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Zielsetzung der Arbeit

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Ber. Polarforsch. 278 (1 998) ISSN 0176

-

5027

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Uwe Raffalski

Swedish Institute of Space Physics Box 812

S-98 128 Kimna Sweden

e-mail: Uwe.Raffalski@irf.se

Die vorliegende Arbeit ist die inhaltlich unverändert Fassung einer Dissertation, die im September 1997 am Fachbereich Physik der Universitä

Bremen zur Erlangung eines Grades des Doktor der Naturwissenschaften eingereicht wurde.

(3)

Die Atmosphäre die die Erde umgibt, schütz sie vor schädliche Anteilen der Sonnenstrahlung. Ohne diesen Schutz würd biologisches Leben auf der Erde schwer geschädig und könnt wohl nicht überleben Die Schicht, in der Ozon die ultraviolette (UV) Strahlung absorbiert, ist mit etwa 20 km jedoch nur von geringer Dicke. Diese Ozonschicht ist aber durch anthropogenen Eintrag von vor allem chlorhaltigen Substanzen in die Atmosphär einer zunehmenden Zersto~rung ausgesetzt.

Die Kenntnisse aus der Ozonforschung veranlassten die Politik, eine weitge- hende Reduzierung dieser Substanzen und ein Verbot von Fluorchlorkohlen- wasserstoff-Verbindungen (FCKW) durchzusetzen (Protokoll von Montreal, 1997). Allerdings ist das Maximum der stratosphärische Chlorkonzentration noch nicht erreicht, weshalb Messungen zur möglichs globalen Beobachtung der Ozonschicht immer noch eine wichtige Bedeutung zukommt.

Das Netzwerk fü die Beobachtung von Veränderunge in der Stratosphär (Network for the detection of stratospheric change, NDSC) ist ein Versuch, mit Hilfe eines Satzes definierter Mess-Instrumente an vielen Mess-Stationen welt- weit eine globale Übersich übe den Zustand der Stratosphär zu gewinnen.

Das Alfred-Wegener-Instituts fü Meeres- und Pola~forschung (AWI) in Bre- merhaven betreibt eine solche Forschungsstation in Ny-Alesund, Spitzbergen, als Teil der arktischen NDSC-Station. Die Messungen, die der vorliegenden Arbeit zugrunde liegen, sind an der Koldewey-Station des AWI durchgeführ worden.

Das gemessene Spurengas Chlormonoxid (C10) ist nach derzeitiger Kenntnis an der Zerstörun der polaren Ozonschicht massgeblich mitbeteiligt. Chlormon- oxid kann bis heute nur mit Hilfe der Mikrowellen-Radiometrie anhand von Rotationsübergäng höhenaufgelö gemessen werden. Das Radiometer fü atmosphärenphysikalisch Messungen, RAM, entwickelt an der Universitä

Bremen, das seit November 1994 kontinuierlich in ~ ~ - A l e s u n d betrieben wird,

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misst Ozon und Chlormonoxid gleichzeitig. Damit ergibt sich die Möglichkei neben C10 auch dessen Auswirkung auf Ozon zu beobachten. Allerdings beschränk sich die hier vorliegende Arbeit auf die Auswertung der ClO-Mes- sungen. Nur in einigen wenigen Fälle wird auf Ozon-Messungen Bezug genommen, ohne dass jedoch weiter auf sie eingegangen wird.

In dieser Arbeit werden C10 Messungen der Jahre 1994 bis 1997 präsentiert Die Weiterentwicklung des Geräte wie der Software führte im Verlaufe dieser vier Jahre zu einer stetigen Verbesserung der Datenqualität Mit den hoch- aufgelöste Spektren und geeigneten Inversionsverfahren lassen sich nun Infor- mationen übe die Höhenverteilun des C10 gewinnen, die einen wichtigen Bei- trag zur Kenntnis der polaren Stratosphär liefern können

In einem Radiometer-Vergleich wurden 1997 vier ClO-Radiometer (einschliess- lieh des RAM) auf Spitzbergen verglichen. Vorläufig Ergebnisse werden in dieser Arbeit präsentiert In einem ersten Versuch wurden auch Daten einzelner Tage zur Bestimmung des ClO-Tagesgangs verwendet und mit einem Chernie- Modell verglichen. Eine Untersuchung der meteorologischen Bedingungen anhand von Sondendaten der Koldewey-Station zeigt, dass Ny-Alesund ein guter Standort fü ClO-Messungen dieser Art ist. Beeinträchtigunge durch tro- posphärische Wasserdampf sind zwar gegeben. Es wird aber auch deutlich, dass eine höher Empfindlichkeit des Radiometers (z. B. durch den Einsatz von SIS-Technologie) die Datenbasis immens vergrösser kann.

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The atmosphere surrounding the earth prevents against the harmful part of the sunlight. Without this protection biological life on earth would be damaged and most likely would not survive. However, the layer where ozone absorbes the ultraviolett (uv-) radiation is remarkably thin. This ozone layer is increasingly threatened by anthropogenic deposit of chlorine compounds into the atmos- phere.

The scientific results convinced politicians to get through a worldwide reduc- tion of these compounds and a ban of chlorofluorocarbon (CFC) production (Montreal protocol, 1987). But the maximum stratospheric chlorine loading is still not reached yet. Therefore a global monitoring of the ozone layer is of great importance.

The Network for the Detection of Stratospheric Change, NDSC, is an approach to obtain a global view on the state of the stratosphere by employing a set of well defined measurements at many different stations all over the world.

The Alfred-Wegener-Institute of Marine and Polar research (AWI) in Bremer- haven operates such a research station in ~ ~ - A l e s u n d , Spitzbergen, as part of the Arctic NDSC station. The measurements presented in this thesis have been performed at the der Koldewey-Station of the AWI.

The measured trace gas chlorine monoxide (C10) to the present knowledge is considerably involved in the destroction of the polar ozone layer. Until now, the Chlorine monoxide altitude distribution can only be detected by rotation transi- tions in the rnrn-wave regime by a rnicrowave receiver. The Radiometer for Atmospheric Measurements, RAM, developed at the Bremen University, and since November 1994 continuously operated in ~ ~ - A l e s u n d observes ozone and chlorine monoxide simultaneously. This offers the opportunity not only to mea- Sure C10 but to study the effect of enhanced C10 On stratospheric ozone. How- ever, this thesis is restricted to the C10 measurements. In just a few cases it is refered to the ozone measurements without going into details.

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In this thesis C10 measurements of the years 1994 to 1997 are presented. The continuing development of the instmment during the Course of these four years lead to a steady improvement of the data quality. The high frequency resolution of the spectra along with an appropriate inversion technique provides with information about the C10 altitude distribution. This may contribute to the fur- ther knowledge of the polar stratosphere.

In a radiometer intercomparison campaign on Spitsbergen in 1997 four C10 radiometer (including the RAM) have been involved. Preliminary results are presented in thie work. In a first attempt data of some days have been used to determine the C10 diurnal variation and were compared to calculations of a chernical model. An examination of the meteorological conditions using radio- sonde data of the Koldewey-station proved that ~ ~ - A l e s u n d is a quite good place for C10 rnrn-wave measurements. Measurements were impaired by tro- pospheric water vapor, but it is obvious that a higher radiometer sensitivity (e.

g. employing SIS-technology) may strongly improve the data base.

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Zuerst danke ich Prof. Klaus F. Künz fü seine hilfreichen Kommentare und die Zeit, die er sich fü die Diskussion meiner Arbeit nahm.

Dann danke ich Prof. John P. Burrows fü die ~ b e r n a h m e des Koreferats.

Desweiteren gilt mein Dank 'meinem' Postdoc Ulf Klein, der mit der Ver- wirklichung des RAM-Projekts 1993 die Grundlage fü diese Arbeit legte und währen der letzten eineinhalb Jahre meine Arbeit kritisch begleitete.

Meinen Kollegen Björn-Marti Sinnhuber und Jens Langer verdanke ich viele anregende Fragestellung zu meiner Arbeit. Ausserdem waren sie meistens zur Stelle, wenn es mit dem Computer mal wieder nicht so ganz klappte . . .

Gerhard Schwaab danke ich fü die Betreuung zu Beginn meiner Arbeit und fü die nächtelang Entwicklungsarbeit an dem Gerä auf Spitzbergen.

Stefan Bühle gilt mein Dank, der mir bei den vielfältige und manchmal nicht nachvollziehbaren Tücke und Fallstricken des Vorwärtsprogramm wertvolle Hinweise geben konnte.

Fü die ~ b e r l a s s u n ~ zum Teil noch unveröffentlichte Daten möcht ich mich bei Joachim Urban, Folkard Wittrock, Martyn Chipperfield sowie bei den Micro-wavem aus Karlsruhe und Stony Brook bedanken.

Nicht zuletzt möcht ich an dieser Stelle Ingo Beninga und Hauke Schütt den beiden ehemaligen Stations-Ingenieuren der Koldewey-Station in ~ ~ - A l e s u n d danken. Sie haben währen langer und dunkler Winternächt dem Stampfen der Kompressoren, dem Sirren der Motoren und Geblubber des Stickstoffs gelauscht, und auch schon mal Hand angelegt, falls es dem RAM einmal schlecht ging und niemand des Bremer Teams vor Ort war.

