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Russisches Museum bangt um berühmte Ikone

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Academic year: 2022

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Stadt&Region S. 3 >>>

Oppositionsdemo an Putins Geburtstag

Gemeinde S. 4 >>>

Petrikirche weiht schwedische Orgel ein

Gemeinde S. 5 >>>

Pfarrer Richard Stark feierlich verabschiedet

Kultur S. 7>>>

Französischer Zeichner am Comicsfestival “Boomfest”

Wirtschaft S. 8 >>>

BMW erwägt Komplett- fertigung in Russland www.spzeitung.ru Die deutschsprachige Zeitung zum Leben in Piter

Wie bekannt wurde, versuchte ein russischer Geschäftsmann die bekannteste Ikone des Russischen Museums

„umzusiedeln“. Erst nachdem eine Museums- angestellte den Medien über die Pläne berichtet hatte, reagierte die Mu- seumsleitung.

eva.- Der Erzengel Ga- briel (Angel Slatie Vlasy, um 1200) aus vormongo- lischer Zeit gehört zu den ältesten und bekanntesten Exponaten des Russischen Museums. Anfang Oktober wurde bekannt, dass der einflussreiche und religiöse Geschäftsmann Sergei Sch- makow dem Museum das Angebot unterbreitet hatte, die Kirche im Michailow- ski-Schloss (Ingenieurs- schloss) auf seine Kosten zu renovieren. Dabei sollte auch die Ikone vom Muse- um in die Kirche umgesie- delt werden, angeblich da- mit sie von den Gläubigen angebetet werden könnte.

Zwar ist das Ingenieurss- chloss eine Filiale des Rus- sischen Museums, so dass der Vorschlag auf den er-

sten Blick harmlos, ja sogar grosszügig klingen mag.

Aber Sergei Schmakow ist dem Russischen Museum bereits durch einen ande- ren unerfreulichen Fall be- kannt. 2009 gelang es ihm mit Unterstützung des Pa-

triarchen und des Kultur- ministeriums, die Ikone der Muttergottes von Toropez in die Kirche der Datschen- siedlung „Knjaschje Osero“

umzusiedeln. Angeblich sollte sie dort vorüberge- hend untergebracht wer-

den, doch bis heute hat sie das Museum nicht wieder- gesehen.

Daher merkten die Muse- umsmitarbeiter sofort, wo- her der Wind weht als sie von Schmakows Vorschlag hörten und vermuteten, dass die Ikone über diesen Umweg aus dem Museum

„entführt“ werden könnte.

Irina Schalina, Leiterin der Abteilung für altrussische Kunst wandte sich an die Medien und schlug Alarm.

Sie befürchtete, das Russi- sche Museum könnte sich einmal mehr dem Einfluss und den Beziehungen Sch- makows beugen.

Am 5. Oktober trat Muse- umsdirektor Wladimir Gu- sew nach einer Sitzung mit allen Abteilungsleitern mit einer klaren Absage an die Öffentlichkeit. Das Museum werde dem Fonds „Iwanowo Delo“ (Vorsitzender Sergei Schmakow) schreiben, dass die Kirche im Michailowski- Schloss keine Renovation benötige und die berühm- teste Ikone im Ausstellungs- saal bestens untergebracht sei. Auch Kulturminister Wladimir Medinsky bestä- tigte den Verbleib der Inone im Museum.

Russisches Museum bangt um berühmte Ikone

Bleibt wo sie bisher hing: die ikone des Erzengel Gabriel (Angel Slatie Vlasy). Bild: Wikimedia Commons

Im Ballsaal des Hotels

„Astoria“ feierte am 4.

Oktober die deutsche Gemeinde in St. Pe- tersburg den Tag der Einheit.

eva.- Generakonsulin Eltje Aderhold begrüsste die Gäste zur Feier im präch- tigen Saal, die vom Bläser- Ensemble der Eremitage mit „Freuden schöner Göt- terfunken“ eröffnet wurde.

Bei ihrem Auftritt erwähnte und ehrte sie insbesondere den Pfarrer der katholischen Kirche der Mariä Heim-

suchung Richard Stark.

Während vielen Jahren engagierte er sich für die

Rückgabe des einstigen Kircheneigentums und die Wiederherstellung der

Kirche, die in diesem Jahr abgeschlossen wird. Gleich- zeitig tritt er dieses Jahr in den Ruhestand. Nach der Generalkonsulin überbrach- ten die VertreterInnen der Petersburger Regierung und jener des Leningrader Gebiets ihre Glückwünsche zum Tag der Einheit und wünschten Deutschland so- wie den deutsch-russischen Beziehungen alles Gute in der Zukunft. Danach ging man zum üppigen Festbuf- fet über, zu dem Wein und Bier aus Deutschland aus- geschenkt wurden.

Deutsche Gemeinde in Petersburg feierte Tag der Einheit

Generalkonsulin Eltje Aderhold beglückwünscht die deutsche Gemeinde zum Festtag. Bild: Eugen von Arb/ SPB-Herold

Neue Bombendro- hungswelle erfasst

Petersburg

eva.- Petersburg wurde erneut mit anonymen Bombendrohungen über- häuft. Am 8. Oktober erhielten 22 Hotels und Einkaufszentren Anrufe un- bekannter Herkunft, die vor einer Bombe warnten und waren gezwungen, Mitar- beiter und Gäste zu evakui- eren und den Bomben- räumdienst zu alarmieren.

Betroffen waren unter an- derem die Einkaufszentren

„Ochta Mall“, „Rio“, „Pik“

und „Mega Dybenko“.

Allein im letzteren Fall mussten 7.500 Personen ins Freie. Ins-gesamt wur- den an diesem Sonntag 14.000 Personen evakui- ert, 166 Polizeibeamte waren bei den Durch- suchungen im Einsatz. Am 9. Oktober waren die Pe- tersburger Bahnhöfe an der Reihe – der Baltische, der Finnländische und der Wi- tebsker Bahnhof erhielten die gefürchteten Anrufe und lösten Bombenalarm aus, der sich als blind er- wies. Dasselbe passierte in zehn Schulen und acht Verwaltungsgebäuden der Stadtregierung. Die Welle anonymer Bombendrohun- gen, die Russland seit dem 11. September heimsuchte, soll laut dem russischen Geheimdienst FSB von vier Russen vom Ausland aus verursacht worden sein.

Obschon ihre Identität fest- steht, ist nach wie vor unk- lar, von wo aus die „Tele- fonterroristen“ operieren, da sie sich aller Rafinessen der IP- bzw. Internettele- fonie bedienen. Als ein wahrscheinlicher Standort wird die Ukraine vermutet.

Nach offiziellen Angaben gingen seither in 50 Re- gionen Bombendrohungen ein. Der wirtschaftliche Schaden wird auf 300 Mil- lionen Rubel geschätzt.

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Stadt&Region Seite 2

Anfang Oktober wurde bekannt, dass die Eu- ropäische Universität weder eine neue Lizenz erhält, noch die Ge- nehmigung für den Um- zug in ein anderes Gebäu- de. Nach der Kündigung des bisherigen Standorts stellten die Behörden so- gar ein Ultimatum, das bisher ohne Folgen blieb.

Nun hat die Hochschule ihren dritten Antrag für eine neue Lizenz nach Moskau geschickt.

eva.- Im Existenzkampf der Europäischen Universität scheint die heisse Phase er- reicht zu sein: Einerseits verweigert die Erziehungs- behörde Rosobrnadsor der Hochschule mit fadenschei- nigen Argumenten eine neue Lizenz. Andererseits verbie- ten die städtischen Behör- den den Umzug in andere Räumlichkeiten und stellten

der Uni gleichzeitig ein Ulti- matum für den Auszug, das bis jetzt keine Folgen hatte.

