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iv^ ^. \r 6.^^' st^^" 'K, ^_^ '^^

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(2) Boston Medical Library 8 The. Fenway.

(3)

(4)

(5) Die Cholera-Epidemie in. Hamburg. 1892. ^. Beobachtungen und Versuche über Ursachen, Bekämpfung. und Behandlung der asiatischen Cholera. Dr. Ferdinand Hueppe, Professor der Hygiene an der deutschen Univer^iiät in. und. Else Hueppe.. Berlin 1893.. Verlag von August Hirschwald. NW.. Unter den Linden 68.. Pnig,.

(6) '/,Jf.^S/..

(7) Vorwort. Die vorliegenden Untersuchungen über die Choleraepidemie in. Hamburg. schon. sind. theilweise. sprechend. dieselben. ich. lasse. in. der Berliner. klinischen. Mehrfach geäusserten Wünschen. Wochenschrift erschienen.. hiermit in erweiterter. ent-. Form. er-. scheinen.. Bei. Eigenartigkeit. der. Gegensätze in Bezug rische Seite. auch. wieder. einmal. der organisatorischen Seite In. nur. nicht. sondern. enthält,. dass oft in. wurden zunächst bloss gestellt,. im. geltend. dieser Hinsicht zwischen der. zu. gemachten. ermitteln. diese. und. die zu. aus. entbrannte,. in schroffster. politischer. Hygiene. Tage getretenen Schwächen. darzustellen,. groben Winke. von Berlin. der. Bm-eaukratie. Weise. die andere Richtung vielfach gar zu sehr. Gewände diplomatischer oder. Ich habe versucht,. socialen. Probleme auch nach. Mängel der Autonomie. die. während. die. unerwarteter Weise beleuchtet.. von Hamburg vertretenen Autonomie und. Hamburg. alten. dass. die wichtigsten. diese. sie. dem harten Kampfe, der nach. gegen. die. Es musste diesmal. schroff hervor.. öffentliche Gesundheitslehre. Aufgaben. traten. wissenschaftliche und organisato-. zum Bewusstsein kommen,. Kreisen. weiteren. Epidemie. dieser. auf die. in. der Hoffiiung,. der „Polizei der Natur". auftrat.. objectiv. dass diesmal. nicht. so. schnell. wie sonst vergessen werden. Deutlicher als früher trat diesmal hervor, bei. der Verbreitung. der Cholera. betheiligt. dass das Wasser. ist.. Ob man. sich. aber deshalb zu der längst spruchreifen und längst von mir be-.

(8) gründeten frage. und geforderten gesetzlichen Regelung der Wasserwird?. aufraffen. —. wurden. Die Lehren der Cholera. bis. jetzt leider stets schnell vergessen!. Noch. deutlicher. war. ansteckende Krankheit. dem. dass die Cholera entschieden keine. es,. dieser Hinsicht. In. ist.. neue Thatsachen. bisherigen Beweismaterial. scher und experimenteller Art. hung. zur Cholerafurcht zu einer gefährlichen. tiefen. nachdem. zu. epidemiologi-. zugestutzte Erzie-. Maassnahme.. Schädigungen von Handel und Grewerbe müssen. aufhören,. ich. Aus diesem Grunde. hinzufügen.. bakteriologisch. wird die neuerdings beliebte,. konnte. sich auch das bakteriologische. Die. endlich. Deckmäntel-. chen für diese Maassregelungen ganz defect gezeigt hat.. Auch. die Desinfection. hinausgeschossen terial-. noch. ist. und hat zu. und Geldverschwendung. bei der. meine Frau. bis. dieser Gefahr hinweisen,. eine. ge-. der Desinfection übergeord-. nete Bedeutung zurück uud. auf. und nutzlosen Ma-. Die Reinlichkeit. geführt.. winnt mehr und mehr ihre frühere,. konnte. überall über das Ziel. fast. einer oft sinn-. Bekämpfung des Schmutzes. jetzt. wenig beachtete Seite. durch welche die. fast verloren. gegan-. genen Beziehungen zu den socialen Aufgaben wieder hergestellt erscheinen.. Nachdem. es. studien endlich in. vergebens. mir. auf Grund. meiner. Hamburg gelungen. gesuchte Choleragift. bei. ist,. experimentellen Vor-. das. bis. dahin stets. an Cholera leidenden Men-. schen darzustellen, haben die den Arzt specieller interessirenden Seiten der Cholerafrage eine viel sicherere Grundlage. auf der sich auch die Bestrebungen mit grösserer Zuversicht aufbauen.. bekommen,. zum Behandeln und Heilen.

(9) Inhalts-Verzeichniss.. I.. II.. Epidemiologie von. Ferdinand Hueppe.. Die Krankenanstalten, Experimente Choleratherapie von. III.. Zum. persönlichen. Else Hueppe.. mit. Cholerabakterien. und. die. Ferdinand Hueppe.. Gesundheitsschutze. und. zur Krankenpflege. von.

(10) Digitized by the Internet Archive in. 2011 with funding from. Open Knowledge Commons and Harvard Medical School. http://www.archive.org/details/diecholeraepidemOOhuep.

(11) I.. Epidemiologie.. Von Ferdinand Hueppe. Bei den Cholerapandemien, die Deutscliland bedi'oht haben,. Male vorgekommen, dass einzelne Orte fern und Choleraherden ergriffen wurden, ohne dass Deutschland im übrigen eine Neigung zur Entwicklung von. ist. es schon einige. den Landesgrenzen. Cholera zeigte. So wurde 1865 Altenburg von Odessa aus. doch. kam. es nur zu einer. inficirt;. unbedeutenden Epidemie im Pleissethal. Altenburg und Werdau. In der Nähe des bevölkerten Mainz und bei ganz unbehindertem Verkehr mit demselben hatten 1886 die Dörfer Finthen und Gonsenheim eine Epidemie, deren Einschleppung nicht sicher ermittelt werden konnte, während die nächsten Choleraherde in Ungarn und Italien waren. Trotz vollständig freien Verkehrs erfolgte keine Ausbreitung der Seuche und Niemand wird den damals viel zu spät getroffenen und höchst unvollkommenen Desinfections- und Sperrmaassregeln irgend welchen Werth für die Localisation der Seuche beimessen können. Im August 1892 hatte Hambui'g das Unglück, unerwartet von einer schweren Choleraepidemie heimgesucht zu werden zu einer Zeit, als die nächsten Seuchenherde in Russland und Frankreich, also so weit entfernt waren, dass thatsächlich keine einzige deutsche Stadt gleicher Entfernung von den Herden schon auf einen ernsten Ausbruch der Cholera ganz vorbereitet war. So sind z. B. die trefflichen Einrichtungen im in. Ki'ankenhause Moabit in Berlin erst. Hamburger Epidemie. unter. dem Eindrucke. der. Leben getreten und ähnlich war es so ziemlich überall in Deutschland und Oesterreich. Will man die epidemiologisch-organisatorische Seite der Frage unbefangen beurtheilen, so muss man dies ausdrücklich und von vorn herein hervorheben, um objectiv vorgehen zu können und sich gegen ins.

(12) —. —. -2. den Vorwurf unberechtigten Tadels zu schützen. Einer ähnlichen Ueberraschung gegenüber würde man sich auch in sämmtlichen anderen Städten anfangs der Seuche nicht ganz gewachsen ge-. und. zeigt haben,. einfach in. Andererseits. wurde.. ignorirt. Hamburg. gar zu billige Weisheit, wenn dies später. es ist. hat. die Choleraepidemie. so schwere Unterlassungssünden ans Licht gebracht,. dass eine Aenderung vieler bestehenden Einrichtungen unabweislich. Die unbefangene Darlegung dieser Verhältnisse dürfte. ist.. aber auch. um. so nöthiger sein,. Mängel. niss der. Da. mich. man. als. an. ernstlich. nur bei voller Kennt-. die Abstellung. derselben. heran-. Monat September in Hambm^g aufgehalten, die anfängliche Kopflosigkeit noch in vollem Grange gesehen habe, aber auch Zeuge war, in welcher opferwilligen und energischen Weise man sich allmählich zu praktischen Maassnahmen aufraffte, und da ich mir vorher und treten. kann.. ich. den. nachher die Schutzmaassregeln angesehen etwas. habe,. dürften. an vielen Orten. die. sich. Deutschland. Ich werde mich streng an die. wirklich. auf die Hamburger Epidemie. Ich muss dies betonen,. beziehen.. in. folgenden Mittheilungen vielleicht. die. Aufklärung beitragen.. zui'. Dinge halten,. ganzen. weil es in Deutschland. mehr. im Auslande und jetzt noch mehr als früher geradezu ein Sport geworden ist, sich die Epidemien darauf hin anzusehen, als. ob. sie. Koch's oder Pettenkofer's Ansichten. zu. Thatsachen der Epidemie treten. passen.. Die. damit von vorn herein in den. der Doctrinen und diese haben keine Veranlassung, auch. Dienst. andere und eventuell vermittelnde Ergebnisse der Beobachtung und. Forschung zu beachten oder zu verwerthen. So musste es komdass auch bei der vorjährigen Epidemie die alten Gegen-. men,. sätze,. zum Theil. in. den Aussagen ihrer Vertreter. selbst,. unver-. mittelt auf einander platzten:. Ist die Cholera miasmatisch oder contagiös? Haben die Sperren gegen Hamburg Deutschland vor der Cholera geschützt oder Regen- und Bodenverhältnisse? Hat die Desinfection oder die Assanirung den Schutz gebracht?. Wenn teriologie. auch schon 1886 verwerthet. untersuchungen. Hamburg worden.. in. Ich. zu. in. wurde,. sichern,. Finthen und Gonsenheim die Bak-. um so. grösserem Maasse will. deshalb,. in. ist. vom. Deutschland dies. doch. geschehen. die Cholera-. erst diesmal. oder. geschichtlichen. in. doch versucht. Gange abwei-. chend, zuerst die bakteriologischen Ermittelungen anführen,. die.

(13) :. — diesmal. geltend. 3. —. gemacht wurden, um angeblich sicher Stellung zu nehmen. Der Kommabacillus ist, wie. für die eine Ansicht. Pettenkofer einmal. meinte,. Cunningham. das. eigentlich. und nur Klein. der ganzen Cholerafrage. in Calcutta halten ihn für. Nebensächliches.. Auf jeden. Fall. in. einzige Sichere in. London und D. D.. etwas ätiologisch ganz. glebt es. keine Cholera ohne. Kommabacillen.. Zum. Verständniss. ErkranknngsAbfalle. und. gebe. ich. zunächst. Sterblichkeitsziffern. der Epidemie.. vielleicht die letzten. In. Folge. bis. eine Uebersicht. von Nachmeldungen. Bis 20. August 21.. 22. 23. 24. 25. 26. 27.. 28. 29. 30. 31. 1.. n n. n n n « n n n. n 51. September. 2.. «. 3.. «. 4.. ». 5.. H. 6.. M. 7.. M. 8.. «. 9.. n. 10.. n. 11.. n. 12.. n. 13.. n. 14.. n. 15.. n. 16.. ??. 17.. 11. 18.. n. 19.. 11. 20.. n. 21.. 11. 22. 23. 24. 25.. dürften. Zahlen später noch etwas geändert werden,. ohne dass dies aber den Werth der Zahlen im Glänzen. Am. der. zum unverkennbaren. 11. n 11. 11. Erkrankungen 85 83 200 272 367 671 995 1102 1028 980 1081 857 842 810 780 679 580 490 422 353 402 439 354 384 293 314 316 398 337 222 233 217 194 165 138 64 70. Todesfälle. 36 22 70 111 114 192 318 455 428 393. 484 395 394. 478 439 293 281 258 225 160 155 178 150 142 129 103 141 141 117 110 110 87 79 55 67 30 31. alterirt..

