1
2
Suchtberatung
Ostwall 20, 47608 Geldern Telefon 02831 / 9130 800
Fax 02831 / 9130 801 infogeldern@diakonie-kkkleve.de
www.diakonie-kkkleve.de
Jahresbericht 2020
Inhalt
Vorwort 2
1 Fachkräfte 3
2 Erreichbarkeit 3
3 Beratungsverpflichtung 3
4 Kooperation und Fortbildung 3
5 Leistungsdokumentation 4
5.1 Kontakte 4
5.2 Wohnorte 5
5.3 Geschlechtszugehörigkeit und Altersstruktur 6
5.4 Beruflicher Status 6
5.5 Störungsbilder 7
Anlage Dokumentation ALG II 8
Vorwort
Im Berichtszeitraum 2020 hat die Suchtberatung weiterhin ihre qualifizierten Angebote vorge- halten. Die bisherige persönliche Beratung wurde in Absprache mit dem Kreis Kleve aufgrund der Corona-Pandemie durch Telefonberatung und Onlineangebote ergänzt. Die persönliche Beratung wurde im ganzen Jahr 2020 unter Einhaltung strenger Hygienekonzepte aufrecht- erhalten. Dennoch dokumentierte die Suchtberatung weniger Klienten als im Vorjahr. Der Jah- resbericht 2020 der Suchtberatungsstelle basiert auf den Auswertungen des Dokumentations- programms PATFAK Light.
3
1. Fachkräfte
Die folgenden Fachkräfte standen im Jahr 2020 in der Suchtberatungsstelle mit der angegebenen Stundenzahl für die Beratung und Betreuung von Betroffenen, Angehö- rigen, sozialen Bezugspersonen und Interessierten zur Verfügung:
Petra van Bergen
Dipl.-Sozialarbeiterin/Fachbereichsleitung 4,5 h wöchentlich
vanbergen@diakonie-kkkleve.de
Angelika Rieck Diplom-Sozialarbeiterin 19,5 Stunden wöchentlich rieck@diakonie-kkkleve.de
Yevgeniy Steinhauer MSc.Suchttherapeut 39,0 Stunden wöchentlich steinhauer@diakonie-kkkleve.de
Melanie Seier Sozialarbeiterin
15,0 Stunden wöchentlich seier@diakonie-kkkleve.de
2. Erreichbarkeit
Die Suchtberatungsstelle hat montags bis donnerstags von 9 bis 17 Uhr und freitags von 9 bis 13 Uhr geöffnet. Innerhalb dieser Zeiten ist grundsätzlich eine telefonische Erreichbarkeit gewährleistet. Gesprächstermine werden individuell orientiert in der Zeit von 8 bis 19 Uhr vereinbart.
3. Beratungsverpflichtung
Der Träger hat seine Leistungen anspruchsberechtigten Personen und Institutionen zur Verfügung gestellt.
4. Kooperation und Fortbildung
Die Kooperation mit Institutionen, die in anderen Zusammenhängen mit unserem Kli- entel arbeiten, wie z.B. substituierende Arztpraxen, Jugendamt, Jugendgerichtshilfe, Fachambulanzen, Entzugs- und Entwöhnungskliniken, Träger im Bereich Arbeit und Qualifizierung u.a. war auch im Berichtsjahr 2020 selbstverständlicher Bestandteil un- serer Arbeit.
Im Berichtsjahr nahm die Suchtberatungsstelle weiterhin am Coaching-Prozess des Fitkids-Programms teil. Das Fitkids-Programm ist ein landesweites Organisationsent- wicklungsprogramm mit dem Ziel der fundierten Unterstützung für Kinder aus suchtbe- lasteten Familien.
In Anbetracht der Gesetzgebung zum Nichtraucherschutz hielt die Suchtberatungs- stelle auch in 2020 ihr Angebot zur Raucherentwöhnung weiter aufrecht.
Zudem pflegten die Mitarbeiter der Suchtberatungsstelle den Kontakt zu den Selbsthil- fegruppen im südlichen Kreis Kleve wie Freundeskreis, Gemeinsam ohne Alkohol, Kreuzbund, Anonyme Alkoholiker, Guttempler und Weiße Schleife. Außerdem wurde
4
eine weitere Selbsthilfegruppe in den Diakonieräumlichkeiten gegründet. Eine Anbin- dung an den Verband der Freundeskreise Suchtkrankenhilfe ist angedacht.
