• Keine Ergebnisse gefunden

Und das der Kanton Bern – anders als der Bund – ein Betriebssystem (Windows Vista) überspringt und direkt auf Windows 7 umstellt

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Und das der Kanton Bern – anders als der Bund – ein Betriebssystem (Windows Vista) überspringt und direkt auf Windows 7 umstellt"

Copied!
4
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

I 207/2009 FIN 28. Oktober 2009 FIN C Interpellation

1857 Arm, Burgdorf (SP-JUSO)

Weitere Unterschriften: 0 Eingereicht am: 02.06.2009

Harmonisierung von Computerarbeitsplätzen

In einem Artikel der Zeitung „Sonntag“ war zu lesen, dass die bernische Kantonsregierung erstmals ihre 14’000 Computerarbeitsplätze harmonisiert. Und das der Kanton Bern – anders als der Bund – ein Betriebssystem (Windows Vista) überspringt und direkt auf Windows 7 umstellt. Im selben Artikel ist zu lesen, dass die Umstellung in Bern 80 Millionen Franken kostet. Die Umstellung auf Windows Vista des Bundes – der mit 30’000 mehr als doppelt so viele Computerarbeitsplätze umrüsten muss – kostet hingegen mit 42 Millionen Franken fast nur halb soviel. Aus diesem Grund bitte ich den Regierungsrat, folgende Fragen zu beantworten:

1. Ist es richtig, dass die Harmonisierung von 14’000 Computerarbeitsplätzen in der Kantonsverwaltung geplant ist und 80 Millionen Franken kostet und damit fast doppelt so teuer ist wie die Harmonisierung auf der Bundesverwaltung, die bei rund

30’000 Computerarbeitsplätzen ca. 42 Millionen Franken kosten soll?

2. Was sind die Gründe für diesen enormen Preisunterschied und dass man das System Vista überspringen will?

Kanton: 14'000 Arbeitsplätze zum Preis von 80 Millionen Franken = ca. 5'700.-/Platz Bund: 30'000 Arbeitsplätze zum Preis von 42 Millionen Franken = ca. 1'400.-/Platz 3. Wie setzen sich die Kosten der Harmonisierung genau zusammen?

(Hardware, Software, Lizenzgebühren, Instruktionen, etc.)

4. Hat der Regierungsrat Kenntnis davon, dass die Sprecherin von Microsoft Schweiz eine Aussage der Geschäftsleitung relativiert hat, wonach nicht auf das System Vista, sondern direkt auf Windows 7 umgestiegen werden soll? Die Empfehlung wurde als Missverständnis bezeichnet und widerrufen.

5. Hat der Regierungsrat zur Kenntnis genommen, dass IT-Spezialisten damit rechnen, dass Windows 7-Geräte wesentlich teurer werden könnten als Vista-Geräte?

6. Wann ist die Harmonisierung geplant und wann ist diese abgeschlossen?

(2)

2

Antwort des Regierungsrates

Zu den Fragen 1 und 2

Die angegebenen Zahlen sind richtig, aber das Vista-Projekt des Bundes und das viel weitergehende Projekt „KWP2010“ des Kantons lassen sich nicht direkt vergleichen. Der Bund führt seine Informatik zentralistischer als der Kanton Bern, wo das Prinzip der koordinierten Dezentralisierung gilt (die Direktionen und die Staatskanzlei sind für ihre Informatikgrundversorgung grundsätzlich selbst zuständig). Als Folge davon sind wichtige Bestandteile des kantonalen Projekts, wie der Aufbau einer gemeinsamen Beschaffungsorganisation und der Ersatz der Systemverwaltungssoftware RENO, nicht Gegenstand des Bundesprojekts. Zudem wird im Kanton anders als im Bund nicht nur das Betriebssystem aktualisiert, sondern der Projektkredit deckt auch verschiedene andere Reorganisations-, Hard- und Software-Erneuerungsprojekte ab, die in Erwartung von KWP2010 zurückgestellt wurden. Dies wird auf den Seiten 2 und 5 des Vortrages des Regierungsrates an den Grossen Rat zum Verpflichtungskredit für KWP2010 (GRB Nr.

