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Bagdad im Bombenhagel Erbitterte Gefechte in der Stadt Nassirijah

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Wallis Wallis Sport

AZ 3900 Brig Samstag, 29. März 2003 Publikations-Organ der CVPO 163. Jahrgang Nr. 73 Fr. 2.—

Unabhängige Tageszeitung Auflage: 27 493 Ex. Redaktion: Tel. 027 922 99 88 Abonnentendienst: Tel. 027 948 30 50 Mengis Annoncen: Tel. 027 948 30 40

SUISSETEC als zentrales Thema

An der Generalversamm- lung des Walliser Verbandes für Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechnik stellte der neue Dachverband SUISSE- TEC ein zentrales Thema dar. Dies vor allem, weil er aus zwei schweizerischen Verbänden entstand. Im Kanton Wallis gibt es für diese und verwandte Berufe immer noch vier verschiede- ne Verbände. Seite 13

Ordnungspolitischer Sündenfall?

Der Kanton hat vor, dem heimischen Weinbau mit 9,6 Millionen Franken Steuer- geldern unter die Arme zu greifen. Der Staat Wallis be- gibt sich damit auf wackli- ges und, spätestens seit dem Swissair-Debakel, höchst umstrittenes Terrain. Hat sich die öffentliche Hand, wie aus langsam verstum- menden neoliberalen Krei- sen gefordert wird, aus dem Marktgeschehen ganz he- rauszuhalten, oder besteht eine ihrer Aufgaben in regu- latorischen Eingriffen, be- sonders dann, wenn die Konjunktur lahmt? Die Ant- wort darauf liefert die Flug- gesellschaft Swiss, deren mittelfristiges, geschweige denn langfristiges Überle- ben bei weitem noch nicht gesichert ist. Was kommt nach dem subventionierten Absatz der Fendant- Schwemme? Irgend eine an- dere problembeladene Branche wird sich mit Si- cherheit zu Wort melden — und spätestens dann wird sich der Kanton in Erklä- rungsnot gedrängt sehen.

Harald Burgener

Swiss Ski setzt auf Kontinuität

Der Skiverband hat die Ver- träge mit allen Disziplinen- chefs verlängert. «Im Mo- ment ist Kontinuität wich- tig», betonte Gian Gilli.

«Wir werden aber weiter al- le Strukturen kritisch hinter- fragen», so der Chef Leis- tungssport. Spätestens bis in einem Jahr solle alles so sein, «wie wir uns das vor- stellen. Unabhängig von Köpfen». Seite 25

Weinschwemme — Kanton greift ein

9,6 Millionen Franken Subventionspaket vorgeschlagen

W a l l i s. — (wb) Im Gegen- satz zu den Rotweinbeständen existiert momentan ein markan- ter Fendant-Überschuss von rund vier Millionen (!) Litern.

Seitens des Departements für Finanzen, Landwirtschaft und äussere Angelegenheiten be- fürchtet man, dass die Fendant- Schwemme auch die übrigen Weinpreise mit nach unten zie- hen könnte. Die Auswirkungen auf den gesamten Walliser Weinbau würden dadurch vo- raussichtlich dramatische Aus- masse annehmen, so die Mei- nung des Departements. Des- halb wurde der Beschluss ge- fasst, regulatorisch einzugreifen und eine Marktsanierung durch- zuführen. Konkret: Der Fen- dant-Absatz soll mit 9,6 Millio- nen Franken subventioniert werden. Die vorgesehene Wein- bau-Finanzspritze ist allerdings an klare Forderungen gebunden.

Man wolle nicht nur den Be- stand abbauen und eine Markt- hilfe geben, sondern auch Hilfe für die Produktion bereitstellen, betonte Staatsrat Wilhelm

Schnyder. Seite 9

Bagdad im Bombenhagel

Erbitterte Gefechte in der Stadt Nassirijah

B a g d a d. — (AP) Die US- Luftwaffe hat die bisher schwersten Bomben auf Bagdad abgeworfen und damit den mili- tärischen Druck auf die iraki- sche Hauptstadt weiter erhöht.

Nach Darstellung der irakischen Behörden wurden sieben Men- schen getötet.

Die Luftangriffe richteten sich auch gegen Stellungen der iraki- schen Streitkräfte im kurdischen Norden. Dort waren am Don- nerstag rund 1000 Fallschirmjä- ger gelandet, die die Landung weiterer Truppen vorbereiten sollen.

Am Boden kam es am Freitag offenbar zu keinen grösseren Verschiebungen der Fronten.

US-Verteidigungsminister Do- nald Rumsfeld deutete an, dass es möglicherweise zu einer län- geren Belagerung von Bagdad kommen könnte. «Der Feind muss nach Bagdad hinein, und das wird sein Grab sein», drohte der irakische Verteidigungsmi- nister Sultan Haschim Ahmed.

Rund um die südirakische Stadt Nassirijah, einem wichtigen Verkehrsknotenpunkt am Eu- phrat, dauerten die erbitterten

Kämpfe weiter an. Seite 2 Eine Telefonzentrale in Bagdad ist vollständig zerstört worden. Foto key

Der Vorschlag des Kantons: Die Fendant-Schwemme soll mit Steuergeldern abgebaut werden. Foto wb

Umstellung auf Sommerzeit kostet eine Stunde

B e r n. — (AP) Am kommenden Sonntag geht durch die Umstel- lung auf Sommerzeit eine Stunde verloren. Um 2.00 Uhr wird die Zeit auf 3.00 Uhr vorgerückt. Zurückerstattet wird die verlorene Stunde erst wieder am nächsten 26. Oktober, dem Beginn der so ge- nannten Normalzeit. Seit 1996 stellen alle Länder in Europa die Uhrzeit zum gleichen Zeitpunkt um. Am letzten Sonntag im März um eine Stunde vorwärts und am letzten Sonntag im Oktober um ei- ne zurück.

Angst vor SARS-Ausbreitung

H o n g k o n g / F r a n k- f u r t / M a i n. — (AP) Die Angst vor der Verbreitung der Lungenkrankheit SARS durch Flugreisende wächst.

Wie am Freitag bekannt wur- de, hat sich womöglich eine Stewardess der Singapore Airlines angesteckt, die vor zwei Wochen mit einem er- krankten Arzt von New York nach Frankfurt am Main reis- te. Die Weltgesundheitsorga- nisation (WHO) rief Flugge- sellschaften zu erhöhter Wachsamkeit auf. Seite 5 Studenten in Hongkong tra- gen Gesichtsmasken.Foto key

Neues Aushebungskonzept

Dieses Jahr wird die Aushe- bung der Rekruten zum ers- ten Mal nicht mehr im Wal- lis stattfinden. Zwar werden die Stellungspflichtigen in Brig und Visp zu einem Ori- entierungstag geladen. Das eigentliche «Lossu» wird dann aber im bernischen Su- miswald stattfinden. Das neue Konzept beinhaltet ins- gesamt zwei bis drei Aushe- bungstage. Seite 11

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Golfkriegsgeneral verärgert Washington

W a s h i n g t o n. — (AP) Mit deutlichen Worten über Fehleinschätzungen im Irak-Krieg hat der amerika- nische Generalleutnant Wil- liam Wallace den Zorn des Weissen Hauses auf sich ge- zogen.

