Praxisleitfaden E-Commerce
E-Commerce Projekte erfolgreich
vorbereiten und realisieren
10117Berlin-Mitte
Tel.:030.27576-0
Fax:030.27576-400
bitkom@bitkom.org
www.bitkom.org
Ansprechpartner: FlorianKoch
Tel.:030.27576-249
f.koch@bitkom.org
Verantwortliches
BITKOM-Gremium:ArbeitskreisE-Business
Gremien-Leitung: Dr.DietmarWaudig,Dr.ChristianeStrasse Redaktion: FlorianKoch
Redaktions-
assistenz: JanaBracklow Gestaltung: DesignBureaukokliko Stand: Februar2009 Copyright: BITKOM2009
Zitierweise: BITKOM,PraxisleitfadenE-Commerce,Berlin2009
Bildnachweise:BITKOM–außer:
Titelbild:www.istockphoto.com
DieInhaltediesesLeitfadenssindsorgfältigrecherchiert.SiespiegelndieAuffassungimBITKOMzumZeitpunktderVeröffentlichung
wider.DievorliegendePublikationerhebtjedochkeinenAnspruchaufVollständigkeit.WirübernehmentrotzgrößtmöglicherSorgfalt
Praxisleitfaden E-Commerce
E-Commerce Projekte erfolgreich
vorbereiten und realisieren
Inhaltsverzeichnis
1 Einführung 6
1.1Marktteilnehmer 6
1.2ProdukteundLeistungen 7
1.3EinigeBeispiele 8
2 E-Commerce 9
2.1E-Commercevs.ClassicCommerce
92.2DieEntwicklungdesE-Commerceweltweit 10
2.3B2C–EuropaundDeutschland 11
2.3.1OnlineContent–DownloadMarktinDeutschland 12
2.3.2OnlineHandelinDeutschland(Warenverkäufe) 12
3 Geschäftsmodelle im E-Commerce 14
3.1VerkaufundVermietung 14
3.2NutzungsrechteundLizenzen 15
3.3WerbefinanzierteInhalte 16
3.4Vermittlung 17
3.5Beispiele 18
3.6Zusammenfassung 19
4 Planung, Organisation und Realisierung von E-Commerce-Projekten 20
4.1DerAusgangspunkt:Chancennutzen 20
4.2DieHerausforderungimE-Commerce:ManagementvonKomplexität 21 4.3ErfolgreicheUmsetzungvonE-CommerceProjekten:DasPhasenmodell 22
4.4.PlanungvonE-CommerceProjekteninderPraxis 24
4.5KonzeptionvonE-CommerceProjekten:AnforderungenausBetreibersicht 26 4.6KonzeptionvonE-CommerceProjekten:BenutzerfreundlichkeitundredaktionelleBetreuung 28
4.7DieAuswahlderrichtigenShop-Lösung 29
4.8RealisierungeinerE-Commerce-Lösung 33
4.9EinführungundBetriebeinerE-CommerceLösung 35
5 Elektronischer Zahlungsverkehr im Internet 36
5.1Einführung 36
5.2ZielebeiderAuswahldergeeignetenZahlungsverfahrenimÜberblick 36
5.3InternationaleBezahlverfahren 37
5.4KlassischerZahlungsverkehr 37
5.4.1BezahlunggegenRechnung 38
5.4.2BezahlunggegenNachnahme 38
5.4.3BezahlungperLastschriftverfahren(ELV) 39
5.4.4Vorauskasse 39
5.5Kreditkarten 40
5.6Internetzahlungsverfahren 41
5.6.1ZahlungenviaIntermediär 41
5.6.2OnlineBankingVerfahren 41
5.6.3Guthabenkarten 42
5.7VermeidungvonZahlungsausfällen 43
6 Online Marketing 45
6.1Einführung 45
6.2Suchmaschinenoptimierung(SEO) 46
6.3Suchmaschinenmarketing(SEM) 50
6.3.1Produktdatenmarketing 53
6.3.2AffiliateMarketing 55
6.3.3E-MailMarketing 57
6.3.4WeitereInstrumente 58
6.4WebControlling/Erfolgskontrolle 58
6.4.1RelevanzdertransparentenErfolgskontrolle 58
6.4.2Technologien 59
7 Rechtliche Aspekte des E-Commerce 61
7.1Überblick 61
7.2Informationspflichten 61
7.2.1AnbieterkennzeichnungvonTelediensten 61
7.2.2InformationspflichtenbeimFernabsatzgegenüberVerbrauchern 62 7.2.3InformationspflichtenbeimE-CommercegegenüberallenKunden 63
7.3ElektronischerVertragsabschluss 63
7.4Widerrufs-undRückgaberecht 64
7.4.1LösungvomVertrag 64
7.4.2InformationüberdasWiderrufs-bzw.Rückgaberecht 65
7.4.3HaftungdesVerbrauchersbeiVerschlechterungderWare 66
7.5EinbeziehungvonAllgemeinenGeschäftsbedingungen 66
7.6FormerfordernisundelektronischeSignatur 67
7.7Datenschutz 67
7.7.1GrundregelndesDatenschutzrechts 67
7.7.2BesondereRegelnfürTelemedien-undTelekommunikationsanbieter 68
7.7.3DatenschutzerklärungfürInternetangebote 69
7.7.4DatenschutzundWerbung 70
7.7.5Datensicherheit 70
7.7.6Überwachung 70
8 Ausgewählte E-Commerce Beispiele 71
8.1.Gamesload 71
8.2hagebau.de–MultichannelStrategie 72
8.3Nero–Eigenentwicklungvs.Outsourcing 75
8.4Musicstore–UmsatzsteigerungbeigleichzeitigerOptimierungderKosten-Umsatz-Relation 76
Anhang 80
Danksagung 79
AutorenundAnsprechpartner 79
Fußnoten 80
WeiterführendeInformationen 80
MitdervoranschreitendenglobalenDiffusionderInter- nettechnologienindieGesellschaftenundWirtschafts- systemesteigtauchderenBedeutungfürdieAbwick- lungvongeschäftlichenTransaktionen.Soermöglicht
dieweltweiteVernetzungeinengrenzenlosenvirtuel- lenMarktplatz,aufdemsichsowohlfürdieAngebots
–alsauchfürdieNachfrageseiteneueMöglichkeiten
fürGeschäfteergeben.DerEinsatzvonInternettechno- logienermöglichtdieBeschleunigungundVernetzung
internerundexternerProzesse.ProdukteundDienstleis- tungenkönnenindividuelleraufeineweltweiteKund- schaftabgestimmtundgezielterpositioniertwerden.
DervorliegendeLeitfadensollinformierenundeinen
erstenÜberblickverschaffen,welcheMöglichkeiten,
Chancen,aberauchHerausforderungenvorallemder
E-CommercefürUnternehmenmitsichbringt.
DerBegriffE-Business(ElectronicBusiness)stehtfürdie
NutzungeinerITKInfrastruktur(InfrastrukturfürInfor- mationstechnologieundTelekommunikation)
inner-undzwischenbetrieblich,
ininternenundkundenbezogenen
Geschäftsprozessen,
überinterneundexterneVernetzung.
DasVorhandenseinunddieNutzungdieserITKInfra- strukturmachtdenelektronischenGeschäftsverkehr
erstmöglich.E-CommercekanndaheralsTeilaspektdes
E-Businessverstandenwerden.
UnterdenBegriffE-CommercefalleninersterLiniesol- cheTransaktionen,beideneneinWirtschaftsgutgegen
EntgeltaufelektronischemWegangebotenwirdund
derBestellprozessunddieKundenbetreuungüberein
computergestütztesNetzwerkerfolgen.
DiewirtschaftlicheBedeutungvonE-Commerceergibt
sichausdemVergleichdesWertsallerTransaktionen
mitdemWertderjenigenTransaktionen,diedadurch
entstehen,dasseinKäufereinenBestellvorgangimNetz
auslöstundsichzurBezahlungvonGüternoderDienst- leistungenverpflichtet(E-Commerce-Transaktionen).
AufgrunddervielenMöglichkeiten,Internettechno- logienbeiderAbwicklunggeschäftlicherTransak- tioneneinzusetzen,isteshilfreich,E-Commercezu
klassifizieren
nachdenanderTransaktionbeteiligten
Marktteilnehmern,
nachgehandeltenProduktenundLeistungen.
