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Archiv "Der richtige „Hering“" (20.03.1980)

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Abbildung 9: Das bekannte Instru- mentenrelief in dem ptolemäischen Tem- pel Kom-Ombo. Die drei Register von oben nach unten und von rechts nach links enthalten fol- gende Instrumente:

Salbtöpfe, verschie- dene Zangen und auch ein Pulver- säckchen, eine Waa- ge, 4 Spaten, ein Etui, eine Schere, ei- ne Rolle, 2 Schröpf- köpfe. Abb. in: An- ge-Pierre Leca, La M6dicine Egyptien- ne au Temps des Pharaons, Paris 1971, Abb. 84

4, „nem ree

Arzt-Ausbildung

über angewiesen, wo der Unterricht abgehalten worden ist. Die am be- sten erhaltenen ptolemäischen Tem- pel lassen vermuten, welche Räume für Tempelschulen geeignet gewe- sen sein könnten. Daumas möchte in der großen Säulenquerhalle des Dendera-Tempels den passenden Unterrichtsraum sehen. Die archi- tektonischen Verhältnisse dieser Halle bieten genügend Licht zum Le- sen und Schreiben. Die an den Wän- den befindlichen Inschriften von Festkalendern, Listen der Gaben und deren Orte könnten didakti- schen Zwecken gedient haben. Ei- nen Beweis für die Existenz dieser Schulräume konnte Daumas jedoch nicht erbringen (45). Auch der gut erhaltene Edfu-Tempel hat in der entsprechenden Querhalle einen kleinen Bibliotheksraum; dieser ist jedoch für Unterrichtszwecke zu klein und dunkel. Im warmen Klima Ägyptens könnten die Dunkelheit und Kühle des „Bücherhauses", d. i.

des Bibliotheksraumes, beabsichtigt sein, um die Papyrusrollen länger und besser zu erhalten.

Erinnern wir uns an Udja-Hor-res- nets Bericht, in dem die Rede von zwei Häusern, der Halle und dem Haus, ist. Demnach dürfte das Le- benshaus zwei Räume enthalten.

Wenn wir dabei Hinweise aus dem Neuen Reich über Schulräume in den hinteren Tempelräumen in Be- tracht ziehen, könnten wir die zwei Räume des „Pr-cnb" wie folgt lokali- sieren: Ein Raum der Schulklasse in den hinteren Räumen des Tempels, weit weg von jeglicher Störung des Alltags und ein zweiter Raum, eine Bibliothek, im vorderen Tempel, wie dies im Edfu-Tempel der Fall ist. Fer- ner befindet sich im Kom-Ombo- Tempel hinter dem Allerheiligsten an der Innenseite der Umfassungs- mauer ein Relief mit chirurgischen Instrumenten (Abbildung 9). Da die hinteren Räume bis heute nicht frei- gelegt sind, läßt sich nur vermuten, daß hinter dieser Mauer ein Ort für eine Medizinschule bzw. eine medi- zinische Einrichtung bestanden ha- ben könnte. Das „Lebenshaus" — und wenn es nur ein Tempelarchiv war — dürfte eine Institution gewe- sen sein, in der tüchtige Ärzte,

Schreiber oder Priester tätig waren und wo gleichzeitig die Bestände an Buchrollen über die Annalen, Ritual- Texte, Astronomie, Mathematik, Me- dizin, Magie und Traumdeutung also wie in einer Bibliothek aufbewahrt wurden. Die doppelte Funktion die- ses Lebenshauses als „Lehranstalt"

und „Haus der Bücher" entspricht den Aufgaben des Museions von Alexandrien, das Ptolemaios I. Soter (323 — 283 v. Chr.) als Heimstätte für Künstler, Gelehrte, Mathematiker und Ärzte sowie Astrologen errich- ten ließ. Auch dort gab es eine Bi- bliothek mit einer Wandelhalle, eine Sitzhalle und einen Speisesaal für die am Museion angestellten Gelehr- ten. Vielleicht hat das altägyptische

„Pr-cnb" für dieses Museion als Vor- bild gedient.

Anschrift des Verfassers:

Akademischer Rat

Dr. med. Kamal Sabri Kolta Institut für Geschichte der Medizin der Ludwig-Maximilians-Universität Lessingstraße 2, 8000 München 2

(Die in Klammern stehenden Ziffern beziehen sich auf das Quellenverzeichnis, das den Son- derdrucken beiliegt.)

Der richtige „Hering"

Nicht Ewald Hering, der Prager und Leipziger Physiologe, sondern sein Namensvetter Constantin Hering, der Gründer des Hahnemann Medi- cal Colleges in Philadelphia, hat.

Nitroglyzerin unter dem Namen Glo- noinum als homöopathisches Arz- neimittel geprüft und benutzt. Dar- auf hat Privatdozent Dr. med. H.-R.

Koch, Klinisches Institut für experi- mentelle Ophthalmologie der Uni- versität Bonn, hingewiesen. Die Ver- wechslung ist leider unkorrigiert ge- blieben bei der Veröffentlichung des Beitrages „Unter dem Namen Glo- noinum" von Dr. med. W. Gawlik, Bad Tölz, in Heft 46 vom 15. Novem- ber 1979, Seite 3087. Ergänzend zu seiner Beschreibung des „Erstge- burtsrechts" für Nitroglyzerin als Therapeutikum durch einen homöo- pathischen Arzt teilt Dr. Gawlik noch mit, daß bereits im Jahr 1851 in der „Allgemeinen Homöopathischen Zeitung" Glonoin als Arzneimittel in Deutschland eingeführt wurde, also immer noch 16 Jahre vor der Einfüh- rung des Nitroglyzerins durch Sir Lauder Brunton. DÄ

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Heft 12 vom 20. März 1980 793

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