen: Inhalte von einem oder mehreren gelesenen Sätzen solange merken, bis der Satz zu Ende gelesen und verstanden wurde
• Telefonnummern: Zahlen einer Handynummer merken, um sie direkt aufzuschreiben oder einzutippen
• Auswendig lernen: Um Passwörter, Gedichte oder Namen auswendig zu lernen, ist zunächst das Arbeitsgedächtnis aktiv; Wiederholung der Inhalte führt zu Übertragung ins Langzeitgedächtnis
• Generell dient das Arbeitsgedächtnis auch dazu, dass man sich konzentrieren kann und aufmerksam ist.
Arbeitsgedächtnis
REIZE SENSORISCHES GEDÄCHTNIS/
REGISTER
ARBEITSGEDÄCHTNIS KURZZEITGEDÄCHTNIS +
KONTROLLIERTE AUFMERKSAMKEIT
LANGZEITGEDÄCHNIS BEWUSSTER INFORMATIONSSPEICHER UNBEWUSSTER INFORMATIONSSPEICHER speichern
speichern
speichern
abrufen abrufen
TOP DOWN
Selektion Konstruktion Erwerb Integration
• visuell
• auditiv
• haptisch
• olfaktorisch
• gustatorisch
Infos werden in elektrische Ströme umgesetzt, die nur ganz kurze Zeit im Gehirn kreisen (ca. 15 Millisekunden
‐2 Sekunden), dann ist der Strom "verbraucht"
• begrenzte Aufnahme an Informationen
• ca. 7+/‐2 Lernelemente
• Speicherdauer: ca.
20‐40 Sekunden
Behaltensdauer zwischen Minuten und lebenslang, je nach Intensität und Qualität
BOTTOM UP
© Nicole Ramacher‐Faasen, 2012
Wie kommt unser Wissen in den Kopf?
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• Gedächtnisforschung beschäftigt sich seit mehr als einem Jahrhundert mit Verlauf und Art der Speicherung von Informationen
• Entwicklung verschiedener Modellkonzeptionen:
• Einspeichermodell – Aufbewahrung von Informationen in differenziertem Speicher (Ebbinghaus, 1885)
• komplexe Mehrspeichermodelle (Atkinson & Shiffrin, 1968)
• Arbeitsgedächtnismodell (Baddeley, 1986) ‐ wird von Michalczyk &
Hasselhorn (2010) als besonders geeignet für individuelle Entwicklungsdiagnostik bezeichnet
Arbeitsgedächtnis
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Atkinson und Shiffrin (1968) identifizieren in ihrem
Informationsverarbeitungsmodell drei funktionale Komponenten:
I. sensorischen Speicher II. Kurzzeitgedächtnis III. Langzeitgedächtnis
(Hasselhorn, Marcus, 2012;
Hasselhorn, M., 2017; Pritzel, 2009)
Arbeitsgedächtnis
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Das Arbeitsgedächtnis nach Baddeley (1986, 2006) besteht aus mehreren Komponenten
Modalitätsunspezifische Kontrolleinheit Zentrale Exekutive
Zwei modalitätsspezifische Hilfssysteme Phonologische Schleife
Visuell‐räumlicher Notizblock Episodischer Puffer
Allgemeine Aufgaben
• Assoziationen bilden (Verknüpfungen herstellen)
• Mehrere Informationen vorübergehend speichern
• Parallele Informationsverarbeitung (Abruf alten Wissens + Vergleich mit neuem)
• Verändern und Vereinfachen von neuen Informationen
Wichtig für:
• Zugewinn von neuem Wissen
• Behalten und Anwenden von Informationen
Das Arbeitsgedächtnis ist ein internes, kognitives System, in dem neue Informationen aktiv gehalten, manipuliert und mit bereits gespeicherten Informationen verknüpft werden. (Gruner, 2013; Hasselhorn, M., 2017; Pritzel, 2009)
Arbeitsgedächtnis
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Sensorisches Gedächtnis Auditorisches Gedächtnis (echoisch)
Das Arbeitsgedächtnismodell
Sensorisches Gedächtnis Visuelles Gedächtnis (ikonisch)
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Das Arbeitsgedächtnismodell
QUELLE:
Rita Carter (2019): Das Gehirn Anatomie, Sinneswahrnehmung, Gedächtnis, Bewusstsein, Störungen. Aktualisierte Neuausgabe
SBN 978‐3‐8310‐3668‐4 264 Seiten, 260 x 310 mm, fester Einband
Mit über 1000 farbigen Fotos, Computergrafiken und Illustrationen
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Aufbau des Gehirns
https://www.ratgeber‐neuropsychologie.de/gehirn/gehirn3a.html 11
