• Keine Ergebnisse gefunden

Bund Naturschutz will mit Hilfe des Gerichts vom Amt für Landwirtschaft endlich konkrete Fakten und Zahlen zum Problem des Umbruchs von Wiesen und Weiden

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Bund Naturschutz will mit Hilfe des Gerichts vom Amt für Landwirtschaft endlich konkrete Fakten und Zahlen zum Problem des Umbruchs von Wiesen und Weiden"

Copied!
3
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Fachabteilung München

Pettenkoferstr. 10 a / I 80336 München

Tel. 089/54 82 98 63 Fax 089/54 82 98 18

fa@bund-naturschutz.de www.bund-naturschutz.de

Pressemitteilung

Verhandlung am Verwaltungsgericht Augsburg

Bund Naturschutz will mit Hilfe des Gerichts vom Amt für Landwirtschaft endlich konkrete Fakten und Zahlen zum Problem des Umbruchs von Wiesen und Weiden

Der Bund Naturschutz will vom Amt für Landwirtschaft und Forsten detaillierte Daten zum Grünlandumbruch im Landkreis Donau-Ries haben. Ziel ist es mit Hilfe der Daten die Problembe- reiche im Landkreis zu lokalisieren, fachlich zu bewerten und Gegenmaßnahmen zu entwickeln. Auch sollen Rechtsverstöße aufgedeckt werden.

Da sich das Amt weigert, vom BN nutzbare Daten herauszuge- ben, hat der Bund Naturschutz Klage vor dem Verwaltungsge- richt Augsburg eingereicht. Denn öffentliche Verwaltungen müssen nach dem Umweltinformationsgesetz beinahe alle um- weltrelevanten Daten veröffentlichen. Die Verhandlung am Augsburger Verwaltungsgericht wurde für den 12. September 2012 angesetzt.

„Der Grünlandumbruch in Mittel- und Nordschwaben ist in den letzten Jahren zu einem massiven ökologischen Problem ge- worden“, begründet Rudi Schubert, Vorsitzender der BN- Kreisgruppe Donau-Ries die Klage. Vor allem der Biogasanla- genboom und der Verlust kleinbäuerlicher Landwirtschaft in der Region ist Grund für den Umbruch von Grünland in Ackerflä- chen für Maisanbau. „Verlust von Lebensraum für Tiere und Pflanzen, Bodenerosion, Klimagasausstoß und Verlust des tra- ditionellen Landschaftsbildes sind die massiven ökologischen Folgen“, so Thomas Frey, BN-Regionalreferent für Schwaben.

„Seit Jahren setzt sich der Bund Naturschutz im Landkreis für den Erhalt wertvollen Grünlands durch Pflegemaßnahmen und Ankauf ein“, erläutert Alexander Helber, Projektleiter des Natur- schutzprojekts bei der Mertinger Höll. Um unsere Landschaft und die Artenvielfalt zu erhalten, muss der Trend des Grünland- umbruchs gestoppt werden. Ca. 1000 ha Wiesen wurden seit 2005 im Landkreis umgebrochen.“

München, 04.09.2012 PM 29/12/FA Naturschutz

(2)

Pressemitteilung des Bundes Naturschutz in Bayern e.V. (BN) 2

Diese Pressemitteilung ist im Internet unter:

http://www.bund-naturschutz.de/presse/pressemitteilungen.html abrufbar 2

„Nachdem die freiwilligen Maßnahmen nicht ausreichen um den Grünlandum- bruch einzudämmen, fordert der Bund Naturschutz ein sofortiges, rückwirken- des Grünlandumbruchverbot nach dem Vorbild Baden-Württembergs“, ergänzt Richard Mergner, BN-Landesbeauftragter die Forderung an die Bayerische Staatsregierung.

Im Gegenzug fordert der Bund Naturschutz seit Jahren für eine deutlich erhöh- te Förderung von Dauergrünland.

Tabelle: Verlust von Dauergrünland in den Nordschwäbischen Landkreisen

Veränderung 2006-2010 Aichach-Friedberg - 5,8%

Augsburg-Land - 7,8%

Dillingen - 8,4%

Günzburg - 11,3%

Neu-Ulm - 8,2%

Unterallgäu - 7,5%

Donau-Ries - 6,3%

Quelle: Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten 2010

Zunächst weigerte sich das Amt für Landwirtschaft und Forsten Nördlingen komplett, Datenmaterial herauszugeben. Erst nach Einreichung der Klage wurden Daten übermittelt, von denen mehr als ein Drittel durch den BN nicht auswertbar sind. Der BN will nun vor Gericht erreichen, dass ihm komplett auswertbare Daten zur Verfü- gung gestellt werden.

