45. WOCHE G E L D E R N K E V E L A E R X A N T E N S T R A E L E N A L P E N K E R K E N I S S U M W E E Z E S O N S B E C K WA C H T E N D O N K R H E U R D T SAMSTAG 7. NOVEMBER 2020
Krankenhäuser auf steigende
Parientenzahlen bestmöglich vorbereitet
Die steigenden Infektionszahlen beunruhigen die Kliniken nicht. Seite 3
Im Geldrischen Heimatkalender 2021 steht die Gemeinde Weeze im Fokus
Geschichte, Kunst und Natur des Gelderlandes auf über 300 Seiten. Seite 5
Verrückt, oder? Per Drive-In durch das Winter-Wunderland
Groot Obbink brennt für seine neueste Idee. Bür- germeisterin Schulz drückt die Daumen. Seite 28
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NIEDERRHEIN. So hatte sich Tom Cox seine Auszeit eigentlich nicht vorgestellt. Nach dem Ab- itur wollte der 18-jährige Strae- lener ins Ausland – in erster Li- nie, um seine Sprachkenntnisse zu verbessern. Denn im nächsten Jahr wird er wieder die Schul- bank drücken und International Business studieren. Im Juli konn- te er trotz der Corona-Pandemie seine Reise nach Nizza antreten.
Aktuell weiß er allerdings nicht, ob er in den nächsten Tagen sei- ne Sachen packen und frühzeitig wieder abreisen muss.
„Die ersten zwei, drei Mona- te waren es in jedem Fall wert“, bereut Tom seine Entscheidung keineswegs. Dabei war bis zuletzt nicht klar, ob das Praktikum in einem französischen Hotel im Südosten des Corona-gebeu- telten Landes wirklich würde stattfinden können. Erst Mitte Mai kam die definitive Zusage, Anfang Juli ging es für den jun- gen Abiturienten los. „Als ich im Sommer dort angekommen bin, war ich überrascht“, blickt Tom zurück. An der französischen Ri- viera stand die Hochsaison vor der Tür, von Abstands- und Hy- gieneregeln schienen die Franzo- sen zu diesem Zeitpunkt wenig zu halten. „Eine Maskenpflicht gab es nicht und die Bars und Re- staurants waren gut gefüllt“, sagt Tom. Das änderte sich allerdings schon im August, als die Zahl der mit Covid-19 Infizierten wieder zunahm. Plexiglasscheiben und Desinfektionssprays wurden in- stalliert, etwas später auch die Maskenpflicht vorgeschrieben.
Im Oktober kam die Ausgangs- sperre. Nach 21 Uhr sollte sich niemand mehr ohne Grund draußen aufhalten. Trotz der Maßnahmen nehmen die Neu- infektionen zu. Gestern waren es über 58.000 innerhalb von 24 Stunden. Mehr als 39.000 Men- schen sind in Frankreich bereits im Zusammenhang mit dem Vi- rus gestorben.
In der vergangenen Woche trat wegen dieser dramatischen Ent- wicklung erneut ein landesweiter Lockdown in Kraft. Bis zum 1.
Dezember müssen Restaurants, Bars und alle nicht unentbehr- lichen Geschäfte schließen. Die Franzosen dürfen ihre Häuser nur noch aus zwingenden Grün- den verlassen, etwa um zur Ar- beit oder zum Arzt zu gehen. Die von der Regierung geforderte Verlängerung des Gesundheits- notstands bis zum 16. Februar
2021 wurde am Dienstag abge- lehnt. Aktuell sieht es so aus, dass er zum 14. Dezember aufgeho- ben wird.
Eine Bescheinigung von sei- nem Arbeitgeber trägt Tom im- mer bei sich. Allerdings nützt ihm das gerade wenig, denn seit gestern ist auch das Hotel ge- schlossen. „Wir wissen nicht, ob es im Dezember wieder öffnen kann. Vielleicht kurz vor Weih- nachten, über die Feiertage. Es kann aber auch sein, dass es in diesem Jahr gar nicht mehr auf macht“, schildert Tom die Si- tuation. Schon in den letzten Wochen habe sich abgezeichnet, dass es wirtschaftlich kaum noch Sinn machte, den Hotelbetrieb aufrecht zu halten. Das Restau- rant war bereits geschlossen, die Auslastung lag bei knapp einem Fünftel. Zuletzt war es unter zehn Prozent.
Angespannte Stimmung Andere Praktikanten haben bereits ihre Koffer gepackt. Sie werden in den nächsten Tagen die Heimreise antreten. Tom weiß noch nicht, ob er sich an- schließen wird. Denn auch die WG, in der Tom mit anderen jungen Leuten untergebracht ist, wird aufgelöst. Nun hofft Tom, die letzten Wochen – offiziell würde sein Praktikum Anfang Januar enden – bei französischen Freunden unter zu kommen.
„Es würde mir schließlich nichts bringen, wenn ich alleine wohne und nicht vor die Tür komme“, erklärt er. Schließlich sei er in Frankreich, um die Sprache zu sprechen. Hinzu kommt, dass
die Stimmung in der fünftgröß- ten Stadt Frankreichs ohnehin gerade auf ihrem Tiefpunkt angekommen zu sein scheint.
„Die Menschen hier sind sehr angespannt. Es ist eine schwere Zeit“, sagt Tom. Es war am 29.
Oktober, ein Tag nach Emma- nuel Macrons Ankündigung, er- neut den Lockdown auszurufen, als ein islamistischer Attentäter in der Kirche Notre-Dame-de- l’Assomption in Nizza drei Men- schen getötet und mehrere weite- re verletzt hat. An diesen Morgen kann sich Tom noch sehr genau erinnern. „Diese Basilika befin- det sich auf der gleichen Straße wie das Hotel, in dem ich arbeite, etwa fünf Minuten zu Fuß ent- fernt“, sagt er. Tom hatte Dienst, stand wie meist hinter der Rezep- tion und kümmerte sich um die (wenigen) Gäste. „Meine Chefin ging kurz raus, um sich einen Kaffee zu holen und kam ganz aufgelöst zurück.“ Zunächst war nicht klar, ob der oder die Täter noch in der Gegend waren. Alle hatten Angst. Man fühlte sich an den Terroranschlag vom 14.
