Die Wirtschaft in unterschiedlichen Wirtschaftssytemen
Vergleich der Marktwirtschaft und der Zentralverwaltungswirtschaft
Begriffe
• Gesellschaftssystem - Gesellschaftsordnung
Macht-/Herrschaftsverhältnisse, Klassen-/Schichtgliederung, ideolog. Vorstellungen vom gesellschaftlichen Zusammenleben, Leitvorstellungen zur Verteilung von Gütern und Besitz
• Wirtschaftssystem (Eingliederung in Rahmen des Gesellschaftssystems) Eigentumsverhältnisse, Beziehung zw. Arbeitgebern und Arbeitnehmern
• Wirtschaftsordnung (Eingliederung in Rahmen des Gesellschaftssystems) Art und Weise, Regelmechanismen für Zusammenwirken der Einzelfaktoren des Wirtschaftssystems (freie Marktwirtschaft - zentrale Planwirtschaft)
Grundlagen des Wirtschaftssystems
Knappheit der Güter, individuelle Bedürfnisse à nicht alle Bedürfnisse gleichzeitig befriedigt à Alternativen, Wahl à Notwendigkeit der Wirtschaftsplanung
2 prinzipielle Lösungsmöglichkeiten
dezentrale Lösung: Vielzahl unabhängiger Teilentscheidungen der
Wirtschaftsteilnehmer (ökonomisches Prinzip) à Einzelwirtschaftsplanung zentrale Lösung: Entscheidungen von zentraler Planungsbehörde getroffen, alle Teilnehmer müssen sich daran halten à Zentralwirtschaftsplanung
à Entscheidung abhängig von Gesellschaftsordnung, Konsequenzen für alle betroffenen Bürger, Grundlage ost-westlicher Kontroversen
Modell der Markwirtschaft
begründet auf Liberalismus (franz. Revolution)
à Gesellschaft = freie Individuen, rechtlich gleich
à Wirtschaft - Gewerbefreiheit, Bauernbefreiung, Freihandelsgedanke, Privateigentum, keine staatl.
Eingriffe
Ziel
Koordinierung der Einzelplanungen auf Markt durch Angebot und Nachfrage (Preisentwicklung)
- vollständige Konkurrenz (keine Monopole, keine Preiskartelle, Marktransparenz, nur wirtschaftl.
Überlegungen bestimmen Verhalten)
Modell der Zentralverwaltungswirtschaft
Ursprünge: Marx, Engels (Herrschaft der Bourgeoise à Diktatur des Proletariats, Markt-Preis - Mechanismus à zentral Planung und Lenkung)
Kennzeichen:
• zentrale Planung und Lenkung aller Wirtschaftsprozesse
• zentral gelenkte Verteilung der Produkte
• staatliche Preispolitik
• Kollektiv-/Staatseigentum
• Verknüpfung von Wirtschaft und Politik
• oberstes Ziel der Wirtschaft: Planerfüllung
• Subordinationsprinzip (alle Beteiligten müssen sich Planungsbehörde unterwerfen)
• Preise nicht Ausdruck für Knappheit, sondern nach polit. Aspekten festgelegt Nachteile:
• Veränderungen nur umständlich, über lange Zeiträume, von oben à Schwerfällig
• fehlende Entscheidungsmöglichkeiten à Frustration/ mangelnder Motivation
Vergleich der realen Wirtschaftssysteme der BRD und der DDR BRD - freie und soziale Marktwirtschaft
• soll Fehler der liberalistischen Wirtschaftsauffassung ausgleichen à System zwischen Marktwirtschaft und sozialer Gerechtigkeit
• Eingriffe des Staates: unerwünschte gesellschaftliche, soziale, wirtschaftliche Entwicklungen verhindern à 4 Bereiche
• Marksicherung durch Gesetze zur Wettbewerbserhaltung
• Marktbeeinflussung (Hinweise und Stellungnahmen zum Verbraucherverhalten)
• Marktregulierung (Ausgleich zw. Überangebot/ungedeckter Nachfrage) à Sicherung der Versorgung, Preisstabilität
• Übernahme von Aufgaben durch den Staat (Schulen, Krankenhäuser, ..)
