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1. Johann Gottlieb Fichte

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Academic year: 2022

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TU Dortmund, Sommersemester 2011 Institut f¨ur Philosophie und Politikwissenschaft

C. Beisbart

Fichte, Wissenschaftslehre Basale Informationen (Stand 4.4.2011)

1. Johann Gottlieb Fichte

1762 Geboren in der Oberlausitz (Sachsen)

Studium der Theologie in Jena, Wittenberg und Leipzig (abgebrochen) Hauslehrert¨atigkeit

1790 Begegnung mit der Philosophie Kants

1791 Versuch einer Kritik aller Offenbarung, 1792 anonym erschienen 1793 Schriften zur fr. Revolution

1794 Professur in Jena als Nachfolger von Reinhold. Grundlage der gesamten Wis- senschaftslehre (1794–1795)

1797 Versuch einer neuen Darstellung der Wissenschaftslehre 1799 Atheismusstreit; Fichte muss Jena verlassen

T¨atigkeit in Berlin, Erlangen und K¨onigsberg, weitere Versionen des Wissenschaft- slehre

1800 Die Bestimmung des Menschen 1808 Reden an die deutsche Nation

1810 Professur in Berlin an der (Humboldt-)Universit¨at, 1811 auch Rektor. Die Wis- senschaftslehre in ihrem allgemeinen Umriß

1814 gestorben in Berlin

Quelle: Peter Rohs, Johann Gottlieb Fichte, Reihe Denker, Beck, M¨unchen 1991.

2. Der zeitliche Kontext

1781 Kant, Kritik der reinen Vernunft, erste Auflage 1787 Kant, Kritik der reinen Vernunft, zweite Auflage

1789 Beginn der fr. Revolution, seit etwa 1797 Revolutionskriege; Napoleon; Befreiungs- kriege

1793 Kant, Die Religion innerhalb der Gerenzer der bloßen Vernunft 1807 Hegel, Ph¨anomenologie des Geistes

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3. Idealismus

Fichte wird dem deutschen Idealismus zugeordnet (wie auch Schelling und Hegel) Idealismus vs. Realismus als grunds¨atzliche Positionen: Verh¨altnis Welt-Geist:

Mensch steht nicht von ihm unabh¨angiger Wirklichkeit gegen¨uber; Erkenntnis als Vermittlung des Ichs mit sich selbst. Bekannter Idealist: Berkeley.

4. Der Kontext: Kants Philosophie

Kant bereitet den deutschen Idealismus in gewisser Hinsicht vor.

1. Kopernikanische Wende (nach Vorrede zweite Auflage): Erkenntnis heißt nicht, dass sich das Subjekt nach dem Objekt richtet, sondern umgekehrt das Objekt nach dem Subjekt.

2. Denn Kant entdeckt bei seiner Analyse des Erkennens subjekt-basierte Elemente der Erkenntnis: Anschauungsformen (Raum und Zeit); Kategorien = reine Ver- standesbegriffe (Beispiel: Substanz, Kausalit¨at; Kategorientafel, abgeleitet von Urteilstafel, d.h. den Funktionen des Urteils)

3. Begr¨undung: Nach Kant gibt es synthetische Erkenntnis a priori; diese ist nur m¨oglich, weil a. Raum und Zeit Anschauungsformen des Subjekts sind; b. Erken- ntnis an Kategorien des Subjekts gebunden ist.

4. Insgesamt Betonung der Spontaneit¨at (Aktivit¨at) gegen Rezeptivit¨at beim Erken- nen.

5. Aber: Unsere Erkenntnis bezieht sich nur auf Erscheinungen. Transzendentaler Ide- alismus: Unterscheidung Ding an sich und Erscheinung. Ding an sich (Noumenon) unerkennbar.

6. Transzendentale Deduktion: Das

”Ich denke“ muss mit all unseren Vorstellungen einhergehen k¨onnen. Wichtigkeit des Ich, aber nicht qua empirisches Ich, sondern als transzendentales Ich.

5. Einige Zitate von Fichte

1. An Reinhold:

”Sie haben, so wie Kant, etwas in die Menschheit gebracht, das ewig in ihr bleiben wird. Er, daß man von der Untersuchung des Subjects aus- gehn, Sie, daß die Untersuchung aus Einem Grundsatze gef¨uhrt werden m¨usse.“

(Gesamtausgabe II, 2, 282, zitiert nach Rohs, S. 32).

2. ”Kant hat ¨uberhaupt die richtige Philosophie; aber nur in ihren Resultaten, nicht nach ihren Gr¨unden.“ (GA III, 2, 28, zitiert nach Rohs, S. 37).

3. ”Was f¨ur eine Philosophie man w¨ahle, h¨angt sonach davon ab, was man f¨ur ein Mensch ist“ (Erste Einleitung, Abschnitt 5, zitiert nach Ausgabe Hamburg 1984, S. 17)

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