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Analysis IV

Maß- und Integrationstheorie 6. Übungsblatt

Fachbereich Mathematik SS 2012

Prof. Dr. Burkhard Kümmerer 21. Mai 2012

Walter Reußwig Miroslav Vrzina

Gruppenübung

Aufgabe G1 (Das Lebesguesche Maß von Quadern)

Seiena,b∈Rd mita<b undλdas Lebesguesche Maß aufB(Rd). Zeigen Sie λ(]a,b[) =λ(]a,b]) =λ([a,b]).

Aufgabe G2 (Translationsinvariante Maße)

Seiµein Maß auf dem Messraum(Rd,B(Rd))mitµ(W) =1, wobeiW :=Qd

n=1]0, 1]den halboffenen Einheitswürfel inRd bezeichne. Weiter gelte für alle halboffenen QuaderQund Vektorenx ∈Rd:

µ(x+Q) =µ(Q). Zeigen Sie, dassµ=λgilt.

Folgern Sie, dass es für jede translationsinvariante Maßµauf(Rd,B(Rd))eine Zahlα≥0gibt mit µ=α·λ.

Aufgabe G3 (Eine Variation des Satzes von Vitali)

Wir definieren mit Hilfe von Polarkoordinaten wie folgt Teilmengen desR2: lϕ:={(r,ϕ): 0<r≤1}.

Es ist offensichtlich S

ϕ∈[0,2π[lϕ = D\ {0}. Wir definieren eine Äquivalenzrelation auf [0, 2π[ durch ϕψ:⇔ϕψ∈Q·π.Sei I ⊆[0, 2π[ derart, dass jede Äquivalenzklasse genau ein Element aus I enthalte und sei(xn)n∈Neine Abzählung vonQ·π∩[0, 2π[.Wir setzen fürn ∈N:

En:=[

i∈I

l(i+xn).

Zeigen Sie folgende Aussagen:

(a) Die MengenEn sind disjunkt und ihre Vereinigung istD\ {0}. (b) Fürm,n∈Ngibt es eine Drehung T mit T(Em) =En.

Stellen Sie sich die Familie(En)n∈Nals Puzzle (mit abzählbar unendlich vielen Teilen) vor. Ist es möglich, durch sukzessives Verschieben und Drehen der Mengen(En)n∈N zwei Kopien vonD\ {0} zusammenzu- setzen?

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Aufgabe G4 (Die Gleichverteilung auf dem Einheitsintervall) SeiΩ0:={0, 1, 2, ..., 9}und seiΩ:=Q

k=10.Wir definieren dieGleichverteilung aufΩals das eindeutig bestimmte Maßµ, welches durch die konsistente Familie der Maßeµn aufQn

k=10 mit µn({ω1,ω2, ...,ωn}):=10n

induziert wird. Dieses Maß ist also das Pendant des fairen Münzwurfs auf einer10-elementigen Menge.

(a) Zeigen Sie: Die Menge aller FolgenN :={ω∈Ω:ωist schließlich konstant}ist eineµ-Nullmenge.

Wir definieren nun eine AbbildungΦ:Ω\N →[0, 1]durch Φ(ω):=

X k=1

ωk·10−k.

(b) Zeigen Sie, dassΦinjektiv ist und dasΦ(Ω)C eine Lebesguesche Nullmenge definiert.

(c) SeiZi:={ω∈Ω: ω1=i}. Bestimmen Sieλ(Φ(Zi)).

(d) Zeigen Sie, dass für jede ZylindermengeZ:=Z(1,2,3,...,n),(j1,j2,...,jn)gilt:λ(Φ(Z)) =µ(Z).Folgern Sie, dass für jedeµ-meßbare MengeZ gilt:λ(Φ(Z)) =µ(Z).

Wir nennen eine Zahl x ∈ [0, 1] satanisch, falls die Ziffernfolge666in der Dezimalentwicklung von x mindestens einmal vorkommt.

(e) Zeigen Sie, dass die Menge aller satanischen Zahlen aus[0, 1]Lebesguemaß1besitzt.

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Hausübung

Aufgabe H1 (Der Satz von Steinhaus) (1 Punkt)

SeiK⊆Rd eine kompakte Menge mitλ(K)>0.

(a) Zeigen Sie, dass es eine offene MengeU ∈Rd gibt mitλ(U)≤2λ(K)undKUC =;. Zeigen Sie weiter, dass die Distanzδ:=d(K,UC):=inf{kukk: kK, uUC}echt positiv ist.

(b) Seit ∈Rd mitktk< δ.Zeigen Sie, dass(t+K)⊆U gilt.

(c) Zeigen Sie den Satz von Steinhaus: SeiA∈ L(Rd)eine Menge mitλ(A)>0.Dann ist die Menge AA:={ab: a,bA} ⊆Rd eine Nullumgebung.

Hinweis: Zeigen Sie für (c), dass für jedes tKδ(0) die Mengen K und (t +K) nicht disjunkt sein können.

Aufgabe H2 (Eine Mengenfunktion auf Teilmengen natürlicher Zahlen) (1 Punkt) SeiA⊆Neine beliebige Teilmenge. Wir definierensn(A):=|{kA: kn}|und setzen

d(A):= lim

n→∞

sn(A) n ,

sofern dieser Grenzwert existiert. SeiA die Menge aller Teilmengen vonN, auf welchenddefiniert ist.

(a) Zeigen Sie, dassdnichtσ-additiv aufA ist.

Wir betrachten die MengeA:=2·N={2n: n∈N}und definieren

B:={k∈2·N: Es gibt einn∈Nmit22nk≤22n+1}∪{k∈2·N+1 : Es gibt einn∈Nmit22n−1k≤22n}.

(b) Entscheiden Sie, welche der MengenA, B, ABinA enthalten sind. IstA eine Algebra?

Aufgabe H3 (Zusatzaufgabe: Hausdorff-Maße) (+1 Punkte)

Sei(X,d)ein metrischer Raum und seiA die Menge allerAX mit d(A):=sup{d(a,b): a,bA}<∞. Für Zahlenα >0definieren wir äußere Maße durch

hα,δ(B):=inf (

X

n=0

d(An)α

: (An)n∈N⊆ A, d(An)≤δ, B⊆ [

n∈N

An )

und schließlich

hα(B):=sup

δ>0{hα,δ(B)}.

Das äußere Maß hα heißt α-dimensionales äußeres Hausdorff-Maß. Für α = 0 setzen wir h0 als das Zählmaß.

(a) Zeigen Sie: Isthα(B)<∞so gilthα+h(B) =0für alleh>0.

(b) Seiα:= ln(2)ln(3) undC die Cantormenge. Zeigen Siehα(C)≤1.

Hinweis:Nutzen Sie die Subadditivität und Monotonie des äußeren Maßes.

(c) Zeigen Sie:hβ(C)>0für alleβ < α.

Für eine Teilmenge; 6=BX heißt die Zahl δ(B):=sup{α≥0 : hα(B)>0}dieHausdorff-Dimension vonB. Somit gilt für die Cantormengeδ(C) = ln(2)ln(3).

Bemerkung:Für eine MengeB⊆Rd mit nichtleerem Inneren giltδ(B) =d.Insofern ist die Hausdorff- Dimension eine Verallgemeinerung des Dimensionsbegriffs.

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