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Vycichl, Werner: La vocalisation de la langue egyptienne. 1: La phonetique.

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Academic year: 2022

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27 Orientalistische Literaturzeitung 89 (1994) 1 28

Ägyptologie

V y c i c h l , Werner: La vocalisation de la langue egyptienne.

1: La phonetique. [Kairo:] Institut francais d'archeologie Orientale du Caire 1990. XII, 260 S. 4° = Bibliotheque d'etude, 16. Kart. - Bespr. von W. S c h e n k e l , Tübingen.

Nach seinem „Dictionnaire etymologique de la langue copte" von 1983 beginnt Vf. hier mit einer zweiten Summierung seiner Erfahrungen aus einer lebenslangen Beschäftigung mit der ägyptisch­

koptischen Sprache. Stand dort die koptische Sprachstufe im Fadenkreuz eines weiteren ägyptisch­

koptischen, ja hamitosemitischen Umfeldes, so ist es hier die Sprache des pharaonischen Ägyptens in eben diesem weiten Umfeld. Diente dort die lexikalische O r d n u n g als Gliederungsprinzip, so ist es nun hier die grammatische Systematik ­ oder eher: deren Facetten, in die dem Vf. die Sachverhalte zerfallen.

Allgemein gesprochen geht es bei der „Vokalisa­

tion" um die lautgesetzliche Rekonstruktion der hieroglyphisch nicht geschriebenen Vokale auf der Basis von Transkriptionen in anderen Schriften sowie aus dem Vergleich der deszendenten (kopti­

schen) bzw. kollateralen (hamitosemitischen) Spra­

chen, wobei Vf. letzteren mehr Gewicht zubilligt, als es die innerägyptologische Forschung zu tun pflegt.

Der jetzt vorliegende 1. Band des Werkes, dem gewiß ein Band über die Bildung der Wortformen oder ähnliches folgen wird, enthält nach einer Einleitung 45 schlicht von 1 bis 45 durchnumerierte Kapitel, die egalitär Bedeutendes und weniger Be­

deutendes aneinanderreihen, beginnend mit

Kapiteln einführenden Charakters wie z. B. solchen über das Transkriptionsalphabet und dgl. (1­5) und solchen über die Gliederung der ägyptischen Sprachgeschichte und ihre Einbindung in den ha­

mitosemitischen Sprachkreis (6­13), fortfahrend mit quellenbezogenen Kapiteln, die namentlich die hie­

roglyphische und die koptische Überlieferung als materielle Basis für die Rekonstruktion der ägypti­

schen Sprache vorstellen (14­21), hinführend schließlich zur Darstellung der lautlichen Verhält­

nisse im einzelnen (22­45). Letztere Kapitelgruppe beginnt ­ NB: in einem Buch über die Vokalisation

­ mit einem ausgreifenden Kapitel über die Konso­

nanten der ägyptischen Sprache (22) und endet mit einem Kapitel, ­ NB: in einem Buch über die Phonetik ­ „Etudes phonetiques" (de facto: ein Sammelkapitel für diverse Einzelbeobachtungen).

Die Kernpunkte der Vokalisation, was die „pho­

netische" Seite angeht, die lautgesetzliche Entwick­

lung der Vokale also und die Silbenstruktur, finden sich schwerpunktmäßig in den Kapiteln 23­24 (auch 34­35) bzw. wieder in Kap. 23 und dann in Kap.

36­37: Kap. 23 betrachtet die Lautentwicklung mehr vom Koptischen, Kap. 24 mehr vom Ägyptischen her; die Kapitel 34­35 behandeln die Lautentspre­

chungen zum Semitischen und Berberischen. Kap.

36 setzt, nachdem schon in Kap. 23 die Ausgangs­

beobachtung zur Silbenstruktur, die Distribution der Kurz­ und Langvokale, einfloß, bei der Inter­

pretation dieser Beobachtung durch Kurt Sethe (1923) und zuerst Georg Steindorff (NB: 1894, nicht erst 1904) an, blendet damit kurz in die Wissen­

schaftsgeschichte zurück, um sie sogleich wieder zu verlassen, ohne die Beschäftigung mit den Sachver­

halten wissenschaftsgeschichtlich aufgearbeitet zu haben; es fehlt selbst ein Zitat einer so wichtigen Arbeit wie William F. Edgertons „Stress, Vowel Quantity, and Syllable Division in Egyptian" von 1947 (in: J N E S 6, S. 1­17), der geradezu klassischen Formulierung der Problemstellung.

Nun muß der Wert einer Arbeit ja keineswegs allein daran gemessen werden, wie gut die Wissen­

schaftsgeschichte aufgearbeitet wird (man wird dem Buch auch notfalls nicht ankreiden, daß die Sekun­

därliteratur des letzten Jahrzehnts nicht mehr be­

rücksichtigt ist): Hier liegt aber letztlich die Crux des Vf.: Genauso wenig wie er die Produktion anderer aufnimmt und sich kritisch und explizit mit ihr auseinandersetzt, genauso wenig wurde und wird er von denjenigen ägyptologischen Fachvertretern re­

zipiert, die die orthodoxen Lehren der Berliner Schule auf ihr Panier geschrieben haben oder, um noch eine weitere Gruppierung anzusprechen, die, was den Konsonantismus angeht, Otto Rössler folgen. Rez. hat den Eindruck, daß es hohe Zeit wäre, die empirischen Beobachtungen aus der Vycichlschen Sprachkompetenz mit der analytischen Schärfe eines Edgerton oder Rössler zu durchdrin­

gen und umgekehrt Abstraktionen eines Edgerton oder Rössler mit der Fülle des Sprachstoffs, wie ihn ein Vycichl einzubringen hat, zu konfrontieren.

Solches kann diese Rezension nicht leisten; Rez. darf aber auf seinen Versuch eines Brückenschlags in einem engen Teilbereich hinweisen: „Zu den Ver­

schluß­ und Reibelauten im Ägyptischen und (Ha­

mito)Semitischen. Ein Beitrag zur Synthese der Lehrmeinungen" (soll in LingAeg erscheinen).

Generell hat Rez. den Eindruck gewonnen, daß das Buch viele empirische Einzelbeobachtungen enthält, über die sich nachzudenken lohnt, die gegen innerägyptologische und andere hamitosemitistische Regelwerke abzuwägen wären. Vielleicht würden dann auf der einen Seite die Einzelbeobachtungen in eine strengere Systematik einmünden, auf der ande­

ren Seite die abstrakten Regelwerke etwas mehr Fleisch ansetzen. Vielleicht doch mehr in der Mitte liegt die sprachliche Realität oder wenigstens die wissenschaftliche, näherungsweise Wahrheit.

Originalveröffentlichung in: Orientalistische Literaturzeitung 89, 1994, Sp. 27-28

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