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Schlafstörungen beiGERD: helfen Protonen-pumpenhemmer?

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ME D S C A P E

Die Behandlung mit Säure- hemmern kann möglicher- weise auch die Schlafqualität von Patienten mit Reflux- krankheit verbessern. Das zeigt eine kleine Pilotstudie, die aber noch der Bestätigung unter kontrollierten Bedin- gungen bedarf.

Etwa 75 bis 80 Prozent der Menschen, die an einer gastroösophagealem Refluxkrank- heit (GERD) leiden, klagen auch nachts über Symptome. Manches spricht dafür, dass nächtlicher Reflux sogar von ent- scheidender Bedeutung ist, wenn es um die Entwicklung von schweren Komplika- tionen geht. Sodbrennen in der Nacht rührt her von der eingeschränkten Moti- lität des Speiseröhre und der nachlassen- den Säureclearance. Im Schlaf ist die Wahrscheinlichkeit von Reflux und Aspri- ration entsprechend grösser. Noch ist nicht ganz sicher, wie viele Patienten mit erosiver Refluxkrankheit tatsächlich signi- fikante Schlafstörungen aufweisen und ob eine säurehemmende Therapie die Störung zu beheben vermag. Immerhin hat sich bereits gezeigt, dass Patienten, bei denen wegen therapieresistenter nächtlicher Refluxkrankheit eine Fundopli-

catio durchgeführt wurde, sich anschlies- send der Schlaf subjektiv und objektiv ver- besserte.

Im Rahmen einer kleinen Pilotstudie hat eine Forschergruppe aus Gastroentero- logen und Schlafmedizinern der Eastern Virginia Medical School in Norfolk (USA) versucht, Auskunft darüber zu erhalten, wie sich eine kurz dauernde Behandlung mit dem Protonenpumpenhemmer Esome- prazol (Nexium®) auf die Schlafqualität bei Patienten mit erosiver Refluxkrankheit aus- wirkt.

Für die Untersuchung konnten die For- scher insgesamt 18 Patienten im Durch- schnittsalter von 55 Jahren gewinnen. Bei allen war die erosive Refluxkrankheit en- doskopisch gesichert worden, sämtliche Teilnehmer waren H.-pylori-negativ. Ab- gesehen von der Refluxkrankheit waren die Teilnehmer gesund, und sie nahmen keine Medikamente ein, die mit der Be- handlung hätten interferieren können.

Nach einer Wash-out-Phase, in der säure- hemmende Medikamente abgesetzt wur- den, erhielten alle Patienten über acht Wochen Esomeprazol in einer Standard- dosis von 40 mg pro Tag. Traten dennoch schwere Symptome auf, war es ihnen erlaubt, bis zu einem gewissen Limit Antazida einzunehmen.

Vor Therapiebeginn sowie nach vier und acht Wochen wurden die Schlaf- und Wachphasen mit Hilfe der 48-Stunden- Aktigrafie aufgezeichnet, das ein aner- kanntes Verfahren der Schlafmedizin ist.

Die gastrointestinalen Symptome wur- den zu diesen Zeitpunkten anhand der Gastrointestinal Symptom Rating Scale (GSRS) beurteilt. Hierbei handelt es sich um einen standardisierten Fragebogen, in dem Refluxsymptome, Bauchschmerzen, Obstipation, Diarrhö und Verdauungs- störungen erfasst werden.

Zur Evaluierung der subjektiven Schlafqua- lität setzten die Autoren den Pittsburgh Sleep Quality Index (PSQI) ein. Hierbei werden Schlafdauer, Schlafunterbruch, Einschlafzeit, Schlafmedikamente und Tagesaktivität erfasst.

Besserer Schlaf durch Säure- hemmung?

Wie die Auswertung der Studie ergab, lassen sich mit erfolgreicher Säurehem- mung möglicherweise auch die Schlaf- störungen lindern. Die Untersuchung zeigte nämlich, dass nicht nur – wie zu erwarten – die Refluxsymptome beseitigt werden konnten. Parallel dazu sank auch der PSQI von 8,50 auf 4,50 nach vier Wo- chen Esomeprazol-Therapie, stieg dann aber bis zur Woche 8 wieder auf 7,0 an.

Anders ausgedrückt: 50 Prozent hatten einen normalen PSQI nach vier Wochen,

Schlafstörungen bei

GERD: helfen Protonen- pumpenhemmer?

