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ZEITSCHRIFT FÜR PHILOSOPHIE PHILOSOPHISCHE KRITIK LEIPZIG 1906 FICHTE-ULRICISCHE ZEITSCHRIFT

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(1)ZEITSCHRIFT FÜR. PHILOSOPHIE UND. PHILOSOPHISCHE KRITIK VORMALS. FICHTE-ULRICISCHE ZEITSCHRIFT IM. VEREIN MIT. SIEBECK. DR. H. PROFESSOR. DR. J.. IN GIESSEN. VOLKELT. PROFESSOR. IN LEIPZIG. UND. DR. R. FALCKENBERG IN ERLANGEN. PROFESSOR. HERAUSGEGEBEN. UND REDIGIERT. VON. DR. LUDWIG BUSSE PROFESSOR. BAND. LEIPZIG R.. I.. IN MÜNSTER. W.. 129. 1906. VOIGTLÄNDERS. VERLAG.

(2) ZEITSCHRIFT FÜR. R. KRITIK. ÜND PHILOSOPHISCHE. PHILOSOPHIE. VERLAG IN LEIPZIG. VOIGTLÄNDER8 Band. Heft. 129.. 2. Die unabhängigen Realitäten. Von. Für die Anhänger zweite Realität, die. Körperwelt,. Anton Ölzelt-Newin. des Glaubens. für die dualistische. an eine vom Ich unabhängige Annahme, ist das Physische,. auch nur eine besondere. Art des Psychischen.. Da sie nur zwei Arten von Realitäten anerkennen und das Räum liche, Wärme und Töne mitbedingt,. gegeben sind durch das Ich,. wird das Physische eigentlich erst durch das ihr zugrunde liegende Sein, das ja selbst nicht wieder Es ist dies eine physisch genannt werden kann, charakterisiert. Art genetischen Kriteriums mit Hilfe der zweiten Realität. Erst ihre Annahme schliesst ja den Solipsismus aus, wenngleich es durch. die erste Realität,. so. auch für ihn eine wie immer mangelhafte Begriffsbestimmung des Physischen gibt. Er konstruiert es mittels des Unterschiedes seiner Pseudoempfindungen. von. mittels Assoziationen. von Gesichts-. Räumlichkeit, einstimmung. anderen. Unbeeinflussbarkeit. oder. Vorstellungsqualitäten,. mittels. an Tastvorstellungen,. durch das Wollen, durch Über. mit auch nur vorgestellten Aussagen anderer Pseudo-. existenzen usw.. Diese. Art von Dualismus. innerhalb. Vor. des. stellungsreiches, für den es ja ebenso den Unterschied von Erkennen und Erkanntem,. Inhalt. und. Akt, Ich und Objekt, Dingen. und. Gegenständen, ja selbst eine „Erkenntnistheorie" gibt, führt aller die dings auch leicht zur Annahme einer Pseudotranszendenz dann. sogar. zur. Behauptung. wirklichen, unabhängigen Evidenzen. dieser. einer. Seins. Transzendenz. wieder. verführen. in. das. kann;. Reich. ja die. Art Dualismus traten oft ohne weiteres schon an. l) Das Wort „transzendent'' in obigem, also gerade im gegenteiligen Sinne des seit Kants Transzendentalphilosophie so eingelebten zu verwenden, ist für die philosophische Entwicklung nicht ungefährlich. Alle Übergangsmöglich keiten beider Arten Transzendenzen anerkannt, so zeigt doch der Übergang zu einer von uns unabhängigen Welt, die man ebensowenig z. B. als im manente bezeichnen könnte, eine genügend grosse Kluft, um das Bedürfnis nach verschiedenen Bezeichnungen zu rechtfertigen. Zeitschrift. £ Philos.. u. philosoph.. Kritik.. Bd. 139. 8.

(3) ii4. ANTON ÖLZELT-NEWIN.. Stelle von Beweisen. für — wie sonst gegen — die Annahme. Aussenwelt. menen. sowie. auch. nach. das Streben. einer. an psychischen Phäno. Dieses Interesse vornehmlich. einer. bloss. empirischen eine erneute Kritik der. Welterkenntnis riefen selbstverständlich Beweise für und wider die Existenz der zweiten. Realität. resp.. für die als notwendig anzunehmenden Eigenschaften derselben wach Da und es ist gewiss wichtig, jene auf ihren Wert zu prüfen.. vor allem dringend Revision zu bringen, ob es eine unmittelbare oder mittelbare Evidenz für die Existenz einer unab hängigen Aussenwelt gebe, so soll auch hier gleich von der Unter in diesem Streite. nun zur Verständigung ist,. die Frage. es. zu eingehender. suchung dieses Problems. ausgegangen werden.. Sicherlich herrscht in betreff einer solchen unmittelbaren Nicht nur die Solipsisten, Evidenz keine grosse Einhelligkeit. und die Phänomenalisten aller Fär der auch Empiriokritizismus bungen finden. es sogar. dass es keine. gewiss,. Art zweiter,. d. h.. Haben sie auch ein Recht zu dieser. unabhängiger. Realität. Behauptung?. Eines scheint hierbei zunächst klar: Dem Solipsisten. gebe.. den Zweifel an der Aussenwelt überhaupt sagen,. dafür. allerdings. liege unmittelbare. habe ich selbst solche Evidenzen nun. angehörig,. zu betonen. vor, dazu. genügend stark.. möglich?. eine. auf andere Objekte. als. jene, an. Art Epoche für die Erkenntnistheorie. bedeutete — auf die Gedächtnisphänomene. sogar auch für das Kausalgesetz unmittelbare scheinlichkeit. Ist darüber Allenfalls wäre die. bedarf eines Beweises.. in der Anwendung von unmittelbaren. Wahrscheinlichkeitsevidenzen denen ihre Entdeckung. Vermutungsevidenz1). Jedenfalls nicht und auch ich, obwohl keiner. noch eine weitere Diskussion. Gefährlichkeit. und einfach. nicht. ist diese Vermutung. dieser „Richtungen". verbieten. Wollte man doch Evidenz der Wahr. in Anspruch nehmen2) und so jeden Beweis. über-. Leider konnte ich auf die Arbeit Meinongs „Über die Erfahrungsgrund unseres Wissens", die gleiche Probleme zum Teil in abweichendem Sinne behandelt, nicht in der Weise eingehen, wie sie es beanspruchen kann, sollte ich nicht ein abgeschlossenes Ganzes zerstören, das überdies als „Aus führungen und Nachträge zur Kosmodicee" gedacht ist. Noch weniger konnte natürlich er auf meine Ansichten eingehen, da diese ihm nur im Manuskripte vorlagen. *) Allerdings war dies erst eine mündliche Mitteilung, der gegenüber ich nur nachdrücklichst darauf hinweisen konnte, dass es sich hierbei wahr scheinlich nur um mangelhafte Selbstbeobachtung handle und um eine Ver wechslung mit mittelbaren Evidenzen. l). lagen.

(4) DIE UNABHÄNGIGEN REALITÄTEN. flüssig machen.. Ich kann aber auch. ich derartige. Evidenzen. nicht. gung könnte. höchstens einem. habe.. weniger. Ein Versuch Geschulten. dass. zur Vereini gegenüber ge. mit der Frage, ob er bei seiner Evidenz für die. macht werden. Aussenwelt sich nicht täuschen. hier nur wiederholen,. oder. lasse. die Evidenz. durch durch. seinen. der Sinnesqualitäten. Glauben. an. die. Gesetz. Wenn er z. B. die Existenz eines Tisches, den er vor sich sieht, in Zweifel ziehen soll, so mag er — danach greifen und wenn die erwarteten Tastempfindungen mässigkeit zwischen. ihre Erinnerungen. denselben.. drängen. sich ja sofort auf. — eintreten. ,. wird. er das vielleicht für die Erledigung der in Frage stehenden Zweifel halten.. Macht man ihm aber klar, dass es sich um alles das nicht. handle, sondern darum, ob er, von allen Assoziationen eine Vermutungsevidenz. dafür. dann noch etwas existiere,. habe,. abgesehen,. dass von dem Tisch auch das Hart,. wenn das Braun wegfällt,. das Eckig, ja wenn selbst der Ort, wo er sich befindet, unabhängig von unserer Anschauung,. ganz anderes bedeutet, wird er hierauf. Etwas muss doch noch bleiben? Ich gestehe, dass weiss, was er dann sagen wird und eigentlich meine was der Laie hierzu sagt, ich, ist es auch ziemlich gleichgültig, dem doch, sobald er ernst mitzureden anfängt oder gar wider spricht, immer noch die Tür gewiesen würde. Er wird, wenn er etwas gründlicher veranlagt ist, vielleicht sogar sagen: Wenn ich noch sagen: ich nicht. darüber urteilen soll,. ob ich hier noch Evidenzen. ich doch vorerst wissen,. wovon. Tisch, etwas, das weder braun,. Hause. ja ebensogerne,. gehen. dass ich. und über das,. denken anfangen und finden, vergehen. könnten. Wertschätzungen. so muss. Was soll. noch eckig und hart ist?. gleichen könnte ja ebensogut ein Geist bewirken, glaube ich. habe,. gesprochen wird.. träume;. ein. Der. der mich narrt;. da. und er wird nach. was ihm evident sein soll, nachzu dass darüber. vielleicht. einige Jahre. es,. wie mit den. — und mit aller Naivität ist. aller common. sense. Erkenntnisse,. vorbei.. Soll. über jenes Etwas irgend bestimmteres ausgesagt werden, so fällt doch vor allem die Gesetzmässigkeit auf, um derentwillen es nicht fallen. gelassen. Braun. richtet. stossen werden.. werden. kann.. und den Arm. Wenn ausstreckt,. man den Blick auf jenes so muss auf Hartes. Also schon bei der Begriffsbestimmung,. ge-. auch nur. zum Zweck der Behauptung oder Verneinung der Existenz, setzt sofort die graueste Metaphysik ein. Wir fragen eben, wie jene 8*.

