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Flächenschutz nur in Sonntagsreden? Pressemitteilung

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Pressemitteilung

Fachabteilung München

Pettenkoferstr. 10 a / I 80336 München Tel. 089/54 82 98 63 Fax 089/54 82 98 18

fa@bund-naturschutz.de www.bund-naturschutz.de

Planungen zum Overfly-Kreisel in Wertingen

Flächenschutz nur in Sonntagsreden?

Bund Naturschutz appelliert an den bayerischen In- nenminister Herrmann die Ziele des bayerischen Flä- chensparbündnisses umzusetzen.

Die Stadt Wertingen im Landkreis Dillingen/Donau plant derzeit zusam- men mit dem staatliche Bauamt Krumbach einen völlig überdimensio- nierten Ausbau eines Verkehrsknotenpunktes von drei Staatsstraßen.

Die Planungen sehen einen über 70m breiten Kreisel mit Overfly vor, obwohl nach Angaben des Staatlichen Bauamtes Krumbach auf Grund der derzeitigen Verkehrslage kein Ausbau nötig wäre. Das Aktionsbünd- nis „Keine Dreifeldbrücke in Wertingen“, dem auch der Bund Natur- schutz angehört, hat deshalb einen Bürgerentscheid am 5.12.2010 über das Projekt initiiert, für das deutlich kosten- und flächensparendere Al- ternativlösungen möglich wären. Der Landesbeauftragte des Bundes Naturschutz Richard Mergner hat sich deshalb in einem Brief an den Bayerischen Innenminister Joachim Herrmann mit der Bitte gewandt, die bestehenden Planungen noch mal zu überprüfen.

Das bayerische Innenministerium hat sich im Rahmen des Bündnisses zum Flächensparen in einer Selbstverpflichtung „zu einem schonenden und flächensparenden Umgang mit Böden“ verpflichtet. „Die Ziele des Bündnisses dürfen nicht nur in Sonntagsreden verkündet werden, son- dern müssen auch bei konkreten Projekten umgesetzt werden, für die flächensparende Alternativen vorliegen“, mahnt Mergner. „ Für solche Vorhaben darf es keine Förderung aus dem Innenministerium geben.“

Die Maßnahme wird im Rahmen eines kommunalen Sonderbaulastpro-

gramms von der Stadt Wertingen vorangetrieben. Nach Auskunft der obersten Baubehörde soll das Vorhaben aber mit einem Fördersatz von 90% der för- derfähigen Kosten aus dem Innenministerium bezuschusst werden. „Das Bauvorhaben ist extrem flächenaufwändig, teuer, zerstört das Landschaftsbild und ist aus unserer Sicht auch aus verkehrlichen Gründen nicht geeignet, die dort anfallenden Verkehrsströme optimal zu lenken“, kritisiert Dieter Leippert, Vorsitzender der BN-Kreisgruppe Dillingen die Planungen.

München, 25.11.2010 PM 45/10 FA Verkehr

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Pressemitteilung des Bundes Naturschutz in Bayern e.V. (BN) 2

Diese Pressemitteilung ist im Internet unter:

http://www.bund-naturschutz.de/presse/pressemitteilungen.html abrufbar 2

Das Verkehrsgutachten zur o. g. Planung kommt zu dem Ergebnis, dass das Verkehrsauf- kommen an der sogenannten Laugna-Kreuzung derzeit über die bestehende Lichtsignalan- lage noch zufriedenstellend und ohne Einbußen der Verkehrssicherheit abgewickelt werden kann. Diese Einschätzung bestätigt auch das Staatliche Bauamt Krumbach. Die Planungen orientieren sich an äußerst unsicheren Verkehrsprognosen für das Jahr 2025, in welchen schon jetzt überholte Ölpreisentwicklungen angenommen werden.

Der Bund Naturschutz befürwortet daher zusammen mit dem Aktionsbündnis „Keine Drei- feldbrücke in Wertingen“ einen deutlich flächen- und kostensparsamere sowie flexiblere Kreisverkehrslösung, die den verkehrlichen Anforderungen der nächsten Jahre genügen würde. „Es liegt der Verdacht nahe, dass der Ausbau der Laugnakreuzung nicht am Bedarf, sondern an den möglichen Zuschüssen ausgerichtet ist“, so Alois Buhl, Vorsitzender der BN Ortsgruppe Wertingen.

„Gerade in Zeiten von knappen öffentlichen Kassen sollten die zur Verfügung stehenden Mittel in zukunftsweisende Projekte gesteckt werden“ mahnt Thomas Frey, BN-

Regionalreferent für Schwaben an. So fehlen im Großraum Augsburg seit Jahren die not- wendigen Mittel, um ein S-Bahn-System Augsburg oder die Reaktivierung der Staudenbahn zu finanzieren.“ Der Bund Naturschutz hat sich deshalb in dieser Sache auch schon an den Bund der Steuerzahler mit der Bitte um Überprüfung der Wirtschaftlichkeit der Maßnahme gewandt.

Die Laugna-Kreuzung in Wertingen heute

Luftbild © Landesamt für Vermessung und Geoinformation

Flächenintensive Planungen mit 70m Kreisel und Overfly

Luftbildgrundlage © Landesamt für Vermessung und

Geoinformation

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Pressemitteilung des Bundes Naturschutz in Bayern e.V. (BN) 3

Diese Pressemitteilung ist im Internet unter:

http://www.bund-naturschutz.de/presse/pressemitteilungen.html abrufbar 3

Der Bund Naturschutz appelliert daher an den bayerischen Innenminister Joachim Hermann, die Wertinger Planungen zu überprüfen und den kosten- und flächensparenderen Alternati- ven den Vorrang zu geben.

Weitere Informationen:

Die Selbstverpflichtung des bayerischen Bündnisses zum Flächensparen:

http://www.stmug.bayern.de/umwelt/boden/flaechensparen/doc/bd_gem.pdf

Zu den Planungen und Alternativen in Wertingen, Aktionsbündnis „Keine Dreifeldbrücke in Wertin- gen“: www.kein-overfly.de

Eine Animation der Planungen finden Sie im Internet bei youtube unter:

http://www.youtube.com/watch?v=k2uRx9Lxfqk&feature=related

Für Rückfragen:

Thomas Frey

Regionalreferent für Schwaben

Tel: 089-548298-64 oder 0160-95501313 thomas.frey@bund-naturschutz.de

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