• Beispiele für Sozialkomponente: Progressive Besteuerung, Sozialleistungen (à soziales Netz)
DDR - seit 1963 Neues ökonomisches System der Planung und Lenkung (NÖSPL) vorher: streng zentralistische Palnwirtschaft à Neuerungen: Vermeidung der Nachteile einer starren, zentralistischen Planwirtschaft
• mehr Spielraum für Entscheidungen der Kombinate
• verschiedene Industriezweige werden eigenen Fachministern unterstellt
• materielle Anreize (Prämien, höhere Preise, Auszeichnungen) à kapitalistische Aspekte werden in sozialist. Planwirtschaft übernommen
Wirtschaftsräumliche Beispiele aus Industriestaaten:
Landwirtschaft der USA natürliche Voraussetzungen
• Großlandschaften: Küstenebene Atlantik/Golf Von Mexiko; Appalachen, Mississippi-Misouri-Tiefland;
Great Plains, Hochgebirge im Westen; kalifornisches Längstal
• Klima à 3 bestimmende Kräfte
• Westwinde (nur an der Westküste Auswirkungen) à Norden - immerfeucht, Mitte - winterfeucht, Süden - Trockenheit
• Nordwinde (polare Einflüsse): im Winter weit nach Süden (blizzards, northers), da keine Gebirgsbarriere à kalte, schneereiche Winter
• Südwinde (subtropisch, atlantische Einfrlüsse) à heiße/warme Sommer bis weit nach Norden, SO verbunden mit hohen Niederschlägen (nehmen nach Westen ab, Meeresferne - ca 100° westl. Länge 500 mm Isohyete - Grenze des Regenfeldbaus)
N-S-Verlauf der Gebirge à Kanalisierungswirkung
• Böden
• Osten und Südosten (Laub-/Mischwald) à Braunerde, Parabraunerde
• Zentrale Ebenen (Klima, Steppenvegetation) à Schwarzerde à fruchtbarste Böden historische Entwicklung der US-Agrarwirtschaft
Neuengland-Staaten im NO
ab 1620, Pilgerväter unter ähnlichen Klimabedingungen wie England à europäische Methode (gemischte Lw, Produktion für Eigenbedarf)
Alter Süden
subtropische Klimaverhältnisse à Anbau von Tabak, Negersklaven aus Afrika à großflächige Plantagen (Tabak, Baumwolle - Export nach England)
Neuer Süden
zunehmende Nachfrage nach Baumwolle à Ausdehnung der Anbaugebiete nach Westen (Golfregion) und ins Mississippital à riesiges Baumwoll-Monokultur-Gebiet (Cottonbelt)
Mittlerer Westen (Zentrale Ebenen) à Belt-Konzept
• weites, ebenes, kaum besiedeltes Gebiet jenseits der Appalachen, gute ackerbauliche Nutzung à Begünstigung der Erschließung durch Eisenbahnbau
à ständiges Vordringen der Farmerfrontier, schnelle Umwandlung riesiger Flächen in Kulturland (extensive Nutzung)
• Landzuteilung durch Quartersektions (65 ha) à Schachbrettmuster, geradliniger Straßenverlauf, Blockflur als Betriebseinheit
• starker Wettbewerb à Spezialisierung auf am besten geeignete Anbauprodukte à riesige Monokulturen (Belts)
Westen und kalifornisches Längstal
• ursprünglich landwirtschaftlich nicht erschlossen (trocken), nur Trapper, Goldsucher, extensive Viehwirtschaft
• zu Beginn dieses Jahrhunderts: neue Bewässerungstechniken, neue Anbaumethoden à weiter nach Westen
Endergebnis
• Monokulturen auf riesigen Besitzflächen, marktwirtschaftliche Aspekte
• Mechanisierung, Rationalisierung schon Ende des 19. Jh. (harter Konkurrenzkampf)
• Vergrößerung der Betriebsflächen à extensive und exzessive Landnutzung à hemmungslose Ausbeutung des Ackerlandes
à keine Pflegemaßnahmen für Boden
à ökologisches Gleichgewicht durch Raubbau an Natur Folgen dieser Methoden
• Rodung von Wäldern in Hanglagen à Erosionen, Überschwemmungen, Schlammablagerungen
• äolische Erosion (Deflation) - besonders Präriegebiete bei längerer Trockenheit, begünstigt durch Vordringen der Farmer über Trockengrenze, Unterpflügen der natürlichen Vegetation à starke Stürme wehen Ackerboden weg (1934 - dust bowl)
• Monokulturen à Schädlingsbefall, einseitige Bodenauslaugung Erkenntnisse, Lehren
• Natur nicht unbegrenzt belastbar, Wirkungsfreiheit kann zu Schäden führen à Einschränkungen für Gemeinwohl
• teure, aufwendige Gegenmaßnahmen der Raumordung
Intensivierung der Landwirtschaft und moderne Betriebsmethoden
• Flächenstillegungen in ungeeigneten Gebieten à Aufforstung, Grasland
• Windschutzstreifen
• Wildbachverbauungen, Stauanlagen in Erosionsrinnen
• Streifenbau (strip cropping) - Felder in Streifen, Wechsel der Anbauprodukte bzw.
Brache/Anbau
• Konturpflügen und Terrassierung - Pflügen parallel zu Höhenlinien, bremsen Wasser
• Stoppel-Mulchen - Stoppeln nur teilweise untergepflügt à Windbremse
• Dry-Farming - Brachezeit, damit sich Wasser im Boden sammeln kann
• Wechsel: Monokultur - Polykultur
• Maßnahmen zur Hebung des Grundwasserspeigels
• wissenschaftliche Methoden, natürliche und künstliche Düngung Folgen
• Umgestaltung des Erscheinungsbildes
• Produktivitätssteigerung durch Maschineneinsatz
• kapitalintensive Wirtschaftsformen (Dünger, Saatgut, Energie, Maschinen)
• Betriebsaufgaben à größere Einzelfarmen à finanzielle Belastungen
• Arbeiten im Lohnverfahren (z.B. Mähdrescherkolonnen)
heutige Situation und Probleme der US-Agrarwirtschaft
• durch Intensivierung à gewaltige Ertragssteigerung (trotz weniger Farmen, Beschäftigter, Gesamtanbaufläche)
• USA à führendes Agrarland der Erde
• Überschüsse, Familienbetrieb à Agrarindustriebetrieb
• Überproduktion à Preisverfall, Bankrotts
• Maßnahmen:
Aufkaufen der Überschüsse, Subventionsbrache à Starke Belastung des Staatshaushaltes, kein nennenswerter Ansteig des Realeinkommens
Rheinisch-Westfälisches Industriegebiet historische Entwicklung
• Eisenerzvorkommen à ohne Bedeutung
• Steinkohlevorkommen à Verwerfungen, Faltungen
• ehemals 5 Wirtschaftszonen:
Lippezone Emscherzone Hellwegzone Rheinzone
Ruhrzone
Entwicklungsrichtung
1. Lippezone
• seit MA Steinkohlenabbau an Hängen des Ruhrtals (zunächts Tage-, dann Stollenbau)
• seit MA Eisenschmelzen (vorhandenes Eiseerz) mit Holzkohle; ab 19. Jh.
