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Archiv "Runder Tisch: Mehrheit für Versandhandel" (26.04.2002)

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M

it der bundesweiten „Ini- tiative pro Apotheke“

wehren sich die Apotheker gegen Bestrebungen, den Ver- sandhandel bei Arzneimit- teln zu legalisieren. Die flä- chendeckende und wohnort- nahe Arzneimittelversorgung durch unabhängige Apothe- ken könne im Falle der Zu- lassung des Versandhandels nicht mehr gewährleistet wer- den, warnte der Vizepräsi- dent der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbän- de (ABDA), Heinz-Günter Wolf, beim Start der Initiative am 19. April in Berlin.

Als erste Maßnahme star- ten die Apotheker eine Un- terschriftenaktion bei ihren Kunden. Dazu hat die ABDA allen 21 600 Apotheken ein Paket mit Informationsbro- schüren und Plakaten zur Verfügung gestellt. Die Un- terschriftenlisten sollen noch vor der parlamentarischen

Sommerpause den Politikern präsentiert werden. Unter- stützt wird die Initiative von Radiospots und Zeitungsan- zeigen. Die Gesamtkosten der Aktion schätzt die ABDA auf eine Million Euro.

Der Versandhandel über das Internet biete weder einen Nacht- und Notdienst noch ei- ne Anfertigung von Indivi- dualrezepturen, betonte Wolf.

Zudem verfügten die Versand- händler aus wirtschaftlichen Gründen oft nur über 1 000 bis 2 000 Medikamente. Die un- abhängigen Apotheken hätten dagegen etwa 12 000 Medika- mente auf Lager und seien be- reit, georderte Präparate auch ans Patientenbett zu liefern.

Bundesgesundheitsmini- sterin Ulla Schmidt (SPD) hatte sich kürzlich für die Zu- lassung des Versandhandels nach der Bundestagswahl aus- gesprochen. Auch die Kran-

kenkassen erwarten dadurch Einsparungen in Milliarden- höhe. Bisher sei jedoch das Versandhandelsverbot im Arz- neimittelgesetz festgeschrie- ben und stehe damit in vol- lem Einklang zur EU-Gesetz- gebung, erklärte Wolf. Ein solches Verbot existiere im- merhin in zwölf von 15 EU- Staaten.

Wolf verwies auf das ho- he Qualifikationsniveau der Apotheker und ihre Bera- tungskompetenz. Dass einige Apotheken bei einer Stich- probe des ARD-Wirtschafts- magazins „plusminus“ ihrer Beratungspflicht beim Ver- kauf von Nasentropfen nicht gründlich nachgekommen wa- ren, bedauerte er. Wolf be- zweifelte jedoch die Metho- dik dieses Tests. Die beim Test besser bewertete nieder- ländische Versandapotheke

„DocMorris“ hätte der Sen- der schon einmal beworben.

A K T U E L L

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A1120 Deutsches Ärzteblatt½½½½Jg. 99½½½½Heft 17½½½½26. April 2002

FDP-Gesundheitspolitik

Ende der Budgets

Liberale stellen Entwurf ihres Wahlprogramms vor.

W

ahlmöglichkeiten und Wettbewerb – so lauten die ge- sundheitspolitischen Schwerpunkte, mit denen die FDP in den Bundestagswahlkampf 2002 zieht. Mit der For- derung nach Grund- und Zusatzleistungen sowie Selbstbe- halttarifen weist der jetzt vorgestellte Entwurf zum Wahl- programm der Liberalen viele Gemeinsamkeiten mit den Vorstellungen der Union auf.

Budgets sollen schon bald der Vergangenheit angehören, fordern die Freien Demokraten. „Die bevormundende leistungsfeindliche Ausgabendeckelung muss abgeschafft werden, denn sie führt zu Rationierung in Arztpraxen, Apotheken und Krankenhäusern.“ Die Budgetierung müs- se durch leistungsgerechte Vergütungen und Anreize zu wirtschaftlichem Handeln auf allen Seiten ersetzt werden, so die Forderung der FDP.

In ihrem Entwurf des Wahlprogramms, das der Bundes- parteitag vom 10. bis 12. Mai verabschieden soll, sprechen sich die Liberalen auch für eine Stärkung des Wettbewerbs bei den Leistungsanbietern aus. Deshalb soll die gesetzli- che Vorgabe für einheitliche und gemeinsame Verhandlun- gen der Krankenkassen fallen. Nur so könne eine effizien- tere Gesundheitsversorgung erreicht werden.

Eine Absenkung des GKV-Beitragssatzes will die FDP mit einer reduzierten Umsatzsteuer auf Arzneimittel errei- chen. Weitere Entlastungen versprechen sich die Liberalen durch eine Beendigung des Finanztransfers in andere Sozi- alversicherungszweige.

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it konkreten Vereinba- rungen zur Freigabe des elektronischen Versandhan- dels von Arzneimitteln und zum Ausbau der Krankheits- vorsorge ist am 22. April die Beratung am Runden Tisch für das Gesundheitswesen zu Ende gegangen. Auf der vier- ten und letzten Sitzung vor der Bundestagswahl sprachen sich die Teilnehmer aber für stren- ge Auflagen beim Versand- handel aus. Der Präsident der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände, Hans- Günter Friese, plädierte gegen neue Vertriebswege für Medi- kamente (siehe oben).

Die Teilnehmer einigten sich weiter darauf, dass die Vorbeugung zum Leitbild in der Gesundheitsversorgung werden soll. Dazu werde ein

„Deutsches Forum Präventi- on und Gesundheitsförde- rung“ eingerichtet. Die Krank- heitsvorsorge müsse zu ei- ner eigenständigen Säule ne-

ben Behandlung, Pflege und Rehabilitation werden. Bun- desgesundheitsministerin Ulla Schmidt versicherte zudem, für die Patienten werde es bei einem einheitlichen Lei- stungskatalog und der frei- en Arztwahl bleiben. Weiter sprach sich der Runde Tisch dafür aus, die integrative Ver- sorgung auszubauen. Dazu soll es Krankenkassen künftig möglich sein, Einzelverträ- ge mit Leistungsanbietern zu schließen.

Vertreter von Ärzten, Kran- kenkassen, Gewerkschaften, Arbeitgebern und Apothe- kern werteten den Runden Tisch mehrheitlich als Erfolg.

Aus Sicht der Pharmaindustrie und der Zahnärzte ist das Gre- mium gescheitert. Der KBV- Vorsitzende Manfred Richter- Reichhelm betonte, durch ei- nen höheren Stellenwert der Prävention und einer erweiter- ten integrierten Versorgung gewinne letztlich der Patient.

Apotheker

Initiative gegen Versandhandel

Apotheker sammeln Unterschriften.

Runder Tisch

Mehrheit für Versandhandel

Teilnehmer vereinbaren Freigabe unter Auflagen.

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