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Archiv "Cautlimallan = Guatemala" (07.11.1974)

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Peru — Land der Inkas

Exklusivreise für Ärzte im März 75

• Cuzco — die Hauptstadt des ver- sunkenen Inkareiches erwartet Sie.

Sie werden den Sonnentempel, das Haus der sieben Schlangen, die Ruinen von Puca Pucara und Sac- sayhuaman bewundern.

• Mit dem Schienenbus fahren Sie zum Machu Picchu, der letzten Zu- fluchtsstätte der Inkas. Sie sehen Paläste und Thermen, die erst 1911 wiederentdeckt wurden. Die verlas- sene Stadt spiegelt eindringlich die rätselvolle Welt der Inka wider.

• In Lima, einer pulsierenden süd- amerikanischen Großstadt mit vie- len Sehenswürdigkeiten aus der spanischen Kolonialzeit, können Sie Schätze aus der Inkazeit im Mu- seum bewundern.

Unterbringung während der Reise in erstklassigen Hotels. Flüge ab und bis Paris in Linienmaschinen der Air France. Reisedauer: zehn Tage.

hier abtrennen einsenden an ÄRZTE-REISE-ZENTRUM HAPAG-LLOYD REISEBÜRO GmbH

5 Köln 1, Hohenzollernring 1-3 Telefon 02 21 / 2 00 21 Ich interessiere mich für die Reise

„Peru — Land der Inka"

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REISE

Cautlimallan =Guatemala

Zu den Jaguarpyramiden von Tikal

Üppig drängt Gras — scharfes, un- beugsames Gras — aus den Ritzen der hohen Stufen der Jaguarpyra- mide von Tikal inmitten des Regen- waldes von Petän. Die steingewor- dene Andacht der Mayas ragt über die höchsten Geiba-Bäume, in de- ren Ästen einst Paradiesvögel wohnten, deren Anblick ewiges Glück verhieß, so wenigstens er- zählen die Legenden der Pyrami- denbauer.

Vor tausend Jahren war die Stadt Tikal dicht bevölkert, bewohnt von Händlern aus Xicalango, belebt von Maisbauern, die jeden Morgen den Göttern opferten, bewacht von federngeschmückten Kriegern, de-

ren Speere Sicherheit brachten.

Der Reisende war heilig. Priester verwalteten Tikal, berechneten den Lauf der Gestirne, bestimmten die Folge des Kalenders, ließen Pyra- miden erbauen, deren Sinn es war, die Götter mit den Menschen zu versöhnen. Bildhauer und Stein- metze entwarfen die Stelen der Co- com und Xiu, meißelten die Figu- ren der unheimlichen Götter, bau- ten Zisternen und errichteten Häu- ser in der ewigen Feuchtigkeit des wild wuchernden Urwaldes, der — gleichzeitig Schutz und Hindernis

— Tikal umgab. Die Priester be- stimmten auch, nachdem die Zeit verstrichen war, alles zu verlassen, und das gesamte Volk zog weiter nach Yukatän. Die Reste von Tikal zählen zu den erhabensten Zeug- nissen der zentralamerikanischen Kulturen.

Hoch oben im Gebirge der Sierra Madre in Sololä, in der Region der Quich6-Indianer, die den Ladinos mißtrauten, an ihren uralten Sitten festhalten und ihre eigene, guttura- le, kehlige Sprache sprechen, liegt Chichicastenango, der Marktplatz der Chich6, Tzutuhiles, Rabinale-

ros und Cakchiqueles, kurzum der verschiedenen Stämme der Hoch- landmayas. Der aztekische Name verrät frühen Handel bis weit nach Tenochtitlän im Hochland von Me- xico. Donnerstags und sonntags ist Markt in Chichicastenango. Die far- bigen Trachten der verschiedenen Dörfer mischen sich. Am Boden sitzt eine Bohnenverkäuferin, liest die Zukunft aus der Hand. Handel und Magie liegen an diesem Platz so nahe beieinander wie Töpferei- waren, bestickte Leinenstoffe, Ben- zinkocher, gefälschte und echte Götterfiguren, wie Tabak, Weih- rauch, Gemüse, Früchte, Klapp- messer und Radiobatterien, wie Verkauf aus der Tasche, vom Tisch und vom staubigen Boden, wie Preispalaver, Ware gegen Geld, Ware gegen Ware, Ware gegen Schnaps und Ware gegen Frauen.

