WUNDERHORN Frühjahr 2021
Lotte H. Eisner
Édouard Glissant Felicitas Hoppe Annette Hug
Hölderlin-Projekte Vera Molnar
Marit Müller Günter Nosch
Arne Rautenberg Roland Reuß
Ré Soupault
Pierre Verger
Indra Wussow
Sie zerstreuen, vervielfachen und verteilen sich auf verschiedenen Kontinenten, über- all da, wo Konzerne rund um den Globus nach sicheren Orten suchen. Doch angefan- gen hat alles auf einem alten Bauernhof in Westeuropa südlich der Alpen mit einer Vision: Kein Mensch wird durch die Strahlung eines Endlagers für nukleare Abfälle getö- tet.
Fünf Leute aus verschiedenen Nationen, eine Krankenpflegerin, ein Kra!werk-Arbei- ter, ein Nuklearphysiker, eine Finanzberaterin und eine Linguistin gründen einen Orden und entwickeln Methoden, das Wissen um die Gefahren des Atommülls ver- lässlich zu dokumentieren und von Generation zu Generation weiterzugeben.
Verunsicherung setzt ein und zwingt den Orden zu erweiterten Aktivitäten, als der vom Konsortium versprochene Bau des Endlagers auf sich warten lässt und der Pacht- vertrag gekündigt wird ...
Ein literarisch ungemein spannender Roman über eine uns und kün!ige Generatio- nen bedrohende Materie, eingebe"et in interessante Lebens geschichten der einzel- nen Akteur*innen und science-fiction-artig erzählte Zukun!sszenarien.
Z u k u n f t
Annette Hug Tiefenlager
Roman
ca. 220 Seiten, gebunden EUR 24,00 (D), 24,70 (A) ISBN 978-3-88423-649-9 Ebook ISBN 978-3-88423-650-5 erscheint im März 2021
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Tiefen lager
Annette Hug
Roman
Wunderhorn
Annette Hug, geboren 1970 in der Schweiz, hat in Zürich und Manila Geschichte und Women and Development Stu- dies studiert. Nach Tätigkeiten als Dozentin und Gewerk- schaftssekretärin lebt sie heute als freie Autorin in Zürich.
Ihr Roman Wilhelm Tell in Manila wurde ins Koreanische und Französische übersetzt. 2017 erhielt sie den Schweizer Literaturpreis des Schweizer Bundesamtes für Kultur.
»
Kurt ha"e nicht nur im nahe gelegenen AKW gearbeitet, sondern auch in einer Anlage in Frankreich, er ha"e geholfen, einen alten Meiler abzubauen, war dann heimgekehrt und auf einen recht viel jüngeren Vorgesetzten getroffen, der ihm Floskeln servierte, neue Beurteilungskriterien. Es kam zu Störungen und zu Rücken- schmerzen. Die hielten im Kloster nicht lange an. Be"y zeigte ihm Übungen. Auch im Garten konnte jede Kniebeuge, jedes Anheben der Schubkarre, jede einzelne Bewe- gung mit Konzentration, muskelstärkend und krä!eschonend ausgeführt werden.Bald turnte der ganze Orden vor dem Frühstück. Kurt und Be"y lieferten ab und zu einen Schaukampf.
Sie brachten die anderen Gründungsmitglieder aber nicht dazu, den Lieblingsfilm der beiden zu mögen: »Die Rückkehr in die 36. Kammer der Shaolin«. (Ein Film, dessen chinesischer Titel, 少林搭棚大師, von einem Journalisten als geheimer Name des Ordens missverstanden worden ist.) Hier sei sein Prinzip sehr schön dargelegt, sagte Kurt zu Petra: Ein Junge namens Ah Chieh kann sich nicht vorstellen, dass er in einen Orden aufgenommen würde. Also versucht er sich hineinzuschmuggeln, fliegt aber auf. Der Abt schickt ihn nicht fort, verknurrt ihn sta"dessen dazu, das ganze Kloster einzurüsten. Drei Jahre lang arbeitet er am Baugerüst, das er ganz allein aus Bambus- stangen aufrichtet, mit starken Schnüren sind die Stangen zu verknoten, bald kann er im Schlaf zwei Stangen übers Kreuz zusammenbinden. Niemand weiht ihn in Geheimnisse ein, kein Meister zeigt ihm etwas. Aber von seinem Gerüst aus schaut er den Mönchen zu, die im Innenhof trainieren. Wie von allein erledigen seine Hände schließlich die Arbeit und ganz nebenbei fließen die Übungen der Mönche in seine Bewegungen ein. Monatelang turnt er auf dem Gerüst herum, wird immer stärker, immer geschickter. Schließlich ist er, ohne es zu merken, ein begnadeter Kämpfer geworden. Mit einem eigenen Stil: Niemand sonst bindet seine Gegner mit starken Schnüren an Möbeln, Säulen und Pfosten fest.
