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Die Temperaturentwicklung des Universums

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Academic year: 2022

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Die Temperaturentwicklung des Universums

Hauptseminar

„Der Urknall und seine Teilchen“

im SS 2005

(2)

03/20/22 Marcus Käpplein 2

Gliederung

1. Motivation

2. Säulen des Big-Bang-Modells

3. Herleitung der Temperaturentwicklung 4. Phasen des Universums

5. Zusammenfassung

(3)

1. Motivation

Weltmodelle zu Beginn des 20. Jahrhunderts

Steady-State-Modell:

Universum ist stabil und starr

Einsteins Kosmologische Konstante Λ wirkt der Gravitation entgegen

 Universum fällt nicht in sich zusammen Big-Bang-Modell

Universum expandiert

Universum entstand in einer Singularität, dem Urknall oder Big-Bang

(4)

03/20/22 Marcus Käpplein 4

2. Säulen des Big-Bang-Modells

• Hubble-Expansion  Rotverschiebung

(5)

Expansion des Raumes  Rotverschiebung

t

• Hubble-Expansion

Ausdehnung des Raumes: beobachtete Rotverschiebung z

 Expansion des Universums um den Faktor (1+z)

(6)

03/20/22 Marcus Käpplein 6

2. Säulen des Big-Bang-Modells

• Hubble-Expansion  Rotverschiebung

• Kosmische Hintergrundstrahlung

(7)

• Kosmische 3K-Hintergrundstrahlung

„Das Nachleuchten des Urknalls“:

– Fast ideales Schwarzkörperspektrum – Temperatur von T = 2,73 K

– Fast vollständig isotrop

(8)

03/20/22 Marcus Käpplein 8

Auflösung: 0-4 K (blau-rot)

Auflösung: 2.724-2.732 K (blau-rot)

Auflösung: rot 0.0002 K wärmer als blau

(9)

2. Säulen des Big-Bang-Modells

• Hubble-Expansion  Rotverschiebung

• Kosmische Hintergrundstrahlung

• Altersverteilung der Sterne

(10)

03/20/22 Marcus Käpplein 10

• Altersverteilung der Sterne

Im Universum finden sich keine Sterne, die älter sind als etwa 13 Milliarden Jahre.

 Das Universum ist auch „nicht viel“ älter als 13 Milliarden Jahre

(11)

2. Säulen des Big-Bang-Modells

• Hubble-Expansion  Rotverschiebung

• Kosmische Hintergrundstrahlung

• Altersverteilung der Sterne

• Häufigkeit der Elemente

(12)

03/20/22 Marcus Käpplein 12

• Häufigkeit der Elemente

Die Verteilung der Elemente im Kosmos stimmen sehr gut mit den theoretischen

Voraussagen des Standard-Big-Bang-Modells überein.

(13)

Universum dehnt sich aus

Universum entstand

in einer

Singularität

Hohe Dichte

Hohe Temperatur

3. Temperaturentwicklung

(14)

03/20/22 Marcus Käpplein 14

Plancksches Strahlungsgesetz:

3. Temperaturentwicklung

Das Universum ist ein schwarzer Körper

(15)

3. Temperaturentwicklung

Nach Stefan-Boltzmann-Gesetz gilt:

T t t

MeV s t

K s G t

T c

k für c T

G T

T R

kc c

G R

in R

T T R

T R

R T R

mit R

T rad

rad

1 3 1

, 1 1

10 5 , 1 1

32 3

3 0 0 8

3 8

, 1 ,

1

4 10 2 1

4 2

2

2 2 2

2

2 2

4 4















im Einstein-deSitter-Universum:

(16)

03/20/22 Marcus Käpplein 16

4. Phasen des Universums

• Planck-Ära

(17)

