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Insider 2/2019

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Hochspezialisierte Viszeralchirurgie

Seite 04 Das interdisziplinäre

Adipositas-Zentrum

06

Abklärungs- und Behandlungsangebot für eine komplexe Erkrankung.

Neue Chefärzte für Radiologie und Gefässchirurgie

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Prof. Dr. med. Sebastian Schindera und Dr. med. Andrej Isaak.

02/2019

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2 ·

Editorial

Neuer Präsident und neue VR-Mitglieder

Liebe Kolleginnen Liebe Kollegen

Das Kantonsspital Aarau bewegt und transformiert sich, und zwar gleich auf verschiedenen Ebenen. Im Frühjahr ist mit der Bekanntgabe des Siegerprojekts für den geplanten Neubau (S. 3) ein Startsignal zum Aufbruch in die neue Zukunft unseres Spitals gegeben worden. Bis Ende Jahr wird der ebenfalls neu gewählte Verwaltungsrat (siehe unten) nach Klärung der Finanzierung die Weichen für das KSA stellen.

Aber auch in den Kliniken tut sich einiges. Nach den ruhestandsbedingten Chefarztwechseln im vergangenen Jahr (Augenklinik, Gastroenterologie Kardiologie, Labormedizin und Nephrologie) ist ein solcher nun auch im Institut für Radiologie sowie in der Klinik für Gefässchirurgie erfolgt (S. 13).

Man darf getrost von einem kleineren Generationenwechsel in unseren Kliniken und Instituten sprechen.

Auch in der Klinik für Viszeralchirurgie hat sich in den letzten Monaten einiges verändert. Sie agiert nach der Aufteilung der Klinik für Chirurgie in

Einzelkliniken (Gefässchirurgie, Kinderchirurgie, Traumatologie, Thoraxchirur- gie und Viszeralchirurgie) eigenständig. Von basischirurgischen bis hochspezialisierten Behandlungen bietet die Klinik das gesamte Spektrum in der Bauchchirurgie an (S. 4–5). Unter der Leitung einer Viszeralchirurgin, Dr. med. Jeannette Widmer, steht auch das interdisziplinäre Adipositas-Zent- rum des KSA. Adipositas wird eine der medizinischen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts. Am KSA steht für diese komplexe Erkrankung ein interdisziplinäres Behandlungs- und Abklärungsangebot bereit (S. 6–8).

Darüber hinaus erfahren Sie in dieser Ausgabe Neues zum Team der Klinik für Orthopädie am KSA (S. 11), über das Pilotprojekt der Hepatitis-C-Be- handlung für Hausärzte (S. 9), über 25 Jahre erfolgreiche Stammzelltrans- plantation am KSA (S. 10) oder über die neuen radiologischen Möglichkeiten im Spital Menziken dank den KSA-Radiologen (S. 14). Ich wünsche Ihnen wie immer eine angenehme und aufschlussreiche Lektüre.

Dr. med. Monya Todesco, Chefärztin Geburtshilfe und Präsidentin der Ärztekonferenz

2 · Editorial

Achtköpfiger VR. Per 1. April 2019 hat der Regierungsrat des Kantons Aargau im Rahmen einer ausserordentlichen Generalversammlung den 61-jährigen Peter Suter zum neuen Verwaltungs- ratspräsidenten der KSA AG gewählt. Suter ist seit 30 Jahren als CEO in verschiedenen Industrie- unternehmen operativ und seit über 20 Jahren in strategischen Gremien tätig. Heute leitet er als Geschäftsführer die Firma Sharp Electronics (Schweiz) AG. Suter ist im Aargau bestens vernetzt und verfügt über langjährige und vielfältige Erfahrung im kantonalen Gesundheitswesen.

Ausserdem wurden per 1. Juni vier weitere

Mitglieder neu in den Verwaltungsrat gewählt:

Andreas Walter, Managing Partner der MMI Schweiz AG, Prof. Barbara Tettenborn, Chef ärztin der Klinik für Neurologie am Kantonsspital St. Gal- len, Andreas Faller, Rechtsanwalt und Berater im Gesundheitswesen, sowie Dr. oec. Hans Christian Werner, Chief Personnel Officer der Swisscom.

Nach dem Rücktritt von Prof. Christa Meyenberger im vergangenen Jahr sowie den beiden jüngst ausgeschiedenen VR-Vertreterinnen Regula Jenzer Bürcher und Claudia Zuber-Bürgisser bestimmt neu ein achtköpfiger VR unter der Leitung von Peter Suter über die strategischen Geschicke des KSA. •

VR-Zusammensetzung

(per 1. Juni 2019)

– Peter Suter (VR-Präsident) – Felix Schönle (Stv. VR-Präsident) – Roland Tschudi

– Gerold Bolinger – Andreas Faller (neu)

– Prof. Barbara Tettenborn (neu) – Dr. oec. Hans Christian Werner (neu) – Andreas Walter (neu)

Andreas Faller Peter Suter

(VR-Präsident)

Prof. Dr. med. Barbara Tettenborn

Dr. oec. Hans Christian Werner

Andreas Walter

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· 3

«Dreiklang» – das Neubau-Siegerprojekt

Der Verwaltungsrat der Kantonsspital Aarau AG ist dem Vorschlag der Wettbewerbsjury gefolgt und hat das Projekt «Dreiklang» zum Sieger im Gesamtleistungswettbewerb um den Neubau des KSA gekürt. Die Gebäude- konzeption besticht durch seine inte- grierende Funktionalität, durch die klare Trennung ambulanter und statio- närer Medizin sowie durch seine Flexibilität.

Der Verwaltungsrat hat entschieden, das Sieger- projekt für den Neubau des KSA steht fest. Im April wurde das Projekt «Dreiklang» anlässlich einer Medienkonferenz der Öffentlichkeit vorge- stellt. Aus dem zweistufigen, rund zwei Jahre dauernden Wettbewerbsverfahren ist das Projekt

«Dreiklang» des Gesamtleistungsanbieters ARGE Marti / BAM als Sieger hervorgegangen. «Der Projektvorschlag weist eine städtebaulich, architektonisch und organisatorisch solide Grunddisposition auf, die mit der sorgfältigen Ausarbeitung der Betriebsorganisation in grosser Tiefe überzeugt und die Voraussetzungen für einen wirtschaftlichen und effizienten Spitalbe- trieb sehr gut erfüllt», urteilt die Wettbewerbsjury.