Die Verweigerung einer neuen Lizenz wurde unter anderem mit fehlenden Un- terlagen begründet – das obwohl der Rektor Nikolai Wachtin deren Einreichung bestätigt. Seinen Angaben nach wurden Rosobrsadsor sämtliche verlangten Doku- ment – insgesamt 27 Kartons Papier.

Ohne Dach über dem Kopf

Auch der Einzug an einer anderen Adresse wurde ver- weigert, weil das Gebäude angeblich nicht behinderten- gerecht sei. Diese Argumen- tation erstaunt Wachtin laut Fontanka.ru in zweifacher Hinsicht – zum einen weil die Mängel nicht konkretisiert wurden, zum anderen weil die neue Unterkunft für Be- hinderte viel besser geeignet wäre als die bisherige. Diese verfügt beispielsweise über

keinen Lift – im Gegensatz zur Neuen.

Das Ultimatum, dass die Hochschule ihre Räume bis zum 10. Oktober zu räumen habe, ist nicht nur technisch gesehen unmöglich. Per Ge- setz ist die Hochschule dazu verpflichtet, das Haus vor der Räumung vom städti- schen Denkmalschutz ab- nehmen zu lassen. Bevor dies nicht geschehen sei, rühre er sich nicht vom Fleck, gab Wachtin zu verstehen. Mit- tlerweile hat die Eurpäische Uni einen weiteren Antrag für eine neue Lizenz bei Ro- sobrnadsor abgeliefert.

Uni erwägt auch Umzug ins Ausland

Die Willkür der Behörden erscheint seit langem klar – die Hochschule soll offen- sichtlich von der Bildfläche verschwinden. Die Zusiche- rungen von Unterstützung aus den Kreisen des Ex-Fi- nanzministers Alexei Kudrin und Wladimir Putin bewirk-

ten nichts. Der konservative Block um den Petersburger Duma-Abgeordneten Vitali Milonow, welcher die Hoch- schule seit langem bekämpft, scheint sich bei der Petersbur- ger Regierung durchzuset- zen. Doch dagegen will man sich bei der Europäischen Uni solange wie möglich auf gesetzlichem Weg wehren.

Wachtin ist sogar bereit, es auf eine gewaltsame Räu- mung durch vermummte Polizisten ankommen zu las- sen und rechnet mit allem.

Den rund 100 Studenten, die durch den Lizenzentzug ihren Studienplatz verlieren, rät er, sich gemeinsam bei der Erziehungsbehörde zu beschweren.

Selbst ohne Lizenz kann die Euro-Uni noch zwei bis drei Jahre als wissenschaftliches Institut bestehen – solange die Sponsorengelder reichen.

Was danach kommt, ist offen – erwägt wird ein Umzug ins Ausland, zum Beispiel nach Zypern.

Europäischer Universität droht polizeiliche Räumung

Sprachen – der Schlüssel zu Europa

eva.- Anlässlich des inter- nationalen Sprachentags organisierten 18 Nationen der Europäischen Union das Festival „Entdecke Dein Europa“ im Foyer der neuen Eremitage im Generalstabsgebäude. Ne- ben allerlei Wissenswertem über die einzelnen Länder wurde den Besuchern auch die Eremitage und ihre Geschichte vorgestellt. Die Warteschlangen reichten bis auf den Schlossplatz hinaus, Sprachen und Europa wecken trotz der aussenpolitischen Krise of- fensichtlich immer noch die Neugier vieler Russen. Das Foyer war denn auch voll mit Besuchern, die gekom- men waren, um sich über Sprachkurse und Ausbil- dungsmöglichkeiten zu in- formieren – und zu spielen.

Fast alle der vertretenen Länder – von Deutschland über Estland bis hin zu Frankreich und Norwe- gen u.a. boten Spiele für Gross und Klein an, um das Interesse zu wecken:

Länderquiz, Rätsel, Bunte Landkarten und Folklore zeigten die ganze Vielfalt Europas und fast überall gab es auch Preise in Form von Stickern, CDs usw. zu gewinnen. In einer kleinen Ausstellung wurden Leben und Werk des norwegisch- en Linguisten und Slawis- ten Olaf Broch vorgestellt.

Die EU-Länder verbanden ihren Sprachentag mit dem Jubiläum der Europareise Peters des Grossen 1717.

Damals besuchte der junge und neugierige russische Herrscher die westlichen Nachbarn, um politische Beziehungen zu knüpfen und europäisches Know- How nach Russland zu bringen. Als „Zar und Zimmermann“, der auf holländischen Werften den Schiffbau studierte, ging er in die Geschichte ein. Die Eremitage gedachte diesem Datum ebenfalls mit Spiel und Animation. Die Gäste konnten sich vor der Ma- quette einer Zarenkutsche in Lebensgrösse fotografi- eren lassen und Barock- tänze üben.

eva.- Am 14. Oktober fand im Restaurant “Paulaner” im Hotel “Park Inn” eines der vielen Oktoberfeste statt, die parallel zum Münchner Original in Petersburg über die Bühne gehen. Was diese Ausgabe gegenüber allen anderen abhob, war die Zusammenarbeit mit dem Deutsch-Russischen Begegnungszentrum (DRB), sowie die Teilnahme des russlanddeutschen Volkslieder-Ensembles “Lorelei”. Der gut gelaunte Chor bot dem trinkfesten Publikum alles an Trinkliedern - von “Es gibt kein Bier auf Hawai” bis “In München steht ein Hofbräuhaus”.

Bild: Eugen von Arb/ SPB-Herold

Lorelei-Chor am Petersburger Oktoberfest

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Stadt&Region Seite 3

Am 7. Oktober, dem 65.

Geburtstag von Präsident Putin, fanden in mehre- ren russischen Städten Demonstrationen gegen Putin und Korruption statt. In Petersburg kam die Kundgebung nur ver- zögert zustande. Erstens weil die Polizei morgens Vertreter von Nawalnys

„Fonds gegen Korrupti- on“ und der Organisation

„Offenes Russland“ fest- genommen hatte, zwei- tens weil das Marsfeld wegen „Instandsetzungs- arbeiten“ abgesperrt wor- den war.

eva.- Trotz allem versammel- ten sich gegen Abend über tausend Personen um die ewige Flamme in der Mitte des Marsfelds, und trotz des ausdrücklichen Demo-Ver- bots der Stadtregierung, griff die Polizei nicht ein und liess die TeilnehmerInnen nach rund einer halben Stunde abziehen. Dabei wurde den Oppositionellen verschie-

dentlich empfohlen, sie soll- ten sich im nahe gelegenen Kino „Rodina“ kostenlos den Film „Krim“ anschauen, der die Okkupation der Halbin- sel durch Russland von 2014 verherrlicht.

Doch die offensichtlich un- koordinierte Menge hatte ganz andere Pläne und zog in verschiedenen Gruppen in Richtung Newski-Prospekt und Ploschad Vostania. Auf dem Ligowski Prospekt sties- sen sie auf eine Kette von

Omon-Sonderpolizei, und es kam zu den ersten Festnah- men. Eine Gruppe kam bis zum Einkaufszentrum „Ga- leria“ neben dem Moskauer Bahnhof und wurde mit Mühe durch die Polizei vom Eintritt abgehalten. Insge- samt wurden rund hundert Personen vorübergehend festgenommen, darunter der bekannte Oppositionelle Ildar Dadin. Kurz nach der Kundgebung beschuldigte die Polizei die Demonstran-

ten, am Tod einer Patientin schuld zu sein, weil die Am- bulanz angeblich wegen der Protestaktion zu spät eintraf.