Roheisenimport, Weiterverarbeitung
• keine organische Verbindung zwischen Eisenerzeugung - Steinkohle
• heute: Bergbau erloschen, kleine Industriebetriebe als Reste, Landwirtschafts- und Erholungsgebiet (Seen, Wälder)
2. Hellwegzone
• alter Handelsweg in W-O- Richtung am Nordrand der Mittelgebirge, Etappenstädte
• seit 1834 Schactbau in der Folge von Fettkohleabbau, seit 1849 Verhüttung von Eisenerz mit Koks in Mühlheim
• jetzt organische Verbindung à Montanindustrie à Hellwegzone wird Hauptstandort für Eisenverhüttung
à zahlreiche Hochofenanlagen, Neuanlage oder Zukauf von Kohlezechen
à Eisenversorgung aus rheinischem Schiefergebirge, Importe aus Lothringen, Schweden, Spanien
à Vorteil der Verarbeitung in einer Hitze
à vertikale Konzentration (Betriebe aufeinanderfolgender Produktionsstufen)
à horizontale Konzentration (Zusammenschluß von Betrieben gleicher Produktionsbereiche) Vorteile: große Produktionsmengen, gemeinsamer Verkauf à zunehmende Verflechtung à Konzerne, Marktbeherrschung
• heutige Situation: Rückgang des Kohlebergbaus, Schwer-/Verarbeitungsindustrie bleiben zunächst erhalten; Städte entwickeln sich zu zentralen Orten (ohne überregionale Bedeutung)
3. Emscherzone
• ab 1850-1870 : Steinkohleabbau à Kokserzeugung à Montanindustrie (Fe-Import)
• Verkehrserschließung: Rhein (Hafen Diusburg), Dortmund-Ems-Kanal (Nordsee), Lippe-Seiten-Kanal, Rhein-Herne-Kanal
• Eisenverhüttung und Weiterverarbeitung nur südlicher Teil, Nordteil: Karbochemie
• unorganisch gewachsener Siedlungsbrei (Ausufern, Zusammenwachsen), heutiges Hauptprobem: Entflechtung durch Regionalplanung
4. Lippezone
• Erschließung seit Beginn des Jahrhunderts: Großanlagen mit modernen
Abbaumethoden, hohe Arbeitsproduktivität durch Maschinen, karbo-/petrochemische Industrie
• Zone nach Raumplanungsgesichtspunkten gegliedert, Industrie-/Wohnbereiche durch Gebiete mit landwirtschaftlicher Nutzung getrennt
5. Rheinzone
Entwicklung erst in diesem Jahrhundert, wichtige Schwerindustriestandorte (leistungsfähige Großzechen, günstige Verkehrskage)
Strukturanalyse Wirtschaftsstruktur
• ausschließlich basierend auf Steinkohle als Standortfaktor der Montanindustrie
• Verkehrsgunst = wichtiger Standortfaktor (Importerze)
• seit ca. 1900 Karbochemie, seit ca. 1930 Petrochemie (Verbindung mit Karbo)
• Kraftwerke zur Energieversorgung auf Steinkohlebasis
• vielfätige Betriebe für Zulieferung und Weiterverarbeitung à Hauptindustriezweige einseitig auf Steinkohle und Eisen ausgerichtet à große Abhängigkeit von Situation auf Weltmarkt
Sozialstruktur
• schon 1300: Selbsthilfeorganisationen der Bergleute, ursprünglich betriebsintern, später Zusammenschluß, seit 1854 gesetzlich festgelegt
• 19. Jh.: Patriarchalische Gliederung (keine Einflüsse von Außen, alleinige Verantwortung - Fürsorge für Arbeiter, Versicherungskasse)
• heute: Partnerschaft: Arbeitgeber - Arbeitnehmer (Arbeitgeberverbände, Gewerkschaften)
• horizontale Mobilität (ausgeprägte Wanderungsbewegungen in das aufstrebende Industriegebiet
• vertikale Mobilität (wirtschaftliche und soziale Aufsteigsmöglichkeiten) à trotz unterschiedlicher Herkunft starkes Zusammengehörigkeitsgefühl, Heimatsgefühl Siedlungsstruktur
• polyzentrisches Ballungsgebiet (zahlreiche zusammengewachsene Kerne) à chaotisches Gemenge von Bergwerken, Industrieanlagen, Wohnsiedlungen, Verkehrsadern, historisch gewachsene Städte überformt
• Ruhrzone: kleine, schwachindustrialisierte Städte, dazwischen Bauerndörfer, von Kernzone des Ruhrgebiets durch Waldstreifen getrennt
• Hellwegzone: historische Städtereiche in West-Ost-Anordnung, Hellweg = Achse des Ruhrgebietes, bedeutendste Zone durch starke Verdichtung
• Emscherzone: Anlage von Wohnsiedlungen orientiert sich an Industrie-
/Schachtanlagen, ohne Rücksicht auf städtebauliche Erfordernisse à ungeordnetes Nebeneinander, Hauptproblemzone unter Gesichtspunkten der Raumordnung, Lärmschutz, Immisionsschutz, ...