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• ist übergeordnet
• Kontrollsystem und komplexeste und für komplexe Lernprozesse wichtigste Teildes Arbeitsgedächtnisses
• fungiert als intelligentes System =>
optimale Nutzung zur Verfügung stehender Verarbeitungsmöglichkeiten
• entwickelt sich ab ca. 6. Lebensjahr Zentrale
Exekutive
modalitätsunspezifische Kontrolleinheit
Das Arbeitsgedächtnismodell
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Episodischer Puffer
Organisation (Abgleich & Austausch) neuer und bereits im Langzeitgedächtnis gespeicherter Informationen zu einer
„Episode“
modalitätsübergreifende Informationen speichern und integrieren
• frühe Kindheit ‐ Jugendalter
• phonetischer Speicher bereits sehr früh (ca. 2‐3 Jahre) ausgebildet
• 4 Jahre: 2‐3 Items
• 12 Jahre: 6 Items
• Leistungsfähig‐
keit nimmt zwischen 5.‐12.
Lebensjahr stark zu
• Entwicklung ist mit ca. 15 Jahren abgeschlossen
• mit ca. 7 Jahren:
Zuwachs der Gedächtniskapazität durch Zunahme der Artikulations‐
geschwindigkeit, dadurch können mehr Wörter erinnert werden)
Das Arbeitsgedächtnismodell Baddeley (1996)
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Phonetischer Speicher
• passiver Speicher – begrenzte Kapazität
• aktiver Verbleib akustisch‐verbaler Informationen im Speicher:
1,5‐2 Sek.
• Aufrechterhaltung von Informationen nur durch subvokalen, artikulatorischen Kontrollprozess möglich
• besteht aus phonologischem Input‐Speicher und Output‐Speicher
Subvokaler Rehearsal
• Aufbewahrung von Informationen aus phonetischem Speicher durch inneres Sprechen/Wiederholen
• ermöglicht es so, Informationen im Zugriffsbereich der bewussten Verarbeitung zu halten
• verantwortlich für Umkodierung visuell dargebotener Informationen Visuelle Wortpräsentation
Visuell präsentierte Wörter erhalten nur indirekt (über subvokale Artikulation) Zugang zum phonologischen Speicher
Die phonologische Schleife
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Zentrale Teilkomponenten der Sprache:
Syntax:
Regelsystem der Sprache (Sprachgrammatik)
Semantik:
Bedeutung der Sprache bzw. Inhalte, die mit einem Wort oder einem Satz ausgedrückt werden
Pragmatik:
Wissen über die Verwendung von Sprache zur Kommunikation
Phonologie:
Lautsystem der Sprache
Sprache / Spracherwerb
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• Einschränkungen im phonologischen Arbeitsgedächtnis gelten als Risikofaktor für eine Sprachentwicklungsstörung
• Bei vielen Kindern mit Schwierigkeiten im Erwerb der gesprochenen und geschriebenen Sprache ist die Speicherfähigkeit / Auditive Merkspanne eingeschränkt
• Kinder mit verzögertem Spracherwerb haben oft eine stark reduzierte verbale Gedächtnisspanne und sind besonders beeinträchtigt bei der Wiederholung von Pseudowörtern
• Schwächen in der phonologischen Schleife ‐> Verzögerungen im Sprachverstehen und der Sprachproduktion
• frühe Artikulationsschwierigkeiten können auf ein AG Defizit zurückgeführt werden (Speidel, 1993)
• Begrenzte Verarbeitungskapazität für phonologische Information führt auch zu Defiziten bei sprachlicher Imitation
• Einschränkungen im AG bedeuten breitgefächerte Entwicklungsverzögerungen der Sprache als Folge
• Defizite in der Verarbeitungsqualität des phonetischen Speichers verursachen Verzögerungen im Erwerb neuer grammatikalischer und syntaktischer Strukturen und somit in der Automatisierungzentraler Qualitätsmerkmale der Sprachproduktion
Fakten - Problembereiche
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•
Zentral‐exekutive Fähigkeiten spielen eine große Rolle für die Sprachentwicklung und sind essentiell für den Erwerb von Wortbedeutungen
•
Baddeley hält die phonologische Schleife für eine entscheidende Komponente beim Neuspracherwerb
•