Dies wurde aber von Augen- zeugen widerlegt, die bestä- tigten, dass die Strassen zum genannten Zeitpunkt pas- sierbar waren. In Richtung Schlossplatz versperrten Po- lizei und quergestellte Last- wagen den Demonstranten den Weg. Auf Transparenten mit Putin-Porträts verbreitete die „Nationale Befreiungsbe-

wegung“ (NOD) patriotische Losungen. Geschützt durch diese „Lastwagen-Burg“

fand vor dem Winterpalast ein Biker-Treffen der Putin- freundlichen „Nachtwölfe“

statt, deren Anführer Alexan- der Saldostanow („Chirurg“) Putin zum Geburtstag gratu- lierte. Trotz allem versuchte hinterher eine Gruppe Op- positioneller ein Zeltlager auf dem Schlossplatz einzu- richten. Sie wurden festge- nommen und zu Haft- und Geldstrafen verurteilt, da ein Grossteil bereits früher an ungenehmigten Protestak- tionen teilgenommen hatte.

Der Oppositionelle Alexei Nawalny, der 2018 an den Präsidentschaftswahlen teil- nehmen will und sich an der Petersburger Demonstration mit seinen Anhängern tref- fen wollte, war wenige Tage davor festgenommen und zu einer Haftstrafe verurteilt worden. Dennoch zeigte er sich zufrieden. Er und sein Stab erhielten jedoch schlech- te Noten von den Kundge- bungsteilnehmern für die schlechte Organisation.

Chaotische Petersburger Oppositionsdemo an Putins Geburtstag

An Putin kam an diesem Tag niemand vorbei: Eine Barrikade der Nationalen Befreiungs-Bewegung (NOD) versperrt den Zugang zum Schlossplatz. Bild: Eugen von Arb/ SPB-Herold

Von Eugen von Arb

Die Uneinigkeit in der russi- schen Opposition ist ein altes und leidiges Thema. Dass dieses Problem auch weiterhin aktuell ist, zeigte sich am 7. Oktober auf dem Petersburger Marsfeld, wo sich etwas mehr als tausend Anhänger des Oppositionellen Alexei Nawalny sowie andere kremlkritische Gruppierungen versammelten und sich anschlies- send in alle Windrichtungen zerstreuten, statt geschlossen aufzutreten.

Diese Protestmasse, die im März und Juni an zwei grossen Pro- testaktionen mit zehntausenden Teilnehmern dem Kreml offen die Zähne gezeigt hatte, war zum ersten Mal von Müdigkeit und Unentschlossenheit ge- zeichnet, so dass die Polizei ein leichtes Spiel hatte. In anderen russischen Städten trat die Op- position selbstsicherer auf, aber insgesamt gingen weit weniger Menschen auf die Strasse.

Das ist sicher in erster Linie

die Folge der massiven Schläge, die Nawalny und seine Bewe- gung in den vergangenen Mo- naten von Seiten des Kremls einstecken mussten. Putin hat den Fehdehandschuh aufge- nommen, den ihm Nawalny mit seinem Entscheid, an den Präsidentschaftswahlen 2018 teilzunehmen, hingeworfen hat.

Sein Polizei- und Justizapparat überzogen Nawalnys „Fonds gegen Korruption“ mit einer Welle willkürlicher Verhaftun- gen, Hausdurchsuchungen und Gerichtsurteilen, die Teile von Nawalnys Wahlstabs zeitweise lähmte und viele seiner Anhän-

ger einschüchterte.

Eine Folge davon war auch die schlechte Koordination der Ak- tion in St. Petersburg, durch die sich Nawalny massive Kritik bei den Teilnehmern einholte.

Wer festgenommen wurde, hatte nichts zu lachen, denn die Gerichte sparten auch diesmal nicht mit happigen Haft- und Geldstrafen. Auch Nawalny erhielt wegen seinem Aufruf zu angeblich ungenehmigten Protesten 20 Tage Arrest aufge- brummt.

Doch viel gefährlicher als die Po- lizeiwillkür ist der ideologische

Zwiespalt, der sich offenbarte:

Die Protestmasse scheidet sich zwischen jenen, die für Nawalny als zukünftiger russischer Präsi- dent sind und jenen, die ihn als Führer ablehnen, wenngleich sie seinem Kampf gegen die Kor- ruption zustimmen. Je mehr sich Nawalny sich als Präsi- dentschaftskandidat positioniert, desto grösser wird die Kluft zwischen den beiden Gruppen.

Ganz zu schweigen von anderen Streitpunkten, wie zum Beispiel der Krimfrage, welche die Oppo- sition entzweien.

Nawalnys Krise wird von Um- fragewerten belegt. Im Juni nach den Protesten war sein Be- kanntheitsgrad auf 55 Prozent gestiegen – eine kleine Sensati- on, denn vorher war er nur den wenigsten Russen ein Begriff.

Aber seither kommt er nicht mehr vom Fleck. Ausserdem wissen immer noch die wenig- sten Russen, was er eigentlich will – was von den kremlnahen Medien genutzt wird, um ihn als „Agent“ fremder Mächte zu diskreditieren.

Nawalny zeigt zum ersten Mal Schwäche, dafür spricht auch der Rückzug eines Videos, in dem sein „Fonds gegen Kor- ruption“ den angeblichen Reichtum von Premierminister Medwedew enthüllt und einen landesweiten Skandal ausgelöst hatte. Erklärte Nawalny nach dem Gerichtsurteil noch lau- thals, man werde es keinesfalls aus dem Internet entfernen, so wurde es nun plötzlich klein- laut gelöscht.

Je mehr sich der Wahltermin im kommenden März nähert, desto härter wird der Umgang der Machthaber mit ihren Kri- tikern. Gegen diese Übermacht sind Nawalny und seine An- hänger praktisch chancenlos, um so mehr als die Wahlkam- pagne noch nicht begonnen hat und eine Zulassung Nawalnys als Kandidat fast undenkbar ist.

Doch auch wenn Putin seinen Hauptrivalen ausbooten kann, so wird dessen Wahlthema – die grassierende Korruption im ganzen Land – immer gefährli- cher für ihn.

Kommentar: Für Nawalny oder gegen Korruption - oder beides?

“Lügen und stehlen ist schlecht!” mahnt ein Oppositionsplakat.

Bild: Eugen von Arb/ SPB-Herold

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Gemeinde Seite 4

Schwedische Orgel in der Petrikirche feierlich eingeweiht

Kleinkind stirbt nach Sturz von

Gangway auf Flughafen Pulkowo

eva.- Am 15. Oktober wurde bekannt, dass ein einjähriges Kind den Ver- letzungen nach einem Sturz von der Gangway auf dem Petersburger Flughafen Pulkowo erle- gen ist. Am 28. Septem- ber war eine 43-jährige Petersburgerin nach der Ankunft aus Moskau beim Ausstieg zusam- men mit dem Kind auf die Piste gestürzt. Beide wur- den schwer verletzt ins Krankenhaus eingeliefert.

Der Unfall ereignete sich, weil die Metallplatte, welche sich zwischen dem Flieger und dem Gang- way befindet, nachgab.