1.1Marktteilnehmer
Jenachdem,inwelcherRolledieMarktteilnehmerdie
geschäftlichenTransaktionausführen,wirdz.B.unter- schiedenin
BusinesstoBusiness(B2B):Transaktionenzwischen
Unternehmen
BusinesstoConsumer(B2C):Transaktionenzwi-
schenUnternehmenundKonsumenten
BusinesstoGovernment(B2G):Transaktionenzwi-
schenUnternehmenundöffentlichenEinrichtungen
ConsumertoConsumer(C2C):Transaktionenzwi-
schenmehrerenKonsumenten
1 Einführung
1.2ProdukteundLeistungen
MaterielleProdukteundLeistungensindalleArten
vonphysisch„greifbaren“WarenvomKugelschrei- berüberdenMP3-PlayerbiszuAutos,Produktions- materialoderImmobilien.
ImmaterielleProdukteundLeistungensind
beispielsweise
Dienstleistungen,d.h.imAuftragundzumNut-
zeneinesDrittendurchgeführteArbeitenund
Tätigkeiten,oder
dieGewährungvonNutzungsrechten,z.B.an
Software,
Content/Inhalten(Texten,Bilder,Audio,
Video,geografischenDaten,…).DieInhalte
könnendabeiauchurheberrechtlich
geschütztsein.
komplexerenSystemen,z.B.einerWebser-
ver-Installation,dieausHard-undSoft- ware,Internetzugangsowiedennotwen-
digenZugangsdatenundggf.weiterenKom- ponentenbesteht.
Dabeiistzubeachten,dassrealangeboteneProdukte
undLeistungennichtimmergenaueinerdergenann- tenKategorienzugeordnetwerdenkönnen,sondern
vielfachauchKombinationendaraussind.Esistüblich,
dassnebeneinermateriellenHauptleistung,z.B.dem
VerkaufeinesBuchs,nocheinenicht-gegenständliche
Nebenleistungangebotenwird,z.B.dieServices,das
BuchalsGeschenkzuverpackenoderperEilzustellung
zuliefern.
AndersherumkanneineimmaterielleHauptleistung
wiedieGewährungeinerNutzungslizenzfüreine
bestimmteSoftwaredurchausnochergänztwerden
durcheinematerielleNebenleistungwiedieLieferung
einesgedrucktenHandbuchs.
ImE-CommercekommtdenimmateriellenProduk- tenundLeistungenbesondereBedeutungzu.Überdas
MediumInternetistesvergleichsweiseeinfachund
kostengünstig,einenicht-gegenständlicheLeistungzu
erbringen,ohnedassgreifbareWarenoderauchnur
Dokumenteerzeugtundtransportiertwerdenmüs- sen.DahersindimmaterielleProdukt-undLeistungsan- Zulieferer
Zulieferer Partner Partner
Zulieferer
Konsument
Konsument
Prosument Unternehmen
buy-side online-Einkauf
sell-side online-Verkauf in-side
E-Commerce
E-Business Integration (Arbeit, Zeit,
Material, Services)
(Arbeit, Zeit, Material, Services)
IT-Infrastruktur und Services, Anwendungen, Prozesse
B2B B2B B2C
gebotebesonderszahlreichimInternetzufindenund
spielenfürdenE-CommerceeinewichtigeRolle.
1.3EinigeBeispiele
Beispiel Business to Business (B2B) – Einkauf
DasUnternehmenbietetseineProdukteeinem
geschlossenenKundenkreisübereinenmitLogin
geschütztenWebshopan.ImGegensatzzueinem
Endkunden-ShopwerdenkundenspezifischeKata- logeundPreisepräsentiert,dienebenderAuftrags- anlageauchdieAnlagevonAngebotenoderWaren- korb-VorlagenfürwiederkehrendeBestellungen
undeineBestellhistorieanbieten.TypischesBezahl- verfahrenistdieÜberweisungnachWarenein- gang.EineSelbstregistrierungistinderRegelnicht
möglich.
Beispiel Business to Consumer (B2C) – Verkauf
EinUnternehmenmöchteseineProdukteöffentlich
präsentierenundverkaufen.Dieentsprechenden
Marketing-undVertriebsaktivitätenbeinhaltenzum
BeispieldieProduktpräsentation,denVertragsab- schluss,denBezahlvorgangbishinzurnachvertragli- chenKundenbetreuung.AlsBezahlverfahrenwerden
nebenderÜberweisungauchLastschrift,Kreditkar- tenoderandereOnline-Zahlverfahrenangeboten.In
derRegelisteineSelbstregistrierungnotwendig.
Beispiel Business to Government (B2G) – Melde-
pflichten
AlleUnternehmensindzurregelmäßigenAbgabe
einerUmsatzsteuer-Voranmeldungundggf.einer
Lohnsteuer-Anmeldungverpflichtet.Seit01.01.2005
mussdiesaufelektronischemWegeerfolgen(Steu- eränderungsgesetz2003).
Beispiel Consumer to Consumer (C2C) – Auktion
Die(private)VersteigerungvonWarendirektzwi- schenzweiKonsumentenüberOnline-Aktionsplatt- formenisteineheuteweitverbreiteteAnwendung
vonC2C-E-Commerce.ZurBezahlungkommenver- schiedeneVerfahrenzumEinsatz.
Weiterführende Informationen verfügbar
2.1E-Commercevs.ClassicCommerce
ITK-TechnologienhabenmittlerweileihrenfestenPlatz
imGeschäftsleben.EsgibtnahezukeinenGeschäftsbe- reich,indemITK-Technologiendie„klassischen“Weisen
derGeschäftsführungnichtsinnvollergänzthätten.In
nichtwenigenFällenistderEinsatzvonE-Commerce- KomponentensogarinzwischenzumStandardavanciert.
EinigegeneralisierteBeispielefürbereitsrealisierte
E-Commerce-Komponenten,dieüberdie„klassischen“
Möglichkeitenhinausgehen:
„klassisch“ Zusätzliche Möglichkeiten durch E-Commerce
Marketing GedruckteBroschüren AnnonceninPrint-Medien
Außenwerbung(Plakateusw.)
ProduktpräsentationaufeinerWebseite
Marketing GedruckteKatalogeundPreislisten TagesaktuellerDatenbank-basierterOnline- Katalog
Marketing Radio-oderTV-Spot AngebotvonAudio-oderVideodateienzum
Download
Audio-oderVideo-Streaming
Vertrieb:Vertrags-
abschluss VerkaufimLadengeschäft
BestellungperBrief,FaxoderTelefon
Bestell-bzw.Verkaufsdialogaufder
Webseite,z.B.aufBasiseinesvomKunden
zusammengestellten„Warenkorbs“
Vertrieb:
Bezahlung BarbeiAbholung Nachnahme
Überweisung
Kredit-/EC-Karte
Internet-Bezahlverfahren
B2CundC2C,z.B.PayPal
B2B,z.B.DB-eBills
Kundenbindung ManuellePflegederKundendatenbank
durchdenAnbieter Kundenregistrierensichonline KundenpflegenihreDatenselbst
After-Sales Telefon-Hotline Forum
Live-Chat
FAQ(Listederamhäufigstengestellten
Fragen)undWiki After-Sales DefekteGerätezurReparatursendenoder
durchService-TechnikervorOrtinstand
setzen
Ferndiagnose
AngebotvonSoftware-undFirmware-
UpdateszumDownload
2 E-Commerce
JenachArtderangebotenenProdukteundDienstleis- tungeneröffnetdieInternet-Technologienatürlichauch
dieMöglichkeit,
dieverkauftenProdukteüberdasInternetauszulie-
fern(Download,Streaming,…),
dieverkauftenDienstleistungen(ggf.sogaraus-
schließlich)mitHilfedesInternetszuerbringen(z.B.
Hosting,ASP,SaaS,Portale,Plattformen,…)sowie
zusätzlicheEinkunftsmöglichkeitenzuerschließen
(durchWerbung,durchCross-Selling,…).