»Aneignung ist ein ziemlich zwielichtiges Wort – die Welt ist nicht notierbar!«
Reisen, Nachreisen, Unreisen – was passiert eigentlich, wenn wir reisen, sei es nach außen oder nach innen? Kommen wir tatsächlich irgendwo an?
Im gemeinsamen Gespräch erkunden die Weltreisenden Felicitas Hoppe und Indra Wussow fremde und vertraute Landscha!en, verorten die Sehnsucht nach dem Para- dies und die Strapazen, die das Sich-auf-den-Weg-machen mit sich bringt. Eine so kluge wie erhellende Selbstbefragung über Möglichkeiten und Grenzen kultureller Aneignung, über das Glück der Wanderscha! und, last but not least, über tröstliche Momente des Rückzugs und der Sessha!igkeit in Zeiten von Corona. Flankiert von Arbeiten des südafrikanischen Künstlers Jaco van Schalkwyk und einer Klangin- stallation der südafrikanischen Pianistin und Komponistin Jill Richards.
Ein einzigartiges interdisziplinäres read and sound movie für alle, die nach wie vor unterwegs sind, und nicht weniger für jene, die es inzwischen vorziehen, zuhause zu bleiben!
W e l t r e i s e n d e
Unreisen
Felicitas Hoppe und
Indra Wussow im Gespräch
2020, 102 Seiten, Softbroschur EUR 20,00 (D) 20,60 (A) ISBN 978-3-88423-645-1
ISBN 978-3-88423-646-8 englische Ausgabe
Felicitas Hoppe, geboren 1960, ist freie Schriftstellerin und Verfasserin zahlreicher Romane, Erzählungen, Essays und Kinderbücher. Trägerin des Georg-Büchner-Preises und des 2020 erstmals verliehenen Großen Preises des Literaturfonds. Zuletzt erschien: Prawda. Eine amerikani- sche Reise. Sie lebt in Berlin und Leuk (Schweiz).
»
FH Du bist in meinem Bekanntenkreis eine der meist gereisten Personen. Du reist schon lange. Wie unter scheidet sich für dich das Reisen heute im Vergleich zu früher?IW Früher reiste ich kürzer, heute dagegen besuche ich nur bestimmte Orte und bin dafür dort länger. Von daher ist das Reisen heute eher ein Zuhausesein an einem anderen Ort, während dieser Ort früher einfach ein Zwischenbereich war. Man war nicht zu Hause, man war in der Fremde. Der Ort selbst blieb einem fremd, egal ob man Menschen kennenlernte, egal ob man irgend etwas gesehen ha"e. Wenn man fünfmal an denselben Ort kam, wurde er einem zwar ein bisschen vertrauter, aber es blieb immer die Fremde. Das löst sich heute irgend wie auf.
FH Wie und in was löst sich das auf? Wie und warum entscheidest du dich dafür, an einem Ort länger zu bleiben?
IW Ich weiß nicht, ob es Mechanismen sind, die man selber entwickelt, weil das natürlich etwas sehr Unterbewusstes ist. Aber man sieht kleine Dinge, die einem ver- traut sind, und an denen setzt man einen Ankerpunkt. Außerdem glaube ich, dass man, wenn man viel reist und interkulturell arbeitet – das gehört in meinem Fall zusammen –, immer schon Referenzpunkte hat, auch innerhalb der Kultur eines Ortes. Dann kann man sich in diesem Ort auch anders bewegen, weil er immer auch mit einem selbst zu tun hat. Gleichzeitig ist da natür lich diese Fremde, wenn man zum Beispiel alleine in Yangon herumläu! und die Schri! nicht kennt und auch völ- lig anders aussieht als die anderen. Das hat auch eine Freiheit. Dieses nicht ankom- men müssen und fremd sein zu dürfen hat etwas Beruhigendes und Schönes, was ich sehr mag.
FH Warum hast du überhaupt angefangen zu reisen? Wir leben ja in einem mani- schen Reisezeitalter, jeden falls was unsere Hemi sphäre betri%, aber es reisen ja trotz- dem nicht alle. Kannst du dich an einen ersten Impuls erinnern, warum du überhaupt das Gefühl ha"est, reisen zu müssen? Hat es damit zu tun, dass du frei oder fremd sein wolltest?
IW Nein, ich glaube, fremd war ich immer, fremd war ich zu Hause.
Indra Wussow, geboren 1966, studierte Literaturwissen- schaften und Psychologie. Gründerin der Sylt Founda- tion. Kuratorin, Übersetzerin, Autorin und Herausgeberin von AfrikAWunderhorn, einer Reihe zeitgenössischer afri- kanischer Literatur. Sie lebt in Johannesburg (Süd afrika).