Nun wird ermittelt, ob ein Flughafen-Mitarbeiter für den Einsatz der defekten Gangway verantwortlich ist oder die Firma, welche die Gangway davor über- holt hatte. Gegen den 41- jährigen Flughafenanges- tellten wurde mittlerweile ein Gerichtsverfahren eröffnet.

eva.- Auf Einladung des russischen Parlaments fand die Herbstversammlung der Interparlamentarischen Union (IPU) vom 14. bis 18. Oktober in St. Petersburg statt. Die Schweiz war mit einer Delegation von vier Mitgliedern des Nationalrates und drei Mitgliedern des Ständerates vertreten: Nationalrätin Margret Kiener Nellen (SP, Bern), Ständerat Andrea Caroni (FDP, Appenzell Ausserrhoden), Nationalrätin Céline Amaudruz (SVP, Genf), Ständerat Claude Hêche (SP, Jura), Nationalrat Christian Lohr (CVP, Thurgau), Ständerat Filippo Lombardi (CVP, Tessin), Nationalrat Felix Müri (SVP, Luzern) und Philippe Schwab, Generalsekretär der Bundesversammlung. Aus diesem Anlass luden der neue schweizer Generalkonsul in St. Petersburg Roger Kull (rechts im Bild) und seine Frau Ludmila Parlamentarier aus Russland, der Schweiz und Liechtenstein zu einem Empfang in die Residenz, wobei zahlreiche Geschenke ausgetauscht wurden.

Bild: Eugen von Arb/ SPB-Herold

Schweizer Generalkonsul empfängt Parlamentarier

Mit einem musikalisch umrahmten Festakt wurde am 28. Septem- ber in der Petrkirche die Orgel „Willi Peter“ ein- geweiht. Die stolze Orgel aus Stockholm erhielt da- mit ein neues Leben und macht die Petrikirche wieder zu einer vollwerti- gen lutherischen Kirche.

eva.- Mit einem Festkonzert wurde gleichzeitig die neue Orgel eingeweiht und dem 500. Jahrestag des Beginns von Luthers Reformation gedacht. Der Pastor der Pe- trikirche Michael Schwarz- kopf und die Vorsitzende der Kirchengemeinde Gerta Krylowa leiteten durch die Feier, an der unter anderem die deutsche Generalkonsu- lin Eltje Aderhold, der Vor- sitzende des Petersburger Denkmalschutzes Sergei Makarow sowie der Leiter des Komitees für religiöse Organisationen teilnahmen.

Dank ging an alle Spender, die auf Ehrentafeln am Kor- pus unterhalb der Orgel verewigt wurden, sowie alle Helfer beim Orgelprojekt der Petrikirche. Zwischen Auftritten spielten der Or- ganist der Petrikirche Sergei Silajewski und der Organist

der Michael Dirks aus Stock- holm auf der neuen Orgel.

Im Anschluss an den Fest- akt und die Weihe der Orgel konnte die neue Orgel von allen besichtigt werden.

Die Renovation der Petrikir- che, die nach ihrer Rückgabe 1992 an die lutheranische

Kirche einsetzte, wurde erst jetzt mit der Einweihung der grossen Orgel abgeschlos- sen. Zwar erhielt die Kirche 1997 eine kleine Orgel mit 10 Registern, die vorne neben dem Altar untergebracht ist, doch erst heute verfügt sie wieder über eine musika-

lische „Stimme“, die ihrer Grösse angemessen ist.

Die Petrikirche, die vor 290 Jahren erbaut und 1838 er- weitert wurde, verfügte schon über eine grosse Walc- ker-Orgel aus Ludwigsburg (1840). Diese verschwand jedoch nachdem die Kirche 1937 auf dem Höhepunkt der stalinistischen Repres- sion geschlossen, ihre Ge- meinde aufgelöst und ihr Pfarrer verhaftet und hinge- richtet worden war. Auf ihr hatten zahlreiche berühmte Musiker wie der Komponist Piotr Tschaikowski gespielt.

Die neue Orgel mit 43 Re- gistern und drei Manualen aus der lutherischen Kirche in Stockholm entspricht wieder dem Massstab des historischen Instruments.

Wesentlichen Anteil an der Verwirklichung des Orgel- projekts hatte die Evange- lisch-Lutherische Kirche in Norddeutschland, die durch Pastor Krista Hunzinger ver- treten wurde.

Willi Peter - die neue Orgel verleiht der Petrikirche ein neues musikalisches Format.

Bild: Eugen von Arb/ SPB-Herold

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Gemeinde Seite 5

Mit einem Festgottes- dienst verabschiedete die katholische Gemeinde der Kirche Mariä Emp- fängnis ihren langjä- hrigen Pfarrer – Richard Stark. Der engagierte Priester und Träger des Bundesverdienstkreuzes hauchte der Kirche an der Mineralnaja Uliza neues Leben ein.

eva.- Es war vielleicht kein Zufall, dass sich die Festge- meinde in der Krypta der Kirche versammelte. Tech- nisch gesehen musste Got- tesdienst wegen der Mon- tage der Fussbodenheizung im Kirchenschiff nach unten verlegt werden. Aber viel- leicht sollte die kleine Ge- meinde noch einmal daran erinnert werden, wie wich- tig Zusammenhalt und Ge- borgenheit sind, und dies war in den Kellergewölben besonders stark zu spüren.

Dort, wo auch der Erbauer, der berühmte Petersburger Architekt Nikolai Benois be- graben liegt, sammelte sich

die Gemeinde sowie viele Freunde, sowie Gäste und diplomatische VertreterIn- nen, um Richard Stark in den Ruhestand nach Deutschland zu verabschieden und sein 50-Jahre-Priesterjubiläum zu feiern. Mit knappen Worten würdigte Vikar Michal Mar- hefka Richard Stark und erin- nerte daran, dass dieser auch

in Russland ein „Afrikaner“

geblieben sei. Damit spielte er auf Starks jahrzehntelange Arbeit im Kongo an. Dort im Dschungel erwarb er sich sei- nen beinahe legendären Ruf als „Mann der Tat“, der sich neben seiner missionarischen Arbeit nicht minder um die praktischen Probleme der Be- völkerung kümmerte.

Diese bewies er auch in Russland, wo er gleichsam mit Sanftmut und Hartnäk- kigkeit die bürokratischen Hindernisse beseitigte, um seine Kirche und deren rei- che Geschichte zu rekonstrui- eren. Bis zum Schluss seiner russischen Zeit war er damit beschäftigt, die Renovation voranzutreiben und den Kir-

chenkomplex an Gas, Elek- trizität und Kanalisation an- zuschliessen. Dabei vergass er seine sozialen Aufgaben nicht, denen er als Angehöri- ger der Steyeler Missionare verpflichtet ist. Neben der Kirchgemeinde stand das Projekt „Mutter und Kind“

im Zentrum, das Müttern und ihren Kindern in Not egal welcher Herkunft oder Religion über die Runden hilft. Ein kleines Afrika gab es auch hier – zahlreiche Stu- dentInnen aus afrikanischen Ländern besuchten Stark in seiner Kirche. Nach Got- tesdienst und Abendmahl überreichten die Gemeinde, MitarbeiterInnen, KollegIn- nen und Freunde, teils mit Tränen in den Augen, ihre Abschiedsgeschenke, darun- ter ein gemaltes Porträt mit Kirche. Am Buffet draussen vor der Kirche hatten alle die Gelegenheit, sich zu unter- halten und sich von Stark zu verabschieden. Obwohl Stark offiziell in den Ruhestand tritt, wird er in Berlin weiter arbeiten – „Für die anderen“, wie der Wahlspruch seines Ordens sagt.