(14) Wenn eine Epidemie so explosionsartig Hamburger nach den vorliegenden Zahlen, so Verdacht. stets sofort. Wasser,. wie das. mien bekannt. auf ein. sich. der. Medium. trotzdem auch derartige explosionsartige Epide-. sind, in. denen das Wasser. setzt voraus, dass die Infection bei der. und. lenkt. allgemein verbreitetes. so. als Infectionsvermittler. ziemlich sicher ausgeschlossen werden konnte.. erfolgt. wie die. auftritt,. dies darf ich. wohl. Dieser Verdacht. vom Munde. Cholera. Emmerich. trotz. als. die. aus. allein. Annahme bezeichnen. Für jeden Kenner der HamburVerhältnisse kam nun erschwerend der trostlose Zustand. zulässige. ger. des Hambui'ger Wasserwerkes. welches. hinzu,. seinen officiellen. Namen der Hamburger Staats-Wasser- Kunst daher zu führen dass. scheint,. es bei. dem gegenwärtigen Zustande. technik in der That eine Kunst. der Wasser-. einer Stadt ein so unquali-. ist,. Wasser zuzumuthen und zuzuführen. Welche bakteriologischen Beweise wurden nun. ficirbares. die Infection der Wasserleitung wahrscheinlich zu. muss vorausschicken, dass nach der. Annahme 16.. Hamburg. Nacht vom. in der. kranken hat. der. zum. 17.. kam. hat,. August mit reinen Ge-. 18.. New- York. in. mit Cholera-. Die erste sichere Diagnose auf Cholera wurde bak-. an.. teriologisch. 15. bis. Der Dampfer Moravia, welcher. erfolgt sein dürften.. sundheitspässen verlassen. um. bis jetzt wahrscheinlichsten. Hambui'g gegen den. die ersten Cholerafälle in. August. geliefert,. machen? Ich. im Krankenhause. am. erst. 22.. August gestellt und Kraus an diesem. angegriffene Medicinalinspector. viel. Tage amtlich dem Senate das Bestehen einer Choleraepidemie angezeigt. Wie es unter diesen Umständen möglich war, dass. am Hamburg noch. erst mit. 25.. die. „Normannia". mit. reinen Gesundheitspässen. verlassen konnte und dass die offiziellen Publicationen. dem. 25.. August begannen, erscheint nachträglich unbe-. war damals aber weniger überraschend, wenn man erdass zur Zeit der Höhe der Epidemie, am 27. August, noch. greiflich, fährt,. Verhandlungen mit dem Polizeisenator über die Feier des Sedanfestes stattfinden konnten!. Man. hatte. eben trotz der amtlichen. Meldung der Fachorgane höheren und entscheidenden Ortes anfangs nicht das geringste Verständniss für die Bedeutung der Thatsache. In Altona. datirt. dessen Diagnose durch. Koch. bereits. am. 22.. der. erste. sichere Fall. Weisser war am. vom. 19.. August die Culturen dieses Falles. demonstrirt wurden, und dass. die. August,. 21. so sicher, dass. von. in Berlin. preussische Regierung schon.

(15) unter. dem. Auch. in. 22.. August. Maassnahmen anordnete.. alle erforderlichen. Wilhelmsbui'g. ist. vom. der erste Fall. jetzt so wichtig erscheinende. Die uns. 19. August.. Diagnose der ersten. besonderen Schwierigkeiten,. Fälle begegnete. Generationen der Aerzte in Deutschland. weil die jüngeren. 1866 resp. 1873 die Cholera klinisch nicht kennen, weil aus demselben Grunde die jüngeren pathologischen Anatomen auch bei den Sectionen nicht mit voller Sicherheit. seit. vorgehen konnten. In diesen beiden Punkten, der können aber ausserdem Ver-. Klinik und Autopsie der Cholera,. wechselungen mit ähnlichen Krankheiten unterlaufen, so dass die bakteriologische Prüfung als Ergänzung erforderlich bleibt.. Aber wenn sie in 24 bis 48 Stunden entscheidend geführt werden kann. Ausserdem kann sie, wenn es sich um die Untersuchungen des Stuhles handiese letztere dauert bisweilen zu lange,. versagen, wie ich in sehr zweifelloser Weise mich in einem. delt,. ganz typischen Falle. am. selbst. sichersten,. gegen. sich,. so. überzeugen konnte.. hat. sie. und weiter. doch,. allein. Ist die Bakteriologie. angewendet, die Dauer. verbreitete Kenntnisse der Klinik. Cholera würden früher den Verdacht rege gemacht haben.. Erkennung der ersten Fälle bei Befallen. eines. Landes wird. der. Die oft. schwierig bleiben.. Eine regelmässige bakteriologische Controlle der Hambui'ger. Wasserleitung bestand bis dahin nicht und im Elbewasser und in der Leitung sind vor, zu Anfang und auf der. gegen. bis. Ende. September. und nicht gefunden. Höhe der Epidemie nicht gesucht. Kommabacillen. worden.. Der bakteriologische Beweis kann übrigens nur dann als richtig erbracht gelten, wenn einmal vor einer Epidemie die Cholerabakterien ermittelt sind und sich an diese so nachgewiedie Epidemie anschliesst. Im Verlaufe müssen unter Verhältnissen, wie sie in Hamburg bestehen, Cholerabakterien sicher in die Elbe gelangen, da die anfangs, mindestens bis zum 25. August, ganz undesinficii'ten Excremente durch die Kanäle direct in die Elbe. senen. Bakterien. auch. einer Choleraepidemie. gespült wurden. Ist. wenigstens dieser Beweis gelungen?. ihn indu-ect erbracht zu in. haben,. nachdem. er. Lubarsch glaubt am 11. September. Boizenburg im Kielraumwasser (Bilgewasser) eines von Hamausgegangenen Dampfers, auf dem am 8. September ein. burg. Kind an Cholera gestorben war, Kommabacillen nachgewiesen hat. Er glaubt als wahrscheinlich annehmen zu sollen, dass die.

(16) dem Elbewasser. Bacillen aus. in. Hamburg. in das Bilgewasser gelangt. von aussen. dui'ch Undichtigkeiten. sind. und dass. sie. nicht. dem kranken Kinde auf dem Schiffe in das Schiff Nach den von Lu barsch gegebenen Daten ist das. unmittelbar von gelangten.. mehr. als unwahrscheinlich,. obachtung. und. thatsächlich nichts. es ist. dass das Kielraumwasser eines Schiffes, enthält, dieselben. deshalb. aus. wenn. dieser Be-. entnehmen, als. sicher zu. weiter. Kommabacillen. es. auch weiter transportiren kann, dass also die. Cholera zu Schiffe reisen kann.. Lubarsch. hält dies übri-. gens selbst für das einzig Sichere bei seinem Falle.. Der zweite Beweis rührt sogar erst vom Ende des Monats Es soll, wie ich berichtet bin, gelungen sein, indu^ect den Nachweis zu führen, dass im Filtersande des Altonaer Da Altona Wasserwerkes Kommabacillen vorhanden waren. sein Wasser unterhalb Hambui^g und Altona bei Blankenese der Elbe entnimmt, so können sie nur aus dem aufgepumpten ElbeOctober her.. wasser in die Filter gelangt. sein.. Diese ans. dem. Filtersande aus-. gewaschenen Kommabacillen sollen mit dem Abwasser der. Filter-. wäsche und durch dasselbe Veranlassung zu einer isolirten Hausepidemie in Blankenese gegeben haben, durch die eben der Verdacht auf das Filterwaschwasser gelenkt wurde. Mit der Epidemie in Hamburg und Altona hat dieser Nachweis post festum nichts zu thun. ist es C. Fränkel gelungen, im Hafenwasser von am Rhein Kommabacillen nachzuweisen, nachdem vor-. Endlich. Duisburg her. die. Excremente. langt waren.. eines Cholerakranken. in. das Wasser. ge-. Eine Epidemie hat sich an diese Bakterien nicht. angeschlossen, also das gerade Gregentheil. des Erwarteten. trat. der als „verseucht" nachgewiesene Fluss hat keine Cholera veranlasst. Mit Koch's Fall, bei dem im Verlaufe einer localisirten Epidemie in einem Tank in Indien Kommabacillen gefunden worden waren, beweist dieser Fall zunächst gar nichts weiter, als dass man unter Umständen, aber nicht einmal sonderlich leicht, im Wasser, in welches Kommabacillen gelangt waren, auch gelegentlich Kommabacillen nachweisen kann. Fränkel giebt ausdrücklich an, dass er aus demselben Wasser 2 Tage später keine Kommabacillen mehr cultiviren konnte. Er fand also, dass die Kommabacillen in diesem Nährboden der Concurrenz mit anderen Mikrobien (wohl bei Zimmertemperatur des Laboratoriums) nicht gewachsen waren. Kraus hatte schon früher ermittelt, dass die Kommabacillen in dem nicht ein:.