Juli 2016 erinnert. Damals, am Nationalfeiertag, fuhr ein Isla- mist in Nizza mit einem LKW in eine Menschenmenge und tötete 86 Menschen. Im Oktober diesen Jahres, nur zwei Wochen vor dem Messerangriff, wurde bei Paris der Lehrer Samuel Paty von einem jungen Tschetschenen angegriffen und enthauptet, weil er umstrittene Mohammed-Ka- rikaturen im Unterricht gezeigt hatte. „In Frankreich ist man sich der Terror-Gefahr sehr be- wusst. Es gehört hier zum Alltag
dazu“, weiß Tom. Kein anderes europäisches Land wurde in den vergangenen Jahren so oft Schau- platz von Terrorakten. Seit 2015 sind insgesamt 270 Menschen in Frankreich bei islamistischen Attentaten getötet worden. „Die- se Anschläge führen auch dazu, dass rechtspopulistische Parteien stärker werden“, sagt Tom. Mari- ne Le Pen vom Rassemblement national sprach bereits von ei- nem „Krieg“ und auch die kon- servativen Républicains drängen nun auf einen neuerlichen si- cherheitspolitischen Ausnahme- zustand, der gewisse Grundrech- te außer Kraft setzt.
Missen möchte Tom seine Zeit in Frankreich trotzdem nicht.
„Ich habe unglaublich viel ge- lernt und meinen Horizont im- mens erweitert“, sagt der 18-Jäh- rige. Immerhin war er das erste Mal allein unterwegs und auf sich selbst gestellt. „Gerade in den ersten Wochen bin ich viel herumgekommen und habe da- bei auch viele tolle Menschen kennen gelernt“, sagt er. Daraus seien auch Freundschaften ent- standen. „Für mich war es in je- dem eine Erfahrung, auf die ich nicht verzichten möchte“, steht für Tom fest. Und auch, wenn er bald wieder in Richtung Heimat aufbrechen müsste, ist er zuver- sichtlich, dass er seine Pläne für das kommende Jahr nicht aufge- ben muss. „Ich halte jetzt gerade Ausschau nach Möglichkeiten, weitere sechs Monate ins Aus- land zu gehen.“ Dann soll es in den englischsprachigen Raum gehen. „Mein Studium beginnt schließlich erst im Sommer“, sagt er. Aufgeben kommt für ihn je- denfalls nicht in Frage.
Verena Schade Sommer an der Côte d‘Azur: Tom Cox konnte während der ersten
Monate seines Frankreich-Aufenthalts noch viele Ausflüge unterneh- men und hat in dieser Zeit viele schöne Orte besucht und Freund-
schaften geschlossen. Fotos: privat
„Eine Erfahrung, auf die
ich nicht verzichten möchte“
Tom Cox (18) aus Straelen lebt und arbeitet seit Juli im französischen Nizza
Tom Cox bei seiner Arbeit an der Hotelrezeption in Nizza.
Auch mit der Nutzung von öffentlichen Spielplätzen befasst sich das Regelwerk der Coro- naschutzverordnung. Wie die Stadt Geldern mitteilt, dürfen im Freien spielende Kinder auf Spielplätzen durchaus den sogenannten Mindestabstand von 1,50 Metern unterschreiten.
Dabei gilt unabhängig von der Einhaltung des Mindestabstandes für alle Besucher der Spielplätze die Verpflichtung zum Tragen eines Mund-Nase-Schutzes. Von der Maskenpflicht befreit sind lediglich Kinder unter sechs Jahren. Infos hat Monika Gott- schlich vom Amt für Jugend, Schule und Sport unter Telefon 02831/398780.
Kein Mindestabstand für Kinder auf Spielplätzen CORONA �������������
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Stadt Geldern verstärkt
Kontrollen in der Innenstadt
Steigende Infektionszahlen: team für Kontaktnachverfolgung wird ausgebaut
GELDERN. Nicht nur durch den Kommunalen Ordnungsdienst, sondern auch durch weitere Mitarbeiter des Ordnungsamtes zeigt das Ordnungsamt bereits seit Beginn der Corona-Pan- demie in der Gelderner Innen- stadt Präsenz. Zum einen, um die Einhaltung der geltenden Coronaschutzverordnung zu kontrollieren, zum anderen um für die Einzelhändler oder an- deren Unternehmer bei Fragen beratend zur Seite zu stehen.
Am vergangenen Donnerstag hat die Landesregierung – nur fünf Tage nachdem die zuvor gül- tige in Kraft getreten ist – schon wieder nachbessern müssen und eine neue Coronaschutzverord- nung erlassen. „Die ständigen Änderungen sind für mich nur noch schwer nachzuvollziehen“, sagt Gelderns Ordnungsamtslei- ter Johannes Dercks. „Durch die ständigen Änderungen werden unsere Aussagen, die wir gestern gegenüber Bürgern getroffen ha- ben, heute schon wieder inaktu- ell.“
Musikunterricht: So ist seit dem 5. November zum Beispiel – unter Einhaltung der hygie- nischen Voraussetzungen – nun doch wieder privater Musikun- terricht erlaubt. Die Landesregie- rung hat hier eine Präzisierung der Coronaschutzverordnung vorgenommen.
Intensivere Kontrollen: In der neuen Coronaschutzverordnung sind die Ordnungsämter zudem aufgefordert, ihre Kontrollen in den Innenstädten zu intensivie- ren. Dadurch soll das Infektions-
geschehen weiter eingedämmt werden. „Wir werden unsere Prä- senz in der Innenstadt deshalb jetzt noch einmal erhöhen“ sagt Johannes Dercks. In der Innen- stadt gilt bereits eine Empfeh- lung zum Maske tragen.
Das Gelderner Ordnungsamt baut das Schichtsystem für die Kontrollen in der Innenstadt deshalb noch einmal aus. Dercks:
„Die Kollegen, die morgens früh schon unterwegs sind, werden mittags vom Kommunalen Ord- nungsdienst (KOD) abgelöst, die dann bis abends ihre Runden durch die Stadt und die Ort- schaften drehen.“ Am Wochen- ende ist der KOD ohnehin schon in Geldern unterwegs.
Wie sehen die Kontrollen aus?
„Wir kontrollieren zum Beispiel, ob sich die Besucher in den Su- permärkten oder Geschäften an die Maskenpflicht halten“, sagt Jörg Willems, Mitarbeiter des KOD. Ansonsten wird es teuer.
Ebenso für die, die sich nicht an die Kontaktbeschränkungen in der Öffentlichkeit halten. Darauf weist Gelderns Ordnungsamts- leiter Johannes Dercks noch ein- mal hin.
