Regionale Steinzeitfunde
Museum Haldensleben
Landmarke 28
Schloss Hundisburg
®
Netzwerke der Geoparke
Europäische Geoparke
Ein Nationaler GeoPark ist ein klar abgegrenztes Gebiet wo dessen Trä- ger die Erdgeschichte sowie die Ent- wicklung der Kulturlandschaft be- greifbar macht und sich zugleich für den Schutz des geologischen Erbes einsetzt.
Der Geopark Harz · Braunschweiger Land · Ostfalen wurde 2002 gegründet. Der oben stehenden Übersichtskarte können Sie die Lage aller bisher einge- richteten Land marken entnehmen.
Global Geoparks Network oder Globales Geoparke Netzwerk ist ein welt weiter Zusammenschluss ver- schie de ner Geoparke, die unter der Schirm herr schaft der UNESCO gemein - same Ziele verfolgen.
Goslar
Osterode a.H.
NordhausenSangerhausen Halberstadt
Quedlinburg
17 19 7 12
6 10 9 15 13 16 11 5 1
3
4 8
14 Königslutter
18
®
2
Europäische Geoparke
Haldensleben28
Landmarke und Waldinformationszentrum
Schloss Hundisburg
Unweit der Kreisstadt Haldensleben liegt auf einem Grauwackesporn – eingebettet in einen Landschaftspark – das Schloss Hundisburg. Eine ursprünglich hier beste- hende Burgveste baute die Familie von Alvensleben im 16. Jh. zu einem Renaissanceschloss aus. Nach der Zerstörung im 30-jährigen Krieg wurden 1693 Schloss und Garten im barocken Stil der Zeit auf- und ausge- baut. Nach dem Niedergang derer von Alvensleben kaufte der Magdeburger Industrielle J. G. Nathusius das Schloss. Ab 1831 wirkte dann vor allem sein Sohn Hermann Engelhard von Nathusius, ein bedeutender Agronom und Zoologe seiner Zeit, und integrierte Schloss und Garten in den größeren Landschaftspark von Althaldensleben-Hundisburg. Die barocke Garten- anlage war reich gegliedert sowie mit Ornamenten und Wasserspielen versehen, ergänzt durch exotische Pflanzen.
Ab 1811 erfolgte eine Umgestaltung des Parks.
1945 wurde das Schloss von sowjetischen Soldaten besetzt. Ein Brand zerstörte die Anlage im November 1945. 1994 gingen Schloss, Barockgarten und Land- schaftspark in das Eigentum der Stadt Haldensleben über und es begann der denkmalgerechte Wiederaufbau.
Dabei wird auch die 100 Hektar umfassende, im Stil eines englischen Landschaftsparks angelegte Park- anlage einbezogen. Schloss Hundisburg gehört zum System der „Gartenträume Sachsen-Anhalt“; durch den Park führt ein naturkundlich-historischer Lehrpfad.
Im nördlichen Teil des Schlosses ist das „Haus des Waldes“ untergebracht – das zentrale Informations- und Erlebniszentrum zum Thema „Wald“ in Sachsen-Anhalt.
Mit einer Walderlebnisausstellung und zahlreichen Angeboten für alle Altersklassen bietet sich hier das ganze Jahr die Möglichkeit, Neues und Wissenswertes über den Naturraum „Wald“ zu erfahren.
1
www.schloss-hundisburg.de www.hausdeswaldes.sachsen-anhalt.de
Blick in die Parkanlage Schloss Hundisburg
Vom Schloss Hundisburg kommend links in den Steinbruchweg abbiegend, erreicht man nach 500 m den Parkplatz am alten Grauwacke-Steinbruch Nord- husen. In dem mit Wasser gefüllten und seit 1954 auflässigen Bruch sind an der Westseite unterhalb der Kirchenruine unterkarbonische Grauwacken mit mäch- tiger Bankung in recht flacher Lagerung aufgeschlos- sen, die hier als Werk- und Pflastersteine sowie Schotter abgebaut wurden. An der Nordwand steht in einem 12 m starken Profil eine turbiditische Wechsellagerung von Grauwacken, Grauwackeschiefern und geringmächtigen Tonschieferlagen an. Oberhalb der Ostwand sind Gletscherschrammen ausgebildet (Geotopkataster Sachsen-Anhalt Nr. 3734-01). Diese ent- standen wahrscheinlich während des ersten saalekalt- zeitlichen (Drenthe) Eisvorstoßes vor ca. 200.000 Jahren.
Die Kirche Nordhusen wurde um 1214 am hohen Ufer der Beber errichtet. Die Ruine ist das einzige erhaltene Bauwerk des verlassenen Dorfs Nordhusen. Der heute noch sichtbare Teil der Kirche ist der ehemalige Westquerturm – der erkennbare Grundriss von ca. 12 x 5 m deutet auf die ehemalige Größe der Kirche hin. Mit 17 m Höhe stellt der Turm eine Besonderheit der Region dar und übertrifft damit viele Türme ehemaliger städtischer Kirchen. Er ist aus regelmäßig behauenen Grauwackequadern des Steinbruchs aufgebaut. Bemerkenswert sind die präzi- se Bearbeitung der Steine und ihre lagerhafte Vermauerung. Das Erscheinungsbild des Turms wird vor allem durch die beiden torähnlichen Rundbögen der Ostseite geprägt, über die man in das Innere gelangt. Sie setzen sich auch als „Schallarkaden“ in den oberen Geschossen fort. Die Ruine ist heute Station der Straße der Romanik.