(17) Wasser. sterilisirten. gefunden,. dass. bei 10" rapide. die. Ich selbst hatte. absterben.. Cholerabakterien. sich. sehr. in. schlechtem. Wasser bei 16 bis 20" gelegentlich einmal, unter ständiger Abnach späteren Versuchen aber auch wahrnahme der Zahl scheinlich unter Verminderung oder Verlust der Virulenz und Infectionsfähigkeit bis zum 10. Tage nachweisen Hessen trotz. —. —. der Anwesenheit anderer Bakterien.. Ausserdem reisten die Kommabacillen mit den Schilfen und und mit den Schiffern von Hamburg vorwiegend stromaufwärts und nicht mit dem Flusswasser stromabwärts. Hiernach kann man ruhig behaupten, dass die Art, wie in in. diesem Jahre die grossen Flussläufe. als solche,. aber auch ganz. kleine reissende Gebirgsbäche Avie die Nette, ein Nebenflüsschen. vom. Rhein,. für. „verseucht" erklärt wurden,. Ziel hinausgeschossen. ist.. Man wird. vor. vielfach über das. dem Genüsse. eines sol-. chen Wassers warnen, da sich ein Laie wenigstens vermuthlich. von Kommabacillen nicht. Genuss. den wird. auch mehr zu beachten haben,. leisten will,. aber. man. dass es nicht sowohl. das Flusswasser, als die auf demselben fahrenden Schiffe und Schiffer sind, die die Cholera verbreiten. Man sollte deshalb die Sache doch etwas reiflicher durcharbeiten, da. die. in. hoher Blüthe stehende. gewohnheitsgemässe Unrein-. und. für die. Bildung. von secundären Choleraherden sehr wichtig sein. dürfte,. an den. lichkeit,. die. füi-. die Verbreitung der Cholera. meisten Orten nur im. Sommer durch. die Flussbäder eine zeit-. und sehr erwünschte Unterbrechung erfälu^t. wir aus den Epidemien doch auch wissenschaftlich lernen müssen, so habe ich nur ehrlich einzugestehen, dass die Bakteriologie uns bei Gelegenheit der Choleraepidemie 1892 ätiologisch nicht weiter gebracht hat, soweit der Nachweis der Wasserinfection zu führen war. Dies muss klar und unzweideutig weilige. Da. bekannt werden,. weil wir sonst der Gefahr. einer bakteriologi-. schen Mystik entgegengehen, die nicht geeignet. ist,. die bestehen-. den Unklarheiten der Epidemiologie zu beseitigen. Lassen sich nun epidemiologische Beweise für die Betheiligung der Wasserleitung, sit venia verbo, also der Staats- WasserKunst an der Epidemie in Hambm'g beibringen? Bei Gelegenheit der Typhusepidemie von 1885 86 hatte Simmonds gegenüber der damals in Hamburg allein herrschenden localistischen Auffassung mit Schärfe auf die Wasserleitung hingewiesen.. Ich selbst hatte 1887,. als. ich Gelegenheit hatte..

(18) mich. die Verhältnisse zu untersuchen,. des Wassers. Betheiligung. sehr entschieden für die. auch. allerdings. ausgesprochen,. auf. Ausnahmen aufmerksam gemacht. Noch mehr Reincke. Vor allem trat in Hamburg neben dem Wasser das locale Moment stets so in den Vordergrund, dass. that. einige locale. dies letztere. man. bei. Das Wasser wirkte. und Geestboden unterscheiden musste. allgemeinen. seiner. auf Geestboden,. auf Maischboden. Schlechtigkeit. auf beiden. trotzdem. zwischen Marsch-. mindestens. gleichem Wasserbezuge. trotz. anders als. seinem. mit. Proletariat. socialen Elend wohnt.. Die. Choleraepidemie. bis jetzt Orientiren konnte,. Geest an den im. auch. waren. nun diesmal,. soweit ich mich. ohne Rücksicht auf Marsch und. verschiedensten Theilen der Stadt aus und zeigte. Verlaufe. es anfangs. schäftigung. brach. derartige. keine. Ueberall. Localisation.. vorwiegend Schiffer und Arbeiter,. auf den Hafen wies,. deren Be-. und deren Angehörige.. ein sehr grosser Theil dieser Arbeiter. in. möglichster. Hafens und in dem berüchtigten Gängeviertel wohnt,. Dass. Nähe. ist. des. deshalb. keine Localisation im Sinne der Bodentheorie, weil auch die auf. dem Geest wohnenden. Arbeiter, welche. Abends. in die. Vororte zu-. rückkehren, auch dort die anfangs vorwiegend von der Cholera Befallenen waren.. welches. Das. locale. Moment auf dem Marschboden,. sich allein nachweisen lässt,. Beschäftigung am Hafen oder deutung,. die der. barorte spielt,. ist. in. liegt. Bei der Be-. Hafen im Leben Hamburgs und seiner Nachdieses. Moment aber. Wirkung kommt.. Da nun. Seuche befallen wurden und. in. dass. so wichtig,. über das Marschland hinübergreifen muss, zm^. nur in der localen. dessen Nähe.. wenn. es weit. es unmittelbar. nicht alle Leute,. die. von der. den verschiedensten Theilen der. Stadt wohnten, Hafenwasser getrunken haben,. so. wird. man. ge-. zwungen, noch nach einem andern unmittelbar auf das Eibwasser hinweisenden localen Momente zu suchen, welches über die ganze Stadt sich ausbreitet,. und das kann nur das an diesem Orte. aus der Elbe entnommene. Leitungswasser. Dieses Leitungswasser wh^d nicht in. sein.. nui' als. Gebrauchswasser. den Haushaltungen und auf den Strassen überall verwerthet,. kommt. nicht nur durch den Gebrauch beim Reinigen der und Essgeschirre und in der Küche auch indii^eet zmAufnahme, sondern es wird auch getrunken. In den besser situh'ten Ki'eisen geschieht das letztere allerdings wohl nicht, aber in den Arbeiterkreisen zweifellos, da der wirkliche Durst doch nur mit es. Ti'ink-.

(19) — 9 — werden kann — und die Temperatur war von Mitte. Wasser gestillt bis Ende August weit über dem. Mittel der Sommertemperatur, der. Durst also sicher sehr gross. Musste sich der Verdacht auf das. und Leitungswasser lenken, so konnte das nicht ganz auf den Gebrauch dieses Wassers zurückgeführt werden, da dieser Gebrauch in den guten Wohnungen sicher viel stärker war als in den Quartieren der Arbeiter, sondern das Wasser musste als Trinkwasser in Betrackt kommen.. Hafen-. allgemein. wurde bei allgemeiner Verbreitung über die ganze Stadt der viel Wasser verbrauchenden, aber kein Leitungswasser trinkenden besser situirten Kreise und das relativ starke ßefallenwerden der wenig Wasser gebrauchen-. Nur. so. das relative Verschontbleiben. den, aber das Hafen-. und. und Leitungswasser trinkenden. Schiffer-. Arbeiterki'eise erklärlich.. Wenn. sich der. Verdacht wegen des sofortigen Vorkommens. von Fällen an den verschiedensten Theilen der Stadt, wegen der. Häufung bei Rothenburgsort und wegen der sicheren Provieler früherer Fälle vom Hafen her, sofort auf das Wasser des Hafens und der Leitung lenkte, so ist dies begreiflich, wenn man den Zustand der Hamburger Staats-Wasserersten. venienz. kunst kennt.. Der Hamburger Hauptsammelcanal füi' die Abwässer und mündet an der Grenze von Ham-. Fäcalien, das Hauptstammsiel,. bm'g-Altona. in. Von. Elbe.. die. hier. aus wird dieser Schmutz. aber nicht einfach flussabwärts weiter geführt, sondern dies geschieht nui' zu der Zeit der Ebbe.. Der Schmutz. vielmehr. wii'd. zur Zeit der Fluth, wie ich selbst bei einem derartigen Schwim-. versuche 1887 gelangt. gesehen. Tag. jeden. so. habe,. flussaufwärts. sicher,. Stelle bei Rothenbui-gsort,. jahraus,. zurückgestaut. jahrein. und. zu jener. bis. an der die Hambui'ger Staats- Wasser-. kunst ihr Wasser der Elbe entnimmt.. Das Schmutzwasser. vieler. kleiner Siele gelangt sogar noch viel weiter stromaufwärts. Dieses. Wasser kann. nui'. zur Zeit der Fluth, muss also stets sicher mit. beladen in die Ablagerungsbecken des Wasserwerkes gelangen. Der Bedarf an Wasser ist aber so gross, dass in diesen Becken selbst für die geringe Vorreinigung. Fäcalstoflfen. durch. der Stadt. Sedimentirung. dessen. gelangt. Fäcalstoffen,. vorhanden Leitung,. das. direct. keine. ausreichende. Wasser, in. die. stets. Leitung,. Zeit. ist.. gemischt. mit. da. keinerlei. Das Wasser passirt nun nicht etwa sondern in jedem Hause befindet sich ist.. Li. Folge. Hamburger Filtration. schnell die ein. kleines.

(20) — dem. Wasserreservoir, in niederschlägt,. dass. so. —. 10. erst sich der. hier. Sclilamm aus dem Wasser aus den. verdächtigsten Stoffe. die. Häusern, die durch Aborte und Kanäle entfernt wurden,. zum Theil. Häuser gelangen und aufgespeichert und conserDas Wasser wird durch diese Sedimenth^ung in den Hausreservoirs für das Auge in der Regel so ungenügend gereinigt, dass noch ausserdem Hausfilter vielfach in Gebrauch sind. Das einzige Filter, welches bei einer Leitung aber etwas helfen kann, ist ein CentralfÜter und dieses fehlt von Anfang Dass solche Zustände schon aus ästhetischen Gründen gean. duldet werden konnten, erscheint jedem reinlichen Menschen unbegreiflich und in der That ist der Widerstand nicht von Der jetzt so viel geschmähte und verdächtigte Medicinalheute. rath von Hamburg, Dr. Kraus, hatte 1876 auf der Naturwieder. virt. in die. werden.. forscherversammlung in Hamburg gefordert,. Meyer hatte. wiederholt dafür verwendet und der Senat. sich. die Centralfiltration. öffentlich. hat sich der jetzige Oberingenieur. später. dafür. am. 7.. Andreas. September 1886. Der Grund, weshalb. entschieden.. man sich Pettenkofer 's. trotzdem alles beim Alten blieb, lag wohl darin, dass unter vollständigem Verkennen. über. die. Nothwendigkeit,. der Auffassung. listischen Auffassungen. man. zum Gebrauche und. einer Stadt. zum Reinigen reines Wasser. zuzuführen,. den Umstand. aus dessen loca-. zu Nutzen. machte,. dass. Hamburg stets und selbst bei der Typhusepidemie 1885/86 neben dem Wasser noch andere locale, dem Wasser angeblich übergeordnete Momente hatte nachweisen können. Inin. zwischen. hatte. Deutschlands,. der. wendigkeit erkannt,. sich. Referate beauftragt.. am. 16. Juni. und. technische. und. Vortrag. Wasserversorgungsanlagen. mich 1886 mit dem. er hatte. Erst 1887 konnte. hielt bei der. einen. Verein. die Noth-. mit der neuen Wissenschaft der Bak-. teriologie auseinanderzusetzen. entsprechen. fachmännische. einzige. der Gas- und Wasserfachmänner,. der. ich dieser Aufforderung. Jahresversammlung. „über. vom. die. in. Hambui'g. Beui'theilung centraler. hygienischen und bakteriologi-. schen Standpunkte".. auch. Da die dis dahin üblichen Koch 's neuer Maassstab,. Ki^terien. schen Tauglichkeit eines Wassers. ganz. versagt hatten,. die Beurtheilung. der. hygieni-. nach der Zahl der Bakterien. vorzunehmen, in seiner Fassung ganz verunglückt war und das Urtheil prophylaktisch begründen muss,. man. um zu verhüten,. dass eine Infection und Epidemie eintreten kann,. so.