(5) Ii6. ANTON ÖLZELT-NEIVIN.. Gesetzmässigkeit. am. besten zu erklären. zum Ich das. aller Empfindungen. begründen. Wenn Ihr mir. leugnet, so glaube ich am besten. Er wird zweifeln und seine. überhaupt an das Etwas nicht mehr. Zweifel. resp. blosser. Er sagt, was. Vorstellungen.. unser Laie auch zunächst meinen konnte:. die Existenz. zur Entschei. die des Traumes,. der. innerhalb. Gesetzmässigkeiten. zu den verschiedenen. „Konstruktion", bringt der Soli. die wahrscheinlichste. psismus eben auch seine Hypothese, vielleicht. Beziehungen. hier angeführt werden,. die darüber. Möglichkeiten, dung über. ist, welche. Fragliche haben müsse — und. mit der vielleicht gleich grossen Schwierigkeit. anderer Annahmen.. und Traum liegen dann eben. Halluzinationen. Um so mehr als ersteren ja überhaupt durch. gar nicht so ferne!. keine unmittelbaren Evidenzen beizukommen ist, sondern nur durch den Glauben. an Gesetzmässigkeit,. der im Gefolge findung. der Gesichtserscheinung. gelange.. Halluzinationen. erst dann, wenn ich tastend zu. Und. oder. der Traum,. aus ihnen. erwarteten gleichviel. ähnlichen. zeigt sogar nicht nur die Möglichkeit,. ob. zweiten Emp er sich aus. Phänomenen. aufbaut,. sondern die Tatsächlichkeit. auch dieser Gesetzmässigkeiten. Und darin liegt, bei aller sonstigen Wertlosigkeit seiner Evidenzen, seine unzweifelhafte Bedeutung. für die Theorie. Unmittelbar vor dem Erwachen sah ich in aller Klarheit nicht nur ein Buch vor mir, sondern ich blätterte auch hatte. darin,. Tastempfindungen:. also Halluzinationen. mehrerer. Sinne in gesetzmässiger Folge. Es ist ja immerhin möglich, dass wir solchen Tatsachen gegenüber zu keiner besseren oder anderen als jener unmittelbaren Evidenz gelangen können, aber vorweg abzuschneiden und uns mit jener zu be jede Untersuchung wir nicht verpflichtet. dazu sind gnügen1), Dass hinwieder sei,. an einen Beweis. weil eine zweite Realität,. überhaupt. unmöglich,. weil. zu denken deshalb unerlaubt. ein Sein, das nicht vorgestellt wird, unvorstellbar,. also ein Widerspruch. Die Frage nach dem Rechte, über die Existenz einer zweiten Re urteilen, wird hier durchaus unabhängig von der Frage behandelt, wann und in welcher Form solche Urteile gefällt werden. Die Begriffs bestimmung der Wahrnehmung durch einen wie immer einfachen Urteilsakt der sich auf Existenz bezieht, vorzunehmen, könnte ja möglicherweise zur Annahme führen, dass dann z. B. niedere Tiere, sollen ihnen Urteile nicht zuerkannt werden, keinen Unterschied zwischen Erinnerungen und Empfin dungen machen könnten und dass Menschen Wahrnehmungen nur selten und sehr flüchtige vielleicht nie machen. '). alität. zu.

(6) DIE UNABHÄNGIGEN REALITÄTEN. sei,. diese nicht ausrottbare,. rein logische Verwirrung braucht nach. mehr widerlegt. allem was vorliegt, nicht. 117. zu werden.. Diese. An. sicht findet sich hauptsächlich nur noch in den Kreisen der „Natur philosophen" und wurde erst jüngst wieder aufs strengste verurteilt1): Das „Argument. besagt, dass ich nichts Ungedachtes. denken. kann, weil, was ich denke, ipso facto ein Gedachtes ist. Das ist wenn sich aber trotzdem in seiner Weise sehr einleuchtend; zu meinen,. nicht darin stören Hesse,. jemand. es gebe vieles. und. habe noch mehr gegeben, woran er jetzt nicht denke, das er nicht erkenne usw., wird der Fehler, den er dabei begeht, wohl erheb sein als der des guten Wirtes,. licher. vorhergesehene durch sonderlich vorhergesehenen. die er sich vorsieht,. für. nun. bezeichnen, dass,. aber. direkt. ganz. Ich durfte. unseres Argumentes.. es. nach. Folgt. der. eben als sehr. Beweiskraft einleuchtend. woran ich denke, kein zugleich Ungedachtes sein. ich also einmal an das Weltganze,. dieses sozusagen durch mich die Eigenschaft, sein.. doch auch zu den. gehören müssen?. Fragen wir. Denke. „für un und sich schwerlich da. belehrt fühlen würde, wenn ihm jemand darlegte,. dass die Auslagen,. kann.. der eine Summe. Auslagen" zurückbehält. aber. daraus. irgendwie,. dass,. so erhält auch. von mir gedacht zu wenn. ich. dieses. an. oder an ein einzelnes Objekt nicht denke oder auch eben. Ganze. jetzt nicht dächte, jenes Ganze oder dieses Objekt nicht existieren könnte? Ebensowenig, wovon. er spreche,. als einer behaupten dürfte, nur das existiere,. oder was er aufschreibe,. aufzeichne oder dgl.. Denn auch in jedem dieser Fälle liesse sich mutatis mutandis der obige. anwenden:. Beweisgang. gezeichnetes. aufzeichnen,. ich. Dem in Rede stehenden Argumente Dass. ich. an. kann. ja auch nichts. nichts Unbesprochenes. nichts denken kann,. Unauf-. besprechen. usf.. ist einfach entgegenzuhalten: das dann in jedem. Sinne für. Aber es besagt weder, dass ungedacht gelten dürfte, ist richtig. die Existenz dessen, woran ich denke, irgendwie von diesem Denken dass. abhängig wäre, noch, dass nichts existieren könnte, ohne. bisher. irgend. jemand. auch meine Gedanken zuwenden. oder dem sich. anders als in diesem so allgemeinen Urteile. müssten.". Es ist aussichtslos, einleuchtet,. daran gedacht hätte,. noch. wenn. dieser klare Gedankengang. weitere Bekehrungsversuche. ') Meinong a. a. O. 82.. vorzunehmen.. nicht.