Grauwacke-Steinbruch
Ruine Nordhusen bei Hundisburg
2
www.strasse-der-romanik.net www.ecomusee.de
Grauwackebruch Ruine Nordhusen Ruine Nordhusen
Technisches Denkmal und Museum
Ziegelei Hundisburg
Von Hundisburg weiter in Richtung Westen fahrend erreichen wir kurz hinter dem Ortsausgang den Abzweig zur Ziegelei Hundisburg. Sie ist heute ein technisches Denkmal und aktives Museum. In der ehemaligen Ziegeltongrube wurden pleistozäne Tone und Schluffe abgebaut. Noch heute sind an der Südwand des westlichen Teils der Grube gestauchte Bänderschluffe aufgeschlossen (Geotop 3734-02). Sie entstanden, als fein geschichtete Stillwasserab- lagerungen, die bei der späteren Überfahrung durch das Inlandeis „verknetet“ wurden. Der restliche Teil der Grube ist zu einem Biotop umgestaltet worden, das auf einem Rundwanderweg erlebt werden kann.
Interessant ist aber auch die Fahrt mit der alten Feldbahn einschließlich Besichtigung des aus den 1940er Jahren stammenden Eimerkettenbaggers, mit dem hier das Tonvorkommen abgebaut wurde.
1882 wurden die ersten Anlagen aufgebaut und mit der Ziegelproduktion begonnen. Die heute noch vollständige und funktionstüchtige Ziegelei stellt den Stand der Technik aus den 1930er Jahren dar, wobei die ältesten Teile aus dem Jahre 1903 stammen. In dieser Form ist sie einzigartig in Deutschland. Die Besonderheit besteht darin, dass heute noch aktive Produktion von Ziegeleiprodukten, Hochbrandgipsen und Sumpfkalken insbesondere für die Denkmalpflege erfolgt. Dazu wird der „Handstrich“, eine alte Technik der Ziegelherstellung, genutzt. Nach der Luft- trocknung in großen Hallen erfolgt dann der Brand in dem 1938 errichteten Zick-Zack-Ofen. Damit kann die Ziegelei auf die individuellen Wünsche des Denkmalschutzes hinsichtlich Form und Farbe der Produkte eingehen. In einer „Kreativwerkstatt“ können sich die Besucher ihren persönlichen Ziegel formen.
www.ziegelei-hundisburg.de
3
Natur und Technik in der alten Tongrube Ziegelei Hundisburg
Alvenslebener Sandstein
Bebertal und Veltheimsburg
4
Von der BAB 2, Abfahrt Eilsleben, in Richtung Haldensleben fahrend passieren wir kurz vor Bebertal einen kleinen Parkplatz im Tal der Hünenküche.
Beidseitig stehen rote Konglomerate, Sandsteine und Sandsteinschiefer der Bebertal-Schichten des Oberrotliegenden an, die leicht nach Süden einfallen (Geotop 3733-02). Der „Alvenslebener Sandstein“ wurde hier gewonnen und findet sich in vielen Gebäuden der Region wieder. Eine kurze Wanderung talaufwärts führt uns zum Naturdenkmal Witte-Schacht (Weißer Schacht), einem ca. 15 m tiefen abgesoffenen Schwerspat- Bergwerk (Geotop 3733-07). Weiter nach Westen an einem Bach in Richtung Bundesstraße wandernd errei- chen wir kleine überwachsene Halden des 1798 einge- stellten Kupferschieferbergbaus (Geotop 3733-06).
Zurück am Parkplatz, fahren wir nach Bebertal und bie- gen unmittelbar vor der Friedhofsmauer nach links ein.
Ein Feldweg führt uns zu einem noch betriebenen Rotliegend-Sandsteinbruch zwischen Bebertal und Emden. Zurück in Bebertal, folgen wir der Beschilderung zur Veltheimsburg. Sie stellt eines der markantesten Bauwerke der Region dar, wurde erstmals Anfang des 13. Jhs. erwähnt und umschloss vermutlich drei Burgen.
Die Hauptburg war seit 1180 im Besitz der Bischöfe von Halberstadt. Der Bergfried und ein Rest der Kernburg sind aus dem Mittelalter erhalten. Der runde Bergfried aus Porphyrquadern hat einen Einstieg in fast 11 m Höhe. Der ebenerdige Zugang ist ebenso wie der Zinnenkranz neueren Ursprungs. Das im 18. Jh. errichte- te Gutshaus ist ein schlichter Putzbau mit dem Wappen der Familie Alvensleben im Giebel. Der eigentliche Schmuck der neueren Anlage ist das 1882 aufwendig im Stil der Neorenaissance errichtete neue Schloss. Besucher können die Außenanlagen jederzeit besichtigen.
Gartenfestivals, Vorträge, Führungen, Flohmärkte und ein Schloss-Café laden zu zahlreichen Terminen Gäste ein.
www.die-schloesser-ostfalens.de
Zugang zur Veltheimsburg Bebertalschichten des Rotliegenden der Hünenküche
Geologische Entwicklung der Region
Die ältesten Gesteine der Landmarkenregion sind im Flechtinger Höhenzug aufgeschlossen. Er bildet eines der nördlichsten Vorkommen von Festgestein im ansonsten fast vollständig von quartären Lockergesteinen bedeckten Norddeutschland. Der Höhenzug wird von Sedimenten und Vulkaniten des Karbon und Unterperm aufgebaut. Sie wurden hier untermeerisch im Rhea-Ozean abgelagert und im Rahmen der varistischen Plattenkollision gefaltet.
