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” Statistik I f¨ ur Human- und Sozialwissenschaft“

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Fachbereich Mathematik M. Kohler

A. Fromkorth J. Mehnert

WS 2008/09 20. November 2008

L¨ osungsvorschl¨ age zum 2. ¨ Ubungsblatt zur

” Statistik I f¨ ur Human- und Sozialwissenschaft“

L¨osung zur Aufgabe 5 (3 Punkte)

Der Text des Artikels deutet unmittelbar auf non-response bias hin, da nur 60 Prozent der Befrag- ten zu Ausk¨unften bereit waren. Je nach dem wie die Telefoninterviews durchgef¨uhrt worden sind, k¨onnte auch sampling bias vorliegen. Arbeitslose, die aktiv nach einem Job suchen sind n¨amlich seltener zu Hause anzutreffen, als Arbeitslose, die nicht versuchen einen Job zu finden.

L¨osung zur Aufgabe 6 (3 Punkte)

Es wird lediglich ein gleichzeitiges Auftreten der beiden Sachverhalte festgestellt. Auf einen kau- salen Zusammenhang kann man daraus nicht schließen. Die beiden Gruppen unterscheiden sich n¨amlich nicht nur hinsichtlich des Verm¨ogens der Eltern, sondern auch z.B. bzgl. dem Ausbildungs- stand der Eltern und ihrem sozialen Umfeld. Deshalb ist nicht klar, dass ein gr¨oßeres Verm¨ogen der Eltern automatisch zu einer h¨oheren Wahrscheinlichkeit eines Studienabschlusses der Kinder f¨uhrt.

L¨osung zur Aufgabe 7 (3 Punkte)

Bei allen drei S¨atzen kann man nicht die Kausalit¨at folgern, da hier eine “Gleichzeitigkeit” beob- achtet wird. Aufgrund der Gleichzeitigkeit k¨onnen immer konfundierte Faktoren eine Rolle gespielt haben, die hier nicht mit ber¨ucksichtigt wurden, und deshalb k¨onnen kausale Zusammenh¨ange nicht gefolgert werden.

Zum 2-ten Satz: Um hier eine Aussage machen zu k¨onnen, fehlt insbesondere auch noch ein Vergleich! Es m¨usste verglichen werden, wie viele Personen ohne Vater aufgewachsen sind und nicht diese kriminellen Wege eingeschlagen haben. f¨ur Weitere m¨ogliche Aspekte:

Zu Satz 1:

• Keine Angaben, ob die Daten nur aus z.B. einer Region stammen oder nicht. Falls sie nur aus einer Region oder bestimmten Regionen stammen, erfolgt dadurch eine ¨Uberrepr¨asentation.

Z.B, k¨onnte der Fall auftreten, dass nur sozial schwache Ortschaften ber¨ucksichtigt wurden.

• Auch kann nicht gefolgert werden, dass das Aufwachsen ohne Vater zu Schulversagen, Dro- genabh¨angigkeit usw. f¨uhrt. Dazu m¨usste ein Vergleich erfolgen, wieviele ohne Vater auf- wuchsen und trotzdem gut in der Schule waren oder keine kriminelle Wege gegangen sind.

Somit bleibt nur die Vermutung ¨ubrig, dass Schulversager, Drogenabh¨angige, usw. wahrscheinlich ohne Vater aufgewachsen sind - folgern kann man das aber nicht!

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2. ¨Ubung Statistik I f¨ur Human- und Sozialwissenschaft Zu Satz 2:

Ahnliche Begr¨¨ undung wie oben. Unter “allen Insassen” ist nun nicht sicher, ob wirklich “alle Insassen” aus dem ganzen Land oder doch nur aus Gef¨angnissen aus bestimmten Regionen gemeint werden.

Wieder ist zu argumentieren: Es liegt die Vermutung nahe, dass Aufwachsen ohne Vater zu krimi- nellen Handlungen f¨uhren k¨onnte. Aber eine Folgerung kann aus statistischer Sicht nicht folgen.

Zu Satz 3:

Hier stellt sich wieder die Frage, wie wurde dieser Test durchgef¨uhrt! Es kann durchaus wieder sampling bias auftreten, falls nur bestimmte Regionen betrachtet wurden. Auch w¨are denkbar, dass non response bias auftreten k¨onnte, da evtl. nicht alle Befragten eine Antwort lieferten (aus Gr¨unden der Scham, Peinlichkeit,...).

Schlussfolgernd ist zu bemerken, dass eine Folgerung von kausalen Zusammenh¨angen unter stati- stischer Sicht sehr schwierig ist, falls nicht explizit angegeben wurde:

- wie genau eine Datenerhebung zustande gekommen ist

- ob alle konfundierten Faktoren mitber¨ucksichtigt worden sind.

L¨osung zur Aufgabe 8 (3 Punkte)

(a) Nein. Durch Onlineumfragen erreicht man immer nur Personen, die auch Internet haben.

Das Abstimmungsverhalten von Personen mit Internet kann sich aber sehr von Personen ohne Internet unterscheiden.

(b) Es liegt sampling bias vor: Die Umfrage erreicht nur Personen, die die entsprechende Inter- netseite besuchen und an der Abstimmung teilnehmen. So haben ¨altere Menschen seltener einen Internetzugang als j¨ungere Menschen. Non-response-bias im Sinne der Vorlesung liegt vermutlich eher nicht vor, da solche Umfragen normalerweise Anonym durchgef¨uhrt werden.

Allerdings gibt es oft die M¨oglichkeit, mehrfach abzustimmen, was man als eine besondere Form des non-response-bias verstehen kann. Nicht selten versuchen auf diese Weise Interes- sengruppen das Abstimmungsergebnis solcher Onlineabstimmungen zu manipulieren.

(c) Gerade bei einem gesellschaftlich so kontrovers diskutierten Thema ist das mehrfache Ab- stimmen sehr problematisch. So ist auch die hohe Abstimmungsbeteiligung zu erkl¨aren. Aber selbst wenn dies ausgeschlossen ist, w¨urde es vermutlich zur Mobilisierung in entsprechen- den Lobbyverb¨anden kommen, was zu einer ¨uberproportionalen Beteiligung von Personen f¨uhrt, die einer solchen Gruppe angeh¨oren (z.B. gab es bei obiger Onlineumfrage Aufrufe von Umweltverb¨anden an ihre Mitglieder, sich an der Umfrage zu beteiligen).

Bei den Aufgaben 5,6 und 7 handelt es sich um ehemalige Klausuraufgaben.

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