2.2DieEntwicklungdesE-Commerce
weltweit
DerweltweiteOnline-Handelwächstnachwievormit
hohenWachstumsraten.SolagderweltweiteUmsatz
imJahr2003erstbei2,9BillionenEuro–dreiJahre
späterwurdennachAnalystenschätzungenweltweit
bereitsrund16,3BillionenEuroonlineumgesetzt.1Im
Jahr2008wurdeüberE-CommercebereitseinUmsatz
von64BillionenEuroabgewickelt.Dasentsprichteinem
Wachstumvonetwasüber100Prozentgegenüberdem
Vorjahr2007.
ImwesteuropäischenVergleichlagDeutschlandimJahr
2007miteinemOnline-Umsatzvon1,7BillionenEuro
anersterStellevorGroßbritannienundFrankreichmit
jeweils1,1BillionenEuro.2
NebenderzunehmendenZahlanInternetnutzerndürfte
einHauptgrundfürdenweiterenstarkenAnstiegder
E-Commerce-Umsätzesein,dassdieWirtschaftzuneh- mendaufdiedigitalebzw.elektronischeAbwicklung
ihrerGeschäftsprozesseundgeschäftlichenTransaktio- nenbaut.
NichtmehrnurdieBankenundBörsen,sondernzuneh- mendauchKonzerneundUnternehmenwickelnins- besonderedenGeschäftsverkehrimBusiness-to-Busi- ness-BereichüberE-Commerceab.Angefangenvonder
AnbahnungderGeschäfteüberService-undDienstleis- tungsbereichesowieEntwicklungundAnpassungder
ProduktebishinzurZahlungsabwicklungundLogistik
werdenimmermehrProzessevondendigitalenInfor- mations-undKommunikationstechnologiendesE-Busi- nessbestimmt.ZunehmendbietetdasInternetund
seineTechnologieauchkleinenundmittlerenUnter- nehmen(Mittelständlern)dieMöglichkeit,andiesen
GeschäftsprozessenmitentsprechendenTechnologien
undSchnittstellenteilzunehmen.DieseEntwicklung
2003
10.000 20%
69% 76% 84% 93% 102%
40%
60%
80%
100%
120%
140%
20.000 30.000 40.000 50.000 60.000 70.000
2.997
8.900 16.392
31.639 63.928
5.066
2004 2005 2006 2007 2008 Gesamt jährliches Wachstum
500 1.000 1.500 2.000 2.500 3.000 3.500
2004 2005 2006 2007 2008
288306 215154 10673
559 1.719 2.020 2.367 2.633 3.279
Deutschland
Frankreich Niederlande Italien
Großbritannien sonst. Westeuropa
Quelle:GlobalIndustryAnalysts(GIA)
Quelle:11.FaktenberichtBMWi2008
Umsatzin
Mrd.Euro
Umsatzin
Mrd.Euro
Wachstum
Entwicklung E-Commerce weltweit
Entwicklung Online-Umsatz in Europa
stehtindenetabliertenIndustrienationenwieauchin
denSchwellenländernheuteerstamAnfang.Infrastruk- turellermöglichendieimmerschnellerenundkom- fortablerenInternetanschlüsseüberDSLunddessen
Folgetechnologiensowiediemobilenbreitbandigen
ZugangsmöglichkeitenüberUMTS,WLANusw.,dassdie
NutzungdesInternetsundseinerMöglichkeitendes
E-CommercefürdieAnwenderimmerattraktiverwer- den.HinzukommenaußerdemverbesserteSicherheits- standards,diezunehmendbesserenMöglichkeitenund
KompatibilitätenderelektronischenBezahlsystemeim
B2BsowieB2C.Dieseführendazu,dasssichimmermehr
Bereichedesprivatenwie„geschäftlichen“Handelsin
dasInternetverlagern.
2.3B2C–EuropaundDeutschland
OnlineEinkaufenwirdimmerbeliebter.2008haben42
ProzentderDeutschenimInternetWarenoderDienst- leistungenbestellt.ZumVergleich:2007lagdieQuote
bei42Prozent,einJahrzuvorbei38Prozent.Innerhalb
der27EU-StaatenbelegtDeutschlanddamitRang4.An
derSpitzestehtGroßbritannienmiteinerQuotevon49
Prozent,gefolgtvonDänemarkmit47Prozentundden
Niederlandenmit43Prozent.
ImJahr2008verausgabtendiedeutschenBundesbür- gerca.20Mrd.Euro,fürWarenundDienstleistungen
(z.B.Downloads,Online-Tickets)imInternet.Gegen- über2007mit18,3Mrd.EuroistdieseinWachstum
vonknapp10Prozent.3ImgleichenZeitraumstiegdie
AnzahlderOnline-Käuferauf31,44Millionen,wasdas
ungebrocheneWachstumimE-Commerceweiterbelegt.
InDeutschlandhabenimJahr2007nachwievorAnge- hörigederAltersgruppeder20-bis29-jährigendiegröß-
teKonsumerfahrungmitE-Commerce4.Fernerzählen
PersonenmitgehobenemBildungsabschlusszuden
besonderseifrigenOnline-Shoppern.Parallelzurallge- meinenInternetnutzungsindauchinSachenE-Com- mercePersonenab60Jahrenundälterdiejenigen,die
besonderszurückhaltendsind.DieganzjungeGenera- tionzwischen14und19Jahren,diefastvollständigim
Netzist,weist,vermutlichaufgrundfehlenderAusstat- tungmitKreditkartensowiemangelnderfinanzieller
Möglichkeiten,eineetwasgeringereE-Commerce-Nut- zungauf.Positiverscheint,dassimletztenJahrsowohl
Frauenalsauch(zumTeil)älterePersonenhinsicht- lichderInternetnutzungaufholenundsomitauchfür
E-Commercezugänglicherwerden.Diefrüherfestge- stelltenUnterschiedezwischenMännernundFrauen
werdenfortlaufendgeringer.DieinDeutschlandderzeit
beliebtestenProduktgattungenbeimOnline-Kaufsind
nebenBüchernvorallemEintrittskartenfürKino,The- aterundKonzerte,Flug-undBahntickets,Hotelreser- vierungensowieReisen,Hotelreservierungenundder
KaufvonMusik-CDs.E-Commerce,sodieUntersuchung,
bedeutetfürdieAnwendervorallemBequemlichkeit,
UnabhängigkeitvonLadenöffnungszeiten,großeSorti- mentsauswahlundeinfachPreisvergleiche.
NachwievorhemmendwirktsichderBezahlvorgang
aus,dainDeutschlandzwargerneonlinebestelltwird,
dieBezahlungaberamliebstenaufherkömmlicheArt
undWeise(ÜberweisungalsVorkasseodernachWaren- eingang)erfolgt.InsgesamtsindSicherheitsbedenkenin
DeutschlandweitereinesderHindernissedesE-Com- merce,obgleicheinelangsameAbschwächungderVor- behaltezuregistrierenist.Immermehrbestätigtsich
auchdieschonindenJahrenzuvorfestgestellteEnt- wicklung,dassdasInternetheuteunabdingbarindie
Quelle:BITKOMaufBasisEurostat;befragtwurdenPersonenzwischen
16–74Jahren
Anteil Online-Käufer in Prozent (Europa)
10% 20% 30% 40% 50%
Großbritannien Dänemark Niederlande Deutschland Schweden Luxemburg Finnland Irland Frankreich Österreich EU-Durchschnitt
49%
47%
43%
42%
38%
36%
33%
30%
28%
24%
28%
(27 Länder)
KaufentscheidungderKonsumentenintegriertist,näm- lichalsdaszentraleInformationsmediummitderhöchs- tenBedeutung.HierinformierensichdieKundenüber
Produkte,fragenTestberichteunddieMeinunganderer
Konsumenten(Web2.0)ab,kombinierenProdukteund
vergleichendiePreisealternativerProduktanbieteroder
Produkte.VieleKundennutzendieseInformationen,um
imtraditionellen(Einzel-)HandeleinebenbürtigesInfor- mationsniveauvorweisenundPreiseundLeistungen
bessereinschätzenzukönnen.
ZusammenfassendlässtsichderOnline-Verkaufska- nalalseinzukunftsweisendesMarketinginstrument
fürUnternehmen,HändlerundIntermediärebezeich- nen.WersichdaheraufdieverändertenAngebots-und
Nachfragestrukturennichtrechtzeitigeinstellt,wirdin
naherZukunftvondieseminteressantenMarktnicht
profitierenkönnen.