Vor knapp 300 Mio. Jahren drangen Granite in das Faltengebirge ein. Regionalgeologisch ist der Höhenzug Teil der Flechtingen-Roßlauer Scholle, die sich im Nordwesten vom Drömling nach Südosten bis Magdeburg und weiter nach Roßlau erstreckt. Eine weitere bekannte Aufragung dieser Scholle ist der Magdeburger Domfelsen.
Nach der Faltung wurde das Gebirge eingerumpft und bald wieder vom Meer bedeckt. Über die nächsten Jahrmillionen bis hin in die Kreidezeit wurde die Region von Sedimenten bedeckt – zunächst kam das Zechsteinmeer, dann wechselten sich in der Trias, dem Jura und der Kreide Zeiten der Überflutung mit Zeiten des Trockenfallens ab.
Seit Ende der Kreidezeit wurde die Flechtinger Scholle angehoben – daher sind die Sedimente dort nicht mehr erhalten, aber in der südlich anschließenden Weferlingen- Schönebecker Triasplatte. Als die Mächtigkeit der Sedimente und ihre Auflast immer größer wurden, begann das dort lagernde Zechsteinsalz plastisch zu fließen und bildete Salzstrukturen wie die im Allertal.
Quelle: Wagenbreth & Steiner (2001): Geologische Streifzüge. Landschaft und Erdgeschichte zwischen Kap Arkona und Fichtelberg. - Spektrum Akademischer Verlag
E L M
HARZ
PEINE
NORDHAUSEN
SANGER- HAUSEN
Benndorf
MANSFELD
HETTSTEDT Ermsleben
QUEDLINBURG
THALE
HARZGERODE BALLENSTEDT BLANKENBURG
(Harz) WERNIGERODE
HALBERSTADT OSTERWIECK
VIENENBURG
GOSLAR
WILDEMANN
CLAUSTHAL- -ZELLERFELD
ALTENAU BAD GRUND
(Harz)
OSTERODE am Harz
HERZBERG am Harz
ST. ANDREASBERG BRAUNLAGE
BAD LAUTERBERG im Harz
KALEFELD
SEESEN
BAD HARZBURG
SCHÖNINGEN HELMSTEDT BRAUNSCHWEIG
WOLFSBURG
Vorsfelde Rühen Brechtorf Barwedel
Osloß Tappen- beck
Fallersleben
Sulfeld
Ehmen Hehlingen
Reislingen Neuhaus
Meinkot
KÖNIGSLUTTER am Elm
SCHÖPPEN- STEDT WOLFENBÜTTEL
SALZGITTER
HORNBURG SCHLADEN LIEBENBURG
Lebenstedt B188
B443
B443
B494
B243
B243
B248
B248 B248
B243
B248
B248
B248
B241
B241
B247
B247
B243
B243 B242
B242
B242
B242
B242 B185
B185
B180
B180
B180
B180
B180
B250 B180
B185 B244
B242 B242
B242
B241 B498
B243
B498
B247
B247 B446
B446 B445
B243 B243a B494
B444 B214
B444 B214
B444
B444
B444 B3
B65 B188
B188 B188
B188
B188 B248
B244
B244
B244
B244
B244
B244
B245 B245
B245
B246 B245
B189
B 245a B 246a
B 246a
B246 B246
B180
B180
B180
B185
ASCHERSLEBEN
STASSFURT
Neundorf (Anhalt)
Neu Staßfurt
Förderstedt Brumby
Schwarz Schneidlingen
Schadeleben
Atzendorf Unseburg
Borne Wolmirsleben
EGELN
Egeln Nord Etgersleben
Biere Bahrendorf
Stemmern Dodendorf
KROPPENSTEDT GRÖNINGEN
Klein Wanzleben
Wanzleben Bolteners Hornhausen
Großen
Bruch Langen-
Oster- -weddingen Domersleben
Sudenburg
Welsleben
CALBE (Saale)
BARBY
Neue Siedlung Pömmelte Altenweddingen
SCHÖNEBECK (Elbe) MAGDEBURG
Wester- hüsen Salbke
Wahlitz
Nedlitz
Dannigkorn Ottersleben
Klein Rodensleben
Niedern-
dodeleben Diesdorf Irxleben
Dohlenwarsleben Meitzendorf Groß Ammensleben
Hohen- warsleben Gutensmegen
Vahldorf Hundisburg
Alt haldensleben Altenhausen
Bebertal
Erxleben
Samswegen
WOLMIRSTEDT
BURG
Bleiche
Farsleben
Zielitz Loitsche- Rogätz Colbitz
Burgstall Letzlingen
Bergfriede Niendorf Oebisfelde
Bahrdorf
Mackendorf Döhren
Grasleben
Barmke Süpplingenburg
Süpplingen
Wolsdorf Räbke
Beendorf Schmanefeld Walbeck
Morsleben Alleringers- leben
Kunersleben Ingersleben
OstingerslebenUhrs- leben
Sechausen Harbke
Sommerdorf Neu
Büddenstedt Esbock
Twieflingen Woberk Dahlum Schliestedt Berklingen Ampleben Abbenrode
Destedt Bornum am Elm
Weferlingen Siestedt Almke
Boimstorf Uhry Heiligendorf
Lehre
Flechtorf Hallorf
Klein Twülpstedt Bümmer
Grafhorst
Breitenrode Wassensdorf Wendschaft
Wey- hausen
Ochsendorf Neindorf
Bösdorf Rätzlingen
