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Quellen zur Geschichte der Altmark im Stadtarchiv Salzwedel

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41 Archive in Sachsen-Anhalt 2020

Quellen zur Geschichte der Altmark im Stadtarchiv Salzwedel

Kernbestände des Stadtarchivs Salzwedel

Salzwedels Archivüberlieferung ist durch den Rat- hausbrand in der Nacht vom 6. auf den 7. März 1895 stark reduziert worden. Vor allem das neuzeitliche Ver- waltungsschriftgut des 17. bis 19. Jahrhunderts dürfte größere Verluste erlitten haben. Aus den mittelalter- lichen Urkunden, einigen Stadt- und Amtsbüchern und aus einigen Akten beispielsweise zur Geschichte des Dreißigjährigen Krieges oder zur älteren Kirchen- und Schulgeschichte bildete Johann Friedrich Danneil (1783-1868) dagegen in den Jahren 1831 bis 1836 im Auftrag des Magistrats eine „Urkundensammlung“.

Diese Sammlung älterer Dokumente wurde etwas brandgeschützter im Sparkassengewölbe aufbewahrt und überstand den Rathausbrand daher ohne grö- ßere Schäden. 1939 wurde die Urkundensammlung überarbeitet und neu verzeichnet. Dabei wurden die Urkunden im engeren Sinne von den Amtsbüchern und Altakten getrennt, so dass seitdem die „Urkun- densammlung“ (Rep. I) und die „Altaktensammlung“

(Rep. II) das eigentliche „historische Archiv“ innerhalb des Stadtarchivs Salzwedel bilden. Die Zeitungs- sammlung (beginnend mit dem am 1. Dezember 1832

einsetzenden „Salzwedeler Wochenblatt“) und die von der Registratur mit fortlaufenden Zugangsnum- mern versehenen städtischen Verwaltungsakten nach 1895 scheinen dagegen erst nach dem Zweiten Welt- krieg dem Stadtarchiv zugeordnet worden zu sein. Mit dem Personenstandsrechtsreformgesetz sind 2009 auch die älteren standesamtlichen Unterlagen eini- ger Dörfer der näheren Umgebung Salzwedels in die Zuständigkeit des Stadtarchivs gekommen. Selbstver- ständlich haben auch diese Kernbestände des Stadt- archivs Bedeutung für Forschungen zur Geschichte der Altmark. Die dafür angelegten Bestandsverzeich- nisse und Findbücher sind zur Zeit aber noch nicht im Internet zugänglich.

Der „Altmärkische Verein für vaterländische Ge- schichte zu Salzwedel“

Zu den Sammlungsbeständen des Archivs gehören die Akten des 1836 gegründeten „Altmärkischen Ver- eins für vaterländische Geschichte zu Salzwedel“, der seit 1992 wieder in der Altmark wirkt. Der Verein hat eine informative Homepage, über die interessierte Benutzer*innen Zugriff auf die Vereinspublikationen Stadtarchive sind in erster Linie für die schriftliche Überlieferung ihrer Stadt zuständig und haben deswe- gen in der Regel räumlich ein kleineres Zuständigkeitsgebiet als Kreis- oder gar Landesarchive. Aber eine Stadt, zumal, wenn sie schon seit mehreren Jahrhunderten besteht, existiert nicht für sich, sondern ist auf vielfältige Art und Weise mit anderen Städten und Gemeinden verbunden.