«Der Gegner, den wir be- kämpfen, unterscheidet sich etwas von dem, den wir in unseren Kriegsspielen hat- ten», sagte der Kommandeur des 5. Korps den Zeitungen

«New York Times» und der

«Washington Post». Dadurch habe sich der Vormarsch auf Bagdad verlangsamt.

Der General heizte damit weiter die kritische Medien- debatte in den USA an, wa- rum sich der Krieg entgegen ersten Erwartungen jetzt so sehr in die Länge zieht. Man- gels neuer Nachrichten von der Front wurde auch das Oberkommando der US- Streitkräfte am Golf mit Fra- gen nach den Äusserungen des Generals konfrontiert.

Weder Stärke noch Kampf- kraft der irakischen Truppen seien unterschätzt worden, erwiderte Brigadegeneral Vincent Brooks am Freitag im Hauptquartier der Alliier- ten in Katar. Allerdings räumte er ein, dass es in je- dem Krieg unerwartete Ent- wicklungen geben könne.

Wallace ist der strategische Kopf der Planungen für den Vormarsch der Infanterie auf Bagdad. Im Juni 2001 beför- dert und mit der Führung des 5. Korps beauftragt, machte er mit rauen Tönen auf sich aufmerksam. Bei einer Übung zu Beginn dieses Mo- nats raunzte er einen Repor- ter an, dass er genug von dem langen Warten auf den Krieg habe.

Der hoch dekorierte Vietnam- kriegsveteran hat konsequent an seiner Karriere gearbeitet.

Er schloss die Militärhoch- schule ab und nahm an Post- graduiertenkursen in Militär- analyse und internationalen Beziehungen teil. Im Juni 1999 wurde er mit der Lei- tung eines Ausbildungszen- trums für die Kriegsführung beauftragt.

Sehr viele traumatisierte Kinder

G e n f. — (AP) Mehr als ei- ne halbe Millionen irakische Kinder könnten nach dem Golfkrieg auf psychologische Hilfe angewiesen sein, fürch- tet das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNI- CEF). «Es gibt 5,7 Millionen Grundschulkinder in Irak, und wir glauben, dass min- destens zehn Prozent von ih- nen Hilfe brauchen», sagte der UNICEF-Vertreter für Irak, Carel de Rooy, am Frei- tag in Genf. Er berichtete von einem irakischen Kollegen, dessen Sohn kürzlich nach dem Einschlag einer Rakete in der Nähe des Hauses hys- terisch wurde und mit Medi- kamenten ruhig gestellt wer- den musste. «Wir wissen nicht genau, was wir bei der Rückkehr in das Land vorfin- den werden», sagte de Rooy.

«Aber wir erwarten sehr viele traumatisierte Kinder.»

Hunderttausende demonstrieren

Te h e r a n. — Nach den tra- ditionellen Freitagsgebeten haben in Iran hunderttausen- de Menschen gegen den Golfkrieg demonstriert. Auch in arabischen Metropolen wie in Kairo und vielen Städten Jordaniens zogen tausende Menschen durch die Stras- sen, um «Bushs Barbaren- tum», aber auch die «Dikta- tur Saddam Husseins» zu ver- urteilen.

Ölpreis über 30 Dollar

N e w Y o r k. — Erstmals seit dem Beginn des Irak- Kriegs vor einer Woche ist der Ölpreis wieder über 30 Dollar je Fass gestiegen. Am Donnerstag wurden in New York für im Mai auszuliefern- des Rohöl der Sorte WTI 30,37 Dollar pro Fass ge- zahlt, 1,74 Dollar mehr als am Vortag. Seit vergangenem Freitag stieg der Ölpreis da- mit um 13 Prozent.

Mord an Dreijährigem

W o o d b r i d g e. — Im US- Staat New Jersey ist ein zehn- jähriger Junge wegen Mordes an einem Dreijährigen ange- klagt worden. Der mutmassli- che Täter soll das Kind am Mittwochnachmittag aus ei- ner Bücherei in Woodbridge gelockt, mit einem Baseball- Schläger angegriffen und se- xuell missbraucht haben. Die Leiche des kleinen Amir wur- de in einem Abwassergraben in der Nähe der Bücherei ge- funden.

Überraschende Entdeckung

B e l g r a d. — Die serbische Polizei hat bei ihren Ermitt- lungen im Mordfall Zoran Djindjic eine überraschende Entdeckung gemacht: Sie stiess auf ein Grab mit der Leiche des serbischen Exprä- sidenten Ivan Stambolic. Wie das Innenministerium am Freitag mitteilte, wurden vier Mitglieder einer Eliteeinheit der Polizei festgenommen, die auch in das Attentat auf Djindjic verwickelt gewesen sein soll. Unterdessen fahn- dete die Polizei nach Mirjana Markovic, der Frau des jugo- slawischen Expräsidenten Slobodan Milosevic.

Liberalisierung

B r ü s s e l. — Trotz Vorbe- halten Frankreichs treibt die Europäische Union die Libe- ralisierung des Güterverkehrs auf der Schiene weiter voran.

Die EU-Verkehrsminister ei- nigten sich am Freitag in Brüssel auf das so genannte zweite Eisenbahnpaket. Da- nach sollen die nationalen Märkte vom 1. Januar 2008 an auch für Wettbewerber aus dem EU-Ausland geöffnet werden. Die Deutsche Bahn könnte dann Güter etwa von Lyon nach Paris transportie- ren.

Sicherheitsrat verabschiedet Resolution über humanitäre Hilfe in Irak

Entwurf einstimmig verabschiedet

N e w Y o r k. —(AP) Der Si- cherheitsrat der Vereinten Na- tionen hat am Freitag einstim- mig eine Resolution zur Fort- führung des Programms Öl- für-Lebensmittel verabschie- det. Auf die Resolution, mit der Versorgungsengpässe und Hungersnöte in Irak verhin- dert werden sollen, hatten sich die Ratsmitglieder nach ein- wöchigen Verhandlungen ge- einigt.

Die Resolution gibt UN-Gene- ralsekretär Kofi Annan für zu- nächst 45 Tage die Vollmacht zur Fortführung des Pro- gramms, über das bislang schon 60 Prozent der 22 Millionen Ira- ker mit Lebensmitteln versorgt wurden.

Der deutsche UN-Botschafter Gunter Pleuger dankte den Ratsmitgliedern nach der Ab- stimmung für ihre Kompromiss- bereitschaft, die zu einer ein- stimmigen Verabschiedung der Resolution geführt habe. Dies sei ein Zeichen an die irakische Bevölkerung, dass sie nicht ver- gessen werde. Die Abstimmung zeige auch, dass sich der Welt- sicherheitsrat einig sei, die Ira- ker mit dringend benötigten Hilfsgütern zu versorgen, sagte Pleuger, der die Gespräche auf Expertenebene leitete. Er sprach vom «grössten humanitären Hilfsprogramm in der Ge- schichte der Vereinten Natio- nen».