Kathendorf Wegenstedt
Peckfitz Solpke
Mieste
Miesterhorst
Berenbrock
Calvörde
Bülstingen Flechtlingen
Wieglitz
Bödensell Angern
-Heinrichsberg
Alt Königsborn
Menz Heyroths- berge Glinden- berg
Barleben Ebendorf
Lostau Rothensee
Möser Niegripp
Biederitz Gerwisch
Körbelitz
Vörmlitz Alt
Olvenstedt
Fermers-
leben GOMMERN
Bad Salzelmen
HECKLINGEN
Winningen
Güsten Leopoldshall
Strenzfeld Neugatters- leben
Latdorf Gerbitz
Zuachau
Pobzig Rathmannsdorf
NIENBURG (Saale)
ELLRICH BAD
SACHSA
STOLBERG (Harz)
Breitenstein Stiege
Hasselfelde Trautenstein
Sophienhof Tanne
Sorge
Hohegeiß
Güterberge Elend
Netzkater
Schwenda
Rottlebe-
rode Uftrungen
Breitungen Dietersdorf
Wolfsberg Hayn (Harz)
Roßla Bennungen Questenberg
WickerodeKleinleinungen Rotha Horla
Gonna Obers- dorf Pölsfeld
Annarode
Großörner Greifen-
hagen Bräunrode Stangerode
Alterode Utzigerode
Sylda Quenstedt Welbsleben
Arnstedt
Wiederstadt
Welfesholz
Heiligenthal
ALSLEBEN (Saale)
Mukrehna Beesenlaubingen
Gnölbrig
Ilbersdorf Trebitz Gerlebogk
Cörmigk Dohndorf Preußlitz
Lenu Peißen Großmirschleben Bründel
BERNBURG (Saale)
Biendorf Wohlsdorf
Sandersleben Harkerode
Hoym
Meisdorf
Pansfelde
Tilkerode Abberode
Poppen- rode
Wippra
Grillenberg Wettelrode
Emseloh Riestedt
Blankenheim Ahlsdorf
Hergisdorf
Wolferode Schmalzerode Holdenstedt
Beyernaumburg BornstedtBornstedtHelfta
LUTHERSTADT EISLEBEN
Lüttchendorf
Hornburg Rothen- schirmbach Osterhausen
Liedersdorf Sollerhausen Nienstedt
Farnstädt Mittelhausen
Wimmelburg
Helbra Volkstedt Siersleben
Hünitz Meisberg
Opperode
Mehringen Schacken- thal
Schackstedt Weddersleben
Warnstedt Rübeland
Derenburg Schmatzfeld
Veckenstedt Stapelburg Abbenrode
Dardesheim
AthenstedtAspenstedt Athenstedt SCHWANEBECK
Emers- leben
Harsleben
Wedderstedt
Morgenrot
Hausneindorf Hedersleben
Gatersleben
Neu Königsaue Ditfurt
Ileteborn
Friedrichsaue
Westerhausen
Wienrode Timmenrode
Neinstedt
Friedrichs- brunn Allrode
Siptenfelde
Mägdesprung Alexisbad
Straßberg Neudorf
Königerode Bad
Suderode
Rieder
GERNRODE
Quarmbeck Badeborn Wegeleben
Cattenstedt Benzingerode
Silstedt Minsleben Reddeber
Drübeck Alten- rode Darlingerode
Langen- stein
Kloster Gröningen Rohrsheim
Roklum Dorstadt
Lobmachtersen Adersheim Leinde
Ohrum Halchter
Groß Denkte
Winnigstedt Gevensleben
Beierstedt Bf. Jerrheim Watenstedt Söllingen
Hedeper Semmenstedt Reumlingen Wittmar
Ahlum
Pabstorf Aderstedt Gunsleben
Hamersleben Wackersleben
Ohrsleben Ausleben
Badersleben Börßum
Heiningen Klein-Flöthe
Werlaburgdorf
Neuenkirchen Klein Mahner
Othfresen Alt-WallmodenSehlde Ringelheim
Hohenrode Neu-Wallmoden Bodenstein
Nauen
Hahausen
Schulenberg Lauthenthal
Bocksmiese
Gittelde
Eisdorf
Scharzfeld Barbis Pöhlde
Elbingerode Schwiegershausen
Buntenbock Düderode
Oldershausen Echte
Willershausen Westerhof Sebexen
Wiershausen
Dögerode
Ebolds-
hausen Windhausen
Badenhausen Lerbach
Sieber
Wieda Zorge Lutter am
Barenberge Ostlutter
Upen Ostharingen Heißum
Dörnten
Groß Döhren KleinDöhren
Vogelsdorf Dedeleben
Jerxheim Ingeleben
Evessena
Flötensleben
Barneberg Völpke
Badeleben
Siegersleben Wefensleben
Belsdorf
Ummendorf Mariental
Querenhorst
Cremlingen
Groß Sisbeck
Groß Twülpstedt
Velpke Danndorf
Eilsleben
Eichenbarleben
Dreileben Groß Rodensleben
OSCHERSLEBEN (Bode)
Sambleben Eitzum Erkerode
Wasser- leben
Zilly
Langeln Danstedt Heudeber
Elbingerode (Harz)
Königshütte (Harz)
Nachterstedt
Siebige- rode
Groß- leinungen
Drehsdorf
BENNECKENSTEIN (Harz)
Neustadt / Harz
Niedersachswerfen Ilfeld
B6
B6 B1
B1
B1 B65
B64
B3
B3
B27
B27
B27 B27
B81 B81
B81
B4
B4 B27
B27
B82 B82
B82
B6
B6
B6
B6 B79
B79
B81
B6
B6
B6
B6
B86
B86
B86
B86 B84 B85
B4
B80 B6
B6 B6
B6
B4
B27