Bußgelder: Denn seit dem 5.
November gilt auch ein neuer Bußgeldkatalog. Konkret gilt un- ter anderem:
250 Euro Bußgeld pro Person beim Zusammentreffen im öf- fentlichen Raum mit anderen Personen als den Angehörigen des eigenen oder eines weiteren Hausstands – oder mit mehr als zehn Personen aus dem eigenen und einem weiteren Hausstand.
50 Euro Bußgeld für das Nicht- tragen einer Alltagsmaske trotz bestehender Verpflichtung (gilt für Kunden, Besucher, Nutzer, Teilnehmer und so weiter)
150 Euro Bußgeld für das Nichttragen einer Alltagsmaske bei der Nutzung von Beförde- rungsleistungen des Personen- verkehrs und seiner Einrich- tungen.
250 Euro Bußgeld bei der An- gabe unrichtiger Kontaktdaten (Name, Adresse, Telefonnum- mer) zum Beispiel als Kunde.
Auch wenn die Kontaktbe- schränkungen des öffentlichen Raums nicht für den Privatbe- reich gelten, appelliert Johannes Dercks nochmals, auch im Pri- vaten auf unnötige Kontakte zu verzichten. „Sonst wird es schwierig, das Infektionsgesche- hen in nächster Zeit einzudäm- men.“
Kontaktnachverfolgung Und je mehr Personen positiv auf das Coronavirus getestet werden, desto schwieriger wird die Kon- taktnachverfolgung für die Stadt Geldern. „Die Kontaktnachver- folgung ist ganz wesentlich, um die Infektionsketten zu unterbre- chen“, sagt Johannes Dercks. Die Stadt Geldern ist eine der Kom- munen im Kreis Kleve, die die Kontaktnachverfolgung schon vor Monaten selbst übernom- men hat, um das Kreis-Gesund- heitsamt zu unterstützen. „Wir haben unser Team auch noch einmal aufgestockt, um auf das dynamische Infektionsgesche- hen weiterhin gut vorbereitet zu sein.“
Johannes Dercks (l.) und Jörg Willems in der Gelderner Innenstadt. Foto: Stadt geldern
Telefonanlagen überlastet – Kontakt besser per E-Mail
In der Kreisverwaltung: bis zu 10.000 anrufe am tag
NIEDERRHEIN. Aufgrund der Corona-Lage sind allein am ver- gangenen Montag rund 10.000 Anrufe bei der Kreisverwaltung Wesel eingegangen. Dies hat die Gesamtkapazität der Haupt- anschlüsse des Kreishauses in Wesel und des Verwaltungsge- bäudes in Moers zeitweise über- lastet. Bei der Kreisverwaltung Kleve sieht die Lage derweil nur wenig entspannter aus.
Auch in den kommenden Wo- chen rechnet die Weseler Kreis- verwaltung mit einem weiterhin sehr hohen Anrufaufkommen und zeitweisen Überlastungen des Telefonsystems. Die Gesamt- kapazität des Hauptanschlusses liegt bei 120 externen Gesprä- chen beziehungsweise belegten Warteplätzen zur gleichen Zeit.
Eine kurzfristige Aufstockung der technischen Kapazitäten sei nicht möglich. Dies führe dazu, dass es zu Schwierigkeiten in der Erreichbarkeit der Kreisverwal- tung Wesel kommen könne.
„Nicht immer ist ein Anruf beim Kreis Wesel die beste Lö- sung und unbedingt notwendig“, sagt Landrat Ingo Brohl. „Zu den Dienstleistungen des Kreises und ganz speziell zur Corona-Pande- mie finden sich auf den Interne-
tseiten unter www.kreis-wesel.
de eine Vielzahl von Informati- onen.“
Einrichtungen wie Kranken- häuser, Pflegeeinrichtungen, Schulen und Kitas fordert Land- rat Brohl auf, ihre fachlichen und coronabedingten Anliegen an die bekannten E-Mail-Adressen zu richten. „Da eine telefonische Er- reichbarkeit der Kreisverwaltung Wesel derzeit stark vom Anru- faufkommen abhängt, das wir nicht beeinflussen können, ist die E-Mail im Moment der bes- sere und schnellere Weg zu einer Antwort“, sagt der Landrat.
Das Corona-Telefon des Kreises Kleve verzeichnet nach Angaben der Verwaltung seit ei- nigen Tagen zwar ein leicht ver- stärktes Anrufaufkommen. Die dortige Telefonanlage arbeitet jedoch unabhängig von der Tele- fonanlage der Verwaltung.
Aufgrund der deutlich erhöh- ten Zahl von Telefonaten im Rahmen der Kontaktpersonen- Nachverfolgung ist allerdings die Telefonanlage der Kreisverwal- tung Kleve teilweise überlastet.
An der Lösung dieses Engpasses werde derzeit mit Hochdruck gearbeitet, wie der Kreis Kleve mitteilt.
Volksbank Niederrhein warnt vor Betrügern
Immer neue versionen des „enkel-tricks“
NIEDERRHEIN. Die Volks- bank Niederrhein warnt vor einer neuen Version des „En- keltricks“: Der Kunde wird von einer angeblichen Verwandten angerufen, die dringend ei- ne hohe Summe benötigt. Der Kunde hat dies zunächst als „En- keltrick“ wahrgenommen und hat das Gespräch beendet, um die Polizei zu verständigen. Be- sonders perfide an dieser neu- en Masche ist, dass der Kunde dann von einem vermeintlichen Mitarbeiter des LKA angeru- fen wurde, der sich erkundigte, ob der Kunde soeben von einer Frau angerufen wurde.
Das LKA sei gerade dabei, die- se Betrügerin zu überführen und man benötige seine Hilfe. Er sollte zum Schein auf das Geschäft ein- gehen und den Betrag zur Über- gabe bereit halten, das LKA sei in der Nähe. Der Kunde solle zudem die Telefonverbindung halten.
Zwischenzeitlich wurde sogar zu der vermeintlichen örtlichen Po- lizeiwache verbunden, die sich für die Unterstützung bedankt hat.
Während der Abholung des Bargelds kamen Zweifel bei der Bankangestellten auf. Deshalb ist der Kunde ins Grübeln gekom- men und hat sich über eine ande- re Telefonleitung bei der Polizei
gemeldet. Diese hat ihm bestätigt, dass er sich um einen Betrugsver- such handelt.