Verarbeitungsqualität des phonetischen Speichers ist ein entscheidender Teil des AGs für den Erwerb neuer Wörter
•
Kapazität der phonologischen Schleife kann die Effizienz des Fremdsprachenerwerbs vorhersagen
•
Bereits vor Einsetzen der Rehearsalstrategien zeigen sich Zusammenhänge zwischen der Leistung im Nachsprechen von Kunstwörtern und dem Wortschatzerwerb
•
Phonologisches AG hat Einfluss auf Grammatik und Syntaktik sowie auf die gesamte Spontansprache durch:
•
Qualität (aktiver Wortschatz + grammatikalische Komplexität)
•
Quantität (Länge sprachlicher Äußerungen)
Fakten
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Allgemein Unterstützungsmaßnahmen
• Hinweisfunktion
• Spracherweiterungsfunktion
• Korrekturfunktion
Unterstützende Maßnahmen der Bezugspersonen bei der Sprachentwicklung
• Geteilte Aufmerksamkeit: Gemeinsame Richtung der Aufmerksamkeit auf ein Objekt, um
sprachliche Informationen über das Objekt zu vermitteln
• Spracherweiterungen, um verkürzte Sprachäußerungen des Kindes zu korrigieren
Unterstützende Maßnahmen
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Mütterlicher Sprechstil
https://slideplayer.org/slide/216891/
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Impulse zur Unterstützung
https://www.pro‐kita.com/kreative‐bildungsarbeit/sprache‐und‐literacy/sprechen‐lernen‐so‐foerdern‐sie‐
den‐spracherwerb‐der‐kinder‐im‐alltag/
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Kindliche Sprachstörungen, z.B.
• Sprachentwicklungsstörungen (SES)
• Störungen des Lauterwerbs
• Störungen des Wortschatzes
• Störungen der Grammatik
• Störungen des Textverständnisses und der Textproduktion
• Pragmatische Störungen
• Kindliche Aphasie
• Störungen der Schriftsprache, Lese‐
Rechtschreibschwäche, LR‐störung
• Autismus
• Dysarthrie
• Hörstörungen
• Rhinophonie/lalie
• Auditive Verarbeitungs‐und Wahrnehmungsstörungen
• Mutismus
• Cerebral bewegungsgestörte Kinder
• Lippen‐Kiefer‐Gaumen‐Segel‐Fehlbildungen Entwicklungsstörungen („primär“):
Kinder haben eine Störung, die nur auf sprachlicher Ebene zu finden ist
Erworbene Störungen („sekundär“):körperliche oder geistige Behinderungen erschweren den Spracherwerb
Kindliche Sprechstörungen, z.B.:
• Artikulationsstörungen
• Stottern
• Poltern
• Audiogen bedingte Sprechstörungen
• Verbale Entwicklungsdyspraxie
Problemfelder
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Umschriebene Entwicklungsstörung
ICD 10: F.80.2 Auditive Verarbeitungs‐ und Wahrnehmungsstörung / AVWS
Kardinalsymptome/Problembereiche:
• Auditive Aufmerksamkeit
• Auditives Gedächtnis
• Dichotisches Hören
• Lautdiskrimination
• Lautheitsempfinden
• Richtungshören
• Selektivität
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Problemfelder
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Die Bedeutung des Arbeitsgedächtnisses im Spracherwerb ‐© Vertretungsprofessorin Dr. Nicole Ramacher‐Faasen, 2021 Kind fängt nicht an…
• Kind trödelt und startet nicht
• Kind ist verbal nicht erreichbar
• Kind ist nicht fokussier
Kind bleibt nicht dran…
• Kind „steigt aus der Handlung“ aus
• Konzentrationsprobleme
• Flüchtigkeitsfehler
Probleme, Lernprozesse zu steuern
• fehlende Selbstkontrolle
• fehlende Steuerung
• Problem beim Wissensabruf
Übergreifende Interventionen
• Vorausschauendes Planen
• Wenige zentrale Regeln (Konsequenz)
• Klare Anweisungen
Methoden ‐konkret‐
• Stützstrategien / Scaffolding
• Shared Attention
• Kognitives Modellieren
Besondere Interventionen
• Signalkarten
• Lernen mit allen Sinnen
• Denkprozesse anregen
Interventionen
© Nicole Ramacher‐Faasen, 2012
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Literaturverzeichnis
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Baddeley, A. (2000). Working memory. Current Biology, 20(4), 136–140.