B27 B4
B4
A39
A39
A7 A2
A2
A2
A14
A14 A2
A39
A7
A7
A38
A395
A395
B82
B81
B81
B71 B71
B79 B79
B82
B82
B82
B82
B1
A38
A38
HALDENSLEBEN
KELBRA
HERLINGEN Ulhleben
-Werther Wipperdorf
Kehmstedt Lipprechterode Haynrode
Neustadt
Trebra Grat- zungen Steinrode
Klein- bodungen Groß-
bodungen
BLEICHERODE
Groß- wechsungen
Hesse- rode Klein-
Groß-
Görsbach Berga Bielen
Urbach Sund-
hsn. Bösen-
rode
Rospermenda Watenbüttel
Groß-
GÖTTINGEN
Ramlingen
Obers- hagen
Hänigsen Kalimerk Riedel Schillers-
lage
Dachtmissen Sorgensen Heeßel
Stein- wedel Aligse
Abbensen
Edemissen Oedesse
Alvesse
Vöhrum Eixe
Evern Reth- mar Haimar
Mehrum Klein
Lobke Bolzum
Clauen
Rauten- berg Bründeln
Hüddessum Machtsum Asel
Adenstedt Bekum
Ohlum
Rierbergen
Schwicheldt Berkum Rosenthal
Han- dorf Klein-Groß-
-Solschen Ölsburg
Schmeden- stedt Dungel- beck
Woltorf Sophiental Meer- dorf
Har- oesse
Didderse Hillerse
Leiferde
Dannenbüttel Berner Mühle
Rötges- büttel Meinersen
Ellenbüttel Dierkhorst
Neubokel Gamsen
GIFHORN
Ahnsen Seerhausen
Meine Rethen
Wertelheine Wedebüttel
Bortfeld
Wedtlenstedt
Masche- rode Weststadt
Broitzem Rüningen Geitelde
Stöckheim Rautheim Vechelde
Wende- burg
Gaden- stedt Groß
Lobke
Hohenhameln
Uetze Bröckel
BURGDORF
Hülptingsen
Immensen Arpke Sievershsn.
Hämelerwald
Döll- bergen
Ellze
Borsum Harsum
Baven- stedt
Bettmar
Achtum Uppen
Hohen- eggelsen Steinbrück Oedesum
HILDESHEIM
Himmels- thür
Hasede
Heersum Wendenhausen
Gros- dorf Ottbergen Farmsen Dinklar
KemmeDingel- berg Feldbergen
Nettlingen Bettrum
Holle
BAD SALZDETFURTH
Baddecken- stedt
Lichten- Osterlinde berg
SöhldeBarbecke Groß Ronstedt
WallwiescheLengede Broistedt
Vallstedt Bodenstedt Bettmar
Klein Lafferde Groß Lafferde
Marien- burg Marien-
rode Heinde
Detfurth
Wehrstedt Östrum
Bönnien Breinum
Almstedt Adenstedt
Harbarnsen
Lamspringe Rhüden
Mahlum
Sehlem BOCKENEM
Bornum am Harz Bodenburg
Gehrenrode Dankels-
heim Altgandersheim Ackenhsn.
Kreiensen Greene
Oldenrode
Edes-
heim Nienstedt
am Harz Ober- hütte Teich- hütte Hohn-
stedt Stöckheim
Hol- lenstedt
Kaltenburg
Nörten- Hardenberg
Bovenden Weende
Rosdorf Geismar
Roringen
Niedernjessa Benniehausen Rittmars- hausen
Tiftlingerode
DUDERSTADT
Gerblinge- rode Teistungen
Berlinge- rode
Minge- rode
Reinhausen
Bremke
Hohes Siemerode Günterode Schachtebich
Kirch- gandern
Hohen- gandern Ahrenshausen
Uder
Liethen Rengel- Schönau rode
Boderode
DINGELSTÄDT Kefferhausen
Birkungen Breitenholz Gernrode
Nieder- oschel Bersterode
Reungen
Keula Breiten-
worbis
Deuna
Sollstedt Wülfingerode
Nierder- -gebra
Ober- gebra
Großlohra
Klein- berndten
Holzthaleben Groß- brüchter
Groß- berndten
Immenrode
Schernberg
Thalebra Hohen- ebra
Oberspier
Hachelbich Göllingen Seega
Seehausen
Esperstedt Reinsdorf
Gehofen Kalbsrieth
Heygen- dorf
Donudorf
Ziegelroda Botten-
dorf Ringleben ARTERN/
Unstrut
HELDRUNGEN ROSSLEBEN
Borxleben Hohlstedt
Ober- röblingen
Eders- leben Hack-
pfüffel Rieth- nordhausen
Rieth- nordhausen
Oldisleben Badra
Bebra Jechaburg Stockhausen
Jecha
Volkenroda Toba Menteroda
Großfurra Hainrode/
Hainleite
Rüdigers- hagen Hüpstedt Kalteneber
Bernlerode Silberhausen
Kirch- worbis
Westhsn.
Wingerode BeurenLeine-
felde
HEILBAD HEILIGENSTADT
LEINEFELDE- -WORBIS Wöllmars-
hausen Landolfs- hausen
Desingerode Esplingerode
Westerode Klein
Lengden Nikolaus-
burg
Wulften am Harz Höckelheim
Hillerse Sud- heim
Ham- merstedt
Reyers- hausen Angerstein
Holtensen Eddigehausen
Bösing- hausen
Waake Seeburg
Seulingen Obernfeld
Breitenberg Brocht- hausen
Fuhrbach Jützen- bach
Weißenborn-
-Lüderode Stöckey Limlingerode Zwinge
Bockelnhagen Silkerode
Mackenrode Bartolfelde
Osterhagen Steina
Kol.
