• Keine Ergebnisse gefunden

Von der animalischen Elektrizität zur modernen Festkörperelektrochemie – ein Cd-Labor für Lithium-Batterien

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Von der animalischen Elektrizität zur modernen Festkörperelektrochemie – ein Cd-Labor für Lithium-Batterien"

Copied!
1
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

TU Graz people Nr. 46/2013-2

W i S S E n 13

Von der animalischen Elektrizität zur modernen Festkörperelektrochemie – ein Cd-Labor für Lithium-Batterien

Der italiener Galvani entdeckte 1780 in Bolog- na durch zufall die kontraktion von Frosch- schenkelmuskeln, wenn diese in Berührung mit zwei unterschiedlichen Metallen wie z. B. Eisen und kupfer kommen. Er schrieb damals dieses Phänomen der sogenannten „Tierelektrizität“

zu. Aus thermodynamischer Sicht sind die elektrochemischen Potentiale der beteiligten Komponenten in den unterschiedlichen flüssi- gen und festen Phasen dieses galvanischen Elementes die Ursache für den Elektronen- und ionentransport. Das Grundprinzip für mo- derne Lithium-ionen-Batterien ist das gleiche:

in jeder Batterie sind zwei Li+-leitfähige Materi- alien miteinander kombiniert, die sich in ihren elektrochemischen Potentialen unterscheiden.

Batterie im Fokus

in einer Batterie sind beide Elektrodenräume über eine elektronisch isolierende, aber ionisch leitende Phase voneinander getrennt. Den di- rekten kontakt ermöglicht die elektronisch lei- tende Verbindung in Form eines Metalls, so- dass der Elektronen- vom ionentransport räumlich getrennt werden kann. Während des Ladeprozesses einer Batterie werden Li-ionen reversibel aus der kathode aus- und in die ge- mischtleitende Anode eingelagert. Materialien mit einem hohen Festkörper-Diffusionskoeffizi- enten sind von Vorteil und erleichtern die Wan- derung der Teilchen. neben Wasserstoff ist Li- thium ein Element mit geringer Atommasse und einem kleinen ionenradius. Es ist eines der schnellsten ionischen Ladungsträger. Seine Ei- genschaften ermöglichen u. a. die Entwicklung leistungsfähiger Batterien mit großen gravimet- rischen Energiedichten.

Heutzutage werden Milliarden von Batterien unterschiedlichen Typs in Asien produziert und verkauft. Die Materialwahl und das Design sind dabei genau auf das Einsatzgebiet zugeschnit-

ten. neben ihrer Anwendung in z. B. tragbaren Geräten erfährt die Lithium-ionen-Batterietech- nologie angesichts der Verknappung fossiler Brennstoffe seit einigen Jahren auch eine re- naissance im Bereich der elektromobilen zu- kunft und der stationären Energiespeicherung.

cD-Labor an der TU Graz

Das neu gegründete christian-Doppler-Labor an der TU Graz beschäftigt sich neben anwen- dungsorientierten Fragestellungen zur elektro- chemischen Batteriealterung und -schädigung (AVL List) u. a. auch mit der Entwicklung von kleinstbatterien auf Basis leistungsfähiger mikrostrukturierter Anodenmaterialien (Infine- on Technologies Austria). im Fokus der Grund- lagenforschung stehen Materialentwicklungen und Studien zu elektrochemischen Prozessen an den unterschiedlichen makro- und mikro- skopischen Grenzflächen innerhalb einer Zelle.

Die dynamischen Translationsprozesse der Li-

ionen sollen mit komplementären festkörper- elektrochemischen Methoden auf möglichst großer Längen- und zeitskala untersucht wer- den. Die kombination von kernresonanz- und Leitfähigkeitsspektroskopie bietet für diese zielsetzung einen einzigartigen zugang, der in dieser Weise nur an wenigen Standorten welt- weit betrieben wird.

Die Verfügbarkeit von noch leistungsfähigeren Batterien steht und fällt mit der Entwicklung von neuen Funktionsmaterialien, deren Eigenschaf- ten gezielt kontrolliert werden können. Die Su- che nach hochleitfähigen und zum Teil nano- strukturierten ein- oder mehrphasigen Fest kör - per-ionenleitern nimmt seit Jahren bei che- mikern, Physikern und Materialwissenschaftlern eine Spitzenstellung ein. Die universitären Er- gebnisse der letzten Jahre, insbesondere im Be- reich der Li-Luft-Batterietechnologie, waren be- merkenswert, sodass eine gute Entwicklung der Lithium-Technologie erwartet werden kann.

© TU Graz/Martin Wilkening

Michael Sternad, Stefan Freunberger, Martin Wilkening

Testeinrichtung zur elektrochemischen Untersuchung von Batteriemodellzellen in der Arbeitsgruppe Wilkening (TU Graz, Institut für Chemische Technologie von Materialien).

Abgesehen von einem noch umstrittenen Fund eines Tongefäßes nahe der heutigen Stadt Bagdad (ca. 250 v. chr.), das

einen Eisenstab und einen Kupferzylinder enthielt, begann erst mit den Experimenten von Luigi Galvani die moderne Elektro-

chemie. Dies waren die ersten Schritte in richtung elektrochemischer Energiespeicher, die uns im täglichen Leben nunmehr

fast ständig begleiten. Das neu gegründete christian-Doppler-Labor für Lithium-Batterien an der TU Graz versucht, zu einem

besseren Verständnis der festkörperelektrochemischen Prozesse beizutragen.

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Version A: Für waagerechte Welle, für optimale Ablesung auf Bedienerhöhe von 50 cm bis 120cm positionieren. Version B1: Für senkrechte Welle, zu positionieren auf eine Bedienerhöhe

Rechnungen liegen insbesondere bei der Übermittlung per Computertelefax, Fax-Server und per E-Mail sowie auch per Web-Download oder im Wege des Datenträgeraustauschs vor,

Ein eventueller Ausgleich des Differenzbetrages zur Fördersumme Mittel Dritter zum Antrag bei der Kommission zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses kann im Einzelfall

Im Rahmen der Leistungsorientierten Mittelvergabe werden an der Medizinischen Fakultät Magdeburg Mittel zur Förderung von Doktorand*innen der Otto-von-Guericke-Universität

Die Bescheinigung über Nebeneinkommen nach § 313 SGB III ist durch den Arbeitgeber auf Verlangen der Bundesagentur für Arbeit zu erstellen. Die Bescheinigung wird zur Prüfung

a) Eine Zelle mit Lithium-Metall oder Lithiumlegierung enthält höchstens 1 g Lithium und eine Zelle mit Lithium-Ionen hat eine Nennenergie in Wattstunden von höchstens 20 Wh. b)

– Druk vervolgens op FUNC, er verschijnt Menu / Codewijziging – Scrol met de toets 2 totdat het bovengenoemde menupunt verschijnt – Bevestig met.. – Scrol met de toets 2 totdat

 Abhebung von anderen Alkalimetallen durch spezifische Eigenschaften  Einsatz in Lithium- Ionen-Batterien.  Bedarf hat sich in den letzten Jahren