Der Verwaltungsrat erkennt das grosse Potenzial des Projekts für das KSA, die Stadt Aarau und den Kanton. «Das Projekt Dreiklang bringt mit seiner prozessoptimierten und modern gestalteten Infrastruktur alles mit, um das KSA in die Zukunft zu führen, und erfüllt sämtliche Anforderungen, die an ein modernes Spital der Zukunft gestellt werden, sowohl aus Patientensicht wie auch aus Sicht der Bevölkerung und der künftig hier arbeitenden Mitarbeitenden, ebenso aus betriebs- wirtschaftlicher Sicht», sagt Peter Suter, Verwal- tungsratspräsident des KSA zur Wahl des Sieger- projekts.

Dreiklang – drei Dimensionen im Einklang Das projektierte Gebäude – ein viergeschossiges Sockelgebäude mit fünf geschossigem, nach innen versetztem Aufbau – gliedert sich in drei Haupt- bereiche, die im Gesamtbau dennoch eine Einheit bilden: Ambulatorien, Funktionsbereiche und

Bettenstationen. In der Konzeption dominiert für alle Bereiche ein Grundgedanke: das Prinzip der kurzen Wege für Personal und Patientinnen und Patienten. Stark frequentierte Stationen wie der Notfall, die Radiologie oder die Ambulatorien der Inneren Medizin befinden sich im Erdgeschoss, die operativen Disziplinen im ersten, die interven- tionellen und konservativen Disziplinen sowie die Intensivpflege im zweiten Stockwerk. Im dritten Stock ist das Mutter-Kind-Zentrum inkl. Neonato- logie untergebracht. Das Bettenhaus mit seinen Pflegestationen erstreckt sich vom vierten bis zum neunten Obergeschoss mit weitem Blick ins grüne Umland.

Ambulant und stationär konsequent getrennt Die ambulanten und stationären Bereiche inklu- sive deren Verkehrsströme wurden konsequent durch einen viergeschossigen und lichtdurchflute- ten Boulevard getrennt. Er ist das Herzstück des Gebäudes und sorgt für Orientierung bei Patientin- nen und Patienten, Besuchern und Mitarbeitenden.

Offen geführte Verbindungstreppen und Lichthöfe sowie eine exakt gefügte, rhythmisierte Fassade mit grosszügigen Fensteröffnungen unterstützen die Orientierung und ermöglichen den Dialog mit dem Park, den das Gebäude umgibt. Die stringente Struktur des Gebäudes basiert auf einem gleich- mässigen Stütz- und Ausbauraster und ist modular.

Das sorgt für hohe Flexibilität in der Planung, für spätere Veränderungen, für Umstrukturierungen im laufenden Betrieb und für Weiterentwicklung.

Mehr Raum für Gesundheit

In der Innenraumgestaltung wird mit angenehmen Materialien und sanften, aus der Natur hergeleiteten Farbtönen gearbeitet. Sie vermitteln Wärme und unterstreichen die Funktionalität der einzelnen Bereiche. Ein durchdachtes Beleuchtungskonzept und das natürliche Tageslicht aus den Innenhöfen sorgen für grosses Wohlbefinden. Die Patientenzim- mer sind mit grossen Fenstern ausgestattet.

Sitznischen und eine feine Materialisierung in Holz als wichtige Gestaltungselemente unterstützen den Heilungsprozess im Sinn einer «Healing Architec- ture».

Projektfreigabe im dritten Quartal 2019 Über die Projektfreigabe entscheidet der Verwal- tungsrat des KSA in enger Abstimmung mit dem Regierungsrat nach der Klärung der Tragbarkeit und der Finanzierung voraussichtlich im dritten Quartal 2019. Nach der Projektfreigabe kann mit der Bauplatzinstallation gestartet und im Frühjahr 2020 mit dem Bau begonnen werden. Läuft alles nach Plan, kann das neue Spital im Jahr 2024 in Betrieb genommen werden. •

www.ksa.ch/neubau

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Aktuell

1 So wird das neue Spital aussehen. Haupteingang Zugang von der Tellstrasse. 2 Der Boulevard als Herzstück trennt ambulante von stationären Bereichen. 3 Die Kubatur des Gebäudes mit Abmessungen.

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4 · Aktuell

Die Viszeralchirurgie ist komplett aufgestellt

Die Klinik für Viszeralchirurgie am KSA agiert seit 2018 als eigenständige Klinik mit Weiterbildungsverantwor- tung für angehende Chirurgen. Neben der Basischirurgie bietet sie in der hochspezialisierten Medizin das brei- teste Spektrum im Kanton Aargau an.

In den letzten drei Jahren hat sich die Viszeral- chirurgie am Kantonsspital Aarau stark verändert und weiterentwickelt. Die Struktur der ehemaligen Klinik für Chirurgie ist 2018 im Zuge der zuneh- menden Spezialisierung der Chirurgie angepasst worden. Die vier Abteilungen Traumatologie, Gefäss-, Thorax- und Viszeralchirurgie agieren seither als eigenständige und unabhängige Kliniken.

Die hohe Zahl an spezialisierten Kaderärzten in der Viszeralchirurgie gewährleistet die Spezialis- tenbehandlung rund um die Uhr und macht die

Viszeralchirurgie zu einer vollwertigen A-Klinik.

Als Weiterbildungsklinik für Chirurginnen und Chirurgen in der Schweiz spielt die Viszeralchirur- gie im Verbund mit den anderen chirurgischen Kliniken am KSA nach wie vor eine wichtige Rolle.

Es liegt uns sehr am Herzen, die Basischirurgie kombiniert mit der hochspezialisierten Chirurgie (HSM) vollumfänglich für Patientinnen und Patienten, zuweisende und auszubildende Ärztinnen und Ärzte anzubieten.

Hochspezialisierte Medizin

Die Klinik für Viszeralchirurgie am KSA bietet das breiteste Spektrum der hochspezialisierten Medizin im Kanton Aargau an, so die Kolorektal- chirurgie, die Pankreaschirurgie, die Leber- und Ösophaguschirurgie sowie Bariatrie (vgl. Beitrag auf den folgenden Seiten 6–8).

Unser Darm- und Pankreaszentrum ist erst kürzlich durch die Deutsche Krebsgesellschaft erneut zertifiziert worden und hat dabei die Qualitätsanforderungen deutlich übertroffen:

Speziell in der Pankreaschirurgie dürfen wir auf die sehr niedrige Morbidität (Fistelrate 1%) und Mortalität (0%) stolz sein. Entscheidend ist für uns, die Patienten so auszuwählen, dass sie von einer Operation profitieren und eine gute postope- rative Lebensqualität erreichen.

Das Angebot der Leberchirurgie stellt für das Darmzentrum eine sinnvolle Ergänzung dar, da es sich bei der Indikation in über 70% der Fälle um Lebermetastasen eines kolorektalen Karzinoms handelt, die meist im Rahmen der postoperativen Nachsorge eines Darmtumors auffallen. Durch die hohe operative und interventionelle Expertise am KSA (Gastroenterologie, Radiologie) führen wir die grössten Leberresektionen mit bis zu 75% des Lebervolumens durch. Die Bildgebung, die computergestützte Volumetrie und die präopera- tive Induktion des Leberwachstums durch Pfortaderverschluss der zu resezierenden Seite ermöglichen uns, zusammen mit unseren Koope- rationspartnern ausgedehnte Leberresektionen sicher durchzuführen.