Aller Handel ist erlaubt vor den Stufen der Kirche von Santo Tho- mas aus dem 16. Jahrhundert, vor der ein Altar mit zwei Brennlöchern steht, eines für Himmel, eines für Hölle — ein Weihrauchopfer kann nicht schaden.

Der katholische Priester hat keinen Einwand dagegen, daß in der Kir- che der Gipsmadonna Obst und Gemüse als Anreiz für Erntesegen gezeigt werden. Der christliche Gott und die alten Götter der In- dios haben sich in Chichicastenan- go in seltener Einigkeit zum Nutzen und Frommen aller verbrüdert. In den Straßen reinigen Schuhputzer- jungen das Schuhwerk der vorneh- men Fremden vom Marktstaub, in den Restaurants werden Cocktails von Kellnern in der Sommertracht der Mayas serviert, die Militärgar- nison marschiert geschlossen zur Kirche, und irgendwo spielt eine Marimba, während der Besucher bereits an die lange Rückfahrt nach Guatemala-City denkt.

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Heft 45 vom 7. November 1974 3285

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Davos und anderswo

Dezember-Skiwochen — Wer sich auf die kommende Saison — auch im Langlauf — vorbereiten will, wählt am besten einen Dezember- Skikurs. Eine größere Anzahl Hotels in 21 Schweizer Wintersportorten bietet bereits ab 30. 11. Gelegen-

Spikes-Reifen in der Schweiz

Vom 15. November 1974 bis zum 17. März 1975 dürfen in der Schweiz Spikes-Reifen an leichten Motorwagen wie- der angebracht werden. Die bisherigen Verwendungsbe- stimmungen bleiben beste- hen: Höchstgeschwindigkeit 80 Stundenkilometer, auch für im Ausland zugelassene Fahrzeuge. SVB/H

heit hierzu. Es handelt sich um die nachfolgend aufgeführten Plätze:

Im Berner Oberland: Grindelwald, Saanen, Wengen und Zweisimmen;

in Graubünden: Arosa, Davos, Flims, Klosters, Lenzerheide, Pon- tresina, Savognin, Silvaplana, Splü- gen, St. Moritz und Zuoz; in der Zentralschweiz: Andermatt und En- gelberg und im Wallis: Crans-Mon- tana, Leukerbad, Verbier und Zer- matt. Weitere Auskünfte erteilen die verschiedenen Verkehrsverei- ne, die auch Anmeldungen entge- gennehmen. SVB/H Nach vier Wochen perfekt in Segel- flug — In der Segelflugschule Burg Feuerstein bei Ebermannstadt in der Fränkischen Schweiz kann man in einem vierwöchigen Inten- sivkurs das Segelfliegen erlernen.

Perfekt ist man, wenn man zum Ab- schluß des Kurses den Segelflug- schein Klasse 1 ausgehändigt be- kommt. 80 Theoriestunden und 120 bis 150 Starts gehören zum Kurs- pensum. Der erste Alleinflug erfolgt nach 14 Tagen. Auskunft: Touris- mus-Zentrale Fränkische Schweiz, 8553 Ebermannstadt, Oberes Tor 1, Telefon 0 91 94/81 01. dzt/H Leserdienst

Hinweise •Anregungen Guatemala

Der eifrige Fremdenführer er- zählt in bewegten Worten die Schöpfungsgeschichte der Quichä, erläutert das Popol Vuh, das Buch der Völker, das hier aus dem Gedächtnis von einem bekehr- ten Häuptling der Cakchikeles an einen aufgeschlossenen Domini- kanermönch mündlich weiterge- geben wurde. Getreulich zeichnete der Mönch Wort für Wort auf, hielt das Teufelswerk aber geheim.