Eine Pilotstudie

A R S M E D I C I 62 0 0 5 2 7 1

S T U D I E É T U D E

M M M

M e e e e r r r r k k k k -- --

s ä t z e s ä t z e

●Patienten mit gastroösophagea- ler Refluxkrankheit haben oft auch nachts Symptome, die den Schlaf beeinträchtigen können.

●Die Behandlung mit einem Pro- tonenpumpenhemmer scheint die Schlafqualität bei diesen Pa- tienten zu verbessern.

●Da die Pilotstudie ohne Kontroll- gruppe stattfand, ist der Thera- pieeffekt vorerst hypothetisch.

Ergebnisse grösserer Studien müssen abgewartet werden.

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28 Prozent nach acht Wochen Therapie.

Zu Beginn der Behandlung hatte nur je- der Zehnte einen normalen Schlaf. Die Aktigrafie zeigte hingegen keine Verände- rungen während der Behandlungszeit.

Obwohl die Ergebnisse durchaus erste po- sitive Hinweise zeigten, lasse sich anhand dieser Studie aus methodischen Gründen ein Therapieerfolg des Protonenpumpen- hemmers in Bezug auf den Schlaf nicht beweisen, geben die Autoren zu beden- ken. Dafür sei die Probandenzahl zu ge- ring gewesen, und zudem habe eine Kon- trollgruppe gefehlt. Es könne also sein, so die Autoren, dass die Schlafverän-

derungen nicht auf das Medikament zu- rückgingen, sondern Ausdruck normaler Schwankungen waren. Klarheit könnten nur grössere kontrollierte Studien erbrin- gen. Damit ist zwischenzeitlich bereits

begonnen worden. ●

Chand, N. et al.: Sleep dysfunction in patients with gastro-oesophageal reflux disease: prevalence and response to GERD therapy. A Pilot Study. Aliment Pharmacol Ther 2004; 20 (9): 969–974.

Uwe Beise

Der Artikel ist unter www.medscape.com im Internet einsehbar.

Interessenkonflikte: Die Studie wurde zum Teil über einen Research Grant der Firma AstraZeneca finanziert. Die Firma stellt den Protonenpumpenhemmer Esomeprazol her.

Schlafstörungen bei GERD

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S T U D I E É T U D E

Detrusitol®SR, Retard-Kapseln

Zusammensetzung:Wirkstoff:Tolterodin 2 bzw. 4 mg

Indikationen:Hyperaktive Blase (imperativer Harndrang, Pollakisurie oder Drang- inkontinenz).

Dosierung: 1 x 4 mg /Tag; bei eingeschränkter Leber- oder Nierenfunktion: 1 x 2 mg/

Tag.

Kontraindikationen:Harnretention, schwere Colitis ulcerosa, toxisches Megakolon, unbehandeltes Engwinkelglaukom, Myasthenia gravis, Überempfindlichkeit gegen Tol- terodin oder Hilfsstoffe.

Vorsicht bei:Obstruktionen im Blasenhalsbereich (Harnverhalt!) und im Gastro- intestinaltrakt (Pylorusstenose), Hiatushernie, autonome Neuropathie.

Bei gleichzeitiger Behandlung mit starken CYP3A4-Inhibitoren, wie mit Makrolidanti- biotika (Erythromycin und Clarythromycin) oder Antimykotika (Ketoconazol, Itracona- zol und Miconazol): Tagesdosis von 2 mg nicht überschreiten. Akkommodations- störungen und Beeinflussung der Reaktionszeit möglich! Schwangere und stillende Frauen sollten nicht mit Detrusitol®SR behandelt werden.

Unerwünschte Wirkungen:Vor allem solche, die mit dem anticholinergen Wirk- mechanismus in Zusammenhang stehen, Überempfindlichkeitsreaktionen.

Interaktionen:Möglich mit Substanzen, die ebenfalls von CYP2D6 oder CYP3A4 metabolisiert werden, bzw. solchen, die diese Enzyme hemmen.

Packungen:Detrusitol® SR Retard-Kapseln 2 mg: Blisterpackung zu 28 Kapseln.

Detrusitol® SR Retard-Kapseln 4 mg: Blisterpackungen zu 14*, 28 und 56* Kapseln.

Verkaufskategorie:B. Für weitere Informationen siehe «Arzneimittel-Kompendium der Schweiz».

*Kassenzulässig (FI Jul 02) Zur Reihe «Tolterodin dokumentiert» auf Seite 250/251

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