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Universit¨ at Siegen

Lehrstuhl Theoretische Informatik Markus Lohrey

Logik II SS 2020

Ubungsblatt 5 ¨

Aufgabe 1

Beweisen oder widerlegen Sie!

(a) ( N , ≤) ist automatisch pr¨ asentierbar.

(b) Sei M ⊆ N (einstellige Relation), dann ist ( N , M ) automatisch pr¨ asentierbar.

(c) Wenn ( N , R

1

) und ( N , R

2

) automatisch pr¨ asentierbar sind, dann ist auch ( N , R

1

, R

2

) automatisch pr¨ asentierbar.

Hinweis: Wie viele automatisch pr¨ asentierbare Strukturen gibt es insgesamt? Wie viele nicht isomorphe Strukturen ( N , ≤, M ) f¨ ur M ⊆ N gibt es?

L¨ osung

(a) Sei f : N → {a}

mit f (i) = a

i

. Sei ({a}, ≤

a

) mit a

i

a

a

j

genau dann, wenn i ≤ j . Dann sind ( N , ≤) und ({a}

, ≤

a

) und f ist der dazugeh¨ orige Isomorphismus, denn i ≤ j genau dann, wenn f (i) = a

i

≤ a

j

= f (j). Außerdem ist f bijektiv. Abschließend ist ({a}

, ≤

a

) automatisch ist, weil

1 a

ein endlicher Automat f¨ ur {a}

ist und

1 2

(a, a) (#, a)

(#, a)

ein 2-Bandautomat f¨ ur ≤

a

ist.

(b) Wenn M oder N \ M endlich ist, dann sei ({a}

, P ) mit P = {a

i

∈ {a}

| i ∈ M } und f (i) = a

i

. Es gilt, dass ({a}

, P ) und ( N , M ) isomorph sind und f ist der dazugeh¨ orige Isomorphismus. Der Automat f¨ ur {a}

ist in (a) abgebildet. Falls M endlich ist, so ist auch P endlich und endliche Mengen von W¨ ortern sind immer regul¨ ar

1

(2)

und werden damit von einem endlichen Automaten erkannt (beachten Sie dass P eine einstellige Relation ist und ein 1-Bandautomat ist ein normaler endlicher Automat).

Falls N \ M endlich ist, so ist das Komplement von P endlich und damit regul¨ ar. Da regul¨ are Sprachen unter Komplementbildung abgeschlossen sind, ist auch P regul¨ ar und somit gibt es einen endlichen Automaten f¨ ur P . Somit ist ({a}

, P ) in diesem Fall automatisch.

Wenn M und N \M unendlich sind, dann sei M = {a

1

, a

2

, . . . } und N \M = {b

1

, b

2

, . . . } (beachten Sie dass M und N \ M abz¨ ahlbar unendlich sind, weil beide Teilmengen von N sind). Wir definieren ({a}

∪ {b}

, P ) mit P = {a}

. und f : N → {a}

∪ {b}

mit

f(i) =

( a

j

falls i ∈ M, a

j

= i, b

j

falls i / ∈ M, b

j

= i.

Dann ist f ein Isomorphismus, weil f bijektiv ist und f (i) ∈ P genau dann wenn i ∈ M . Außerdem ist ({a}

∪ {b}

, P ) automatisch, da

1 2

a b

ein endlicher Automat f¨ ur {a}

∪ {b}

ist und außerdem P = {a}

von dem endlichen Automaten aus (a) erkannt wird.

(c) Wir k¨ onnen jede Zahl n ∈ N mit ≤ (und =) charakterisieren: Seien a und b freie Variablen. Sei a < b eine Abk¨ urzung f¨ ur a ≤ b ∧ ¬(a = b). Wir definieren folgende Formeln

s(a, b) = ¬∃z(a < z ∧ z < b), 0(a) = ¬∃z z < a.

Die Formel s(a, b) sagt aus, dass es zwischen a und b keine weite nat¨ urliche Zahl gibt.

Die Formel 0(a) beschreibt die 0, da diese die einzige nat¨ urliche Zahl ist, so dass keine kleinere nat¨ urliche Zahl existiert. Sei außerdem s

0

(a) = 0(a) und f¨ ur jedes i ∈ N sei

s

i+1

(a) = ∃x

i

(s

i

(x

i

) ∧ s(x

i

, a)).

Somit beschreibt s

n

(a), dass die freie Variable a die nat¨ urliche Zahl n sein muss.

Das bedeutet nun aber, dass man zwei verschiede Teilmengen der nat¨ urlichen Zah- len unterscheiden kann, da es immer ein Element n geben muss, welches nur in ei- ner der beiden Teilmengen liegt und ∀x(s

n

(x) → M (x)) dementsprechend nur einer der beiden Strukturen gilt. Somit sind ( N , ≤, M ) und ( N , ≤, M

0

) nicht isomorph f¨ ur M

0

6= M . Um die Beweisf¨ uhrung zu beenden, muss man sich noch zwei Dinge ver- deutlichen: Erstens, es gibt ¨ uberabz¨ ahlbar viele Teilmengen von N (Satz von Can- tor). Dementgegen stehen aber nur abz¨ ahlbar viele automatische Strukturen mit 2

2

(3)

zweistelligen Relationen, da diese Strukturen durch einen endliche Automaten und zwei 2-Bandautomaten charakterisiert werden. Außerdem kann man endliche Auto- maten und 2-Bandautomaten durchnummerieren (betrachten Sie eine Kodierung

1

f¨ ur endliche Automaten / 2-Bandautomaten ¨ uber einem endlichen Alphabet und nehmen Sie dann zum Beispiel die lexikographische Sortierung) und das Kreuzprodukt dieser abz¨ ahlbaren Mengen ist auch wieder abz¨ ahlbar. Folglich gibt es mehr nicht-isomorphe Strukturen ( N , ≤, M) mit M ⊆ N als es automatische Strukturen mit 2 zweistelligen Relationen gibt, womit gezeigt ist dass ( N , ≤, M ) im allgemeinen nicht automatisch pr¨ asentierbar ist.

Alternative Argumentation

Betrachten Sie eine unentscheidbare Teilmenge M der nat¨ urlichen Zahlen. W¨ are die Struktur ( N , ≤, M) automatisch pr¨ asentierbar, so w¨ are Th( N , ≤, M ) nach dem Satz von Khoussainov/Nerode entscheidbar. Man k¨ onnte nun f¨ ur n ∈ N testen, ob n ∈ M gilt, indem man testet, ob ∀x(s

n

(x) → M (x)) ∈ Th( N , ≤, M ). Da M aber unentscheidbar ist, ist dies ein Widerspruch. Also kann ( N , ≤, M) nicht automatisch sein.

Aufgabe 2

Gegeben seien zwei abz¨ ahlbare lineare Ordnungen ohne kleinstes und ohne gr¨ oßtes Element.

Sind die Ordnungen isomorph?

L¨ osung

( Z , ≤) und ( Q , ≤) sind abz¨ ahlbare lineare Ordnungen ohne kleinstes und ohne gr¨ oßtes Element, aber nicht isomorph. Eine Eigenschaft, die beide Ordnungen unterscheidet, ist beispielsweise, dass ( Q , ≤) dicht ist, aber ( Z , ≤) nicht.

Diese Eigenschaft kann durch die Formel ∀x∀y∃z(x < z ∧ z < y) ausgedr¨ uckt werden.

1

Im Skript von Grundlagen der theoretischen Informatik finden Sie eine Kodierung von Turing Maschi- nen, die sogar m¨ achtiger sind als endliche Automaten und 2-Bandautomaten.

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