• Lippezone, Rheinzone, östl. Randgebiete: aufgelockertes Siedlungsgefüge, ländlich, (Naherholung), Schachtanlagen/Industriebetriebe nur inselhaft
à zur Lösung der Probleme: SVR (ca. 1900 - Siedlungsverband Ruhrkohlenbezirk), KVR (1979 - Kommunalverband Ruhrgebiet)
Verkehrsstruktur
• dichtes Autobahnnetz (mehrere N-S/W-O-Achsen)
• leistungsfähige Wasserstraßen (Rhein = leistungsfähigste Wasserstraße Europas)
• Eisenbahnen, Verzweigungen zu Eisenbahnnetz
à günstige Verlehrserschließung seit Beginn der industriellen Entwicklung, da leistungsfähige Verkehrswege für Transport erforderlich
Strukturwandel in den letzten Jahrzehnten Steinkohlenkrise
• staatliche Maßnahmen: Heizöl-/Mineralölsteuer, Zölle, Kohlepfennig
• Maßnahmen der Zeche: Feierschichten, Entlassungen, Stilllegungen à Produktionsdrosselung; Rationalisierungen à Konkurrenzfähigkeit à trotz aller Maßnahmen, kein erneuter Aufschwung in Steinkohlenbergbau Stahlkrise
• Werkskonzentrationen, Spezialisierungen, Produktion von Spezialstählen
• Standortverlagerungen (Verkehrsgunst). Ansiedlung von Folgeindustrien Diversifizierung und neue Industrien
Ziel: strukturelle Vielseitigkeit, besonders Wachstumsindustrien Schwerpunktverlagerung
Schwerpunkt wird in Rheinschiene verlagert, daher heute besser Rheinisch- Westfälisches Industriegebiet
Agrarwirtschaft der ehemaligen UdSSR Naturgeographische Gegebenheiten
• Oberflächengestalt: regionale Differenzierung zw. Tiefland und Hochgebirgen, mehrere große Tafellandschaften, 25 % der Gesamtfläche = Gebirge, 10 natürliche Großräume
• meiste Flüsse meridional, Binnenmeere und Seen
• klimatische Vielfalt, Gegensätzlichkeit à Polarregion, Mittelbreiten, fließender Übergang, hochkontinentale Binnenräume, maritim beeinflußte Küstengebiete, größter Teil - extremes Kontinentalklima
• naturräumliche Gliederung nach dem Klima - Vegetationszonen verlaufen O-W, parallel
• Böden: Tundra, Podsol, Schwarzerde u.a.
• Vegetation: Tundra - Taiga - Mischwaldzone - Waldsteppe - Grassteppe
• Agrarpotential:
• Wirtschafts-/Anbaugebiete passen sich Naturbedingungen an à Landbauzonen à Klima = bedeutendster Unsicherheitsfaktor der gesamten Planwirtschaft
• Kältegrenze im Norden, Trockengrenze im Süden, von W-O schränkt Kontentinalität Ackerbau ein
• 1 agrarischer Gustraum („fruchtbares Dreieck“) Grenzen: W - Ostsee, Schwarzes Meer; östl. Spitze am Baikalsee à durch Schwarzerde geprägt, gut für Ackerbau historische Entwicklung der Agrarwirtschaft
Vorrevolutionäre Zeit
• Leibeigenschaft bis 1861, dann Mir-System (gehört gesamter Dorfgemeinschaft, Wechsel alle 10-15 Jahre, geringe Erträge) à Bevölkerungszuwachs,
Landknappheit à Unterbeschäftigung, Verelendung
• Stolypinsche Reformen: Auflösung der Bindung an die Dorfgemeinschaft, Flurbereinigungen (Landver-/zukauf), Umsiedlungen nach Sibirien à Verbesserung der Situation der Bauern
Oktoberrevolution (1917) und Kriegskommunismus
• Entschädigungdlose Enteignung aller Grundbesitzer à Staatsbesitz
• Klein-/Kleinstbauern à Absinken der Leistungsfähigkeit
• Aufstände der Bauern, Ende der proletarischen Naturalwirtschaft Nachrevolutionäre Phase (bis 1928) und Neue ökonomische Politik
• Stabilisierung, Wiederaufschwung durch Rückkehr zu ± privatwirtschaftlichen Formen à kontinuierlicher Produktionsanstieg in der Landwirtschaft
• Möglichkeit von Landzuerwerb à Konzentration des Bodens bei Groß- /Mittelbauern à erneuter Klassengegensatz
Zwangskollektivierung (ab 1928)
• Enteigung aller Bauern à Kollektivwirtschaften
• Ziele: Verebsserung der Versorgung der Bevölkerung, Zerschlagung der Klasse der Kulaken, Agrarexporte sollen Devisen bringen
• Kolchosen/Sowchosen à katastrophaler Rückgang der Agrarproduktion. Bauern schlachten Vieh ab
Organisationsformen der Agrarwirtschaft seit Kollektivierung Kolchosen
• Landwirtschaftliche Produktiongenossenschaften durch Zusammenschluß ehemaliger Landeigentümer, Maschinen/Gebäude gemeinsamer Besitz
• Vorstand - Vorsitzender - Vollversammlung
• betriebliche Einheit, Gemeinschaftseinrichtungen
• Einkommen nach Arbeitsleistung, Anspruch der Bauern individuell bewirtschaftetes Hofland
• Staat = Großabnehmer, Zwangsablieferungssoll, Überproduktion zu höheren Preisen aufgekauft à „freier Markt“
• Gewinne und Verluste auf eigene Verantwortung
• staatseigene Maschinen-Traktoren-Stationen, Naturalabgaben als Bezahlung à Kontrollinstrument, „Serviceleistung“
Sowchosen
• staatliche Landwirtschaftsbetriebe, staatlich eingesetzter Direktor
• Staat als Eigentümer kauft Produktion auf, festgelegter Lohn (20 % vom Betriebserfolg abhängig), Anspruch auf Hofland
• größer als Kolchosen (ca. 20.000ha)
• Spezialisierung, Muster-/Forschungsbetriebe
• Risikogebiete des Anbaus privates Hofland
• staatliche Landflächen werden Kolchos/Sowchos-Bauern zu verfügung gestellt (0,5 ha)
• persönliche und private Nebenerwerbswirtschaft, Garten-/Ackerland
• freie Verfügung über Produkte
• sehr wichtige Rolle in Produktion, beachtlicher Teil der Nahrungsmittel (teilweise bessere Ausbeute aus S./K.)