Gathercole, S. E. (1996). Models of short‐term memory / edited by Susan E. Gathercole: Psychology Press.
Gathercole, S. E., Willis, C. S., Baddeley, A. D. & Emslie, H. (1994). The children's test of nonword repetition:
A test of phonological working memory. Memory, 2(2), 103‐127.
Gruner, E. (2013). Phonematischer Gedächtnistest : Testverfahren zur Überprüfung der phonematischen Gedächtnisleistung bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen nach Gruner. Bern: Huber.
Hasselhorn, M. (2012). Funktionsdiagnostik des Arbeitsgedächtnisses / hrsg. von Marcus Hasselhorn:
Hogrefe.
Hasselhorn, M. (2017). Arbeitsgedächtnis und Sprachentwicklungsstörungen. Bestandsaufnahme und Möglichkeiten der Diagnostik. Sprachförderung und Sprachtherapie in Schule und Praxis 6, 3, 175‐181.
Hasselhorn, M. & Grube, D. (2003). Das Arbeitsgedächtnis: Funktionsweise, Entwicklung und Bedeutung für kognitive Leistungsstörungen. Sprache Stimme Gehör, 27(01), 31‐37. Joseph, J. Experiments on
"Prehension". Mind, 12(45).
Kannengieser, S., ‐. (2015). Sprachentwicklungsstörungen : Grundlagen, Diagnostik und Therapie (3., aktualisierte und erw. Aufl.). München: Elsevier, Urban & Fischer.
Nickisch, A., Gross, M., Schönweiler, R., Uttenweiler, V., am Zehnhoff‐Dinnesen, A., Berger, R.et al. (2007).
Auditive Verarbeitungs‐und Wahrnehmungsstörungen. HNO, 55(1), 61‐72.
Pritzel, M., ‐. (2009). Gehirn und Verhalten : ein Grundkurs der physiologischen Psychologie (Unveränd.
Neudr.). Heidelberg: Spektrum Akad. Verl.
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Anregungen
Wortschatzförderung für Kinder mit Migrationshintergrund?
http://www.zweisprachigkeit.net/empfehlungen_erzieherinnen.html
Das Arbeitsgedächtnis –eine Bestandsaufnahme (2020)
https://www.google.com/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd
=&ved=2ahUKEwj7tL61xLX0AhUHCuwKHbb_AWUQFnoECCQQAQ&url
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connect.com%2Fproducts%2Fejournals%2Fpdf%2F10.1055%2Fa‐0899‐
6784.pdf&usg=AOvVaw2OoUEUpd33rHCGRMx7fVje
Mit Gedächtnistraining zum Schulerfolg? Wie Mathematik‐und Leseleistung mit dem Arbeitsgedächtnis zusammenhängen und was ein kognitives Training bewirken kann
https://de.in‐mind.org/article/mit‐gedaechtnistraining‐zum‐
schulerfolg‐wie‐mathematik‐und‐leseleistung‐mit‐
dem?gclid=Cj0KCQiAhf2MBhDNARIsAKXU5GTZpc7fbM8OT7T0lIU2Nzy oFwLrnJAAg‐SjP4bHeMN2LpggfXQ32poaAiynEALw_wcB
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