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Archiv "BELEGÄRZTE: Kostenverschiebung" (20.03.1992)

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bulanz fordern, ja ganz im Gegensatz zum sonstigen Be- nehmen halbtägige Wartezei- ten friedlich akzeptieren.

Mit Gewißheit aber kommt die Schrotschußdia- gnostik der jungen Assisten- ten . . . wesentlich teurer, als sich jeder KV-Abhängige je- mals getrauen würde. Zum Beispiel großzügige Röntgen- untersuchungen mit bis zu 20 Aufnahmen, Medikamente außerhalb des Festsatzes und Behandlungsempfehlungen außerhalb jedes wirtschaftli- chen Bereiches .. .

Dr. med. Ottmar Bengert, Mittelweg 15, W-2000 Ham- burg 13

PSYCHOTHERAPIE Zu dem Leserbrief „Kurios"

von Prof. Suchenwirth in Heft 7/1992:

Ergänzung

Der Zuschrift stimme ich zu, möchte jedoch eine Er- gänzung anbringen: Wie so häufig, wird bei der Aufzäh- lung wichtiger Vertreter der Psychotherapie/Psychosoma- tik der eigentliche „Vater der Psychosomatik", Dr.

med. Georg Groddeck (1866-1934), nicht erwähnt.

Mit seiner bereits 1917 er- schienenen Schrift „Psychi- sche Bedingtheit und psycho- analytische Behandlung orga- nischer Leiden" begründete er das, was später unter dem Namen „Psychosomatik" von den von Suchenwirth aufge- führten Klinikern und vielen anderen fortgeführt und wei- terentwickelt wurde. Grod- decks entscheidende Rolle wurde lange totgeschwiegen, und erst seit etwa zwei Jahren erscheinen die Gesammelten Werke dieses höchst originel- len Arztes und Schriftstellers.

Eine zusätzliche kleine Korrektur: Es muß J. H.

Schultz heißen (nicht I. H.), denn der Begründer des auto- genen Trainings hieß mit Vornamen Johannes Hein- rich.

Prof. Dr. med. W. Geinitz, Blumenthalstraße 41, W-6900 Heidelberg

PERSPEKTIVE

Zu dem Beitrag „Geburtenkon- trolle: Mutiger Vorstoß — aus der CSU" von Kurt Gelsner in Heft 3/1992:

Verstand einsetzen

Professor W. Pförringers Gedanken zur Überbevölke- rung der Welt sind im Kon- text zu den bisher von den C- Parteien ausgehenden Signa- len höchst beachtenswert.

Die jetzige „Biomasse Mensch" übertrifft die Sum- me aller anderen Säugetiere auf diesem kleinen Planeten.

Prof. Paul E. Ehrlich (USA) äußerte in Chicago, daß jedes Jahr 90 Millionen Menschen mehr ernährt werden müssen und daß 24 Milliarden Ton- nen Muttererde sowie Billio- nen Liter Grundwasser weni- ger zur Verfügung stünden.

Abholzung der Regenwälder und Reisanbau tragen zur weltweiten Erwärmung der Erdatmosphäre bei.

Mehr als eine Milliarde Menschen hungern heute.

Morgen wird jeder dritte Mensch verhungern.

Trotzdem propagieren Religions-Obere ungehemm- te Vermehrung, und Wirt- schafts-Wachstums-Ideolo- gen setzen auf das Prinzip:

„Nach uns die Sintflut, laßt den Ur-Enkeln doch die Sor- gen".

Die Hungernden werden die Satten überfallen und be- rauben. Es sei denn, daß der Verstand der Menschen es ermöglicht, sich noch in die- sem Jahrhundert mit der ge- rechten Verteilung der Welt- Armut an Ressourcen so zu befassen, daß kein weiteres Wachstum von Menschen- massen und Industrieproduk- ten diesen Planeten endgültig zum Kippen bringt.

Gen-Forscher fanden jetzt ein Enzym, das die Lebens- dauer (zumindest von Faden- würmern) verdoppelt. Damit könnten Menschen so um 130 Jahre alt werden.

Goethe sagte vor fast zwei Jahrhunderten zu Ecker- mann: „In wenigen Jahren wird in Europa jeder jeder- mannes Krankenwärter sein!"