Pfarrer Richard Stark mit Festgottesdienst verabschiedet

Da flossen Abschiedstränen: Frauen von der Organisation “Mutter und Kind” sagen Richard Stark Ade. Bild: Eugen von Arb/ SPB-Herold

Bilder: Eugen von Arb/ SPB-Herold

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Kultur Seite 6

Der Comic-Künstler Benoît Guillaume aus Marseille war Gast am diesjährigen Comic- Festival „Boomfest“ in Sankt Petersburg und gab an verschiedenen Events Einblicke in sein Schaffen. Am 23.

September, dem „Eu- ropa-Tag“, stellte er in Kooperation mit dem Institut Français im Generalstabsgebäude seine Comics und sei- ne künstlerische He- rangehensweise vor.

Von Emily Orlet

SPB-Herold:

Sie haben zwei Illustrationen für das

„Prime Russian Magazine“

gezeichnet. Heute sind sie am Comicfestival „Boom- fest“ in Sankt Petersburg.

Ganz allgemein, welchen Bezug haben Sie zu Russ- land?

Benoît Guillaume:

Ich

wurde schon drei Mal von einer Schule in Moskau ein- geladen und dank Boom- fest habe ich nun auch die Gelegenheit Sankt Peters- burg kennenzulernen. Ich denke, dass ich meine Ein- ladung an dieses Comicfes- tival einem Lehrer der Bri- tish School in Moskau zu verdanken habe. Er führt einen Blog über verschie- dene Künstler und dank seiner Neugier wurde das Prime Russian Magazine auf mich aufmerksam. So führte eins ins andere.

SPB-Herold:

Wie wird die russische Comicszene

in Frankreich wahrgenom- men?

Benoît Guillaume:

Um ehrlich zu sein, kennt man in Frankreich kaum rus- sische Comics. Aber man kennt auch genauso wenig die zeitgenössische russi- sche Musik, ganz allgemein ist die russische Gegen- wartskultur in Frankreich wenig bekannt. Ich werde also viele neue Sachen am Festival „Boomfest“ ent- decken!

SPB-Herold:

Was ist für Sie die grösste Herausfor- derung beim Zeichnen ei- nes Comics?

Benoît Guillaume:

Mich immer wieder in Frage stellen, Neuheiten machen… Oft zeichne ich Skizzen der Natur, aber Arbeiten aus der Fantasie habe ich nur gelegentlich gemacht, das möchte ich gerne ausbauen. Auch richtige Geschichten erzä- hlen, auch wenn ich mich

nicht als Szenaristen sehe, dieses Gebiet ist für mich nicht so einfach. Ich schaf- fe es aber einigermassen in meinem Tempo und mit meinen Mitteln… (lächelt) Es reizt mich, Dinge selbst zu machen.

SPB-Herold:

Was inspiriert Sie?

Benoît Guillaume:

Manchmal arbeite ich nach Büchern, es kann also die Literatur sein, aber auch Gemälde in Museen, die mich dazu inspirieren wie- der neu zu arbeiten. Oder das ganz alltägliche Leben, es sind viele verschiedene Dinge. Zum Zeichnen suche ich mir Plätze aus, an denen sich das Leben abspielt – in urbaner Um- gebung, in der Menge, ver- suche ich das zu zeichnen, was nur schwierig fest- zuhalten ist: das bewegte Leben, Leute im Gehen zum Beispiel. Oft sind sie ebenso schnell wieder ver- schwunden, wie sie auf

getaucht sind, aber ich suche das Schnelle und Unfertige. Genauso faszi- niert mich die chaotische Architektur vieler asiati- scher Städte – ich nenne sie „Ensembles“. „Sie sind das komplette Gegenteil zur Innenstadt von Sankt Petersburg!“ (lacht).

SPB-Herold:

Sie haben Filme, Reportagen, Illu- strationen und Comics ge- macht. Mit welchem Genre arbeiten Sie am liebsten?

Benoît Guillaume:

Das

Leben ist kurz, da muss man viele verschiedene Dinge ausprobieren! Man kann sich auch schnell langweilen, wenn man nur bei einem Medium bleibt.

Da trocknet man aus… Oft bin ich frustriert, wenn ich während der Arbeit an ei- nem Comic von anderen Aufträgen unterbrochen werde oder auf eine Reise gehen muss. Im ersten Mo- ment frustriert es, aber es sind auch nötige Pausen und Unterbrechungen.

SPB-Herold:

Sie sind viel und weit gereist, haben Reportagen über verschiedene Länder ge- macht. Wohin möchten Sie gerne noch reisen?

Benoît Guillaume:

Nun, mir fehlt noch ein grosser Teil von Afrika und Lateinamerika. Ich bin viel in Asien gewesen, aber es gibt ja die ganze Welt zu bereisen. Man wird nie fer- tig werden…

SPB-Herold:

In der zeit-

genössischen Comicszene, welches Potential, welche Dynamiken stellen Sie dort fest?

Benoît Guillaume:

Die Situation ist je nach Land sehr verschieden. In Frankreich ist gerade eine gute Zeit. Die Qualität ist sehr gut und es gibt viel Kreativität. Aber wir haben das Problem der Überproduktion, es sind zu viele Bücher im Umlauf – das heisst nicht, dass es zu viele begabte Künst- ler gibt, sondern dass die Bücher in den Läden nur ein paar Monate bleiben und dann sofort wieder verschwinden. Es ist para- dox, ich weiss, in Russland ist das gar nicht der Fall, hier ist die Situation ganz anders… Es ist ein Glück, dass ich Comics machen kann, es ist eine Arbeit, die mir weiterhin sehr gefällt.

Comic-Künstler Guillaume: „Ich suche das Schnelle und Unfertige“

Möchte mehr auch aus der Fantasie zeichnen: der französische Comics-Künstler Benoît Guillaume in St. Petersburg.

Bild: Emily Orlet/ SPB-Herold

Dossier

Benoît Guillaume wurde 1976 geboren und lebt in Marseille. Er arbeitet als Grafiker, Zeichner und Autor von Animationsfil- men. Seine Spezialität sind gezeichnete Reportagen, die auf seinen Reisen in der ganzen Welt entstehen. Er hat bereits Arbeiten für di- verse Medien angefertigt, darunter Arte Radio, New York Times, Telerama, XXI, En Vue Paris, Mouvement, L’œil Electrique, R de Réel, Creator, Z, Cqfd, Prime Russian Magazine u.a. Aus- serdem hat er an Festivals in Frankreich, Kanada und Russland teilgenommen.

Bilder: Emily Orlet/ SPB-Herold

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Kultur Seite 7

Die dritte Saison frei zugänglicher Vorlesun- gen eröffnet eine Reihe von Auftritten des be- kanntesten Petersburger Kunstwissenschaftlers Iwan Tscheschot unter dem Titel „Das christli- che Thema in der deut- schen Kunst des 20. Jh.“ .

pd.- Der Vorlesungszyklus ist einem der Schlüsselpro- bleme der Gegenwart ge- widmet – der Transforma- tion religiöser Vorstellungen und ihre Darstellung in der westeuropäischen Kunst, wobei dies an Beispielen herausragender Werke deut- schsprachiger Künstler be- trachtet wird.