(21) — war. —. Grund meiner Untersuchungen und der Erfahrungen. ich auf. der Praxis. 11. einem. zu. ganz. neuen,. einfachen. Standpunkte ge-. kommen, der später auch von anderen geäussert wurde. Auch der internationale hygienische Congress in Wien nahm im September 1887 meine darauf basirte Resolution einstimmig an,. so. von mir zuerst und ganz Standpunktes zum ersten Mal 1887 eine Eini-. dass thatsächlich auf Grund des. neu. eingeführten. gung. erzielt. wurde,. Einigung. von. besonders. die. zur Grundlage gewählt. überall bereits. in einer so. wichtigen Sache. den Wassertechnikern. ist.. ist. Diese thatsächliche. so erfreulich, dass ich. mich gern darüber tröste, dass meine damaligen Arbeiten über Wasserversorgung und -Beurtheilung viel gebraucht und wenig wurden. Ich forderte, indem ich zugleich die ganze citirt Wasserversorgung. das. auf. gung und Desinfection fections-Unmöglichkeit sich. lässt. Quellproblem und die Reiniim Boden begründete, die lll-. jeder. man braucht nicht zu warten, man kann den Brunnen ist; gefallen die. Wasserversorgungsanlage.. hygienisch-bakteriologisch bis eine. schliessen,. Diese Forderung kann. ist.. man. untersuchen. ehe das Kind. und principiell schon jetzt auch. Werke der Assanirung erheben. Von diesem neuen, überaus Standpunkte. aus. hatte. hinein-. aber schliesslich, wenn. Technik und Methodik noch weiter durchgebildet. sicher. Diese. und Epidemie ausgebrochen. stets. für. sein wird,. die. anderen. einfachen, stets durchführbaren. ich damals öffentlich in einer Fachver-. Vertreter Hamburgs beiwohnten, mein Hamburger Staats-Wasserkunst dahin abgegeben, dass ich 1887 das Hamburger Leitungswasser im gekochten, also desinficirten Zustande zum Reinigen der Fussböden für geeignet erklärte! Aber erst 1889, also nach zwei weiteren Jahren, wurde endlich eine Einigung zwischen Senat und Bürgerschaft erzielt und das Geld für die Centralfilter bewilligt. Die neue An-. sammlung,. Urtheil. der. über. officiell. die. lage liegt so sehr viel weiter stromauf, dass das Schmutzwasser des. Hamburger Hauptsiels. nicht mehr,. kleinerer Siele durch die Fluth bis. sondern nur das einiger. zur neuen projectirten Ent-. Im letzten Sommer, 1892, also nach wieder 3 Jahren, war man noch in den Vorarbeiten zu den neuen Sedimentu'becken und Centralfiltern, als die Cholera ausbrach! lieber Schnelligkeit der bisherigen Behandlung der nahmestelle zurückgestaut wird.. Wasserfrage wird sich wohl Niemand beklagen können.. \. J,^.,^. i. \. i. <. -i. \. .;;:. ^. v. "^^^^^.

(22) — Während burgs. nennt. —. Bummelei wie man das ausserhalb Hamder Behandlung einer Lebensfrage einer. diese. —. —. 12. in. Grossstadt überall sonst als „unverantwortlich" bezeichnet wurde, hatten. während der Choleraepi-. Btirgerversammlung. einer. in. demie im September vorigen Jahres einige Redner den traurigen Muth, diese Wirthschaft nicht nur zu beschönigen, sondern sogar. man. zu erklären, dass leider. was das. alles. stets seine volle Pflicht. nur auf. dem Papier. gethan habe. geschehen.. —. Hatte sich. die Cholera in diesem Jahrhundert als der einzige durchgreifende. Anstoss bewährt, der früher, zumal in England, die Hygiene mit. und für Reform war die Cholera dauernd als „Polizei der Natur" thätig, die Mängel einer überlebten Sanitätspolizei ans Licht zu bringen, so hat diesmal die Cholera in Hamburg nicht nur auf hygienische Unterlassungssünden hingewiesen, sondern auch grell die Mängel der ganzen Organisation beleuchtet. Wer einiger m aas sen die Geschichte der modernen Hygiene kennt, weiss, dass deren Leistungen in erster Linie aus autoihren Forderungen. für. Assanirung. des Sanitäts Wesens. ins. Leben gerufen. nomen Bestrebungen. der Städte hatte,. hervorgegangen. sind,. bei vorhandener. Autonomie überhaupt von. gesprochen. heitspflege. Sinne, der das. wissen. wollen.. trieben wm^le, hat. man. dass. sehr,. öffentlicher. Gesund-. diesem. grossen. Wo. gesammte Leben im Auge. so. und Hygieniker nur. einige philosophirende Verwaltungsbeamte. in. behält,. Hygiene. ge-. überall vorbauend „assanirt" und konnte. deshalb die kleinlichen Nörgeleien der älteren Sanitätspolizei entbehren.. Dies. war. in. England. weit. so. gegangen,. man. dass. auch der Cholera gegenüber die alten Scherereien der Quaratänen hat und den Handel und Verkehr nicht mehr und doch hatte England 1892 keine Choleraepidemie.. ganz aufgegeben belästigt,. Auf dem Continente unter. dem. Einflüsse. hatte. man. der Bakteriologie. sich. seit. gewöhnt,. Jahren. einigen. diese Haltung. Englands wesentlich auf seine Krämerpolitik zu beziehen, rend das derzeit schutzzollfrohe Amerika sich. ung" die Maximen Cholerainvasion. des. wäh-. als ächter „Sperr-. gegenüber der nun plötzlich im August. europäischen Continents. angeeignet hat.. Als. Hambui'g und nur dort in Deutschland die Cholera ausbrach, in Deutschland unter Vergessen aller Lehren der Geschichte der Cholera gegen Hamburg eine Absperrung. in. wui'de mit einmal. ins. Leben gerufen,. die entschieden. noch etwas anderes. einen Protest gegen einige sanitäre Missstände ausdrückte.. als. nur. Diese.

(23) ;. — an sich abscheuliche,. Absperrung gegen. —. 13. unsere. deutsche Cultur. beschämende. tief. grosse Unglück unserer ersten Seestadt,. das. die nur noch von Amerika überboten wurde, enthielt auch Momente des Kampfes der Bureaukratie gegen die Autonomie, bei. der. letztere zunächst sehr. gegen. auch. man. wohl und sicher gewaffnet sei, war Hamburgs überzeugt, dass dort nur die. mit ihrem Manchesterthum die Schuld an. lässige Krämerpolitik. dem ganz Deutschland bedi'ohenden Unheil Handel. Bewusstsein,. geschäftige Sanitätspolizei. die Cholera. ausserhalb. sofort. Im. schlecht abschnitt.. dass im Binnenlande überall die viel. duixh. Polizeimaassregeln. strenge. Der durch. Gehenlassen begünstigt würde.. beschworene Gegensatz. gegen Hambui'g. Momente,. andere. dass. Jahrhunderte. als. Widersprüche nicht so schnell zu beseitigen. man noch. Als. keine. allen. alte. sind.. deutsche. keine. preussische,. war Hamburgs Flagge auf. herauf-. von Neuem und. deutlicher. hatte,. durch. die Cholera. zeigt. historische. viele. der. weil. trage,. geschädigt,. Flotte. Meeren bekannt und. geachtet.. Bei der deutschen Kleinstaaterei auf sich angewiesen,. hatte sich. Hamburg. zu einem. gewaltigen Welthafen entwickelt.. Die Hansen lernten nur das Meer. war. das übrige Deutschland. als ihre. für. wahre Heimath achten. Wie. Hinterland.. sie. der an. harte Entbehrungen und andersgeartete Beschränkungen gewöhnte. Seemann, wenn er nach langer Fahrt wieder Land durch die Verkehrsverhältnisse sich gern. Hamburg. vertraut. betritt,. Landes beengt. fühlt. übermüthig über dieselben hinwegsetzt, weil er. kleinlich hält in. des. und ihre Bedeutung verkennt, den. sich wirklich nur mit. gemacht und. das Verständniss. für. und. sie für. man auch. so hatte. grossen. sich. Seetraditionen. die. Verwaltungs-. eigenthümlichkeiten des Hinterlandes noch nicht ausreichend ge-. wonnen und land. burg. ist. ist. sich vielfach darüber hinweggesetzt.. Dieses Hinter-. aber jetzt ganz Deutschland im neuen Sinne und. nur noch dessen. erster Hafen.. Ham-. Diese ganze Verschie-. bung der Verhältnisse ist bis jetzt aber noch nicht vollständig gewürdigt und vor allem hat die Organisation und Verwaltung noch recht wenig damit gerechnet. Die Organisation des Bundesstaates Hamburg wesentlich auf die Seeverhältnisse lebte Traditionen einer einst. Das Ministerum. sterium irgend eines Grossstaates.. nur. inhaltlich. berechtigten Oligarchie gegründet.. dieses „Staates". setzung des Senates. ist. und formell auf meist überist. zahlreicher. Dazu kommt. aus Juristen. als. das Mini-. eine. Zusammen-. und Kaufleuten,. die. in.

(24) —. —. 14. keiner Weise modernen Verhältnissen entspricht.. Unter solchen. Verhältnissen hat sich historisch die trostloseste Verwaltnngspraxis entwickelt,. man. die. kennt,. von Verwaltung eine Ahnung. und. die sich für Jeden,. hat, kurz als. Commissionswirthschaft bezeichnen und Verantwortlichkeit! österreichischen Polen,. polnische Wirthschaft. Initiative. der Choleraepidemie sprechen die. Seit. um. Depu-. Lauter. lässt.. und Commissionen und keine Fachbeamte mit. tationen. der. Deputations- und. was man. das,. nannte,. zu. in. Deutschland bisher. von Hamburger-. bezeichnen,. Wirthschaft und verweisen stolz auf die sanitären Leistungen in. Wenn man. Galizien! staatliche. und. damit. sachliche,. einfache,. die. autonome Verwaltung. eines. billige. preussischen Regie-. muss wohl Jeder erkennen, dass weder nach Form noch Lihalt den modernen Verhältnissen eines Staates und einer Weltstadt entspricht. Was so jetzt an Mängeln der Organisation der Hamburger Oligarchie oder Republik durch die Cholera be-. rungsbezirkes vergleicht, eine. derartig. so. vielköpfige. leuchtet wurde,. Verwaltung. kann früher oder später auch dmxh andere Er-. eignisse biossgestellt werden,. weislich. Man. ist.. so dass. gründliche Abhülfe unab-. gebraucht kein Verehrer der Herdengleichheit. des allgemeinen und gleichen Wahlrechts zu sein,. wendigkeit einer Reform des Senates grösseren sehen.. Betheiligung. der. Büi^gerschaft. Sofort siöthig sind geschulte. und. mit Verantwortlichkeit. leute. Oeputations-. und. pungen beseitigt wird.. Statt in. Das geschieht aber. sollte. um. die Noth-. der Zulassung. und. einer. einzu-. Ai'beiter. Beamte und wirkliche Fach-. Initiative,. Commissionswirthschaft. tungen „richtig zu stellen",. man damit. und. damit mit. elende. diese. ihren. Verschlep-. Büi-gerversammlungen und Zei-. man. lieber „richtig handeln"!. bei der bisher beliebten Praxis nicht,. die Promptheit vergleicht,. mit der. in. dem. wenn. benach-. und das SelbstBürgerversammlungen kann doch Niemanden jetzt noch. barten Preussen die Geschäfte besorgt werden, lob in. täuschen.. man sich nur darüber getäuscht, man annahm, das Verschleppen geschähe absichtlich, und. Ausserhalb Hamburgs hat dass. Ausbruch der Cholera gegen besseres Wissen Das halte ich für nicht ganz richtig. Es lag in dem 20 Jahre dauernden Verschleppen der Wasserfrage und der absichtlich sei der. verheimlicht worden.. Baugesetzgebung, in dem überaus langsamen Erklären des Cholera-. zum Feiern von Festen zm- Zeit Trauer versetzenden Epidemie wohl. ausbruches, in den Berathungen einer die Bevölkerung in tiefe.