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Ré Soupault kehrte 1948 aus den USA nach Europa zurück. Sie ha"e von der Schwei- zer Büchergilde, die am 15.5.1933 in Zürich gegründet worden war, den Au!rag bekommen, Romain Rollands Kriegstagebücher ins Deutsche zu übersetzen. Ré Sou- pault lebte bis 1957 in Basel. In dieser Zeit übersetzte sie u. a. Lautréamonts Die Gesänge des Maldoror, Werke von Tristan Tzara, Philippe Soupault und studierte von 1951–1957 bei Karl Jaspers. Parallel dazu begann sie mit dem Schreiben von Radio- Essays, die in schweizerischen und deutschen Rundfunkanstalten (u. a. SWR, HR, BR, Radio Bremen, Freier Sender Berlin) bis in die 1980er Jahre gesendet wurden. Sie beschä!igte sich mit historischen und aktuellen &emen. Ihre Essays zeichnen sich durch fundierte Recherchen, inhaltliche Klarheit, Esprit und einen Stil aus, der das Lesen auch heute noch – aufgrund der Auswahl ihrer &emen – kurzweilig und zu einem Leseerlebnis macht, das der banalen Geschwätzigkeit unserer Zeit etwas entge- genzusetzen hat.
2 0. J a h r h u n d e r t
Ré Soupault Geistige Brücken
Essays
Herausgegeben von Manfred Metzner
ca. 280 Seiten, gebunden EUR 24,00 (D), 24,70 (A) ISBN 978-3-88423-642-0 Ebook ISBN 978-3-88423-643-7 erscheint im März 2021
Geistige Brücken
Essays
Ré Soupault
WUNDERHORN
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Isidore Ducasse, der sich als Autor Comte de Lautréamont nannte, 1846 in Mon- tevideo (Uruguay) geboren, ist der Verfasser eines der seltsamsten Werke der Weltliteratur, der Gesänge des Maldoror, einer Prosadichtung. Bemerkenswer- terweise wurde dieses Werk in Frankreich erst, Jahrzehnte später, nach dem Ersten Weltkrieg, in Deutschland erst nach dem Zweiten Weltkrieg, entdeckt, als Tod und Zerstörung das Leben der Europäer bestimmte.Tatsächlich standen diese Gesänge schon im Jahre 1869 auf dem Publikationspro- gramm des Verlegers Lacroix, aber das Buch kam nicht in den Handel, weil die Gefahr drohte, daß sich – sta" des Lesers – der Staatsanwalt seiner annehmen würde, wie es bereits für Flauberts Roman Madame Bovary und für Baudelaires Blumen des Bösen geschehen war. Im Zweiten Kaiserreich dur!e die Illusion der bürgerlichen Moral nicht angetastet werden. Der Autor der Gesänge starb ein Jahr später, Ende November 1870 – 24 Jahre alt –, nachdem Napoleon III. den leichtfertig angeze"elten Krieg gegen Preußen verloren ha"e, in dem von den Deutschen belagerten Paris. Der Ver- leger Lacroix ha"e bankro" gemacht. Seine Buchbestände, die in einem Brüsseler Keller lagen, wurden von dem Buchhändler Jean-Baptiste Rozez zu einem Ramsch- preis gekau!. Er brachte das Werk Lautréamonts im Jahre 1874 in den Handel. So ent- ging es der Zerstörung, aber es blieb unbeachtet.
Auszug aus: Vorläufer der Moderne. Der Fall Lautréamont. Eine Revision. (Sendung:
24.8.1976. Kulturelles Wort. Hessischer Rundfunk. Abendstudio)
Der vorliegende Band stellt zum ersten Mal eine Auswahl dieser Essays vor:
- Der Weltbürger im Ersten Weltkrieg – Romain Rolland. Ein Portrait - Vorläufer der Moderne: Der Fall Lautréamont. Eine Revision
- Paris – Bilder aus der Geschichte einer Weltstadt - Jeanne d’Arc – eine ›Nationalheilige‹ Frankreichs - Die Hexe als Rivalin der allmächtigen Kirche?
- Rabindranath Tagore – Zu seinem 100. Geburtstag
- Musils Hauptwerk: ›Der Mann ohne Eigenscha!en‹ in Frankreich - Joseph Roths letzte Tage. Sein Leben. Sein Werk
- Erinnerungen an Karl Jaspers - Richard Huelsenbeck
- Antoine de Saint-Exupéry – Dem Tod die Waage halten. Der fliegende Poet, der im Zweiten Weltkrieg starb
Manfred Metzner lebt als Verleger in Heidelberg und ist Herausgeber und Nachlassverwalter der Werke Ré Soupaults. 2000–2010 war er Vorsitzen- der der Kurt-Wolff-Stiftung zur Förderung einer
vielfältigen Literatur- und Verlagsszene (Leipzig).
Ré Soupault – »Es war höchste Zeit ...«
Eine Avantgarde-Künstlerin in Basel.
Ausstellung in der Universitätsbibliothek Basel
20. Mai bis 15. September 20219 7 8 3 8 8 4 2 3 6 4 2 0
R É S O U P A U L T
(29.10.1901 — 12.3.1996) 125. Geburtstag, 25. Todestag
Tunesien 1936–1940
»Dieser dri"e Fotoband von Ré Soupault […] beweist erneut den Rang dieser Künstlerin als einer Pionierin des Bildjournalismus in bester Bau- haus-Tradition.«
Anna Brenken, Süddeutscher Rundfunk
1996 | ISBN 978-3-88423-102-9 | EUR 29,70 | 128 S.