VerschiedenenUntersuchungenundPrognosenzufolge
werdendieUmsätzeimE-Commerceweiterhinstark
zunehmen.NichtmehrnurBücheroderCDswerdenim
Internetverkauft,auchhochpreisigeProduktewieUnter- haltungselektronik,Kleidung,oderReisenerfreuensich
wachsenderBeliebtheitbeiOnline-Käufern.Vonden
etwa59Mio.Bundesbürgern,dieeinenInternet-Zugang
besitzen,kauftenbereitsknapp70%WarenoderDienst- leistungenimInternetein–Tendenzsteigend(Destatis
2007).
2.3.1OnlineContent–DownloadMarktin
Deutschland
Rund220MillionenEurogabendieDeutschen2008
fürDownloadsaufihrePCsaus.DasistguteinViertel
(27Prozent)mehralsimJahr.davor.ObMusik,Spiele,
Videos,HörbücheroderSoftware–nochniewarendie
AngeboteausdemInternetsobeliebt.DieMengeder
bezahltenDownloadswirdbiszumJahresendeaufetwa
49Millionensteigen.GrundlagederAngabenisteine
ErhebungdesMarktforschungsinstitutsGfKfürden
BITKOM.DieNachfragenachPC-Downloadsgehtnach
wievorüberwiegendaufMännerzurück.Siestellen64
ProzentderKunden,Frauen36Prozent.Zugenommen
hatderAnteilderNutzerab40Jahren.Siemachtenvon
JanuarbisSeptemberdiesesJahres29ProzentderKäu- feraus.DassinddreiProzentpunktemehralsimglei- chenZeitraumdesVorjahres.
2.3.2OnlineHandelinDeutschland
(Warenverkäufe)
Auch2008kauftendieDeutscheneifrigimInternet,
wassichineinemWarenwertvon13,4Mrd.Euronie- derschlägt.ImVorjahrbetrugdieserWertnur10,9Mrd.
Euro,waseinereindrucksvollenSteigerungvon23%
entspricht.
2000 2 4 6 8 10 12 14
2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 0
16
1 1,8 2,7 3,6
5,2 7,4
10 10,9 13,4
Online-Umsätze mit Waren in Mrd. Euro, 2000 – 2008
Quelle:bvh/TNS-Infratest2008
Quelle:BITKOM/Gfk;*PrognoseaufBasisdererstendreiQuartale2008
Rekordumsätze mit Downloads
Umsatz mit bezahlten Downloads von Musik, Spielen, Videos, Hörbüchern und Software auf dem PC (in Euro)
100 50 150 200 250
103 Mio.
+ 151 % + 27 % + 32 % + 27 %131 Mio.
173 Mio.
220 Mio.
2005 2006 2007 2008*
DerhauptsächlicheAnteildesOnline-Warenumsat- zeswirddurchdenKaufvonBekleidung,Textilienund
SchuheninHöhevon4,6Mrd.Euroerzielt.DerOnline- VerkaufvonBüchern,CDsundDVDswarleichtrückläu- figmiteinemWertvon1,94MrdEuro.Elektronikund
UnterhaltungselektronikkannaufRang3nocheinen
Umsatzwertvon1,28Mrd.Euroerzielen.
Multi-Channel-Versender(gemeinsamesKatalog-und
Online-Angebot)erzieltendengrößtenE-Commerce
Umsatzmit5,2Mrd.Euro,waseinemZuwachsvon22%
entspricht.DashöchsteWachstumweisendiereinen
Internet-Versendermit+57,3%auf,dieeinenUmsatz
von3,74Mrd.Euroerwirtschafteten.eBay-Powerseller
müsseneinenUmsatzrückgangauf2,08Mrd.Eurohin- nehmen,wassichineinemMinusvon16,9%widerspie- gelt.ExtremhoheWachstumsquotenweisendieVer- sendermitHeimatimstationärenHandelmiteinem
WarenwertinHöhevon930Mio.EurounddieHerstel- ler-VersendermiteinemUmsatzvon360Mio.Euroauf,
diebeideWachstumsquotenüber100%erzielthaben.
Online-Umsätze nach Warengruppen, Top 10
Online-Umsätze (Waren) mit Versendertypologie, 2008
Quelle:bvh/TNS-Infratest2008
*2007ohneKleinartikel
In2008verfeinerteWarenklassifizierung:aufgrunddessenteilweiseUmsatzverschiebungenmöglich Quelle:bvh/TNS-Infratest2008
VDV STV MCV IPP EPS HEV APV TSV
Vertreter-Direkt-Versender Versender, die Heimat in Stationärhandel haben Multi-Channel-Versender (Katalog+Internet) Internet-Pure-Player eBay-Powerseller
Hersteller-Versender Apothekenversand
Sonstige
Teleshopping-Versender
2.503 451
166 176 153
26 753
5.190 3.740 2.080 930
170 360 200
50 660
+ 21,9%
+ 53,3%
-16,9%
+ 106,2%
+ 2,4%
+ 104,5%
+ 30,7%
+ 92,3%
- 12,4%
Veränderungen 2008 zu 2007 in %
Umsatzangaben in Mio. Euro
2008 2007
2.378
4.256 Möbel und Dekoration
Computer und Zubehör Bekleidung/ Textilien/ Schuhe Medien Unterh.-Elektronik/ E.-Artikel
Hobby, Sammel- und Freizeitartikel DIY/Garten/ Heimwerken
Auto und Motorrad/ Zubehör Haushaltsgeräte
Haushaltswaren*
193
3.918 1.990
1.212
775 153
319 568 101
298
1040
4.630 1.940
1.280
690 530 410 390 370 330
+18,2%
- 2,5%
+ 5,6%
+ 438,9%
+ 28,5%
- 11,0%
+ 246,4%
- 31,3%
+266,3%
2008 2007
- 10,7%
Geschäftsmodellebeschreibeneine(geplante)unter- nehmerischeTätigkeitundstellendabeivielehierfür
wichtigeAspekteübersichtlichdar.Dabeiistjedochnicht
einheitlichdefiniert,welcheElementederGeschäfts- tätigkeitineinemGeschäftsmodellzubeschreibensind.
DiesistvielmehrGegenstandandauernderDiskussion–
waswiederumeinIndizfürdiehoheRelevanzdieser
ModellefürdengeschäftlichenAlltagist.
BeiderBeschäftigungmitGeschäftsmodellenim
E-CommercesindzweiAspektebesonderswichtig:
ImKapitel1wurdenbereitsdieBesonderheitender
mitHilfevonE-CommerceangebotenenProdukte
undLeistungengenauerbetrachtet.
EinweiterergeradeimE-Commercesehrwichtiger
AspektistdieLiefer-undLeistungsbeziehung,auf
denimFolgendennähereingegangenwird.
BeiderBetrachtungderLiefer- und Leistungsbeziehung
einesGeschäftsgehtesumdieFrage,welcheAkteure
andemGeschäftbeteiligtsindundwerwenfürwelche
Leistungbezahlt.BeiderAnalysevonGeschäftsmodel- lenimE-Commercefälltschnellauf,dassdieimVorder- grundstehendeGeschäftsbeziehungoftmalsgarnicht
diewirtschaftlichrelevanteist,sonderndassimHinter- grundnochweiterehierrelevanteGeschäftsbeziehun- genexistieren.Ein(vereinfachtes)Beispiel:
DasUnternehmenAbietetallenInteressentenkos-
tenfreieE-Mail-Accounts.EineGegenleistung(z.B.
Bezahlung)wirdnichtverlangt.
DieNutzungdeskostenfreienAngebotswirddurch
UnternehmenAsogestaltet,dassdemAnwender
WerbungfürProduktederUnternehmenBundC
präsentiertwird,z.B.aufdenInternetseitenvonA
oderinnerhalbdermitdemkostenfreienAccount
empfangenenE-Mails.
DieUnternehmenBundCzahlenanAeineGebühr
dafür,dassihreWerbungdemKonsumentenpräsen- tiertwird.