Auch das Thema „Corona“ ha- ben die Betrüger für sich als Auf- hänger entdeckt und verschicken E-Mails, mit der Aufforderung, sich für ein neues System zu re- gistrieren, das für den Kunden erhebliche Vorteile in Zeiten von Corona bringt. Welche Vorteile das sind, werde der Berater nach der Registrierung erläutern. Am Ende der Mail erfolgt der Hin- weis, dass es sich um eine Pflich- tumstellung han-delt und durch einen Button wird der Kunde direkt zur Registrierung weiter- geleitet.
Die Volksbank weist darauf hin, dass sie grundsätzlich keine E-Mails versendet, in denen sie ihre Kunden dazu auffordert, ih- re Kontodaten einzugeben oder Anfragen zu Test- oder Sicher- heitszwecken stellt. So genannte Phishing-E-Mails sind Betrugs- versuche. Grundsätzlich sollten die Kunden sehr kritisch mit sol- chen Anfragen umgehen, niemals einen in der E-Mail enthaltenen Link anklicken oder beigefügte Dateianhänge öffnen und im Zweifel die Volksbank kontak- tieren. Nähere Infos unter volks- bank-niederrhein.de/sicherheit
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NIEDERRHEIN. (vs) Bundes- weit 21.506 mehr Corona-Infi- zierte als am Vortag meldete das Robert Koch-Institut gestern Morgen. Auch am Niederrhein steigen seit Tagen die Zahlen:
Die 7-Tage-Inzidenz, die der Anzahl der in den letzten sieben Tagen neu gemeldeten Fälle pro 100.000 Einwohner entspricht, lag im Kreis Kleve am gestri- gen Freitag bei 133,1, im Kreis Wesel bei 119,1. Im Kreis Kleve lagen insgesamt 2.243 labordi- agnostisch bestätigte Corona- Infektionen seit Beginn der Corona-Pandemie vor, 68 mehr als am Vortag. Die Anzahl der bestätigten Fälle im Kreis Wesel lag bei 2.893. Hier waren es so- gar 99 mehr als am Vortag.
Die steigenden Infektions- zahlen beschäftigen natürlich auch die Krankenhäuser in der Region. Christian Weßels, Spre- cher des Katholischen Karl-Leis- ner-Klinikums, kann aber beru- higen: „Unsere Hausaufgaben haben wir gemacht. Auf steigende Patientenzahlen sind wir best- möglich vorbereitet.“ Es seien ausreichend Behandlungskapa- zitäten vorhanden – auch auf den Intensivstationen. „Personell sind wir gut aufgestellt, Schutz- materialien haben wir genug auf Lager“, erklärt Weßels. Wie schon im Frühjahr habe man zudem bereits signalisiert, im Rahmen der Möglichkeiten niederlän- dische Patienten aufzunehmen, wenn das erforderlich sein sollte.
Angekommen ist die zweite Wel- le der Corona-Pandemie auch im Südkreis Kleve. „Aufgrund der steigenden Fallzahlen haben wir zu Beginn der Woche die Ka- pazitäten der interdisziplinären Covid-19-Isolierstation ausge- weitet“, erklärt Stefanie Hamm, Sprecherin des Gelderner St.
Clemens-Hospitals. Mit Blick auf die steigende Zahl der inten- sivpflichtigen Patienten stellt sie in Aussicht, dass man bei Bedarf kurzfristig eine zweite Intensiv- station in Betrieb nehmen werde.
Hamm: „Diese Maßnahmen sind erforderlich, um eine gute und vor allem sichere Versorgung al- ler Patienten zu gewährleisten.“
Besucherstopp
Aufgrund des deutlich gestie- genen Infektionsgeschehens gilt für die Krankenhäuser in Kle- ve, Goch, Kevelaer und Geldern derzeit ein Besucherstopp. In Absprache werden Ausnahme-
genehmigungen für den Besuch von schwersterkrankten und sterbenden Patienten, bei Kin- dern und hilfebedürftigen Per- sonen sowie für Begleitpersonen von Gebärenden erteilt. Das St.
Nikolaus-Hospital Kalkar er- möglicht als einziges Haus des Katholischen Klinikums wei- terhin individuelle Besuchsre- gelungen. Hamm: „Um unsere Patienten und Mitarbeitenden zu schützen, bitten wir dringend darum, die von der Regierung festgelegten Regeln einzuhalten und soziale Kontakte soweit wie möglich zu meiden. Wir wissen, dass das nicht immer nachvoll- ziehbar ist, weil die Erkrankung für viele Menschen unproble- matisch verläuft. Das sind in der Regel die Fälle, die jeder kennt.
Im St.-Clemens-Hospital erleben wir die andere Seite. Menschen mit schwersten Symptomen und langwierigen Verläufen sowie – ja, auch das – Patienten, die die Erkrankung nicht überleben. Je- der kann durch verantwortliches Handeln dazu beitragen, diese Fälle so gering wie möglich zu halten.“
Notfall bleibt Notfall
Weßels macht allerdings auch darauf aufmerksam, dass der reguläre Krankenhaus-Betrieb
nicht durch die Pandemie beein- trächtigt wird: „Vor allem unse- re Notfallmediziner appellieren immer wieder: Bei der Behand- lung von Notfällen wie Herzin- farkt oder Schlaganfall zählt jede Minute!“ Patienten sollten eine dringend erforderliche Behand- lung auf keinen Fall aus Sorge um eine Corona-Ansteckung vermeiden. Ebenfalls ohne Ein- schränkungen gewährleistet sei auch die Behandlung ambulanter und stationärer Patienten des Karl-Leisner-Klinikums. Man müsse sich keine Sorgen machen, so Weßels: „Wir arbeiten nach den höchsten Hygiene- und Si- cherheitsstandards.“ Das kann auch Stefanie Hamm unterstrei- chen: „Geplante Patienten wer- den bis zu 48 Stunden vor der Aufnahme getestet, sodass das Ergebnis rechtzeitig vorliegt. Bei Patienten, die als Notfall statio- när aufgenommen werden, ma- chen wir einen Schnelltest.“
Corona-Tests
Die Kliniksprecher machen noch einmal deutlich, dass Co- rona-Tests in die Zuständigkeit der kassenärztlichen Versorgung fallen. In diesem Zusammenhang erklärt Weßels: „Die Fieberam- bulanz des Klinikums hat sich im Frühjahr vor allem in den Wo- chen der größten Unsicherheit bewährt. Die Kosten für den Be- trieb – ein mittlerer sechsstelliger Betrag – hat das Klinikum selbst getragen. Eine Wiederaufnahme des Betriebes ist binnen Tages- frist möglich, für uns aber nur umsetzbar, wenn die vollständige Übernahme der Kosten, zum Beispiel durch die Kassenärzt- liche Vereinigung, gewährleistet ist.“ Mit zusätzlichen Kosten sieht sich auch das St. Clemens- Hospital konfrontiert. Und dies nicht nur, weil alle erforderlichen Maßnahmen vollständig zu La- sten des Krankenhauses gingen.