826 vom 2. September 2009) näher dargestellt.

Die nachstehende Tabelle zeigt, dass die Kosten der Projekte von Bund und Kanton nicht sinnvoll vergleichbar sind, weil das Kantonsprojekt viel umfangreicher ist:

Bund Kanton Bern

Ausgangslage

Anzahl Arbeitsplätze 35'000 14'000

Aufbauorganisation Zentral, Organisation ist auf Grossprojekte ausgerichtet.

Koordinierte Dezentralisation, Organisation nicht auf die Projektgrösse ausgerichtet, was durch umfangreichen Beizug externer Dienstleister kompensiert werden muss.

Projekteigenschaften

Projektkredit CHF 44 Mio. CHF 80 Mio.

Organisationsaufträge Nicht im Projekt enthalten. Die ICT- Organisation des Bundes wurde 2000–2003 mit

„Nove-IT“ (Projektkredit:

CHF 230 Mio.) bereinigt.

Enthalten:

− Aufbau einer gemeinsamen Beschaffungsorganisation.

− Reorganisation basierend auf den

Organisationsanforderungen aus der Voranalyse und den Anforderungen des neuen System-

managementwerkzeugs.

Ersatz des System- management- werkzeugs

Nicht im Projekt enthalten.

Enthalten: Evaluation, Ersatz und Migration der Software

„RENO“.

(3)

3

Bund Kanton Bern

Betrieb des System- management- werkzeugs

Nicht im Projekt enthalten.

Enthalten: Parallelbetrieb der alten und neuen Software für ca.

CHF 3.5 Mio.

Betriebssystemwechs el

Enthalten: Von Windows XP auf Windows Vista (1 Stufe).

Enthalten: Von Windows XP auf Windows 7 (2 Stufen).

Anpassung der Fachapplikationen an die neue

Windows-Version

Nicht im Projekt enthalten.

Enthalten: Über 1'200 Fachapplikationen werden im Projekt migriert, aktualisiert und teilweise ersetzt.

Das Betriebssystem Windows Vista wird für den Einsatz im Kanton übersprungen, weil Windows 7 zum Zeitpunkt der Realisierung des Projekts KWP2010, also in den Jahren 2010–2012, das aktuelle und ausgereifte Microsoft-Betriebssystem sein wird. Windows Vista wird sich dann bereits dem Ende seines Lebenszyklus nähern und wäre in absehbarer Zeit wieder zu ersetzen. Der Einsatz des Nachfolgeprodukts Windows 7 spart daher Geld.

Zu Frage 3

KWP2010 ist kein Harmonisierungsvorhaben. Eine Harmonisierung der Informatik- und Telekommunikationsbasisdienste (ICT-Basisdienste) erfolgte schon von 2002 bis 2005.

Damit entstehen auch keine „Kosten der Harmonisierung.“ Bei KWP2010 geht es um die Aufrechterhaltung der bestehenden Harmonisierung und um eine gemeinsame Erneuerung veralteter Hard- und Software durch alle DIR/STA. Eine Zusammenstellung der Kosten des Projekts KWP2010 findet sich auf den Seiten 11 ff. des in der Antwort auf die Fragen 1 und 2 erwähnten Vortrages.

Zu Frage 4

Die verschiedenen Aussagen verschiedener Vertreter von Microsoft gegenüber den Medien sind für den Entscheid für das im Kanton einzusetzende Betriebssystem nicht massgeblich. Massgeblich sind stattdessen die in der Antwort auf die Fragen 1 und 2 erwähnten Lebenszyklen der beiden Produkte.

Zu Frage 5

Der Einsatz von Windows 7 ist für den Kanton nicht teurer als der Einsatz von Windows Vista. Der Kanton hat mit Microsoft einen branchenüblichen Unternehmenslizenzvertrag abgeschlossen, der es ihm erlaubt, ohne Zusatzkosten das jeweils aktuellste Microsoft- Betriebssystem einzusetzen.