(25) —. —. 15. kaum etwas Absichtliches. Es war wohl kaum etwas anderes die Gewöhnung des an sich schon langsam arbeitenden. als. an die Deputationswirthschaft,. Niedersachsen. nirgends prompt. wird,. bei. der. bei der. sich. und. nie. Jeder auf den. und desshalb Niemand den Ernst einer Lage bei der Niemand die volle Verantwortträgt und sich desshalb auch Niemand mit seiner Person. Andern sofort. gehandelt. verlässt. ganz übersieht,. lichkeit. voll einsetzt.. Diesen Mängeln stehen aber auch grosse Vorzüge zur. Seite.. Während man auf dem ganzen Continente sich allmählich gewöhnt hat, alles Heil nur vom Staate zu erwarten und die Selbstständigkeit als überflüssig immer mehr bei Seite wirft, haben sich die Hamburger entschieden und in sehr erfreulicher Weise den. germanischen Sinn. echt. Nicht von oben. wahrt.. Selbstständigkeit. für. sondern. herab,. aus. ge-. der Bürgerschaft. heraus wurde zuerst gegen die Kopflosigkeit und Lethargie an-. Wer. gekämpft. die. das so mit erlebt hat, wie ich, muss unbedingt. Hochachtung vor. grösste. dessen Bürger die Kraft lose. einem. haben,. Gemeinwesen bekommen,. Wer. so vorzugehen.. die lieb-. Absperrung Deutschlands gegen Hamburg dort mit erlebt. wenn im Aerger hierüber und im Stolze wenn auch verspätete, so doch eigene Handeln viele Hamburger jede spätere Hülfe von ausserhalb ablehnen wollten. hat, versteht es eher,. auf das. Dieses stolze, in unserer Zeit der allein seligmachenden Staatsweisheit doppelt wohlthuende Gefühl für eigene Kraft und Selbstständigkeit, sollte bei den. Verwaltung würden. tine der. wenn. Zustand,. thums. voll in. Wie auch. in. nothwendigen Reformen ängstlich ge-. Die Schablone vom grünen Tisch und die Rou-. wahrt werden.. in. nicht. schlimmer. Autonomie die grossen Fragen der Assani-. die. in Angriff. anlage versehen. in. Hamburg. Einrichtungen so Wird. als der jetzige. Geltung bliebe.. genommen und Hamburg hat. der ersten deutschen Grossstädte rade. sein,. gesunde Geist des ächten Hansen-. England, wie in vielen continentalen Städten, so hat. Hamburg. rung längst. viel. dieser. Wenn man flu-. sieht,. als. eine. sich mit einer Central- Wasser-. welche grossen. Summen. ge-. Assanirungsarbeiten und andere öffentliche. im Gesundheitsdienste. man wohl den Vorwurf. dort nichts habe thun wollen.. ausgegeben. worden. fallen lassen müssen, dass. sind,. man. Der unverantwortliche Fehler. lag nur in der Art der Vorbereitung und Ausführung steckt im ganzen Yerwaltungssystem, kann also. und dieser.

(26) —. lebenden Gleneration. der jetzt. Die. werden.. schoben. —. 16. •. nicht. allein. Schuld. geringste. die. in. Sclmhe ge-. aber. trifft. die. am. meisten Beschuldigten, die Medicinalbeamten und Techniker, von. denen ich erwiesen. dass. habe,. getretenen Mängel. 20 Jahren auf die. sie seit fast. Abstellung der bei der Choleraepidemie. am. um. hingewiesen. und. man. Umstand. schroffsten hervor-. deren Abstellung. ge-. kämpft kaben. Berücksichtigt. einigermaassen. dass. ,. diesen. vorher. der. mit,. so. geschilderte. begreift. man. trostlose. Zu-. stand der Wasserentnahme für die Wasserleitung sich so lange. Man. halten konnte.. versteht aber auch sofort, dass in Hambui'g. und ausserhalb der Grund. für das explosionsartige Auftreten der. Cholera in einer Infection einer solchen Wasserleitung gesucht. Sprechen. wui'de.. nun. auch noch. tungen für diese Annahme? so. Wie. bestimmte. andere Beobach-. Typhus epidemie 1885, waren auch diesmal Altona und Wandsbeck relativ von der. Cholera verschont.. gekommenen. Die. in. bei der. diesen. beiden Nachbarstädten vor-. und später im Hafen, so dass die Fälle unbekannter Herkunft oder spätere Herdbildungen in diesen Städten für den Anfang und das explosionsartige Auftreten gar nicht in Betracht kommen. Beide Städte sind in Bezug auf den Boden und die von diesem abhängigen Localisationen mit den benachbarten und unmittelbar zusammenhängenden Theilen von Hamburg gleichgestellt und doch ist Fälle wiesen anfangs fast ausschliesslich. vorwiegend auf Beschäftigung. in. Hamburg,. speciell. —. die. Epidemie sofort ganz anders,. fast. wie abgeschnitten, beson-. ders wenn man jene Fälle mit berücksichtigt, deren Bezug aus Hamburg sicher war. Wandsbeck hatte bei 20 571 Einwohnern bis zum letzten Tage, dem 15. October, 64 Cholerafälle 3,1 pro mille und. 43 Todte. =. =2. pro mille;. Altona hatte bei 143 249 Einwohnern. zum 5. November 572 Erkrankungen ^= 3,9 pro mille und 328 Todte =^ 2,3 pro mille; der Hamburgische Staat dagegen hatte bei 622 530 Einwohnern bis zum 12. November 17 974 Erbis. krankungen das. =. 28,8 pro mille und 7 611 Todte. eigentliche. inficirte. Gebiet,. 579 904 Einwohnern 17 891 Erkrankungen 7 582. =. =. 12,2 pro mille;. Stadt und Vorstädte,. 13 pro mille Todesfälle. an. =. asiatischer. Cholera.. veröffentlichen Zahlen stimmen nicht genau überein, die bis tigte.. jetzt. hatte bei. 30,8 pro mille und. Die. so dass ich. besten Publicationen nach Möglichkeit berücksich-. Kleine spätere Correcturen erscheinen deshalb nicht aus-. geschlossen, dürften aber das Bild. im Ganzen unverändert. lassen..

(27) — bei also. —. 17. Auf der Elbe-Insel Wilhelmsburg waren bis 22. September lOCOO Einwohnern 120 Erkrankungen und 55 Todesfälle, in minimo 12 pro mille Erkrankungen und 5,5 pro mille Diese Fälle vertheilen. Todesfälle.. 6000 Bewohner haltenden Theil der. sich. aber auf einen nur ca.. Insel,. so dass die Morbidität. 20, die Mortalität aber 9 pro mille beträgt, also. bedeutend höher von Alton a, während die Morbidität annähernd gleich. ist. als die. ist. mit der der benachbarten Hamburger Elbe-Insel Steinwärder.. gegenüber. Zahlen. Diesen dass Alton a. vielen Theilen. in. benachbarten Hamburgs,. An. Altona,. theils. der. Grenze. da. vielfach. es. wenig. liegt. als. Betracht,. in. ein Theil. noch. höher. liegen. manche Strassen. gehören. des. zum Theil schwer. die. theils. als. zu. zu Hambui'g resp. beziehen in einzelnen Häuser-. gruppen ihr Wasser aus Altonaer Leitung. blatt". höher. besonders. Hamburger Vororte. befallenen. Altona.. kommt. So. der Hamburger,. war. z.. die eine Häuserreihe,. B.. in. anderen aus der. in der Strasse. „Am. Schulter-. welche Altonaer Wasser bezog, von. Cholera verschont, die andere Seite, welche Hamburger Wasser bezog,. stark. Strasse. bildet. Hamburger. Hamburg und Altona verbindende. befallen.. Eine. einen. geraden. Zug auf gleichem Boden; der jedem Hause Cholera-. Theil, Schmuckstrasse, hatte in. kranke, der Altonaer Theil, Ferdinandstrasse, keinen Fall.. Der einzige durchgreifende Unterschied liegt in der Wasserversorgung, indem das von den drei Städten am meisten verschonte Wandsbeck jetzt eine Quellwasserleitung benutzt, während Altona sein Wasser zwar aus der Elbe entnimmt, Wähi-end das Hamburger Wasserwerk den aber es gut filtrirt. Sielinhalt aufnehmen muss, ohne dass dieser Zeit gefunden hätte, sich durch Sedimentirung, Verdünnung und Selbstreinigung genügend zu klären, entnimmt Altona sein Wasser weit unterhalb wo die Elbe schon wieder etwas reiner Hamburg und Altona selbst, und dieses Wasser wird Das ist gegenüber dem einer guten Saudfiltration unterworfen. Hamburger Zustand geradezu ein ideales Verhältniss, trotzdem bei Blankenese,. erst. ist. als bei. auch. die. besten. Sandfilter. zeitweilig. mangelhaft functioniren. können.. Auf der Elbinsel Wilhelmsburg kamen im Innern nur einige die auf Hamburger Gebiet gearbeitet hatten. Nur unter dem unmittelbar an der Elbe wohnenden Theil der Bewohner kam es zu einer Epidemie und hier waren wieder die mit eigenen Brunnen versehenen Häuser sporadische Fälle vor unter Leuten,.