moderne sowjetische Agrarpolitik
Reformen unter Chruschtschow (ab 1933)
• Vergrößerung der Kolchosen, Verringerung der Anzahl
• Zunahme der Sowchosen à starke Bewertung der Sowchosen
• methodische Reformen à Bodenfruchtbarkeit erhalten, verstärkte Viehhaltung
• Gigantische Neulandaktionen (Steppengebiete mit Schwarzerde o.ä., risikoreich, trocken) à Ernteausfälle (Trockenheit), Bodenversalzung, Bodenauslaugung, Winderosion, Ernteverluste durch Trockenwinde aus dem Osten
à keine Stabilisierung der Getreideproduktion, katastrophale Mißernte (1963) à bisherige Maßnahmen (Vergrößerung der Anbaufläche, Extensivierung) = Fehlschlag Maßnahmen zur Intensivierung des Anbaus in weniger gefährdeten Gebieten durch Mißernte 1963 à Umdenken
• Mineraldünger, Bewässerung
• Waldstreifen und Hecken als Windschutz, Streifenanbau quer zur Windrichtung
• Winterweizen statt Sommerweizen
• Aufgabe des Anbaus in besonders gefährdeten Gebieten
• tieferes Einbringen der Saat in den Boden, Dry-Farming, Stoppelmulchen
• Versuche mit Brachezeiten, Fruchtwechsel à hohe Steigerung der landwirtschaftlichen Produktion heutige Agrarpolitik und -situation
• allmähliche Angleichung der Betriebsformen
• Sowchosen auf eigene Rechnung
• Akkord-Prämien-System für Sowchose
• Verbesserung der Einkommen, Mindestlohn
• Alters-, Invaliden-, Hinterbliebenenrente
• Modernisierung und Intensivierung durch verstärkten Maschineneinsatz
• Spezialisierung der Produktionsziele, Kooperation in Agrarindustriellen Komplexen (AIK) - mit Verarbeitungs-/Dienstleistungsbetrieben
• spezielles Lebensmittelprogramm, Anreize durch Entlohnung in Abhängigkeit vom Betriebserfolg
Zukunftsaussichten
• Gebäude/Geräte fehlen
• Kleinbauern, Privatbauern wenig handlungsfähig, unqualifiziert
• schlechte Qualität von Dünger etc.
• technisch veraltete Geräte, auch in Weiterverarbeitung
• Devisenmangel
Industrielle Schwerpunkträume der ehemaligen DDR Situation nach dem 2. Weltkrieg
Standortfaktoren
• von 11 ehemaligen Industriestandorten nur noch 3 im Gebiet der DDR
• nur wenige wichtige Industrien
• Mangel an Rohstoffen, nur Braunkohle, Kalisalze
• kein Überseehafen mit guter Verbindung ins Hinterland kriegsbedingte Situation
• starke Zerstörung der Städte/Industrieanlagen (Endkampf)
• Reparationsleistungen, Demontagen
• Abwanderung vieler Fachkräfte in den Westen
• Kapitalmangel Phase des Wiederaufbaus Politische Vorgaben
• sozialistische Gesellschaftsform, zentral gelenkte Planwirtschaft
• Schaffung von Schwer-/Grundstoffindustrie
• Energieversorgung auf Braunkohlebasis
• Rostock als Überseehafen mit eigener Werftindustrie
• bewußte Vernachlässigung der Konsumgüterindustrie
• teritoriale Aufgabenteilung
• neue Industriebetriebe in ländlichen Regionen (Stadt-Land-Disparitäten verringern)
Beispiele für Industriekomplexe
• 1. Fünfjahresplan (51-55) à Eisenhüttenkombinat Ost (Eisenhüttenstadt) Rohstoffversorgung aus dem Osten
Steinkohle aus Oberschlesien, Eisenerz aus Krivoi Rog Stärkung des ländlichen Raumes
strategische/ideologische Gründe
à vertikale Konzentration (Hüttenwerk, Gießereien, Stahlwerk, Walzwerk, Handel, Verkauf = Kombinat)
• 2. Fünfjahresplan (56-60)
à Kombinat „Schwarze Pumpe“ (Bezirk Cottbus) Braunkohleabbau/-veredelung
à Erdölkombinat bei Schwedt (Oder) Versorgung aus UdSSR
à Ausbau der chemischen Industrie im Gebiet Halle/Leipzig Braunkohlebasis
Phase der Reformen und der Rezentralisierung
viele Ziele bis Ende 50er nicht erreicht à technologischer Rückstand, geringer Lebensstandard à (1963) Neues Ökologisches System der Planung und Lenkung à Aufbau einer