Die Klinik für Viszeralchirurgie am KSA bietet das gesamte Spektrum inklusive hochspezialisierte Eingriffe in der Bauchchirurgie an.

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· 5

Prof. Dr. med. Mark Hartel Bereichsleiter Chirurgie Chefarzt Viszeralchirurgie Leiter Viszeralonkologisches Zentrum

Facharzt für Chirurgie FMH Schwerpunkt Viszeralchirurgie +41 62 838 45 02

Chefarztsekretariat

Anmeldung Allgemein- und Privat patienten G. Saurenmann, +41 62 838 45 02 K. Blutbacher, +41 62 838 97 82

PD Dr. med. Christian Nebiker

Stv. Chefarzt / Leitender Arzt Viszeralchirurgie

Facharzt für Chirurgie FMH Schwerpunkt Viszeralchirurgie Fellow of the European Bord of Surgery und Endocrine Surgery & Coloproctology +41 62 838 44 24

Sekretariat

S. Wüthrich, +41 62 838 44 24

PD Dr. med. Michael Kremer Oberarzt mbF Viszeralchirurgie Facharzt für Chirurgie FMH Schwerpunkt Viszeralchirurgie +41 62 838 45 00

Sekretariat

S. Wüthrich und X. Kerqeli, +41 62 838 45 00

Dr. Jeannette Widmer Oberärztin mbF Viszeralchirurgie Fachärztin für Chirurgie FMH Schwerpunkt Viszeralchirurgie Leitung Adipositaszentrum +41 62 838 44 24

Sekretariat

S. Wüthrich, +41 62 838 44 24

Oberärzte Viszeralchirurgie Sekretariat

D. Gerber, +41 62 838 94 27 J. Suter, + 41 62 838 46 47

Diensthabender Arzt Viszeralchirurgie +41 62 838 62 63

Diensthabender Notfallarzt Dr. Heinrich Steitz, Oberarzt mbF +41 62 838 58 36 oder +41 62 838 62 63

Klinik für

Viszeralchirurgie

Viszeralchirurgie

Neue Operationstechniken

Seit Einführung einer neuen Operationstechnik können wir Leberresektionen am KSA besonders zügig und komplikationsarm durchführen. Bei dieser Technik mit Endovaskularstaplern müssen die grossen Lebergefässe nicht mehr während der Resektionsphase abgeklemmt werden.

Daraus resultiert vor allem für Patienten mit schlechterer Leberfunktion ein besseres funktio- nelles Ergebnis.

In den letzten zwei Jahren haben wir auch die geforderten HSM-Zahlen für Ösophagus-Chirurgie erreicht und können den HSM-Auftrag bei nachweis- lich hoher Qualität und niedriger Mortalität weiterhin anbieten. Durch die Expertise von Chefarzt Prof.

Mark Hartel mit über 300 Ösophagus-Eingriffen sind wir das Spital im Kanton Aargau, das den Operati- onsauftrag für Ösophagus-Chirurgie auch in Zukunft sicher wahrnehmen kann.

Massgeschneiderte sichere Operationen Für alle viszeralchirurgischen Eingriffe am KSA gilt:

Die Operationsmethode wird in jedem Fall mit Bedacht ausgewählt und auf den individuellen Patienten zugeschnitten. Bei der Indikationsstel- lung sind wir mit unseren interdisziplinären

Partnern wie Anästhesie, Radiologie, der medizini- schen Uniklinik, und hier speziell mit der Gastro- enterologie, in engstem Kontakt, um so auch Hochrisikopatientinnen und -patienten behandeln zu können. Nicht immer ist dabei die Operation die beste Lösung. Andererseits möchten wir auch älteren Tumorpatienten im Rahmen des Onkologie- zentrums Mittelland, einem der grössten in der Schweiz, alle operativen Optionen bieten, um den alten Menschen, die sich heute in einem immer besseren Gesundheitzustand befinden, gerecht zu werden. Durch komplikationsloses Operieren können nämlich heute bei selektionierten alten Patienten die gleichen Operationsergebnisse erreicht werden wie bei jüngeren.

Sicherheit und komplikationsloses Operieren steht bei uns daher an erster Stelle. Hierzu zählt die Verbesserung der Wundheilung. Mit einer wasser- gefilterten Infrarot-A-Bestrahlung wird das Operationsgebiet vor dem Schnitt und nach der Operation behandelt, um so durch bessere Durch- blutung und Anflutung des Antibiotikums im Gewebe die Wundheilung zu verbessern. Die Wundinfektionsrate kann hierdurch bis zu 50%

reduziert werden. •

www.ksa.ch/viszeralchirurgie

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6 · Adipositas

Das interdisziplinäre Adipositas-Zentrum

Die Adipositas wird eine der grössten medizinischen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts. Seit den 1980er-Jahren haben sich epigenetische sowie äussere, erworbene Faktoren fundamental und global verändert. Das interdis- ziplinäre Adipositas-Zentrum des KSA bietet Betroffenen breite und auf die individuellen Bedürfnisse und Anforderungen angepasste Therapiemöglichkeiten mit lebenslanger Begleitung.

Die Adipositas hat sich zu einer Krankheit pandemischen Ausmasses entwickelt. Die Prävalenz hat sich in einigen europäischen Ländern seit den 1980er-Jahren verdreifacht und die Tendenz ist weiterhin steigend. Mittler- weile haben in Europa über 50% aller Men- schen einen BMI von über 25 kg/m2. Sogar in der Schweiz sind mittlerweile rund 41% der erwachsenen Bevölkerung übergewichtig, davon 10% adipös.

Abgesehen von körperlichen Einschränkungen und psychologischen Problemen erhöhen Überge- wicht und vor allem Adipositas das Risiko für nicht übertragbare Krankheiten wie Herz-Kreis- lauf-Erkrankungen, Diabetes mellitus Typ 2 und diverse Karzinome. Die Prävalenz von sogenann- ten Adipositas-assoziierten Komorbiditäten nimmt mit steigendem BMI zu. Diese Folgekrankheiten können das körperliche und seelische Wohlbefin- den zusätzlich massiv beeinträchtigen, sofern keine Behandlung erfolgt – die Lebenserwartung von adipösen Patienten ist durchschnittlich 10 Jahre tiefer als die von Normalgewichtigen.