(7) n8. ANTON ÖLZELT-NEWIN.. Wie ist nun. die Annahme. abhängige Existenzen. gibt?. Die Möglichkeit,. einer Widerlegung die zweite Realität. ist. „problematische". und. durchaus. gefordert. wird,. sind. nach Orientierung gegeben.. durch das Bedürfnis. Wir. die einzige,. die Gründe, warum. allerdings. jener Art Subjektivismus, keine. dass es vom Ich un. zu erweisen,. wollen wenigstens die. Art dieses Beweises — ob er prak. tischer oder theoretischer Natur ist — betonen. Es sei hierbei voraus. mit nur „einem Ich", in Frage kommen kann. Denn. geschickt, dass nur der absolute Solipsismus, als die konsequentere Lehre, hier. wollte ich die Existenz anderer Menschen annehmen, deren Psyche unabhängig von meinem Ich existiert — ein Sein, das überdies. für mich nicht. bloss. wäre — deren Körper aber bloss. percipi. meine Vorstellung oder. etwas. sonst von mir irgend Abhängiges. sein soll, so gibt dies eine unmögliche Vereinigung. 1.. fremden Psychischen. Erst wenn. des unabhängig sein sollenden. mit einem von mir abhängigen. die unabhängige. Existenz. des fremden. währleistet ist, hat ja auch der Analogieschluss. Physischen.. Körpers. ge. auf das dem meinen. ähnliche Psychische Sinn. Einem Körper, der nicht ist, wenn er nicht. wird — auch der eigene Körper wird ja weder beständig noch ganz wahrgenommen — kann ein anderes Psy chische, als das des wahrnehmenden Geistes, nie zukommen. Es wahrgenommen. meine Vorstellung (des fremden Körpers), einem fremden Ich beseelt sein müsste. *) wäre. immer. Ist durch. 2.. kenntnismöglichkeit. eine Manifestations-. diese Annahme des. die. von. resp.. Er. zweiten Ich für das erste gefordert,. die. Sie führt zu widersprechenden und zum Teil in andere Systeme, die eine Affektion. das System vollständig durchbräche. Konsequenzen durch. unabhängige. psychische. oder. physische. Existenzen. an. nehmen. ') Den modernen, nur beschreibenwollenden Positivismus, der nur eine andere Terminologie für die eine Realität und das „percipi", mit dem ja auch er auszukommen glaubt, einführt, treffen natürlich die gleichen Argu Es ist ein wertvoller Schritt zur Klärung der Diskussion, dass ein mente. Vertreter dieser Richtung, mit dem sich in dem Hauptpunkte gewiss auch die Führer jener Lehre identifizieren, (R. Willy, „Gegen die Schulweisheit") eine Argumentation gegen den Solipsismus zum Zweck der Selbstverteidigung einer Kritik unterzogen hat. Ihr gegenüber müssten also die folgenden Aus führungen ebenso Geltung haben, wenn auch auf die verschiedene Termino logie nicht Rücksicht genommen werden konnte..

(8) ii9 3. Müsste die Übereinstimmung. Individuen liche,. gedacht werden, da andernfalls. ursachlos. als die. Ursache,. ausserpsychische. mehrerer. der Wahrnehmungen. eine einheit. wahrscheinlichere,. an. Aber jenes ursachlose Geschehen ist, mit Rück sicht auf das Finden von Regelmässigkeit, eine Erschwerung der zunehmen wäre.. analogen, schon für das einzelne Individuum. Auch. hier. dürften. die. schwierigen Annahme. innerhalb. Gesetzmässigkeiten. der. Vor. stellungen nur zwischen Wahrnehmbarem resp. Wahrgenommenem zustande kommen.. D. h. eine Transzendenz. dabei ebenso ausgeschlossen. wie die Nutzbarmachung. chischen Dispositionen,. einem ursachlosen Geschehen. was. käme und das Finden von Antezedentien. Ich ist. des fremden. unmöglich. seiner psy gleich. macht.. Die Lehre von nur einer Realität muss also, so lange fremde Körper nicht erwiesen sind, die Konsequenzen der absoluten Solipsisten — schon dieser Plural ist schwerwiegend — durchaus tragen: dass ich mich allein in der Welt befinde, dass mein traum loser Schlaf einen Zustand absoluter Existenzlosigkeit bedeutet, dem beim Erwachen erst ein Entstehen des Alls, samt allen „Beziehungen", aus diesem Nichts folgt, dass dieses Weltnichts Nichts,. sich. von. auch. ohne jegliche. einem. unterscheiden. dem. Dispositionen. soll usw.. Detail auszudenken. Widerlegung. in. statt. meiner. bloss. so wenig. ein. befunden hätte, nicht. Gedachtes. die im. Das sind freilich Konsequenzen,. des folgenden,. auch nur versucht. wurde,. als die. Gedankenganges,. eigentlichen. Er lautet: Beweises1) gegen den Solipsismus. Der Glaube an eine vom Ich unabhängige gleicher Dignität. sich. Realität. als der Glaube an die Regelmässigkeit. des. ist von. des Natur. geschehens, denn dieser setzt jenen voraus.. Als Erläuterung. diene, dass wir zur Erkenntnis von Gesetz. mässigkeiten2) zuerst durch den naiven Realismus geführt wurden, mit seiner Annahme eines unabhängigen diese zu machen, Hypothese kommen.. auch. die Wissenschaft. Geschehens genötigt. ist.. und. dass,. Mit der. nur einer Realität kann Gesetzmässigkeit nie zustande Die jeweiligen Veränderungen, z. B. durch das Feuer,. ') Er scheint in der folgenden Form präziser, als ich ihn noch in der Kosmodicee dargestellt habe. *) Wem schon dieses Wort zu viel bedeutet, der mag nur von Regel mässigkeiten, wie dass Feuer verkohlt, sprechen, an die wir wohl alle glauben, sonst würden wir ja nicht mehr leben..

(9) ANTON ÖLZLLT-NEWIN.. 120. wenn es Holz verkohlt, wären uns nie einprägbar und damit nie voraussagbar, unter der Voraussetzung, dass sie nur sind, sofern sie gesehen werden.. Dadurch,. dass der Blick häufig abgewendet. wird, kann ein Erfahrungskontinuum allem nie jene Übereinstimmung, zu verschiedenen. Menschen. niemals erlangt werden, vor. die erfordert ist, wenn mehrere. Zeiten. verschiedene. Beobachtungen. Wollte man auch systematische Aufzeichnungen. machen.. unendlichen,. sinnlosen Gedächtnismaterials. vornehmen,. dieses. es ist eben. dass diese Induktion jemals die Erkenntnis der Regelmässigkeiten, für deren Wert die Voraussagbarkeit das. durchaus. unmöglich,. Kriterium ist, geben könnte. Am klarsten wird dies mittels der Frage, mit deren Ent scheidung die Hypothese von nur einer Realität steht oder fällt, was denn eigentlich das Antecedens jener Verkohlung sei, im Falle, dass z. B.. nur. genommen wird. irgend. das Ende des Prozesses. — die Kohle — wahr. Ein unabhängiger Vorgang,. einer Realität. eine Wahrnehmung,. darf welche. es. von. im Sinne — nicht sein;. ein Feuer,. — laut Hypothese. gemacht wurde — — ein wahrgenommenes. niemandem. bestenfalls eine materialistische Verirrung J) Feuer kann es nicht sein; es bliebe also bloss eine Erinnerungs-. besonders des positivistischen Gedankenkreises be ') Die Anhänger beständig die Unvorstellbarkeit oder die Unerfahrbarkeit eines Ich ohne eine Empfindung, Gefühl oder Begehren, übersehen aber in ihrer Analyse, dass gerade in der Erfahrung ebenso gilt, dass einem Rot, einem Zahn schmerz auch immer wenigstens ein Ichminimum parallel geht (ich empfinde rot, mein Zahn schmerzt). Ähnliches findet sich ja schon bei der Amoebe und dem neugeborenen Kinde; anders wäre auch nie einzusehen, wie ein Ich überhaupt jemals durch „Summierung" irgendwelcher Art zustande kommen sollte, das Ich, das doch zum mindesten darüber Sicherheit geben müsste, ob eine im Leeren schweben sollende Empfindung in meinen, oder in eines anderen „Sinnlichkeitskomplex" In der Er eingegliedert wurde. fahrung — nicht als Abstraktion — ist es wenigstens so, und wenn es nichts geben soll ohne „percipi", so muss doch auch ein Ich da sein, das Rot empfindet, um so mehr als dies auch oft als psychisch bezeichnet wird. Ebenso unverständlich wird gelassen, in welchem Verhältnis dieses verdoppelte Rot oder Empfindungs-Ich zu meinem Ich stehen soll, nicht nur was die Frage dieser psychischen Vereinigung, sondern auch was die Umwandlung, die es als Sinnesqualität erfahren soll, betrifft. Freilich fällt es sehr leicht, mit diesem Ich-Problem fertig zu werden, wenn man, wie meist geschieht, einfach wie z. B. das Urteil, überhaupt ganze psychologische Tatsachengruppen, Wer den so komplexen und oft anstrengenden Akt des Ver nicht sieht. gleichens zweier Geraden bloss als eine Wahrnehmung des Längerseins dar gestellt, kann diese dann auch leichter als einen einzeln stehenden Addenden in dem Ichkomplex betrachten. tonen.