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Darüberhinau danke ich den vielen Kolleginnen und Kollegen des Instituts fiir Fernerkundung fü die gemeinsame Zeit am Institut, die die Entstehung dieser Arbeit auf unterschiedlichste aber meistens angenehme Weise begleitet haben.

Dem Alfred-Wegener-Institut gilt ein zweifacher Dank. Die Wochen an der Koldewey-Station in ~ ~ - A l e s u n d werden mir in lebhafter Erinnerung bleiben!

Die gewährt Unterstützun war in allen Belangen ausgezeichnet und machte das Leben und Arbeiten 1200 km vom Nordpol entfernt überau angenehm.

Darübe hinaus übernimm das AWI die Veröffentlichun meiner Arbeit, was ich sehr zu schätze weiss.

Diese Arbeit wurde unterstütz durch das Projekt Stratosphärisch Ozonvaria- tionen im Bereich des Polarwirbels (11) des Bundesministeriums fü Bildung und Forschung (BMBF) und durch das Projekt European Stratospheric Moni- toring Stations in the Arctic (ESMOSIArctic I-IV) des Environment Program I1 der Kommission der Europäische Union

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(10)

. . .

6.3 Flüssigwasser-Aquivalen und Opazitä 35

6.4 Statistische Untersuchungen zum tropospharischen

Wasserdampf übe ~ ~ - A l e s u n d . . . 36

6.4.1 Vergleich von RAM-Daten mit Sondendaten . . . 37

. . . 6.4.2 Die Winter 1992 bis 1997 47 7 Auswertung der ClO-Daten . . . 7.1 Die Rohspektren des RAM 7.2 Aufbereitung der ClO-Rohspektren . . . . . . 7.2.1 Zur Qualitä der Rohspektren ~ 7.2.2 Kalibration der Daten . . . 7.3 Baseline-Effekte in den kalibrierten Spektren . . . 7.3.1 Der Einfluà des ,,Bat k-End" . . . 7.3.2 Stehwellenstrukturen durch Reflexion im ,,Fron t-End" . 7.3.3 Einfluà des tropospharischen Wasserdampfs auf . . . empfangene Spektren des RAM 7.3.3.1 Variabler Beitrag zum Untergrund des Signals 7.3.3.2 Auswirkungen auf die ClO-Spektren . . . . . . 7.4 Behandlung der Baseline . . . 7.5 Das Differenzspektrum Tag-Nacht 8 Ergebnisse der ClO-Daten 67 8.1 ClO-Messungen der Winter 1993194 bis 1995196 . . . 68

8.1.1 MW-Messungen anderer Instrumente . . . 71

. . . 8.1.1.1 Vergleich mit ASUR-Daten 72 8.1.1.2 Vergleich mit MLS-Daten . . . 76

8.1.2 Vergleich mit dem SLIMCAT-Modell . . . 77

8.1.3 Schlußfolgemnge aus den Messungen 1994195 . . . 78

8.2 ClO-Messungen des Winters 1996197 . . . 79

8.2.1 Vergleich mit anderen MW-Radiometern . . . 88

8.2.1.1 Ergebnisse des Instruments aus Karlsruhe . . 89

8.2.1.2 Ergebnisse des Instruments aus Stony Brook 91 8.2.1.3 Vorläufige Fazit des Vergleichs . . . 92

8.2.2 Berechnung der Saulendichten des C10 . . . 92

. . . 8.2.3 Vergleich mit DOAS-Messungen 94 8.2.4 Schlußfolgemnge aus den Messungen 1996197 . . . 96

9 Zusammenfassung und Ausblick 97

Literaturverzeichnis 101

(11)

Temperaturverlauf der Erdatmosphare . . . 6

Temperaturabhangigkeit des Verhältnisse [(C10)2]/[C10] . . . 12

Druckverbreiterung der ClO-Emissionslinie bei 204 GHz . . . 16

Beschreibung des Heterodyn-Prinzips . . . 20

Kalibration einer Antennentemperatur . . . 23

Fehler des Luftmassen-Faktors durch eine falsche Winkeleinstellung . 27 Helligkeitstemperatur und Opazitä der Atmosphär fü 1 . 100 GHz . 33 Aus MW-Daten ermittelte Opazitaten des Winters 1995 . . . 36

Vergleich der Opazitaten aus Sonden- und MW-Daten . . . 38

Korrektur der von Sondendaten angegebenen relativen Feuchtigkeit . 40 Abweichung der Opazitaten durch fehlerhafte RH-Daten . . . 40

Opazitaten nach Berechnung mit gauss- bzw . pencil beam-Antenne . . 41

Mittlere Atmospharentemperatur der Winter 1992-97 . . . 45

Abbildungen der Opazitaten (aus Sondendaten) der Jahre 1992-97 . . 49

. . . Funktionsdiagramm des Programms zur Datenaufbereitung 52 . . . Beispiele kalibrierter Spektren aus Ozon- und ClO-Messungen 53 . . . . Helligkeitstemperaturen synthetischer C10- und Ozon-Spektren 60 Variabilitä des Slope aufgrund tropospharischen Wasserdampfgehalts 61 ClO-Spektrum aus dem Winter 1996 . . . 63

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PV und Temperatur auf 475 K übe Ny-Alesund im Winter 1995 . . . 68

ClO-Spektren und invertierte Profile des Winters 1994195 . . . 69

PV und Temperatur übe ~y-Alesund an 6 Tagen im Mär 1995 . . . . 70

Vergleich der ClO-Profile von RAM und ASUR vom 4.3. 1995 . . . . 73

PV-Karte auf 475 K mit Flugroute der FALCON am 4.15. Mär 1995 . 74 . . . Vergleich des RAM-Profils mit denen des ASUR vom 5.3. 1995 74 . . . C10-VMR aller ASUR-Messungen des 4.15. Mär in 20 km Höh 75 Vergleich der RAM-Profile mit denen des SLIMCAT-Modells . . . 77

Die Entwicklung des ClO-Signals am 13 . Mär 1997 . . . 79

Spektrum Tag-Nacht fü den 13 . Mär 1997 . . . 80

VMR und Spektrum fü die Methode der Skalierungsfaktoren . . . 80

VMRs und Spektren mit unterschiedlichen Skalierungsfaktoren . . . . 82 . . . . 8.13a ClO-Messungen des RAM ausgewertet mit Skalierungsfaktoren

. . . . 8.13b ClO-Messungen des RAM ausgewertet mit Skalierungsfaktoren

. . . 8.14 Entwicklung des ClO-Signals im Verlaufe des Winters 1997

. . . 8.15 PV und Temperatur auf 475 K übe Ny-Alesund im Winter 1997

. . . 8.16 PV und Temperatur übe NY-Alesund an 8 Tagen im Winter 1997 8.17 Tag- und Nacht-Spektrum fü O3 und C10 des Karlsruher Radiometers

. . . 8.18 Differenzspektmm Tag-Nacht des C10 vom 17.3. (Karlsruhe)

. . . 8.19 Differenzspektrum Tag -Nacht des C10 vom 17.3. (Stony Brook)

. . . 8.20 Säulendichten-Vergleic des C10 (RAM) mit OC10 (DOAS)

8.21 Korrelation zwischen C10- und OClO-Säulendichte . . .

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Seit Mitte der 70er Jahre zeigten die Ozon-Messungen an der britischen For- schungs-Station Halley Bay eine zunehmende Reduzierung des Ozongehalts der Stratosphär im antarktischen Fsühlin an. Die Veröffentlichun von Farman [I9851 übe ausgesprochen niedrige Ozonwerte in der unteren Stratosphär brachte Bewegung in die Wissenschaft. Eine daraufhin stattfindende Überpsà fung der Auswertung von TOMS-Satellitendaten (Total Ozone Mapping Spectrometer) ergab, dass die außerordentlic niedrigen Ozonwerte der Mes- sungen als unrealistisch angesehen und verworfen wurden. Nachdem dieser Fehler erkannt war, wurden die Werte von Farman durch die TOMS-Daten bestätig

Diese Veröffentlichun gilt als Auslöse der weltweit mit große Aufwand durchgeführte Forschungsaktivitäte zur Ozonschicht der Erde.

Neben der Sorge um die erhöht UV-Einstrahlung auf den antarktischen Konti- nent stellte sich die Frage nach den ökologische und biologischen Auswirkun- gen solch eines 'Ozonlochs' übe der wesentlich dichter besiedelten Nordhemi- sphäre Dabei ging und geht es auch heute darum, ob die gestört stratosphäri sche Chemie, wie sie übe der Antarktis beobachtet wurde, auch ein mögliche Szenario fü die Arktis ist. Nach heutigen Erkenntnissen ist es vor allem das Chlor, das unter solch gestörte stratosphärische Bedingungen fü die dramati- sche Ozonabnahme verantwortlich gemacht wird. Dieses Chlor ist zum größt Teil durch den Menschen freigesetzt worden und kann in der Form der Fluor- Chlor-Kohlenwasserstoffe (FCKW) als weitgehend inertes Gas bis in die untere Stratosphär gelangen. Dort werden die Chlor-Verbindungen photochemisch aufgebrochen und das Chlor beginnt sein zerstörerische Werk.