UN-Generalsekretär Kofi An- nan mahnte aber, die Umset-

zung hänge von der militäri- schen Lage und der Sicherheit der UN-Mitarbeiter ab. Die Re- solution, die auf einen deutsch- französischen Entwurf zurück- geht, gibt Annan für zunächst 45 Tage die Vollmacht zur Fort- führung des Programms, über das bislang schon 60 Prozent der 22 Millionen Iraker mit Le- bensmitteln versorgt wurden. Es war mit Beginn des Krieges ein- gestellt worden, die UN-Mitar- beiter wurden abgezogen.

In dem Resolutionstext wird aber auch daran erinnert, dass nach den Genfer Konventionen die «Besatzungsmacht» in erster Linie für das Wohlergehen der

irakischen Zivilbevölkerung verantwortlich ist. «Die beset- zende Macht hat die Pflicht, die Lebensmittel- und Medikamen- tenversorgung für die Bevölke- rung sicherzustellen», hiess es in dem Entwurf.

Darin festgehalten wird auch

«der Respekt vor dem Recht des irakischen Volks, seine politi- sche Zukunft selbst zu bestim- men und seine Bodenschätze selbst zu kontrollieren».

Das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) bat unterdessen um 1,3 Milliar- den Dollar für die Bevölkerung in Irak.

Kinder warten in Bagdad auf die Ausgabe von Essen. Foto key

Bunkerbrechende Bomben auf Bagdad

Iraker sollen auf Flüchtlinge in Basra geschossen haben

B a g d a d. — (AP) Die US- Luftwaffe hat die bisher schwersten Bomben auf Bag- dad abgeworfen und damit den militärischen Druck auf die ira- kische Hauptstadt weiter er- höht. Die Angriffe richteten sich vor allem gegen Telefon- zentralen. Nach Darstellung der irakischen Behörden wur- den sieben Menschen getötet.

Ein Tarnkappenbomber des Typs B-2 warf erstmals zwei bunker- brechende Bomben ab. Diese

«Bunker-Buster» sind mehr als 2100 Kilogramm schwer und er- schütterten alle Gebäude im wei- ten Umkreis der Explosionen.

Bombardiert wurden auch Ein- heiten der Republikanischen Garde, die den 80 Kilometer vor Bagdad stehenden vordersten Einheiten der Invasionstruppen Widerstand leisten. Die Kampf- flugzeuge liessen ihre Bomben- last «fast so schnell fallen, wie wir sie beladen», sagte Kapitän- leutnant Thomas Parker an Bord des Flugzeugträgers «Kitty Hawk» im Persischen Golf.

Die Luftangriffe richteten sich auch gegen Stellungen der iraki- schen Streitkräfte im kurdischen Norden. Dort waren am Don- nerstag rund 1000 Fallschirmjä- ger gelandet, die den Nachschub weiterer Truppen vorbereiten sollen. Bis Freitag sprangen bei Baschur nordöstlich von Erbil weitere 200 Soldaten der in Ita- lien stationierten Luftlandebriga- de ab.

Keine

Frontverschiebungen

Am Boden kam es am Freitag of- fenbar zu keinen grösseren Ver- schiebungen der Fronten. US- Verteidigungsminister Donald Rumsfeld deutete an, dass es möglicherweise zu einer länge- ren Belagerung von Bagdad kommen könnte. «Der Feind muss nach Bagdad hinein, und das wird sein Grab sein», drohte der irakische Verteidigungsmi- nister Sultan Haschim Ahmed.

Rund um die südirakische Stadt Nassirijah, einem wichtigen Ver- kehrsknotenpunkt am Euphrat, dauerten die erbitterten Kämpfe weiter an. Die Kriegsparteien be- schossen sich mit Panzern und Artilleriegeschützen. In der Stadt Nassirijah gingen ein Kraftwerk und andere Gebäude in Flammen auf.

Dort und in der weiter nördlich gelegenen Region um Diwanijah forderten die US-Truppen wegen des heftigen Widerstands der Ira- ker Luftunterstützung an. Min- destens ein US-Soldat kam ums Leben. Zwei weitere Soldaten verloren ihr Leben, weil sie im Schlaf von einem Militärfahr- zeug der eigenen Truppe über- rollt wurden. Über die Lage der 500 000 Einwohner von Nassiri- jah gab es keine Informationen.

Erstes Schiff mit Hilfsgütern

In Basra sollen irakische Milizio- näre nach britischer Darstellung auf verzweifelte Einwohner ge- schossen haben, die ausserhalb der belagerten Stadt auf Wasser und Lebensmittel hofften. Meh- rere tausend Einwohner hätten am Freitag versucht, aus Basra zu entkommen, teilte der briti- sche Militärsprecher Ronnie McCourt im alliierten Haupt- quartier in Katar mit. Britische Soldaten hätten das Feuer erwi- dert und sich um medizinische Versorgung von Verletzten ge- kümmert.

Im nahe gelegenen Hafen von Umm Kasr traf das erste Schiff mit Hilfsgütern für die irakische Bevölkerung ein. Das britische Versorgungsschiff «Sir Gala-

had» brachte 270 Tonnen mit Notrationen: Wasser, Zucker, Bohnen und Mehl. Die Ankunft der ersten umfangreichen Hilfs- lieferung auf dem Seeweg hatte sich verzögert, weil das Seege- biet vor Umm Kasr erst von Mi- nen gesäubert werden musste.

Nach acht Tagen Krieg befinden sich nach Angaben des Penta- gons 90 000 US-Soldaten in Irak.

Weitere 100 000 bis 120 000 sind auf dem Weg in das Kriegs- gebiet. Ausserdem verlegt das Pentagon zusätzliche Einheiten an den Golf. Truppen der 4. In- fanteriedivision brachen am Donnerstag von Texas aus nach Kuwait auf. Die 4. Infanteriedi- vision sollte ursprünglich von der Türkei aus in Nordirak ein- marschieren, was aber vom Par- lament in Ankara abgelehnt wur- de.

Bewohner fliehen aus der umkämpften Stadt Basra. Foto key

Makabres Spiel?

Internetbörsen nehmen Wetten auf Saddam Husseins Zukunft an

N e w Y o r k. — (AP) Glau- ben Sie, dass Saddam Husseins Herrschaft sich dem Ende nä- hert? Wollen wir wetten? Ein makabres Spiel? Viele Men-

schen setzen sogar

Von Matt Crenson Geld auf die Zukunft Iraks.

Auf mehreren Internetseiten laufen Wetten mit hohen Ein- sätzen darüber, wie lange die jetzige Regierung sich noch an der Macht halten wird. Um insgesamt 1,25 Millionen Dol- lar geht es allein auf der Seite www.tradesports.com.