Hamm: „Unter Quarantänebe- dingungen können wir viele Re- gelbetten nicht belegen, weil das Personal in anderen, personalin- tensiven Bereichen wie der Iso- lierstation und der Intensivstati- on eingesetzt wird. Die Freihal- tepauschale, mit der die Regie- rung in der ersten Welle daraus resultierende Mindereinnahmen zumindest zum Teil ausgeglichen hat, ist ausgelaufen. Wir hoffen sehr, dass die Verantwortlichen auch diesmal wieder eine für alle tragbare Lösung finden.“
Krankenhäuser gut gerüstet
Die steigenden Infektionszahlen beunruhigen die Kliniken nicht
Zum Schutz von Patienten und Mitarbeitern: In den meisten Krankenhäusern sind Besucher zurzeit nicht willkommen. Es gibt nur einige Ausnahmen, etwa für Angehörige von schwerstkran- ken oder sterbenden Patienten.
NN-Foto: rüdiger Dehnen
GELDERN. Der Informations- tag der Liebfrauenschule, Bi- schöfliche Realschule für Mäd- chen, wird wegen der Corona- Pandemie vorerst nur online stattfinden können.
„Die Gesundheit der Besuche- rinnen, unserer Schülerinnen und unserer Kolleginnen und Kollegen hat oberste Priorität“, betont die Schulleiterin Gabriele Halfmann. „Deshalb gibt es für alle interessierten Eltern und de- ren Töchter die wichtigsten In-
formationen über unsere Schule zunächst ‚nur‘ in digitaler Form.“
Eine Padlet-Seite (Padlet.com/
padlets/zny7pan9rntq2b5v oder über nebenstehenden QR-Code) vermittelt Einblicke in den Un- terricht und das Schulleben der LFS. Ausführliche Informationen findet man auch auf der Schul- Homepage lfs-geldern.de. Wer noch mehr wissen will, kann sich auf dem Postweg eine Schulbro- schüre zusenden lassen (Bestel- lung per E-Mail Liebfrauen-RS@
bistum-muenster.de). Sollten es die Infektionszahlen zulassen, will die Liebfrauenschule die Gelegenheit geben, die Mäd- chenrealschule auch persönlich kennenzulernen. Unter Berück- sichtigung eines strengen Hygi- enekonzepts werden dazu Infor- mationsabende für Eltern und eine gesonderte Information für die Grundschülerinnen angebo- ten. Die Schule weist aber aus- drücklich darauf hin, dass diese Veranstaltungen nur stattfinden,
wenn die dann aktuellen Coro- na-Verordnungen dies zulassen.
Infos dazu wird es auf der Home- page lfs-geldern.de geben.
Informationen für Schülerinnen –vorerst nur online
Tickets auf www.niederrhein-nachrichten.de/ticketshop oder in unseren Vorverkaufsstellen:
Marktweg 40c 47608 Geldern Tel. 02831-97770-0
Hagsche Str. 45 47533 Kleve Tel. 02821-40080-20 29.04.2021 Geldern,
Aula im Lise Meitner Gymnasium 07.05.2021 Sonsbeck, Kastell
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24.04.2021 Kleve, Stadthalle 29.12.2021 Bochum
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Darüber hinaus werden neben frischen Unfällen aller Art wei- terhin auch Kindergarten-, Schul- und Arbeitsunfälle auf hohem Niveau für die Berufsgenossenschaften versorgt. Auch trotz Corona sind diese Operationen und allgemeine Behandlungen weiterhin auf hohem hygienischen Niveau und unter Berücksich- tigung der Corona-Regularien möglich.
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NIEDERRHEIN. Als die Organi- satoren des Tom-Sawyer-Preises Anfang März zur Pressekonfe- renz einluden, um das Thema
„Rollentausch“ vorzustellen, schien ein anderes Thema noch weit weg: Corona. Inzwischen ist klar: Das Virus hat auch die neunte Auflage des Schreibwett- bewerbs der Stadt Rees durch- einandergewirbelt.
Zunächst wurde der Abgabe- termin aufgrund der zwischen- zeitlichen Schulschließung ver- längert. Nun sagt Bürgermeister Christoph Gerwers mit Blick auf die aktuelle Entwicklung: „Vor zwei Jahren war das Thema ‚Oh- ne mich‘, dieses Jahr heißt es ‚oh- ne Preisverleihung‘.“ Zumindest eine Präsenzveranstaltung, bei der die Preisträger geehrt wer- den, kann nicht stattfinden. Die Stadt arbeitet stattdessen an einer Online-Lösung.
122 Teilnehmer
Trotzdem sind die Organisa- toren des Wettbewerbs zufrie- den. „Viele Schüler haben wieder mitgemacht“, freut sich Gerwers.
Mit 122 Teilnehmern aus dem ganzen Bundesgebiet in den üb- lichen vier Altersklassen (5./6.
Schuljahr, 7./8. Schuljahr, 9./10.
Schuljahr, 11. bis 13. Schuljahr) sind es zwar deutlich weniger als vor zwei Jahren (199), doch Dirk Krämer von Sponsor Inno- gy sagt: „Wir sollten nicht sagen, dass es ‚nur‘ 122 sind. Es ist doch toll, dass sich wieder so viele Kinder gefunden haben, die sich über selbstgeschriebene Texte ausdrücken möchten.“
Sigrid Mölleken, Kulturamts- leiterin bei der Stadt Rees und Jury-Mitglied, zeigt sich be- eindruckt von den „vielen ver- schiedenen Gesichtspunkten, aus denen die Teilnehmer das diesjährige Thema beleuchtet haben“. Vor allem habe man mit der Auswahl des Themas das an- gestrebte Ziel erreicht: Nach den eher düster-melancholischen Beiträgen mit Geschichten bei- spielsweise über Suizid und Ab- treibung vor zwei Jahren, sollte die positivere Themenvorgabe mit „Rollentausch“ für entspre-
chende Inhalte sorgen. „Das hat gut geklappt“, berichtet Jury- Kollege Michael Scholten, der die Klassen 5 und 6 bewertete: „Hier hatten wir viele märchenhafte Anteile und Abenteuergeschich- ten.“ So sei auch der Siegerbei- trag ein „schönes, altersgerechtes, modernes Märchen“.