(10) DIE UNABHÄNGIGEN REALITÄTEN.. 121. Aber auch diese Annahme führt unmög lich zu regelmässigen Antecedenzien, denn es wird in vielen Fällen durch den Anblick der Kohle nicht einmal die Erinnerung eines Vorstellung. Feuers. Feuers.. des. auch würde,. hervorgerufen;. selbst wenn. eine Erinnerungsvorstellung. für. bezeichnet. Schliesslich. erst. werden. durch. wird,. hervorgerufen Feuer. müssen.. Anblick. den. willkürlich,. Kohle die Erinnerung des Feuers und das Verkohlung das Antecedens sein. Es müsste also nach alledem als der. wenn sonst keines angegeben werden kann und nicht der Theorie. wird,. leugnet. und überdies würde, da. die. das Konsequens. Antecedens,. dies geschähe,. die Verkohlung als Antecedens. einfach. zuliebe, irgend. hier. ein solches überhaupt. eine Erinnerungsvorstellung. ge. oder. Wahrnehmung bezeichnet werden, die gerade dem Anblick der Kohle vorausging: z. B. das öffnen der Ofentüre, die den Anblick des Feuers. früher verhindert. hatte.. Natürlich sind auch vorausgehende Erfahrungen hier nicht schon darum nicht, weil weitaus die meisten derselben. verwertbar,. solche nicht durchaus wahrgenommene. wie dieser ist, darstellen,. Induktionsfälle,. Erfahrung erst bilden soll, massen nicht dürfte.. wird,. wenn. Vorgänge und eben solche. zum. es. Schon. aus dem sich eben die. es aber nicht kann und konsequenter-. das. erstenmal. Kind, das Feuer verkohlen eine Kohle. sah,. ohne Feuer sieht,. sei, einfach auf Grund der. dass Feuer vorausgegangen Erinnerung an die schon gesehene Kohle, die durch Feuer ent standen ist. Hier wird vom Kinde zum erstenmal eine unab glauben,. hängige Realität. angenommen,. die über den Solipsismus. hinaus. Lässt man diesem Drange gewähren, so liegt hier ein vor. Unter Induktionsfall und weitere Erklärungsmöglichkeiten drückt man ihn, wie es die solipsistischen Hypothesen müssten,. geht.. so ist jede Regelmässigkeit. verloren. diesen Fällen nicht Feuer Antecedens also ausschliesslich. gegeben, ist.. da dann. in allen. Diese Lehren erklären. mittels einer Gesetzmässigkeit1), an die sie selbst. ') Von dem Rechte, an andere Arten von Regelmässigkeiten zu glauben, mögen übrigens die Phänomenalisten den umfangreichsten Gebrauch machen. Ich halte z. B. sogar die Meinung, die Existenz von Logarithmentafeln be weise das Dasein anderer Menschen, für unrichtig. Man könnte ja auch alle noch träumen und sie wären erst beweisend für diese Übereinstimmungen die Existenz des Urhebers der Tafeln, wenn vorher das unabhängige Dasein derselben erwiesen wäre. Erst das würde, wie die Existenz des mensch lichen Körpers, berechtigen, auf das Sein eines anderen Ich zu schliessen..

(11) 120. nicht glauben dürfen, die es für sie nie geben kann. An alledem wird natürlich nichts geändert, wenn man in noch verwirrenderer. Weise, anstatt von Antecedens — die Bezeichnung Ursache wird ja sorgfältig abgelehnt — nur von „hypothetischen Wahrnehmungen" dass etwas wahrgenommen. oder „Möglichkeiten",. werden. eine Möglichkeit als Antecedens. Eine hypothetische Wahrnehmung,. Wieviel fehlt hier noch, will man bei solchen. einer Verkohlung! Bedürfnissen. könnte,. wird, spricht.. das aber tatsächlich von niemandem wahrgenommen. etwas denken, zur unabhängigen. überhaupt. zum „Ding an sich"? Gewöhnlich wird übrigens. Realität,. einfach die zu. (Feuer Antecedens, Kohle Konsequens) ohne jeden Erklärungsversuch, wie solche Induktionen zustande kommen, als selbstverständlich vorausgesetzt, d. h. von den Er. suchende Regelmässigkeit. des. fahrungen. naiven. Realismus. übernommen:. wenn von zu haben —. so. „dauernden Möglichkeiten", gewisse Wahrnehmungen gewiss auch ein Fall von erst zu erweisender Regelmässigkeit. —. wird.. gesprochen. Auch die grundlegende Naturwissenschaft,. die Physik, braucht. die Annahme einer zweiten Realität und kann sich nicht begnügen mit der Erforschung bloss von Empfindungsbeziehungen. Sie braucht die ihnen. Formeln.. matischen. metaphysischen. Vorgänge. in mathe. zugrunde. der zweiten Realität,. liegenden. worauf sich auch. alle ihre Abstraktionen, Hilfs- und Rechenkonstruktionen beziehen: Atome, Äther, Fluida, kontinuierliche Materie, samt ihren Relati onen, falls jene nicht widerspruchsvolle reiches". sind.. Für. Annahmen eines „Zwischen den Physiker heisst, der Magnet zieht an,. gleicherweise wie Feuer verkohlt: sie haben wirken — der kürzere Ausdruck dafür, dass ursachen. sind,. d.. können, dem auch Dass. die Physik. h.. Antecedenzien. eines. die. Kraft. so. sie bleibende. Geschehens. zu. Teil. werden. ein Vorgang in der zweiten Realität. entspricht. oder gar zur Erkenntnis bestimmt. zu solchen. gearteter Luftschwingungen,. die einen Ton bedingen,. langen könne, unter der Annahme, als sie wahrgenommen. werden,. Wer hingegen sagt, er brauche für. jemals ge. dass diese nur soweit existieren. ja nur zur Übereinstimmung. ihrer. das Zustandekommen von Naturgesetzen einer unabhängigen Existenz, der mag von dieser auch nur zu träumen behaupten, aber dieser Traum ist dann wenigstens konsequenter und daher brauchbarer als der des Solipsisten, denn es sind nur so die Schmerzen in diesem Traum vorherzusehen und zu vermeiden. die Annahme.

(12) DIE UNABHÄNGIGEN REALITÄTEN. Phasen. in mehreren Beobachtern,. den auch von der Physik. 123. müsste zum mindesten mit Erfolg anerkannten. bisher. gegen naiven. Könnte sie dies, dann allerdings wäre damit auch für die Metaphysik die Entbehrlichkeit Realismus. als möglich. der zweiten Realität. Es wäre. dem. erwiesen. werden.. bewiesen. entgegen. noch. den Standpunkt. möglich,. zu. dass wir Regelmässigkeiten vertreten, überhaupt nicht haben müssen, oder sogar, dass wir Orientierung nicht brauchen. Dass die Menschen. nis, dass Feuer brennt, sei gewiss sei. als Grund. Erkennt aber dieses bloss Lebenwollen. zugrunde gegangen wären, einer. Erkenntnis. ;. wertlos. z. B. ohne die. und. nur. jedenfalls. ein. Postulat.. Aber dann Dagegen ist allerdings nichts mehr einzuwenden. braucht der Solipsist auch die Konstruierbarkeit der Regelmässig keiten des Naturgeschehens diese selbst sind wertlos,. nicht mehr zu wünschen, sie sind ebenso unbegründbar. denn auch :. nur ein. Gewiss , doch haben die Menschen nun einmal über l) kein anderes Wissen in letzter Instanz zu verfügen. Dieses ist. Postulat. !. die gerne vergessene Voraussetzung auch jeder Logik und selbst die exakteste Naturwissenschaft kennt kein anderes Wissen; auch sie. will. nur. besser. orientieren,. durch. Erforschung von Ge. gleichviel ob diese mittels Notwendigkeit. setzen,. oder bloss Regel. Wem solche Beweise nicht genügen, der muss eben auf jedes Erkennen verzichten. Für unsere Art Wissen wird aber die Annahme einer zweiten Realität gefordert. mässigkeit bestimmt werden.. *. *. Es ist nun weiter nach der Art oder den Eigenschaften dieser unabhängigen Realität zu fragen, vor allem nach dem Prinzip, nach welchem sie erkannt, resp. nach welchem bei der Aufteilung von Faktoren, welche unsere Erkenntnisse bilden, an die erste Dieses ist ja ebenso und zweite Realität verfahren werden soll. Ohne Zweifel wenig evident wie die zweite Realität selbst. handelt es sich dabei um die allgemeinen Vorschriften jeder Gehört zu diesen vor allem Einfachheit, so Hypothesenbildung. werden jede. wir ein Minimum an Transzendenz zu suchen und besonders. Art — überdies auch unwahrscheinlichster — Verdoppelung des. uns in der Erfahrung Gegebenen zu vermeiden haben. ') Kleinere. philosophische. Schriften,. 2.. Abhandlung.. Z. B. wird.