Am Donnerstagabend wurden Saddam Husseins Chancen, min- destens bis kommenden Montag im Amt zu bleiben, von den Mit- spielern auf 90 Prozent geschätzt.

Aber die Wetten standen 3 zu 1, dass er Ende April entmachtet sein wird. Die Konkurrenz bei www.betonsports.com schaut bis zum 30. Juni und gibt dem iraki- schen Regierungschef eine mage- re Chance von 1 zu 15, dann noch die Zügel in der Hand zu halten.

Man mag diese Wetten ge- schmacklos finden — für Mei- nungsforscher sind sie sehr ergie- big, meint Wirtschaftsprofessor Eric Zitzewitz von der Universi- tät Stanford. Die Wettseiten seien

«eine ziemlich gute Annäherung der Ansichten, die sich der Durchschnittsbürger anhand öf- fentlich zugänglicher Informatio- nen bildet.» Denn um eine Wette abzuschliessen, muss der Spieler anhand des Kriegsverlaufs ab- schätzen, wie gross die Chancen

eines Regierungswechsels in Irak zu einem bestimmten Zeitpunkt sind. Gehandelt werden Wertpa- piere für verschiedene Termine, zum Beispiel den 30. März. Wird Saddam Hussein tatsächlich spä- testens bis zum 30. März ge- stürzt, so erhält der Besitzer des Papiers 100 Euro vom Wettbüro.

Ist der irakische Präsident aber noch an der Macht, so verfällt das Papier, und der Besitzer geht leer aus. Interessant ist nun, zu wel- chem Preis die Spieler die Papie- re untereinander handeln. Denn diese Preise richten sich danach, für wie wahrscheinlich die Mehr- heit einen Sturz Saddam Hus- seins vor dem 30. März hält (oder einem anderen Termin). Zurzeit sind auf den 30. März terminierte Papiere nur noch 10 Dollar wert, die meisten Spieler glauben dem- nach nicht, dass der Krieg bis da- hin zu Ende sein wird. Dabei war der Preis der Aktie erst am 19.

März, nach den ersten Bomben- angriffen auf Bagdad, auf 88 Dollar gestiegen offenbar glaub- ten damals viele, nun gehe es dem irakischen Regierungschef bald an den Kragen.

Seit dem Wochenende aber sinkt die Hoffnung auf einen schnellen Sieg der Alliierten, deshalb fällt auch die Aktie. Der Ökonom Zit- zewitz hält die Kursschwankun- gen bei solchen Wettbörsen für aussagekräftiger als Umfragen, weil die Menschen Geldanlagen wahrscheinlich sorgfältiger über- denken als reine Meinungsäusse- rungen, die keinerlei Konsequen- zen für sie haben.

AUSLAND

Walliser Bote Samstag, 29. März 2003

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3 Saddams Nachbarn

Je länger der Krieg im Irak dauert und je häufi- ger über den irakischen Widerstand und das Leid der Menschen berichtet wird, desto eher wird Sad- dam Hussein in den ara- bischen Bruderstaaten zum Helden verklärt. Der Angriff auf den Irak wird zunehmend als Angriff auf den eigenen Glauben und die eigene Ehre ge- wertet, und zwar auch in jenen Staaten, die tradi- tionell nicht zu den Freun- den des irakischen Dikta- tors zählen wie etwa in Ägypten. Und die Iraner, die selbst unter einem achtjährigen Krieg gegen Irak zu leiden hatten und Saddam liebend gern ge- stürzt sähen, wollen nicht, dass nach Pakistan und Afghanistan ein weiteres Land in ihrer Nachbar- schaft unter amerikani- schen Einfluss fällt.

Vor diesem Hintergrund kommen dem irakischen Regime Bombardements von zivilen Einrichtungen

— ob gewollt oder nicht

— gerade recht. So wie neulich, als amerikani- sche Raketen und Bom- ben auf einem Marktplatz in Bagdad einschlugen und unbeteiligte Zivilisten töteten — jene Iraker al- so, welche die Amerika- ner und Briten durch ihren Feldzug angeblich befrei- en wollen. Vermutlich war dieses Blutbad in Bagdad so nicht gewollt. Und auch die Täter sind noch nicht eindeutig nachge- wiesen. Doch für die Mehrheit der Araber ste-

hen sie bereits fest. Die Folgen in der arabischen Welt werden verheerend sein. Denn schon lange sagt man im Nahen Os- ten, die Amerikaner führ- ten diesen Krieg nur, um die politische Landkarte neu zu zeichnen; natür- lich nach ihren Vorstellun- gen und Bedürfnissen.

Spätestens jetzt sind die arabischen Nachbarn auch überzeugt, dass sie dabei noch nicht einmal Rücksicht auf unschuldi- ge Menschen nehmen.

Die Amerikaner, tönt es, wollen das arabische Öl unter ihre Kontrolle brin- gen, koste es, was es wolle.

Genau dies hat auch das irakische Regime immer gesagt, das — nebenbei

— wie kaum ein anderes im Nahen Osten Men- schenrechtsverletzungen auf dem Gewissen hat.

Und mal ehrlich — ohne dieses Öl hätte es diesen Krieg nicht gegeben.

In der arabischen Welt wird jetzt dem obersten Iraker geglaubt, nicht dem obersten Amerika- ner, der schon in der Ver- gangenheit durch seine unausgewogene Palästi- na-Politik viel Kredit bei den Arabern verspielt hat- te.

Die Bomben auf Bagdad könnten ein Erdbeben auslösen in der arabi- schen Welt. Die Vorboten erleben wir fast täglich bei immer heftigeren Protes- ten in Kairo, in Teheran oder in Amman.

Franz Mayr

Ebners Name hätte nicht genannt werden dürfen

Presserat bestätigt restriktive Praxis in Sachen Namensnennung

Z ü r i c h. —(AP) Der Name des geständigen Berner Frau- enmörders Mischa Ebner hätte in den Schweizer Me- dien nicht genannt werden dürfen. Der Schweizer Pres- serat bestätigte damit am Freitag seine restriktive Hal- tung bei Namensnennungen.

Die Beschwerden an den Presserat wegen der Verlet- zung der Privatsphäre durch Medien nahmen 2002 weiter zu.

Die Meinungen im Presserat seien bei der Beurteilung des Falls Mischa Ebner vorerst ge- teilt gewesen, sagte Sekretär des Presserats, Martin Künzi, am Freitag in Zürich an einer Pressekonferenz. Auch in sei- ner Stellungnahme sei der Presserat nicht fähig gewesen, eine eindeutige Anleitung für die öffentliche Behandlung solcher Fälle zu geben, so Künzi.

Relative Bekanntheit

Dass der Name von Mischa Ebner, der inzwischen Selbst- mord verübt hat, nicht hätte genannt werden dürfen, lag an seiner bloss relativen Bekannt- heit als Waffenläufer. Eine identifizierende Berichterstat- tung hält der Presserat nur dann für vertretbar, wenn ein direkter Zusammenhang zwi- schen dem Tatverdacht und der sportlichen Tätigkeit be- steht, wie aus der Erklärung hervorgeht. Der Umstand, dass der Name von Behörden ge- nannt wird, sei kein Rechtferti- gungsgrund.