Der Konsiliardienst im St. Clemens Krankenhaus wurde weiter aufrecht gehalten. Die Teilnahme an kommunalen, regionalen sowie überregionalen Arbeitskreisen zum Thema Sucht war ebenso obligatorisch wie die Entwicklung bzw. Weiterentwicklung von zeitgemäßen Hilfsangeboten. Zudem hatten die Mitarbeiter der Suchtberatungs- stelle die Möglichkeit zur Wahrnehmung einer Supervision und zur Teilnahme an Fort- bildungen sowie Fachtagungen.
5. Leistungsdokumentation
5.1 Kontakte
Im Jahr 2020 suchten insgesamt 361 Menschen den Kontakt zur Suchtberatungsstelle.
Mit ihnen wurden Einzelgespräche geführt und zudem wurden Gruppensitzungen im Rahmen der ambulanten Nachsorge angeboten. 10 Ratsuchende wurden nach einem Gespräch entweder weitervermittelt oder die Problematik konnte in diesem Gespräch gelöst werden. Diese Einmalkontakte wurden statistisch nicht erfasst. 351 Klienten wur- den mehrmals beraten.
Von diesen 351 Betreuten kamen 292 aus dem Kreis Kleve und unterzeichneten die Kreiserklärung. 15 Klienten nahmen an der ambulanten Nachsorge teil. 2 Klienten wa- ren kreisfremd, einer von ihnen gehörte jedoch dem Evangelischen Kirchenkreis Kleve an. Die folgende Jahresstatistik bezieht sich auf die vorgenannten Klienten.
Tabelle I: Vergleich 2018/2019/2020
2018 2019 2020 Gesamtzahl Klienten 495 493 361
mehrmals Betreute 458 461 351
Einmalkontakte 37 32 10
Kreisunterschriften 416 362 292
Im Jahr 2020 suchten 292 Ratsuchende zum ersten Mal oder erneut den Kontakt zur Suchtberatungsstelle (Neuaufnahmen). 82 Beratungsprozesse wurden beendet. 180 Klienten waren selbst betroffen und 112 Klienten waren Angehörige oder soziale Be- zugspersonen von Menschen mit eigener Symptomatik.
0 50 100 150 200 250 300 350 400 450 500
495 458
37
416
493 461
32
362
361 351
10
292
2018 2019 2020
5
5.2 Wohnorte
Die nachfolgende Tabelle bezieht sich auf alle mehrmals Betreuten, also auf Angehö- rige und Betroffene. Der weitaus größte Teil aller Ratsuchenden hat seinen Wohnsitz in Geldern (50,7%), gefolgt von Issum (10,5%), Straelen (8,3%), Kevelaer (6,5%) und Wachtendonk (5,9%). Die weiteren Ratsuchenden verteilen sich auf die übrigen Kom- munen. Insgesamt gesehen hat sich die starke Frequentierung der Suchtberatungs- stelle durch Bürgerinnen und Bürger aus den Städten bzw. Gemeinden Geldern, Issum, Straelen und Kevelaer im Vorjahresvergleich bestätigt.
Tabelle II: Wohnorte
Wohnort Anzahl
Bedburg-Hau 3
Emmerich 1
Geldern 178
Goch 14
Issum 37
Kalkar 2
Kerken 18
Kevelaer 23
Kleve 6
Kempen 1
Rheurdt 7
Sonsbeck 1
Straelen 29
Uedem 6
Wachtendonk/Wankum 21
Weeze 4
Gesamt 351
3 1
178
37 14 2 18 6 23
1
0 7
1
29 6
21
4
Wohnorte
Bedburg-Hau Emmerich Geldern
Goch Issum Kalkar
Kerken Kevelaer Kleve
Kempen Rheinberg Rheurdt
Sonsbeck Straelen Uedem
Wachtendonk/Wankum Weeze
6
5.3 Geschlechtszugehörigkeit und Altersstruktur
Von den Ratsuchenden, die in regelmäßige Gesprächsbetreuung genommen wurden, waren 206 (58,7%) männlichen und 145 (41,3%) weiblichen Geschlechts. Im Vergleich zu den Vorjahren ist der Anteil der Hilfe suchenden Frauen leicht angestiegen, während der Anteil der Rat suchenden Männer etwas gesunken ist. Die Altersstruktur hat sich im Berichtsjahr 2020 ebenso verändert. Die höchste Steigerung verzeichnen wir in der Altersgruppe der 31- bis 40jährigen, gefolgt von der Gruppe der 51- bis 60jährigen. Die Anzahl der unter 20jährigen ist im Vergleich zum Vorjahr etwas gesunken. Ansonsten unterliegt die Beratung der unterschiedlichen Altersgruppen kaum nennenswerter Schwankungen.