(13) ANTON ÖLZELT-NEWIN.. 124. Farbe,. sagen wir einstweilen. die als,. Wirkung einer zweiten Re. alität auf die erste zustandegekommen gedacht ist, nicht nochmals als unabhängige Existenz anzuerkennen sein; und zwar weder mit. Nur so kann man zu den Minima an Auch wollen wir für unseren Zweck. noch ohne ein zweites Ich. Transzendenz. gelangen.. nicht von metaphysischen Qualitäten oder Intensitäten, Substanzen, Dingen oder Vorgängen sprechen — alles dies trägt schon ein zu — sondern nur einfach bestimmtes Gepräge der Erfahrungswelt von zweiter Realität,. d. h. also, von dem was vom. Ich, der ersten. Denn soll diese möglichst unbestimmt Realität, unabhängig ist. bleiben, so muss ja selbst unentschieden gelassen werden, ob es sich im einzelnen Falle um mehrere Realitäten mit. mehreren. Soll. handelt.. Eigenschaften. oder nur um eine noch. überdies. die. dass sie psychischer Natur sei, zunächst offen bleiben, besonders wenn für solche Realitäten nur ein Minimum. Möglichkeit, so tut,. von Eigenschaften, vielleicht nur ein Anderssein ausgesagt werden darf, eine Bezeichnung wie „Ding" dem Sprachgebrauch zu viel. Gewalt an, um für die Philosophie die Konsequenz. Gefühl oder besser,. ein. vom Heile. wirklich. derlei Umwortungen. eine Farbe solches. Ding. ein. Wort. der. zu. Wenn. zu sein.. z. ß. ein. fordert,. nennen,. scheint. so. es. Verwendung. wissenschaftlichen. überhaupt zu entziehen.. Es fragt sich also, angenommen werden. welche. muss,. Art Minimum. wenn. für jene Realität sie zur Orientierung uns ge. nügen soll.. Es ist für diese Aufgabe zu wiederholen,. warum. das. unnötig, den. die. Gründe resp. Wahr. empirischen. Empfindungen,. Sein wahrscheinlich,. wenn auch nicht. nehmungen. entsprechende. notwendig,. ein anderes, und auch nicht ein ähnliches. — wozu ja — auch Gründe vorliegen müssten nicht noch einmal Farbe, Ton, Wärme usw. ist. Ebenso ist es zwecklos, die auf die Frage der Subjektivität von Zeit und Raum bezüglichen Gründe zu wiederholen. Ich kann nur meiner Erfahrung Ausdruck geben, nach welcher die wenigen selbständigen Forscher, die hierüber in der neueren Geschichte. von den anderen abweichen,. entweder. die Gründe, die zum Teil von Kant — und besonders ihm — so. klar dargelegt. wurden,. nicht. alle. kannten. nach. oder. sie. mangelhaft aufgefasst haben.. Worüber. mehr. zu sagen. ist,. mit Rücksicht. auf die. noch.

(14) DIE UNABHÄNGIGEN REALITÄTEN. mangelhafte Einigkeit, ist, wie weit Relationen (und Komplexionen) der ersten, wie weit sie der zweiten Realität angehören. Beginnen wir mit der. Gleichheits- und Verschiedenheits. relation. Was liegt zunächst in der Erfahrung in betreff dieser Relation vor? Es vergleicht jemand zwei Gefühle — den Duft zweier Blumen — und findet sie unähnlich. Was existiert oder besteht, wie wir das nennen wollen, vor dem Ver Ohne Zweifel waren sie dann relationslos und gleichungsakt? zwischen ihnen war gewiss nicht noch als ein Drittes die Unähnlichkeit. Es bestand eben, unabhängig vom Urteilenden, nichts als gewisse Eigenschaften, auf Grund deren, wenn ge urteilt wird, jene Aussage erfolgte. Dennoch sagt man solchen zunächst. gleichviel. falls, die Gefühle, ungleich. und. rot und grün, zwei Dinge. Empfindungen, sind es auch,. sie. wenn. Dieses „sagt man", die Behauptung unabhängig. besteht. sind. niemand. also,. sie vergleicht. dass die Relation auch. — was ja eine Dauer andeutet — kann aber. leicht missverständlich,. ja ein Wortstreit werden, um. so mehr als. das „man" nicht so selbstverständlich ist, als es zuerst erscheint. Der naive Realist z. B. meint, dass rot unabhängig existiert und er meint wohl auch dasselbe, heit existiert;. ist dies ja. ganz unzweifelhaft. wie die Kausalität.. Diese. ganzen nachkantischen an sich. wenn er sagt, Grösse oder Gleich. Art Existenz ist in Frage gewesen im. Streite,. wirken können.. Unabhängiges zwischen. einer Relation,. bei. der sich darauf bezog,. Damit meinte man eben. ob Dinge. etwas von uns. Das „man sagt" würde also formulieren jetzt eben Weise und haben uns nur klar. den Dingen.. erfahren. müssen.. Wir. Einschränkungen in präziserer oder konsequenterer zu machen, dass damit das ganze Problem Kants vorweggenommen, seine Denkarbeit in die Problemstellung aufgenommen und seine Lösung zum Teil schon akzeptiert ist.. Wir. sagen,. zwei Dinge sind. wenn sie Anlass geben zu dem entsprechenden Urteil, ohne dass ausser den Eigenschaften zwischen den Dingen noch etwas existiert. Wir könnten ja, dem analog, z. B. auch sagen, rot besteht, und damit meinen, wenn etwas Anlass gibt zur ähnlich,. Wahrnehmung. Rot.. Charakterisierung. Dieses andere Rot wäre aber dann nur eine. der zweiten Realität,. resp.. ihrer Eigenschaften,. wie das Bestehen der Relation, für das Recht der Aussage. existiert auch das Rot ganz und gar nur „für uns".. Dennoch. Aber immer.

(15) ANTON ÖLZELT-NEWIN.. 12,6. hin. bliebe. dass in diesem Falle nur eine. der Unterschied,. hier. Falle ausser den Sind wir uns darüber Eigenschaften noch das Ähnlichkeitsurteil. klar, so mag das Wort „bestehen" für — wie sich zeigen wird — zur. Eigenschaft. käme,. Aussage. zum Unterschied. einige Relationen,. wenigstens. anderen. im. von. „existieren",. finden.. Verwendung. Wie stellt sich nun das Problem. für die. des Vergleichens. Wieder kann ich sagen, wenn jemand solche könnte, so würde er unter Umständen Ähnlichkeit. zweiten Realitäten? wahrnehmen. daher sind. aussagen:. Ähnlichkeitsrelation. gibt. Auch dawider. nichts. ist. als ähnlich. sie. zu. bezeichnen,. d.. die. h.. auch im Reiche der zweiten Realität.. es. einzuwenden,. nur. mehrfache. weitere. ist hier geboten.. Vorsicht. Schon das Reich des Erfahrbaren Ursachen. zeigt z. B., dass verschiedene. Wirkungen haben können und. gleiche zu einer. es ist durchaus. Reihe. eines Empfindungskontinuums mit ab möglich, gestuften Ähnlichkeiten eine parallele diskontinuierliche Reihe be liebiger Dinge zu konstruieren, die nur zugeordnete, aber durch. Da dieses aber auch für alle Arten Abhängigkeit gelten kann, so heisst dies, es könnten die zweiten Realitäten zweier Dinge, von denen ich Ähnlichkeit aussage, falls ich jene wahrnehmen könnte, un. aus unähnliche. darstellen.. Qualitäten transzendenter. ähnlich sein;. die zweiten Realitäten. ihren Relationen. ebenso verschieden. von denen der Empfindungen. damit. um. Sinne,. nur. hätte,. ohne. nichts. weniger. nicht. der. in. weiteres. zweier Farben. könnten nach. sein, wie ihre Eigenschaften. Allerdings blieben die Relationen. übertragbar einfachen. im vorher. besprochenen Weise, dass ich das Recht. aus der Ähnlichkeit. zweier. Dinge auf die. Ähnlichkeit ihrer zweiten Realitäten zu schliessen. Auch dürfte ich Relationen nicht übertragen menten, die ausschliesslich. Hier. ist. gleich. der ersten Realität angehören.. der Zeit,. relation in Betracht kommt, dem, der. in dessen Gefolge anderen. z. B. das. mit Funda. sofern sie. zu gedenken.. als. Wer. Verschiedenheits dem Zeitdatum. —. „Blasser sein" der einen gegenüber Erinnerung auftritt — Subjektivität zuspricht und das. ihr in der zweiten Realität entsprechende als zeitlos, wie. eine Schlussfolgerung, im unabhängigen. auffasst, der kann auch Zeitrelationen. Sein annehmen.. tecedens auch eine Verschiedenheit. nicht'. Gewiss drückt der Begriff An aus. — welche Relation. über.

