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Vom CERN an die Spitze der DPG Am 5. April fand in Berlin die Amtsübergabe des DPG-Präsidenten statt. Maike Pfalz

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© 2016 Wiley-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA, Weinheim 1617-9439/16/0505-25 Physik Journal 15 (2016) Nr. 5 25 D P G

A

lbert Einstein, Max Planck oder Paul Drude sind nur drei der exklusiven Namen auf einer Liste von rund 60 Persönlichkeiten, die als Präsidenten bzw. Vorsitzen- de die Geschicke der Deutschen Physikalischen Gesellschaft gelenkt haben. Am 5. April kam mit dem ehemaligen CERN-Generaldirektor Rolf-Dieter Heuer ein Name hinzu:

In einer Feierstunde im Berliner Magnus-Haus übernahm er das Amt des DPG-Präsidenten von sei- nem Vorgänger Edward Krubasik, der nun zwei Jahre lang Vizepräsi- dent der DPG sein wird.

Als scheidende Vizepräsiden- tin ließ Johanna Stachel die fünf Jahre seit ihrer Wahl zur DPG- Präsidentin Revue passieren: „Es waren arbeitsreiche, aber erfüllte Jahre“, sagte sie und verriet, dass ihr DPG-Mailordner fast 8000 Mails enthalte. Als einen Schwerpunkt ih- rer Arbeit nannte sie die Verhand- lungen um das Berliner Magnus- Haus, die sie über ihre Amtszeit hinaus fortsetzen wird. Zehn Ausgaben des Faktenblatts „Physik konkret“ hat sie herausgegeben und mit der Gustav-Magnus-Medaille ein neues Format der Ehrenmit- gliedschaft auf den Weg gebracht.

Zudem initiierte Johanna Stachel drei Studien zu Schule und Leh- rerausbildung und hob nochmals hervor, wie wichtig es sei, sich für eine fundierte Lehrerausbildung zu engagieren. „Hier müssen wir uns unermüdlich einsetzen, auch um mehr Mädchen für die Physik zu werben“, forderte sie. In puncto Frauenquote sieht sie die DPG noch nicht am Ziel.

Auch Edward Krubasik zog ein persönliches Fazit: „Ich hatte es einfach, weil Frau Stachel eine Strategiediskussion in der DPG an- geregt hatte und es nun galt, diese vier Themen voranzubringen.“ So setzte er sich dafür ein, die Bereiche

Öffentlichkeitsarbeit, Schule, In- dustrie und Internationales weiter auszubauen. Die Öffentlichkeits- arbeit habe einen großen Sprung gemacht und die Chance genutzt, im „International Year of Light“

Physik einem breiten Publikum nahe zu bringen.

Als Vertreter der Industrie sei es ihm ein besonderes Anliegen ge- wesen, die Brücke zur Industrie zu schlagen. Aber auch für Lehrer hat sich Edward Krubasik eingesetzt. In der internationalen Zusammenar- beit sieht Krubasik Verbesserungs- potenzial: Hier könne sich die DPG noch stärker einbringen, beispiels- weise bei den Themen Innovati- onen und Ausbildung. „Eine Reihe dieser Ausbauthemen brauchen weiterhin Pflege, und so will ich als Vizepräsident die Gelegenheit nutzen, noch ein paar lose Enden zusammenzubinden“, versprach Krubasik zum Abschluss.

In seiner Antrittsrede bezeich- nete es Rolf-Dieter Heuer als große Ehre, diese weltweit einzigartige Gesellschaft leiten zu dürfen.+) Für seine Amtszeit hat er sich vor- genommen, für die Bedeutung der Physik für die Gesellschaft zu werben, physikalischen Sachver-

stand zur Verfügung zu stellen und mit der Faszination für Physik anzustecken. Diese Faszination gel- te es, bereits früh bei Kindern und Jugendlichen zu wecken, aber auch in der breiten Öffentlichkeit.

Als wichtige Bereiche nannte er Öffentlichkeitsarbeit und Schule.

„Lehrern kommt eine Schlüssel- rolle zu, denn motivierte und motivierende, gut ausgebildete Lehrer reißen auch die Schüler mit“, ist Heuer überzeugt. Mit den weiteren Schwerpunkt themen Poli- tikberatung und Intensivierung der Zusammenarbeit mit anderen Fachgesellschaften wird Rolf-Dieter Heuer die Arbeit seiner Vorgänger konsequent fortführen.

Vom CERN an die Spitze der DPG

Am 5. April fand in Berlin die Amtsübergabe des DPG-Präsidenten statt.

Maike Pfalz

+) Mehr dazu im Gruß- wort auf S. 3 in diesem Heft

P. Chiussi / DPG

Rolf-Dieter Heuer (rechts) mit seinem Amtsvorgänger Edward Krubasik (links)

und der scheidenden Vizepräsidentin Johanna Stachel.

Rolf-Dieter Heuer (Jahrgang 1948) studierte Physik an der U Stuttgart und promovierte 1977 in Heidelberg. In den fol- genden Jahren arbeitete er beim JADE-Experiment am Speicherring PETRA bei DESY. 1984 wechselte Heuer zum CERN, wo er für OPAL arbeitete – eines der vier großen Ex- perimente am Large Electron-Positron Collider. Von 1994 bis 1998 war er Leiter der OPAL-Kollaboration. 1998 folgte Heuer dem Ruf auf eine C4-Professur an die Universität Hamburg. Von 2004 bis 2008 war er Forschungsdirektor für die Teilchen- und Astroteilchenphysik bei DESY, von 2009 bis 2015 Generaldirektor am CERN. Ende 2015 wurde Rolf- Dieter Heuer als Mitglied der High Level Group of Scien tific Advisors der Europäischen Kommission ausgewählt.

R O L F - D I E T E R H E U E R

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