Es hat sich gezeigt, dass vor allem aufgrund der geographischen und der damit verbundenen meteorologischen Unterschiede das 'Ozonloch' bisher noch nicht

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2 Einleitung

in dem dramatischen Ausmaà übe der Nordhemisphär beobachtet wurde, wie es sich mittlerweile alljährlic übe der Antarktis einstellt. Doch bestehen begründet Befürchtungen dass in den kommenden Jahren aufgrund der bisher am Boden freigesetzten stabilen Chlor-Verbindungen noch ein vesstiirkter Ozonabbau auch übe der Asktis erwartet werden kann.

Umso wichtiger erscheint es, diese Entwicklung aufmerksam zu verfolgen, um ohne Zweifel die verantwortlichen Substanzen (neben Chlor ist dies auch Brom sowie die anderen Radikale OH, NO) benennen zu können und auf politischer Ebene auf die Reduzierung oder gar das Verbot der entsprechenden anthropoge- nen Quellgase dränge zu können

Zielsetzung der Arbeit

Ziel dieser Arbeit ist es, mit Hilfe der Miksowellen-Fernerhndung einen Bei- trag zu liefern zur derzeitigen E~forschung der Erdatmosphäre Dabei lag das Schwergewicht der Arbeit auf der Beobachtung stratosphärische Chlormon- oxids (ClO), das gegenwärti ausschließlic mittels Millimeterwellen-Technik mit ausreichender vestikaler und zeitlicher Auflösun detektiert werden kann.

Ganz konkset war das Ziel die Bestimmung des Gehalts des Chlormonoxids in der unteren Stratosphär zwischen 15 und 50 km währen der Wintesperioden 1993194 bis 1996197 anhand von Emissionslinien im Millimeter-Wellen- Bereich.

Mit dem Radiometer fü atmosphärenphysikalisch Messungen ( U M ) , das am Institut fü Erdfesnerkundung der Universitä Bremen zu diesem Zwecke ent- wickelt wurde, sind die Messungen seit Mär 1994 ausgeführ worden. Die C10-Messungen sind Bestandteil eines weltweiten Netzwerks, das abzielt auf die Esforschung der Stratosphäre ~ ~ - A l e s u n d (78.9Nlll.9E) auf Spitzbergen, der Ort, an dem die ClO-Messungen durchgeführ wurden, ist in besonderer Weise geeignet, die polare Stratosphär zu beobachten und Verände~unge fest- zustellen. Deshalb ist die Station des Alfred Wegener Instituts, Bremerhaven, in

~ ~ - A l e s u n d als sogenannte 'Primary Station' des 'Network for the Detection of Stratospheric Changes' (NDSC) ausgewähl worden. Mit Fertigstellung der For- schungs-Station des NDSC im November 1994 nahm das RAM darin den ope- rationellen Mess-Betrieb auf.

Zusätzlic zur Auswertung der ClO-Messungen sollten im Rahmen dieser Arbeit die Mess-Bedingungen, d. h. die Beeinträchtigunge durch troposphäri schen Wasserdampf untersucht werden.

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Einleitung 3

Außerde ergab sich im Rahmen dieses Arbeit auch die Möglicl~keit die Ergebnisse der ClO-Messungen mit denen anderes Instrumente zu vergleichen, die ebenfalls stratosphärische C10 gemessen haben.

Inhalt dieser Arbeit

Die drei folgenden Kapitel dienen des Einführun in die Physik und Chemie des Erdatmosphäre Da darübe bereits sehr viele und gute Buches verfasst wurden, fasse ich hier bewuß nur kurz die wesentlichen Aussagen zusammen, die im weiteren Fortgang der Arbeit von Bedeutung sind.

In Kapitel 5 stelle ich das RAM und die Messmethoden des Miksowellen- Radiometrie das.

Die dasauf folgenden drei Kapitel stellen Ergebnisse des RAM-Messungen dar.

Dabei ist Kapitel 6 dem Einfluà troposphärische Wasserdampfs auf die ClO- Messungen gewidmet und behandelt neben den RAM-Messungen das Thema der Feuchtemessungen durch Radiosonden.

Kapitel 7 beschreibt die Auswertung der C10-Messungen und deren Probleme, währen in Kapitel 8 schließlic die Ergebnisse präsentier werden und auch der Vergleich mit anderen Messinstrumenten vorgestellt wisd.

(16)
(17)

Die Erdatmosphär kann anhand ihres Temperatusverlaufs in unterschiedliche Bereiche eingeteilt werden, wie dies auch Abbildung 2.1 zeigt. Der unterste Bereich, die Troposphäre ist gekennzeichnet durch einen negativen Tempera- turgradienten und wird nach oben durch die Tropopause begrenzt. Der Beginn der Tropopause wird durch einen Temperaturgradienten > -0.2 K definiert und liegt in hohen Breiten bei etwa 7-10 km und in niedrigen Breiten bei bis zu 17 km Höhe In diesem Bereich spielt sich jegliches Wettergeschehen ab.

Oberhalb der Tropopause nimmt die Temperatur stark zu. Dieser Bereich, cha- rakterisiert durch einen positiven Temperaturgradienten, wird als Stratosphär bezeichnet und reicht hinauf bis in Höhe um 50 km. Hier finden wichtige pho- tochemische Prozesse statt, wie z. B. die Photodissoziation von Ozon unter Absosption von UV-Strahlung (vor allem im Wellenlängenberic 240-320 nm).

Auf diese Weise wird die fü das Leben auf der Erde äußer schädlich kurz- wellige UV-Strahlung aus dem Sonnenlicht weitestgehend 'herausgefiltert'.

Nach oben wird die Stratosphär abgegrenzt durch die Stratopause, in der sich der Temperaturgradient wieder umkehrt.

Oberhalb schliesst die Mesosphäs mit negativem Temperaturgradienten an, begrenzt wiederum durch die Mesopause in etwa 86 km. Darübe folgt die Ther- mosphäs mit ausgesprochen hohen Temperaturen, die Ionosphäre die Magne- toshär und schliesslich der Bereich, der sich nicht mehr vom Weltraum abgren- zen läß die Exosphäre

Der Bereich oberhalb der Mesosphär ist fü diese Arbeit nicht mehr von Inter- esse und wird darum in Abbildung 2.1 nicht mehr gezeigt.

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6 Die Erdatmosphär

Stratopause

Stratosphaere

10- Tropopause I Troposphaere 150

,

200 250 300

Temperatur [K]

Abbildung 2.1: Temperaturverlauf und Einteilung der Höhenschichte nach der US- Standard-Atmosphäre An der rechten y-Achse ist des Druck angegeben.

Die Höhenangabe sollten allerdings nicht dasübe hinwegtäuschen dass die Atmosphäre die die Erde umgibt, und dadurch eine gewisse Schutzfunktion fü das Leben auf der Erde darstellt, von ausgesprochen geringer Dicke ist.

(19)

3.1 Dynamik der Atmosphgre

Wie oben beschrieben, kommt der positive Temperaturgradient in der Strato- sphär durch die Absorption kurzwelliger Sonneneinstrahlung durch Ozon zustande. Fehlt das Sonnenlicht, wie dies übe der polaren Region im Winter der Fall ist, dann beginnen die Luftmassen abzukühle und abzusinken. Durch das Absinken werden die darunterliegenden Luftmassen komprimiert, wodurch sie erwärm werden. Es bildet sich ein neues Gleichgewicht aus und die Absinkbewegung wird vermindert. Durch das Absinken der Luftmassen wird allerdings darübe ein Nachströme von Luftmassen aus niedrigeren Breiten erzeugt. Unter dem Einfluss der Coriolis-Kraft werden diese einströmende Luftmassen auf der Norhalbkugel nach Osten abgelenkt. Auf diese Weise ent- steht ein Bereich starker Westwinde, der den Rand des Polarwirbels definiert.

Gegenübe den sie umgebenden Luftmassen sind die Luftmassen innerhalb des Wirbels relativ gut abgeschlossen. Mit der zunehmenden Sonneneinstrahlung am Ende des polaren Winters erwärme sich die eingeschlossenen Luftmassen und die Zirkulation bricht schließlic zusammen.

Störunge des Polarwirbels durch sogenannte planetare wellen1, die durch oro- grafische Verhältniss der Erdoberfläch angeregt werden und sich in gröfier Höhe fortsetzen, sorgen fü die Einmischung subpolarer Luftmassen in den Wirbel, die Erwärmun des Wirbels und führe gegen Ende des polaren Win- ters unter Umstände zum fsühe Aufbrechen des Polarwirbels.

'

Extreme Formen dieser planetaren Wellen treten auf als plötzlich stratosphärisch Erwärmungen Sie erreichen eine Temperaturerhöhun der Stratosphär von bis zu 50 K innerhalb weniger Tage (s. dazu Mclntyre [I9831 und Naujokat [1994])

(20)
(21)

Dynamische und chemische Prozesse der Atmosphär 9

Von besonderem Interesse fü die Atmosphär sind die Chlor-Verbindungen, da der totale Chlor-Gehalt nach Aussagen der WMO einen kontinuierlich Anstieg von ca. 2.8 % pro Jahr zeigt (nach WMO[1991]). Dieser Anstieg ist anthropoge- nen Ursprungs (im Wesentlichen durch die Verwendung von FCKWs bedingt), lediglich ein geringer Anteil der gesamten Chlor-Last der Stratosphär stammt aus ozeanischem Methylchlorid (CH3Cl).