(16) 127. — aber eben eine Zeitverschiedenheit.. ist. tragbar. Farbe. keine. Andersfarbigkeit nicht sprechen, ebensowenig als von einer Raumrelation, wo ich von Raum nicht sprechen darf. Es ist daher ebensowenig möglich zu ich. von. die zweite Realität eines gegen mich anfliegenden Steines. sagen, sei. annehme,. kann. Und wo ich. vor meinem Schmerze. unmittelbar. aufgetreten,. als ich sagen. kann, die zweite Realität eines Steines liege einen Meter von. meinem. Ich.. auch Fundamente natürlich entspricht,. Hier würden nicht nur Relationen sondern Das heisst übertragen — eben unübertragbare.. dass dem zeitlichen. nicht,. entfernt. Geschehen. nichts Objektives. aber das ist nicht wieder als Zeit, auch nicht als ob. jektive Zeit zu bezeichnen, so wenig als von einem objektiven Rot zu sprechen ist, trotzdem Rot als subjektiv bezeichnet wird. ') Damit sind auch Begriffe, sofern sie ausser Verschiedenheitsauch Zeitdaten Bewegung,. enthalten, wie Veränderung,. Gesetz usw. aus der zweiten. Vorgang, Geschehen,. Realität. ausgeschlossen.. Aber wieder ist damit nicht gesagt, dass in ihr bloss Verschieden heiten statthaben könnten. Wenn Verschiedenheit bei zweiten Realitäten besteht,. Vorkommen, könnte,. so. in einem der Zeit. entsprechenden. objektiven. würde, wer die Wahrnehmung davon. nicht nur Verschiedenheit,. sondern auch eine,. machen uns aber. nicht bestimmbare metaphysische Art Geschehens aussagen dürfen. Dieses wäre aber auch dann, so wenig als die Zeit, mit dem gleichen Worte zu bezeichnen. Beteiligung. Die aufsteigende Reihe subjektiver. ist am leichtesten an dem längst als den subjektivsten. Charakter tragend erkannten Beispiele von den Gesetzen schwingender Atome zu demonstrieren. Diese als möglich vorausgesetzt, wäre Realitäten — von den unerkennbaren nissen abgesehen — allein die Verschiedenheitsrelation ihren. zweiten. Vorkomm im obigem. Sinne und, wie sich zeigen wird, Zahl und Notwendigkeit als ob Dazu kommt an Subjektivem aber: Farbe, jektiv zuzusprechen. Ausdehnung, Bewegung,*). Ort, wechselnder Ort, in der Zeit wechselnder in. bestimmter. Zeitrelation. wechselnde. Ort,. bestimmte. ') Auch würde von etwas der Zeit Ähnlichem so wenig als von etwas einer Farbe Ähnlichem gesprochen werden können, oder wenigstens würde iie zweite Realität damit nicht verständlicher, als wenn man sie ganz un bestimmt lässt und jedenfalls auch damit die Zeitrelation nicht übertragbar werden. dass die hier geleugnete objektive Be *) Es ist selbstverständlich, wegung keine Leugnung einer „objektiven Bewegung" im empirischen Sinne. bedeutet..

(17) ANTON ÖLZELT-NEWIN.. Gesetz. derselben,. Antecedenzien. Ortsrelation, usw.. Dieser. *). anzuwenden sind. ,. Kraft,. Ursache,. Art sind also die Einschränkungen. ,. die. wenn von einem Bestehen der Verschiedenheits. relation in der zweiten Realität gesprochen. In demselben Sinn nun, von einer Vielheit, von. wird.. wie bei der Verschiedenheit,. kann. Zahl, im transzendenten Sinne gesprochen. Dass daran nichts geändert wird dadurch,. werden.. Energie,. dass die Zahl. Gebilde darstellt, ist leicht auch in der Erfahrung Dinge gegeben sein, ohne dass sie von mir gezählt werden. Drei Bäume sind, bevor ich sie zähle, zunächst nur mehrere Bäume. ein komplexes. vorstellung. psychisches. Ohne Zweifel können. klarzumachen.. Aber auch darauf müsste ich nicht geachtet haben. Ich kann mir vorstellen, dass es eine Gruppe gibt, die ich als Baum, Baum, Baum bezeichne, ohne auf den Unterschied auch nur von einem Baum zu achten, wobei ich natürlich auch nicht das „ein" betonen dürfte, das hier kein Zahlwort, sondern lediglich den unbestimmten. Artikel bedeutet. Eins als Zahlvorstellung ist ja ein komplexeres Produkt, das die Mehrzahl als solche schon voraussetzt. Dabei stellt folgendes die ansteigende Reihe der Anteile des Psychischen dar: Baum, die Gruppe Baum Baum Baum, mehrere Bäume, drei Bäume, zähle ein. ein Baum.. und. drei,. Dennoch kann man aber sagen, wenn ich nun. drei sage, von. mir. so heisst. unabhängige. so braucht. Transzendente,. das eben, Vielheit.. es gibt. drei Bäume, ich das ins. Übertrage. das transzendente Minimum,. falls man. sich mit den beiden ersten Gliedern begnügt, nicht mehr voraus. Es ist ganz gleich, ob die An einer bestimmten, transzendenten Realität oder mehrerer — die Mehrheit nicht explizite gedacht — gemacht wird: Wer zusetzen, als das Sein überhaupt. nahme. im früheren. Sinne. Zahl annehmen,. Bild, Intensitäten. wahrnehmen. gleichviel. und. zählen. was ihr nun parallel. oder Qualitäten.. allein zugänglichen Ausdrucksweise. Das :. könnte, geht,. dürfte. die. ein anderes. heisst aber in. der uns. Es kann unabhängige zweite. ') Nach alledem, was hierüber schon vorliegt, wirkt es entmutigend, wenn jetzt gerade wieder auch nichtmaterialistische Naturforscher, noch dazu in naturwissenschaftlichen Zeitschriften, beständig und zwar völlig im all gemeinen über das ganz undifferenzierte Problem streiten, ob es Kräfte, Energie und Naturgesetze gibt in einer Welt an sich. Sie meinen, besonderen »Richtungen" anzugehören und sie beweisen in Wahrheit nur, wie schwierig philosophisches Denken ist und dass es jedenfalls mit Erfolg nicht in Muse srunden betrieben werden kann..

(18) DIE UNABHÄNGIGEN REALITÄTEN. geben und die Annahme. Realitäten. 129. eines Plurals in diesem Sinne. ist zulässig.. Nicht anders steht es mit der Notwendigkeitsrelation. Gewiss kann man im selben Sinn wie von Verschiedenheit von Verschiedenheit. notwendiger. Notwendigkeitsbeziehung. der Gleichseitigkeit. wie sie zwischen besteht,. Dreiecks als. letzte,. im. Denken. Denn denkt man sich die. sprechen.. in der zweiten Realität. so. ist die dabei. unerklärliche. d. h.. solche,. und Gleichwinkligkeit eines erlebte Notwendigkeit,. diese. aufgefasst, wiewohl nur. Tatsache. doch von. gegeben,. als eine. den Dingen. ausgesagt und von. Der subjektive Faktor tritt besonders zutage der zweiten zur ersten Realität und vor allem wenn. ihnen zu behaupten. im Verhältnis. man Notwendigkeit noch weiter erklären wollte, z. B mittels Un der. verträglichkeit. gegenteiligen. und Vorgestelltem. vorstellbarem. Annahme.. kann, scheint solange selbstverständlich zu. hätte.. Momente. subjektive. wird,. wahrnehmbar. in Relationsetzens. der. mitzubringen. von ihm kann es nur Analoga zu den Winkeln. Unabhängig. und Seiten. des. bestehen. als man nicht einen Geist. ,. Hilfe ruft, für den Unwahrnehmbares. wieder. Un. Dass zwischen. keine Unverträglichkeit. von. geben;. der Unverträglichkeit. muss er aussagen,. sie bestehe.. dass. wird das Verhältnis. Modifiziert. für Aufeinanderfolge. wendigkeitsannahme in. liegt. der. Sinnenwelt. keinerlei. wenn. natürlich,. die Not. gemacht wird.. Erfahrung vor.. Dafür. Dass. eine. Kugel, im Falle des Stosses einer anderen, sich mit Notwendig keit bewege, ist eine Hypothese, die das Erlebnis der Notwendig wie. keit,. einander ein. es. uns. z.. überträgt.. ß. im Schlusse. Es wäre. nun. gegeben ist, gewiss. Äquivalent in der zweiten Realität. dazu. liegt. aber,. solange. auf ein Nach. denkbar,. dafür. auch. Ein Grund Welt der Er. anzunehmen.. diese Annahme. in. der. nicht als unumgänglich erwiesen ist, selbst wenn die die wäre, zweite Realität übertragbar nicht vor. Zeitrelation in fahrung. Zu den nicht in die zweite Realität übertragbaren Relationen Das kann ja bei ihrer Komplexität gehört die Causalrelation. nicht wunder. nehmen;. nicht alle Relationen,. eine Relation,. wie. Neffe und Onkel, kann von der zweiten Realität ja nicht ausgesagt werden. ') Kl. phil. Schriften, 2. Abhandlung. f. Philos. u. philosoph. Kritik. Bü. 129. Zeitschrift. 9.