In Bestätigung der früheren restriktiven Praxis zur Na- mensnennung hält der Presse- rat weiter fest, dass die Schwe- re eines Verbrechens kein aus- reichendes Kriterium darstelle, um eine identifizierende Be- richterstattung zu rechtferti-

gen. Das Interesse einer gros- sen Öffentlichkeit an der Auf- klärung von Kapitalverbrechen sei nicht mit öffentlichem Inte- resse zu verwechseln. Bei der Berichterstattung sei Zurück- haltung zumindest dann gebo- ten, wenn der Verdächtige und seine Angehörigen im Verbrei- tungsgebiet eines Mediums le- ben. Hätten in der Schweiz be- achtete ausländische Medien die Namen bereits genannt, mache eine Zurückhaltung al- lerdings wenig Sinn.

Publikum wachsamer

Wie Presseratspräsident Peter Studer sagte, nahm die Anzahl Beschwerden erneut stark zu, nämlich um zwölf auf 66; eine grosse Anzahl mündlicher Be- schwerden wurde nicht mitge- zählt. 2000 waren es noch 44 Beschwerden. Der Presserat müsse sich Optionen überle- gen, sollte diese Aufwärtskur- ve noch steiler werden. Grund für den Anstieg sei in erster Linie der steigende Bekannt- heitsgrad des Presserats. Aber auch das Publikum sei wach- samer geworden.

Verletzung der Privatsphäre

Die Beschwerden betrafen the- menmässig neben der Nichtan- hörung von Betroffenen vor allem Verletzungen der Privat- und Intimsphäre. Zu reden ha- be die Affäre Ringier/Borer gegeben, sagte Studer. Bereits 2002 hatte der Presserat in ei- ner Stellungnahme ein öffent- liches Interesse am Fall Borer in Abrede gestellt und den Ringier Verlag für die Bezah- lung von Informationen ge- rügt. Eine weitere Stellung- nahme zur Handhabe von digi- talen Fotografien sei in Vorbe- reitung, sagte Studer.

Höhe der Lenkungsabgabe soll von Gewicht und THC abhängen

B e r n. — (AP) Die von der Kommission für soziale Sicher- heit und Gesundheit (SGK) des Nationalrats vorgeschlagene Lenkungsabgabe auf Cannabis und Cannabisprodukte soll aus- gehend von Gewicht und THC- Gehalt berechnet werden. Wie aus dem neu geschaffenen Ge- setzesentwurf hervorgeht, soll der Abgabesatz maximal acht Franken pro Gramm bei einem THC-Gehalt unter zehn Prozent und 15 Franken bei einem THC- Gehalt zwischen zehn und 15 Prozent betragen. Bei einem THC-Gehalt über 15 Prozent

soll der maximale zusätzliche Abgabesatz auf fünf Franken für die nächsten fünf Prozent und auf sieben Franken pro wei- tere fünf Prozent festgelegt wer- den.

Kommissions-Vizepräsidentin Christine Goll (SP/ZH) wies am Freitag darauf hin, dass sich die Kommission nicht materiell mit den einzelnen Sätzen auseinan- dergesetzt habe und diese im Ständerat noch verändert wer- den könnten. Sie warnte jedoch vor zu hohen Abgaben, da da- durch dem Schwarzmarkt Vor- schub geleistet würde.

Ostschweiz wehrt sich S t. G a l l e n. — (AP) Die Regionalkonferenz öffentli- cher Verkehr Ostschweiz (RöV Ostschweiz) wehrt sich gegen geplante Sparmassnah- men bei der NEAT. Die Ost- schweiz akzeptiere keine weiteren Sparübungen bei der Modernisierung ihres Bahnnetzes, wird der RöV- Präsident und St. Galler Re- gierungsrat, Josef Keller, in einer Mitteilung vom Freitag zitiert. Vieles sei in Vergan- genheit versprochen, aber praktisch nichts gehalten worden. Bis jetzt sei von der Bahn 2000 in der Ostschweiz kaum etwas umgesetzt wor- den, und nun sollten auch die vorgesehenen Massnahmen zur Anbindung der Ost- schweiz an die NEAT zurück- gestellt oder gar gestrichen werden. Die Ostschweiz sei empört und bekämpfe die Vorschläge des Bundes.

Mehrere 100 000 Franken gestohlen W e e s e n. — Aus einem Geldkurierfahrzeug der Bank Linth in Weesen (SG) hat ein Unbekannter am Freitagmor- gen mehrere 100 000 Fran- ken gestohlen. Der Dieb flüchtete mit einem weiteren Unbekannten in einem ge- stohlenen Ford Transit, wie die St. Galler Kantonspolizei mitteilte. Das Fahrzeug wur- de später gefunden, von den Tätern fehlte jede Spur.

Nationalratskommission fordert eine Lenkungsabgabe auf Cannabis

Und beschliesst Legalisierung des Cannabis-Konsums

B e r n. —(AP) Der Cannabis- Konsum soll legalisiert, der Cannabis-Verkauf aber mit ei- ner Lenkungsabgabe versehen werden. Dies hat die Kommis- sion des Nationalrats bei der Beratung über das Betäu- bungsmittelgesetz beschlos- sen. Die Einnahmen sollen in die Suchtprävention, IV und AHV fliessen. Die Vorlage kommt im Mai in den Rat.

Die Kommission für soziale Si- cherheit und Gesundheit (SGK) sorgte mit ihrem Vorschlag ei- ner Lenkungsabgabe am Frei- tagnachmittag für eine grössere Überraschung, schien doch im Vorfeld vor allem die Frage der Legalisierung des Cannabis- Konsums zentral. Mit der Ein- führung der Lenkungsabgabe für den Verkauf von Cannabis und Cannabisprodukten soll ei- ne präventive Wirkung erzielt werden, erklärte Vizepräsiden- tin Christine Goll (SP/ZH).

Auch beim Tabak-Konsum sei ja ersichtlich, dass das Konsum- verhalten, insbesondere bei Ju- gendlichen, über den Preis ge- steuert werde. Die dadurch ge- nerierten Gelder — die Kom- mission rechnet mit jährlich 300 Millionen Franken — sollen zu einem Viertel in die Suchtprä- vention, zu einem Viertel in die IV und zur Hälfte in die AHV fliessen. Die Kommission be- schloss die Lenkungsabgabe deutlich mit 12 zu 3 Stimmen.

Knapper verlief die Abstim- mung über die Entkriminalisie-

rung des Cannabis-Konsums.