Tabelle III: Alter der Klienten
Altersgruppe Anzahl
Unter 20 38
zwischen 20 und 25 28 zwischen 26 und 30 23 zwischen 31 und 40 95 zwischen 41 und 50 62 zwischen 51 und 60 66
Über 60 39
Gesamt 351
5.4 Beruflicher Status
Die folgende Tabelle gibt Überblick über die Einkommensverhältnisse der selbst be- troffenen Rat- und Hilfesuchenden im Jahr 2020. Von den Angehörigen wurden keine entsprechenden Daten erhoben.
Ein Vergleich mit den Vorjahren ist nur bedingt möglich. Durch die Corona-Pandemie sind insgesamt weniger Klienten in die Beratung aufgenommen worden. Dies führt ins- gesamt zu veränderten Zahlen in der Betrachtung des beruflichen Status der Klienten.
Lediglich bei den Nichterwerbspersonen, ohne Unterhaltsleistungen oder Einkommen hat eine höhere Frequentierung stattgefunden.
0 50 100 150 200 250 300 350 400
Unter 20 Zwischen 20 und 25
Zwischen 26 und 30
Zwischen 31 und 40
Zwischen 41 und 50
Zwischen 51 und 60
Über 60 Gesamt
38 28 23
95
62 66
39
351
Alter der Klienten
7 Tabelle IV: Beruflicher Status der Klienten
Erwerbstätigkeit Anzahl
Angestellte/ Beamte/Arbeiter*in/Facharbeiter*in 77
Arbeitslose ALG I 11
Auszubildende 12
Arbeitslose/ALG II 60
Hausfrau/Hausmann 9
Rentner 8
Schüler/Studenten 29
Selbstständige/Freiberufler 7
Berufliche Rehabilitation 0
Krankengeld/Erziehungszeit 2
Sozialhilfe 4
Sonstige Nichterwerbspersonen 20
Angehörige 112
Gesamt 351
5.5 Störungsbilder
Substanzen/Symptom Anzahl
Alkohol 85
Cannabinoide 56
Sedativa, Hypnotica 0
Kokain 3
Amphetamine/MDMA 19
Methadon/Subutex/Polamidon 35
Heroin/andere Opioide 39
Essstörungen 1
Path. Spielen 11
Tabak, ausschließlich 5
Exzessive Nutzung digitaler Medien 4
Polytox abhängig 8
85
56
3 0 19 35
39 1 11 5 4
8
Störungsbilder
Alkohol Cannabinoide
Sedativa, Hypnotica Kokain
Amphetamine/MDMA Methadon/Subutex/Polamidon Heroin/andere Opioide Essstörungen
Path. Glücksspielen Tabak, ausschließlich Exzessive Nutzung digitaler Medien Polytox abhängig
8
Auch hier ist der Vergleich zum Vorjahr – bedingt durch die Corona-Pandemie – er- schwert. Dennoch ist auffällig, dass die Anzahl derjenigen, die missbräuchlich oder ab- hängig Opioide konsumierten, sich noch einmal deutlich erhöht hat. Entsprechend dem Schweregrad einer diagnostizierten Abhängigkeitserkrankung wurden im Berichtsjahr 43 Betroffene in eine stationäre bzw. ambulante Rehabilitation vermittelt. Im Rahmen der Infektionsprophylaxe wurden weiterhin Einwegspritzen im Verhältnis 1:1 einge- tauscht.
Geldern, im März 2021
Anlage: Dokumentation zur Beratung von Menschen mit Sucht- problemen und ALG II (nach § 16a Nr. 2 SGB II)
Von den 292 Unterzeichnern der Kreiserklärung im Jahr 2020 bezogen insgesamt 55 Men- schen SGB II – Leistungen (19%). Die Dokumentation der Empfänger von SGB II-Leistungen liegt in der Suchtberatungsstelle zur Einsicht vor.
292 55
Bezieher von SGB II-Leistungen im Vergleich zu den erhaltenen Kreiserklärungen in 2020
gesamt
Bezieher von SGBII-Leistungen