Blieben in den vergangenen Jahren immer wieder Geschich- ten länger im Gedächtnis, so sticht in diesem Jahr keine be- sonders heraus, wie Juror Hei- ner Frost verrät: „Das sagt aber nichts über die Qualität an sich aus.“ Und die habe sich durchaus wieder sehen lassen können, sind sich die Jury-Mitglieder einig.
„Geschichten, bei denen einem die Luft wegbleibt, sind ohne- hin eher selten“, ergänzt Frost.
Michael Scholten ist zudem eine mitunter hohe sprachliche Qua- lität und Reife aufgefallen.
Kein Wunder, dass man den ei- nen oder anderen Namen bereits auf den vergangenen Wettbe- werbsrunden kennt. Vier Preis- träger waren bereits vor zwei Jahren unter den Top 5 ihrer je- weiligen Altersklasse. Besonders erfreulich ist die Teilnehmerzahl für den Kreis Kleve: 31 Beiträge wurden aus den hiesigen Kom- munen eingereicht, davon im- merhin sechs aus Rees. Und vier Nachwuchs-Autoren aus dem Kreis gehören auch zu den Preisträgern: Charlotte Büch- senschütz-Nothdurft aus Kra- nenburg (1. Platz), Amy-Leanne Schorpp aus Kalkar (5. Platz, bei- de Klasse 5/6) sowie Julia Vier- mann und Henry Mehring aus Kleve (beide 4. Platz, Klasse 7/8).
Highlight fällt aus
Ein echter Wermutstropfen ist für alle Beteiligten der Aus- fall der traditionellen Preisver- leihung, zu der alle Preisträger nach Rees eingeladen werden.
Dass sie diesmal aufgrund der Corona-Pandemie nicht stattfin- den kann, „tut in der Seele weh“, sagt Sigrid Mölleken. Stattdessen arbeite man an einer Online- Variante. Dazu soll am 28./29.
November ein Youtube-Video veröffentlicht werden, in dem der
Schauspieler Michael Dick wie- der Beiträge vorliest. „Das war in den vergangenen Jahren immer der Höhepunkt“, sagt Mölleken.
Auch viele der jungen Autoren seien überrascht gewesen, „wel- che Kraft ihre Texte dadurch entfesseln können“. Aktuell wird auch überlegt, die Preisträger mit kurzen Beiträgen in das Video einzubinden. Der Link ist nach der Veröffentlichung dann unter anderem über die Homepage der Stadt Rees zu finden.
Zum Wettbewerb ist wie im- mer ein Buch mit dem Titel „Rol- lentausch“ erschienen, in dem die zehn besten Beiträge jeder Alter- klasse – darunter alle Preisträger – nachzulesen sind. Das Buch ko- stet zehn Euro und ist erhältlich im Buchhandel und direkt beim Verlag Edition Anderswo.
Neben Dirk Krämer, der eine Unterstützung des Tom-Sawyer- Preises für 2022 bereits zugesagt hat, zeigt sich auch Vorstands- mitglied Wilfried Röth vom zweiten Sponsor, der Sparkasse Rhein-Maas, „von der Idee des Wettbewerbs noch immer fas- ziniert“. Nun hoffen alle Betei- ligten, dass in zwei Jahren – mit einem neuen Thema – wieder alles beim Alten ist. Michael Bühs
Die Preisträger
5./6. Schuljahr:
1. Charlotte büchsenschütz- Nothdurft (Kranenburg), 2. rené Fellgiebel (traunreut), 3. adam brockmann (Leipzig), 4. Daniel Falkenkötter (Lippstadt), 5. amy- Leanne Schorpp (Kalkar) 7./8. Schuljahr:
1. Hannah grauer (rheinfelden), 2. Paula Isabel rürup (Herford), 3. tamina Forhmann (vellmar), 4. Julia viermann und Henry mehring (beide Kleve) 9./10. Schuljahr:
1. Sarah Zeller (Crostwitz), 2. marie- Sophie raich (Dresden), 3. Josefine Hellkamp (oldenburg), 4. Isabella Kuntschner (garching), 5. Clara Sophie buceta Hager (Hamburg) und anastasia Paszylk (bochum) 11. bis 13. Schuljahr:
1. Leonie ballhorn (mülheim a.d.r.), Pauline Weinberg (Durach), 3. Lilli reuter (merzig), 4. ada Charlotte Kilfitt (bochum), 5. Pia marie Heg- mann (Karlsruhe)
Märchenhafter Rollentausch
Sieger des tom-Sawyer-Preises stehen fest – Preisverleihung nur online
Gefährliche Körperverletzung:
Am Dienstag, 3. November, ge- gen 22.40 Uhr war ein 29-Jäh- riger vom Busbahnhof in Geld- ern kommend zu Fuß auf der Bahnhofstraße unterwegs. In der Nähe eines Supermarktes, am Zugang zum dortigen Park, wurde er nach eigenen Anga- ben plötzlich von drei ihm un- bekannten Männern attackiert.
Die Täter versahen den 29-Jäh- rigen mit Tritten und Schlä- gen, zudem erlitt er eine leichte Schnittverletzung im Gesicht.
Als der Geschädigte sich losrei- ßen konnte und begann, sich zu wehren, rannten die Unbe- kannten in Richtung Park da-
von. Die drei Männer trugen laut Aussage des 29-Jährigen Mund-Nasen-Bedeckungen und Kapuzenpullis. Sie haben sich in einer nicht näher bestimmbaren Fremdsprache unterhalten. Die Kripo Geldern bittet eventuelle Zeugen der Geschehnisse, sich unter Telefon 02831/1250 zu melden.