In vielen Ländern keine offizielle Krankheit Bemerkenswerterweise gilt Adipositas in Amerika (American Medical Association) seit 2013 offiziell als Krankheit. In Europa ist bisher leider lediglich Portugal diesem Beispiel gefolgt. Dieser Schritt ist beziehungsweise wäre wichtig, um Vorurteile abzubauen. Immer noch ist die Meinung weit verbreitet, dass Übergewicht bloss die Folge von exzessivem Essen und fehlender Bewegung ist, was zur Stigmatisierung der Betroffenen führt.

Die 1996 gegründete «Swiss Study Group of Morbid Obesity», die heutige «Swiss Society for the Study of Morbid Obesity and Metabolic Disorders»

(SMOB) setzt sich zum Ziel, der Gesellschaft und medizinischen Fachleuten die Adipositas als Krankheit bekannt zu machen. Die Richtlinien der SMOB (www.smob.ch) wurden vom BAG 2011 redigiert und sind seither Referenzdokument für die Leistungspflicht der obligatorischen Kranken- versicherung. Sie gelten als Standard für die Indikationsstellung, Durchführung und Nachsorge von bariatrischen Operationen in der Schweiz.

Komplexe und aufwendige Behandlung Die Form und der Aufwand der Adipositas-Be- handlung stellt alle Akteure im Umfeld der Krank- heit vor eine grosse Herausforderung, wobei Solidarität, Geduld und Therapiebereitschaft eine wichtige Rolle spielen. Als chronische Krankheit mit genetischem Hintergrund ist Adipositas nach dem aktuellen Kenntnisstand nicht heilbar, aber behandelbar. Konservative Behandlungspro-

gramme sind am effektivsten, wenn es sich um eine sogenannte Lifestyle-Veränderung mit Umstellung der Ernährung und erhöhter körperli- cher Aktivität handelt, idealerweise begleitet von einer Verhaltenstherapie. Bereits ein Gewichtsver- lust von 5% hat einen positiven Einfluss auf den kardiovaskulären Risikofaktor und reduziert das Risiko für einen Diabetes mellitus.

Fast alle unsere Patienten haben in ihrem Leben diverse Versuche gestartet, konservativ das Gewicht zu reduzieren. Das Problem – und dies ist in der Literatur mehrfach dokumentiert – ist nicht die kurzfristige Senkung der Fettmasse, sondern das anschliessende Halten des neuen Gewichtes. Und jedem Therapieabbruch folgt eine überschiessende Fettgewebe-Akkumulation (Rebound), die spätere Bemühungen um Fettre- duktion (metabolische Narbe) beeinträchtigt.

Somit sind für die Mehrzahl der Übergewichtigen

Voraussetzung für bariatrische Operation Präoperative Abklärungen

BMI > 35 kg/m2 Anamnese, Status, Labor, Mikronährstoff-Übersicht 2-jährige, adäquate, erfolglose Therapie zur

Gewichtsreduktion. Bei BMI > 50 kg/m2 ist eine Dauer von 12 Monaten ausreichend.

Abklärungen zu Co-Morbiditäten Ernährungsberatung

Psychiatrisches Konsilium Schriftliche Einwilligung zur lebenslangen

Nachsorge im bariatrischen Netzwerk eines anerkannten Zentrums

Gastro-Ösophago-Duodenoskopie inkl.

Helicobacter-pylori-Suche und Eradikation Optimierung der Therapie von Co-Morbiditäten Optional

Anästhesiologisches Risiko: EKG, Belastungs-EKG, Thorax-Röntgen, Lufu, nächtliche Pulsoxymetrie pH-Metrie, Spiro-Ergometrie, Echokardiografie, Koronarangiografie, Schlaflabor usw.

Richtlinien SMOB

Über 50% der Bevölkerung Europas hat einen BMI von über 25 kg/m2

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· 7 Adipositas

frühere konservative Behandlungsepisoden weitere, adipogene äussere Faktoren.

Das Adipositas-Zentrum am KSA

Die Behandlung von Adipositas am KSA hat eine lange Tradition und hat sich über die letzten Jahre kontinuierlich den neusten Erkenntnissen und der zunehmenden Therapie-Komplexität angepasst.

Das Adipositas-Zentrum ist gemäss den aktuellen SMOB-Richtlinien strukturiert und entspricht dem schweizerischen Standard. Wir sind ein multidiszi- plinäres Team (Chirurgie, Endokrinologie, Ernäh- rungsberatung, Psychiatrie, ferner Gastroentero- logie, Pneumologie, Kardiologie, Physiotherapie, Anästhesie usw.) und können aus einem grossen Erfahrungsschatz schöpfen. Regelmässig treffen wir uns im Rahmen unseres Adipositas-Kollo- quiums und besprechen bestmögliche Therapie- pfade für die jeweiligen Patienten, deren Com- pliance, Operationsindikationen, komplexe Fälle und immer wieder auch Verbesserungsvorschläge für unsere internen Abläufe.

Die Sprechstunden

Dreh- und Angelpunkt unseres Therapieangebo- tes sind die Sprechstunden. Ebendort finden erste, informative Gespräche statt, wo wir individuell auf die Patientinnen und Patienten eingehen, deren Wünsche wahrnehmen, sie über die verschiedenen Therapiemöglichkeiten infor- mieren und ein auf sie zugeschnittenes Therapie- konzept erstellen. Grenzen der konservativen Therapie werden ebenso aufgezeigt wie Langzeit- folgen eines chirurgischen Eingriffes.

Vor Terminvereinbarung verschicken wir Anamne- sebögen, die uns beim Triagieren helfen sollten.

Die Patienten werden gebeten, diese Adipositas-

Anamnesebögen auszufüllen. Erst nach Rücksen- dung des ausgefüllten Anamnesebogens werden die Termine für die Konsultationen geplant. Der Anamnesebogen soll die Patienten dabei unter- stützen, sich schon vorab Gedanken über ihre Gewohnheiten, ihre Herausforderungen und ihre Erwartungen zu machen.

Idealerweise erfolgen die Zuweisungen bereits zielgerichtet: Bei primärem Wunsch nach konser- vativer Therapie sind die Patienten in den Sprech- stunden des medizinischen Ambulatoriums (Endokrinologie) besser aufgehoben. Bei Wunsch nach einer bariatrischen Operation kann der Patient für ein Erstgespräch in die chirurgische, aber auch in die endokrinologische Sprechstunde zugewiesen werden. Wir betreuen die Patienten gemeinsam und so kann niederschwellig ein Aufgebot in die jeweils andere Sprechstunde erfolgen.