Nur ein kleiner Teil der als aktive Chlorverbindungen bezeichneten Substanzen Cl und C10 ist nicht in sogenannten Chlor-Reservoirs (hauptsächlic Chlorni- trat, C10N02 , und Salzsäure HC1) gebunden3. In einer Situation ungestörte Chemie der Stratosphär geht die Freisetzung von Chlor nur sehr langsam von- statten, so dass der Einfluss des Chlors auf den Ozonabbau in der unteren Stra- tosphär (um 20 km) nur etwa 10% beträgt (Shindell [1995a]).

In einer Situation gestörte Chemie verbleibt das Chlor nicht in den Reservoir- gasen. Durch heterogene Reaktionen (Reaktionen zwischen Substanzen in der Gasphase und festen Bestandteilen) könne gerade diese Reservoirgase rnitein- ander reagieren und aktives Chlor in Form von Cl2 freisetzen:

Fü diese Prozesse sind sogenannte 'polare stratosphärisch Wolken' (polar stratospheric clouds, PSC) vonnöten wie sie nur bei tiefen Temperaturen (<I95 K) innerhalb des polaren Vortex auftreten können Anhand ihrere Entste- h ~ n ~ s t e m - ~ e r a t u r ~ werden zwei Typen von PSC unterschieden:

9 PSC Typ I

Ab T < 195 K bilden sich zwei Arten von Partikeln: Typ Ia , feste Teilchen aus Salpetersäuretrihydra (HN03-(H20)3 , NAT) oder Schwefelsäuretrihydra (H2S04-(H20)3 , SAT) und Typ Ib, Tröpfche einer unterkühlte ternäre Lösun von etwa 3% Schwefelsäure 30-50% Salpetersäur und Wasser ('supercooled ternary solution', STS).

PSC Typ I1

Ab T < 187 K enstehen Wasser-Eiskristalle.

Die Göss der Partikel ist etwa 1 pm fü PSC Typ I und etwa 10 pm fü PSC Typ 11. Die Oberfläch der Eiskristalle ermöglich die oben erwähnt Reaktion der Bildung von H N 0 3 und aktivem ~ h l o r . ~

Im Gegensatz zu Chlor gibt es fü Brom kein heute bekanntes effektives Reservoir, wodurch Brom, wiewohl in geringerer Konzentration vorhanden, eine 10-50 mal höher katalytische Aktivitä besitzt (nach Wayne [1992]).

Die Bildungstemperaturen sind abhängi von der Konzentration von H N 0 3 bzw. H2S04 und Wasser.

Nach den Modellrechnungen von Shindell [1995a] reichen Aerosol-Oberfläche innerhalb eines Einheitsvo- lumens in der Größenordnu 1 nm2/m3 bei einer Temperatur von 188 K (PSC Typ Ia) aus, um eine vollständig Chloraktivierung zu bewirken

(22)

10 Dynamische und chemische Prozesse der Atmosphär

Falls PSC übe länger Zeit bestehen, kann es durch Absinken dieser relativ große Partikel zu einer Denitrifizierung und Dehhydratifizierung der Luftmas- sen kommen, wodurch die Bildung von C10N02 bzw. HC1 und damit die Deak- tivierung des Chlors dauerhaft unterbrochen ist. So könne vor allem die Parti- kel der PSC I1 innerhalb weniger Tage um einige Kilometer sedimentieren und groß Mengen molekularen Chlors zurücklassen (Beyerle [1994])

Dieser als Vorkonditionierung des Polarwirbels bezeichnete Vorgang kann bei einsetzender Sonneneinstrahlung nach der Polarnacht zu einem massiven Ozonabbau führen Im Extremfall liegt sämtliche Chlor aus den Reservoirga- sen in aktiver Form vor und kann bis zu 70% des gesamten Ozonabbaus in der unteren Stratosphär verursachen.

Das durch heterogene Reaktionen gebildete Cl2 ist nicht die einzige Form, in der Chlor in aktiver Form vorliegt.

Zusätzlic ist heute ein Mechanismus bekannt, der ebenfalls ohne die Anwesen- heit von atomarem Sauerstoff (notwendiger Bestandteil des katalytischen Abbaus, in der Polarnacht aber nur in geringem Maß vorhanden) zur Chlor- Aktivierung beiträgt Das bestehende C10 kann bei hinreichend niedrigen Tem- peraturen, wie sie im polaren Vortex üblic sind, das sogenannte ~ l o - ~ i m e r ~ bilden. Das Dimer ist bei diesen niedrigen Temperaturen thermisch relativ stabil und wird durch Sonneneinstrahlung photolysiert. Der katalytische Zyklus, der zum Ozonabbau führ lautet:

Netto 2 0 ,

+

hv+ 302

In Kapitel 8 wird ein Vergleich zwischen ClO-Messungen und OClO-Messun- gen durchgeführ und auf eine Korrelation dieser beiden Substanzen hin unter- sucht. Deshalb soll an dieser Stelle noch der ClO-BrO-Mechanismus Erwäh nung finden, da er der einzige heute bekannte Kanal fü die Entstehung von OC10 ist. Die Reaktionen dieses Mechanismus sind:

C l 0

+

B r 0

-+

Br

+

OClO ( 5 )

-+

B r + C l + 0 2 (6)

-+

BrCl+ O2 (7)

In dieser Arbeit wird das Dimer auch als C1202 oder (C10); bezeichnet

(23)

Dynamische und chemische Prozesse der Atmosphär 1 1

Aufgrund der niedrigen Temperaturen in der unteren Stratosphär findet dort im Wesentlichen die Bildung von OCl0 statt. Bei ansteigenden Temperaturen wer- den die Reaktionen(6) und (7) dominierend.

Bisher nahm man an, dass erhöht OClO-Werte eine erhöht Chlor-Aktivierung anzeigen. Es wurde gerade in solchen Luftmassen eine erhöht OClO-Konzen- tration festgestellt, in denen gestört Chemie gefunden wurde Wayne [1995].

Tatsächlic ist bei Farmer [I9871 eine Antikorrelation zwischen OC10 und CIONOz beschrieben, die darauf hindeutet, dass das Auftreten von OC10 mit der Aktivierung des Chlors aus dem Reservoirgas einhergeht. Dagegen verweist Sessler [I9951 auf Ergebnisse eines photochemischen Box-Modells, das OC10 lediglich als guten quantitativen Indikator fü B r 0 ausweist. Fü C10- VMRs > 0.4 ppbv (also vor allem bei gestörte stratosphärische Chemie) lie sich nach seinen Untersuchungen kein signifikanter Zusammenhang zwischen OC10 und C10 erkennen.

Fü die Datenauswertung ist entscheidend, welchen Tagesgang das C10 auf- weist, da fü die Auswertung zwischen Tag- und Nachtspektren unterschieden wird, bzw. die RAM-Messungen auf einen Tagesgang hin untersucht werden sollen. Deshalb an dieser Stelle einige Überlegungen die sich im Wesentlichen an Shindell [1995a] und Shindell [1995b] orientieren, der in seinen Arbeiten ein Chemie-Modell mit Messungen in der Antarktis vergleicht.

Wie bereits in den Reaktionsgleichungen oben zu erkennen ist, ist der Zerfall des (C10)2-Dimers an die Sonneneinstrahlung gebunden, währen die Bildungs- rate des Dimers von der Konzentration des C10 abhängi ist. Das bedeutet, dass Reaktion (2) währen der Nacht nicht abläuft hingegen das vorhandene C10 am Ende der Nacht aufgrund der Reaktion (1) als Dimer vorliegt. Allerdings gibt es auch thermische Dissoziation des Dimers, so dass auch währen der Nacht ein geringer Restgehalt an C10 vorhanden ist und sich ein temperaturab- hängige Gleichgewichtszustand einstellt7. Das Verhältni zwischen Dimer und Monomer im Gleichgewicht wird beschrieben durch

' Die Temperaturabhängigkei führ zu einem Gleichgewichtszustand, der im Vergleich zur Antarktis in der Arktis aufgrund der höhere Temperaturen in der unteren Stratosphär etwas zum Monomer hin verschoben ist.

Die Temperaturen im südliche Polarwirbel sind typischerweise so niedrig, dass sich öfte übe länger Zeit hinweg PSCs bilden können als dies in dem um einige Grad wärmere nördliche Polarwirbel der Fall ist.

(24)

12 Dynamische und chemische Prozesse der Atmosphär

mit k , und k k p als Reaktionskonstante der Hin- und Rückreaktio der Reaktions- gleichung (1) und Ji als Photolyserate der Reaktion (2). Die Angabe in eckigen Klammern bedeutet die Konzentration der Substanz.

Diese Gleichung macht deutlich, dass die wesentlichen Reaktionen zur Bestim- mung dieses Verhältnisse die Reaktionen (1) und (2) sind. Sie sind um Größe ordnungen schneller als die anderen genannten.