• Planck-Ära

– Bei t=0 ist das Universum in einer Singularität vereinigt

– Ausdehnung ist unendlich klein

– Druck, Dichte und Temperatur sind unendlich groß

– Vor Planck-Zeit (t<10-43s) verliert die Zeit ihre Eigenschaft als Kontinuum

– Unterhalb der Plancklänge (d<10-35m) verliert der Raum seine Eigenschaft als Kontinuum

(18)

03/20/22 Marcus Käpplein 18

• Planck-Ära

– Primordiales (urzeitliches) Quantenvakuum – Die uns bekannten physikalischen Gesetze

versagen

– Alle vier Naturkräfte sind in einer einzigen Urkraft vereint  Supersymmetrie

– Energie und Materie sind bis zur Unkenntlichkeit verzerrt

(19)

4. Phasen des Universums

• GUT-Ära

• Planck-Ära

(20)

03/20/22 Marcus Käpplein 20

• GUT-Ära

– Nach 10-43 s war der Kosmos 1032 K heiß – Universum war 10-35 m (Plancklänge) groß – Dichte von 1094 g/cm³

– Zur Planckzeit (10-43 s) spaltet sich die Gravitation von der Urkraft ab

– Der Rest bleibt in der X-Kraft (GUT) vereint – X-Kraft wurde von superschweren X- und Y-

Bosonen übertragen

– Von jeder Sorte gab es drei Teilchen mit Antiteilchen  Leptoquarks

(21)

4. Phasen des Universums

• Inflation

• GUT-Ära

• Planck-Ära

(22)

03/20/22 Marcus Käpplein 22

• Inflation

– 10-36 s nach dem Urknall hatte das

Universum eine Temperatur von T = 1027 K – Die bekannten WW spalten sich von der

X-Kraft ab

– Symmetriebrechung durch verzögerte Abspaltung (Unterkühlung)

– Universum expandiert zwischen 10-35 s und 10-33 s nach dem Urknall um das 1030 -fache

(23)

• Inflation

– Materie und Strahlung wandeln sich ständig ineinander um

– Teilchen und Energie befinden sich im thermischen Gleichgewicht

– Inflationstheorie bietet die Lösung für

Großräumige Strukturen (Galaxien, Galaxienhaufen)

Krümmung des Raumes

Abwesenheit magnetischer Monopole

Horizontproblem

(24)

03/20/22 Marcus Käpplein 24

Horizontproblem

(25)

4. Phasen des Universums

• Baryogenese

• Inflation

• GUT-Ära

• Planck-Ära

(26)

03/20/22 Marcus Käpplein 26

• Baryogenese

– Nach 10-36 s bei 1027 K zerfallen die schweren Bosonen und Antibosonen in Quarks und

Leptonen, sowie deren Antiteilchen

– Materie- und Antimaterieteilchen zerstrahlen sofort zu hochenergetischen Photonen

 Annihilation

– Annihilation war sehr häufig, da Universum sehr kompakt

(27)

• Baryogenese

– Gleich viel Materie wie Antimaterie

 heute keine Materie

– Asymmetrie beim Bosonenzerfall:

Zerfall eines X-Bosons in zwei up-Quarks wahrscheinlicher als in ein Positron und ein Antidown-Quark

– Das thermische Gleichgewicht war verletzt

(28)

03/20/22 Marcus Käpplein 28

4. Phasen des Universums

• Quark-Ära

• Baryogenese

• Inflation

• GUT-Ära

• Planck-Ära

(29)

• Quark-Ära

– Universum hatte nach 10-33 s eine Temperatur von T = 1025 K

– Die X- und Y-Bosonen sterben aus

– Leptonen, Quarks und Antiquarks bilden sich – Quark-Gluonen-Plasma aus freien Teilchen – Nach 10-12 s und bei 1016 K spaltet sich

Elektroschwache Kraft in die Schwache WW und die el.-magn. Kraft auf

 vier Grundkräfte

(30)

