• Keine Ergebnisse gefunden

Freihandelsabkommen und ihre Beurteilung Studie der Universität Konstanz und der Universität Mannheim über die Meinungsbildung zu Freihandelsabkommen

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Freihandelsabkommen und ihre Beurteilung Studie der Universität Konstanz und der Universität Mannheim über die Meinungsbildung zu Freihandelsabkommen"

Copied!
2
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Freihandelsabkommen und ihre Beurteilung

Studie der Universität Konstanz und der Universität Mannheim über die Meinungsbildung zu Freihandelsabkommen

Freihandelsabkommen werden in Politik und Gesellschaft kontrovers diskutiert. Die Hintergründe, warum Menschen für oder gegen Freihandel eintreten, untersuchten nun Politikwissenschaftler der Universität Konstanz und der Universität Mannheim in einer aktuellen Studie. Am Beispiel von TTIP („Transatlantic Trade and Investment Partnership“) befragten sie rund 8.000 Personen zu ihrer Haltung gegenüber Freihandel im Allgemeinen und TTIP im Speziellen. Ihr Fazit: Für die Meinungsbildung zu spezifischen

Freihandelsabkommen sind ökonomische Erwägungen nicht unbedingt entscheidend. So spielten im Fall von TTIP beispielsweise allgemeine Haltungen gegenüber den USA sowie zum Verbraucherschutz eine deutlich wichtigere Rolle. Die Studie mit dem Titel „Context- driven attitude formation” wurde im Wissenschaftsjournal „Review of International Political Economy” publiziert.

„Klassische Erklärungsansätze setzen die Einstellungen zu Freihandel hauptsächlich mit

ökonomischem Selbstinteresse und allgemeinen Wertvorstellungen zu offenen Gesellschaften und Globalisierung in Verbindung – selbst wenn diese Aspekte in der politischen Auseinandersetzung um spezifische Abkommen nur eine untergeordnete Rolle spielen“, erklärt Prof. Dr. Andreas Jungherr, Juniorprofessor für Social Science Data Collection and Analysis an der Universität Konstanz. Diese Erklärungsansätze, so Jungherr, reduzieren spezifische Abkommen zu stark auf den Handelsaspekt. „Dies birgt die Gefahr, die tatsächlichen Gründe für die Unterstützung oder Ablehnung spezifischer Abkommen zu verkennen“, warnt Jungherr: „Unsere Studie zeigt: Um die öffentliche Meinung zu spezifischen Freihandelsabkommen zu erklären, müssen wir stärker darauf achten, welche Aspekte im konkreten Fall tatsächlich öffentlich diskutiert wurden. Die öffentliche Debatte über TTIP drehte sich in Deutschland nicht hauptsächlich um ökonomische Fragen, sondern um Verbraucherschutz, um die Transparenz politischer Prozesse und um die transatlantischen Beziehungen. Genau diese Aspekte waren auch für die Deutschen bei der Bewertung von TTIP entscheidend“, so Jungherr.

Die Studie wurde in Zusammenarbeit mit dem Umfrageinstitut infratest dimap durchgeführt und nutzte das Payback Online Panel als Basis der Umfrage. Der Fragebogen beinhaltete Fragen zu Freihandel im Allgemeinen, zur Bewertung von TTIP, zu Haltungen zu offenen Gesellschaften,

Universität Konstanz · Postfach 226 · 78457 Konstanz Kommunikation und Marketing

Redaktion Medien und Aktuelles Universitätsstraße 10 D-78464 Konstanz +49 7531 88-3603 Fax +49 7531 88-3766

kum@uni-konstanz.de www.uni-konstanz.de

Pressemitteilung Nr. 29/2018

05.04.2018

(2)

nationaler Identität sowie zu weiteren politischen Aspekten. Auf diese Weise konnten die Politikwissenschaftler unter anderem aufzeigen, dass die Einstellungen zu TTIP nur bedingt mit wirtschaftlichen Überlegungen und stärker mit nicht-ökonomischen Erwägungen zusammenhingen, wie etwa Haltungen gegenüber dem potenziellen Vertragspartner, der Transparenz politischer Prozesse und dem Verbraucherschutz.

