Advent, Advent ein Lichtlein brennt
Den Sinn von Advent und Weihnachten spazierend entdecken.
Wussten Sie? Die Adventszeit endet am 24. Dezember. Die
Weihnachtszeit beginnt erst am 25. Dezember bis Maria Lichtmess am 2.
Februar 2022. 40 Tage feiern wir Weihnachten.
Ab dem 12. Dezember können Sie vor der Kirche wieder das Friedenslicht aus Bethlehem mit nach Hause
nehmen, denn Friede soll werden
„Seht auf und erhebt eure Häupter!“ Adventlich leben heißt, in Erwartung leben. Der zweite Advent schließt auch die Hoffnung auf die Wiederkunft Christi ein.
2. Advent – Hoffnung auf Befreiung
Kopf einziehen und durch oder „Kopf hoch, wird schon wieder“ sagen wir – ein schwacher Trost. Wir sind meist sprachlos, wenn andere beschwert sind.
Gerade den Gebeugten und Niedergedrückten, den Zurückgewiesenen und Benachteiligten gilt die Frohe Botschaft: Haltet durch! Richtet euch auf, denn Gott sieht die Bedrängnis und hört das Klagen. Auch wenn es nicht so scheint: Wer auf Erlösung wartet, hofft nicht vergeblich. Wie der Frühling auf den harten Winter folgt und die Ernte auf die Saat, so wird der
Sehnsucht nach Gott sein Kommen folgen. Darum: Kopf hoch, damit ihr ihn kommen seht. Der Zweite Advent spricht von einem kosmischen,
umwälzenden Befreiungsgeschehen. Die Wiederkunft Jesu wird nicht
unbemerkt bleiben. Sie wird uns erschrecken, aber nicht zum Fürchten sein.
Wer beharrlich mit seiner kleinen Kraft nach Gott Ausschau hält, den wird er nicht enttäuschen.
Viele Legenden ranken sich um Bischof Nikolaus von Myra. Sie alle erzählen davon, wie der Bischof Kindern oder armen Menschen Gutes getan hat. Daran erinnern noch heute die gefüllten Stiefel vor der Tür.
Nikolaustag – Freude am Schenken
Manche Menschen schenken gerne. Ohne Berechnung, einfach so, weil sie gerne anderen eine Freude machen. Oft strahlen sie eine besondere Fröhlichkeit aus. Vielleicht, weil sie ihren eigenen Besitz nicht ganz so ernst nehmen.
So wie Bischof Nikolaus von Myra (3. Jh) um dessen Großzügigkeit sich zahlreiche Legenden ranken: So hat er sein ererbtes Vermögen den Armen gegeben und soll drei mittellosen Jungfrauen zu ihrer Mitgift verholfen haben. Der Nikolaustag ermuntert zum zweckfreien, stillen Geben und erinnert daran, wieviel uns selbst von Gott geschenkt
worden ist: „Aus Gnade seid ihr selig geworden.“ Aus diesem Reichtum heraus können wir selbst immer wieder Freudenboten
werden, Traurige trösten und Bedürftigen helfen – ein bisschen so wie Nikolaus.
„Bereitet dem Herrn den Weg!“ Gott ist auf dem Weg in die Welt – das ist das Thema des 3. Advents. Es verbindet sich mit Johannes dem Täufer, der als Wegbereiter Jesu gilt.
3. Advent - Macht den Weg frei!
Manchmal suche ich Gott, aber der Weg scheint versperrt.
Ich dringe nicht durch, stehe mir selbst im Weg. Räumt die Steine aus dem Weg! fordert der Dritte Advent.
Im Zentrum: Johannes der Täufer, der mit seinem Ruf zur Umkehr Jesus den Weg bereitet. Wo Jesus kommt, da wird die Welt heller und heiler: Vertrocknetes beginnt zu blühen, verschlossene Augen öffnen sich, es zeigt sich, was in den Herzen verborgen ist. Nichts soll seinem Kommen
entgegenstehen: weder Täler der Traurigkeit noch Berge der Selbstüberschätzung. Ihm den Weg zu bereiten heißt wach zu bleiben und sich in Bewegung setzen zu lassen:
Traurige zu trösten, einander anzunehmen und die zu ermutigen, die längst schon aufgegeben haben.