Tettenborn Tettenborn
Neuhof Woffleben
Appenrode Werna Walken-
ried
Günzerode
Harzungen Buchholz Petersdorf Steigerthal
Osterode
Salza
Krimde- rode Hilkerode
Ecklingerode Brehme
Ferna Wintzin- gerode
Kirchohmfeld HolzerodeBodensee
Wollbrandshausen Rollshausen Krebeck
Ebergötzen Giebolde- hausen
Bilshausen Billings-
hausen
NORTHEIMLangenholtensen
Dorste Rerka Vogel-
beck
Imbshausen
Förste Wresche-
rode Drei Linden
Ildehausen Kirchbg.
Herrhausen Münchehof Enge-
lade Eulen- burg Ackenhsn.
Sebolds- hsn.
Winzen- burg
Born- hausen Werder
Nette Sottrum
Rhene Groß Elbe
Gustedt
Haverlah
Salzgitter- Bad
Groß Mahner Gebhards-
hagen
Beinum Waryen-
stedt
Volkers- heim
Klein- -Heerte Klein-
Wesseln
BAD
GANDERSHEIM
- Lindau
SONDERSHAUSEN
Bad FRANKENHAUSEN/
Kyffhäuser
Kleinfurra Auleben
Wolkrams- hsn.
LANGELSHEIMJerstedtAstfeld
Bredelem Kunigunde
Palands- mühle
Immenrode Weddingen
Lochtum Wiedelah
Schauen Lüttgen- rode Stölterlingen Göddecken- rode Heimerode
Berßel Deersheim Hessen
ILSENBURG
Niederröb- lingen
Kloster Naunburg
ALLSTEDT QUERFURT
Wolferstedt
Lodersleben Mönchpfiffel-
-Nikolausrieth
Nieder-Schman
Pretitz Vitzenburg
NEBRA (Unstrut)
Keinsdorf Barnstädt
Obhausen
Schafstädt Langen-
eichstädt
Oechlitz
MÜCHELN (Geiseltal)
Steigra
Karsdorf
Krumpa Teutschenthal Erdeborn
Bennstedt Langenbogen Böhnstedt
Schiepzig Gorsleben
Wettin Burgsdorf
Polleben Helmsdorf
GERBSTEDT
LOBEJÜN-WETTIN
Domnitz
Dößel
KÖNNERN
Nebeln
Eisdorf
SCHRAPLAU
Zscherben -Schwülper
® Landmarken sind weithin sichtbare oder besonders bekannte Punkte. Sie dienen einer ersten Orientierung im größten Geopark Europas und geben einem seiner Teilgebiete ihren Namen.
Geopunkte sind Punkte von besonderem Interesse, an denen sich Erdgeschichte und Entwicklung der Natur- und Kulturlandschaft gut vermitteln lassen. Sie gruppie- ren sich im Gebiet einer Landmarke, die selbst immer der Geopunkt Nr. 1 ist.
Die Karte hilft Ihnen bei der Planung Ihrer ganz persön- lichen Georoute.
Glossar
Gebiet der Landmarke 28
4 4
2 3 8
1 6
7
5
9
Grenze des GeoParks
Der bis 179 m hohe, waldreiche Flechtinger Höhenzug bedeckt eine Fläche von ca. 400 Quadratkilometern und wird im Westen von der Aller, im Norden von der Spetze, im Nordosten von der Ohre, in deren Aue der Mittellandkanal verläuft, und im Süden von der Beber begrenzt. Geologisch gesehen handelt es sich um die etwa 60 km nördlich des Harzes gelegene, ebenfalls herzynisch ausgerichtete und nach Südwesten abtau- chende Flechtinger Scholle. Ebenso wie der Harz besteht sie aus Gesteinen des Erdaltertums. Neben Rotliegend- Vulkaniten und Sedimenten sind unterkarbonischer Gommern-Quarzit und Kulmgrauwacke aufgeschlossen, im Untergrund wurde in 576 m Tiefe Granit erbohrt. Im Norden wird die Flechtinger Scholle durch die große Haldensleben-Störung begrenzt, über der das Ohretal verläuft – auch diese tektonische Gesamtsituation ist mit dem Nordharzrand vergleichbar. Nördlich schließen sich
Letzlinger Heide und Altmark an, die von mächtigen Sedimenten des Quartärs bedeckt sind und nicht mehr zum Geopark-Gebiet gehören. Die Südgrenze des Höhenzugs ist – ebenso wie im Falle des Harzes – weni- ger markant und wird z. B. durch Halden des ehemaligen Kupferschieferbergbaus bei Emden und Bebertal mar- kiert. Die Zechstein-Sedimente tauchen wie am Harzsüdrand südwestwärts seicht unter die Ablagerungen des Erdmittelalters ab. Grauwacken und Tonschiefer aus dem Karbon sind bei Hundisburg aufgeschlossen, z. B.
an der aus Grauwacke erbauten Kirchenruine Nordhusen.
Grauwacke und Gommern-Quarzit besitzen eine histori- sche Bedeutung als regionale Bausteine. Über dem Unterkarbon lagert eine maximal 600 m mächtige Gesteinsserie des Rotliegenden aus Vulkaniten wie Augitporphyr und Quarzporphyr sowie Sedimenten. Die Vulkanite werden in großen Tagebauen bei Dönstedt, Bodendorf und Flechtingen (letzterer mit Aussichts- plattform und Infotafeln für Besucher, an der Zuwegung ein Porphyraufschluss) abgebaut.
