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4.1 Fourier Analysis: Anwendungsbereich

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Academic year: 2021

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(1)

Gioele Zardini Analysis III HS 2016

Ubung 4: Fourier-Reihe, Eigenschaften ¨

4.1 Fourier Analysis: Anwendungsbereich

DieFourier-Reiheist ein sehr wichtiges Werkzeug, um periodische Ph¨anomene zu beschreiben.

Man zerlegt komplizierte periodische Funktionen in einer linearer Kombination einfacheren Basisfunktionen wie Sinus und Cosinus.

Die Fourier Integrale erlauben eine ¨ahnliche Zerlegung f¨ur nicht periodische Funktionen.

Die Fourier Analysis findet ihre Anwendung z.B. in der Signaltheorie, Analyse von dynamische Systeme und L¨osen von Differentialgleichungen.

4.2 Orthogonalit¨ atsrelationen

Es existieren drei sehr wichtige Relationen, die die Berechnungen bei der Fourier Analysis viel vereinfachen. Seien n, m≥0, es gilt

(1)

Z L

−L

cos(nπ

L x) cos(mπ

L x)dx=





0 n 6=m L n =m6= 0 2L n=m= 0 (2)

Z L

−L

sin(nπ

L x) sin(mπ

L x)dx=

(0 n 6=m L n =m6= 0 (3)

Z L

−L

cos(nπ

L x) sin(mπ

L x)dx= 0 ∀ n, m

Bemerkung. Sieh auf Seite 21 des Vorlesungsskriptesf¨ur die Herleitungen.

4.3 Definition

Um die Fourier Reihe zu definieren, muss man verschiedene Konzepte einf¨uhren:

Definition 1. Eine Funktion f(x) heisst periodischfalls es f¨ur fast allex∈R ein p∈R+ mit f(x+p) =f(x) existiert.

Definition 2. {sin(Lx), cos(Lx), n ∈N}bilden eintrigonometrischesSystem und erf¨ullen die Orthogonalit¨atsrelationen.

Definition 3. Die Fourier-Reihe einer 2L−periodischen Funktion ist gegeben durch f(x) = a0+

X

m=1

[amcos(mπ

L x) +bmsin(mπ L x)]

wobei

a0 = 1 2L

Z L

−L

f(x)dx am = 1

L Z L

−L

f(x) cos(mπ

L x)dx, m >0 bm = 1

L Z L

−L

f(x) sin(mπ

L x)dx, m >0 1

(2)

Gioele Zardini Analysis III HS 2016

Falls f eineperiodische, st¨uckweise stetige Funktion ist, sie muss in alleUnstetigkeitsstellen gegen

1

2 f(x0) +f(x+0) konvergieren, wobei

f(x±0) = lim

x→x±0

f(x) = lim

ε→0f(x0±ε)

4.4 Vorgehen bei der Berechnung: Kochrezept

Gegeben:f(x) mit Periodep auf Definitionsbereich −p2,p2 . (I) Bestimme L: 2L=p⇔L= p2

(II) Berechne die Koeffizienten a0, am, bm mit der Partielle Integration und den Orthogona- lit¨atsrelationen

(III) Stelle f(x) als Fourier-Reihe dar.

4.5 Beispiele

Beispiel 1. Skizziere den Graphik von f(x) =|cos(x)|, −π < x < π.

Lsg.

-4 -3 -2 -1 0 1 2 3 4

0 0.1 0.2 0.3 0.4 0.5 0.6 0.7 0.8 0.9 1

Abbildung 1:f(x) =|cos(x)|, −π < x < π

2

(3)

Gioele Zardini Analysis III HS 2016

Beispiel 2. Bestimme die Fourier-Reihe der Funktionf(x) = π−xwenn−π < x < π und die Periodizit¨at 2π ist.

Lsg.

Man folgt die Kochrezept:

(I) Die Funktion ist 2π periodisch, d.h. 2π= 2Lund also L=π.

(II) Man berechnet die Koeffizienten: es gilt a0 = 1

2π Z π

−π

(π−x)dx= 1 2π

πx− x2 2

π

−π

=π am = 1

π Z π

−π

(π−x) cosmπ L x

dx

= 1 π

Z π

−π

(π−x) cos (mx)dx

= 1 π

Z π

−π

πcos (mx)dx− 1 π

Z π

−π

xcos (mx)dx

= 1

msin(mx)

π

−π

| {z }

=0, m∈N

−1 π

xsin(mx) m

π

−π

| {z }

=0, m∈N

− Z π

−π

sin(mx) m

= 1 π

Z π

−π

sin(mx) m

=− 1

πm2 cos(mx)

π

−π

=− 1

πm2 ((−1)m−(−1)m)

= 0 bm = 1

π Z π

−π

(π−x) sinmπ L x

dx

= 1 π

Z π

−π

(π−x) sin (mx)dx

= 1 π

Z π

−π

πsin (mx)dx

| {z }

=0, wie oben

−1 π

Z π

−π

xsin (mx)dx

=−1 π

−xcos(mx) m

π

−π+ Z π

−π

cos(mx) m dx

= 2

mcos(mπ)

= 2

m(−1)m

Es folgt mit der Definition von Fourier-Reihe, dass (III)

f(x) = π−x=π+

X

m=1

2

m(−1)m

sin(mx)

3

(4)

Gioele Zardini Analysis III HS 2016

Beispiel 3. Betrachte die 2π-periodische Funtkion f(x) =

(−π−x −π < x <0 x 0< π < x .

f(x) ist nicht definiert inx=−π,0, π. Wie muss manf(x) an diesen Stellen definieren, so dass die Fourierreihe f¨ur −π≤x≤π gegen f(x) konvergiert?

Lsg.

x0 =−π:

f(x+0)= lim

ε→0f(−π+ε) = lim

ε→0(π−ε−π) = 0 f(x0) = lim

ε→0 f(−π−ε)

| {z }

=f(−π−ε+2π)=f(π−ε)

= lim

ε→0(π−ε) =π

Damit die Fourier-Reihe gegenf(x) konvergiert muss die Funktion in allen Unstetigkeitsstellen gegen

1

2 f(x0) +f(x+0) konvergieren. Hier gilt

1

2(0 +π) = π 2 x0 = 0:

f(x+0) = lim

ε→0f(ε) = 0 f(x0) = lim

ε→0f(−ε) =−π

und 1

2(0−π) = −π 2 x0 =π:

f(x+0) = lim

ε→0 f(π+ε)

| {z }

=f(π+ε−2π)=f(−π+ε)

= lim

ε→0(π−ε−π) = 0 f(x0) = lim

ε→0f(π−ε) = lim

ε→0(π−ε) = π

und 1

2(0 +π) = π 2 Es reicht jetzt, die Funktion zu definieren:

f(x) =













π

2 x=−π

−π−x −π < x <0

π2 x= 0 x 0< π < x

π

2 x=π

4

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