Frauenportraits aus
dem ›Quartier réservé‹ in Tunis
Als erster Europäerin war es Ré Soupault unter polizeilicher Aufsicht erlaubt, im ›Verbotenen Viertel‹ von Tunis Frauen zu fotografieren, die von ihren Ehemännern oder Familien verstoßen worden waren und sich aus Armut prostituieren oder be"eln gehen mussten, um überleben zu können.
2001 | ISBN 978-3-88423-140-1 | EUR 39,90 | 112 S.
Bauhaus.
Die heroischen Jahre von Weimar
Aus dem Französischen von Beate &ill
Ré Soupault berichtet von ihren Erfahrungen, Lehrern und Weg- gefährten am Bauhaus in Weimar 1921–1925.
2009 | ISBN 978-3-88423-332-0 | EUR 16,80 | 62 S.
Ré Soupault.
Künstlerin im Zentrum der Avantgarde
Der umfangreiche Katalog der Retros- pektive in der Kunsthalle Mannheim ermöglicht zum ersten Mal einen Einblick in das Gesamtwerk von Ré Soupault und zeigt sie als Modeschöp- ferin, Fotografin, Journalistin, Avantgardefilmerin und Übersetzerin.
2011 | ISBN 978-3-88423-363-4 | EUR 29,80 | 264 S.
Vom Dadaismus zum Surrealismus
Zum 100. Geburtstag der Surrealis- mus-Bewegung erscheinen zwei Texte, die Dadaismus und Surrealis- mus im Zusammenhang zeigen. Ré Soupault, in erster Ehe mit dem Dadaisten Hans Richter, in zweiter mit dem Surrealisten Philippe Soupault verheiratet, kennt beide Strömungen wie keine zweite.
2018 | ISBN 978-3-88423-602-4 | EUR 17,80 | 80 S.
Katakomben der Seele
1950 verfasste Ré Soupault eine Reportage über das Vertriebenen- und Flüchtlingsproblem in Westdeutsch- land. Ein Text, der aktueller kaum sein könnte.
Ihre »präzise Reportage, illustriert mit packenden Schwarzweiß-Fotogra- fien, setzt [...] Maßstäbe – bis in unsere Gegenwart.« Deutschlandradio
2016 | ISBN 978-3-88423-546-1 | EUR 17,80 | 64 S.
Nur das Geistige zählt
Ré Soupault blickt auf ihr ereignisrei- ches Leben zurück: Als Bauhausschüle- rin, Modeschöpferin, Fotografin in der ersten Häl!e des zwanzigsten Jahrhun- derts.
»Redlich, fast bescheiden, berichtet sie von diesen seelischen Stürmen, mit klarem politischem Blick und jederzeit bereit, frühere Irrtümer einzugestehen.
Gerade diese Haltung macht ihre Erinnerungen lesenswert.« Tagesspiegel
2018 | ISBN 978-3-88423-588-1 | EUR 22,80 | 240 S.
Mit zwanzig Jahren kam Ré Sou- pault, die damals noch Meta Erna Niemeyer hieß, 1921 ans Bauhaus in Weimar. Gegen den Willen ihrer Eltern war sie eine der ersten Frauen, die am Bauhaus studieren konnten und die vier Jahre, die sie dort verbrachte, sollten sie als Mensch und Künstlerin maßgeblich prägen.
Schon während ihrer Studienzeit arbeitete sie mit dem Avantgardisten Vikting Eggeling an dessen Experi- mentalfilm »Diagonal-Symphonie«.
Ende der 20er Jahre begann sie in Paris eine Karriere als Modeschöpfe- rin und erfand das Verwandlungs- kleid und den Hosenrock: Funktional und ästhetisch zugleich, so wie es zur Bauhaus-Philosophie, doch auch zur modernen, arbeitenden Frau passte.
Als Ré Soupault ihren späteren Ehemann Philippe Soupault kennen- lernte, wendete sie sich der Fotogra- fie zu und dokumentierte die zahlrei- chen Reisen, die beide gemeinsam unternahmen. Auch ihr fotografi- sches Werk ist vom Bauhaus geprägt:
Sie versuchte stets, sich mit dem Objekt, das sie fotografierte, zu identifizieren, wahrha!ig zu sein.
Nach ihrer Flucht aus Tunis (1942) lebte sie lange in Algerien und den USA. Erst 1948 kehrte sie nach Europa zurück und lebte in Basel, bevor sie 1957 nach Paris zurück- kehrte.