Viszeralchirurgie

Im chirurgischen Erstgespräch geht es darum, den Patienten besser kennen zu lernen. Ein Augenmerk wird auf die bereits durchgeführten Therapien gelegt. Diese widerspiegeln meistens die vorhergegangene Leidensgeschichte und häufig zeigt sich, ob man erst einen erneuten konservativen Therapieversuch starten möchte

oder ob man direkt auf eine bariatrisch-chirurgi- sche Therapie zusteuert. Bei letzterer Option ist die Bedingung, dass die SMOB-Kriterien vollstän- dig erfüllt sind. Die chirurgischen Möglichkeiten werden dem Patienten erstmalig erläutert, Vor- und Nachteile des jeweiligen Eingriffes, sowie Komplikationsmöglichkeiten und Langzeit- folgen mit eingeschlossen.

Endokrinologie (medizinisches Ambulatorium) Der langfristige Erfolg einer bariatrischen Opera- tion ist ganz entscheidend davon abhängig, wie gut die Patienten darauf vorbereitet wurden.

Bereits vor einer Operation muss eine sinnvolle und machbare Umstellung des Lebensstils erfolgen, und die Patienten sollten ein Konzept haben, wie sie nach einer allfälligen Operation eine regelmässige körperliche Aktivität (täglich, aber mindestens 4x/Woche) aufrechterhalten könnten.

Bei allen Patienten, ob primär konservatives Vorgehen oder geplante bariatrische Operation, erfolgt eine (Mit-)Betreuung in der internistisch- endokrinologischen Sprechstunde. Hier suchen und behandeln wir Komorbiditäten und prüfen, ob aus internistischer Sicht ein erhöhtes Komplika- tionsrisiko oder Anhaltspunkte für eine langfristig nicht erfolgreiche Operation vorliegen.

Ernährungsberatung

Grundsätzlich werden bei uns alle Patientinnen und Patienten durch die Ernährungsberatung mitbetreut. Hier geht es um die Analyse der Ernährungsgewohnheiten und das Aufdecken von fehlerhaften Vorstellungen über eine Ernährung.

Oft kann durch kleinere Umstellungen (z. B.

Weglassen von Süssgetränken) bereits präopera-

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Klassifikation BMI (kg/m2)

Untergewicht < 18,5

Normalgewicht 18,5 – 24,9

Übergewicht 25,0 – 29,9

Adipositas Grad I 30,0 – 34,9 Grad II 35,0 – 39,9 Grad III > 39,9

Überblick über den Verlauf der Abklärungen und Behandlungsoptionen (Endo = Endokrinologie; ERB = Ernährungsberatung).

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8 · Adipositas

tiv eine gewisse Gewichtsabnahme erfolgen, was das Operationsrisiko reduziert. Zudem werden die Patienten darauf vorbereitet, wie die Ernährung nach einer Operation aussehen wird und mit welchen Herausforderungen gerechnet werden muss. Die Einhaltung der Termine bei der Ernäh- rungsberatung ist für uns auch ein wichtiges Mass für die Compliance der Patienten.

Psychiatrische Sprechstunde

In der psychiatrischen Sprechstunde wird in einem ausführlichen Gespräch – bei Bedarf mit Dolmetscher – eine psychiatrische Kontraindika- tion in Bezug auf den geplanten Eingriff ausge- schlossen. Sollte jedoch eine umfängliche konser- vative Therapie mit zusätzlichen körperlichen Aktivitäten und gegebenenfalls psychologischer Mitbetreuung gewünscht sein, kann eine Zu- weisung ans KEA (Kompetenzzentrum für Essver- halten, Adipositas und Psyche) in Zofingen erfolgen. Wir pflegen eine gute Zusammenarbeit mit den dortigen Behandelnden.

Entscheid für Operation

Sind die Voraussetzungen für eine Operation gegeben und ist der Patient zu einer nachhaltigen Umstellung seiner Lebensgewohnheiten sowie lebenslangen Nachsorge bereit, erfolgen die somatischen Abklärungen. Bei unklaren oder grenzwertigen Situationen erfolgt die Diskussion des Falles in unserem interdisziplinären Kollo- quium. Ist der gemeinsame Entscheid für eine bariatrische Operation getroffen, findet eine erneute Konsultation in der viszeralchirurgischen Sprechstunde statt. Gemeinsam mit dem Patien- ten und in Beachtung der Komorbiditäten wird das Operationsverfahren gewählt (Sleeve-Gastrekto-

mie oder Magenbypass-Anlage). Absolute Kontraindikationen für eine Magenschlauch-Ope- ration sind Reflux-Beschwerden, Reflux-Ösopha- gitis oder Barrett-Ösophagus, für den Magen- bypass ist es das Kurzdarmsyndrom.

Die bariatrischen Eingriffe werden gemäss den von der SMOB vorgegebenen Richtlinien und immer laparoskopisch durchgeführt. Bei komple- xen Re-Operationen profitieren wir von einer hervorragenden Zusammenarbeit mit dem Clarunis Universitären Bauchzentrum Basel, wobei die Patienten mehrheitlich am KSA operiert werden können, jedoch mit zusätzlichem Opera- teur aus dem Referenzzentrum. In Ausnahme- fällen erfolgt die Zuweisung nach Basel.

Nachsorge

Nach der Operation begleiten die Spezialisten des KSA in Zusammenarbeit mit den Hausärzten die Patientinnen und Patienten lebenslang weiter. Die ausreichende Versorgung mit Mikronährstoffen, die Umstellung der Ernährung und ein angemes- senes Bewegungsprogramm stehen dann im Mittelpunkt. Auch dies mit dem Ziel, dass ehemals stark übergewichtige Menschen dauer- haft ein normales und gesundes Leben führen können. Um eine hohe Qualität der Behandlung von Adipositas-Patienten zu erreichen ist ein reger Austausch unter uns, mit Ihnen als Zuwei- sende und Weiterbetreuende, mit den Patienten und mit dem schweizerischen Bariatrie-Netzwerk unabdingbar. Für Verbesserungsvorschläge, Anregungen und Rückmeldungen haben wir stets ein offenes Ohr und danken Ihnen natürlich für die gute Zusammenarbeit. •

www.ksa.ch/adipositaszentrum Dr. med. Jeannette Widmer

Oberärztin mbF Viszeralchirurgie +41 62 838 94 27 jeannette.widmer@ksa.ch Dr. med. Anne Katrin Borm Leitende Ärztin Endokrinologie, Diabetologie und Metabolismus +41 62 838 68 12

annekatrin.borm@ksa.ch Prof. Dr. med. Beat Müller Chefarzt, Leiter Medizinische Uniklinik, Bereichsleiter Medizin +41 62 838 68 17

beat.mueller@ksa.ch Manuela Deiss

BSc, Ernährungsberaterin SVDE, Leitung Ernährungsberatung +41 62 838 56 70 manuela.deiss@ksa.ch Dr. med. Pia Kaiser Psychiaterin Konsiliardienst PDAG

+41 62 838 97 48 pia.kaiser@ksa.ch

Bei Fragen oder wenn Sie uns näher kennen lernen möchten, stehen wir Ihnen gerne jederzeit zur Verfügung.