Seit Juli 2015 befindet sich das Stadtarchiv in einem historischen Speichergebäude an der Ecke Große Pagenbergstraße / Ackerstraße in Salzwedel. (Foto: S. Langusch)

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42 Archive in Sachsen-Anhalt 2020 (mit Ausnahme des jeweils aktuellsten Jahresberichts)

haben. Ein relativ junges Projekt ist die (ebenfalls über den Menüpunkt „Veröffentlichungen“ auf der Home- page zugängliche) „Datenbank historischer Grabmäler der Altmark“. Zur Zeit umfasst die Datenbank bereits über 1800 Einträge von Grabsteinen und Epitaphen vom Mittelalter bis ins 19. Jahrhundert aus der ge- samten Altmark. Die einzelnen Einträge beschreiben Lage, Aussehen und konkrete Aussage des Objekts und geben (falls vorhanden) Hinweise auf weiterfüh- rende Literatur. Zu den Vereinsunterlagen gehören auch die Ergebnisse einer in den Jahren 1859/1860 durchgeführten Umfrage zu „Localitätsbeschreibun- gen der Altmark“ und Notizen zur Ortsgeschichte der Altmark, die der Salzwedeler Gymnasiallehrer und Geschichtsforscher Karl Gaedcke (1853-1927) um 1900 gesammelt hat. Unter den Aufzeichnungen von Ga- edcke sind vor allem Einträge für die Orte interessant, die er selbst besucht hat. Dort finden sich häufig nä- here Beschreibungen der Kirche und der damals vor- handenen Ausstattung, gelegentlich auch Inschriften an einzelnen Bauernhöfen oder Angaben zu archäo- logischen Funden auf der Feldmark.

Die „Soltquellensien“ – ein überregional bedeutsa- mes Manuskript des 18. Jahrhunderts

Eine wichtige chronistische Materialsammlung aus der Mitte des 18. Jahrhunderts stellen die „Soltquel- lensien“ des Dr. Elias Hoppe (1691-1761) dar. Dieser Salzwedeler Arzt trug sich mit der Absicht, eine Chro- nik Salzwedels zu erarbeiten. So weit kam er nicht, aber vom gesammelten Material blieben ein Quart-

band (im Besitz des Danneil-Museums) und vier von einstmals wohl fünf Foliobänden (im Besitz der Evan- gelischen Kirchgemeinde St. Katharinen Salzwedel) erhalten. An der Erschließung der vier Foliobände (die sogenannten „großen Soltquellensien“) arbeitet das Stadtarchiv Salzwedel seit längerer Zeit. Ein genaues Inhaltsverzeichnis kann demnächst publiziert wer- den, die vollständige Digitalisierung bzw. Transkrip- tion des etwa 3600 Seiten starken Manuskripts wird sicher noch geraume Zeit in Anspruch nehmen. Die mittelalterlichen Urkunden, die Hoppe überliefert, sind oft später gedruckt worden; die Aufzeichnun- gen, die er zu Personen und Ereignissen des 16. bis 18. Jahrhunderts macht, sind jedoch in vielen Fällen wichtige Quellen, die nicht nur Salzwedel betreffen, sondern zum Beispiel auch Orte, in denen gebürtige Salzwedeler später wirkten, die Dörfer, die zum Su- perintendenturbezirk der Altstadt Salzwedel gehör- ten, oder die Besitzungen wichtiger altmärkischer Adelsfamilien (vor allem: von der Schulenburg, von dem Knesebeck, von Alvensleben, von Jagow). Be- sonders wertvoll sind die für die Jahre 1735 bis 1751 angefertigten Jahresberichte, die Auskunft über die Garnison, die städtische Verwaltung, das Kirchen- und Schulwesen, Salzwedeler Persönlichkeiten, Ereignisse der Naturkunde (bis hin zum täglichen Wetter und zu den Getreidepreisen), die Wirtschaftsentwicklung und viele andere Aspekte des Alltagslebens geben.

Die weitere Erschließung dieser wichtigen Quelle wird auch künftig noch zahlreiche neue Erkenntnisse zur Geschichte Salzwedels und der Altmark vermitteln.

Steffen Langusch

Die „großen Soltquellensien“ des Salzwedeler Arztes Dr. Elias Hoppe werden zur Zeit im Stadtarchiv inhaltlich erschlossen und digitalisiert. (Foto: S. Langusch)

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