Vor kurzem erst wurde es wieder- entdeckt, und heute zählt es zu den Meisterwerken der Weltlitera- tur.

Die Weiterfahrt auf einer guten Straße führt an den Atitlänsee.

Alexander von Humboldt rühmte den Blick auf diese riesige, vulkan- umringte Fläche als „einen der Schönsten, die menschliche Seele zu erfreuen". In der Tat wird sich kaum ein Beschauer diesem land- schaftlichen Reiz entziehen kön- nen. Die Vulkane „rauchen" in Windrichtung; einer schöner als der andere, wachsen sie empor ke- gelförmig, urwaldbewachsen bis hinauf zum einsamen Hochkrater.

Sind es nur Wolken, ist es wirklich Rauch? Die Frage bewegt die Ein- geborenen seit Jahrhunderten, und noch heute beschwören die „bru- jos", die Zauberer und Magier der Indianerdörfer, am Seeufer den Himmel, daß es nur Wolken sein mögen, und daß die Vulkane schla- fen. Zwölf Dörfer liegen am Atitlän, sie sprechen zwölf verschiedene Dialekte, tragen zwölf verschiede- ne Trachten, haben verschiedene Sitten und verschiedene Legenden, darunter die der rastlosen Tatuana und des Klatschmohnmannes, fest- gehalten von Miguel A. Asturias, dem kürzlich verschiedenen Nobel- preisträger für Literatur.

Kaffeeplantagen säumen die Stra- ße nach Guatemala-City, reiche Siedler leben von der harten Arbeit schlecht bezahlter Familienväter.

Sozialer Konfliktstoff ersten Ran- ges. Vier Mark pro Tag und einfa- ches Essen sind der Lohn für zwölf Stunden harte Arbeit. Die Frage, ob es eines Tages lateinisches oder indianisches Zentralamerika hei-

ßen wird, drängt sich mehr und mehr in das Bewußtsein der natur- verbundenen „indigenos", der ur- sprünglichen Bevölkerung, deren Vorfahren relativ friedlich eine hochstehende Kultur mit großer geistiger Tradition schufen.

Guatemala-City regiert mit militä- risch ordnender Hand. Die schach- brettartige Stadt führt Ziffern und Buchstaben als Straßennamen und zeigt eine klare Einteilung in Zen- tren des Staates und städtisches Leben. Die durch und durch spani- sche Stadtanlage verzichtet auf sichtbare Verbindung zur indiani- schen Umwelt und schafft sich da- mit den Nimbus des distanziert Un- erreichbaren. Die Aktionen der Re- gierung werden von Familienclans mitbestimmt, und alles tragend schiebt sich der allmächtige US-Partner unauffällig in alle Erlas- se und Vorhaben.

Dem Besucher bietet Guatema- la-City Komfort und Sightseeing.

Am Stadtrand zeigen die Ausgra- bungen von Kaminaljuyu die Über- bleibsel der merkwürdigen „Eier- schalen"-Kultur, die ihren Namen wegen ihrer hauchdünnen Kerami-

ken erhielt. Das in Gips modellierte Relief des gesamten Landes ver- schafft einen topographischen Überblick und läßt Landschaftsbe- griffe wie heiße, temperierte und kühle Zonen bildhaft werden. Auch die strategische Lage zwischen At- lantik und Pazifik wird klar, und da- mit gewinnt auch der latente Streit zwischen Mexico und Guatemala um die Staatsnachfolge in British Honduras ein gewisses „Verständ- nis". Wäre die Stadt nicht sowieso Ausgangs- und Endpunkt jeder Reise zu den Ruinen der Vorzeit Guatemalas und ebenso zu seiner Moderne, es lohnte, sie um ihrer selbst willen zu besuchen. Mehr noch aber lohnt das ganze Land, das mit seiner vielschichtigen Schönheit, seiner grandiosen Ver- gangenheit und mit seiner verwir- renden Gegenwart, in der sich die ungezählten Probleme seiner Zu- kunft abzeichnen, mehr an Ein- drücken auf den Weg mitgibt, als man erhoffen kann. Hans Bayer

3286 Heft 45 vom 7. November 1974 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

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