Hier stimmten zwölf Kommissi- onsmitglieder für die Liberali- sierung, neun dagegen, wie Goll weiter ausführte. Der Ständerat hatte hierzu vor anderthalb Jah- ren ebenfalls Ja gesagt. Bei der

Festsetzung der Alterslimite beim Verkauf von Cannabis weicht die Kommission aller- dings vom Ständerat ab. Dieser hatte noch ein Mindestalter von 18 Jahren gefordert, die Kom- mission setzte die Limite nun auf 16 Jahre hinunter.

Goll begründete die Herabset- zung damit, dass kein Unter- schied zur Alterslimite beim Al- kohol- oder Tabakverkauf ge- schaffen werden sollte.

Reglementiert, aber toleriert

Anbau, Produktion und Handel von Cannabis soll gemäss der Mehrheit der Kommission zwar reglementiert, dafür aber tole- riert werden. Im Gegensatz zum Stränderat entschied die Kom- mission mit elf zu sieben Stim- men zudem das Opportunitäts- prinzip auch beim Konsum von harten Drogen einzuführen, so wie dies der Bundesrat vorge- schlagen hatte, wie Goll sagte.

Danach soll der Konsum harter Drogen zwar verboten, aber nicht strafrechtlich verfolgt werden.

Der Ständerat hatte diese Be- stimmung gestrichen. Eine star- ke Minderheit habe sich hier so- gar für eine grundsätzliche Ent- kriminalisierung sämtlicher Be- täubungsmittel ausgesprochen, erklärte Goll. Dieser Antrag werde im Rat ebenfalls behan- delt.

Das Gesetz wurde in der Schlussabstimmung laut Kom- missionspräsident Toni Borto- luzzi (SVP/ZH) mit 13 zu sechs Stimmen abgesegnet. Yves Gui- san (FDP/VD) als Vertreter der Minderheit warnte vor der Ba- gatellisierung des Cannabis und wies darauf hin, dass die lang- fristigen Folgen des Cannabis- Konsums nicht restlos geklärt seien.

Das Betäubungsmittelgesetz ist für die Sondersession vom kom- menden Mai traktandiert.

Hanfanbau. Anbau, Produktion und Handel von Cannabis soll laut Nationalratskommission zwar

reglementiert, dafür aber toleriert werden. Foto key

Finanzierungslücke und neue Steuern

SP-Gesundheitsinitiative ist laut Gegnern reine Symptombekämpfung

B e r n. —(AP) Die Gegner der SP-Gesundheitsinitiative ha- ben am Freitag ihren Abstim- mungskampf eröffnet. Die Ini- tiative führe zu neuen Gesund- heitssteuern, trage zu einem Abbau von Sparreizen bei und kreiere eine gefährliche Finan- zierungslücke, hiess es an ei- ner Medienkonferenz in Bern.

Bei einem Ja würde einmal mehr der Mittelstand leiden.

Die Initiative, über die am kom- menden 18. Mai abgestimmt wird, sei ein gefährliches und teures Experiment. Sie schiebe die Probleme auf die lange Bank und betreibe reine Symp- tombekämpfung. Es handle sich um eine blosse Umverteilungs- übung, bei der die Kosten nicht gesenkt, sondern durch falsche Anreize erhöht würden, sagten die Gegner. Denn Sparanreize gebe es für die Versicherten nicht mehr, da Franchise und Selbstbehalt wegfielen. Auch der Spardruck auf die übrigen Akteure im Gesundheitswesen nehme ab. Das einzig taugliche Rezept liege in einer raschen und umfassenden Revision des Krankenversicherungsgesetzes, wie sie der Ständerat in der Frühlingssession genehmigt ha- be, sagte FDP-Nationalrat Felix Gutzwiller (ZH).

CVP-Ständerat Bruno Frick (SZ) und SVP-Nationalrat Jean Fattebert (VD) warnten vor ei-

ner Finanzierung der Kranken- versicherung über zusätzliche Einnahmen aus der Mehrwert- steuer. Frick rechnete vor, dass bei einer Annahme der Initiative entweder eine Mehrwertsteuer- Erhöhung von bis zu vier Pro- zent oder eine massive Belas- tung der Vermögen und Ein- kommen durch neue Bundes- steuern anstehen würde. Einmal mehr würde vor allem der Mit- telstand darunter leiden, sagte Frick.

Die Volksinitiative «Gesundheit muss bezahlbar bleiben» sei ein offenes Tor für eine zentralisti- sche, gefährliche und ineffizien- te Staatsmedizin, sagte der

Waadtländer Nationalrat Claude Ruey (Lib). Erfahrungen aus dem Ausland zeigten, dass eine zentralistische Planungsstruktur viele Nachteile habe wie bei- spielsweise staatlich verordnete Globalbudgets, steigende Ge- sundheitskosten und einge- schränkte medizinische Leistun- gen.

Die Neuenburger FDP-Stände- rätin Michele Berger kritisierte zudem, dass die Befürworter mit immer neuen und sich teil- weise widersprechenden Zah- lenspielen aufwarteten. Dem bürgerlichen Komitee gehören 146 Parlamentarierinnen und Parlamentarier an.

Bürgerliche National- und Ständeräte argumentieren gegen die Gesundheitsinitiative der SP, die am 18. Mai zur Abstimmung ge-

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SCHWEIZ

Walliser Bote Samstag, 29. März 2003

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Helvetische Restensuppe

«Die Tessiner Umweltschützer seien in so geringer Zahl, dass man sie in eine Telefonzelle stecken und wie den serbi- schen Ministerpräsidenten Djindjic auslöschen sollte.»

Wer so Böses sagte, ist Natio- nalrat Giuliano Bignasca, Tes- siner Lega-Präsident. Und zwar in einer Wahlsendung von Radio RSI. Statt sich zu entschuldigen, hat Bignasca seine Beschimpfungen im Le- ga-Blatt «Mattino della Dome- nica» wiederholt und verdeut- licht. Bignasca hat Glück, dass er nicht in einer Telefonzelle Platz hat.

«Lupfigs Einwohner sollen wieder stolz sein dürfen, wenn sie sagen, dass sie hier woh- nen. Und Bundesrat Schmid soll bei der SVP Aargau nicht eine politische Kultur erleben, welcher wir uns schämen müs- sen!» So der Aargauer Natio- nalrat und Kantonalpräsident der Aargauer SVP, Hans Ul- rich Mathys, in der Lupfiger Mehrzweckhalle. Alldort wo Bundesrat Samuel Schmid am Parteitag der SVP Schweiz von Blocher zum halben Bun- desrat degradiert wurde.

Schmid war sichtlich über- rascht und gerührt über den freundlichen Empfang: «Fast hätte ich gesagt: Ich bin ein Lupfiger!» Das war sein tro- ckener Dank.

Die 68er-Revoluzzer und die zornige Jugend der Siebziger- und Achtzigerjahre mit ihren Krawallen wurden abgelöst durch die Fun- und Spassju- gend. Mit Musik, Rausch und Techno, mit Lärm, Drogen und ihrem scheinbar einzigen Programm: «Vergnügt euch!»