Um einen Eindruck zu vermitteln in welcher Weise das Konzentrationsverhält nis von Dimer zu Monomer im Gleichgewicht sich ausbildet, ist in Abbildung 3.1 die Temperaturabhängigkei fü vier unterschiedliche C10-VMR dargestellt worden.' Die Photolyserate JT. = 5.4 . 1 0 ' ~ s"' gibt Shindell [1995a] fü den Sonnenzenitwinkel von 85O an. Die Reaktionskonstanten fü die Bildung des Dimers bzw. thesmische Dissoziation sind nach den Werten aus Shin- dell [1995a] bestimmt worden. In Kapitel 7.5 wird das Verhältni von Dimer- zu Monomer-Konzentration mit Blick auf die Datenauswertung bzw. Tag- Nacht-Differenz-spektren weiter diskutiert.

Temperatur [K]

Abbildung 3.1: Temperaturabhängigkei des Verhältnisse [(C10)2]/[C10] fü vier unterschiedliche C10-VMR (angegeben in ppbv links neben den zugehörige Gra- phen) berechnet nach den Ratenkonstanten aus Shindell[l995a].

Die Abbildung zeigt auch, dass mit zunehmender Temperatur weniger Chlor in diesen beiden ClO-Verbin- dungen vorliegt. Es ist dann in zunehmendem Maß in den Reservoirgasen gebunden.

(25)

In diesem Kapitel soll in aller Kürz die Entstehung der Spektrallinien von Spu- rengasen im Mikrowellenbereich erläuter und die Linien des Chlormonoxid- Molekül bei 204 GHz beschrieben werden. Danach folgt Grundlegendes zur Ausbreitung elektromagnetischer Strahlung in der Atmosphär (Strah- lungstransport). Am Ende des Kapitels wird erklärt wie im Prinzip aus der Druckverbreiterung eines gemessenen Spektrums auf die Höhenverteilun des Spurengases geschlossen werden kann (Inversion).

4.1 Spektrallinien im MW-Bereich

Die Linienstrahlung, die im MW-Bereich detektiert wird, entsteht durch Rota- tionsübergän in Moleküle von höhere zu niedrigeren Energieniveaus. Auf- grund der in der Stratosphär vorherrschenden Ten~peraturen befindet sich das betrachtete Molekü im Vibrationsgrundzustand und elektronischen Grundzu- stand.

Je nach den Wechselwirkungen zwischen den vorhandenen Drehimpulsen in einem Molekü spalten die Energieniveaus mehr oder weniger auf, so dass statt einer einzelnen Spektrallinie unter Umstände mehrere detektiert werden.

4.2

Spektroskopische Eigenschaften des Chlormonoxids (C10) Das mm-Wellen-Signal des C10 bei 204.3522 GHz besteht aus einer Vielzahl von Emissionslinien.

Diese Ernissionslinien entspringen einer Hyperfein-Aufspaltung von Rotations- Ãœbergäng und ~ e r n - ~ p i n - ~ b e r g à ¤ n g e der Elektronenspin-Zuständ 'IIy2 und

'IIIl2

des

"c~^o

sowie des "c~^o, die bei in der Stratosphär übliche Tempe- raturen eine signifikante Besetzungszahl haben.

Zu detaillierteren Darstellungen und Erläuterunge siehe Janssen [I9931 oder Vowinkel [1988].

(26)
(27)

Spurengase im Mikrowellenbereich 15

Die Opazitä T gibt die Gesamtabsorption läng des Weges von z bis ZQ an:

Sind die Absorptionskoeffizienten a als Funktion von Druck, Temperatur und Molekülkonzentratio bekannt, läà sich aus Gl. (3.4) das Spektrum errechnen, das ein Beobachter am Boden empfangen würde

Im Mikrowellenbereich, in dem Emissionslinien von Spurengasen delektiert werden, ist das Ergebnis ein frequenzaufgelöste Spektrum in dessen Form die Information übe die Höhenverteilun der emittierenden Spezies steckt. Drei Mechanismen sind fü die Form der Linie verantwortlich:

e Spontane Emission verkürz die natürlich Lebensdauer eines angeregten Zustands. Dies führ zu einer Verbreiterung der Emissionslinie gemä der Heisenberg'schen Unschärferelation Diese natürlich Linienbreite liegt in der Grössenordnun von 1 0 ' ~ Hz und kann gegenübe anderen Mechanismen vernachlässig werden.

Die Bewegungskomponente der Molekül in Richtung des Beobachters ver- breitert die Linie in Abhängigkei von der thermischen Energie des Moleküls Diese Doppler-Verbreiterung der Emissionslinie von etwa 100 kHz variiert nach Künz [I9911 im mm-Wellen-Bereich nur sehr wenig in Abhängigkei von Temperatur und ~ a s s e " .

Die Druckverbreiterung der Emissionslinie aufgrund der Stöss mit anderen Moleküle führ zu einer höhenabhängig Breite der Emissionslinie, die am Boden (1013 hpa)ll etwa 2.6 lo3 MHz und in 95 km Höh (0.0006 hPa) nur noch etwa 2 1 0 " ~ MHz beträgt

In dem Bereich, in dem die Druckverbreiterung dominiert (0-60 km), kann der Zusammenhang von Linienbreite und Druck, wie er in der Linienform manife- stiert ist, genutzt werden, um auf die Beiträg unterschiedlicher Höhenbereich zum Spektrum zu schließen In Abbildung 4.1 werden die Beiträg der C10- Emissionslinie bei 204 GHz aus drei verschiedenen Höhe gezeigt. Die Strah- lungstransfer-Rechnung wurde mit einem konstanten VMR von l ppbv vom Boden bis in 50 km Höh durchgeführt Die Grafik zeigt, dass die Form einer am Boden empfangenen Spektrallinie durch die Linienbreiten der verschiede- nen Höhe bestimmt wird.

10 Ein typischer Wert fü die Doppler-Verbreiterung ist etwa 1 0 ' ~ mal die Mittenfrequenz der Emissionslinie.

" Angaben gemä US-Standard-Atmosphär (nach Bühle [1996])

(28)

16 Physik des Atmosphär

I , I I 8

203.5 204 204.5 205

Frequenz [GHz]

Abbildung 4.1: Beiträg des ClO-Emissionslinie aus drei unterschiedlichen Höhen beseichen. Fü die Stsahlungstsansfes-Rechnung ist ein konstantes VMR von 1 ppbv vom Boden bis in 50 km Höh angenommen worden. Die dicke Linie am untere11 Rand zeigt den Fsequenzbeseich des Spektsometess des RAM

Aus dem Zusammenhang der Linienverbreiterungsmechanismen wird deutlich, dass das Spektrum, aus dem die Höhenvesteilun gewonnen werden soll, sowohl eine hinreichende Breite als auch eine gute Auflösun braucht. Die Breite wird benötigt um auch die verbreiterten Linienbeiträg aus niedrigen Höhe zu erfassen, währen eine gute Auflösun (in der Linienmitte des Spektsums) fü die Beiträg aus hohen Höhenschichte notwendig ist. In Abbildung 4.1 ist die Bandbreite des Spektrometers des RAM (= 1 GHz) einge- zeichnet.

Als Faustfosmel kann man annehmen, dass im Miksowellenbereich die Druck- verbreitesung je nach Spezies etwa 2-3 MHzhPa beträgt Damit läss sich der prinzipiell zugänglich Höhenbereic einer Spektrometer-Konfiguration schnell ermitteln.

Fü die Beschreibung der Form einer Linie aufgsund der Verbreiterungsmecha- nismen existieren Linienform-Funktionen. Die Lorentz-Funktion z. B.

beschreibt die Druckverbreite~ung bei geringen Driicken, also die Verbreiterung in größer Höhen Die Van Fleck-Weiflkopf-Linienfordunktion wird bei grö

(29)

Spurengase im Miksowellenbeseich 17

fieren Drükken also niedrigeren Höhe verwendet. Im Ubergangsbereich zwi- schen Doppler-Verbreiterung und Dmckverbreiterung wird eine Faltung der Doppler- mit der Lorentz-Funktion angewandt, diese Funktion wird Voigt- Funktion genannt.

4.4

Inversion der Spektren

Aus dem vorher Gesagten wird bereits deutlich, was die Aufgabe der Inversion ist: Nämlic die Bestimmung der Beiträg zur Linie aus den verschiedenen Höhenschichten Ohne auf die Verfahren im Einzelnen einzugehen, sei gesagt, dass die meisten Methoden im Wesentlichen iterative Verfahren sind, die von einem a Priori-Höhenprofi ausgehen. Durch eine Strahlungstransfer-Rechnun- gen dieses a Psiori-Profils wird ein synthetisches Spektmm erzeugt und mit dem gemessenen Spektmm verglichen. Die auftretenden Abweichungen in der Form der Spektren kommen durch falsche Annahmen Übe das VMR des Spurengases in den unterschiedlichen Höhenschichte zustande. Durch leichte Variation des a Priori-Profils werden diese Abweichungen iterativ verringert, bis das syntheti- sche und das gemessene Spektmm hinreichend gut miteinander übereinstim men. Das letzte angenommene Profil wird dem 'wahren' Profil der Höhenver teilung mehr oder weniger entsprechen.

Fü diese Arbeit wurde ein am Bremer Institut fü Umweltphysik entwickeltes Inversionsprogramm benutzt (Wehr [1996]), das die 'optimal estimati0n'- Metho-de, wie sie von Rodgers L19761 beschrieben wurde, verwendeti2.

