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Direktor der Landeszentrale zieht positive Bilanz des Zeitzeugenprojektes „Fragt heute!“

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Pressemitteilung der Landeszentrale für politische Bildung Sachsen-Anhalt 52/2017

Direktor der Landeszentrale zieht positive Bilanz des Zeitzeugenprojektes „Fragt heute!“

Das Interesse an der Aufarbeitung der Geschichte des

Nationalsozialismus ist ungebrochen. Das ist das Ergebnis eines groß angelegten Zeitzeugenprojektes der Landeszentrale für politische Bildung, mit dem insgesamt knapp 2.400 Kinder, Jugendliche und Erwachsene erreicht werden konnten.

Es war ein wahrer Veranstaltungsmarathon: „39 Einzelveranstaltungen in mehr als 20 Orten in Sachsen-Anhalt zeigen, dass wir mit dem Geschichtsprojekt einen Nerv getroffen haben“, betonte der Direktor der Landeszentrale für politische Bildung, Maik Reichel, in seiner Bilanz. Im Mittelpunkt des Zeitzeugenprojektes unter dem programmatischen Titel

„Fragt heute!“ standen acht Holocaust-Überlebende, die mit Schülerinnen und Schülern, Lehrkräften, Vertreterinnen und Vertretern aus Polizei und Justiz sowie Soldaten ins Gespräch gekommen sind.

„Damit haben wir nicht nur unseren Bildungsauftrag zur Aufklärung über den Nationalsozialismus erfüllt, sondern ganz bewusst einen Schwerpunkt gesetzt“, erklärte der LpB-Direktor weiter. Erfreulich sei dabei auch das große Interesse der Schülerinnen und Schüler gewesen, die in der Regel freiwillig an den Veranstaltungen teilgenommen haben.

Die Landeszentrale hatte in den vergangenen Monaten im Rahmen des Zeitzeugenprojektes Veranstaltungen im gesamten Land organisiert – von Osterburg in der Altmark bis Weißenfels im Süden und von Weferlingen an der Grenze zu Niedersachsen bis in die Lutherstadt Wittenberg im Osten. Neben den Zeitzeugengesprächen gab es Vorträge und Lesungen mit Nachfahren von NS-Tätern sowie Fachtage.

Insgesamt wurden die Angebote von rund 2.400 Besuchern wahrgenommen. Das reichte vom Gespräch im kleinen Kreis mit rund 20 Teilnehmern über Veranstaltungen mit mehr als 100 Schülern bis zum öffentlichen Vortrag im Magdeburger Dom mit knapp 200 Besucherinnen und Besuchern. „Diese enorme Resonanz ist für uns ein deutliches Signal gegen alle Schlussstrichdebatten“, so der Direktor.

Zugleich betonte Reichel, dass die Landeszentrale gezielt auch neue und innovative Wege gegangen sei. „So haben wir neben den klassischen Zeitzeugengesprächen mit dem Thema Holocaust- Education für Kinder einen besonderen inhaltlichen Akzent gesetzt und mit neuen Formaten, etwa einer szenischen Lesung, ein breiteres Publikum angesprochen.“ Besonders erfreut zeigte sich der Direktor über das große Interesse in Polizei, Justiz und Bundeswehr an den Veranstaltungen. Allein diese Gespräche und Fachtagungen seien von fast 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmern besucht worden.

Magdeburg, 28.11.2017

PR ES SE M IT T E IL U N G

Weitere Informationen:

Maik Reichel Direktor der Landeszentrale für politische Bildung Leiterstraße 2 39104 Magdeburg Tel.: +49 (0)391 567-6450 Fax: +49 (0)391 567-6464 E-Mail:

maik.reichel@lpb.mb.sach sen-anhalt.de

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Pressemitteilung der Landeszentrale für politische Bildung Sachsen-Anhalt 52/2017

„Durch die persönliche Begegnung mit den Zeitzeugen wollten wir den Besuchern dabei helfen, besser zu verstehen, welche Ungeheuerlichkeiten damals geschehen sind und wie sich eine solche Entmenschlichung ausgewirkt hat“, erklärte die Geschäftsführerin des Netzwerkes für Demokratie und Toleranz, Cornelia Habisch, die das Zeitzeugenprojekt federführend betreut hat. Für die Auseinandersetzung mit der Nazizeit und dem Holocaust gebe es nur noch wenige Jahre diese Möglichkeit. Solange Zeitzeugen noch in der Lage seien, z. B. in Schulen zu gehen und hier eindrücklich von ihrem Leben und Leiden zu berichten, müsse das genutzt werden. „So kann Geschichte anschaulich werden“, so Habisch.

Das Motto des Zeitzeugenprojektes stammte dabei aus dem Gedicht

„An die, die zögern zu fragen“ von Batsheva Dagan, Auschwitz- Überlebende, Erziehungswissenschaftlerin und Psychologin. Sie selbst ist in diesem Jahr 92 Jahre alt geworden, die meisten Zeitzeugen sind in ihrem Alter oder nur wenige Jahre jünger. Neben ihr waren in Sachsen- Anhalt unterwegs: Halina Birenbaum (Überlebende der Lager Auschwitz und Ravensbrück), George Shefi (kam mit einem Kindertransport nach England), Michael Goldmann-Gilead (Auschwitz-Überlebender und Vernehmer von Adolf Eichmann), Zipora Feiblowitsch (Überlebende des Vernichtungslagers Auschwitz und des KZ-Außenlagers Salzwedel), Anastasia Gulei (überlebte die Lager Auschwitz und Bergen-Belsen), Igor Malitzki (Überlebender der Lager Auschwitz und Mauthausen) und Michael Maor (fotografierte als Mossad-Agent wichtige Dokumente, die mit zur Verurteilung Adolf Eichmanns führten).

In einem zweiten Schritt richtete sich der Blick dann auf die Täter. So waren die Autoren Uwe von Seltmann und Niklas Frank zuletzt auf Lese-Tournee und reflektierten ihre Erfahrungen mit dem Großvater bzw. dem Vater, beide NS-Täter. Drei Berliner Schauspielerinnen präsentieren mit der szenischen Lesung „Die Frau an seiner Seite“

zudem Einblicke in das Leben der Ehefrauen an der Seite von NS- Tätern. Den Abschluss des Projektes bildete ein Fachtag über den zeitgemäßen pädagogischen Umgang mit der kommentierten Ausgabe von Adolf Hitlers „Mein Kampf“ im Geschichtsunterricht.

Kooperationspartner des Zeitzeugenprojektes waren die Geschichtswerkstatt Merseburg e. V. und INI e. V. - Institut neue Impulse Berlin. Gefördert wurde das Vorhaben durch die Stiftung Erinnerung, Verantwortung, Zukunft (EVZ) sowie durch die Friedrich- Christian-Flick-Stiftung.

Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an:

Cornelia Habisch, Geschäftsführerin des Netzwerkes für Demokratie und Toleranz, Tel.: 0391 / 567-6459, mob.: 0171 / 3034668

E-Mail: cornelia.habisch@lpb.mb.sachsen-anhalt.de

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