03/20/22 Marcus Käpplein 30

4. Phasen des Universums

• Hadronen-Ära

• Quark-Ära

• Baryogenese

• Inflation

• GUT-Ära

• Planck-Ära

(31)

• Hadronen-Ära

– Universum hatte nach 10-6 s noch 1013 K – Quarks vereinigen sich zu Hadronen

 Quark-Gluonen-Plasma verschwindet

– Schwere Hadronen zerfallen bis nur Protonen und Neutronen sowie deren Antiteilchen übrig bleiben

– Viele Neutrinos entstehen

– Durch Asymmetrie der Zerfallsprozesse bleibt ein Bruchteil (10-9) an Materie übrig

(32)

03/20/22 Marcus Käpplein 32

4. Phasen des Universums

• Leptonen-Ära

• Hadronen-Ära

• Quark-Ära

• Baryogenese

• Inflation

• GUT-Ära

• Planck-Ära

(33)

• Leptonen-Ära

Beginn:

– Nach 10-4 s war es 1012 K heiß, die Dichte betrug 1013 g/cm³

– Ständig verwandeln sich Protonen in Neutronen und umgekehrt  viele Neutrinos entstehen

– Neutrinos wechselwirken kaum noch mit Materie

 Neutrinos entkoppeln – Annihilation hält an

(34)

03/20/22 Marcus Käpplein 34

• Leptonen-Ära

Beginn:

– Temperatur reicht nur um Leptonen-Paare (e-, e+) zu bilden

– Leptonen übernehmen die Dominanz

 Leptogenese

– Bis auf 10-9 verschwinden alle n und p – Rest bildet die Materie unseres Kosmos – 6 Protonen auf 1 Neutron

 Helium-Anteil im Kosmos

(35)

• Leptonen-Ära

Ende:

– Das Universum nach 1 s auf 1010 K abgekühlt – Neutrinos sind nun endgültig von der Materie

entkoppelt

 Neutrinos und Materie nicht im thermischen

Gleichgewicht

– Paarvernichtung der Protonen und Neutronen abgeschlossen

(36)

03/20/22 Marcus Käpplein 36

• Leptonen-Ära

Ende:

– Annihilation der e- und e+ beginnt

 bis Bruchteil von 10-9 an Materie übrig bleibt – Die Bildung der Bausteine unserer Welt ist

abgeschlossen

– Die Strahlung überwiegt Materie um den Faktor 1010

(37)

4. Phasen des Universums

• Nukleosynthese

• Leptonen-Ära

• Hadronen-Ära

• Quark-Ära

• Baryogenese

• Inflation

• GUT-Ära

• Planck-Ära

(38)

03/20/22 Marcus Käpplein 38

• Primordiale Nukleosynthese

– Nach 10 s war das Universum 109 K heiß – p und n fusionieren zu ersten Atomkernen:

1. Deuteriumkerne

p + n  D + γ

• Photonen zertrümmern die Deuterium-Kerne, die gleich wieder neu entstehen

• Protonen, Neutronen und Deuterium stehen im Gleichgewicht

(39)

• Primordiale Nukleosynthese

2. Nach 1 Minute entsteht Deuterium, das nicht mehr zerfällt

3. Freie Neutronen zerfallen mit einer Halbwertszeit von 15 min:

n  p + e- + ν

Anteil der Neutronen nur noch ein Siebtel der Protonen

(40)

03/20/22 Marcus Käpplein 40

• Primordiale Nukleosynthese

Anzahl der Protonen und Neutronen unterliegen der Boltzmann-Verteilung:

Für T = 109 K gilt:

Die gemessenen 23% Heliumanteil sind evident

T k

m m T

k m T

k m

B p n B

p B

n

p e e n

p bzw

e n

.