Gedichte
Arne Rautenberg
Wunderhorn
P o e s i e
Arne Rautenberg betrunkene wälder
Gedichte
ca. 104 Seiten, gebunden EUR 20,00 (D) 22,60 (A) ISBN 978-3-88423-647-5 erscheint im März 2021
Wie im Rausch geschriebene Gedichte. Während die domestizierte Natur sich zu weh- ren beginnt, wird die von ihren spirituellen Wurzeln abgeschni"ene Menschheit ihrem stetig näherkommenden Verfall gewahr. Bilder finden sich ein: durch unsere Kulturlandscha! irrende Wölfe, zischende Schwerter in Kursosawa-Filmen, Schnee- flocken, die in Blutlachen fallen, der versteigerte Revolver van Goghs.
Rautenbergs Gedichte helfen beim Weiterleben, denn hinter dem Blick in den geschwärzten Spiegel steckt eine lebensintensivierende Idee: sich Lust aufs Leben zu machen. Gedichte sind dazu da, die Geheimnisse der kreativen Energie zu wahren und sich mit unzerstörbaren Krä!en zu verbinden.
»Wenn Arne Rautenberg schreibt, geschehen kleine Wunder in Gedichten«‚ a"es- tierte Jürgen Brôcan. Vom ätherha!en Einwortgedicht zur wüsten Eloge am Rande des Abgrunds stellen sich Rautenbergs Gedichte in ihrer kindlichen Verspieltheit allem Dunklen entgegen.
Arne Rautenberg wurde 1967 in Kiel geboren.
Nach dem Studium der Kunstgeschichte, Neu- eren Deutschen Literaturwissenschaft und Volkskunde lebt er seit 2000 als freier Schrift- steller und Künstler in seiner Geburtsstadt.
2013 hatte Arne Rautenberg die Liliencron-Poe- tikdozentur inne. 2016 wurde er mit dem Josef- Guggenmos-Preis, dem Preis für Kinderlyrik, ausgezeichnet. 2017 wurde er in die Deutsche
Akademie für Sprache und Dichtung gewählt; 2020 erhielt er den Kieler Kulturpreis. Sein Gedichtband permafrost wurde in die Liste der Lyrikempfehlungen 2020 aufgenommen.
Mit seiner Lyrik am Rande des existenziellen Abgrunds, mit Gedichten für Kinder und sei- ner visuellen Poesie ist Arne Rautenberg einer der vielseitigsten zeitgenössischen Dichter im deutschen Sprachraum.
»
bediademe dichden einen laufen die flaschen aus von der wiege bis zur fledermaus andere löffeln ihre fluchten
derweil sie soaps und dramen suchten im wohlstandskabine"
und werden dabei fe"
das bild des fleischs als droge nackte paarungsmonologe im handy incognitomodus köpfe und körper im exodus die bloße wrackigkeit des seins blassblau kalt im feuerschein betrunkene wälder oh bienenblitz der glitch der gegenwart als witz das alles sind nur wachsaufgaben von dingen die sich vollendet haben streifst du da durch so schäm dich nicht sondern bediademe dich
»
augenkreuzen in landtieren die läufigen pupillenunserer launigen lügen in sonnenblumen sind geschni"en im dauerregen
eines viel zu warmen novembers ohne mich bin ich selbst endlich
pflanzenfresser mit horizontalem sehschlitz in pupillen panoramablick einerseits schüler andererseits kopf eines beutetiers
oder einer go"heit vom himmel der fall des ahornbla"s
mal zeigt es seine vorderseite mal zeigt es seine rückseite
fleischfresser haben vertikale augenschlitze sie focussieren die nähe für den nächsten sprung wenn ich nicht schlafen kann bin ich in den träumen der anderen
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Duden dichten nennt Günter Nosch seine Arbeit mit Fundstücken, die er wortspielerisch mit lexikalischer Beschreibung verklärt. Im Nathan- Projekt werden derartige Fundstücke zu Zeichen, die gelesen werden wollen. Unter dem Titel Verabredete Zeichen dehnen sich solche poeti- schen Systeme aus, zur Besiedelung des Raumes mit malerischem Unkraut.
Sieben namha!e Autor*innen schreiben von großen poetischen Syste- men wie der Sprache bis hin zur Poesie der kleinen Dinge.
Barbara Hohenadl, Kunsthistorikerin und Fotografin in Heidelberg, schreibt über die aktuelle Ding-Forschung, Rasmus Kleine, Direktor des Kallmann Museums über die Entstehung des Nathan-Projekts, Peter Wagner über die Bedeutung von Skizzenbüchern für die künst- lerische Arbeit, Benita Meißner, Kuratorin des Kunstraumes der DG in München über das Schreiben von Schri! in der Kunst und Agathe Schmiddunser, Kunsthistorikerin an der LMU München über die Beziehung von Sprache und Kunst. Ulrich Schäfert, Leiter des Bereichs Kunstpastoral, interviewt Günter Nosch zum Atelier als poetischem System und Zdenek Primus, Kurator aus Prag, berichtet über seine Zusammenarbeit mit dem Künstler.