NurdurchdieWerbefinanzierungistAinderLage,
dasAngebot„kostenfreieE-Mail-Accounts“zurefi- nanzieren.DahergehörendieUnternehmenBund
CzurLiefer-undLeistungsbeziehungdiesesAnge- bots,obwohleskeinedirekteBeziehungzwischen
demAnwenderunddenUnternehmenBundCgibt
(dieseentstehterst,wennderAnwendereineLeis- tungvonBundCinAnspruchnimmt).
3.1VerkaufundVermietung
DieeinfachsteHandelsbeziehungistdiezwischennur
zweiParteien.DiesenTypfindetmanvorallembeider
LieferungvonmateriellenProduktenundauchbeim
VerleihvonProdukten.DortentstehtinderRegeleine
direkteLiefer-undLeistungsbeziehungzwischendem
AnbieterunddemKäufer.GleichesgiltinderRegelfür
eineVermietung:hierwirdeinezumeistmaterielle
SachegegenEntgeltzumGebrauchüberlassen,bleibt
aberimEigentumdesVermieters.
3 Geschäftsmodelle im E-Commerce
3.2NutzungsrechteundLizenzen
DasGeschäftmitNutzungsrechtenundLizenzenist
eigentlichein„VerkaufvonNutzungsrechten“unddamit
imModell„VerkaufundVermietung“bereitsbeschrie- ben.SeineBesonderheitenverdienenaber,geradeauch
wegendergroßenBedeutungvonNutzungsrechten
undLizenzenimE-Commerce,einedetailliertereBetrach- tung.
EinNutzungsrechtkannfürmaterielleundimmateri- elleProdukteundLeistungengewährtwerden.Die- serAbschnittkonzentriertsichaufNutzungsrechtefür
urheberrechtlichgeschütztesMaterial,d.h.eineUnter- mengederimmateriellenProdukte.DerBegriff„Lizenz“
sollhiersynonymfürNutzungsrechtverwendetwerden.
BeiderGewährungvonNutzungsrechtensindfolgende
Aspektebesondershervorzuheben:
DamitausderVergabesolcherRechteüberhauptein
Geschäftsmodellwerdenkann,mussdieNutzung
ohneLizenzverbotensein.Dasistbeiurheberrecht- lichgeschütztemMaterialinderRegelderFallund
inDeutschlandimUrheberrechtsgesetzgeregelt.
DieVergabevonNutzungsrechtenerfolgtinder
RegelmitEinschränkungen,z.B.
Nurfürbestimmte
Regionen,z.B.sindDVDsmit
einemRegional-Codeversehen
Nurfürbestimmte
Zeiträume,z.B.einenMonat,
oderauchfortlaufendgegenZahlungeinesperio- dischenEntgelts(Abonnement)
Nurfürbestimmte
Zwecke,z.B.„nurzumpriva-
tenGebrauch“
Nurinbestimmter
Form,z.B.zurVeröffentli- chungeinesBuchsingedruckterForm,jedoch
nichtalsHörbuch,FilmoderTheaterstück
WeildasVervielfältigendigitalerDatensoeinfachist,
versuchensichdieRechteinhaberaufverschiedene
WeisengegenunberechtigteVervielfältigungenzu
schützen:
Softwaremussfreigeschaltetund/oderaktiviert
werden
SoftwarewirdnichtinDateiformausgeliefert,statt-
dessenbetreibtderAnbieterdieSoftwareselbstund
machtdemAnwenderseineSoftwareüberdasInter- netzugänglich
Audio-undVideodatenkönnennurmitbestimm-
terSoftware/aufbestimmterHardwareabgespielt
werden
DergesamteKomplexdesSchutzesdigitalerDaten
gegenunberechtigteVervielfältigungundNutzungwird
alsDigitalRightsManagement(DRM)bezeichnetund
hiernichtweitervertieft.
Anbieter Internet-Nutzer
Ware(eigener) Content ggf. Nebenleistungen etc...
Bezahlung Leistung
Gegenleistung (I. d. R. Bezahlung)
Abbildung1:Liefer-undLeistungsbeziehungenbeiVerkauf/Vermietung(schematisch) Verkauf / Vermietung
UrheberrechtlichgeschütztesMaterialwieTexte,Musik,
Filme,Softwareusw.hatzweiweiterefürE-Commerce
interessanteEigenschaften,dieinsbesonderedann
zutreffen,wenndasMaterialindigitalerFormvorliegt:
EskannmitsehrwenigAufwandvervielfältigtwer-
den.DieKostenderVervielfältigung(Kopierenvon
Dateien,KopierenvonDatenträgern,(Foto-)Kopie- renvongedrucktemMaterialusw.)sindmeistens
vernachlässigbarklein
EskannindigitalerFormmitsehrwenigAufwand
überdasInternettransportiertwerden.DieKosten
desVertriebssinddahermeistebenfallsdeutlich
kleineralsbeimVersendengreifbarerWaren.
DashatKonsequenzenaufdasGeschäftsmodell:
BeimVerkaufoderderVermietungvonurheber-
rechtlichgeschütztemMaterialwieMusik,Filmen,
SoftwareoderTextenüberdasInternetistdieeigent- lichgekaufteLeistungnichtdieProduktionund
AuslieferungderInhalte,sonderndieGewährung
desNutzungsrechts.DieBereitstellungdesInhalts
inDateiform,dieÜbertragungderDateiüberdas
InternetoderdasBrennenderDatei(en)aufCD/DVD
inkl.HülleundCoversindindiesemGeschäftnur
Nebenleistungen.
HatderAnbieterdieKostenfürdenEinkauf/die
ErzeugungderInhaltesowiedieKostenfürden
BetriebderInternet-Präsenzersteinmalerwirtschaf- tet,kanneralleweiterenVerkäufevonNutzungs- rechte-Einheitenpraktischvollalszusätzlichen
Gewinnverbuchen,daerfürweitereVerkäufekaum
zusätzlichenKostenhat(Grenzkosten~0).Diese
KonstellationistinanderenBranchenehernichtzu
finden,imE-Commercejedochhäufiganzutreffen.
DadieMöglichkeitenderKostensenkungfürden
Anbieterüberschaubarsind,mussersichfolglich
intensivumdieVermarktungseinerInhalteküm- mern,umdenBreakEveninFormeinerbestimm- tenMengeverkaufterNutzungsrechte-Einheitenzu
erreichen.
3.3WerbefinanzierteInhalte
WieimvereinfachtenBeispielobenbeschrieben,erhält
derInternet-NutzerkostenloseInhalteoderDienstleis- tungenvomAnbieter,derimHintergrundeineGeschäfts- beziehungmiteinemodermehrerenwerbendenUnter- nehmenunterhält.
Anbieter Internet-Nutzer
Werbendes Unternehmen
Content Dienstleistungen
...
Präsentation des Werbe-Contents gegenüber Internet-Nutzern Bezahlung
Werbe-Content Werbefinanzierung
Abbildung2:Liefer-undLeistungsbeziehungenbeiwerbefinanziertenInhalten(schematisch)
AusSichtdesAnbietersistdaskostenfreieAngebotnur
wirtschaftlichsinnvollinKombinationmitdenWerbe- verträgenimHintergrund.AusSichtdeswerbenden
UnternehmensistdieGeschäftsbeziehungmitdem
Anbieternursinnvoll,wenndieeigeneWerbungviele
Internet-Nutzererreicht(dietheoretischumsozahl- reichersind,jewenigerdasAngebotkostet).Beide
Geschäftsbeziehungenbedingensichalsogegenseitig.
3.4Vermittlung
ImGeschäftsmodellVermittlunggibtesnichtnotwendi- gerweiseeineechteLiefer-undLeistungsbeziehungzwi- schendemVermittlerunddemInternet-Nutzer,obwohl
beideüberdasInternetinInteraktiontreten.DerVer- mittlerbietetdieLeistungendesAnbieters,derenPrä- sentation/VermarktungergegenEntgeltübernommen
hat,demInternet-Nutzerunverbindlichan.