Die Höhenauflösun die mit dieser Inversionsmethode bei akzeptablen Fehlel-n erreicht werden kann, liegt nach Janssen L19931 bei etwa 6-8 km. Der erreich- bare Höhenbereic ist nach oben begrenzt durch die zunehmende Dominanz der Doppler-Verbreiterung. Diese Grenze liegt bei etwa 60 km fü 204 GHz und verschiebt sich fü niedrigere Frequenzen etwas nach oben. Das heisst, es lassen sich aus der Form des Spektrums unabhängi von der gewählte Fre- quenzauflösun des Spektrometers keine Informationen mehr übe den darü berliegenden Höhen-bereic gewinnen. Nach unten wird der Höhenbereic ein- geschränk durch syste-matische Fehler der Messung, d. h. ein schlechtes SignallRauschen-Verhältni vor allem an den Linienflügel undloder langwel- lige Baseline-Effekte, die zu große Fehlern führe können Janssen L19931 gibt eine untere Grenze von 20-25 km fü bodengebundene MW-Radiometer an.

l 2 Siehe zur optimal estimation-Methode auch Wehr [1993]. Janssen [I9931 behandelt alle derzeit eingesetzten

Inversions-Algorithmen recht ausführlich

(30)
(31)

Die Miksowellen-Radiometrie ist historisch betrachtet ein Teilgebiet der Astro- nomie, genauer gesagt der Radioastronomie. Die Fortschritte der Radiotechnik in der Verarbeitung immer höhere Frequenzen eröffnet das relativ junge Ge- biet der spektroskopischen Erkundung der Erdatmosphäse Satellitengestützte flugzeug- oder ballongetragene ebenso wie bodengebundene Experimente ermögliche die Beobachtung der Atmosphär und damit ein zunehmendes Ver- ständni fü die Vorgäng dasin.

Dusch den Einsatz der sogenannten Heterodyn-Technik wird praktisch des gesamte Wellenlängenbereic vom langwelligen Radiosignal bis zum kurzwel- ligen Infrarot zugänglich Das mit dieser Technik empfangene kohärent Signal ermöglich im Gegensatz zu inkohärente Detektoren wie dem Bolometer zudem eine ausgezeichnete spektrale Auflösung

Die Gsundlagen der MW-Radiometrie ebenso wie die der Heterodyn-Technik werden in der neueren Literatur ausführlic dargestellt1, weswegen ich mich in dieser Arbeit auf eine relativ kurze Beschreibung beschränke werde.

-Radiometrie der At osphär mit dem

Das RAM besteht aus vier Komponenten: Das einfallende (breitbandige) Atmo- sphärensigna wird durch ein fokussierendes Element, die ~ u a s i - o ~ t i k ~ , in das eigentliche Empfangsteil, eine sogenannte ~ i s c h e r - ~ i o d e ~ eingekoppelt. In der

Janssen C19931 und Vowinkel [I9881 auflern sich sehr detailliert und ausführlic übe die unterschiedlichen Einsatzgebiete der MW-Radiometrie,

Gebräuchlic ist auch der Name Gauss-Optik, da die Intensitä innerhalb des Strahls gaussförmi senkrecht zur Ausbreitungsrichtung verteilt ist. Mit dieser Strahlführun ist eine optimale Einkopplung des Strahls in die verwendete Hornantenne möglic ist.

Als Mischer-Diode wird häufi eine Schottky-Diode verwendet. Übe den Einsatz von Schottky-Dioden siehe Nett [1989]. Aufgrund des wesentlich geringeren Eige~auschens und stärkere Nichtlinearitä werden vermehrt supraleitende Tunneldioden eingesetzt. Siehe dazu Crewell [I9931 und Vowinkel 119881.

(32)

Misches-Diode, die im nichtlinearen Bereich betrieben wird, geschieht das Mischen des Atmosphäsensignal mit dem Signal eines Festfsequenz-Oszillators (LO-Signal). Das Ergebnis dieses als Hetesodyn-Prinzip bezeichneten Mischens ist ein Signalband niedriges Frequenz (Zwischenfrequenz-Signal). Das Zwi- schenfsequenz-Signal (ZF-Signal) wird zuerst direkt hinter des Mischer-Diode dusch einen besonders rauscha~men Verstärke um drei Gröl3enosdnunge oder 30 dB verstärkt bevor es in der Zwischenfrequenz-Verstärkerkett (ZF- Kette) nochmals um Ca. 70 dB verstarkt und mit einem weiteren Festfsequenz- Oszillator auf einen Fsequenzbereich umgesetzt wird, der an das nachfolgende Spektrometer (s. nächste Kapitel) angepasst ist. Da diese Art des Frequenz- mischens die Kohären des einfallenden Signals erhält stellt das Ausgangs- signal am Spektrometer ein frequenzaufgelöste Spektsum dar, das dem einfal- lenden Atmosphärensigna in seinen spektralen Eigenschaften äquivalen ist.

Eine Besonderheit des Heterodyn-Prinzips soll an dieses Stelle kurz Erwähnun finden, da sie bei der Beschreibung des Datenauswestung von Bedeutung ist.

Dusch Mischen des breitbandigen Atmosphärensignal mit dem LO-Signal ent- stehen als Hauptmischprodukte zwei Frequenzbänder Sie liegen symmetsisch um das LO-Signal als sogenanntes unteres und oberes Seitenband (USB und OSB) und werden beide auf das ZF-Band umgesetzt, wie Abbildung 5.1 zeigt.

Mathematisch lassen sich die entstehenden Seitenbände beschreiben durch

'OSB\USB = ' L O

'

'ZF ,

wobei V die Frequenz bezeichnet.

Abbildung 5.1: Die zwei Seitenbände aus dem hochfrequenten Atmosphärensignal werden auf & Zwischenfrequenz-Signalband niedriger Frequenz umgesetzt.

(33)

Werden keine Maßnahme zur Unterdrückun eines der beiden Seitenbände unternommen, spricht man von einem Doppelseitenband-Empfänger Ist der Mischer hinreichend schmalbandig, so dass er in einem der Seitenbände bereits nicht mehr empfindlich ist, oder wird durch ein Filter eines der Seitenbände unterdrückt spricht man von einem Einzelseitenband-Empfänger

Das RAM-Experiment wird grundsätzlic im Einzelseitenband-Betrieb einge- setzt. Das heisst, eines der Seitenbände (tatsächlic ist es das obere) beinhaltet die interessierende Emissionslinie (Signalseitenband), währen der Beitrag des anderen (Spiegelseitenband) von einem Schwarzkörpe bekannter Temperatur herrühr und im Wesentlichen nur eine Erhöhun des Untergsundbeitrags im Signal bewirkt.

Das

Akusto-Optische Spektrometer (AOS)

Währen die Radiometer-Komponenten bis zum Spektrometer unter dem Begriff 'Frontend' zusammengefasst werden, wird das jeweils verwendete Spektrometer zur spektralen Analyse des Ausgangssignals auch als 'Backend' bezeichnet4.

Im AOS werden aus dem hochfrequenten Signal der ZF mit Hilfe eines ,,Transducer" (einer dünne Kristallplatte) Dichteschwankungen in einem Kri- stall erzeugt. An diesen Dichteschwankungen wird ein Laserstrahl gebeugt.

Es enstehen Beugungsbilder, von denen das der ersten Ordnung auf eine CCD- Zeile fokussiert und dort ausgelesen wird. Die Intensitä des Ausgangssignals ist dabei proportional zur Intensitä des einfallenden Atmosphärensignal und die Frequenz proportional zum Beugungswinkel.

Man erhäl ein hochaufgelöste Spektrum, das im Falle des RAM-Experiments ursprünglic eine Bandbreite von Ca. 950 MHz mit einer effektiven Auflösun von 1.3 MHz bei 2048 Kanäle besaß In der derzeitigen Konfiguration besitzt das Spektrometer des RAM bei gleicher Auflösun lediglich 1728 Kanäle jedoch aufgrund einer Optimierung der Justage des Deflektor-Kristalls eine

etwas größe Bandbreite von 1000 MHz

Ausser einem AOS werden auch andere Typen von Spektrometern verwendet, z. B. Filterbank oder Cllirp- Transform-Spektrometer um die gebräuchlichste zu nennen. Siehe dazu auch Vowinkel 119881 oder Krauss [1966].

In Schwaab 119871 wird der Aufbau eines AOS ausführlic beschrieben.

(34)

Die in der MW-Radiometrie der Atmosphär empfangenen Leistungen sind sehr gering und liegen in der Gröl3enordnun von etwa l0'l7 Watt. Zwei unter- schiedliche Methoden, solch geringe Leistung zu messen, werden mit dem RAM realisiert. Mit der Total Power-Methode wird die Messung der Einis- sionslinie des Ozon bei 142.175 GHz und mit der Referenzstrahl-Methode die des Chlormonoxids bei 204.352 GHz durchgeführt

.3.1 Total Power-Methode

Bei der Total Power-Methode wird das Ausgangs-Signal des Empfänger direkt mit den Signalen zweier Kalibrations-Lasten verglichen. Dabei sind diese Kali- brations-Lasten Schwarzkörpe bekannter Temperatur. Dazu eignet sich z. B.