Dieses Gemeinschaftsprojekt des Generalkonsulats der Bundesrepublik Deutsch- land in St. Petersburg und des Lektoriums CULTURA erlaubt den Zuhörern, sich mit den wesentlichen Ten- denzen des 20. Jh. und den allgemeinen Gesetzmäßig- keiten seiner künstlerischen Prozesse bekannt zu ma- chen, wobei das Augenmerk diesmal auf dem Nach-

kriegsdeutschland vom Ende der 1940er bis Anfang der 1960er Jahre liegt, dessen Erscheinungsbild in wesent- lichem Maße von der Politik des damaligen Bundes- kanzlers Konrad Adenauer (1876-1967) bestimmt wurde.

Die erste Vorlesung findet in den gastfreundlichen Mau- ern des Staatlichen Muse- ums für Religionsgeschichte statt. Sie erlaubt Kunstken- nern, ihr Wissen zu syste- matisieren und wird allen anderen Zuhörern eine gute

Gelegenheit bieten, ihren kulturellen Wissenskreis zu erweitern.

Iwan Tschetschot: Kandidat der Kunstwissenschaften, Dozent am Lehrstuhl für freie Künste und Wissen- schaften der St. Petersbur- ger Staatlichen Universität, Leiter des Sektors für Ge- schichte und Theorie der Darstellenden Kunst und Architektur am Russischen Institut für Kunstgeschichte Das Lektorium «CULTU- RA» ist eine Plattform für

Begegnungen von Dozen- tInnen und ProfessorInnen verschiedener Hochschulen, die an einer Popularisierung ihrer Forschungsergebnisse interessiert sind, mit einem Petersburger Publikum, das seine Kenntnisse in Kunst- geschichte und Kunsttheo- rie erweitern möchte.

21. Oktober 13.00 Uhr. Eintritt frei.

Staatliches Museum für Religi- onsgeschichte: Potschtamtskaja ul. 14/5. Tel. des Lektoriums 916- 61-33. Anmeldung: https://lektoriy- cultura.timepad.ru/event/585891/

Lektorium Cultura: Christliches Thema in der deutschen Kunst

Die Theatertruppe

„Dittchenbühne“ aus Elmshorn zeigt bei ihrem diesjährigen zwölftägigen Ostsee- tournee „Herr Puntila und sein Knecht Matti“

von Bertolt Brecht, in der Regie von Maria von Bismarck. Die Rei- se über 5000 Kilometer führt die Truppe nach Polen, Litauen, Lett- land und Russland.

pd.- Der Grossgrundbesit- zer Puntila ist der gütigste Mensch, wenn er betrunken ist, doch kaum ist er nüch- tern verwandelt er sich vom Menschenfreund in einen geizigen Ausbeuter. Besof- fen gibt er seinem Knecht seine Brieftasche, findet er sie dann nüchtern in dessen Tasche, nennt er ihn einen Dieb.

Matti erträgt die Launen seines Chefs, weil es nicht

einfach ist, eine gute Stelle zu finden – ausserdem ge- fällt ihm Puntilas Tochter Eva. Puntila plant, sie mit dem Attaché zu verhei- raten. Puntila gab bereits sein Wort, doch Eva liebt den Aristokraten nicht und sucht dringend einen Vor- wand, damit dieser von sich aus von der Partie zurück- tritt.

Der erste Spielort der

Elmshorner Laienbühne ist Schneidemühl. Es folgen die Universität in Danzig, die Universität in Elbing, die Hochschule in Inster- burg, das Dramatische Theater in Memel, mit dem die Dittchenbühne seit 25 Jahren einen Freundschafts- vertrag hat, ein deutsches Gymnasium in Tallin, das Jugendtheater Rekord in St.

Petersburg, die Universität

in Pskov, ein Gymnasium in Schaulen, die Hochschule in Libau, die Universität in Al- lenstein und das Regional- Kulturzentrum in Kolberg.

Die gesamte Tourneestrecke beträgt an die 5.000 Kilome- ter.Schon vor dem Fall der Mauer, im Sommer 1989, startete die Dittchenbühne ihre erste Ostsee-Tournee.

Im Jahr zuvor hatten die Elmshorner das erste Treffen der deutschen Minderheit im ehemaligen südlichen Ostpreußen organisiert.

Die Zuschauerstruktur in Osteuropa hat sich in den zurückliegenden Tournee- Jahren stark gewandelt.

Während anfangs nur An- gehörige der deutschen Minderheiten kamen, sind es heute in erster Linie Stu- denten und Schüler.

21. Oktober 18.00. Haus der Ju- gend „Rekord“, Sadowaja ul. 75.

Auf Deutsch, ohne Übersetzung.

Kontakt: Anastasia Marger, drb.

kultur@gmail.com

Dittchenbühne bereist Ostseeländer mit Brechts “Puntila”

Der Diener Matti hats nicht leicht mit seinem launischen Herrn Puntilla. Bild: Dittchenbühne

Talentierter Referent und grosser Kenner der Kulturgeschichte: Iwan Tschetschot.

Bild: Eugen von Arb/ SPB-Herold

Kino: Im Labyrinth des Schweigens

pd.- Die Filmvorführung findet im Rahmen des Filmclubs am Goethe- Institut statt. Deutschland, Ende der 1950er Jahre:

Das “Wirtschaftswunder”

ist in vollem Gange, den Menschen geht es gut.

Die Grauen der Nazi-Zeit möchten sie am liebsten vergessen. Dann aber sorgt der Journalist Thomas Gnielka für Aufsehen, ein Freund von ihm hat einen ehemaligen Auschwitz- Aufseher erkannt. Nun will Gnielka den Mann, der inz- wischen als Lehrer arbeitet, in Frankfurt vor Gericht bringen. Allerdings stößt er mit seinem Vorhaben auf Ablehnung. Einzig der junge Staatsanwalt Johann Radmann erklärt sich be- reit, den Fall zu überneh- men. Der idealistische Rad- mann vergräbt sich immer tiefer in den Fall. Er ist fest entschlossen, die allgegen- wärtige Taktik der Verleug- nung und Verdrängung aufzubrechen und mit seinem Fall ein öffentliches Exempel zu statuieren.

21. Oktober 18.00. Auf Deutsch mit russischen Untertiteln. Ein- tritt frei, Anmeldung erforderlich.

Goethe-Institut St. Petersburg, Nab. Reki Moiki 58. Kontakt: +7 812 3631125, tatjana.pronina@

goethe.de

Anmeldung unter: goetheinstitut.

timepad.ru

Kapella: “Um die Welt mit deutschen

Musikern”

pd.- Das Sinfonieorchester der Kapella St. Petersburg und die Solisten Gregor Witt (Oboe, Dirigent), Hei- ner Schindler (Klarinette) und Wladimir Pogorezki (Geige) interpretieren: Jo- hann Sebastian Bach:

Doppelkonzert für Geige, Oboe und Orchester BWV 1060, Orchestersuite Nr.4, BWV 1069; Carl Philipp Emanuel Bach: Konzert für Oboe und Orchester H.466;

Johannes Brahms: Sonate für Klarinette und Klavier Nr.1., Akademische Festou- vertüre.

21. Oktober 19.00

Staatliche Akademische Kapella.

Nab. Reki Moiki 20. Tel. 314-10- 58. www.capella-spb.ru

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Wirtschaft Seite 8

Luxuskarossen des bay- erischen Herstellers wer- den schon seit Jahren in Russland gebaut. Die Autos werden zerlegt nach Kaliningrad ge- liefert und dort zusam- mengeschraubt. Jetzt will der Münchner Kon- zern seine Autos für den russischen Markt kom- plett vor Ort fertigen.

spn.- Um rund zehn Pro- zent ist der russische Au- tomarkt in diesem Jahr ge- wachsen, für 2018 erwartet BMW einen Anstieg um weitere zehn Prozent, so die Zeitung „Wedomosti“.