Vera Molnar ist eine der wichtigsten Vertreterinnen der konstruktiv- konkreten Kunst und gilt als Pionierin der Computerkunst. Seit ihren Anfängen steht die Lust am systematischen Experiment im Schaffens- zentrum der seit 1947 in Paris lebenden Ungarin. Ihren ästhetischen Mi"eln als Malerin und Zeichnerin wie auch ihrer Vorliebe für die geometrische Bildsprache ist sie bis heute treu geblieben. Ausgehend von der Konzentration auf primäre Gestaltungselemente wie Quadrat, Kreis und Linie generiert die Künstlerin eine Vielzahl an Serien, die den*die Betrachter*in dazu einladen, in ihren von Variation, Transfor- mation, Ordnung und Unordnung geprägten Bildwelten spazieren zu
gehen. Der ausstellungsbegleitende Katalog stellt verschiedene Werk- gruppen von Vera Molnar vor, darunter frühe abstrakte Gouachen und Computerzeichnungen, Buchstabenbilder und Hommagen an andere Kunstschaffende.
K u n s t K u n s t
Museum Ritter, Barbara Willert (Hg.)
Vera Molnar
Promenades en carré
Katalog
2020, zweisprachig Deutsch-Englisch 84 Seiten, Softbroschur
mit zahlreichen Farbabbildungen EUR 21,80 (D) 22,50 (A)
ISBN 978-3-88423-644-4
Günter Nosch (Hg.) Poetische Systeme
Katalog
128 Seiten, Softbroschur
mit zahlreichen Farbabbildungen EUR 20.00 (D) 20,60 (A)
ISBN 978-3-88423-648-2 erscheint im Februar 2021
Mit Beiträgen von Marli Hoppe-Ritter, Hsiaosung Kok, Vera Molnar, Barbara Nierhoff-Wielk und Barbara Willert.
Die Publikation erscheint anlässlich der Ausstellung Vera Molnar. Prome- nades en carré im Museum Ritter in Waldenbuch, die dort bis März 2021 zu sehen ist.
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Die berühmte Ode, die Hölderlin der Stadt Heidel- berg gewidmet hat, ist den meisten Leser*innen nur in der Druckversion bekannt. Zu Hölderlins 250. Geburtstag erschien eine Faksimile-Edition des ersten erhaltenen Entwurfs, die dessen Hand- schri!en vollständig versammelt und erschließt.
Sie führt das im Kurpfälzischen Museum Heidel- berg au'ewahrte Bla" mit jenem sich heute in der Wür"embergischen Landesbibliothek (Stu"- gart) befindlichen Bla" zusammen, das den Abschluss des Gedichtentwurfs enthält.
Hölderlins Handschri! umfasst nicht nur zwei zusätzliche Strophen, die später – wohl, um die Strophenzahl in Entsprechung zu den acht Pfei- lern der in dem Gedicht prominent vorkommen- den Alten Brücke zu bringen – getilgt wurden. Es weist auch biographische Bezüge auf, die Hölder-
lin in der späteren Redaktion zurückgenommen hat. Die Verse »Ein vertriebener Wandrer / Der vor Menschen und Büchern floh« beziehen sich auf seinen abrupten Au'ruch aus Jena, der dem zweiten belegten Besuch Heidelbergs 1795 unmi"elbar vorausging.
Um sich in dem komplizierten Entwurf besser orientieren zu können, begleitet die Faksimiles eine standgenaue Transkription. Sie hebt zum besseren Verständnis von Hölderlins Schaffensprozess die unterschiedlichen Arbeitsphasen farblich voneinan- der ab. Die differenzierte Darstellung der Textgenese geht über das hinaus, was in bis- herigen Ausgaben festgehalten wurde.
Natalie Dürr, Sibylle Göbel,
Claudia Kiefer, Andrea Merger (Hg.) Ins Offene
Eine Anthologie zu Friedrich Hölderlin
D a s H ö l d e r l i n j a h r w u r d e b i s J u n i 2 0 2 1 v e r l ä n g e r t
2020, 96 Seiten, gebunden EUR 18,00 (D), 18,50 (A) ISBN 978-3-88423-639-0
»Ins Offene« ist nicht nur ein Zitat Friedrich Hölderlins, dessen Leben und Werk die Grundlage dieses Gedicht- und Bildbandes ist. »Ins Offene« kann gleichsam als das Mo"o gelesen werden, unter dem sich Schüler*innen des Hölderlin-Gymnasiums Heidelberg dem Poeten und seinem o! sperrigen Werk näherten.
Während ältere Schüler*innen den Versuch wagten, sich schreibend in seine Lebens- und Gefühlswelt hineinzuversetzen oder Gedichtfrag- mente als Anlass nutzten, eigenes Erleben ausdrucksstark in Worte zu fassen, wandten sich die jüngeren ihrer – von Hölderlin so geliebten – Heimatstadt Heidelberg zu. Sie besuchten die von ihm in seiner Ode
besungenen Orte und ließen sich dort zum eigenen Dichten inspirie- ren. In ähnlicher Weise wurden die &emen seiner Werke und die in ihnen gezeichneten Inhalte bildnerisch umgesetzt: als Drucke, Pochoirs, Zeichnungen, Collagen und Scherenschni"e.