Kraftomnibus nach Unfall- flucht gesucht: Am Donners- tag, 5. November, kam es gegen 14.20 Uhr auf der B58 in Stra- elen zu einer Verkehrsunfall- flucht. Ein 23-jähriger Mann aus Kevelaer fuhr mit seinem Opel über die Xantener Straße (B58) von Straelen kommend in Rich- tung Geldern. Im Bereich der
Hausnummer 18 wollte er einen vor ihm fahrenden Bus und den davor fahrenden Kipper überho- len, da beide sehr langsam fuh- ren. Als der 23-Jährige sich im Überholvorgang auf Höhe des Busses befand, scherte der Bus ebenfalls aus, um den Kipper zu überholen, und touchierte dabei den Opel. Der Opel kam daraufhin von der Fahrbahn ab und kollidierte mit einem Leit- pfosten. Der Bus fuhr weiter Richtung Geldern, ohne sich um den 23-Jährigen zu kümmern.
Bei dem Verursacher soll es sich um einen weißen oder hell- grauen Kraftomnibus gehan- delt haben. Hinweise nimmt die Polizei Geldern unter Telefon 02831/1250 entgegen.
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NIEDERRHEIN
GELDERLAND. Der dieser Ta- ge erscheinende Geldrische Heimatkalender ist erneut eine wahre Fundgrube zur Geschich- te, Kultur oder Kunst der Region.
In 40 Artikeln mit annähernd 300 Abbildungen, vielfach das erste Mal überhaupt der Öffent- lichkeit gezeigt, beschäftigt sich der diesjährige Heimatkalender mit der Geschichte, Kunst, Na- tur und Kultur unserer Heimat.
Wie üblich steht eine Gemein- de besonders im Fokus, mit Weeze die nördlichste des Gel- derlandes. Dem wie jedes Jahr von zahlreichen Autorinnen und Autoren und der Redaktion gemeinsam konzipierten Hei- matkalender konnte die aktuell grassierende Corona-Pandemie nichts anhaben.
Die wechselvolle Geschich- te Weezes, vor allem vor dem Hintergrund der vielgestaltigen Veränderungen der letzten Jahre, darunter natürlich die erfreu- lichen Entwicklungen der jün- geren Vergangenheit, schildert Michael Klatt. Viel weiter zurück reicht der Beitrag der Archäolo- ginnen Marion Brüggeler und Julia Rücker, die neueste Er- kenntnisse zur eisenzeitlichen und römischen Besiedlung in Vorselaer präsentieren. Faszinie- rende Aspekte eines lebendigen
Weeze voller Tradition vermit- teln die Fotoserien von Joachim Schulz, Bruno und Dirk Langer sowie Wolfgang Lietzow. Eine aufschlussreiche Außensicht auf das niederrheinisch-katholische Milieu der Stadt bietet die Schul- und Ortschronik eines Ende des 19. Jahrhunderts von Schlesien nach Weeze versetzten Lehrers, wie Gerd Halmanns darlegt.
Jürgen Kwiatkowski kann ei- nen weihnachtlichen Gruß aus Schloss Wissen übermitteln, der bereits 1894 entstand. Günter Abels behandelt in seinem Bei- trag die dort und bei Schloss Walbeck zu findenden Esskasta- nienalleen aus naturkundlicher Perspektive.
Viele Menschen werden sich daran erinnern können, was Beate Sturm aufgearbeitet hat:
Das drängende Problem des mangelnden Wohnraums nach dem Kriegsende 1945, dessen Auswirkungen bis in die 1960er Jahre hinein spürbar blieben.
Gewohnt verlässlich unterrich- tet Gisela Rode in ihrer tabella- rischen Chronik über besonde- re Ereignisse des letzten Jahres, dessen Publikationen in der Aufstellung von Elena Buchholz, Sebastian Gutknecht und Lilia Wick zu finden sind und zur ver- tiefenden Lektüre einladen. Die
farbenfrohe Pflanzen- und Tier- welt zwischen Rhein und Maas hat Lucien Pijper in packenden Momentaufnahmen festgehalten und von Hermann Josef Windeln erfährt man in Wort und Bild, warum unter anderem Wespen sympathisch und nützlich sind.
Traditionell reichlich ist der Ertrag an Beiträgen zur Archäo- logie, Geschichte und Kunst des Gelderlandes, zu dem diesmal von mehr als 20 Autorinnen und Autoren beigetragen haben.
So fasst Klaus Oerschkes die neuesten Erkenntnisse zu den in Kervenheim geborgenen Scher- ben zusammen, während Timo Bollen der Bedeutung der Kai- serpfalz in Nimwegen während des Hochmittelalters nachspürt.
In neuem „Licht“ erscheint die Planung des Klosters Graefen- thal nach den architekturge- schichtlichen Erörterungen von Christian Wiltsch, ebenso ein religiöses Gefäß aus dem Nie- derrheinischem Museum, dessen vordergründig rätselhafte Funk- tion Veronika Hebben aufzeigen kann. Obwohl bereits wieder- holt untersucht und vielfach bestaunt, gelingt es Hans Gerd Dormagen der bekannten Grab- platte der Katharina von Geld- ern aus einem wahrlich neuen ,Blickwinkel‘ bisher unbekannte
Einzelheiten zu entlocken. Die mächtigen Orgeln von St. Di- onysius in Nieukerk behandelt der musikgeschichtliche Artikel von Niklas Huth, die Bedeutung der hiesigen Sgraffiti-Kunst er- klärt der Kunsthistoriker Peter Lingens. Was die Wettener St.
Petrus-Bruderschaft mit einem Silberschatz zu schaffen hatte, erläutert Dennis Hartje. Wie aus einem Hahn einen Drache wer- den konnte, ist dem Beitrag von Theo Sieben zuz entnehmen, der von einem mundartlichen Arti- kel aus der Feder von Hubertus Janssen flankiert wird.
Ralf Hendrix skizziert das Leben und Wirken des einfluss- reichen Unternehmers Reinhard Willemsen. Ein Porträt des viel- seitigen Künstlers Klaus Nisters steuert Hans-Josef Dahlen bei.