DerInternet-Nutzerentscheidetdann,oberdasAnge- botdesAnbietersannehmenmöchte.ZweiVarianten
sinddenkbar:
zumeinenkönntederAnbietereinematerielleoder
immaterielleLeistungselbstanbieten,diederInter- net-Nutzer(Käufer)dannbezahlt(=VarianteAinder
Grafik)
zumanderenkönnteauchderAnbieter(z.B.der
AnbietereinesProjekts)selbstaufderSuchenach
einerLeistungsein,diederInternet-Nutzererbrin- genkann(z.B.Arbeitskraft)undfürdiederAnbieter
zuzahlenbereitist(=VarianteBinderGrafik)
AuchinderBeziehungzwischenAnbieter,Vermittler
undInternet-NutzergibtesnochandereMöglichkeiten
derGeschäftsmodell-Gestaltung.Sokannauchverein- bartwerden,dass–anstelledesAnbietersselbst–der
Internet-NutzerdieProvisionandenVermittlerzuzah- lenhat,wenndasGeschäftzwischenAnbieterundInter- net-Nutzerzustandekommt.Beispielhierfüristdie
VermittlungvonImmobilien,beiderinallerRegelder
KäuferdieProvisionzuzahlenhat.
Vermittlung
Abbildung3:Liefer-undLeistungsbeziehungenbeiVermittlung(schematisch)
Vermittler
Präsentation der Angebote des Anbieters gegenüber Internet-Nutzern
Ggf. Vertragsabschluss mit Internet-Nutzern im Namen des Anbieters
Ggf. Distribution, Inkasso, Kunden-
service und andere Dienstleistungen für den Anbieter Bezahlung für Vermittlung
(Provision, Fixum)
Anbieter
Bezahlung
Leistung z.B.
eigene Arbeitskraft Bezahlung
Leistung z.B.
Ware
Internet-Nutzer Internet-Nutzer
Variante A Variante B
3.5Beispiele
InderfolgendenTabellesinddieAngeboteeinigerrea- lerE-Commerce-AnbieterinBezugaufihreProdukt-und
LeistungsangeboteunddiedahinterliegendenLiefer-
undLeistungsbeziehungenbeschrieben.Dabeikann
essichjedochnurumeineannäherndeBetrachtung
handeln:
Verkauf Vermietung Vermittlung Werbe-
finanzierung Materielle
Produkteund
Leistungen
quelle.de(WarenallerArt) amazon.de
(Bücher,CD/DVD,
Elektronik,…) ml-matratzen.de itunes.de(Apple- Hardwarez.B.
iPod)
luxusbabe.de
(Handtaschen) equip-eventlo- gistik.de(Miet- möbel) europcar.de
(Fahrzeuge)
immopool.de
(Immobilien)
Immaterielle
Produkteund
Leistungen
Nutzungsrechte musicload.de itunes.de(Musik,
Filme,…) jamba.de(Ring- tones,Musik,…) textbroker.de
(TexteausKun- densicht) test.de,heise.
de,spiegel.de
(redaktioneller
Content)
projektwerk.de
(Kontakt-und
Projektdaten- bank)
xing.de(Kontakt- datenbank)
fotolia.de textbroker.de
(TexteausAutor- Sicht)
test.de,heise.
de,spiegel.de
(redaktioneller
Content) studiVZ.net,
stayfriends.de
(Kontaktdaten- bank)
bartime.de(Loca- tion-undEvent- Datenbank) youtube.de
(user-generated
Videos) t-online.de
(Nachrichten,
Software,…) Dienstleistung diba.de,comdi-
rekt.de(Dienst- leistungeneiner
Bank)
gmx.de(Premi- um-Accounts) diba.de,comdi- rekt.de(Bank- konto) omega-day.de
(Online-Spiel
imPremium- Account) t-online.de(In- ternet-Zugang) adecco.de(Per- sonal)
diba.de,comdi- rekt.de(Wertpa- pier-Transaktio- nen)
gmx.de(E-Mail- Accounts) omega-day.de
(Online-Spiel)
EskonntennurdieaufdenentsprechendenWebsei-
tenöffentlichverfügbarenInformationengenutzt
werden.
NurdieoffensichtlichstenProdukteundLeistungen
sowiedieoffensichtlichstenLiefer-undLeistungsbe- ziehungenwurdendargestellt
DieZuordnungistnichtimmereindeutig,wiedasBei- spieltextbroker.dezeigt:
LautAGB(Stand04/2008)isttextbroker.dederVer-
tragspartnersowohldesAutorsalsauchdesKunden
(=AbnehmerdesTextes).Esexistiertkeinedirekte
VertragsbeziehungzwischenAutorundKunde.
Alsomusstextbroker.dederRechteinhaberanden
Textensein.EshandeltsichalsoausKundensicht
nichtumeineVermittlung,sondernumdieGewäh- rung(=Verkauf/Vermietung)vonNutzungsrechten
direktdurchdenRechteinhabertextbroker.de
AusSichtdesAutorskommteinGeschäfterstin
demMomentzuStande,indemsichderKäufer
gegenübertextbroker.dezumKaufdesvomAutor
verfasstenTextesentscheidet.Insofernstelltsich
textbroker.degegenüberdemAutornurals„Ver- mittler“dar.
3.6Zusammenfassung
Esgibtnicht„das“eineGeschäftsmodellfürE-Com-
merce,sonderneineVielzahlvonfürE-Commerce
geeignetenKombinationenausProdukten/Leistun- genmitLiefer-/Leistungsbeziehungen.
DerErfolgunternehmerischerAktivitätenimE-Com-
mercewirdnichtalleindurchdieWahldesProdukts
undderLiefer-/Leistungsbeziehungbestimmt.
AndereFaktorendesGeschäftsmodellswieAllein- stellungsmerkmale,Marketing,Einkauf,Technik,
interneOrganisationundUnternehmensfinanzie- rungsindebensowichtig.
VieleimE-CommercetätigeUnternehmensetzen
gleichzeitigaufmehrereGeschäftsmodelle,umRisi- kenzuverringernundSynergienzunutzen.
DieKlassifizierungexistierenderAngeboteistnicht
ohneweiteresmöglich,daoftmehrereMöglichkei- tenderInterpretationundZuordnungexistierenund
nichtallerelevantenGeschäftsbeziehungenöffent- lichbekanntsind.
4.1DerAusgangspunkt:Chancennutzen
AuchineinemschwierigenwirtschaftlichenMarktumfeld
entwickeltsichderAustauschvonWarenundDienst- leistungenüberdasInternetdeutlichpositiveralsder
klassischestationäreHandel.Sehendochgeradeim
elektronischenHandelimmermehrUnternehmeneine
ChancezurStabilisierungihrerErtragssituationundfür
dasWachstumihrerUmsätze.DieGründesindvielfältig
undjenachUnternehmen–obProduzent,Distributor
oderHandelspartner–undBrancheunterschiedlich.
NiedrigereVertriebskosten,…
…diesichausvereinfachten,automatisiertenGeschäfts- prozessen,aberauchzielgerichtetesOnlineMarketing
ohnegroßeStreuverlusteergeben.ZahlreicheStudien
belegen,dassdieKostenfürKundenkommunikation
undAbwicklungvonGeschäftstransaktionenimInter- netamniedrigstensind.
EinBeispielhierfüristdieKundenkommunikationim
CustomerService.EineVielzahlvonKundenanfragen
miteinfachembismittlerenKomplexitätsgradkannmit
HilfeselbsterklärenderFAQs(FrequentlyAskedQues- tions)undSelfServicePortalenkostengünstigabgewi- ckeltwerden.
ZusätzlicheUmsatzchancen…
…dieausderErschließungneuerKundengruppenund
Absatzmärkte,dievorhernichterreichbarwaren,resul- tieren.
Sohabenz.B.durchdieweltweitePräsenzoderdie
BereitstellungvonintelligentenZusatzproduktenund
-servicesUnternehmendieChance,sicheineüberregio- naleoderauchglobaleNischezusuchen,anstattregio- nalaneinemVerdrängungswettbewerbteilzunehmen.
BessereKundenbindung…
…durchrundumdieUhrErreichbarkeitundBestell- optionensowieneueKommunikationsformenund
Supportmöglichkeiten.
EinBeispielhierfürsindvirtuelleCommunities.Diese
schaffenMehrwertefürKundennichtnurdurchdie
BereitstellungeigenerZusatzinformationenundDienst- leistungen,sonderngenerierendurchdenAustausch
vonGleichgesinntenauchzusätzlicheneueInhaltefür
weitereBenutzer.
