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Archiv "Robert Koch-Institut: Masern - (K)eine Kinderkrankheit" (23.11.2001)

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Arzneimittel-Versand

Kassen fordern Freigabe

Initiative rechnet mit Einsparungen in Höhe von 600 Millionen DM.

E

in Zusammenschluss von Ersatz- und Betriebskran- kenkassen setzt sich für den Versandhandel von Medika- menten ein. Dadurch sei mit Einsparungen in Höhe von 600 Millionen DM jährlich zu rechnen, sagte der Vorstands- vorsitzende der Kaufmänni- schen Krankenkasse KKH, Ingo Kailuweit, in Berlin.

Um den Schutz des Ver- brauchers bei zum Beispiel über das Internet bestellten Medikamenten sicherzustel- len, legte die „Initiative für den Arzneimittelversandhandel“

(www.pro-dsa.de) ein Sieben- punkteprogramm vor. Da- nach soll stets ein Apotheker die Zusammenstellung eines Arzneimittelpakets überwa-

chen. Verschreibungspflichti- ge Mittel gebe es nicht ohne ärztliche Verordnung. Ver- sandhandelsapotheker müss- ten sich zudem den gleichen amtlichen Kontrollen unter- ziehen wie herkömmliche und dürften ihren Betrieb nur dann aufnehmen, wenn sie ein amt- liches Gütesiegel besitzen. Die Initiative wird getragen von der KKH, der Techniker Krankenkasse, der Gmünder ErsatzKasse, der BKK Post so- wie 27 weiteren Betriebskran- kenkassen.

Die ABDA – Bundesverei- nigung Deutscher Apothe- kerverbände hält den Ver- sandhandel mit Arzneimit- teln für „reine Rosinenpicke- rei“. Die Initiative sei der Be- ginn einer „groß angelegten Kampagne“ gegen die Apo- thekenstruktur, sagte ABDA- Präsident Hans Günter Frie- se. Die Pläne führten dazu, dass künftig die Versandapo- theken für das lukrative Ge- schäft mit hochpreisigen Arz- neimitteln und die öffentli- chen Apotheken für die schnelle und effiziente Ver- sorgung zuständig seien.

A K T U E L L

Deutsches Ärzteblatt½½½½Jg. 98½½½½Heft 47½½½½23. November 2001 AA3081

Robert Koch-Institut

Masern: (K)eine Kinderkrankheit

D

ie Krankheit beginnt mit Fieber, Bindehautentzündung, Schnupfen und Husten, ehe sich ein grobfleckiger, dunkelroter Ausschlag über den gan- zen Körper ausbreitet. Bei zehn bis 20 Prozent der Erkrankten kommt es zu Komplikationen, die in Einzelfällen auch zu Behinderung und Tod füh- ren können. „Masern sind daher keine leicht zu nehmende Kinderkrankheit, und die Möglichkeit der Schutzimp- fung sollte unbedingt genutzt werden“, betont Reinhard Kurth, Präsident des Robert Koch-Instituts. Seit mit Beginn des Jahres gemäß dem neuen Infekti- onsschutzgesetz auch Verdacht und Er- krankung meldepflichtig sind, wurden dem Robert Koch-Institut bereits 5 093 Meldungen von Masernerkrankungen übermittelt, darunter ein Todesfall.

Aufgrund der Meldedaten und auf Grundlage anderer Masernüberwa- chungsdaten der Arbeitsgemeinschaft (AG) Masern rechnet das Robert Koch-Institut mit 7 000 bis 10 000 Ma- sernerkrankungen für dieses Jahr. Ur- sache der noch immer hohen Erkran- kungszahlen in Deutschland ist eine unzureichende Nutzung der Impfung.

Die Ständige Impfkommission (STI- KO) am Robert Koch-Institut emp- fiehlt die erste Impfung nach dem voll- endeten elften Lebensmonat und eine zweite Impfung zur Schließung von Immunitätslücken. Die STIKO emp- fiehlt seit kurzem, die zweite Impfung möglichst früh, das heißt noch im zwei- ten Lebensjahr, durchzuführen.

G

egenwärtig sind in Deutschland selbst zu Schulbeginn nur etwa 85 Prozent der Kinder gegen Masern geimpft, und die für alle Kinder emp- fohlene zweite Impfung haben sogar weniger als 15 Prozent erhalten. Auch bei den geimpften Kindern erfolgt die erste Masernimpfung oft nicht recht-

zeitig. Die Eliminierung der Masern ist möglich, wenn Durchimpfungsraten von mehr als 95 Prozent erreicht wer- den. Daher wurde Ende 1999 ein natio- nales Programm zur Eliminierung der Masern in Deutschland verkündet. Die Auswertung der Erfassungsberichte aus dem Zeitraum Oktober 1999 bis März 2001 mit fast 1 300 Masernfällen hat gezeigt, dass unter den Ungeimpf- ten der Anteil derjenigen, die eine Imp- fung nicht gewünscht hatten, mit 35 Prozent sehr hoch war.

D

ie Empfänglichkeit des Menschen – einziger Wirt des Masernvirus – ist hoch. Die Übertragung erfolgt über die Luft durch Tröpfcheninfektion (Hu- sten, Niesen, Sprechen). Das Masernvi- rus führt bereits bei kurzem Kontakt mit Erkrankten zu einer Infektion (der so genannte Kontagionsindex liegt bei nahezu 100 Prozent) und löst bei über 95 Prozent der Infizierten Symptome aus. Bei den hiesigen Impfraten kommt es daher häufig zu Ausbrüchen, mehr als 80 alleine dieses Jahr. EB Akut

D

ie Zahl der bei der Be- rufsgenossenschaft für Ge- sundheitsdienst und Wohl- fahrtspflege (BGW) gemelde- ten Latexallergien ist in den

vergangenen Jahren um mehr als 50 Prozent zurückgegan- gen. Während 1998 noch 1 262 Verdachtsmeldungen auf Be- rufskrankheit infolge Latex- allergie bei der BGW eingin- gen, sank diese Zahl im Jahr 2000 auf 600 Verdachtsfälle.

Nach Angaben der BGW setzt sich dieser Trend auch im Jahr 2001 fort.

Die starke Zunahme von Latexallergien in den 90er- Jahren vor allem beim medizinischen Personal sei auf die Verwendung der gepuderten Latex- handschuhe zurück- zuführen. Das Pu- der bindet die Latex- allergene und über- trägt sie auf die Haut; durch Auf- wirbeln beim An- und Ausziehen gera- ten sie zudem in die Atemwege. Eine Aufklärungs- kampagne der Berufsgenos- senschaft habe dazu beigetra- gen, den Anteil gepuderter Handschuhe sehr stark zu re- duzieren. Derzeit würden zu 90 Prozent ungepuderte La- texhandschuhe verwendet.

Latexallergien

Deutlicher Rückgang

Aufklärung zeigt Wirkung.

Verantwortlich für die Zunahme an Allergien waren gepuderte Handschuhe.

Foto: Peter Wirtz

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