Wenn Gott in die Welt kommt, ändern sich die ungerechten Verhältnisse. Hungrige werden satt,
Gewaltige werden vom Thron gestoßen: So singt es Maria, die Mutter Jesu, im „Magnificat“.
4. Advent - Freut Euch, Ihr Hungrigen!
Freude kann schön machen. Unscheinbare Menschen fangen an zu leuchten, wenn sie sich auf etwas freuen:
junge Mütter, die wie Maria ein Kind erwarten, Verliebte, die sich auf den geliebten Menschen freuen.
Von überstrahlender und verändernder Freude spricht auch der Vierte Advent. Der Herr ist nah! Die Nachricht kann man nicht für sich behalten. Wie Sarah, der in ihrem Alter ein Sohn verheißen wird und Maria, die Gott lobt, der Niedrige erhöht und Mächtige vom Thron stößt, können auch wir uns anstecken lassen von der Freude über das göttliche Ja zu uns – und darin gütiger und schöner werden.
Mit dem 1. Advent beginnt das neue Kirchenjahr. Advent, das heißt Ankunft:
die Adventszeit ist eine Zeit der Vorbereitung auf die Ankunft Jesu in dieser Welt, eine Zeit der Vorfreude und der gespannten Erwartung: „Macht hoch, die Tür, die Tor macht weit, es kommt der Herr der Herrlichkeit!“
1. Advent – Der König kommt!
Wenn Politiker auf Staatsbesuch sind, genießen sie oft ein Bad in der Menge: Kinder winken mit Fähnchen, die Straßen sind mit Blumen geschmückt. Der Erste Advent ermuntert dazu, sich auf eine Ankunft vorzubereiten, deren Bedeutung nicht hoch genug einzuschätzen ist.
Auch Jesus wurde einst mit großem Jubel begrüßt, als er auf einen Esel in Jerusalem einzog. Die Menschen winkten mit Palmzweigen und legten
Kleider auf die Straße – wie für einen König. „Macht die Tore weit!“ (Ps 24) heißt es auch im Advent. Es ist die Zeit der inneren Vorbereitung auf diesen besonderen König: mächtig, aber nicht zu fürchten, ein Herrscher, der Recht und Frieden bringt. Er sucht Einlass in mir /uns. Wer auf ihn wartet, hofft auf Frieden und eine gerechtere Welt. Ihn zu begrüßen heißt, die Herzen weit aufzumachen für Gott und die Menschen neben mir.
„Siehe, ich verkündige euch große Freude, denn euch ist heute der
Heiland geboren!“ In allen Kirchen an allen Orten erklingt das Evangelium von der Geburt Jesu. Es ist Weihnachten! Gott kommt in die Welt.
Heiligabend - Zeit der Erfüllung
Die Geschichte von Maria und Josef und dem Kind in der Krippe – jedes Jahr berührt sie uns neu: unsere Sehnsucht nach einer heilen Welt, nach allumfassender Liebe, nach einem Gott, der keine Angst macht, nach Licht in der Dunkelheit – wenigstens am Heiligen Abend.
Im Krippenspiel, in der Lesung des Weihnachtsevangeliums und in den leuchtenden Augen der Kinder wird etwas spürbar davon, was die
Propheten verheißen haben: Den Jubel über ein hilfloses Kind, das der Welt Rettung und Hilfe bringt, ein allumfassendes Friedensreich und einen gerechten Herrscher, der weise und barmherzig regiert. All das erfüllt sich in dem kleinen Kind. Es ist ganz arm und soll uns reich
machen. Es kommt in die Dunkelheit und bringt Licht. In ihm dürfen auch wir wieder Kinder sein.