Grundgebirge und Hartgesteinsabbau
Flechtinger Höhenzug
www.boerdekreis.de
5
Vulkanite am Steinbruch Flechtingen Steinbruch Flechtingen
Die 1307 als Eigentum der Herren von Schenck urkundlich erstmals erwähnte Wasserburg Flechtingen zählt zu den besterhaltenen Anlagen ihrer Art in Sachsen-Anhalt. Aus dieser Zeit sind noch Teile des Zwingers und der Bergfried erhalten.
Zu Anfang des 15. Jh. entstanden auf den mittelalterlichen Burgresten die ersten schlossartigen Bauten und fortan wurde die Anlage als Schloss bezeichnet. Um 1860 legte Eduard von Schenck den Schlosspark an. Die Zugbrücke wurde durch einen Damm ersetzt, um Park und Schloss zu verbinden.
1945 erfolgte die Enteignung der Familie von Schenck. In den letzten Kriegsjahren und nach 1945 diente das Schloss als Unterkunft für Bomben- flüchtlinge und Vertriebene. 1946/47 wurde es als Altenheim und Wohnunterkunft genutzt.
1947 übernahm es die Sozialversicherungsanstalt Sachsen-Anhalt als Genesungsheim, Dermatologische Landesanstalt sowie Psychiatrische Landesheilanstalt.
Von 1958 bis 1963 nutzte die Nationale Volksarmee (Abteilung Grenze) das Schloss. 1964 wurde es Seniorenheim. Dieses wurde erst 1993 aufgelöst und das Schloss für eine Hotelnutzung verkauft. 2000 begann der Ausbau zum Schlosshotel. Es befindet sich in Privatbesitz und kann nach Absprache besichtigt werden.
Auch aus geologischer Sicht ist das Schloss bemer- kenswert. An der Nordwestecke des Schloss teichs grenzt unterkarbonische Grauwacke an Porphyr.
Infolge der Hitzeeinwirkung des im Unterrotliegenden einge drungenen Vulkangesteins veränderte sich die Grauwacke durch Kontakt metamorphose. Der Porphyr- gang ist im Aufschluss an der westlichen Wehrseite (Kanonenplatz) sichtbar. Die Grauwacke ist wenige Meter weiter am Parkweg aufgeschlossen (Infotafel).
Burg mit Potential und Aufschlüssen
Wasserschloss Flechtingen
6
www.wasserschloss-flechtingen.de
Wasserschloss Flechtingen Aufschluss an der westlichen Wehrseite
Auf der B 1 Richtung Weferlingen durch das Allertal fahrend, erreicht man Walbeck, den Ottonenort mit der Ruine der Stiftskirche „St. Marien, St. Pankratius und St.
Annen“. Auf einem Muschelkalkfelsen 25 m über dem Allertal gelegen, stellt sie ein Zeugnis der Bautechnik der Ottonenzeit dar und ist heute Station auf der Straße der Romanik. 942 wurde das Benediktinerstift von Graf Lothar II. als Sühne errichtet. Lothar II. hatte sich an einer Verschwörung gegen Kaiser Otto I. beteiligt. Die bekannteste Person der Stiftsgeschichte ist Bischof Thietmar von Merseburg. Durch seine Chronistentätigkeit ist nicht nur die Geschichte von Walbeck überliefert – er hat viele Geschehnisse aus der Zeit von Otto I.
dokumentiert. Er war es auch, der 1015 die Kirche nach einem Brand neu weihte. Aus dieser Zeit stammt die berühmte Walbecker Glocke, eine der ältesten erhaltenen Glocken Deutschlands.
Wir befinden uns hier auf der Weferlingen-Schönebecker Triasplatte, die durch eine Störungszone von der Allertal-Struktur getrennt wird. Das steile Ostufer der Aller ist das bemerkenswerteste Reliefelement dieses Geopunkts. Typisch sind die langgestreckten Wellenkalkhänge zwischen Walbeck und Weferlingen.
Die Aller hat hier, der tektonischen Struktur folgend, ein breites Tal geschaffen, das mit holozänen Sanden und Auelehmen gefüllt ist.
Nördlich von Walbeck in Richtung Weferlingen werden bis an die Oberfläche reichende kreidezeitliche Quarzsande abgebaut. Westlich von Walbeck finden sich in vielen kleinen ehemaligen Steinbrüchen Rät- Sandsteine aus der Keuperzeit. In einem alten Kalksteinbruch nordöstlich von Walbeck beim ehe- maligen Gasthaus „Barriere Rehm“ sind Kalk- steine des Unteren Wellenkalks aufgeschlossen (Geotop 3732-06).
Auf der Triasplatte
Ruine Walbeck
7
www.walbeckimallertal.de Impressionen der Ruine Walbeck
8
Im ehemaligen Kali- und Steinsalzbergwerk Bartensleben bei Morsleben hatte die DDR 1971 ein Endlager für radioaktive Abfälle eingerichtet, das bis 1998 weiter genutzt wurde. Insgesamt sind über 36.000 Kubikmeter schwach- und mittelradioaktive Abfälle eingelagert – unter Bedingungen, die heute nicht mehr genehmi- gungsfähig wären. Daher ist beantragt, das Endlager nach Atomrecht zu schließen.
Geologisch befindet sich die Grube in der Salzstruktur Allertal. Deren Salzschichten wurden im Zechsteinmeer abgelagert und später von jüngeren Schichten über- deckt. Beginnend mit dem Gipskeuper kam es zum Auseinandergleiten des Deckgebirges und zum Eindringen von Salz in die entstandene Spalte. Nach einer Zeit der Absenkung bis zur Oberkreide wurde die Salzstruktur tektonisch komprimiert und gehoben.
Dabei kam es zu erneuter Salzzufuhr.
Die Hebung hielt bis zum Ende der Oberkreide an. Die Salzstruktur Allertal geriet durch die Abtragung von ca.