Der Autokonzern wolle sei- ne Modellpalette in Russ- land erweitern und setze dabei vor allem auf SUVs, sagte BMW-Vizevorstand Hendrik von Kuenheim

laut dem Blatt.

Seit 1999 werden die Li- mousinen vom Dreier bis zum Siebener und die ganze X-Reihe des bayeri- schen Konzerns im CKD- Verfahren in der russi- schen Enklave Kaliningrad hergestellt. Das heißt, die Autos werden als Bausätze angeliefert und vor Ort

montiert – das spart Ein- fuhrzölle und verschafft dem Münchner Autobau- er einen entsprechenden Preisvorteil gegenüber der Konkurrenz. Rund 40.000 Autos entstehen so pro Jahr in Kaliningrad.

Um den Vorteil zu halten, müsste die Produktion je- doch weiter lokalisiert wer-

den – sprich: Immer mehr Autokomponenten müs- sen in Russland hergestellt werden. So verlange es der russische Gesetzgeber, sagte Kuenheim laut der Zeitung. Deshalb das neue Werk. Dort sollen dann die Karosserien geschweißt und lackiert werden. Ob in der neuen Fabrik auch die Bleche gestanzt sowie die Motoren und Getriebe hergestellt werden, sei eher unwahrscheinlich.

Die Kapazitäten des neuen Autowerks würden am Marktvolumen in Russ- land ausgerichtet, sagte eine Quelle aus dem Un- ternehmensmanagement gegenüber der Zeitung.

Als Standort für das neue Werk prüfe BMW derzeit mehrere Regionen. In Rus- sland gebe es mehrere Au- tocluster: Moskau, St. Pe-

tersburg, Kaluga und eben Kaliningrad – man sei gera- de dabei, die Entscheidung zu treffen, sagte Kuenheim laut dem Blatt. Auch stehe derzeit noch nicht fest, ob BMW das Werk alleine bauen wird oder in Kooperation mit einer russischen Partnerfirma.

Die Investitionen könn- ten schließlich mehrere Hundert Millionen Euro betragen.

Der deutsche Daimler- Konzern hat vor einiger Zeit bekanntgegeben, bis 2019 ein Autowerk in der Region Moskau zu eröff- nen. Bis zu 25.000 Fahrzeu- ge sollen dort jährlich vom Band rollen: Limousinen der E-Klasse und die SUVs der GL-Familie. Rund eine Viertelmilliarde Euro in- vestiert Mercedes Benz in die neue Fabrik.

BMW will neues Werk für Komplettfertigung in Russland bauen

Ein Status-Symbol: BMW ist in Russland Synonym für Erfolg - vor allem auf dem Trottoir geparkt. Bilder: Eugen von Arb/ SPB-Herold

In diesem Herbst haben 35 deutsche Studenten im Rahmen des Pro- gramms „Russland in der Praxis“ ein Prak- tikum in Russland ab- solviert. Deutsche Un- ternehmen in Russland stellen Praktikumsplät- ze zur Verfügung und haben so die Chance, Nachwuchskräfte mit frischen innovativen Ideen für ihre zukünfti- gen Arbeitsfelder zu ge- winnen.

spn.- Die jungen Leute ver- sammelten sich im Gebäude der Deutschen Botschaft in Moskau, um ihre Urkunde für das absolvierte Prakti- kum zu bekommen. Die- jenigen, die ihr Praktikum erst beginnen, erhielten Studentenausweise, weil sie auch ein Seminar an der rus- sischen Hochschule für Wirt- schaft besuchen werden.

Natascha Hoffmann absol- vierte ihr halbjähriges Prak- tikum bei Siemens und be- richtete über ihre Eindrücke:

„Ich bin hierhergekommen, um mehr Erfahrung in mei- nem Fachgebiet zu sam- meln, ich war bei Siemens

im Controlling tätig, es war also mein Ziel nach dem Studium noch ein Prakti- kum zu machen. Ich wollte auch Russisch lernen, mehr über die russische Wirtschaft erfahren und über die Mög- lichkeiten, die deutsche Fir- men in Russland haben.“

Yana Ishitskaya hat ihr Prak- tikum auch bei Siemens, im Mobility Departement in Moskau, gemacht. Da- bei ging es unter anderem um die Instandhaltung der Züge, die am MZK (Mos- kauer Zug-Ring) fahren.

Da sie gut Russisch spricht, gehörte auch Übersetzen ge- hörte zu ihren Aufgaben.

„Ich wurde in Russland geboren und kann die Spra- che, darum war es für mich

von Anfang an um einiges leichter. Ich hatte aber ei- nige Schwierigkeiten beim Arbeitsablauf, weil es etwas anders in Russland ist als in Deutschland. Man musste am Anfang mehr auf die Leute zugehen. Aber sie waren freundlich und of- fen, und am Ende fiel der Abschied äußerst schwer, weil man sich schon sehr gut verstanden hat. Ich fahre jetzt nach Deutschland, um meinen Master zu machen.

Dann werde ich ein paar Jahre in Russland sein — ich habe die Möglichkeit be- kommen, im Unternehmen zu bleiben.“

Die Möglichkeiten für ein Praktikum in Russland wa- ren aus juristischen und an-

deren Gründen bisher kaum möglich, und das, obwohl es inzwischen über 5000 deutsche Unternehmen in Russland gibt. Die Idee eines Programms für deutsche Praktikanten in Russland be- ruht auf einer Initiative der Deutsch-Russischen Außen- handelskammer Moskau, von Volkswagen RUS und der Deutschen Botschaft Moskau im Jahr 2011. Initi- ator des Programms war auch Karsten Heinz vom Bundesministerium für Bil- dung und Forschung, da- mals Leiter des Referats für Wissenschaft und Bildung der Deutschen Botschaft. Er sei stolz auf die erzielten Er- folge: „Ich freue mich ganz besonders, dass sich dieses Programm so hervorragend entwickelt. Immer mehr junge Menschen interes- sieren sich dafür. Das ist ein großartiger Erfolg! Das war der richtige Weg der deut- schen Wirtschaft. Dieses Pro- gramm hat wirklich eine Tür geöffnet.“ Die akademische Mobilität zwischen Deutsch- land und Russland ist sehr hoch, übrigens die höchste im DAAD-Bereich, aber sie ist asymmetrisch. Auf rund 12 000 russische Studenten, die in Deutschland studie-

ren, kommen nur 1600 deut- sche Studenten in Russland.

Auch ist die Zahl russischer Praktikanten in Betrieben in Deutschland erheblich höher, bedingt durch die Pflichtpraktika während des Studiums. Das Programm

„Russland in der Praxis“

schafft hier einen Ausgleich.

Doch die russischen Firmen sollten sich etwas aktiver engagieren, meint Karsten Heinz. „Der einzige Punkt, den ich mir noch wünsche, ist, dass mehr russische Unternehmen an diesem Programm teilnehmen. Das wünsche ich mir von Gaz- prom bis zu kleinen Con- sultings, bis zu kleineren Unternehmen, die mit Deut- schland zu tun haben. Dann wird es ein richtiges deutsch- russisches Programm sein.

Alle Türen stehen offen.“

Die Russische Föderation ist das erste Land, in dem dieses weltweit einmalige Praktikantenprogramm der Bundesrepublik Deutsch- land realisiert wird. Insge- samt 38 Unternehmen stel- len 241 Praktikumsplätze in acht Städten (Moskau, St.