Spitzentechnologie (Petrochemie, Elektrotechnik, Feinmechanik) à Investitionen für Grundstoffindustrien
à Aufgabe der Konzeptes der teritorialen Aufgabenteilung à Konzentration der Industrie an alten Standorten
à Intensive horizontale und vertikale Verflechtungen Phase der Stärkung der Kombinate (ab 79/80)
à Neuorganisation der industriellen Lenkung, betriebliche Zusammenarbeit
• Zusammenfassung gleicher Betriebe zu neuen Kombinaten
• 11 Industrieministerien (Kombinate direkt unterstellt)
• Erweiterung der Kompetenzen, mehr Selbständigkeit, Forschungsabteilungen, Zulieferbetriebe
• Ziel: Produktionssteigerung, Konkurrenzfähigkeit (weltweit)
• DDR Spitzenstellung in neuen Produktionsschwerpunkten der Spitzentechnologie Veränderungen der Industriestruktur nach der Deutschen Einheit
Veränderungen bei Umstellung auf Marktwirtschaft
• kein staatlicher Schutz, keine staatliche Förderung der Industrie
• Verteuerung der Güter à international nicht mehr konkurrenzfähig
• Bevorzugung westlicher Waren à Einbrüche auf Binnenmarkt
• Betriebsschließungen, Arbeitsplatzverluste, Abwanderungs-/Pendlerströme à langwierige Umstellung
Probleme bei der Umstellung
• Rückgang der Beschäftigtenzahlen à soziale Umwälzungen
• hohe Investitionen zur Schaffung neuer/Sanierung alter Arbeitsplätze
• Kosten für Infrastruktur, Altlasten, Sozialausgaben à Verstärkung der Gegensätze zw. West und Ost Hemmnisse für Industrieaufbau
• Mängel an Infrastruktur, Ausrüstung
• Altlasten, ungeklärte Eigentumsverhältnisse
• schleppende Baugenehmigungsverfahren
• Mangel an erfahrenen Fachkräften Aufgaben der Treuhand
• volkseigenes Vermögen in Marktwirtschaft überführen (Privatisierung)
• viele Betriebe erhalten, wettbewerbsfähig machen
• Arbeitsplätze sichern und schaffen
• Bauland für neue Betriebe bereitstellen Prognosen
• auch funktionierende Umstellung, wirtschaftlichen Aufschwung (Opel, BMW, Bosch)
• Nach Jahren der Umstellung werden Betriebe im Osten modernste der Welt sein
• technologischer Vorsprung gegenüber Westen, wenig Arbeitsplätze durch neue Technik Indien - wirtschaftsräumliches Beispiel aus der 3. Welt
Naturausstattung
• Subkontinent, durch Kontinentalverschiebung, mehrere Großlandschaften
• Monsunklima (jahreszeitlich wechselnde Winde)
• Wintermonsun - durch Temperaturunterschied zw. Innerasien (Kältehoch) und Hitzetief auf Südhalbkugen à Luftströmung von N nach S durch Corioliskraft nach rechts abgelenkt à NO-Passat (-Monsun)
à Landwind (trocknet Land aus)
• Sommermonsun - starkes Hitzetief über Nordindien (größere Landmasse) à SO-Passat wird angezogen, nach Äquatorüberquerung nach rechts abgelenkt à SW-Wind (-Monsun)
à Seewind, bringt Feuchtigkeit, Steigungsniederschläge
• 3 Jahreszeiten in Indien
• Oktober bis März - trocken, kühl
• März bis Mai - heiß, trocken, Temperatur über 30°C à Land trocknet aus
• Mai bis Oktober - Regenzeit (heiß, feucht) à Feldbestellung, Aktivität
• Böden - siehe Altlas Landwirtschaft
Produkte
Reis, Hirse, Weizen, Jute, Tee, Baumwolle, Zuckerrohr klimatische Risiken
Trockengebiete, Gebiete mit hoher Variabilität à Bewässerungsfeldbau Überschwemmungen
Bevölkerungsverteilung
Ballung in agrarischen Gunsträumen à Landwirtschaft = Rückgrat der Ind. Wirtschaft (70 % der Bevölkerung in Lw. - 33 % des BIP)
Folgen des Kastenwesens (Hinduismus)
lähmt Initiative, behindert Bildung von Genossenschaften, erschwert Sozialreformen, Einschränkung der Mobilität
Betriebsstrukturen
ungünstige Betriebsgröße (1977 - ¾ < 2 ha) Pachtsystem à Verschuldung
geringer Maschineneinsatz, mangelnde Düngung
Vermarktungssystem (Tauschsystem innerhalb Dorf, Ernteaufkauf durch Händler àPreisdiktat)
Indien = Entwicklungsland (?)