Wir Forscher und Medizi- ner können uns damit einer ungeahnten Zukunftsper- spektive erfreuen. Das aller- dings nur, wenn die Men- schen nicht weiterhin soviel fressen, saufen, rauchen und kiffen würden.

Dr. med. Günter Neu- meyer, Koppelweg, W-2114 Hollenstedt-Emmen

BELEGÄRZTE

Zu dem „seite eins"-Beitrag

„Blutauffrischung" in Heft 6/1992:

Kostenverschiebung

Das vom Kollegen Hahn angesprochene Einsparvolu- men, das im übrigen erst ein- mal statistisch sicher bewie- sen werden müßte, im statio- nären Bereich bei Vermeh- rung der Belegabteilungen würde lediglich dem ambu- lanten Sektor zugute kom- men, da die von ihm ange- sprochenen Voruntersuchun- gen ja schließlich den durch- führenden niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen vergütet werden müssen. Es läge also keine Kostenerspar- nis, sondern lediglich eine Kostenverschiebung vor.

Im übrigen funktionieren die meisten belegärztlichen Abteilungen nur deshalb, weil in den betreffenden Kranken- häusern hauptamtliche Ab- teilungen bestehen und bei Notfällen im belegärztlichen Bereich die in den hauptamt- lichen Abteilungen tätigen Kollegen einspringen. Mir sind persönlich viele derarti- ge Fälle bekannt, in denen die belegärztlichen Kollegin- nen und Kollegen nicht so rasch erreichbar waren re- spektive ihre Tätigkeit auf- nehmen konnten, daß auftre- tende bedrohliche Komplika- tionen hätten in dieser Zeit behoben werden können. Wir haben es in unserem Hause daher kollegialerweise so ge- regelt, daß bei Notfällen die hauptamtlichen Abteilungen einspringen.

Dr. med. D. Bauer, Jako- bi-Krankenhaus Rheine, Hörstkamp 12, W-4440 Rheine

SOZIALPOLITIK

Zu dem Beitrag „Gesundheits- und sozialpolitische Reformprojek- te '92: Kein Abschied von sturer Kostendämpfungspolitik?" von Dr.

rer. pol. Harald Clade in Heft 1-2/1992:

Zusammenhänge erkennen

Der Leitartikel kann von uns Ärzten nur begrüßt wer- den. Seit der damalige Sozial- politiker aus Rheinland- Pfalz, Dr. Heiner Geißler, das Schlagwort von der Kostenex- plosion prägte, kommen wir Arzte von den Vorwürfen nicht mehr los. Völlig verges- sen wird dabei die parallel da- zu laufende Gesundheitsex- pansion.

Wir haben seit langem die längste Lebenserwartung in der westlichen Welt, und in den letzten zehn Jahren ist sie nochmals um vier Jahre ge- stiegen.

In den Praxen häufen sich die Alten, welche, statt ge- storben zu sein, mit einem ho- hen Aufwand und therapeuti- schen und diagnostischen Maßnahmen ein längeres und lebenswerteres Leben führen können als in früheren Jahr- zehnten.

Ich bin seit über 50 Jahren Arzt, und von einem derarti- gen Gesundheitswunder, des- sen Segnungen ich auch am eigenen Leibe erfahren habe, konnte man damals noch nicht einmal träumen ...

So erfreulich die Aufnah- me der Gesundheitsuntersu- chungen im Gesundheits-Re- formgesetz ist, so provoziert der Gesetzgeber damit eine neue Kostensteigerung. Die Aufspürung der Risikofakto- ren kostet Geld, die Beseiti- gung der Risikofaktoren ko- stet Geld.

Und wenn die Risikofakto- ren beseitigt sind, sterben diese Bürger nicht mehr vor- zeitig, können aber trotzdem ihr Leben nicht ohne laufen- de ärztliche Betreuung been- den, und das kostet wieder Geld.

Sanitätsrat Dr. med.

Hans-Hugo Wrede, Haupt- straße 1, W-6573 Simmertal A1-974 (10) Dt. Ärztebl. 89, Heft 12, 20. März 1992

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