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Kollaboratives Lernen mit Moodle

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Academic year: 2022

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Bevor ich Moodle an der HU im März 2004 auf einem CMS-Workshop kennen- lernte, habe ich versucht, meine Lehre digital mit einer eigenen Webseite und einer E-Mail-Liste zu begleiten. Die Webseite fungierte wie ein virtuelles schwarzes Brett hinter Glas, in dem Materialien von mir aufgehangen und von denjenigen, die das Passwort kann- ten, betrachtet werden konnten. Als Soziologin, die sich Strukturen durch den Blick der sozialen Netzwerkanalyse nähert, wurde mir schnell klar, dass die- ser sternförmige Aufbau der Kommuni- kationsstruktur – Lehrende in der Mitte, mit allen Teilnehmer(inne)n verbunden, jedoch keine Verbindung zwischen den Teilnehmer(inne)n – zwar für die Ver- teilung von Informationen nützlich ist, jedoch kollaboratives Lernen unter den Teilnehmer(inne)n ausschließt. Moodle ermöglicht genau diesen Schritt vom

»schwarzen Brett« zu einem Kommuni- kationsort und öffnet somit neue Mög- lichkeiten für eine interaktive Wissens- generierung. Gleichzeitig mindert es

Arbeitsaufwand wie z. B. die Erstellung von E-Mail-Listen.

Kursbegleitende Nutzung

Ich habe Moodle bisher in fünf unter- schiedlichen Seminaren benutzt: in BA-Grundkursen und Proseminaren, in Hauptstudiumsseminaren (MA und Di- plom) sowie in Doktorandenseminaren.

Dazu befinden sich für BA-Grundkurse und Proseminare Zusatztexte, für die Hauptseminare sogar alle Texte, in digi- taler Form auf Moodle.

Darüber hinaus benutzen wir bei- spielsweise im Wintersemester 2004/

2005 am Lehrbereich Vergleichende Strukturanalyse des Instituts für Sozial- wissenschaften Moodle gezielt zur Vorle- sung und zu den BA-Grundkursen »So- ziologische Theorie«: In wöchentlichen Foren und nach einzelnen Grundkursen getrennt können BA-Studierende Hand- outs und Kommentare zu gelesenen Texten hochladen und einsehen. Damit erstellt sich jeder Grundkurs ein eigenes elektronisches Gedächtnis, das zur späte-

ren Klausurvorbereitung genutzt werden kann.

In Seminaren des Hauptstudiums (MA, Diplom und Doktoranden) setze ich Moodle sogar noch stärker als Instru- ment kollaborativen Lernens ein: In 1- bis 2-seitigen Memos halten Studierende ihre Reaktionen zu gelesenen Texten schriftlich fest und stellen diese am Tag vor der eigentlichen Seminarsitzung ihren Kommiliton(inn)en online zur Verfügung. Manchmal wird auf Moodle bereits über Texte diskutiert, bevor sich das Seminar trifft; manchmal setzt sich die Diskussion auch nach der Sitzung online fort.

Vertiefung der Diskussionen und Verbesserung der Kommunikation

Moodle ermöglicht ein Lernen durch Beobachten von peers. Die Studierenden verfolgen sehr aufmerksam die online gestellten Arbeiten ihrer Kommilito- n(inn)en. In den Seminarsitzungen werden die digitalen Beiträge immer wieder in die Diskussion einbezogen. Im Vergleich zu meinen Seminaren ohne Moodle-Nutzung haben die schnell ein- sehbaren und allen verfügbaren studen- tischen Beiträge das Diskussionsniveau gehoben: Die Studierenden gehen besser aufeinander ein, Fragen aus Memos oder Handouts werden direkt angesprochen und erläutert und ungeklärte Aspekte werden auch nach der Sitzung online weiterdiskutiert.

Moodle hat außerdem die Kommu- nikation im Seminar verbessert. Die Studierenden können einfach über Nachrichtenforen erreicht werden. Es gibt keine ärgerlichen, zurückkommen- den E-Mails, weil die Mailbox überfüllt ist oder eine falsche E-Mail-Adresse an- gegeben wurde. Aber nicht nur technisch hat Moodle die Kommunikation verbes- sert; auch der Gruppenzusammenhang scheint sich verändert zu haben: z. B. hat schon ein Student seine Geburtstagsein-

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cms-journal 26 / März 2005

Kollaboratives Lernen mit Moodle

Sophie Mützel | Institut für Sozialwissenschaften, Vergleichende Strukturanalyse sophie.muetzel@sowi.hu-berlin.de

Abb. 1: Vorlesung mit 5 begleitenden Grundkursen: Konventionelle Leseliste und online-Materialien für die 8. Woche sowie integrierte Diskussionsforen der Grundkurse.

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cms-journal 26 / März 2005 ladung per Moodle an alle Teilnehmer-

(inne)n des einen Hauptseminars ver- sandt.

Die Nutzung von Moodle hat sich als sehr einfach herausgestellt. Nach einer kurzen Einführung erkunden und nut- zen die Studierenden das System eigen- ständig und ohne weitere Erklärungen.

Nur zu Beginn des Semesters treten vereinzelt Schwierigkeiten technischer Natur auf, die bisher mit Hilfe der Moodle- Beratung im CMS immer schnell gelöst werden konnten.

Ausblick

Das Feedback von Studierenden hat ge- zeigt, dass Moodle mit Neugier ange- nommen worden ist. Und auch für mich als Lehrende hat sich Moodle als Lern- managementsystem bewährt. Es ist ein Kommunikationsort geworden, in dem vernetzt und kollaborativ gelernt wird.

Die Studierenden üben sich im selbstver- ständlichen Umgang mit elektronischen Medien, und mein Kommunikationsauf-

wand als Lehrende ist viel überschau- barer geworden.

Zum Abschluss eine Anregung: Für die weitere Nutzung von Moodle würde ich es begrüßen, wenn noch mehr Texte elektronisch an den Bibliotheken der HU verfügbar wären. Ich würde mir wün- schen, URLs bzw. DOIs von Verlagen oder Datenbanken angeben zu können, anstatt eigens eingescannte PDF-Dateien hochladen zu müssen.

Referenzen

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