Der Interpellant bezieht sich auf folgende Passage in einem Artikel der „SonntagsZeitung“

vom 24. Mai 2009:

„So rechnet Darrel Ward, Produktemanager bei Dell, vor, dass Windows-7-Geräte wesentlich teurer werden könnten als Vista-Geräte. Gegenüber dem Onlinemagazin

«Cnet» sagte er, er rechne mit einer ähnlich schwierigen Verbreitung von Windows 7 wie von Vista.“

(4)

4

Im „Cnet“-Blogeintrag, auf den sich die „SonntagsZeitung“ bezieht (http://

news.cnet.com/8301-13924_3-10242555-64.html), wird Darrel Ward wie folgt zitiert:

“Die Preisgestaltung von Windows 7 ist für einige Benutzer potenziell ein Hindernis für den Wechsel auf Windows 7, aber das Betriebssystem schlägt Vista in praktisch jeder anderen Hinsicht, wie ein Marketingverantwortlicher von Dell meint. ‚Wenn es etwas gibt, das die Aufnahme am Markt beeinflusst, die Dinge verlangsamt oder Kunden nachdenklich macht, sind es die ASPs (durchschnittliche Verkaufspreise) der Betriebssysteme, welche höher sind als für Vista und XP‘, sagte Darrel Ward, Leiter des Produktmanagement für die Geschäftskundenabteilung von Dell, in einem Telefoninterview.“

(Übersetzung aus dem Englischen)

Darrel Ward macht damit keine Aussagen über den Preis von Windows 7-Geräten, sondern nur über den Endverkaufspreis von Windows 7. Dieser Preis beeinflusst den Verkaufspreis von Computern für Konsumenten und Kleinunternehmen mit vorinstalliertem Windows 7. Für Grosskunden wie den Kanton Bern ist der Endverkaufspreis von Windows 7 aber nicht relevant, da im Rahmen des erwähnten Unternehmenslizenzvertrags keine zusätzlichen Lizenzkosten für den Umstieg auf Windows 7 anfallen.

Zu Frage 6

Die Konzeptarbeiten begannen bereits im Jahr 2007. Sie werden voraussichtlich im Herbst 2010 abgeschlossen und der letzte Arbeitsplatz der kantonalen Verwaltung wird voraussichtlich Ende 2012 auf den KWP2010-Standard umgestellt. Im Einzelnen kann der Zeitplan des Projekts KWP2010 den Seiten 5 und 6 des in der Antwort auf die Fragen 1 und 2 erwähnten Vortrages entnommen werden.

An den Grossen Rat

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Juli 2014, von 9 bis 12 Uhr im Café Klick, Benckiserstraße 66, einen Workshop für Fortgeschrittene zum Betriebssystem Windows 7 an.. Die Kursgebühr beträgt

Dabei soll es vor allem um die "unterhaltsamen Fähigkeiten des Systems" gehen, verspricht der Organisator.. Die Teilnahmegebühr beträgt

Tastenkombinationen, Sprunglisten, die Funktion Aero Shake und vieles mehr werden den Teilnehmenden dabei näher gebracht.. Die Teilnahme kostet

1362 à Crémines (rue du Collège / route de Corcelles), tronçon depuis la route cantonale No. 30 (Grand Rue) jusqu'à la route de

Wenn auf Ihren PCs SupportAssist für Business PCs Version 2.4.1 oder früher ausgeführt wird und Ihre PCs automatisch auf die neueste Version aktualisiert werden, aber die

In den Verbindungseigenschaften der VPN- Verbindung wählen Sie bitte im Tab Sicherheit unter Authentifizierung Folgende Protokolle zulassen und stellen sicher, dass die Checkbox

Desktop öffnen und Sprungliste für die App öffnen, die an der durch die Zahl angegebenen Position an die Taskleiste angeheftet ist.

Diese Anleitung erklärt die Einrichtung eines ZEDAT-Druckers unter Microsoft Windows 7 am Beispiel von passat04.. Zentraleinrichtung für Datenverarbeitung Fabeckstraße 32 / 14195