Kontakte Sprechstunden

Adipositas-Sprechstunde (Chirurgie) +41 62 838 68 27

Adipositas-Sprechstunde (Endokrinologie) +41 62 838 68 12

Ernährungsberatung +41 62 838 43 46

Psychiatrischer Dienst Adipositas +41 62 838 97 48

www.ksa.ch/adipositaszentrum

Unsere Fachexpertinnen und Fachexperten

Zwei Operationsvarianten: Der Magenbypass (links) oder die Sleeve-Gastrektomie (rechts).

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· 9 Hepatitis C

Hausärzte behandeln Hepatitis C – Schweizer Premiere im Aargau

Hepatitis C kann heute in wenigen Wochen geheilt werden. Die Verschreibung der Tabletten ist Spezialisten vorbehalten. Neu sollen auch Hausärzte die Behandlung in ihrer Praxis durchführen können.

Eine Hepatitis-C-Infektion war lange kaum heilbar. In den letzten Jahren hat aber eine Revolution stattgefunden: Neuste Therapien mit 1–3 Tabletten pro Tag haben kaum Nebenwirkun- gen und eine Erfolgsrate von über 98 Prozent.

An einer Hausärzte-Fortbildung des Kantonsspi- tals Aarau stellte der Verein Hepatitis Schweiz ein vom Bundesamt für Gesundheit unterstütztes Projekt vor, das als Pilot im Kanton Aargau beginnt: HepCare ermöglicht es Hausärztinnen und Hausärzten, Hepatitis C in Zusammenarbeit mit einem Spezialisten selber zu behandeln.

Hausärzte spielen eine Schlüsselrolle Das Hepatitis-C-Virus befällt die Leber und schädigt diese über die Jahre, oft ohne Symp- tome. Deshalb weiss etwa ein Drittel aller Betrof- fenen nichts von seiner Infektion. Ein Teil der Patienten leidet unter Müdigkeit, Gelenkschmer-

zen oder Konzentrationsstörungen. Im Verlauf können lebensbedrohliche Komplikationen auftreten. «Wenn wir die Hepatitis C früh heilen, können wir die Weiterverbreitung und lebensbe- drohliche Komplikationen vermeiden», erklärt Bettina Maeschli von Hepatitis Schweiz. «Die Hausärzte spielen dabei eine Schlüsselrolle».

Die Behandlung beim Hausarzt

Die heilenden Medikamente können nur von Gastroenterologen, Infektiologen und Suchtmedi- zinern verschrieben werden. Für die Rezeptaus- stellung muss der Patient im Rahmen dieses Pilotprojektes aber nicht mehr überwiesen werden. Die Spezialisten können die Patienten im Rahmen eines Aktenkonsils beurteilen, Rezepte ausstellen und beraten bei Bedarf auch während der Therapie. Im Aargau stehen den Hausärzten die Abteilungen Infektiologie und Gastroenterolo-

gie der Kantonsspitäler Aarau und Baden mit ihrer Expertise zur Verfügung.

Auf diese Weise können hoffentlich bald mehr Patienten im Aargau von ihrer Hepatitis C geheilt werden. •

www.hepcare.ch

Hepatitis C

Ansteckend. Laut Hochrechnungen sind in der Schweiz etwa 40 000 Personen mit Hepatitis C infiziert. Die Ansteckung erfolgt über infiziertes Blut, etwa durch Sprit- zentausch bei Drogenkonsum, einer vor 1990 erfolgten Bluttransfusion oder durch infizierte Instrumente im Rahmen von Rasuren, Pearcings oder Tattoos. Häufig lässt sich die Quelle nicht finden. In zwei von drei Infizierten wird die Infektion chronisch, in einem Drittel heilt sie spontan aus. Langzeitfolgen der chronischen Infektion können Leberversagen und Leber- krebs sein. Hepatitis C ist eine häufige Ursache für eine Lebertransplantation. Eine Behandlung der Hepatitis C kann den Krankheitsverlauf stoppen und die Leber- funktion häufig deutlich verbessern. •

Testen, behandeln, geheilt sein!

Informationen zu Hepatitis C für Patientinnen und Patienten

HepCare

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10 · Stammzelltransplantation

25 Jahre erfolgreiche Stammzell- transplantation

Das Kantonsspital Aarau (KSA) gehört zu den acht einzigen Spitälern in der Schweiz, die als akkreditierte Zentren autologe Stammzelltransplantationen anbieten. Im KSA ist im April dieses Jahres beim 500. Patienten im Rahmen einer Krebsbehandlung eine Stammzelltransplantation mit eigenen Blutzellen erfolgreich durchgeführt worden.

Patient Willy C. liegt auf Station 731 in einem Einzelzimmer und ist guter Dinge. Er hat soeben eine Hochdosis-Chemotherapie ohne grosse Nebenwirkungen hinter sich gebracht und wartet darauf, dass er seine eigenen Blutstammzellen per Infusion zurückbekommt. Patient Willy C. ist zur Behandlung eines Lymphdrüsenkrebses (Lymphom) im KSA. Weil die zur Behandlung des Lymphoms notwendige hochdosierte Chemothe- rapie das Knochenmark zerstört und die Patienten in der Folge ohne Blutzellen sterben würden, muss nach der Chemotherapie eine sogenannte autologe Stammzelltransplantation durchgeführt werden. Willy C. ist der 500. Patient im KSA, bei

dem dieses Verfahren angewandt worden ist. Die Prognosen für Patient Willi C. stehen gut. Nach gut 14 Tagen wird er ins Leben zurückkehren können.

Transplantation eigener Blutzellen Im Unterschied zur allogenen Stammzelltrans- plantation, bei der Stammzellen eines fremden und passenden Knochenmark- oder Blutstamm- zellspenders transplantiert werden, werden bei der autologen Transplantation bluteigene Stamm- zellen mit einer vorgängigen Blutwäsche beim Patienten entnommen. Dieser Vorgang dauert rund 4 bis 6 Stunden und ist schmerzfrei. Die

Stammzellen werden anschliessend tiefgefroren eingelagert und nach der Hochdosis-Chemothera- pie dem Patienten zurückgegeben. Nach wenigen Tagen entsteht aus den Stammzellen wieder neues Blut.

Hohe Heilungs- und Überlebenschancen Für die Therapie mit autologer Stammzelltrans- plantation kommen nur Patientinnen und Patien- ten mit bestimmten Diagnosen infrage, darunter diverse Formen von Lymphdrüsenkrebs, be- stimmte akute Leukämien, Patienten mit einem multiplen Myelom oder bestimmte solide Tumoren (Hoden, Sarkom). «Die Heilungs- und Überlebens- chancen nach Therapien mit Stammzelltrans- plantation sind mittlerweile gut», erklärt Prof. Dr.