(28) ". —. -. 18. auffallend verschont geblieben gegenüber. den anderen,. so dass. auch hier der Nachtheil des Elbewassers unverkennbar. Hamburg. In. blieben. selbst. Quartieren. seuchten. Epidemie verschont,. ist.. Bewohner der in durchwährend der ganzen. die. Kaserne. liegenden. während. in. unmittelbarer. Nachbarschaft. unter local gleichen Verhältnissen viele Erkrankungen vorkamen, bei den in Bürgerquartieren untergebrachten. ebenso wie. In der Kaserne. schaften.. benutzt,. während. wurde. Mann-. das Wasser von Tiefbrunnen. die Nachbarschaft auf das. Hamburger Leitungs-. wasser angewiesen war. Bei den Verschleppungen der Cholera von Hamburg aus wurden vorwiegend Schiffer als die inficirten Personen ermittelt, so dass demgegenüber die anderen Verschleppungen etwas in. den Hintergrund Fasst. man. treten.. alle diese. Momente. Auge,. ins. so wird es ganz. unabweisiich, das Wasser des Hamburger Hafens und der Harn-. burger Wasserleitung deren. explosionsartige. Trotz. der. für. und für. die Entstehung der Epidemie. Ausbreitung. verantwortlich. bakteriologischen Scheinbeweise. stehe. machen.. zu. ich nicht an,. Hamburger Choleraepidemie für eine durch das inficirte Wasser bedingte Epidemie zu erklären. Man muss, um einen ähnlichen typischen Fall zu finden, bis auf jene die. Londoner Epidemieen von 1849 und 1854 zurückgehen, von denen auch Pettenkofer zugab: „Die Thatsache schneidet jede Discussion. ab,. das Londoner Wasser. hat. entschieden Einfluss. geübt.. Wie konnte aber das Wasser lassen. amte. sich. nur Vermuthungen. in Berlin. inficirt. werden?. Im. aussprechen.. wurde angenommen,. Hierüber. Gesundheits-. dass die Cholerakeime von. und seine Grenzworden seien. In Folge des Drohens der Cholera von Russland her war von der Dampfergesellschaft eine Baracke zur Isolirung der Auswanderer gebaut worden, die seit dem 20. Juni in Benutzung war. Die Verhältnisse derselben sind einfach aber zweckentsprechend und. russischen Auswanderern,. maasnahmen. die. also Preussen. passirt hatten, eingeschleppt. besser als sehr viele dieser Leute lichkeit der führt,. Leute. die Effecten gereinigt, die. die. gehabt haben;. Wäsche. mit der Stadt unmöglich gemacht.. Hamburg. je. die Rein-. wurde zu deren Entsetzen streng. Epidemie. schon. Bis. gewaltig. desinficirt,. zum. dui'chge-. der Verkehr. 25. August,. war,. war. bei. als in. diesen. Leuten kein Fall von Cholera und von Choleraverdacht vorge-.

(29) — kommen und. kamen. später. stand, dass der. am. —. 19. wenig Fälle. nui*. vor.. Um-. der. Niii'. von Hambm^g abgegangene, Auswanderer. 17.. führende Dampfer Moravia in. New York. mit Choleraki-anken an-. kam, stimmt hiermit nicht ganz und bedarf noch. genauer Auf-. klärung.. Von. war sogar der Reichsschutz gegen Ham-. einer Stadt. burg angegangen worden wegen. dieser Auswanderer;. Hamburg gekommen waren,. aus. hatte. es. nachher gezeigt, dass die betreffenden Leute gar nicht. sich aber. dass. es. keine russischen Aus-. und dass sie gar nicht an Cholera gelitten Die Aborte der Baracke waren mit Spül- und Desin-. wanderer waren, hatten!. fectionsvorkehrungen versehen, undesinficü't in das. der Fall. dies. dass auch die Dejecte. so. nicht. Aber selbst wenn und selbst wenn Komma-. Hafenwasser gelangten.. gewesen. sein. sollte,. bacillen an dieser Stelle in das Hafenwasser gelangt sein sollten,. immer noch gegen diesen Infectionsweg,. so spricht. der Ausfluss. Elbe. dieser. gerade. Siele. dass einmal. anderen. auf der. Seite. der. und dass gerade hier eine directe Communication mit. liegt. Rothenburgsort nicht besteht.. Während an dieser Stelle seit Juni eine sorgfältige Ueberwachung des Land Verkehrs aus dem inficii^ten Russland bestand, war dies im Hafen dem Seeverkehr gegenüber nicht der Fall und das war bei den in Deutschland weit verbreiteten Auf-. —. der Cholere durch den Seever-. fassungen über die Verbreitung. Es könnten. kehr eine schwer wiegende Unterlassung. Schiffe aus. um. haben,. so. mehr. als die Dejectionen dieser Schiffer,. gemeinen Gebrauch entsprechend,. undesinficirt. gelangen und. directer. stelle. sie viel. näher und. kommen. des Leitungswassers. dieser Epidemie zu. Tage. bei. Laudreise. letzterer. ins. der. all-. Wenn man. die in. des Reisens der. wird diese Annahme der zuerst. gegenüber. auch die an. dem. Hafenwasser. der Entnahme-. nach. konnten.. getretene Häufigkeit. Cholera zu Schiffe hinzunimmt,. erwähnten. viel eher. Russland oder Franki'eich die Cholera eingeschleppt. um. so. wahrscheinlicher,. russischen Grenze. geübte Ueberwachung keine Einschleppung. als. von Preussen die. Auswan-. möglich.. Gerade. durch. derer hatte erkennen lassen.. Aber in. leichten hätten, oft. es ist. noch. eine. andere. Annahme. diesem Jahre wurde wiederholt nachgewiesen, Diarrhoeen,. wenn. die. als. solche. keinen. nicht Cholera bestanden hätte,. Cholerabakterien vorhanden waren.. in. dass bei ganz. Verdacht. erregt. den Dejectionen. Ich selbst. habe einmal 2*.

(30) — umgekehrt gefunden,. —. 20. dass zeitweilig selbst. den Dejectionen. in. Kommabacillen nicht nachweisbar waren. Solche Schwierigkeiten wurden aber vor Ausbruch der Epidemie und trotz des Herrschens der Cholera in Russland und eines typischen Cholerafalles. Frankreich nicht genügend beachtet und es könnte deshalb auch die Einschleppung. wie 1865. in. nach Hamburg. ganz. unvermerkt zu Lande,. Altenburg oder 1886 in Finthen-Gonsenheim, durch. andere Reisende erfolgt. Deren Dejectionen blieben dann gelangten so in die Kanäle und das Hafen- und Leitungswasser. sein.. selbstverständlich undesinficirt,. von hier unmittelbar in. Während. sich die erstere. Annahme. zur Zeit scheinbar aus-. schliessen lässt, ist eine bestimmte Stellungnahme gegenüber den. beiden anderen. Annahmen. nicht möglich.. Fehlt so die Grundlage einer exacten Beweisführung, so erI. Manchem. scheint es leicht. vielleicht müssig,. nachzuforschen,. im August das Hamburger Wasser. für die. ob. viel-. Kommabacillen. besonders günstige Existenzbedingungen geboten. haben könnte,. wenn. Entschuldigung. nicht. in. den. localen Verhältnissen. eine. für eine derartige Betrachtung läge.. Li der zweiten Hälfte des Monats August. der niedrigste. Wasserstand, den. die. war. Elbe. bei. seit. Hamburg. sehr vielen. Dadurch war das Wasser zur Vemehrung als sonst geeignet, da dieselben im Wasser der Elbe und des Hafens die Schmutzstoffe in einer ungewöhnlich concentrirten Form vorfanden. Gleichzeitig war aber auch seit langen Jahren die höchste Lufttemperatur und die höchste Wassertemperatur, die viele Tage Morgens um 8 Uhr schon 20 bis 22'' betrug, so dass der steile Anstieg in den Curven, die mir in der Seewarte gezeigt wurden, gegenüber der gewöhnJahren gehabt hat.. von Mila'obien mehr. lichen. Form. der. Curven. der. Wassertemperatur. scharf. her-. vortrat.. Beide Momente zusammen mussten vorübergehend auch empfindlicheren. und. selbst. pathogenen Bakterien. gestatten,. sich. zu erhalten und vielleicht sogar zu vermehren.. Mindestens geht. aus meinen. unter solchen. früheren Versuchen. hervor,. dass. Bedingungen sich auch die Kommabacillen trotz der Gegenwart der gewöhnlichen Wasser- und Fäulnissbakterieu viele Tage lebensfähig halten können.. Das. Elbewasser hat aber auch seit Jahren in Folge der Salzindustrie im Stassfurter Gebiete einen relativ hohen Gehalt an Salzen,. speciell. an Kochsalz.. Dieser. Salzgehalt,. der. unabhängig.

(31) — von Ebbe und abhängt,. —. 21. nnd allein vom Oberwasser des Flusses jedem Jahre zeitweilig, besonders bei ab-. Flutli ist. erfährt. in. nehmendem Wassergehalte der Elbe. der. in. warmen. Jahreszeit,. zunehmenden Concentration entsprechende Vermehrung, dass das Elbewasser chemisch nicht mehr den reinen Charakter. eine der so. des Süsswassers, sondern fast den eines Brackwassers annimmt.. Dies war im Geschmacke für. die wir allerdings. uns,. bar aus dem Hochgebu^ge nach Hamburg kamen,. unmittel-. so stark der. wir unseren Gastwirth stellten mit der Frage, ob er etwa zu Desinfectionszwecken dem Theewasser Salz hinzugefügt. Fall, dass. —. man musste damals eben auf mögliche und unmögliche sein. Im Juli war bereits ein Steigen des Kochsalzgehaltes bis zu 796,8 mgr im Liter beobachtet worden, dann war wieder eine massige Abnahme erfolgt und seit dem 11. August wieder Steigerung bis zu 814,1 mgr (= 493,4 mgr Chlor) am 13. August, dann folgte eine langsame Abnahme bis 568,1 mgr habe. Dinge gefasst. am. 26. August,. von da. Entsprechend waren Salzgehalt kann. an wieder. auch. langsame Steigerung.. eine. andere Salze vermehrt.. Ein solcher. zum Absterben der Fauna der Elbe. nichts bei-. schwankenden Salzgehalt angepasst ist und da in der Elbe der Wechsel des weit geringeren Salzgehaltes sich nur langsam vollzog. Dagegen tragen,. da diese an. einen bis zu. 0,5 pCt.. können sehr viele Wasserorganismen schnelle Steigerungen der Wassertemperatur nicht vertragen, selbst wenn die Unterschiede an sich nicht sehr gross sind,. z.. B. nur 5. schon eine Steigerung von 20 auf 25. ". Temperatur Steigerungen kamen im August vor.. Im. freien Flusswasser. schädigend wirken,. weil. dies. das Wasser. Tiefen verschieden temperirt kein Entweichen möglich. dürfte. ist.. In. ". betragen.. So kann. tödtend wirken und solche. in. in. der Elbe wiederholt. aber. nicht. seinen. kleinen Becken. und hier muss. so. leicht. verschiedenen ist. aber. sich der Einfluss einer. und plötzlichen Temperatursteigerung für die Fauna Es kann also sehr wohl in der Leitung selbst und besonders in den gegen Abkühlung so trefflich geschützten, die hohe Temperatur so vorzüglich haltenden Haus-. so starken. als tödtlich erweisen.. reservoirs zu. gekommen. einem. massenhaften Absterben. der Leitungsfauna. und Individuen „Von solchen erlesenen Stücken hat kein Zoologe Idee." Man müsste also eigentlich das Hamburger Trinkwasser als sein,. die. unendlich. reich. an Arten. ist:. ein kräftiges Volksnahrungsmittel ä la Schlaraffia empfehlen. wenn. es eben nicht infectionsverdächtig wäre.. Dass unter. —. sol-.