Otto Weber wiederum gelingt es, anhand Straelener Sonder- stempel stadtgeschichtliche Wegmarken der Nachkriegszeit zu visualisieren. Theo Mäschigs Darstellung der Geschichte ei- ner Gaststätte in Schaephuysen- Lind macht begreiflich, wie aus einem ,Fuchs‘ ein ,Fuchsbau‘
werden konnte. Welche Auswir- kungen das ,Neue Bauen‘ der 1920er und 1930er Jahre auch in kleinen niederrheinischen Ort- schaften zeitigte, führt Johanna
Klümpen-Hegmans Kam Bei- spiel Aldekerks aus. Nicht nur Erfreuliches haben Jost Begrich zum Gelderner Giebelkreuz und Hans Dieter Bonnekamp zum St. Josef-Hospital in Issum zu berichten. Paul Lambert wirft einen frischen Blick auf ein Ka- nalprojekt zwischen Niers und Maas, desgleichen machen Si- mone Frank und Markus Veh in ihrer Geschichte der berühmtes- ten Worte, die je ein Ungeheuer sprach: „Gelre, Gelre!“
Der Sprachwissenschaftler Georg Cornelissen befasst sich gewohnt unterhaltsam mit den Verkleinerungsformen in nie- derrheinischer Mundart. Ronja Hochstrat wendet sich den wid- rigen Umständen der Kevelaer- wallfahrt unter dem Hakenkreuz zu. Vornehmlich aus bisher we- nig beachteten Archivbeständen speist sich die Rekonstruktion des Kriegsendes 1945 in Straelen und Velden, die Claudia Kurfürst unternimmt, Chronologisch knüpft daran die Erläuterung der Vorgeschichte der deutsch-fran- zösischen Städtepartnerschaft Straelen/Bayon durch Joachim Bever an. An den Wegbereiter der geldrischen Geschichtsschrei- bung erinnert Matthias Schrör, und wie die Brüder Grimm in Straelener Mundart geklungen hätten, vermittelt Heinz Velmans.
Freunde der hochdeutschen Poe- sie kommen mit den Gedichten von Maria Diedenhofen und Liss Steeger auf ihre Kosten.
Der neue Band des Geld- rischen Heimatkalenders bietet einmal mehr ein Panorama der Geschichte(n) der Region. Er schlägt in seinen Texten und Ab- bildungen eine Brücke vom Einst zum Jetzt. Vor dem Hintergrund aktueller Einschränkungen regt er vielleicht umso mehr zur häuslichen Lektüre an – und zur Beschäftigung mit den Leben- sumständen vergangener Ge- nerationen mit ihren je eigenen Schicksalen und Nöten, Erfolgen oder Herausforderungen.
Heimatkalender
Herausgeber: Historische verein für geldern und Umgegend, redaktion: gerd Halmanns, Jürgen Kwiatkowski, beate Sturm und matthias Schrör.
Festeinband, 304 Seiten, zirka 300 abbildungen
Preis: 10,90 euro
verkauf: erhältlich im buchhandel und beim Historischen verein.
Im Geldrischen Heimatkalender 2021 steht die Gemeinde Weeze im Fokus
Das buch beschäftigt sich auf über 300 Seiten mit der geschichte, Kultur, Kunst und Natur des gelderlandes
Weezes Bürgermeister Georg Koenen und Achivarin Birgit Kranepuhl freuen sich gemeinsam mit Gerd Halmanns über den neuerschie-
nen Geldrischen Heimatkalender 2021 (v.l.). Foto: privat
Krippenausstellung in den Straelener Schaufenstern
„Krippenzauber“ beginnt am 27. November
STRAELEN. Die Vorweih- nachtszeit sieht in diesem Jahr für alle coronabedingt anders aus und an vielen Stellen muss auf liebgewonnene Traditionen wie den Weihnachtsmarkt ver- zichtet werden. Um dennoch ein wenig zusätzliches Licht und ei- ne weihnachtliche Stimmung in die Straelener Innenstadt zu bringen, plant das Innenstadt- management gemeinsam mit dem Stadtmarketing Straelen eine Krippenausstellung unter dem Motto „Krippenzauber - weihnachtliche Schaufenster der besonderen Art“.
Die Ausstellung soll in den Schaufenstern der Geschäfte und Läden in der Adventszeit vom 27.
November bis zum 13. Dezem- ber 2020 zu sehen sein. Um diese Idee mit Leben zu füllen und mit möglichst vielen, schöne Krip- pen die Innenstadt verzaubern zu können, sucht das Planungs- team des „Krippenzaubers“ jetzt Bürgerinnen und Bürger, die ihre Krippen für die Dauer der Ausstellung zur Verfügung stel- len möchten. Da die Ausstellung am 13. Dezember endet, sind die
Krippen zu Weihnachten natür- lich zurück im eigenen Zuhause.
Wer sich an dieser Aktion be- teiligen und seine Krippe zur Verfügung stellen möchte, kann sich gerne ab sofort bei Kathrin Germes vom Innenstadtma- nagement unter 02834-702427 oder Mail an Kathrin_Germes@
straelen.de sowie bei Margret Linßen vom Stadtmarketing un- ter 02834/702212 oder Mail an Margret_Linssen@straelen.de melden.
Aus organisatorischen Grün- den ist es wichtig zu wissen, wel- che Abmessung die Krippe hat.
Geplant ist es, jeden Tag eine der Krippen auf den Online-Kanälen der Stadt Straelen vorzustel- len. Aus diesem Grund wäre es schön, wenn alle Teilnehmenden eine kleine Geschichte zu ihrer Krippe beisteuern könnten. Es ist beispielsweise interessant zu erfahren, wie alt die Krippe ist oder wo sie herkommt. Kathrin Germes und Margret Linßen freuen sich auf möglichst viele Krippen von Straelenern, die die Vorweihnachtszeit für ihre Mit- bürger verschönern möchten.
„Krippenzauber – weihnachtliche Schaufenster der besonderen Art“ vom 27. November bis zum 13. Dezember. Foto: Stadt Straelen
Förderverein sagt Versammlung ab
KEVELAER. Die für Donners- tag, 12. November, angekündi- gte Jahreshauptversammlung des Fördervereins der St. Hu- bertusgrundschule Kevelaer kann aufgrund der neuen Co- rona-Maßnahmen nicht statt- finden. Ein neuer Termin wird voraussichtlich im Januar 2021 stattfinden und rechtzeitig be- kanntgegeben.
Hydranten kontrollieren
XANTEN. Die Löschgruppe Xanten-Wardt überprüft am heutigen Samstag die Hydranten in den Ortsteilen Wardt und Mörmter.
Dadurch kann es zu Ablö- sungen im Wasserleitungssystem kommen, die zu leichten Trü- bungen des Trinkwassers führen können, aber nicht gesundheits- schädlich sind.