% 4 25

1 16

4 12

1 14

2 7

1

ges He

m m H

He p

n

(41)

• Primordiale Nukleosynthese

4. Fast alle Neutronen werden in 4He-Kernen gebunden

5. Teil des Helium kann mit Tritium zu Lithium und mit ³He zu Beryllium reagieren:

4He + ³H  7Li + γ 4He + ³He  7Be + γ

6. Beryllium zerfällt durch Elektroneneinfang zu Lithium

7Be + e-7Li + γ

(42)

03/20/22 Marcus Käpplein 42

• Primordiale Nukleosynthese

7. Heliumkerne fusionieren zu Kohlenstoffkernen 3 4He  12C

Dichte zu gering, dass Helium zu Kohlenstoff fusioniert

(43)

• Primordiale Nukleosynthese

– Nach 30 Minuten ist Nukleosynthese beendet

– Es entstanden die ersten Atomkerne, davon waren

75 % Protonen (H-Kerne)

25 % Helium-Kerne (4He)

0,001 % Deuterium-Kerne

Spuren von Lithium-Kernen

– Die Materie liegt aufgrund der hohen Temperatur als Plasma vor

(44)

03/20/22 Marcus Käpplein 44

4. Phasen des Universums

• Ende Strahlungs-Ära – Beginn Materie-Ära

• Nukleosynthese

• Leptonen-Ära

• Hadronen-Ära

• Quark-Ära

• Baryogenese

• Inflation

• GUT-Ära

• Planck-Ära

(45)

• Ende der Strahlungs-Ära

– Beginn der Materie-Ära

Bisher stellte el.-magn. Strahlung den Hauptanteil der Energiedichte im Kosmos

Energiedichte im Universum verdünnt sich

Photonendichte und Teilchendichte nehmen ab Materiedichte nimmt langsamer ab (Ruhemasse)

 10.000 Jahre nach dem Urknall überflügelt die Materie die Strahlung hinsichtlich ihres

Beitrags zur Gesamtenergie

Strahlungs-Ära endet  Materie-Ära beginnt

(46)

03/20/22 Marcus Käpplein 46

4. Phasen des Universums

• Entkopplung der Strahlung

• Ende Strahlungs-Ära – Beginn Materie-Ära

• Nukleosynthese

• Leptonen-Ära

• Hadronen-Ära

• Quark-Ära

• Baryogenese

• Inflation

• GUT-Ära

• Planck-Ära

(47)

• Entkopplung der Strahlung

– Nach 397000 Jahren ist das Universum noch 3000 K heiß

– Temperatur reicht nicht mehr zur Ionisation der Kerne aus

– Atomkerne können die zuvor freien Elektronen einfangen

(48)

03/20/22 Marcus Käpplein 48

• Entkopplung der Strahlung

– Atomkerne und Elektronen können zu ersten, nach außen neutralen Atomen rekombinieren – Strahlung ww nicht mehr permanent mit freien

Ladungen

– Universum wird durchsichtig – Die Strahlung entkoppelt

(49)

• Entkopplung der Strahlung

(50)

03/20/22 Marcus Käpplein 50

• Entkopplung der Strahlung

Diese Strahlung ist heute noch als 3-K-Hintergrundstrahlung zu sehen

Photonen verlieren durch die Expansion Energie Ihre Wellenlänge nimmt zu (Rotverschiebung) Anzahl der Stöße jetzt wesentlich geringer

 Fluktuationen der Dichte und Temperatur können sich ungestört ausbilden

Strukturen frieren aus und beginnen das Universum zu formen

(51)

5. Zusammenfassung

Zeit Temperatur Phase

„0“-10-43 s Planck-Ära

10-43 s 1032 K GUT-Ära

10-36 s 1027 K Inflation

10-36 s 1027 K Baryogenese 10-33 s 1025 K Quark-Ära

10-6 s 1013 K Hadronen-Ära 10-4 s 1012 K Leptonen-Ära

10 s 109 K Nukleosynthese

10.000 a 105 K Ende Strahlungs- Beginn Materie-Ära 397.000 a 3000 K Entkopplung der Strahlung

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