BeispielE-CommerceKommunikation:Multiple-SkleroseCommunity
vonBayer-Schering
Multi-ChannelingSynergien…
…zwischenstationäremundelektronischemVertriebska- nal,umKundenüberdenInternetauftrittinsLadenge- schäftzuführen.
SokaufenlauteinerStudie(TNSInfratest)immerhin10
ProzentallerInternetnutzerauchimLadengeschäftdes
4 Planung, Organisation und Realisierung von
E-Commerce-Projekten
jeweiligenOnline-Anbietersein,nachdemsiesichüber
dessenInternetseiteinformierthaben.
RealisierunghöhererMargen,…
…diedurchdenVerkaufvonProduktenundDienstleis- tungendirektüberdieeigeneWeb-Siteerzieltwerden
könnenundnichtmitanderenHandels-/Channelpart- nerngeteiltwerdenmüssen.
DiesgiltauchimmermehrfürProdukte,diebishernicht
unbedingtzudenKlassikernimE-Commercezählen.So
wurdejüngstunterwww.theessentials.comeinOnline- Shopgestartet,überdenProcter&GambleindenUSA
MarkenwiePampers,Gilette,DuracelloderOral-B
vertreibt.
4.2DieHerausforderungimE-Commerce:
ManagementvonKomplexität
DerHandelüberdasInternetbietetvieleChancen.Der
AufwandunddieKomplexitätvonE-CommerceProjek- tenwirdjedochoftmalsunterschätzt.ErheblicheRei- bungsverlusteundIneffizienzenimdannlaufenden
BetrieboderdasScheiternganzerE-CommerceProjekte
sinddieFolgen.
DieUrsachenfürdieKomplexitätsindvielfältig.Zum
einengiltesunterschiedlicheBereichewieLogistik,
Buchhaltung,Marketing,VertriebundTechnikindie
elektronischenGeschäftsabläufezuintegrieren.Zum
anderenerfordertdieAbwicklungvonGeschäftsprozes- senüberdasInternetdieEinbindungunterschiedlicher
SystemewieWebshop,Warenwirtschaft,Lagerhaltung,
CRM,Contentmanagement,WebAnlalytics/Trackingetc.
Zudemmüssenhäufigneue,bishernichtexistierende
GeschäftsprozesseundVorgehensweisenaufgesetzt
werden,z.B.fürdiezuverlässigeundschnelleBeant- wortungvonKundenanfragenundBeschwerden,die
überdasInternetinsUnternehmengelangenoderdie
regelmäßigePflegeundAktualisierungvonShop-Inhal- tenundProduktenggf.auchüberverteilteStandorte
hinweg.
HäufigsindauchWarenwirtschaftssystemeimUnter- nehmenzufinden,diezwartechnischintegriertwerden
könnten,dieaufgrundihreslogischenAufbausfürdas
GeschäftimE-Commercejedochnurbedingtgeeignet
sind.
Was macht die Komplexität von E-Commerce Projekten aus?
BeidererfolgreichenUmsetzungvonE-CommercePro- jektenmüsseneineVielzahlvonFaktorenberücksichtigt
werden,dieunterderOberflächesteckenundnichtauf
denerstenBlickerkennbarsind:
Sicherheit:
KundendatenmüssenvordemMiss- brauchundDatenklaudurchInternet„Hacker“
geschütztwerden.Dieseversuchennichtnurauf
derNetzebene,sondernzunehmendauchaufder
Anwendungsebene,überEingabemaskenwieRegis- trierungsformulare,Suchfelder,etc.indieUnter- nehmenssystemeeinzudringen,umsoansensible
DatendesBenutzerswieKreditkartendatenzu
gelangen,ZugangzuBenutzerkontenzubekommen
etc.
Zahlungsmanagement/Abrechnung
:Hiermüs-
senunterschiedlicheZahlungsartenüberdasInter- netwiez.B.Kreditkarte,Nachnahmeetc.,bereitge- stelltwerden.UmdasZahlungsmanagementwie
z.B.Kreditkartenclearing,Bonitätsprüfung,Mahn- wesen,Inkasso,Kundengutschriften,Rückerstattun- gen,Rechnungsversand,etc.möglichstautomati- siertabwickelnzukönnenisteineVerknüpfungmit
bestehendenSystemenundProzessenimHinter- grunderforderlich.
Online Marketing:
EinebreiteAnsprachevonZiel-
gruppen,wieesoftindentraditionellenMedien
üblichist,funktioniertimInternetnurbedingt.Im
UnternehmenfehltoftmalsdasKnow-howüberden
effizientenEinsatzunddieErfolgsmessungmoder- nerMethoden,diedasInternetalsWerbeträgernut- zen,wieAffiliateMarketing,SearchEngineOpti- mizationundMarketing,E-MailMarketing,Cross
Marketing,ViralesMarketing,Community-Marke- tingetc.
Customer Service:
IneinemE-CommerceShopkön-
nenKundenrundumdieUhreinkaufen.FürFragen
rundumdenelektronischenKaufprozesswiez.B.
ProblemenbeiderBezahlung,Reklamationenbei
Paketlieferungen,EinlöseneinesGutscheinsetc.ist
einCustomerServiceperE-Mail,Telefonoderüber
einen24/7SelfServicemittelsFAQsbereitzustellen.
Internationalität:
IstderShopinternationalausge- richtetmüssenunterschiedlicheShop-Sprachen,ver- schiedeneLandes-Währungenundggf.regionale
Bezahlverfahrenunterstütztwerden.Mehrwertsteu- erhandlingundRegelungenfürExportkontrollesind
andereThemen,diebeiLieferungeninsAuslandzu
beachtensind.
Gesetzliche Regularien/Compliance:
DieAnforde-
rungenandieEinhaltungvonGesetzes-undCom- plianceAnforderungenimE-Commercehatinden
letztenJahrenständigzugenommen.Zuerwähnen
sindhiernurBestimmungennationaler/internatio- nalerWettbewerbs-undVerbrauchervertragsrechte,
ExportKontrollen,oderSicherheitsstandardderKre- ditkartenindustriewiePCI.
Logistik:
Logistikprozesse,dieeineEndkundenbe- lieferungmöglichmachen,warenvielleichtbislang
nichterforderlich,müssenaberimE-Commerceggf.
berücksichtigtwerdenumThemenwie.Shipping,
RetourenHandling,FrachtManagement,Bestückung
(Pick&Pack)effizientabzuwickeln.
Back End Integration:
AnzeigevonLieferbeständen,
automatisierteRechnungserstellung,Erfassung
vonKundendatensindwichtigeFunktioneneines
E-CommerceSystems.DieserfordertimMassen- geschäfteinenhohenAutomatisierungsgradmit
möglichstwenigenmanuellenAbläufe,wofürinder
RegeleinereibungsloseAnbindungderBackEnd
SystemeimUnternehmen,wieERP,CRM,Lagerhal- tung,etc.notwendigist.
4.3ErfolgreicheUmsetzungvon
E-CommerceProjekten:DasPhasenmodell
DerAufbaueinereigenenE-CommerceLösungistkeine
einfacheAufgabe.DieAufgabenbeiderEinführung
einerE-CommerceLösungunterscheidensichzumTeil
starkvondenjenigeninherkömmlichenIT-Projekten.
HandeltessichdochnichtnurumdieEinführungeiner
neuenSoftwareapplikation,esmüssenauchGeschäfts- prozesseüberarbeitetundz.B.Logistikaufgabenneu
gelöstwerden.
WiebeianderenIT/SoftwareProjektenschaffenPha- senmodelleauchfürE-CommerceProjektedieGrund- lagefüreineerfolgreichePlanung,Strukturierungund
Umsetzung.
Inder
PlanungsphasewerdendieGrundlagenfür
dieDurchführungdesProjektsgelegt.Eswerdendie
ZielsetzungendesProjektsfestgelegt,dasBudget
erstellt,dieOrganisationdesProjektmanagements
geklärtundderzeitlicheAblaufbestimmt.
Die
KonzeptionsphasebeschäftigtsichmitderAus- arbeitungdestechnischenLösungsdesignsund
AuswahlderTechnologieplattform.Wesentliche
VoraussetzunghierfüristdieErstellungeinesPflich- tenhefts,dasdieAnforderungenandieE-Commerce
Lösungdetailliertbeschreibt.DesWeiterenmüssen
ÜberlegungenbetreffendSchnittstellenundÄnde- rungenderbestehendenIT-Infrastrukturgemacht
werden.