Mit McDonald’s-Gesürfe, Al- copops, Kiffereien und morali- scher Schwindsucht. So we- nigstens eine mögliche Schlagwort-Skizzierung. Und plötzlich demonstriert diese Spass- und Funjugend zu Tau- senden gegen den Bush-Krieg.

Marco Volken Sie schwören McDonald’s ab und engagieren sich für Frie- den und Gerechtigkeit. Das Böse wurde hier, wie so oft, zum Paten des Guten.

Bundespräsident Couchepin will anlässlich des G8-Gipfels US-Präsident George Bush treffen. In Evian! Und nicht nur das: Er möchte auch an Pa- rallelveranstaltungen zum

Gipfel teilnehmen. Die SP will ihm aber die Suppe versalzen und höchstens ein Treffen Bush/Couchepin auf dem Gen- fer Flugplatz hinnehmen. Und weil «les extrêmes se tou- chent» will auch die Schwei- zerische Volkspartei mit Na- tionalrat Mörgeli nichts von einer «pseudo-monarchischen Veranstaltung» wissen. Cou- chepin dazu: «Der Termin ist fixiert und wird eingehalten.»

Wahrhaftig: ein königliches Wort!

«Als Präsidentin der Sicher- heitsgruppe im Bundesrat wä- re ich froh, wenn das G8-Tref- fen gar nicht stattfinden wür- de. Es bereitet mir nämlich Sorgen.» So Bundesrätin Cal- my-Rey. Sie wüde das gewiss nicht sagen, wenn sie die Emp- fangsdame spielen dürfte.

Das Eidgenössische Büro für Gleichstellung von Mann und Frau hat eine Kampagne mit dem Namen «Fairplay at work» lanciert. Mit Fairplay meint sie klar, dass die Männer mehr Kinder hüten und mehr Küchendienst leisten sollen.

Eine jüngste Umfrage unter Teilzeit arbeitenden Männern zeigt aber auf, dass diese nicht wegen Herd und Kind Teil- zeitarbeit leisten möchten, sondern vor allem weil sie so ihre Freizeit-Hobbys besser pflegen könnten. Der weibli-

che Zeige- oder Drohfinger wird hier nicht viel verändern.

«Männer haben einen Tunnel- blick, Frauen einen Panorama- blick», so Frau Marianne Dürst, FDP-Frauen-Präsiden- tin. Für den Walliser Touris- mus kann das nur heissen: Ex- kursionen für Männer in den Furka-, Lötschberg-, Simplon- tunnel oder in die Massa- schlucht. Für die Frauen sind die Dinge klar: möglichst auf die höchsten Gipfel mit ihnen!

Auf die Dufourspitze, den Dom, das Matterhorn oder das Weisshorn. Sie dürften dort oben aber vergeblich Aus- schau nach ihren Männern hal- ten.

Streichung der Wohnbauhilfe, keinen Rappen mehr für die Förderung von Alternativener- gien, übersaftige Sparübung bei der Entwicklungshilfe, Li- quidation der «Präsenz Schweiz», Investitionshalbie- rung für den öffentlichen Ver- kehr, saftige Mehrbelastung der Wohnortskantone der ETH-Studierenden, 80-Millio- nen-Schnitt bei der Landwirt- schaft, minus 213 Millionen im Bereich Bildung und For- schung. Und so weiter und so fort! Mit den neuen Sparvor- schlägen des Finanzdeparte- mentes dürfte die Schweiz in die Fünfzigerjahre zurückge- bombt werden.

Entschuldigung

Hans geht mit seinem Mathe- matikheft zu seinem Vater.

Er hat lange über einer Glei- chung gegrübelt, aber er hat sie nicht lösen können. Nor- malerweise fällt ihm Mathe- matik leicht. Er bittet sonst seinen Vater nur bei den Sprachen um Beistand.

Als er das Heft auf den Schreibtisch seines Vaters legt, schiebt der es zurück.

«Da kann ich Dir nicht hel- fen», erklärt er dem über- raschten Sohn, «davon ver- stehe ich nichts.» Hans kann es nicht begreifen. Sein Vater ist Doktor der Ingenieurwis- senschaften, Bauingenieur, da muss er doch von Mathe- matik etwas verstehen! Hat er, Hans, nicht seine mathe- matische Begabung von ihm?

Er legt das Heft zurück und besteht darauf, dass er Hilfe braucht, und nun auch eine Lösung erwartet.

Da fährt der Vater hoch. Er brüllt den Sohn an. Er über- schüttet ihn mit Schimpfwor- ten. Hans nimmt sein Heft und flieht. Er wirft es in sei- nem Zimmer auf den Tisch, zieht sich an und will fort. An der Haustür steht plötzlich der Vater vor ihm. Er hat Tränen in den Augen. Er senkt den Kopf. Dann bringt er mühsam hervor: «Bitte, nimm es nicht schwer. Ich entschuldige mich. Ich habe es nicht so gemeint. Verzeihe mir!» Betroffen blickt Hans den Vater an. «Aber sicher», stammelt er. «Ich war nur so erstaunt und habe gedacht, dass du mir nicht helfen willst.» Dann läuft Hans zu seiner Jugendgruppe.

Er überlegt, ob er sich ent- schuldigt hätte. Er hat sich noch nie entschuldigt. Er hat immer geglaubt, dass er das nicht nötig hätte. Er fühlte sich immer im Recht. Ob das stimmt? Später liest er in den Tagebüchern seines Vaters, dass er in Mathematik immer nur gerade ausreichende No- ten hatte, während er in allen anderen Fächern glänzte.

Sein Studienwunsch kam von der Kunst her, vom Zeichnen und Gestalten, das er sehr gut beherrschte. Er hatte sogar Sorge, ob er bei der Fakultät

als Student angenommen werde. Er war verletzt gewe- sen über sein Unvermögen auf diesem Gebiet. Unbe- wusst war es ihm wieder ein- gefallen, als er das Mathema- tikheft seines Sohnes vor sich sah. So war der Zorn über ihn gekommen, darum hatte er so wüst geschimpft.

Durch dieses Erlebnis ent- stand eine tiefe Zuneigung zwischen Vater und Sohn.

Die Entschuldigung hatte ihr Verhältnis auf eine neue Ebe- ne geführt. Der Sohn hat den Mut seines Vaters nie verges- sen. Er gewann eine hohe Achtung vor ihm.

Schuld — wie kann sie ver- schwinden? Schuld — wie wird sie unwirksam? Schuld wirkt wie ein Schneeball.

Aus einer Schuld kommt eine

Gerda Altpeter weitere. Wenn ich be- schimpft werde schimpfe ich zurück. Wenn ich geschlagen werde schlage ich zurück.

Wir kennen die Blutrache, die ganze Völker ausgelöscht hat. Da gibt es nur eins, um aus der Schuld herauszukom- men. Ich muss mich ent- schuldigen. Wird die Ent- schuldigung angenommen, dann ist das Verhältnis wie- der in Ordnung, ja, es kann neues Vertrauen entstehen.

Entschuldigung.