Mario Bargetzi, Chefarzt Hämatologie und Transfusionsmedizin und Leiter des Lymphom- und Leukämiezentrums am KSA. Bei bestimmten Erkrankungen kann bei einem Rückfall die Stammzelltransplantation wiederholt oder mehr- fach angewendet werden.

25 Jahre Expertise

Das KSA führt seit 1994 autologe Stammzell- transplantationen durch. Pro Jahr werden heute durchschnittlich 50 solche Transplantationen bei circa 30 Patientinnen oder Patienten angewendet.

Das KSA gehört zu den acht Spitälern, die als Stammzelltransplantationszentrum akkreditiert und nach den Kriterien des nationalen und internationalen Qualitätssicherungs-Programms (JACIE) zertifiziert sind. Neben der fachärztlichen Expertise und einem onko-hämatologisch ge- schulten Pflegepersonal sind ein entsprechendes Labor, ein Blutspendezentrum mit Blutlagerungs- möglichkeit, eine Intensivstation sowie eine erweiterte interdisziplinäre Zusammenarbeit mit der Mikrobiologie und Infektiologie beispielsweise Voraussetzung für eine Zertifizierung, die in regelmässigen Abständen überprüft wird. •

www.ksa.ch/leukaemiezentrum www.jacie.org

Nach erfolgter Hochdosis-Chemotherapie werden dem Patienten die zuvor entnommenen und tiefgefrorenen Blutstammzellen wieder via Infusion zurückgegeben.

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· 11 Orthopädie

Das neue Team der Klinik für Orthopädie

Mit drei neuen Fachorthopäden ist die Klinik für Orthopädie personell wieder komplett aufgestellt und bietet das gesamte Spektrum an orthopädischen Behandlungen an.

Per 1. Mai 2019 hat PD Dr. Lorenz Büchler seine Aufgabe als Leitender Arzt und Leiter der Hüft- und Beckenchirurgie in der Klinik für Orthopädie des KSA übernommen. Per 1. August wird ausserdem Dr. Felix Toft als Leitender Arzt und Leiter der Schulter -und Ellbogenchirurgie zum Team der Orthopädie stossen, und neu zum Team gehört ebenfalls Dr. Bernhard Speth, der als Leitender Arzt die Kinderorthopädie übernom- men hat. Mit diesen drei Neuzugängen hat sich die Klinik für Orthopädie des KSA nach der Auflösung des gemeinsamen Orthopädiezent-

rums mit Baden wieder neu und komplett aufgestellt und bietet damit pro Gelenk und Fach- bereich eine personell besetzte Expertise. Mit anderen Worten: Die Klinik für Orthopädie deckt inhouse wieder sämtliche orthopädischen Fächer am Kantonsspital Aarau ab. Geleitet wird das Team durch Dr. Philippe Lindenlaub, Chefarzt Orthopädie. Nutzen Sie die Gelegenheit, das neue Team kennen zu lernen: Am «Hands-on»

am 17. Oktober 2019 stellt sich das Team vor und gibt Einblicke in «Untersuchungstechniken pro Gelenk» (vgl. Box unten). •

Kniechirurgie

Dr. med. Philippe Lindenlaub, Chefarzt

philippe.lindenlaub@ksa.ch +41 62 838 47 69 Wirbelsäulenchirurgie Dr. med. Martin Jäger, Leitender Arzt martin.jaeger@ksa.ch +41 62 838 47 48 Hüft- und Beckenchirurgie PD Dr. med. Lorenz Büchler, Leitender Arzt

lorenz.buechler@ksa.ch +41 62 838 92 73

Schulter- / Ellbogenchirurgie Dr. med. Felix Toft, Leitender Arzt felix.toft@ksa.ch +41 62 838 41 41 Fusschirurgie

Dr. med. Manuel Peterhans, Oberarzt mbF

manuel.peterhans@ksa.ch +41 62 838 96 10 Kinderorthopädie Dr. med. Bernhard Speth, Leitender Arzt

bernhard.speth@ksa.ch +41 62 838 47 46 Tumor-Orthopädie PD Dr. med. Andreas Krieg, Belegarzt

kinderambulatorium@ksa.ch +41 62 838 49 41 Neuro-Orthopädie

Prof. Dr. med. Reinald Brunner, Belegarzt

+41 62 838 98 69

www.ksa.ch/orthopädie

Behandlungsspektrum und Teamleiter

Fit in der Orthopädie – Hands-on

Donnerstag, 17. Oktober 2019, ab 18.00 Uhr

Save the date. Das Hands-on im Oktober setzt sich mit «Untersuchungstechniken pro Gelenk»

auseinander. Es werden direkt am Patienten praktische Tipps für den täglichen Einsatz vermittellt und mögliche Behandlungswege näher betrachtet. Wir freuen uns auf anregende Gesprä- che mit viel Erfahrungsaustausch. Das gesamte Orthopädie-Team wird vor Ort sein. Persönliche Einladungen haben Sie erhalten. Anmeldungen bitte an: andrea.nievergelt@ksa.ch

Klinik für Orthopädie

Fit in der Orthopädie – Hands on

Donnerstag, 17. Oktober 2019, ab 18.00 Uhr

Untersuchungskurs für Hausärzte

Termin bitte vor-

merken!

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12 ·

PD Dr. Lorenz Büchler neu Leitender Arzt in der Orthopädie

Neu. PD Dr. med. Lorenz Büchler ist seit 1. Mai 2019 neuer Leitender Arzt und Leiter des Hüft- und Beckenteams in der Klinik für Orthopädie. PD Dr. Büchler hat sein Medizin- studium an der Universität Bern absolviert und verfügt seit 2006 über den Facharzt titel der Orthopädie und Traumatologie des Bewe- gungsapparates. Seine Assistenzzeit ver- brachte er im Spital Burgdorf, im Spitalzent- rum Biel sowie im Inselspital Bern. Ein Fellowship in Traumatologie führte ihn 2006–2007 ans Sahlgrenska Spital der Universität Göteborg, Schweden. Anschliessend war er zunächst als Oberarzt-Stellvertreter im chirurgischen Notfallzentrum des Inselspitals tätig und 2008–2013 als Oberarzt und Teamleiter-Stellvertreter der Klinik für Orthopädische Chirurgie und Traumatologie im Inselspital. 2013–2018 bekleidete er die Position des Chefarztes der Orthopädischen Klinik des Spitalzentrums Biel sowie Leiter des Schwerpunkts Bewegungsapparat des Spitalzentrums Biel. Dr. Büchler verfügt seit 2006 über die Venia docendi für das Fach Orthopädie und Traumatologie des Bewegungsapparates an der Universität Bern. •

Kontakt: +41 62 838 92 73; lorenz.buechler@ksa.ch

Dr. Petra Fellmann zur Oberärztin mbF Medizinische Onkologie befördert

Befördert. Dr. med. Petra Fellmann ist am 1. April 2019 zur Oberärztin mbF der Abteilung Medizinische Onkologie befördert worden.