Inder
ImplementierungsphasewirddieE-Commerce
LösungerstelltundindiebestehendeIT-Landschaft
integriert.Umeinenreibungslosen24/7Betrieb
sicherzustellenkommteinerintensivenTestund
QualitätssicherungsphaseeinebesondereBedeu- tungzu.
Bestandteilder
Betriebs- und Wartungsphasesind
dieEinführungderE-CommerceLösungimUnter- nehmenmitentsprechendenSchulungenderMit- arbeiter,dielaufendeAnalysedesKauf-undNut- zerverhaltens,diefortlaufendeAktualisierungdes
E-CommerceAngebotsunddieeigentlicheWartung
desSystems.
DerUnterschiedzwischenerfolgreichenundnichterfolg- reichenE-CommerceProjektenbestehtletztendlichim
optimalenundmöglichstreibungslosenZusammen- spielallernotwendigenBereiche,Prozesskomponenten
undSysteme.
DaherhatessichinderPraxisbewährtvonAnfangan
diewesentlichenAufgabendesPlanungsprozesseswie
Budgetierung,ProjektorganisationundPhasenplanung
aufunterschiedlichenEbenendurchzuführenunddie
betroffenenBereichevonAnfanganzuintegrieren.Im
WesentlichensindfolgendeEbenenbetroffen:
UnternehmensplanungundStrategie(Produkte,
Preise,Märkte,Wettbewerb)
Geschäftsprozesse,interneAbläufe(Logistik,Buch-
haltung,Marketing,CustomerCare)
Technologie(Architektur,Schnittstellen,Infra-
struktur)
Abb.:DiePhaseneinesE-CommerceProjekts
Planung Konzeption Realisierung Betrieb +
Wartung Unternehmensplanung
Geschäftsprozesse Technologie
Planung Konzeption Realisierung Betrieb +
Wartung Unternehmensplanung
Geschäftsprozesse Technologie
Definition E-Commerce Ziele
Wettbewerbsvergleich Budget-/Terminplanung Projektorganisation Definition E-Commerce Ziele
Wettbewerbsvergleich Budget-/Terminplanung Projektorganisation
Anforderungskatalog Betreibersicht Nutzersicht Lösungsdesign Technologieauswahl Anforderungskatalog Betreibersicht Nutzersicht Lösung
Technologieauswahl
Schulung und Training Content-/ Datenpflege Tracking des Kaufver- haltens und der Systemnutzung Schulung und Training Content-/ Datenpflege Tracking des Kaufver- haltens und der Systemnutzung
Realisierung der Einzelkomponenten Prototyping
Schnittstellen-Integration Test und Qualitätssicherung Realisierung der
Einzelkomponenten Prototyping
Schnittstellen-Integration Test und Qualitätssicherung
4.4.PlanungvonE-CommerceProjektenin
derPraxis
EinwesentlicherBestandteilderPlanungsphaseistdie
AnalysederStärkenundSchwächendeseigenen(sofern
existenten)E-CommerceAngebotssowiedieDefinition
derwichtigstenstrategischenZielsetzungenundihre
AbstimmungmitdenUnternehmenszielen.
DabeisolltedieAnalyseaucheinenvergleichenden
BlickaufdenWettbewerbumfassen.Zumeinenlassen
sichdarausLösungenfüreigeneProblemeoderneue
Geschäftsideenableiten,zumanderenstehtdaseigene
Unternehmenim„globalenDorf“u.U.einerganzande- renKonkurrenzgegenüberalsimstationärenMarktum- feld.WesentlicheFragen,dieeshierzubeantwortengilt,
sind:
InwieweitsinddiebestehendenProdukteund
DienstleistungenfürdenInternetvertriebgeeignet?
WelcheneuenProdukte/Serviceslassensichfürden
Internetvertriebgegebenenfallsgenerierenund
anbieten?
WelchekomplementärenZusatzleistungensollen
überdasInternetangebotenwerden?(Customer
Service,TechnischerSupport,Newsletterversand,
etc…)?
WelcheZielgruppenwerdenimInternetangespro-
chen(bestehendeKunden,neueZielgruppen)?
WelcheReichweitedesE-CommerceAngebots(regio-
nal,überregional,international)wirdangestrebt?
WelcheVertriebskanälesollenüberdasInternet
abgebildet(Direktvertrieb,Partnervertrieb,Endkun- den/Geschäftskundenvertriebetc.)werden,gibtes
u.U.KonfliktemitbestehendenVertriebskanälen?
WiegestaltetsichdiePreispolitikimInternet?
WassinddieAuswirkungenaufbestehendePreis-/
Produktmodelle?
WiewirddasInternetangebotbekanntgemacht?
WelcheMarketing-Maßnahmenkönnengenutzt
werden?
WelcheBezahlmöglichkeitenwerdenangeboten
undwiesehendiedamitverbundenenAbläufewie
z.B.Zahlungsüberwachung,Reklamationen,Mah- nungenetc.aus?
WelcheBereichesindvonderEinführungderE-Com-
merceLösungberührt(Marketing,Buchhaltung,Ver- sand,etc.)undwelcheVerknüpfungenmitbestehen- denSystemensinderforderlich(Warenwirtschaft,
FIBU,CRM,etc.)?
WiewerdenVersand,LogistikundRetourenhandling
geregelt?
WelchetechnischenundpersonellenRessourcen,
Kapazitätensinderforderlich?
InwelchemZeitraumsolldieE-CommerceLösung
Gewinneerwirtschaften?
NachwelchenKriterien/KennzahlensolldieZieler-
reichung/derErfolgdesE-Commerce-Projektes
gemessenwerden?
WelcherechtlichenRahmenbedingungensindzu
erfüllenundwokannmansichinformieren?
Organisation des Projektmanagements
DieZusammensetzungundSteuerungdesProjektteams
sowieeinerealistischeZeit-undRessourcenplanungist
einzentralerFaktorfürdenUnternehmenserfolg.
DaE-CommerceProjekteinvieleUnternehmensberei- cheausstrahlen,isteswichtig,allerelevantenFachdis- ziplinen(Buchhaltung,Marketing,ITAdministration,
Vertrieb,etc…)vonBeginnaneinzubinden.Damitwer- dennichtnurentscheidendeProjektschritte/Meilen- steinegemeinsamverabschiedet,eswirdauchdieBasis
geschaffen,umdieseineinzelneUnternehmensberei- cheoderAbteilungenhineinkommunizierenundvertre- tenzukönnen.
HieristschoninderPlanungsphasedieBildungeines
Kernteamszuempfehlen,demVertreterallerFachbe- reichedesProjektsangehören.Diesschaffteinhohes
MassanIdentifikationundMotivationbeiallenBetei- ligtenüberdengesamtenProjektverlaufundhilftRei- bungsverlusteandenSchnittstellenmöglichstgeringzu
halten.
DiesesGremiumsolltevoneinemProjektleitergesteu- ertwerden,derfürdasinterneProjektmanagementver- antwortlichistundggf.dieKommunikationmiteinem
externenDienstleisterzentralsteuert.Idealerweise
verfügterübereinbreitesbetriebswirtschaftliches
wieauchtechnischesWissenundgreiftaufbewährte
Managementmethodenzurück,dieWissengenerieren
undsammelnhelfen.
DerUnternehmensleitungkommtebenfallseineSchlüs- selrollezu.EinE-Commerce-Projektbrauchteinen
SponsorimManagement,derdieSchirmherrschaft
übernimmt.ErfahrungsgemäßkommteshäufigzuKon- fliktenundReibungsverlusten,weilmehrereUnterneh- mensbereicheamProjektbeteiligtsind.DieUnterneh- mensleitungmusshelfendeingreifenundKonflikte
schlichtenoderdasProjektneuanschieben,wennesins
Stockenkommt.
Abb.:OrganisationdesProjektmanagementsinE-CommerceProjekten Teilprojekt 1
Executive Sponsor Vendor
E-Commerce Project Manager
Vertrieb
Marketing
Buchhaltung
Logistik Technik
Teilprojekt 2 Teilprojekt 3 ... Teilprojekt n
...