(19) ANTON ÖLZELT-NEWIN.. 13°. als notwendiges. man nämlich Ursache. Definiert. mit Gleichzeitigkeit. die natürlich. Höchstens. zu tun zu. so wenig. jene ist ja nicht zu. haben brauchte als mit einem Nacheinander; lässiger als diese.. eine Not. Sinne zu übertragen möglich;. in dem vorausgehenden wendigkeit,. Antecedens,. die Notwendigkeit,. so wäre nur der eine dieser beiden Faktoren,. also die Hypothese. eines zeitlosen. wie des Urteils,. Vorkommnisses,. aber die Anwendung. des. käme in Frage. Jedenfalls ist Antecedens, des Zeitmoments auch als. Relation, wenn man sonst die Zeit als subjektiv annimmt, aus Von einer ob den vorher angegebenen Gründen nicht zulässig. ist daher so wenig als von objektiven Rot zu sprechen.. Kausalität. jektiven. einem. Zeit oder. es, ebensogut wie bei dem. Rot Tatsachen. einer. objektiven muss. Natürlich. in der zweiten Realität. geben, die, wenn sie mit dem Ich in Beziehung treten, den Kausal Damit ist aber nicht gesagt, dass es eine gedanken bedeuten. „für uns", wie es kein anderes wie dem Rot und der Zeit, so auch der Kau. gebe als eine. andere Kausalität. Rot gibt, obgleich, salität. Sein — „für sich". ein unabhängiges. muss.. entsprechen. wer dieses wahrnehmen könnte, darf nicht das Be Es sind Tatsachen, die nicht stehen einer Kausalität aussagen. Der Kausalrelation als wieder Ursache genannt werden können. solcher kommt also, wie der Zeit, in der zweiten Realität weder Aber auch,. noch ein Bestehen,. ein Existieren. als in. Sein. meiner. zu.. Psyche. überhaupt heisst,. Das. wie Zeit- oder Raumrelationen,. verhältnis,. kein anderwärtiges dass das Kausal. nur vom Psychischen,. resp. Physischen ausgesagt werden und dass es auf Vorkommnisse in der zweiten und solche zwischen zweiter und erster Realität gar keine Anwendung finden kann. Demnach. müssten, wie die bisher angenommenen metaphysi. schen Realitäten,. so. natürlich. wofür ja auch alle Gründe sprechen,. unbestimmt gelassen werden, die. überhaupt. die. zweite. Realität. selbst. erhalten. unbestimmt. Wir können in ihr nicht in unserem Sinne differenzieren,. wollen.. uns in ihr nicht nochmals in diesem Reich. ist nur. orientieren. wollen; jedes Konstruieren. Wiederaufbauen. ein. der ersten Realität.. Wir sagten, wenn selbst im Reiche der Erscheinungen Ursachen andere selbst. völlig. auch die der Kausalrelation. gleiche Wirkungen. Grundlagen, die. z.. B.. Gleichheitsrelation. haben können,. Ungleichheit bedingen;. warum. sollen. in der zweiten und. andere. wie viel. nicht. Realität mehr gilt.

(20) DIE UNABHÄNGIGEN REALITÄTEN. dies noch von. und ihr Verhältnis ordination. in Anwendung auf die zweite. der Kausalrelation zur. zu den psychischen. alität durchaus. unbestimmt. ja auch als psychisch. Wenn — von der Ko Vorgängen abgesehen — jene Re. ersten Realität.. gelassen werden. soll,. so. angenommen werden können.. müsste sie. Dann müsste. zwei sich stossenden Kugeln zugeordnete Reale auch ein psychisches Vorkommnis sein können, das aber dann in gar keiner Weise mehr notwendige Succession zweier Realitäten bedeuten kann. Und es helfen hier auch keine Arten von Erklärungen des Wirkens, besonders der. aber das der physischen. Ursache,. z. B. bei. zweiten. weder mittels eines „Grenz auf die erste Realität, begriffes" noch mittels des Bildes von der Brücke mit einem Pfeiler in der zweiten Realität. Und trotz alledem werden wir, der Kürze wegen, auch ferner. hin, wie bisher,. von der. zweiten. Realität. gänge in der ersten sprechen können. suchen wir, wie in den Vorgängen. der Vor. als Ursache. Unserem. Denken. der Körperwelt,. gemäss. zur Orien. tierung immer Antecedenzien , womöglich Notwendigkeiten, und denken in dieser Form, was ihnen im Reiche des Unvorstellbaren entspricht; fassen. denn wir können ja auch bloss sprechen,. können.. Orientierung. kann es aber hier nicht mehr geben. und der Ausdruck Ursache ist falsch; wir werden nur verwenden können, wie wir vom Aufgehen sprechen.. Übrigens. als abhängig vorgehen,. sein,. wie wir auf. ist er nicht entsprechen,. geschehen, verändern. ihn. immer. der. Sonne. unzulässiger als jeder andere, affizieren, analog sein, spiegeln, usw.. Wenn nun aber die Kausalrelation der zweiten Realität nie zukommen kann, wie können wir auch nur sagen, dass wir von dieser irgendwie abhängig seien, was uns doch zu unserer Orien tierung in der ersten Realität unentbehrlich ist — wenigstens so wie die zweite Realität selbst. Was ist es eigent lich, das wir von ihr dann noch brauchen? Wie kann sie sich Nun, wir müssen mit dem Fragen und überhaupt manifestieren? Erklären, wie allerorts, auch hier einmal aufhören. Wenn es uns, trotz aller Bemühungen, unmöglich ist, das. unentbehrlich. Commercium. zwischen zweiter und erster Realität unter dem Bilde. des Wirkens vorzustellen,. so muss ein. solches Commercium,. da. wir doch auch den Solipsismus für einen Irrtum halten, als letzter D. h. also, obwohl beide Sachverhalt hingenommen werden. 9*.

(21) ANTON ÖLZELT-NEWIN. nicht. Realitäten. wie rot und. isoliert sein können,. gegeneinander. grün vor dem Vergleichen,. doch durch. so ist diese Nichtisoliertheit. positive Bestimmungen, ausser, wie wir sahen, mittels des Not aus dem Reiche des Erfahrbaren weder zu wendigkeitsfaktors, beschreiben behauptet, bei Tönen. noch. zu erklären.. Damit. ist ja nichts schlimmeres. als wenn ich den Unterschied zwischen hoch und tief für eine letzte Tatsache halte und jede weitere Be. schreibung,. Erklärung, durch grössere oder kleinere ablehne. Am verständlichsten wäre es, diese. geschweige. Schwingungszahlen. Art Erfassen. der. zweiten. Realität. zu nennen,. Wahrnehmung1) einen Sachverhalt. darstellt,. berechtigt ist, jedenfalls. durch. das Ich. metaphysische. womit angedeutet würde, dass diese der nach meinem Dafürhalten — das. so lange die Wissenschaft. ihn überhaupt. — von allen uns vorstellbaren Erlebnissen toto genere verschieden ist. Es ist dies — die Notwendigkeits annahme unberücksichtigt gelassen — ein Sachverhalt sui generis nicht. erklären. von. mehr,. kann. welchem. auch. gar nicht. gerade nur eine Kausalrelation. einzusehen. ist,. warum. er. sein müsste, wie sie der Realismus. will oder braucht für seine Vorstellungen von Veränderung und Dieses negative Ergebnis genügt aber durchaus Abhängigkeit. dem Zwecke der Annahme einer zweiten Realität. Auch Kants „Ding. an sich". kann, ohne in einer uns vorstellbaren. stehen, seinen orientierenden haupt sein. kann,. ohne vorstellbar. diesem Sinne wohl. gerechtfertigt. ob die hier vertretene. Annahme. Grenzen. zu sein,. und. an. Erkenntnis. Kant scheint in. Vorstellbarkeit betreffend,. dass auch keine andere Hypothese. unserer. zu. es über. werden zu können, gleichviel die seinige ist oder nicht.. Es ist übrigens, diesen Mangel zu betonen,. Relation. Zweck erfüllen, so gut als. hier. weiter. es. vermag,. hinauszuschieben.. die. Es. möge dies noch an zwei der wichtigsten Beispiele angedeutet werden. 1. Modifiziert man die bisher ausschliesslich besprochene ') Im ursprünglichen und im Sinne des naiven Realismus, der ja auch unabhängige Existenz erfassen will, und nicht im Sinne jener modernen Theorien, die nur an eine Realität glauben. Als ich einstens diesen Terminus Höfler, dessen ausführlichen Kritiken diese Arbeit wertvolle Unterstützung verdankt, vorlegte, schlug er vor, eher von einer simultanen Kausalität zu sprechen. Ich weiss nicht, ob er das jetzt noch wollte und ob er diesen Begriff jetzt noch als Kausalität bezeichnen möchte; immerhin bliebe auch dann die Notwendigkeit übrig, deren Annahme eine Einigung anbahnen könnte. eine.

