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Archiv "Das Duell" (02.03.1989)

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DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

Ärztliche Mitteilungen

Herausgeber: Bundesärztekammer (Arbeitsgemeinschaft der Westdeutschen Ärzte- kammern) und Kassenärztliche Bundesvereinigung.

Offizielle Veröffentlichungen der Bundesärztekammer und der Kassenärztlichen Bundesvereinigung als Herausgeber des DEUTSCHEN ÄRZTEBLAUES — Ärzt- liche Mitteilungen sind ausdrücklich als solche gekennzeichnet. Die mit DÄ gezeich- neten Berichte und Kommentare sind redaktionseigene Beiträge; darin zum Aus- druck gebrachte Meinungen entsprechen der Auffassung der Schriftleitung. Mit an- deren Buchstaben oder mit Verfassernamen gezeichnete Veröffentlichungen geben in erster Linie die Auffassung der Autoren und nicht in jedem Fall die Meinung der Redaktion wieder.

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Die Zeitschrift erscheint wöchentlich (Doppelausgaben in den Monaten Januar, Ju- ni, Juli, August und Dezember). Jahresbezugspreis Inland DM 450,80; Einzelheft- preis DM 9,80; Jahresbezugspreis Ausland DM 529,—. Preise inkl. Porto. Luftpost- gebühren auf Anfrage. Bestellungen werden vom Verlag, von jedem Postamt sowie vom Buch- und Zeitschriftenhandel entgegengenommen. Die Kündigungsfrist für Abonnements beträgt 6 Wochen zum Ende des Kalenderjahres. Für die Mitglieder einer Ärztekammer ist der Bezugspreis durch den Kammerbeitrag abgegolten.

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Die Zeitschrift DEUTSCHES ÄRZTEBLATT — Ärztliche Mittei- lungen ist der IVW (Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e. V.) angeschlossen.

Mitglied der Arbeitsgemeinschaft

Leseranalyse medizinischer Zeitschriften e.V.

L4-MD

ISSN-Nr.: 0012-1207

D ie Abneigung zwi- schen Bismarck und Virchow war gegen- seitig, daher auch die ständi- ge Gereiztheit. Als Virchow in der Debatte vom 2. Juni 1865 mit vorsichtigen Worten die Richtigkeit einer Aussage des Ministerpräsidenten in Zwei- fel zieht, entschließt sich Bis- marck, diese „Beleidigung"

mit einer Duellforderung zu beantworten.

Daß politi- sche Streitig- keiten bis in die Spitzen der Gesellschaft in dieser gewalt- samen Form ausgetragen wurden, wirft fraglos ein dü- steres Licht auf die politische Kultur Preu- ßens. Und daß der preußi- sche Minister- präsident un- ter einem frag- würdigen Vor- wand versuch- te, einen Mann, den er nicht anzei- gen konnte,

es im Landtag eine lange Debatte. Die Behörden ver- suchten nun, das Duell zu verhindern. Vor Virchows Wohnung erschien eine Wa- che, die nicht zulassen soll- te, daß er den Ort des Duells aufsuche. Zuspruch beka- men beide Parteien, Bis- marck von seinen Standes- genossen, Virchow von Ge- lehrten und Studenten und

der breiten Öffentlichkeit.

Die „Wiener Medizinische Wochenschrift"

schrieb: „Als Ärzte also ver- mögen wir es nicht einmal annäherungs- weise anzuge- ben, um wie- viel werter uns das Leben Vir- chows als das von hundert Bismarcks ist". Als Vir- chow an Bis- marckschrieb, daß er sich un- ter keinen Um- ständen schla- gen werde, schrieb schließlich zu

erschießen, kann man nur als nieder-

trächtig bezeichnen. Bis- marck konnte sich im Parla- ment fürchterlich erregen, wenn ein Abgeordneter auch nur Zweifel an seiner Wahr- heitsliebe hegte; in privaten Kreisen scheute er sich nicht, sich über Menschen lustig zu machen, die nicht wußten, daß Lügen zum Handwerk des Politikers ge- hört — zumindest war dies Bismarcks Meinung.

Noch am gleichen Tag, als Bismarck die Forderung aussprach, schrieb der kon- servative Abgeordnete v.

Kleist-Retzow an den Mini- sterpräsidenten, er halte die Beleidigung an sich nicht für so erheblich. Der Präsident des Abgeordnetenhauses, Unruh, stellte ausdrücklich fest, er könne aus Virchows Äußerung nicht die direkte Beschuldigung der Lüge heraushören. Darüber gab

Kriegsminister v. Roon als Randnotiz auf diesen Brief, dies reiche aus, Virchow künftig „als Straßenjungen zu qualifizieren".

Virchow hatte in der Tat keine Lust, sich auf diesen feudalen Unsinn einzulassen.

Zu einem Duell kam es nicht. Aber noch hundert Jahre später war vor allem unter Ärzten das Gerücht im Umlauf, Virchow habe die Forderung angenommen unter der Bedingung, daß er die Waffen aussuchen dürfe, und er soll Würste verlangt haben, von denen die eine stark mit Trichinen durch- setzt war. Daß Virchow mit diesem Gedanken gespielt hat, ist möglich; beweisen läßt es sich nicht.

Ausschnitte aus der vielbeach- teten Virchow-Biographie des Hi- storikers Manfred Vasold „Rudolf

Virchow

Der große Arzt und

Poli- tiker", Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart, 1988

Virchow-Porträt: Jutta Kanus

Das Duell POST SCRIPTUM

Dt. Ärztebl. 86, Heft 9, 2. März 1989 (105) A-591

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