Originalpublikation:

Andreas Jungherr, Matthias Mader, Harald Schoen & Alexander Wuttke (2018) Context-driven attitude formation: the difference between supporting free trade in the abstract and supporting specific trade agreements, Review of International Political Economy, 25:2, 215-242

DOI: 10.1080/09692290.2018.1431956

Link: www.tandfonline.com/doi/full/10.1080/09692290.2018.1431956

Faktenübersicht:

- Aktuelle Studie der Universität Konstanz und der Universität Mannheim zu den Hintergründen der Meinungsbildung zu Freihandelsabkommen.

- Politikwissenschaftler aus Konstanz und Mannheim zeigen in der Studie auf, dass wirtschaftliche Erwägungen in der Meinungsbildung zu spezifischen Freihandelsabkommen nicht unbedingt entscheidend sind. Ausschlaggebend sind vielmehr Einstellungen gegenüber Aspekten, die im jeweiligen Fall öffentlich diskutiert wurden.

- Die Einstellungen der Deutschen zu TTIP hingen besonders eng mit Haltungen gegenüber dem potenziellen Vertragspartner, der Transparenz politischer Prozesse und dem Verbraucherschutz zusammen.

- Veröffentlicht in „Review of International Political Economy“: Andreas Jungherr, Matthias Mader, Harald Schoen & Alexander Wuttke (2018) Context-driven attitude formation: the difference between supporting free trade in the abstract and supporting specific trade agreements, Review of International Political Economy, 25:2, 215-242.

- Befragung von rund 8.000 Personen über das Payback Online Panel. Durchführendes Umfrageinstitut: infratest dimap.

- Gefördert von der Konrad-Adenauer-Stiftung und dem Arbeitgeberverband Gesamtmetall.

Hinweis an die Redaktionen:

Ein Bild kann im Folgenden heruntergeladen werden: https://cms.uni-

konstanz.de/fileadmin/pi/fileserver/2018/Bilder/Freihandelsabkommen_Andreas%20Jungherr.jpg Bildunterschrift: Prof. Dr. Andreas Jungherr, Professor für Social Science Data Collection and Analysis an der Universität Konstanz

Kontakt:

Universität Konstanz

Kommunikation und Marketing Telefon: + 49 7531 88-3603 E-Mail: kum@uni-konstanz.de - uni.kn

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Versuche, anhand des Zeitungsartikels (aber mit eigenen Worten) ein kurzes Plädoyer für oder gegen TTIP zu verfassen. (c) OLZOG Verlag GmbH zur Vollversion

Dies ist, bezogen auf die zuvor dargestellten Ergebnisse, eine besonders interessante Aussage: Suchmaschinen sind also für die Fortgeschrittenen das wichtigste Instrument für

The mean RCA shows, Brunei and Indonesia and Vietnam got Revealed Comparative Advantage for fuel and mining products and they can export fuel products to

with the function handle fhandle, an initial point x0, an initial trust region radius r0, a termination tolerance epsilon and a maximum number of iteration steps N.. with the

Anxiety has a cognitive element (worry) and a physiological response (stress), which means that we experience anxiety in both our mind and our body.. Marques said, “anxiety is what

Occasionally, I’ve heard people account for emotional hypersensitivity by claiming that it’s simply part of being a Highly Sensitive Person (HSP).. HSP is the new label for old

Ein Reihe von Bestimmungen befasst sich ausführlich mit dem Thema Sozial- und Arbeitsstandards: In Artikel 191 bekennen sich die Vertragsparteien zu den ILO-Kern- arbeitsnormen,

Although the total effect of changing minimum wages would be difficult to measure in quantitative terms, the experience of countries which have entered regional economic agreements