(22) DIE UNABHÄNGIGEN REALITÄTEN. „Kausalhypothese"1),. determiniert. resp.. man. den. 133. Begriff. der. Realität, indem man sie als psychisch annimmt, so ändert das durchaus nichts an dem hier in Frage kommenden Problem.. zweiten. Das Kausalverhältnis ist auch dann unmöglich,. gleicherweise. wie. Darüber täuscht nur. zwischen nicht psychischen zweiten Realitäten.. hinweg, dass der zweiten Realität, als einer für sich schon Zeitvorstellungen zukommen können.. die Voraussetzung. psychischen,. Da aber diese Zeitanschauung Realität das. ist,. doch. so ist auch hier jede Möglichkeit. nur in einer einheitlichen. auch die Aussage die dabei. „Antecedens". vorausgesetzte. dieser zweiten nur. nicht die meines Ichs,. der ersten. des Vergleichens,. Zeit geschehen kann,. illusorisch.. also. Sie ist es ebenso wie. Hoffnung, von einer Wahrnehmbarkeit. psychischen. Realität. sprechen. zu können,. da sie. für sich selbst,. aber für mich so wenig wahrnehmbar sein fremde Ich. Eine psychische zweite Realität. als jedes für die Wahrnehmbarkeit keine andere Rolle als die nicht spielt könnte,. Sie kann z. B. die Empfin psychische, als jedes „Ding an sich". dung rot erregen, aber ich könnte dann bloss sagen, dass diesem von mir erfassten Rot ein mir analoges Ich entspricht.. Wollte man aber gar sagen, diese zweite Realität könne ihr Wirken selbst wahrnehmen, so hiesse dies höchstens, dass für existiere, nicht aber für mich. Übrigens sie das Kausalverhältnis ist auch das unmöglich, da dann die frühere Schwierigkeit für die Ursache jetzt wiederkehrt für die Wirkung, das Konsequens, für die der das ja dann wieder eine andere zweite Zeitanschauung, ersten Realität, nie aber eine einheitliche Zeit in Frage käme.. Es träte bloss die verkehrte Sachlage ein: die Wahrnehmbarkeit der ersten durch die zweite Realität. In Kants Sprache: Das psychische Ding an sich müsste mich wahrnehmen können mittels urteilen. Die seiner Zeitanschauung und über ein Antecedens bleibt also auch hier nur eine Bezeichnung einer Kausalrelation bildliche. Und nicht anders steht es und ebensowenig ist etwas zu erhoffen, wenn man bei diesem Verhältnis von Willens- oder spricht — auch diese bedeuten ohne Zweifel Assoziationsvorgängen bloss eine Analogie.*) halber, diese unzulängliche Benen *) Wir wollen ihr hier, der Kürze nung, zum Unterschied von der ebenso unzulänglich als Parallelismus hypothese und Monismus bezeichneten Lehre, belassen. phil. Schriften. Die letzten Zeilen der Seite 47 und die *) Kleinere.

(23) ANTON ÖLZELT-NEWIN. In. dieser Weise. ist also. auch entschieden,. was es heisst,. wirkt oder wirkt nicht auf Physisches, und umgekehrt. Ich kann mir, wenn unwahrnehmbar, nie Ante cedens werden. Es kann also schon deshalb bloss von meta physischen Vorgängen zwischen ihm — dem Psychischen — und der Realität seines Körpers — dem Physischen — die Rede sein.. Psychisches. Ein. fremdes. Sinn kann dieser Redeweise mir. selbst. nur gegeben werden, wenn ich von und meinen Willensakt Antecedens meiner. spreche. Armbewegung nenne. Aber, alle sonstigen Voraussetzungen dieser Behauptung zugelassen, muss auch in diesem Falle ein meta physischer. Vorgang zwischen. meines Körpers zugrunde. meinem. Ich. und. den Realitäten. liegen, wenn mir dieser mehr als blosse. Vorstellung sein soll. Natürlich gelten diese Argumentationen der Gleichzeitigkeit 2.. genau so wie von der Succession.. Wird für. das. entweder,. als „Identitätsannahme",. oder sie reduziert. wohl. psychische. angenommen,. möglich. jenem sein. so. und. erster. führt diese. auf ebensolche Schwierigkeiten. in Frage kommende. Monismus,. neben. gegenüber,. dürfte;. Theorie ist der soge. dem Neukantianismus. am besten ausgedachte Hypothese. Vorzüge,. zweiter. sich auf die Kausalitätstheorie.. Die hier zuerst nannte. Verhältnis zwischen. die Parallelismushypothese. Realität. von. der Gegenwart,. die Entscheidung. wenigstens. nicht,. die. über deren. noch. lange nicht ehe beide weit mehr im. Detail ausgedacht sind.1) Jene Theorie behauptet, psychische Vorgänge des Welt-Ichs — doch nur wieder eine zweite Realität — seien per se Vorgänge in den Individuationen,. seien identisch mit denen in dem einzelnen. Ich, in der ersten Realität. Das ist aber, wie auch gewöhnlich die nur zugestanden wird, bloss eine unadäquate Ausdrucksweise, ein Analogon sein soll zu dem völlig unbestimmt gelassenen Verersten von 48, wie die entsprechenden Stellen in der Kosmodicee, bedienen sich also auch einer ungenügenden Ausdrucksweise. ') Ein Hauptgrund, warum die allgemeine Entscheidung über die brauch barste metaphysische Hypothese noch lange nicht fallen dürfte, ist, dass die physische Seite der Frage, die Konstruktion der Materialität keine kleineren vor allem auch Sache der bietet und wie die Kosmologie, Schwierigkeiten Naturwissenschaft ist. Diese aber ist bekanntlich, schon mit Rücksicht auf die Bedürfnisse ihrer einzelnen, meist unbekümmert um einander arbeitenden Disziplinen, im Augenblick noch nicht einmal sich klar, ob sie eine kon tinuierliche oder diskrete Materie braucht..

(24) r35. Denn, von den Schwierigkeiten von Abgrenzungen in einer Einheit und einer widerspruchslosen Bestimmung des Inist doch eine Wahrnehmung abgesehen, dividuationsprinzipes die ich jetzt mache, nicht identisch mit einer Vorstellung eines unter Umständen auch zugleich die Vor Welt-Ich. Diese soll Individuen sein, während ich nur um meine Vor vieler stellung gänge, von einem Welt-Ich aber nichts weiss, das hinwiederum ja. -1). hältnis.. seinerseits um alles Geschehen. wissen soll.. Überdies. scheint hier. auch der Annahme eines Dinges an sich für das Ich*), mit ihren oder grösseren Klarheiten, gewiss nicht kleineren Schwierigkeiten kaum zu entrinnen.. Viele nun,. auch in dieser Hypothese zu können,. betreffs letzter Tatsachen,. die glauben,. die also. einmal auftreten, mehr Licht bekommen. entschliessen sich auch hier, ein Kausalverhältnis. an. zunehmen. Das Welt-Ich soll auf die einzelnen Individuen wirken und die Analogie, besonders zu Willensvorgängen — wobei doch wieder nur Abhängigkeit,. wird — tritt. als. vom Ich einer Tonwelle, gedacht. event.. erklärend. ein.. Damit ist aber wieder. frühere Fall eines Kausalverhältnisses gegeben, über dessen Unzulässigkeit. Mit dieser letzten ist übrigens. Auffassung. nur der. zweier psychischer Realitäten schon gesprochen wurde. der. Parallelismushypothesen. auch eine grosse hier zu betonende Übereinstimmung. der drei scheinbar. am schroffsten. sich gegenüberstehenden. Hypo. thesen, wenn sie — vielleicht konsequenter — ausgedacht werden, gegeben: Der Kants, der Neigung zeigte, das Ding an sich als psychisch aufzufassen — was für die Erklärung des „Entstehens" des Psychischen wichtig sein könnte, der Spinozas, wenn er —. — die Substanz als psychisch angenommen auch die Rolle eines hätte, und der Berkeleys, dessen Gott Und alle diese drei paradig psychischen Dings an sich spielt. konsequenter. ja. gewiss. matischen Systeme nach. Frage. der Geschichte. den Beziehungen. der. gleich. ratlos. unabhängigen. gegenüber Realitäten. der zum. Geiste, die doch jedes erklärt zu haben glaubte!. *). Abhandlung und Kosmodicee: Die Voraus phil. Schriften, sittlichen Weltordnung. Möglichkeit, auch im richtigeren als dem Kantischen Sinn, vornehmlich um die Realitäten des Physischen handelte, nie gefunden hat. 3.. '). Kleinere setzungen einer Welche hier, wo es sich Berücksichtigung.

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