So zahlreich, wie die Wege der Annäherung waren, so vielfältig sind die Ergebnisse. Die Anthologie bietet damit ein breites Spektrum jugendlich-zeitgenössischer Auseinandersetzung mit Hölderlin.
Ein pädagogisch einmaliges Projekt mit Texten und Kunstwerken von Schüler*innen des Hölderlin-Gymnasiums Heidelberg und einem Nachwort von Hilde Domin.
Marit Müller, Roland Reuß (Hg.) Friedrich Hölderlin, Heidelberg
Faksimileedition des handschriftlichen Entwurfs
2020, 16 Seiten, Broschur mit Steppstichheftung EUR 15,00 (D), 15,50 (A)
ISBN 978-3-88423-641-3
Roland Reuß promovierte nach dem Studium der Germanistik, Geschichte, Philosophie und Musik- wissenschaft in Heidelberg über Friedrich Hölder- lin. Seit 2007 ist er Professor für Neuere Deutsche Literaturwissenschaft an der Universität Heidel- berg und seit 2008 Honorarprofessor für Editions- wissenschaft an der Freien Universität Berlin. Vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels wurde ihm 2017 die Ehrungsplakette »Dem Förderer des Buches« verliehen.
Marit Müller, hat Germanistik, Philosophie und Editionswissenschaft & Textkritik in Heidelberg studiert. Sie schreibt derzeit an einer Doktorarbeit zu Hölderlins späten Gedichtentwürfen. 2020 Her- ausgabe einer kritischen Edition von Friedrich Gottlieb Klopstocks Handexemplar seiner »Oden«
(Wallstein Verlag).
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»Édouard Glissant ist für mich mit Abstand der wichtigste Autor unserer Zeit, weil er die Phänomene, die die Globalisierung hervor- bringt, vorausgesehen hat.« Hans Ulrich Obrist, Schweizer Kurator und künstlerischer Leiter der Serpen tine Galleries in London, zuvor arbeitete er als Kurator am Musée d’Art Moderne in Paris.
Vor 10 Jahren verstarb unser Autor Édouard Glissant (Martinique), dessen Werk – Romane, Gedichte, Essays – wir in den Übersetzungen aus dem Französischen von Beate &ill seit 1983 veröffentlichen.
Édouard Glissant wurde 1928 auf der karibi- schen Insel Martinique geboren. Mit einem Sti- pendium der französischen Regierung kam er 1946 nach Paris, um dort Geschichte, Literatur, Ethnologie und Philosophie zu studieren. Bald schon schloss er sich künstlerisch-literarischen Zirkeln an und engagierte sich in antikolonia- listischen Bewegungen. Mit seinen zahlreichen Romanen, Essay- und Lyrikbänden avancierte Glissant zum sprachgewaltigen Chronisten der antillischen Geschichte und zum scharfsichti- gen Ethnologen der postkolonialen Welt. Er war intellektueller Vordenker einer Poetik und Phi- losophie der Weltbeziehung und der Vielheit.
Sein wichtigstes &ema war der Diskurs über die Kreolisierung der Gesellscha!, mit dem er international im Zentrum intellektueller Dis- kussionen stand und steht.
»Wir müssen uns von der Vorstellung einer Grenze lösen, die abwehrt und abhält. Grenzen müssen durchlässig sein; sie dürfen kein Mi"el gegen Migrations- oder Einwanderungspro- zesse sein.« Édouard Glissant
É D O U A R D G L I S S A N T
Erinnerung an den 10. Todestag (21.9.1928–3.2.2011)
Kultur und Identität. Ansätze zu einer Poetik der Vielheit. Vier Vorträge
2005 | ISBN 978-3-88423-242-2 | EUR 15,80 | 86 S.
Schwarzes Salz
Gedichte. Französisch-deutsche Ausgabe
2002 | ISBN 978-3-88423-193-7 | EUR 19,90 | 135 S.
Mahagony Roman
1989 | ISBN 978-3-88423-057-2 | EUR 18,50 | 219 S.
Die Hü*e des Aufsehers Roman
1983 | ISBN 978-3-88423-030-5 | EUR 17,50 | 272 S.
Zerspli*erte Welten Essay
1986 | ISBN 978-3-88423-041-1 | EUR 20,50 | 312 S.
Faulkner Mississippi Essay
1997 | ISBN 978-3-88423-124-1 | EUR 25,80 | 320 S.
Die Entdecker der Nacht Roman
1991 | ISBN 978-3-88423-070-1 | EUR 23,60 | 375 S.
Das magnetische Land Essay
2010 | ISBN 978-3-88423-342-9 | EUR 16,80 | 86 S.
Zusammen mit Patrick Chamoiseau Brief an Barack Obama. Essays
2011 | ISBN 978-3-88423-378-8 | EUR 12,00 | 58 S.