Es ist nicht einfach. Es geht gegen meinen Stolz. Ich tue doch kein Unrecht. Ich hand- le doch immer richtig! Wer kann sich schon entschuldi- gen? Es gehört Mut dazu.

Als Jesus von einem Jünger gefragt wird, ob es genüge, siebenmal zu vergeben, da antwortet er: «Nein, sondern sieben mal siebenundsieb- zig.» Nur so werden die Ver- hältnisse zwischen den Men- schen und Völkern in Ord- nung gebracht. Nur so wird Streit und Krieg vermieden.

Eine Entschuldigung ist eine friedensfördernde Massna- me.

Furcht vor SARS-Ausbreitung unter Flugreisenden wächst

Tausende Menschen in Asien unter Quarantäne gestellt

H o n g k o n g / P e k i n g. — (AP) Die Furcht vor der Ver- breitung der Lungenkrank- heit SARS durch Flugreisende wächst. Eine Stewardess der Singapore Airlines, die vor

Von Min Lee

zwei Wochen mit einemer- krankten Arzt von New York nach Frankfurt am Main reis- te, hat sich womöglich ange- steckt, wie das Unternehmen am Freitag mitteilte. Die Welt- gesundheitsorganisation (WHO) rief Fluggesellschaften auf, Personen mit SARS- Symptomen nicht mehr an Bord zu lassen.

In vielen Ländern gelten ver- schärfte Sicherheitsmassnah- men, auch in Deutschland: Aus bestimmten asiatischen Ländern kommende Fluggäste mit deut- lichen Krankheitssymptomen (Fieber, Halsschmerzen, trocke- nem Husten, Gliederschmerzen) würden nicht ins Flugzeug ge- lassen, teilte das hessische Sozi- alministerium mit.

In Singapur und Hongkong wurden die Schulen geschlos- sen. In Singapur sind mittler- weile 1500 Personen unter Qua- rantäne gestellt. Die Behörden bezeichneten die Massnahme als «Umzäunung» der Erkran- kung. Dennoch tauchte ein neu- er Fall auf, bei dem die Krank- heit durch den Luftverkehr übertragen wurde: Eine 29 Jahre alte Frau infizierte sich auf ei- nem Flug von Peking.

In Hongkong stehen 1000 Per- sonen unter Quarantäne. «Wir versuchen jeden ausfindig zu

machen, der der Krankheit aus- gesetzt war», sagte Gesund- heitsminister Yeoh Eng-kiong.

«Aber einige Krankheitsträger laufen noch unentdeckt durch die Gegend.» Am Freitagabend wurden 58 neue Krankheitsfälle gemeldet, die Zahl stieg damit auf 425.

In Taiwan muss jeder Einreisen- de spezielle Formulare ausfül- len, kranke Personen werden kontrolliert. SARS wurde als

«ansteckende Krankheit» einge- stuft, damit können mögliche Träger auch dort unter Quaran- täne gestellt werden. Dies sei notwendig, weil 10 000 Taiwa- ner täglich zwischen China so- wie Hongkong und Macau pen- delten, teilte die Regierung mit.

Die Opposition kritisierte, die Regierung habe zu zögerlich ge- handelt und die Gefahr herun- tergespielt.

An der mysteriösen Infektion

erkrankten weltweit 1400 Per- sonen, 54 Todesfälle wurden gemeldet. Die meisten Todes- fälle gab es in Asien. Zu den be- sonders betroffenen Regionen zählen neben Hongkong und Singapur auch Hanoi sowie ganz Vietnam, Taiwan, Peking, Schanghai, die chinesische Pro- vinz Guangdong (Kanton) und auch Toronto. Mehr als die Hälfte der Erkrankten und To- ten kam aus Guangdong. Ein in- fizierter Medizinprofessor brachte SARS von dort im ver- gangenen Monat nach Hong- kong. Danach breitete sich die Krankheit weiter aus.

Bessere Zusammenarbeit

zugesagt

Nach Kritik am schlechten Kri- senmanagement hat das chinesi- sche Gesundheitsministerium am Freitag eine bessere Koope- ration mit der WHO zugesi- chert. So sollen jeden Tag die Zahlen von neuen Verdachtsfäl- len aus sämtlichen Provinzen gemeldet werden. Bislang wur- den aus China 806 Krankheits- fälle gemeldet, davon 34 mit tödlichem Ausgang.

Die Suche nach dem Krank- heitserreger gibt Gesundheits- experten weiter Rätsel auf. Ver- schiedene Labors haben den Coronavirus — der auch bei ge- wöhnlichen Erkältungen aktiv ist — als eine der Krankheitsur- sachen isoliert. Es werde noch untersucht, ob er zusammen mit einem weiteren Keim, dem Pa- ramyxovirus, SARS verursache, teilten WHO-Mitarbeiter mit.

Frauen schützen sich in Hongkong mit Mundschutz vor SARS-

Ansteckung. Foto key

19 Kilo Käse pro Kopf

B e r n. — (AP) Die Schweizer Bevölkerung hat im vergange- nen Jahr pro Kopf rund 19 Kilo- gramm Käse gegessen. Trotz allgemeiner Konsumflaute stieg damit der Käsekonsum in Pri- vathaushalten im Vergleich zu 2001 um 1,35 Prozent auf 85 115 Tonnen an, wie die Kä- seorganisation Schweiz (KOS) am Freitag mitteilte.

Die über Grossverteiler, Fach- geschäfte und den übrigen De- tailhandel abgesetzte Käsemen- ge, der so genannte Privatkon- sum, wurde vom IHA-For- schungsinstitut untersucht. Die- ser liegt bei rund 11,6 Kilo- gramm pro Kopf, wie Roland Sahli von der KOS sagte. Unter Einbezug der Industrieverbrau- cher liege der tatsächliche Pro- Kopf-Verbrauch aber bei rund 19 Kilogramm Käse. Nach wie vor am meisten gekauft wurde der Schnittkäse, der 61,2 Pro-

zent des Gesamtumsatzes aus- machte. An der Spitze der Be- liebtheitsskala liegt laut KOS der Greyerzer mit rund 10 345 Tonnen, gefolgt vom Raclette- Käse mit 8476 Tonnen. Unge- brochen sei das Wachstum beim Frischkäse, wo der Konsum um 509 Tonnen oder 3,9 Prozent anstieg. Das mengenmässig stärkste Wachstum verzeichne- ten die wichtigsten Produkte- gruppen Mozzarella, wo rund 6839 Tonnen konsumiert wur- den, sowie der Hüttenkäse. Der Weichkäsekonsum stieg um 57 Tonnen an. Um 309 Tonnen oder 3,9 Prozent zu nahm die Kategorie Schmelzkäse mit Scheibletten, Schachtelkäse und Fertigfondue.

Obschon die Konkurrenz aus- ländischer Produkte zunehme, hätten die Konsumentinnen und Konsumenten dem Schweizer Käse die Treue gehalten.

HINTERGRUND

Walliser Bote Samstag, 29. März 2003

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