(32) — eben Verhältnissen. Charakter einer kann,. ist. das. —. 22. Hamburger Leitungswasser wohl den für Kommabacillen annehmen. Nährlösung. möglich,. dass sich. so. in Abschnitten. zeitweilig. der. sogar zur Vermehrung von Kommabacillen geeignet erscheinen. Vielleicht ist so das Material für manchen Herd und manche können,. Leitung Verhältnisse ausbilden. Hausepidemie. entstanden,. während. die. die Ausbreitung über die. Stadt auf die vielleicht wiederholte Infection der Leitung selbst. zu beziehen. ist.. Im Verlaufe der Epidemie, als die Wassertemperatur nahm und nicht mehr unmittelbar zum rapiden Absterben. ab-. der. Fauna und damit zur Bildung von Nährbouillon beitragen konnte war dadui'ch für fortwährendes Absterben vieler Individuen der Elbewasser- und Leitungsfauna bis zu den Fischen hinauf gesorgt, dass eine unsinnige Verschwendung von Desinf ectionsmitteln stattfand, die in die Siele und von da in die Elbe gelangten, wo sie vor ihrer ausreichenden Verdünnung auf viele Organismen tödtend wirken mussten,. deren Cadaver mit in die. Leitung gelangten.. Nach den Experimenten lenz. ist. aber. zur Erhaltung. und Infectionsfähigkeit der Kommabacillen. ein. der Viru-. möglichst. unverändertes eiweissartiges Nährmaterial nöthig, wie ich schon früher. ermittelt. und Grub er kürzlich. hatte. anderem Nährmaterial verlieren ebenfalls schon vor Jahren Infectiosität. die. bestätigte.. Kommabacillen,. wie. Auf ich. angegeben habe, ihre Giftigkeit und. und Grub er hat neuerdings gefunden, dass. dies bis-. weilen sehr schnell geschieht.. Trotzdem im Allgemeinen das Flusswasser bei uns in Folge und seiner niedrigen Temperatur zur Vermehrung von Cholerabakterien ganz ungeeignet und zu ihrer Erhaltung sehr wenig geeignet ist und diese "Conseines zu geringen Gehaltes an Nährstoffen. servirung. noch dazu. die zu einer schnellen. Virulenz. in. der Regel. Abnahme. derselben und damit. unter Verhältnissen. der Zahl. der Keime. erfolgt,. und. der. der Infectionsmöglichkeit führen,. können nach dies en Erhebungen unter den örtlichen Verhältnissen Hamburgs zeitweilig im Monat August im Hafenwasser, im Leitungswasser, vor Allem aber in bestimmten Abschnitten der Wasserleitung, den Hausreservoirs Verhältnisse vorhanden gewesen sein, die zur Conservirung und Virulenzerhaltung, vielleicht sogar zur Vermehrung der Kommabacillen geeignet waren..

(33) — Die Hülfe. —. 23. gegen. das schauderhafte Leitungswasser und und möglichen Gefahren bestand während der Epidemie in der Warnung, dieses Wasser roh, ungekocht zu geniessen und undesinfich't zu Reinigungszwecken zu gebrauchen. In den wohlhabenden Familien war es wohl unter Aenderung aller Gewohnheiten möglich, alles Wasser zu kochen, vorausgesetzt, dass Jemand die Dienstboten auch controllirte, deren seine wirklichen. Reinlichkeitsbedürfniss sich nirgends als ein grosses gezeigt hat. fehlten vielfach die Vorkehrungen zum Kochen Wassermengen, so dass ich rieth, das für den Hausgebrauch bestimmte Wasser einfach in den dann dauernd in Gebrauch gesetzten Badeöfen zu kochen und in den Badewannen. In den. Küchen. so grosser. aufzusammeln. die nicht die Kohlen zum kann natürlich solchen von Behelfen keine Rede Heizen an vielen wurde deshalb Orten in der Stadt durch Es sein. Locomobilen Wasser von Staatswegen gekocht und unentgeltAn der Grenze von Altona und Wandsbeck lich abgegeben. wurden von diesen Städten an ihren eigenen guten WasserDann wurde in Wagen gutes leitungen Zapfstellen eröffnet. Wasser in die Stadt eingeführt. Bei diesen Einrichtungen haben. Bei der ärmeren Bevölkerung, besitzt,. sich besonders die Brauereien recht verdient gemacht.. Im Verlaufe wurde. Epidemie,. der. die Desinfection. geordnet.. Dieselbe. der. liess. sich. hältern sich Schlammschichten. dächtigsten Materials. oft. etwa. gegen Mitte September, mit Kalkmilch an-. HausrsserVOirs. von. da. rechtfertigen,. des. durch. Stärke. grosser. kunft sollten aber diese Behälter. officiell. in diesen. seine Herkunft. In. Zu-. beseitigt. und. bilden.. überall. Bever-. directer Anschluss an die Leitung vorgeschrieben werden, damit. jeder schädlichen Stagnation des Wassers vorgebeugt wird und. das Wasser überall in der Leitung ordentlich erst jetzt auf die Idee. gekommen. ist,. fliesst.. Dass man. eine gründliche Reinigung. ünBrunnen zeitReinigung von der unvermeidlichen Bodenschlamm-. dieser Behälter officiell vorzuschreiben,. ist. eine der vielen. verständlichkeiten, da jeder Wasserbehälter, jeder. weilig einer. schicht bedarf.. Eine Desinfection der das Kochen. des. ganzen Leitung. genannten Leitungswassers. mit Kalkmilch. an. und. einer Central-. Die Desinfection sind bakteriologische Phantasien. der Leitung soll durch steriles, desinficirtes Wasser da allein liegt praktisch die Lösung dieser Frage. erfolgen. stelle. —.

(34) — wichtigste Arbeit. f Die. 24. Hamburg. in. — also. ist. Aenderung. die. der. Wasserversorgung.. /. Kann. Neuanlage dies leisten? Die. die projectirte. Wasserentnahme. Stelle der. Zukunft weiter oberhalb als jetzt und. in. liegt. ausserhalb des Bereiches, wohin durch Fluth derUnrath des Stamm-. Aber. gelangt.. siels. Stelle. die. liegt nicht. ganz ausserhalb des. Bereiches der durch die Fluth zurückgestauten Verunreinigungen. durch kleinere. Der Zustand. Siele.. Zukunft von Anfang. an. so. ist. schlimm. mindestens. deshalb. wie. seit. Jahren bei. in. der. Entnahmestelle des Wassers für Berlin an der Oberspree, deren Ersatzbedüi'ftigkeit sich. Niemand mehr. verschliesst.. Die centrale. und Immerhin wird der pro-. Wasserfiltration muss deshalb ganz ungewöhnlich gut arbeiten i. dauernd unter scharfer Controlle stehen.. dem jetzigen gegenüber einen Fortschritt darstellen. Wien angesichts solcher Erfahrungen der Gemeindemit seinem Bürgermeister noch die Stirn haben wird, Wien. Ijectirte Zustand. Ob wohl rath /. in. mit einer Donaunutzwasserleitung zur Ergänzung der Hochquellen. Während aber Wien umgeheuere Mengen eines vom Hochgebirge herstammenden Grundwassers im. zu beglücken? tadellosen. Steiufelde zur Disposition hat,. gemeinder äthlichen. genommen werden. nicht. welches wegen früher gemachter. ünterlassungssoll,. dürfte. Begehungssüoden. und. Hamburg nach den. jetzt. früheren. Vorarbeiten vielleicht oder doch angeblich nicht in der Lage. sein,^. Mengen Grundwasser zu beschaffen oder aus anderen Gegenden eventuell unverdächtiges anderes Wasser zu gewinnen. Ob aber die früheren, vor 20 Jahren gemachten Vorarbeiten. die nöthigen. wirklich zur Entscheidung einer so wichtigen Frage ausreichend sind, ist. mir noch nicht so sicher,. besonders da ein. so ausge-. Thiem darauf hingewiesen hat, dass in Norddeutschland viel mehr gutes Grundwasser vorhanden ist als man annahm. Diese Frage wurde in Hamzeichneter Hydrologe wie. burg wieder angeregt, der Noth legen. C.. in. als. man empfahl. Auch Koch empfahl. Fränkel. zur vorläufigen Linderung. der Stadt selbst Brunnen in grösserer Zahl anzudies,. weil die Untersuchungen von. aus seinem Laboratorium ergeben hätten, dass das. Grundwasser auch. in. Städten bei ca. 4. Vor Fränkel hatte. m. Tiefe. stets. keimfrei. und 1888 auf Grund praktischer Versuche darauf hingewiesen, und zwar unter besonderer Hervorhebung der Reinigungs- und Desinsei.. ich schon 1887. fectionsvorgänge im geschlossenen Boden gegenüber der Infectionsmöglichkeit bei offenem Wasser, dass das Grundwasser bei 4 m Tiefe meist keimfrei ist und deshalb mehr.

(35) 25 als bisher statt des. Nur. ist.. offenen Fhiss-. bei Rissbildung. und. und Seewassers zu benutzen. alter Infiltration. ist. dies. nicht. Frank in Koch 's LaboWenn man aber auch wirklich. der Fall und dies hatte auch G.. stets. ratorium vor. Fränkel. ermittelt.. Grundwasser finden kann,. in einer Stadt keimfreies. so ist damit. Im Bereiche von Ebbe und Fluth ist in stark bewohnten Theilen, wie man dies in Hamburg bei den Zollanschlussbauten direkt sehen konnte, der Boden so schauderhaft imprägnirt und das Wasser chemisch so ungenügend, dass es als ein reiner Hohn auf den oben von mir für die Wasserversorgung hingestellten Grundsatz prophylaktischer Maassnahmen erscheint, wenn man ohne Kenntniss dieser Beoachtungen vorschlägt, in solchem Boden Brunnen anzulegen, gleichgültig ob das Kessel- oder Röhrenbrunnen sind. Im Geestterrain ist das etwas anderes, wenn man nicht das Pech diese. Frage. noch nicht. erledigt.. hat auf Moorlager zu stossen.. Eine gesetzliche, vorbauende Rege-. lung der Wasserfrage, die ich schon 1887 forderte. und begründete,. Wird stets eine der wichtigsten Maassnahmen der Hygiene sein.. Im engsten Zusammenhange mit. der Wasserentnahme. der Elbe steht die Frage der Kanalisation.. aus. In anderen Gross-. städten wie Frankfurt und Köln waren Bürgermeister, Stadträthe,. Techniker und Bürger mit der bequemen Einleitung der Schmutzstofi'e. in die Flüsse. so. einverstanden,. weil. alle. Stadtbewohner. auf diese Weise sehr billig ihren Unrath los wurden und nur die unterhalb liegenden Orte die Unbequemlichkeiten und eventuellen. Gefahren der Flussverunreinigung zu tragen hatten. liegt. aber. die. Sache. so,. dass in Folge. In. der Fluth. Hamburg. die. Ham-. burger selbst den vollen Genuss ihres eigenen Unrathes haben. Hieran ändern weder Sedimentirung noch Selbsreinigung etwas. Unter solchen Umständen wird man wohl mit Recht die Frage aufwerfen müssen, ob bei der nachgewiesenen Unfähigkeit der Elbe, sich ihres Schmutzes im Bereiche der Bewohnung und des Wasserbedarfes zu entledigen, eine derartige Flussverunreinigung durch Einmünden der Siele in die Elbe zu dulden ist; ob Hamburg undAltona zu verbieten ist, ihre Siele noch ferner in die Elbe ausmünden zu lassen; ob diese Städte ihren Kanalinhalt durch Berieselung zu klären haben? Die jetzige Entfernung der Schmutzstoffe mag technisch sehr schön sein und das Stammsiel. mag. vielleicht,. der Sehenswürdigkeit. in einer. Bootfahrt. Hamburgs gehören. —. genossen,. zu. der Grad der durch.