Folgende Ziele will der Bund Naturschutz mit den angeforderten Daten verfol- gen:

1) Fachliche Bewertungen von Auswirkungen des Grünlandumbruchs auf die Tier- und Pflanzenwelt:

Zahlreiche Tier- und Pflanzenarten sind auf Grünland als Lebensraum angewiesen.

è Wir wollen mit den Daten überprüfen, wo die räumlichen Schwerpunkte des Grün- landumbruchs und damit auch die größten Beeinträchtigungen für Grünlandarten im Landkreis liegen.

è Wir wollen bewerten, inwieweit schon erhebliche Lebensraumbeeinträchtigungen für bestimmte Grünlandarten erreicht sind. So ist beispielsweise für Wiesenbrüter ein Anteil an Wiesen von über 50% für eine Sicherung des dauerhaften Bestandes not- wendig. Für Wiesenbrüter hat der Landkreis Donau-Ries in Bayern eine besondere Verantwortung.

è Wir wollen bewerten, ob ein Zusammenhang zwischen Grünlandumbruch und Bestandsentwicklung vieler Arten erkennbar ist, die auf Grünland als Lebensraum und Nahrungshabitat angewiesen sind (Wiesenbrüter, Rotmilan, Storch, Sumpfohr- eule…).

(3)

Pressemitteilung des Bundes Naturschutz in Bayern e.V. (BN) 3

Diese Pressemitteilung ist im Internet unter:

http://www.bund-naturschutz.de/presse/pressemitteilungen.html abrufbar 3

2) Ziel ist es auf Basis der Untersuchungen Gegenmaßnahmen zu entwickeln:

è Wir wollen die Daten für unsere Stellungnahmen für momentan zu erstellende FFH-Managementpläne nutzen. In diesen werden die Entwicklungsziele und Maß- nahmen für FFH-Gebiete festgelegt.

è Wir wollen eine politische Initiative starten, um in den Gebieten mit den größten naturschutzfachlichen Defiziten öffentlichen Flächenankauf und öffentliche Schutz- maßnahmen zu initiieren.

è Wir wollen eigene Grundstücksankäufe prüfen, um Grünland in den wertvollsten Lebensräumen dauerhaft zu sichern (Beispiel: Projekt Mertinger Höll).

3) Rechtsverstöße aufdecken:

In vielen Schutzgebietsverordnungen oder anderen staatlichen Vorgaben ist ein Grünlandumbruchsverbot enthalten. Aus Einzelfallprüfungen wissen wir, dass in den entsprechenden Gebieten in der Praxis trotzdem Grünland umgebrochen wurde. Wir wollen mit den angeforderten Daten überprüfen, ob gegen Umbruchverbote versto- ßen wurde.

Für Rückfragen:

Thomas Frey

BN-Regionalreferent für Schwaben

Tel:089-548298-64; Mobil: 0160-95501313 thomas.frey@bund-naturschutz.de

Alexander Helber

Stellv. Vorsitzender BN-Kreisgruppe Donau-Ries und Projektleiter Mertinger Höll

Tel. 09070-670 alex.helber@gmx.de

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Beim Edellaubholz beträgt dieser Wert 66,7°% und ist aufgrund des geringen Anteils nicht signifikant, aber stellt ein wichtiges Indiz für die Verbissbelastung durch das

Innerhalb der Höhenstufen konzentriert sich der Verbiss im oberen Pflanzendrittel (inkl. Leittriebverbiss) auf die mittlere Höhenstufe 50 – 79,9 cm. Fast zwei Drittel der Laubhölzer

• Die Projekte zur regionalen Entwicklung (PRE) als gemeinschaftliche Initiative zwingen gerade die Akteure, durch eine überlegte regionale Planung die notwendige kritische Masse

Das Amt für Landwirtschaft, Flurneuordnung und Forsten Altmark (ALFF Altmark) und das Amt für Landwirtschaft, Flurneuordnung und Forsten Mitte (ALFF Mitte) möchten Sie darüber

Das Amt für Landwirtschaft, Flurneuordnung und Forsten Altmark (ALFF Altmark) möchte Sie darüber informieren, welche personenbezogenen Daten erhoben werden, bei wem sie erho- ben

Das Amt für Landwirtschaft, Flurneuordnung und Forsten Altmark (ALFF Altmark) und das Amt für Landwirtschaft, Flurneuordnung und Forsten Mitte (ALFF Mitte) möchten Sie darüber

Das Amt für Landwirtschaft, Flurneuordnung und Forsten Altmark (ALFF Altmark) und das Amt für Landwirtschaft, Flurneuordnung und Forsten Süd (ALFF Süd) möchte n Sie darüber

Das Amt für Landwirtschaft, Flurneuordnung und Forsten Altmark (ALFF Altmark) und das Amt für Landwirtschaft, Flurneuordnung und Forsten Mitte (ALFF Mitte) möchte n Sie darüber