Absorbermaterial, das in guter Näherun als Schwarzer Körpe angenommen werden kann, und das auf Raumtemperatur (warme Last, 300 K) gehalten wird oder in einem Bad mit Flüssig-Stickstof (kalte Last, 77 K) liegt.

Wie in Kapitel 3 beschrieben, läss sich die empfangene Rauschleistung der jeweiligen Messphase zu den physikalischen Temperaturen in Beziehung setzen und besteht jeweils aus den Eigenbeiträge des Empfänger Tm (im Wesentli- chen thermisches Rauschen der elektronischen Bauteile) und der Antennentem- peratur Tl. Die Antennentemperatur ist das Äquivalen zur Strahlungsleistung der Atmosphäre währen T,.x alle anderen instrumentell bedingten Rauschbei- träg beinhaltet. Die Summe aus der Strahlungsleistung eines Signals und allen Eigenbeitragen des Systems wird als Systemrauschtemperatur bezeichnet und ist ein Mal3 fü die Güt des Radiometers. Es gilt:

Die Radiometergleichung gibt Aufschluss übe den Zusammenhang zwischen den Eigenbeitragen des Empfänger Trx und der damit erreichbaren Grenzemp- findlichkeit des gesamten Empfangs-Systems ATãin :

Mit Av : Frequenz-Bandbreite t : Integrationszeit

a : Radiometerabhängig ~ o n s t a n t e .

Diese Konstante ist 1 fü den Total Power-Betrieb, im Referenzstrahl-Betrieb ist diese Konstante 2. Dieser Faktor träg dem Umstand der Referenzstrahlmethodc Rechnung, dass aufgrund der Halbierung der effektiven Messzeit als auch durch die Verknüpfun zweier statistisch unabhängige verrauschter Signale jeweils die Empfindlichkeit um den Faktor -,b verringert wird.

(35)
(36)
(37)

Um (S-R)/R im strengen Sinne zu erfüllen sollten die Verstärkungschwankun gen aufgrund instrumenteller Einflüss innerhalb der Messzeit fü die beiden Größ S und R vernachlässigba sein, wenn die Messphasen kürze sind als die Zeiträume in denen Verstärkungschwankunge sich auswirken

Damit läss sich aus den beiden vorhergehenden Gleichungen mittels Taylorent- wicklung die folgende Gleichung gewinnen:

Hier gehen die Nichtlinearitäte §(V nur noch linear statt exponentiell ein.

Mit der oben erwähnte Ubereinstimmung beider Systemsauschtemperaturen wird gerade die Differenz im letzten Term der rechten Seite der Gleichung (Tss- T%) aufgehoben. Da die kleinen Effekte von ß(v sich außerde nicht mehr exponentiell, sondern nur noch linear auf die Differenz der Ernissionslinien- Helligkeitstemperaturen auf der linken Seite der Gleichung auswirken, wird in guter Näherun §{V = i gesetzt. Fü die Praxis bedeutet dies, dass die Nichtline- aritäte der Verstärke und des Spektrometers vernachlässig werden können Es ergibt sich damit

Fü atmosphärenphysikalisch Messungen wurde diese Methode von Par- rish [I9881 et al. vorgeschlagen. Die mathematische Herleitung dieses Vorge- h e n ~ inklusive einer ausführliche Fehlerdiskussion und Fehlerrechnung findet sich auch bei Klein [I9931 und Raffalski [1993].

Es zeigte sich, dass die Referenzstrahl-Methode zur Detektion geringer Intensi- täte wie dem ClO-Signal geeignet ist9.

5.3.2.1 Umrechnung auf Zenit- elligkeitstemperatur

Die Integration von Daten, die nach der Referenzstrahlmethode gewonnen wur- den, ist nur möglich wenn die unter verschiedenen Winkeln vorgenommenen Messungen auf eine gemeinsame Blickrichtung bezogen werden. Es wird dazu im Allgemeinen die Zenitrichtung gewählt

Der Umrechnung der Helligkeitstemperatur in Signalrichtung auf Zenit-Hellig- keitstemperatur liegt ein Zwei-Schichten-Modell der Atmosphär zugrunde: die

Stabilitätstest des AOS ergaben. dass fü Messzyklen kürze als 1 Sekunde diese Verstärkungsschwankunge minimal sind. Allan-Varianz-Tests wurden fü die derzeitige Konfiguration des AOS durchgeführt Zur Erläuterun dieses Tests s. Klein [1993].

MW-Messungen von C10 mittels bodengebundener Radiometer wurden mit Hilfe der Referenzstrahl-Methode erfolgreich auch in der Antarktis, in Grönland in den Alpen und auf Hawaii durchgeführt

(38)

in der oberen Schicht emittierte Emissionslinien-Strahlung T * , L ~ , , ~ ~ wird i n der unteren Schicht mehr oder weniger absorbiert, je nachdem, wie lang der Weg durch die jeweiligen Schichten in Abhängigkei vom eingestellten Winkel ist.

Die Wegläng durch die Schichten wird durch den sog. Luftmassen-Faktor (engl. 'airmass7) bestimmt. Dabei wird von der Annahme ausgegangen, dass die Atmosphär innerhalb der jeweiligen Schichten in dem Bereich der mögliche Signal-Elevationswinkel weitgehend homogen ist.

Zuerst werden die in der jeweiligen Blickrichtung empfangenen Signale auf Zenit-richtung umgerechnet. Es gilt

bzw.

Mit A s , A r als Luftmassen-Faktoren oberhalb der Troposphär in Signal- bzw. Referenzstrahlrichtung,

Ais , Ar,. als Luftmassen-Faktoren der Troposphär in Signal- bzw. Referenzstrahlrichtung ,

T z als Opazitä in Blickrichtung Zenit,

Trf als Opazitä des Absorbers im Referenzstrahl.

Werden diese Größ nun in Gl. (5.9) eingesetzt, ergibt sich fü die Linienstrah- lung in Zenitrichtung

5.3.2.2 Die Berechnung des airmass-Faktors

Der airmass-Faktor ist eine rein geometrische Größ die es erlaubt, die unter einem gewissen Winkel 0 vorgenommenen Beobachtungen innerhalb einer Schicht in der Höh z auf senkrechte Beobachtungsgeometrie umzurechnen.

Wird die Luftmasse bis zur Höh z in Zenitrichtung als 1 gesetzt, gilt bei ange- nommener sphärische Geometrie der Atmosphär dann

mit dem Erdradius R, dem Elevationswinkel 0 und z als Höh der interessieren- den Schicht, fü die der Luftmassen-Faktor berechnet werden soll.

(39)

Die Fehler in der Bestimmung des airmass-Faktors werden durch ungenaue Kenntnis des tatsächlic eingestellten Winkels verursacht, nämlic durch

o den Fehler bei der Zuordnung der Drehspiegel-Position zu einem bestimmten Elevationswinkel (absoluter Winkel) und

o die endliche Genauigkeit der Drehspiegeleinstellung.

Währen die Genauigkeit der Drehspiegeleinstellung aufgrund der Stellgenau- igkeit des verwendeten Motors mit 0.09' relativ genau angegeben werden kann, wird der Fehler in der Genauigkeit des absoluten Winkels mit etwa  0.5' abge- schätzt In Abbildung 5.3 sind die beiden Fehler dargestellt. Zur Veranschauli- chung zeigt die Grafik die Fehler bei der Berechnung der airmass-Faktoren relativ zur korrekten Einstellung fü zwei Atmosphärenschichte mit z = 7 und z = 20 km, die in der Datenauswertung verwendet werden.''

, I I I

6 10 14 1 8

Elevations-Winkel [Grad]

Abbildung 5.3: Fehler bei der Berechnung des airmass-Faktors aufgrund fehlerhaf- ter Winkeleinstellung. Eine Genauigkeit von +/- O S 0 fü den offset-Fehler bzw. +/-

0.09O fü den Stellfehler ist zugrunde gelegt.

l 0 Mit z = 7 km wird die Troposphärenschich angenommen, währen z = 20 km etwa der Höh des unteren

Maximums des ClO-Profils entspricht.

(40)

Qualitativer Vergleich beider

Gegenübe der Total Power-Methode hat die Beam Switch-Methode zwei wesentliche Vorteile:

e Nichlinearitäte des Empfänger werden durch den Abgleich minimiert und

e Tropospharenanderungen werden durch (S-R)/R bei korrektem Leistungsab- gleich eliminiert.

Wie in Klein [I9931 anhand realistischer Beispiele vorgerechnet, liegt der Gesamtfehler beider Methoden bei ca. 1 K (Total Power) bzw. 10 mK (Beam Switch), bei sehr stabilen Wetterbedingungen kann der letzte Wert sogar noch niedriger werden.

Die Grenze fü den Einsatz der Referenzstrahl-Methode gegenübe der Total Power-Methode ist natürlic nicht scharf. Klein [I9931 kommt nach Abschät zung der Fehler beider Methoden zu dem Schluss, dass die Referenzstrahl- Methode dann nicht mehr sinnvoll eingesetzt werden kann, wenn die Beitrage aus der Emissionslinie in dem Bereich, in dem der Leistungsabgleich durchge- führ wird, größ wird als die Differenz der Fehler beider Methoden.