(36) —. 26. —. das Siel bewii^kten Flussverunreinigung. mehr schön und. Wasser. ein solches. ist. ist. auf jeden Fall. für. niclit. viele sehr nöthige. Kulturzwecke nicht geeignet. Soll die. und in. Neuanlage für Wassergewinnung, Wasserentnahme als dauernde Enrichtung dienen, so muss. Centralfiltration,. Hamburg. so gut, wie in. anderen Städten, nachgewiesen. sein,. entnommene Wasser durch Selbstreinigung von den verdächtigen Stoffen befreit ist. Es ist jedoch nachgewiesen, dass dass. bei. das. der derzeitigen Art der Entfernung. Einleiten der Kanäle in die Elbe. und. durch. der Abfallstoffe. Folge des Rückstaues. in. durch die Fluth eine ausreichende Selbstreinigung nicht. eintritt.. Bei den praktischen Grenzen, die jeder Centralfiltration gezogen sind,. kann diese aber nur den Gefahren eines offenen Wassers. unter nicht erschwerenden Bedingungen,. Gefahren. eines. offenen,. entgegen treten.. ganz. Das Dilemma. aber nicht. besonders. sicher. den. verdächtigen Wassers. immer bestehen:. bleibt zunächt. Entweder für später ganz anderes Wasser oder Beseitigung der Einleitung des Kanalinhalts in die Elbe.. Für eine Abhängigkeit der Choleraepidemie von den Grundwasserschwankungen hat sich diesmal kein Anhalt ergeben. Die Schwankungen des Grundwassers waren auf Marsch und Geest in Hamburg und Altona gering und sehr ungleichartig. und. die Vertheilung. der. Fälle. über Marsch und. Geest erfolgte nicht wesentlich nach den ermittelten natürlichen Configurationen der verschiedenen Grundwasserströmungen.. Ich. berücksichtige dabei schon besonders, dass diese hydrologischen. Bezirke sich nicht mit den politischen und Stadtbezirken decken.. Auf der Eibinsel Wilhelmsburg, die ganz und gleichmässig aus Marschboden besteht, ergaben sich nur solche bestimmte Localisationen, die sich auf das Elbewasser und nicht auf den Boden oder das Grundwasser bezogen.. Irgend welchen Anhalt, dass die. den Boden reinigende Kanalisation nirt hat,. in. Hamburg. schlecht functio-. habe ich nicht ermitteln können.. Das einzige bis jetzt nachweisbare locale Moment von wirklicher Bedeutung für das explosive Auftreten der Epidemie war das local vorhandene Wasser. Die folgenden Daten werden über die bildenden. sich allmählich aus-. Localisationen und Herdbildungen etwas. orien-. tiren können.. Die. Erkrankungen pro 1000 Bewohner,. theilen progressiv geordnet (Fig.. 1):. nach Stadt-.

(37) jiv»iy. -10.. =. lllilf. //VY,. *a5.. -20:. -25.. 30.. 35.. -40,. -45.. über45.. (Die Zahl der Bewohner in Klammciu.). Veddel Peute Neustadt, Südertheil Billwärder A.usschlag Altstadt, Nordertheil. .. .. Hamm. .... Südertheil .... Borgfelde. Barmbeck Altstadt,. .. Neustadt, Nordertheil Georg, Südertheil St. Pauli,' Südertheil St.. ..... Uhleuhorst Eilbeck St. Pauli,. .. Nordertheil. .... Winterhude .... Steinwärder ..... Waltershof St.. Georg, Nordertheil. 3 550) 275) (44 700) (25 900) (41 600) (13 250) (34 300). (. .. .. (. .. .. .. .. (17 (16 (52 (46 (37 (20 (19 (37. 100). 400) 800) 000) 000) 000) 600) 400) 200) ( (40 000) ( 8 500) ( 1 000). .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. 133 125 45 42 39 36 34 34 33 33 32 32 29 27 26 25 25. 24 23.

(38) —. -28. Eppendorf Hohenfelde Eimsbüttel. Finkenwärder Moosfleth. .. Hörn Rotherbaum. .. .. •. .......... Havestehude Moorburg Kleine Grasbrook Ochsenwärder Kirchwärder Grossborstel Billwärder a. d. Bille Marschgebiet div Geestgebiet div. Bergedorf, Stadt Ritzebüttel,. 750) 500) 900) 000) 1 000) ( ( 4 400) (22 800) (13 000) (14 (20 (47 ( 3. (. .. .. .. (. 1.600). ( ( ( (. Cuxhaven und Gebiet. Bergedorf, Landgebiet. (. (. .. .. .. Die Sterbefälle pro 1000 progressiv geordnet (Fig. 2):. .. .. 1800) 300) 2 100) 3 800). (. (. (. 2 250) 3 300) 7 400) 7 000) 8 250) 7 800). .. .. .. .. 15 14. .. 14. .. .. 13 11 8. .. 7. .. .. .. 7 7. .. 4. .. .. .. ". 3 2. .. 1. .. 1. .. 0,5. .. B ewolmer nach. Fig. 2.. 23 21 20. 0,3.. Stadttheilen.

(39) 29 (Der Procentgehalt der Todesfälle zu den Erkrankungen in Klammern.). Veddel. ..... Billwärder Aussehlag Peute, Kaltenhofe Neustadt, Südertheil Altstadt, Nordertheil Borgfelde. Hamm Barmbeck St.. ..... Georg, Südertheil. Altstadt, Südertheil. Uhlenhorst. Winterhude Südertheil Neustadt, Nordertheil St. Pauli,. Eilbeck St. Pauli,. Nordertheil. .... ..... Finkenwärder Eppendorf. ..... Georg, Nordertheil Eimsbüttel St.. Hohenfelde. 29 22 19 18 16 14 14 14 14 13 13 12 12 12 12 11 10 10 10 9 8. Moorfleth. 40 41 42,4 38,8 41,17 43,75 38,24 44,83. 50 37,5. 36,36 44,4 42,31 66,6. 43,48 40 45 38,1. 50 50. 7. Hörn. 7. Steinwärder Waltershof. 6 5 5. Kotherbaum Ochsenwärder. 26,1. 20 38,46 57 36,36 37,5 28,57. 4 4. Harvestehude Moorburg Kirchwärder Marschgebiet div. 3 2 1. 50 100. 0,5 0,5 0,3. 100 100. 1. Bergedorf, Stadt Billwärder a. d. Bille Ritzebüttel,. 21,051 52,4 15,2. .... ..... Cuxhaven und Gebiet. Bergedorf, Landgebiet Geestgebiet div Kleine Grasbrook Grossborstel. Aus beiden Tabellen. ergiebt sich,. dass die Mortalität kein. richtiges Bild über die Vertheilung der Fälle. calisationen. Maasstabe. giebt.. gemessen,. Aber. nach. selbst. bleibt. Wandsbeck weit unter der. die. und über. die Lo-. diesem unzuverlässigen. Mortalität. Mortalität. 16,. der. von. Altona. benachbarten. und. Ham-. burger Theile und zwar unter der Mortalität der höher und der tiefer. gelegenen Theile, so dass also dieser Umstand nichts ent-. scheidet. und beweist.. den Localisationen ist Niemand, gleichgültig, ob er Boden oder das Wasser a priori für das Entscheidende erstaunt, wenn man sieht, dass Veddel, Billwärder Aus-. Bei. den hält,. schlag, Südtheil der Neustadt. am. stärksten befallen sind.. Anders.

(40) — wenn man. steht es schon,. —. 30. relative Immunität. die. des. kleinen. Grasbrooks betrachtet oder, was wegen der stärkeren Bewohnung richtiger. ist,. in. Betracht. zieht,. Hohenfelde auf Geest hat,. oder dass. wärder auf Marsch nicht höher. auf Marsch. Steinwärder. ist. die Mortalität. als. oder. von Stein-. von Kotherbaum auf. die. Die Morbidität des auf Marsch gelegenen Stiddtheils von. Geest. St.. dass. stärkere Morbidität als Eppendorf oder Winterhude. keine. Georg. ist. nicht. höher. die Morbidität. als. Geest gelegenen Borgfelde und. des. ganz. Die Mortalität des auf Marsch. Barmbeck.. der Altstadt und von. St.. Georg. ist. des. auf. gelegenen. gelegenen Südtheils. ebenso gross,. wie. die der. Hamm. und Barmbeck. Die Betheiligung der einzelnen Strassen. Geestbezirke. Th.. z.. auf Geest. Wenn man. ist in. allen. stark ergriffen bezeichnet, welche 40 50 p. M. Morbidität und 20 bis 25 p. M. Mortalität hat, so findet man solche Strassen auf reinem Marsch, auf Uebergangsgebiet und auf reinem Geest. Auf Marsch z. B. hat der Grosse Bäckergang in S.-Neustadt mit 2178 Bewohnern 102 Erkrankungen und 49 Todesfälle, d. h. 47 p. M. Morbidität und 22 p. M. Mortalität; Brookthorquai in S.-Altstadt hat 258 Bewohner, 44 Erkrankungen und 4 Todesfälle, oder 170 p. M. Morbidität und 16 p. M. Mortalität; Bei den Mühren in S.-Altstadt hat 997 Bewohner, 69 Erkrankungen und 27 Todesfälle, oder 70 p. M. Erkrankungen und 28 p. M. Todesfälle; die Idastrasse in S.-St. Georg hat bei 2328 Bewohnern 118 Erkrankungen und 62 Todesfälle 51 p. M. Erkrankungen und 27 p. M. Sterblichkeit; die Thalstrasse in S.-St. Pauli hat bei 2196 Bewohnern 91 Erki-ankungen und 37 Todesfälle, oder 47 p. M. Morbidität und Stadrtheilen sehr verschieden.. eine Strasse als. —. =. 17. p.. M. Mortalität.. Auf dem Uebergangsgebiet, welches meist schon zum reinen Geest gerechnet wird, hat die Peterstrasse in N.-Neustadt. z.. B.. 2572 Bewohner, 118 Erkrankungen und 42 Todesfälle, oder 46 p. M. Erkrankungen und 16 p. M. Todesfälle; die Steinstrasse in N.-Altstadt hat bei 6164 Bewohnern 806 Erki^ankungen und 128 Todesfälle, oder 49 p. M. Erkrankungen und Grütz mach er gang in N.-St. Georg hat Erkrankungen und 24 Todesfälle, oder 58 p. M. Morbidität und 21 p. M. Mortalität. Auf Geest hat die Strasse An der Bürgerweide in Borgfelde 3696 Bewohner, 149 Erkrankungen und 72 Todesfälle, oder. 21. p.. M.. Mortalität;. 1169 Bewohner,. 67.

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