Petersburg, Krasnodar, Ka- luga, Kursk, Gus-Chrustal- ny, Woronesch, Omsk) zur Verfügung.

Praktikum in Russland? – Die Türen stehen offen

Zieht mit beim Studenten-Austausch: Volkswagen in Kaluga.

Bild: Wikimedia Commons

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Vermischtes Seite 9

Von Eugen von Arb Kürzlich traf ich mich hier in Petersburg mit einer schwei- zer Reisegruppe, die etwas über mein Leben als Journalist in Russland wissen wollten.

Ich fand das eine gute Idee, und tatsächlich ergab sich eine angeregte Diskussion. Dabei spürte ich das Bedürfnis der Leute, die aus verschiedenen Generationen und Berufsge- bieten stammten, die Wahrheit über Russland zu hören - ein verständlicher Wunsch mitten in der Hysterie um Fake-News in Ost und West.

Natürlich konnte ich nur von meiner eigenen Wahrheit er- zählen, und auch nach einem zweistündigem intensiven Gespräch blieben noch viele Fragen offen blieben, auf die auch ich keine Antwort wuss- te oder auf die es keine eindeu- tige Antwort gibt. Solche Be- gegnungen sind immer wieder ungemein befriedigend für mich, weil offene Menschen gekommen sind, um sich die- ses Land mit eigenen Augen anzuschauen. Als Journalist helfen sie mir, Distanz zu ge- winnen und meine alltägliche

“Übersicht der Dinge” zu re- lativieren.

Dass reisen bildet, ist eigent- lich ein alter Hut. Dass aber echtes Reisen mit echtem Hinschauen, echtem Interesse und echten menschlichen Be- gegnungen “Friedensarbeit”

ist, wird in der Regel unter- schätzt. Jedes Mal kommt es zur sensationellen Erkennt- nis, dass “auf der anderen Seite” auch bloss Menschen leben. Und sie fegt alle künst- lich geschürten Ängste und Vorurteile hinweg.

Russland-Reisende aus dem Westen gehören immer noch zu einer absoluten Minder- heit. Aber umgekehrt ist

es ja nicht anders - nur 17 Prozent aller Russen besitzt überhaupt einen Reisepass.

Und von denen braucht ihn der Grossteil wie überall für

“Sun-Fun-Badereisen” zum

“Abschalten”. Dabei wären echte Begegnungen zwischen Ost und West so dringend nötig, um die neue Mauer aus Ängsten und Drohungen, die gerade am entstehen ist, zu durchlöchern. Gerade jetzt im Internet-Zeitalter sind reale Begegnungen um so wichtiger geworden.

Ich erinnere mich an die fas- zinierenden Erzählungen meiner Patentante über ihre

DDR-Reisen in den Siebziger- und Achtzigerjahren. Offiziell nahm sie damals als Psycho- login an Fach-Kongressen in Ost-Berlin teil. Dabei bemühte sie sich aber immer auch, hinter die Kulissen zu schauen und den Menschen zu begegnen - obwohl solche Begegnungen damals um vie- les schwieriger waren.

Schon damals gab es von Sei- ten der “kalten Krieger” Boy- kott-Aufrufe - zum Beispiel während der Moskauer Olym- piade von 1980. Ähnliche Stimmen raten heute vom Be- such der Fussball-WM 2018 in Russland ab. Ich kann zwar überhaupt nichts mit Fussball anfangen und weiss natürlich, dass die WM dafür benutzt wird, um vor der Weltöffent- lichkeit eine Show aufzufüh- ren, die viele Probleme über- spielt und verdeckt.

Andererseits verstehe ich aber, dass der Sport viele wertvolle menschliche Brücken schafft und sage deshalb: Kommen Sie an die WM, hängen sie noch ein paar Tage dran und schauen Sie sich dieses schöne und erstaunliche Land mit seinen grossartigen Menschen an. Reisen sie - trotzdem.

Impressum

Der St. Petersburger Herold erscheint einmal monatlich.

Der Inhalt besteht aus Be- iträgen der gleichnamigen Internet-Zeitung www.spzei- tung.ru.

Redaktion: Eugen von Arb (eva.), Markus Müller (mm.), Emily Orlet (emo.)

Redaktionsadresse:

redaktion@spzeitung.ru www.spzeitung.ru Telefon: 8-921-988-51-19 Medien-Partner:

www.russland.ru

www.kaliningrad-domizil.ru Die wichtigsten Nachrichten- Quellen:

www.fontanka.ru www. sputniknews.com www.newsru.com www.gazeta.ru www.klops.ru

www.delfi.ee , www.delfi.lt , www.delfi.lv

Kommentar: Trotzdem reisen - und den Menschen begenen

mm.- Der St. Petersburger Herold (Online) ist aus dem Bedürfnis entstanden, ein Internet- und Informati- onsportal für die deutsch- sprachige Gemeinde von St.

Petersburg zu betreiben.

Um nicht mit der altehrwür- digen St. Petersburgischen Zeitung verwechselt zu wer- den, wurde unsere Online Zeitung “St. Petersburger Herold” genannt.

Die gleichnamige politische Zeitung wurde 1871 als reli- giös und politisch unabhän- giges Medium von St. Peters- burger Bürgern deutscher Sprache gegründet. Der St.

Petersburger Herold wurde in Folge eine bedeutende überregionale Zeitung und wurde von den damaligen Leitmedien im Westeuropäi- schen Raum stark beachtet und rege zitiert. In der libera-

len, kritischen und politisch akzentuierten Tradition des “alten St. Petersburger Herold” finden wir unser Leitbild für unsere neue Zei- tung. Der St. Petersburger

Herold ist auch ein „Mit- mach-Portal“ – sie können eigene Beiträge online Veröf- fentlichen. Wir bitten Sie, von dieser Möglichkeit rege Gebrauch zu machen. Emp-

fehlen sie uns Ihren Freun- den und Bekannten weiter, damit der “Herold” zur bes- seren Vernetzung und In- formation innerhalb der der Stadt beitragen kann.

Der St. Petersburger Herold

So sah das Original des “St. Petersburger Herold” aus.

Bild: Ausstellung “Deutsche in St. Petersburg”.

Petersburg zum als bestes Reiseziel Europas ausgezeichnet

spn.- Die russische Nord- metropole St. Petersburg wurde bei der diesjährigen Gala der World Travel Awards zum dritten Mal als bestes Stadt-Reiseziel Europas ausgezeichnet.

Petersburg gewann in der Kategorie „Bestes Stadt- Reiseziel Europas“ und setzte sich damit gegen solche namhaften Konkur- renten wie Paris, Rom und andere beliebte europäi- sche Tourismusmetropo- len durch.

Low-Coster „Azimut“

fliegt Petersburg an

eva.- Seit dem 10. Oktober bedient die junge russische Tiefpreis-Airline „Azimut“

die Verbindungen von Pe- tersburg nach Krasnodar und Rostow am Don. Mit ihrem Angebot zielt sie auf das lohnende Geschäft während der Fussball-WM 2018 ab. Das Besondere an

„Azimut“ ist die Tatsache, dass sie ausschliesslich mit Flugzeugen des russischen Typs „Suchoi Superjet 100“

(103 Passagiere) verkehrt.

Sport baut Brücken: chilenische Fussball-Fans am diesjährigen Föderationscup. Bild: Eugen von Arb/ SPB-Herold

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