Aufgrund dieser Vosüberlegunge wurden in1 RAM beide Messmethoden ermöglicht da neben der relativ starken Ozonlinien-Intensitä auch die um den Faktor 500 schwächer ClO-Linien-Intensitä delektiert werden sollte.

Die Realisierim d e n mit dem

Das RAM besitzt zum Umschalten zwischen Kalibrationslasten und Atmospha- rensignal (Total Power-Mode) bzw. zwischen Signal- und Referenzstrahl (Beam Switch-Mode) einen drehbaren Spiegel, der durch das Messprograrnrn angesteu- ert wird. Damit ist es möglich bestimmte Winkelpositionen, in dieser Arbeit auch oft als Blickrichtungen bezeichnet, einzustellen.

Im Total Power-Mode werden folgende vier Positionen nacheinander angefah- ren:

Heiß Last (H)-Atmosphärensigna (A)-Kalte Last (K)-Atmospharensignal (A).

20 Durchlaufe dieses Zyklus' werden zusammengefasst zu einem 'Frame' und abgespeichert. Die Stellzeiten betragen etwa 350 ms, was bei einer Integrations- zeit von 1 s pro Phase zu einer Gesamtmesszeit von knapp 6 s bei einer Gesamt- integrationszeit von 4 s pro Zyklus führt

Aufgrund des starken Atmosphärensignal des Ozon ist eine Gesamtmesszeit von 15 min in der Regel ausreichend, um ein verwertbares Spektrum zu erhal- ten.

(41)
(42)
(43)

Wasserdampf in der Atmosphär (vor allem der Troposphäre ist ein wichtiger geophysikalischer Parameter. Klimarelevante Größ wie globaler Massen- und Wärmetransport Verdunstung und Kondensation, sind wesentlich an Wasser- dampf gebunden. Die Beeinflussung des globalen Strahlungshaushalts der Erde sowohl durch Wolkenbildung als auch die Absorptionsfähigkei im langwelli- gen Spektralbereich machen Wasserdampf zum wichtigsten Treibhausgas der Atmosphäre Wasserdampf hat mit 65 % den mit Abstand größt Anteil am Treibhauseffekt.

Im Bereich der Telekommunikation verursacht Wasserdampf eine nicht zu ver- nachlässigend Ausbreitungsverzögerun des Signals, die zu relevanten Fehlern bei Messungen und Signalübertragunge in der Atmosphär führt wie z. B.

beim GPS (Global Positioning System) oder bei VLBI-Experimenten (Very Long Baseline-Interferometry).

Wie bereits in Kapitel 3 erwähnt spielt Wasserdampf auch eine nicht zu unter- schätzend Rolle bei spektroskopischen Untersuchungen der Atmosphäre Des- halb ist es wichtig, Wasserdampf als wichtigen Bestandteil der Atmosphär ein- gehender zu untersuchen. Dabei interessieren sowohl die räumlich Verteilung und die spektroskopischen Eigenschaften als auch, hinsichtlich der Messungen auf Spitzbergen, die statistische Untersuchung des lokalen troposphärische Wasserdampfs.

6.1

Vertikale und globale Verteilung

Im Gegensatz zur absoluten Temperatur zeigt Wasserdampf eine enorme räum liche wie auch zeitliche Variabilität So besteht ein sehr goße Unterschied zwi- schen dem Totalgehalt an Wasser am Äquato und an den Polen. Betrachtet man

I Diese Zahl wird in der Literatur unterschiedlich angegeben. Die Angaben schwanken zwischen 55 und 75%

(44)
(45)

Atmosphärische Wasserdampf 33

ein kontinuierliches Absorptionsspektrum, dessen Ursache noch nicht endgülti geklär ist, das aber wahrscheinlich eine Uberlagerung von Linienflügel weiter entfernter starker Wasserdampf-Linien darstellt4.

Wie Abbildung 6.1 zeigt, ist der Bereich der mrn- und subrnrn-Wellen fü Spek- trallinien im Frequenzbereich > 350 GHz aufgrund des Wasserdampf-Kontiriu- ums praktisch optisch dicht. Dies gilt übe den dargestellten Frequenzbereich hinaus bis etwa 5 THz. Dargestellt ist in Abbildung 6 . l a die Helligkeitstempe- ratur des Emissionspektrums der Atmosphär im Frequenzbereich 1 - 1000 GHz , währen in Abbildung 6.1b die Opazitä gezeigt ist. In beiden Grafiken ist die Berechnung fiir zwei verschiedene Beobachtungshöhe zu sehen. Die gestri- chelte Linie zeigt Helligkeitstemperaturen bzw. Opazitäte fü bodengebundene Messungen. Die durchgezogene Linie beschreibt die Bedingungen fü eine Beobachtungshöh von 10 km, also z. B. von flugzeuggetragenen Messungen (s. Kapitel 8.4.1).

a) b)

Abbildung 6.1: Vorwärtsrechnun der Sondendaten vom 08.03.1995 fü den Fre- quenzbereich 1 - 1000 GHz: a) Helligkeits-Temperaturen in Zenit-Richtung, b) die berechneten Opazitäten Die gestrichelte Linie stellt die Bedingungen fü Bodenmes- sungen dar, währen die durchgezogene Linie die Bedingungen bei einer Beobach- tungshöh von 10 km (z. B. fü Flugzeugmessungen) wiedergibt.

Aus der Abbildung ergeben sich zwei Konsequenzen:

Fü Spektrallinien im Frequenzbereich < 350 GHz muss mit einem variablen Untergrund zum Signal durch den troposphärische Wasserdampf gerechnet werden. In diesem Fall träg die emittierte Strahlung des Kontinuums als offset zur empfangenen Ernissionslinie der Strahlung des untersuchten Molekül bei.

Dieser offset muss durch indirekte Berechnungen und unter Verwendung

Die den Spektrallinien-Berechnungen zugrundeliegende Linienform-Funktion (z. B. Van VIeck-Weisskopf) gilt streng genommen zwar nur in der Näh der Linienmitte, wird aber oft auch fü die Linienflügel die bis reichen, angenommen. Sehr anschaulich wird dies im Vergleich mit einer anderen Linienform-Funktion, wie es in Bühle [I9961 dargestellt ist.

(46)
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Atmosphärische Wasserdampf 35

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Trotz der enormen Bedeutung, die dem atmosphärische Wasserdampf zukommt, ist die absolute Menge seines Vorkommens relativ gering. Die Atmo- sphär enthäl etwa 1.3-1016 kg oder 1.3-1013 m3 Wasser, zum weitaus größt Teil in Form von ~ a s s e r d a m ~ f 8 . Dies fuhrt zu einer mittleren Wasserdarnpf- Säulenhö von etwa 23-25 mm. Diese Säulenhö wird auch als Flussigwas- ser-Äquivalen (engl. precipitable water vapor) bezeichnet. Im Gegensatz zum Fliissigwasser-Aquivalent wird als troposphärische Flussigwassergehalt die restliche Feuchtigkeit der Troposphär bezeichnet, wie sie z. B. in Form von Wolken oder Niederschlag vorkommt.

Es gibt unterschiedliche Wege, die Säulenhö zu bestimmen. So wurde z. B. in empirischen Untersuchungen aus dem bodennahen Volumenmischungsverhält nis auf das ~lüssi~wasser-Äquivale geschlossen, um darübe zu Aussagen uber den Wärmeflus in der unteren Atmosphär zu gelangen (Liu [1986]). Es ist auch möglic uber den Aufstieg einer meteorologischen Sonde und die dadurch erhaltene vertikale Verteilung der relativen Feuchte (in Verbindung mit den Druck- und Temperaturdaten) das Flussigwasser-Aquivalent zu ermitteln.

Daneben gibt es auch MW-Verfahren zur Bestimmung dieser Gröss und zur Unterscheidung zwischen Flussigwasser-Äquivalen und troposphärische Flussigwassergehalt.

Da sich mehr als 97% des Wasserdampfs in der Troposphär befinden, kann hinsichtlich der Opazitä der Atmosphär in guter Näherun von der Tro- posphärenopazità geredet und der Wasserdampf in größer Höhe vemach- lässig werden. Das direkte Verhältni zwischen Troposphärenopazità und tro- posphärische Wasserdampf kann genutzt werden, um aus der ermittelten Opa- zitä auf das ~lussigwasser-Äquivalen zu schließen Untersuchungen dazu wurden bereits vorgenommen. Bühle [I9941 zitiert Arbeiten ab 1945 und prä

sentiert selber Berechnungen von Messungen an den amerikanischen antarkti- schen Stationen Amundsen-Scott (Südpol und McMurdo (77.8OS,166.7OE), in denen er eine gute Korrelation zwischen Opazitä und Flussigwasser-Äquivalen nachweist.

Im Rahmen meiner Arbeit habe ich U. a. untersucht, ob sich eine solche Korrela- tion auch aus unseren MW-Daten aus ~ ~ - A l e s u n d gewinnen lässt

Die Troposphärenopazità aus den MW-Daten (hier der ClO-Messungen) wurde unter Verwendung von Gl. (5.8) in Kapitel 5.3.2.1 aus dem Elevationswinkel des Signalzweigs ermittelt.

' ~ a s geschätzt Volumen der Weltmeere bei einer Durchschnittstiefe von 3500 m beträg 1.35-10" m 1

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