1, 5 km mesozoischer Schichten seit der Oberkreide und nach dem Tertiär in den Bereich des Grundwassers. Die obersten 50 m des Gipshutes über dem Salz sind verkar- stet, sichtbar an Subrosionssenken und Dolinen.
Das Endlager Morsleben soll so verwahrt werden, dass Mensch und Umwelt in Zukunft nicht gefährdet werden.
Dafür sind umfangreiche Baumaßnahmen zum Verschluss und zur Sicherung der Grubenhohlräume vorgesehen. Da es im Südfeld des Bergwerks eine teil- weise instabile Gebirgssituation gibt, muss die Standsicherheit verbessert werden. Dafür werden die Hohlräume durch Verfüllung reduziert. Die in den gefährdeten Grubenbauen lagernden radioaktiven Abfälle sind jetzt mit einer mindestens 3 m mächtigen Salzschicht überdeckt. Weitere Grubenbauten werden mit einem speziellen Salzbeton stabilisiert.
Salzstock und Deponie
Informationsstelle ERAM Morsleben
www.bfs.de/de/endlager/endlager_morsleben Historischer Schacht Bartensleben ... ... und heute ERAM Morsleben
9
Das 1910 gegründete Museum Haldensleben ist ein Regionalmuseum mit den Schwerpunkten Kultur- geschichte der Region und der Biedermeierzeit.
Daher stehen zum einen archäologische Funde und der Reitende Roland und zum anderen kunsthand- werkliche Keramik und Möbel im Mittelpunkt der Ausstellungen. Zwei zum Museum gehörende Fachwerkhäuser bilden darüber hinaus mit Hühnerhof und Blumengärtchen ein kleines Freilichtmuseum des biedermeierzeitlichen Stadt- lebens. Ein Teilnachlass der Brüder Grimm gehört gar zum europäischen Kulturerbe und steht im Mittelpunkt einer Ausstellung mit überregionaler Bedeutung. Vom Museum Haldensleben aus gibt es zahlreiche Querverbindungen in das Ecomusée Haldensleben-Hundisburg. Der Hahn Hans ist spezi- ell für Kinder da und führt in die märchenhaften
Winkel der Museumslandschaft. Die materiellen Hinter- lassenschaften vergangener Kulturen stehen als vorran- gige Informationsquelle zur Ur- und Frühgeschichte der Region Haldensleben im Vordergrund der diesbezügli- chen Museums ausstellung. Neben der Material- und Formenvielfalt der Exponate bietet die chronologisch gegliederte Ausstellung Wissenswertes zu den regiona- len Besonderheiten der einzelnen Zeit abschnitte.
Besondere Farbtupfer sind hierbei rekonstruierte Bilder ur- und frühgeschichtlichen Lebens, eingefügt in aktuel- le Fotos von Boden denkmalen der Landschaft um Althaldensleben und Hundisburg. Hierzu gehört auch das bronzezeitliche Hügel gräberfeld auf dem Galgenberg.
Die bei archäologischen Grabungen gemachten Funde und Befunde sind modellhaft dargestellt und vermitteln auch ein anschauliches Bild von der Arbeit der Archäologen. Ergänzend empfiehlt sich eine Wanderung auf dem Wanderweg durch die Historische Quadratmeile zu den Hünengräbern südwestlich von Haldensleben.
Regionale Steinzeitfunde
Museum Haldensleben
www.museumhaldensleben.de
Museum Haldensleben Reitender Roland im Museum (Original)
Herausgeber: Geopark-Geschäftsstelle FEMO e.V., Niedernhof 6, 38154 Königslutter
0 53 53/91 32 35, E-Mail: post@geopark-braunschweiger-land.de, in Verbindung mit dem Landesverband Sachsen-Anhalt der Deutschen Gebirgs- und Wandervereine e.V.
1. Auflage, © FEMO e.V.
Königslutter 2013. Alle Rechte vorbehalten.
Internet: www.geopark.biz
Autoren: Dr. Friedhart Knolle und Dr. Rainer Schulz mit freundlicher Unterstützung des Landesamts für Geologie und Bergwesen Sachsen-Anhalt Fotos: Christian Schulz
Gestaltung: design office - AGENTUR FÜR KOMMUNIKATION, Wernigerode Druck: Kamarys Druck GmbH, Wernigerode
Gefördert durch die Stiftung Umwelt, Natur- und Klimaschutz Sachsen-Anhalt.
FEMO
Das Freilicht- und Erlebnismuseum Ostfalen e.V. (FEMO) ist ein gemeinnütziger Verein, der allen Besucherinnen und Besuchern auf spannende und vielfältige Weise die Natur- und Kulturgeschichte der Region näherbringen will. Als Gesellschafter der 2004 gegründeten GeoPark Harz . Braunschweiger Land . Ostfalen GbR zeichnet der Verein zudem verantwortlich für den Nordteil des gleich- namigen GeoParks. Hier gestalten FEMO und seine regio- nalen Partner an verschiedenen Punkten Naturpfade und Erlebnispunkte. Das Gebiet erstreckt sich von Wolfsburg im Norden bis an den Harz im Süden, von Braunschweig im Westen bis nach Haldensleben im Osten. Sein Partner Regionalverband Harz e.V. betreut den Südteil.
FEMO informiert in Form von Broschüren und im Internet (www.femo-online.de) über Geologie, Botanik, Archäolo- gie und Geschichte der Region. Darüber hinaus stellt das GeoPark-Informationszentrum in Königslutter weitere spannende geologische und archäologische Funde aus der Region aus.
Haldensleben: Rathaus mit Roland