Unterernährung, Armutsgrenze, Analphabeten, Arbeitslose, Unterbeschäftigte, Magelkrankheiten, Kindersterblichkeit
jedoch großer Anteil an Weltproduktion bei Weizen, Reis, Hirse, Erdnüsse, Tee à Ansteig der landwirtschaftlichen Produktion wird von Bevölkerungsexplosion aufgezehrt. Nahrungsversorgung pro Kopf hat sich verschlechtert
Maßnahmen zur Entwicklung der Landwirtschaft à Grüne Revolution Bewässerungsprojekte (27 % = Bewässerungsland)
Brunnenbohrungen, Staudämme, Kanäle, Stauteiche
à Vergrößerung der Anbaufläche, Intensivierung, Elektrische Energie Agrargenossenschaften
Unabhängigkeit der Bauern, Vermarktung, Schulung, neue Methoden, neues Saatgut Neue Methoden, neue Sorten
hoch ertragreiche Sorten, künstliche Düngung, chemische Pflanzenschutzmittel, intensive Bodenbearbeitung, Bewässerung à Steigerung der Getreideproduktion, meist aus Großbetriebe konzentriert (für Masse keine Verbesserung)
Grundlagen der Industrieentwicklung
wichtige Industriezweige
Textilindustrie (eigene Rohstoffe - Baumwolle, Jute), Metallverarbeitung im ganzen Land, Schwerindustrie im NO konzentriert
Schwerindustriegebiet im NO
Grundlagen: Steinkohlevorkommen (nördlicher Teil, günstig - geringe Tiefe, mächtig) Eisenerzvorkommen (südlicher, 20 % der Weltvorräte, auch Export)
2 Standorte à Austausch des jeweils fehlenden (per Bahn) nach Unabhängigkeit neue Standorte (Entwicklungshilfe)
Beziehungen zwischen Industrieländern und Ländern der 3. Welt Motive und Ziele der Entwicklungshilfe
• 1960-70: politische Motive, Entwicklungshilfe als Kampf gegen Kommunismus (Hallstein-Doktrin )
Förderung von Großprojekten als Initialzündung
• 1970-80: wirtschaftliche/militärische Interessen
Eh. als Bestandteil vertraglicher Zusammenarbeit à Güteraustausch à keine Verbesserung der breiten Masse
• ab 1980: Gießkannenprinzip
Föderung zahlreicher kleiner Einzelmaßnahmen, Verbesserung für ländliche Bevölkerung (Nahrungsmittelproduktion, Trinkwasserversorgung, Gesundheitszustand, Alphabetisierungen, Verkehrsnetz, Arbeitsplätze)
Förderung der Landwirtschaft oder der Industrie ? pro Landwirtschaft
• große Masse der Bevölkerung (bis 90 % der Beschäftigten)
• Verbesserung der Nahrungsversorgung à Deviseneinsparung
• geringer Kapitalaufwand pro Industrie
• Export von Industrieprodukten bringt Devisen, bessere Handelsbilanz
• Veredelung der Rohstoffe im eigenen Land à Deviseneinsparung
• Arbeitsplätze für wachsende Bevölkerung
• Erhöhung des BSP
Gefahren einseitiger Industrieförderung
• Überschuldung bei Rückzahlung
• Abhängigkeit von Geberländern
• unkontrollierbare Agglomarationen (Zuzug der Landbevölkerung an Industriestandorte)
• Vergrößerung der Disparitäten zw. ländlichen Gebieten und Industrieregionen Merkmale ausgewogener Entwicklungshilfe
• Industrie soll auf heimischen/landwirtschaftlichen Rohstoffen basieren
• möglichst geringer Kapitalaufwand
• rasche Ausbildung heimischer Facharbeiter
• Industrieprodukte auf Binnenmarkt ausgerichtet
• Industrie arbeitsintensiv, Anlagen räumlich gestreut
• parallel zu Industrialisierung auch Förderung der Lw durch Infrastrukturausbau Begriffserklärung
à früher - 3 Welten:
1. westliche Industrieländer (hoch entwickelte kapitalistische Marktwirtschaft) 2. Ostblockstaaten (zentralistische Planwirtschaft)
3. alle Entwicklungsländer
à heute - 5 Welten (1./2. wie vorher, Differenzierung bei 3.)
3. Länder mit reichen Rohstoffvorkommen, aber wenig entwickelter Wirtschaftsstruktur à Schwellenländer
4. wenig Entwickelte Länder, geringe Ausstattung an Bodenschätzen, aber Ansätze einer Wirtschaftsentwicklung
5. Länder mit ungünstigen Voraussetzungen, kaum erkennbarer wirtschaftlicher Aufschwung
Lage auf der Erde
Industrieländer - überwiegend in der nördlich gemäßigten Zone
Entwicklungsländer - südlich davon in Tropen, Subtropen, monsunalen Klimazonen à Nord-Süd-Gegensatz, N-S-Gefälle, N-S-Konflikt
Strukturmerkmale von Entwicklungsländern
Vielzahl von Kriterien, mehrere Merkmale zur Beurteilung
à Bevölkerung, Bevölkerungswachstum, BSP, Verschuldung, Lebenserwartung, medizinische Versorgung, Bildungsstand, Energieverbrauch, Nahrungsmittelversorgung, Infrastruktur, Stadtbevölkerung (-zuwachs), Export-Import-Auswertung (Handelsbilanz), Verteilung der Erwerbstätigen, Rohstoffvorkommen, Industrie
Handelsbeziehungen zwischen Entwicklungsländern und Industrieländern Situation der El
• Abhängigkeit vom Rohstoffexport (Weiterverarbeitungsanlagen, Know-how fehlen)
• oft Monostruktur, exportieren nur einen oder wenige Rohstoffe Situation der Il
• Handel basiert hauptsächlich auf Import von Rohstoffen - Export von Fertigwaren
• Veredelung der importierten Rohstoffe, Wertsteigerung (kommt Il zu Gute) Zusammenfassung
• beide Handelspartner aufeinander angewiesen
• El als Rohstofflieferanten und Abnehmer von zentraler Bedeutung