Glissant
ÉdouardKultur und Identität
Ansätze zu einer Poetik der Vielheit
Wunderhorn
WUNDE RHORN In Zusammenarbeit mit
Sylvie Séma Die Osterinsel, das einsamste Eiland
auf der Welt, liegt fünftausend See- meilen von jedem Ufer entfernt im Pazifik.
Wer fuhr einst dorthin, unter höch- ster Gefahr, mit dem Segelschiff in mörderischem Seegang, und brachte Mythen zurück und die Kunde von am Strand aufgestellten steinernen Riesen? Wir lesen die Geschichte ei- ner zeitgenössischen Entdeckung der Oster insel, die zunächst die abweisen- de Natur und eine menschliche Einöde überwinden muß. Édouard Glissant wertet die Bilder und Berichte seiner Frau, die die Insel bereist hat, aus und verfolgt altchinesische, japanische Spu ren, Traumpfade, die über die In- sel verlaufen.
Wer wohnt heute dort? Eine dezimier- te Bevölkerung, für die umgekehrt die fernen Länder zu einem virtuellen Vorstellungsraum wurden. Die Men- schen auf Rapa Nui haben ihre bitte- ren Erfahrungen mit den Mächten aus der weiteren Nachbarschaft in hin ter - gründiges Spiel und ironische Weis- heit verwandelt. Mit ihnen erfahren wir eine neue Sicht auf unsere glo- ba lisierte Welt – ganz im Stil von Édouard Glissant.
ISBN 978-3-88423-310-8
V Ö L K E RA MW A S S E R
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A u s u n s e r e r B a c k l i s t
Die Eisnerin – wer war diese Frau, über die Erich von Stroheim urteilte: »&is woman knows everything«, die Fritz Lang bei Drehproblemen zu Hilfe rief: »Komm! Ich brau- che dich«, über die Volker Schlöndorff äußerte: »Ich verdanke ihr viel«, die Werner Herzog als das »Gewissen des neuen deutschen Films« bezeichnete? Ihre Memoiren lassen ahnen, warum sie den Regisseuren der alten Garde so viel bedeutete und warum sie von den jungen Filmern in Deutschland so verehrt wurde. Lo"e Eisner verkörpert ein Stück Filmgeschichte, ein Stück erlebte Geschichte des vergangenen Jahrhun- derts.
»Lo"e Eisner erzählt farbig, parteiisch und mit klarem Urteil. Sie war schon fast erblindet, als Martje Grohmann, die Münchener Filmjournalistin, der nicht genug zu danken ist für diese selbstlose Arbeit, Lo"e Eisner diese Erinnerungen abverlangte.« Karsten Wi"e
Der französische Ethnologe und Fotograf Pierre ›Fatumbi‹ Verger starb vor 25 Jahren am 11.2.1996. Er lebte von 1946 bis zu seinem Tod in Salvador da Bahia (Brasilien) und beschä!igte sich dort mit den Alltagsriten der schwarzen Bevölkerung. Noch heute zeigt sich in den brillianten Fotografien die innere Anteilnahme des Wissenscha!lers, Kosmopoliten und Künstlers am Leben der Menschen, die er porträtierte. Gö"erkulte wie Candomblé, Voudou und Santeria gehören zum gesellscha!lichen Leben der afro-amerikanischen Völker. Kein Fotograf des 20. Jahrhunderts hat diese kulturelle Verbindung zwischen Afrika, Europa und Amerika so umfangreich erforscht und dokumentiert wie Pierre Verger.
Dieses Buch – zur Ausstellung in Berlin als Teil eines Black-Atlantic-Projekts 2004 erschienen – war die erste Veröffentlichung seiner Arbeiten in Deutschland mit einem ausführlichen Tex"eil zu Leben und Werk des Künstlers.
Mit Texten von Roger Bastide, Stefan Eisenhofer, Emmanuel Garrigues, Gilberto Gil, Édouard Glissant, Erica Jane de Hohenstein, Angela Lühning, Manfred Metzner, Michael &oss, Pierre Verger.
125. Geburtstag von Lotte H. Eisner (5.3.1896 – 25.11.1983) Erste Filmkritikerin beim Film-Kurier (1927)
Lotte H. Eisner, Martje Grohmann Ich ha*e einst ein schönes Vaterland
Der Kolonialismus und die Versklavung der Welt
Der französische Fotograf Pierre Verger (5.11.1902 – 11.2.1996) starb vor 25 Jahren.
Pierre Verger. Schwarze Gö*er im Exil
Herausgegeben von Manfred Metzner und Michael M. Thoss
2 Postkarten-Sets a 10 St., Duplex-Druck, je Set EUR 15,00
(Prolit-Bestell-Nr. Set 1: 93100; Set 2: 93200) Verger-Magnete, 5 Motive/Stück € 6,00
(Prolit-Bestell-Nr.93400 (Kind); 93401 (Ruderer);
93402 (Tänzer); 93403 (Tänzerin); 93404 (Frauen) 1984 | ISBN 978-3-88423-031-2 | EUR 20,50 | 392 S.
2004 | ISBN 978-3-88423-223-1 | EUR 35,00 | 352 S.