• Il versuchen günstigere Ausgangsposition zu halten (Know-how, Ausstattung)
• El fühlen sich wirtschaftlich abhängig à Forderung nach NWWO Gründe für die ungünstige Handelsbilanz der Entwicklungsländer
• Konkurrenz untereinander (außer Rohstofflartelle wie OPEC)
• Industrieländer schirmen Binnenmärkte gegen Importe ab (Zölle)
• Rohstoffpreise schwanken sehr stark, Verringerung der Nachfrage bei manchen Rohstoffen
• Lohn-/Preissteigerungen der Il werden durch Fertigwaren auf El übetragen à ständig ungünstigere Entwicklung der Terms of Trade
à Verschuldung in zunehmendem Ausmaß Institutionen zur Schaffung einer NWWO
GATT (General Agreement of Tarifs of Trade) = Welthandelskonferenz 100 Mitglieder à Abbau von Handelsbeschränkungen
OECD (Organisation for Econimoc Cooperation and Development) wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung
Zusammenschluß der westl. Industrieländer zur Abstimmung über Wirtschaftspolitik UCTAD
UN-Handelskonferenz, regelmäßige Sitzungen alle 4 Jahre, wichtiges Diskussionsforum, aber wenig konkrete Erfolge
Gruppe der 77
125 Entwicklungsländer - Interessenvertretung Nord-Süd-Komission (Brandt-Komission, 1977 gegründet)
18 Mitglieder, 10 aus El
Suche nach Lösungsmöglichkeiten für die N-S-Probleme Forderungen der Entwicklungsländer im Rahmen einer NWWO
Integriertes Rohstoffprogramm
Verbesserung der Produktions-/Handelsbilanz (weniger Zölle, Selbstbestimmung) Schaffung sog. Rohstoff-Fonds (El hohe Stimmrechte), Rohstofflager zur
Preisstabilisierung
Abkommen von Lomé (EU und AKP-Staaten - afrikanisch-karibisch-pazifischer Raum) einseitige Begünstigungen im Handel der EU (z.T. freier Zugang zum Markt) Stabex-System à Preisgarantie für Importe
Verbesserung der Finanzsituation der Entwicklungsländer
• Entwicklungshilfezahlungen aus Il (0,7 % des BSP - wenig erfüllt)
• Stundung/Erlaß von Schulden
• Unterstützung durch internationalen Währungsfond (IWF) und Weltbank à Hilfe bei Zahlungsproblemen
à internationale Koordinierung der Währungspolitik (Stabilität) à Entwicklungshilfe durch langfristige Kredite
Entwicklungstheorien (Ursachen) und Entwicklungsstrategien (Konzepte zur Bekämpfung) Modernisierungstheorie
endogene Ursachen, traditionsbedingte Wirtschafts-/Gesellschaftsordnung, Rückständigkeit entspricht früherem Zustand der Il
à Aufholstrategie
Modernisierung der El nach westl. Vorbild, Leitvorstellungen dieser Länder ungleichgewichtiges Wachstum - punktuelle Förderung, Gefahr der Disparitäten gleichgewichtiges Wachstum - zahlreiche, breit getreute, abgestimmte Maßnahmen à Technologietransfer, Kapitalhilfe
Dependenztheorie
exogene Ursachen, Folge der Abhängigikeit/Ausbeutung (postkoloniales Welthandels- und Arbeitsteilungssystem (Marx: Folge der Expansion von Imperialismus & Kapitalismus)
à Zentrum-Peripherie-Modell (Abhängigkeit von Il, Abhängigkeit innerhalb der El zw. verschiedenen Zentren) à Innerer Kolonialismus
Imperialismustheorie
Unterentwicklung ist Folge der jahrhundertelangen Kolonialismus/Imperialismus à Verelendung durch Ausbeutung
à Abkoppelungsstrategie
eigenständige Wirtschaft und Gesellschaft, Abkoppelung vom Weltmarkt für best.
Zeitraum der Entwicklung à Grundbedürfnisstrategie
Maßnahmen zur Deckung der Grundbedürfnisse aller Menschen in El à Neue Weltwirtschaftsordnung
El/Il als gleichberechtigte Handels-/Wirtschaftspartner, Abbau von Handelschranken Hilfen/Vergünstigungen der El auf Kosten der Il
à Revolutionäre Massenbewegungen zur Machtverlagerung von den Zentren zur Peripherie
Strukturblatt
• Vergleich Marktwirtschaft - Zentralverwaltungswirtschaft
• Begriffe
• Grundlagen
• Modelle
• Vergleich BRD - DDR
• Landwirtschaft der USA
• natürliche Voraussetzungen
• historische Entwicklung (Gebiete, Endergebnis)
• Methoden und Folgen
• Intensivierung, heutige Situation
• Rheinisch-Westfälisches-Industriegebiet
• historische Entwicklung à Zonen
• Strukturanalyse (Wirtschaft, Sozial, Siedlungen, Verkehr)
• Strukutrwandel, Krisen
• Agrarwirtschaft der ehem. UdSSR
• naturgeographische Gegebenheiten
• historische Entwicklung
• Organisationsformen seit Kollektivierung
• moderne Agrarpolitik, heutige Situation
• Industrielle Schwerpunkträume der ehem. DDR
• Situation nach 2. Weltkrieg
• Phase des Wiederaufbaus
• Reformen, Rezentralisierung
• Stärkung der Kombinate
• Veränderungen nach Dt. Einheit
• Indien - 3. Welt
• Naturausstattung
• Landwirtschaft
• Grüne Revolution
• Industrie
• Beziehungen zwischen Industrieländern und Ländern der 3. Welt
• Motive und Ziele der Entwicklungshilfe
• Förderung der Landwirtschaft oder Industrie ?
• Begriff „3. Welt“
• Strukturmerkmale der El
• Handelsbeziehungen (El-Il)
• Institutionen zur Schaffung einer NWWO
• Forderungen der El im Rahmen der NWWO
• Entwicklungstheorien und -strategien