Neben ihrer Tätigkeit als Oberärztin am KSA arbeitet sie zu je 20% auf der Palliativstation des Spitals Zofingen (seit Juli 2015) und im Palliativkonsiliardienst des KSA (seit Februar 2017).

Petra Fellmann hat an der Universität Basel Medizin studiert. Ihre Assistenzzeit absolvierte sie am Spital Zofingen sowie im Kantonsspital Aarau. 2013 erlangte sie den Facharzttitel Innere Medizin, den Facharzttitel für Medizinische Onkologie besitzt sie seit Anfang 2015. Als Oberärztin der Medizinischen Onkologie im KSA ist sie bereits seit 2015 tätig. 2015–2018 absolvierte sie den Lehrgang (CAS) Interprofessionelle spezialisierte Palliative Care FHS St. Gallen. •

Kontakt: +41 62 838 60 51; petra.fellmann@ksa.ch Personelles

Dr. Stephan Ciciliani übernimmt Leitung des KSA Praxiszentrums

Neu. Dr. med. (HR) Stephan Ciciliani über- nimmt per 1. Oktober 2019 die Geschäftsfüh- rung und ärztliche Leitung des KSA Praxiszen- trums. Er folgt auf Dr. Stephan Koch, der altershalber von der Führungs position zurück- tritt. Dr. Ciciliani ist seit 2017 in der Sana- care-Gruppenpraxis Aarau als Leitender Arzt tätig. Er studierte an der Universität Zagreb Medizin, bildete sich in Deutschland zum Facharzt für Allgemeine Innere Medizin weiter und verfügt auch über einen Abschluss der Fachhochschule Nordwest- schweiz in Management of Medical Units.

Dr. Stephan Koch, amtierender Geschäftsführer und ärztlicher Leiter des KSA Praxiszentrums, führt seit dem 1. April 2018 das damals neu konzipierte KSA Praxiszentrum, welches aus der «Notfallpraxis am Bahn- hof» hervorging. Er wird per 1. Oktober 2019 aus der Führungs position zurücktreten und noch einige Monate als Allgemeinmediziner dem Betrieb des KSA Praxiszentrums zur Verfügung stehen, bevor er in den Ruhestand tritt. •

Kontakt: +41 62 838 64 00; ksapraxiszentrum@hin.ch

Dr. Jeannette Widmer zur Oberärztin mbF Viszeralchirurgie befördert

Befördert. Dr. med. Jeannette Widmer, seit August 2018 im KSA tätig, ist mit Wirkung vom 1. Februar 2019 zur Oberärztin mbF in der Klinik für Viszeral chirurgie befördert worden. Jeannette Widmer übernimmt in ihrer besonderen Funktion die chirurgische Verant- wortung des Adipositaszentrums am KSA.

Frau Dr. Widmer hat ihr Medizinstudium an den Universitäten Freiburg und Bern absolviert und abgeschlossen. Seit 2013 trägt sie den Facharzttitel Allgemeine Chirurgie, den Schwerpunkttitel für Viszeralchirur- gie seit 2017. Sie hat ihre Assistenzzeit am Kantonsspital Olten, in der Klinik für Viszeral- und Transplantationschirurgie am Unispital Zürich sowie im Kantonsspital Frauenfeld verbracht, wo sie zur Oberärztin befördert wurde. Anschliessend absolvierte sie in Birmingham einen Forschungsauf- enthalt am Center for Liver Research. Bevor sie ins KSA wechselte, war sie Ober ärztin in der Klinik für hepato-pankreato-biliäre Chirurgie und Leber- transplantation am Royal Free Hospital in London. •

Kontakt: +41 62 838 94 27; jeannette.widmer@ksa.ch

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· 13 Personelles

Chefarztwechsel in der Radiologie und der Gefässchirurgie

Prof. Dr. med. Sebastian Schindera und Dr. med. Andrej Isaak haben mit Wir- kung vom 1. Juni 2019 ihre Aufgaben als neue Chefärzte am KSA über- nommen. Beide treten die ruhestandsbedingte Nachfolge ihrer langjährigen Vorgänger an. Prof. Schindera löst den scheidenden Chefarzt am Institut für Radiologie, Prof. Dr. Thomas Roeren, ab, Dr. Isaak übernimmt die Position des Chefarztes von Prof. Dr. med. Peter Stierli an der Klinik für Gefässchirurgie.

«Mit der Wahl von Prof. Dr. Sebastian Schindera und Dr. Andrej Isaak haben wir zwei hochquali- fizierte und kompetente Nachfolger für die per Ende Mai in Pension gegangenen Chefärzte in der Radiologie und in der Gefässchirurgie in unseren Reihen», kommentiert CEO Dr. Robert Rhiner die Neubesetzungen. Beide werden für die Kontinuität des hochstehenden Leistungsangebots sowohl am Institut für Radiologie als auch in der Klinik für Gefässchirurgie sorgen.

Die neuen Chefärzte sind dem KSA seit Längerem verbunden. Prof. Dr. Sebastian Schindera ist bereits seit Oktober 2016 als Leitender Arzt der Radiologie im sogenannten «Tenure Track» für die Nachfolge als Chefarzt im KSA tätig. Die Klinik für Gefässchirurgie in Aarau ist als Teil des univer- sitären Zentrums für Gefässchirurgie Aarau/Basel eng mit der Abteilung Gefässchirurgie des

Unispitals Basel verbunden, wo Dr. Andrej Isaak seit 5 Jahren als Oberarzt tätig war.

Kontinuität in der Gefässchirurgie Dr. Isaak wechselt von Basel nach Aarau und kennt das KSA einerseits aufgrund der engen Kooperation im Rahmen des universitären Gefäss- zentrums, aber auch aus seiner Assistenzarztzeit sehr gut. «Die Rückkehr ans KSA freut mich ausserordentlich. Dabei liegen mir das Wohl und der Wille der Patientinnen und Pateinten sehr am Herzen. Um diesem Anspruch gerecht zu werden, brauchen komplex gefässkranke Patienten ein kompetentes und motiviertes Behandlungsteam, dessen Fachwissen und Können fächerüber- greifend angeboten werden», erklärt der Gefäss- chirurg seine Ziele. Gleichzeitig mit seiner Chefarztfunktion im KSA übernimmt Dr. Isaak auch die Co-Leitung des universitären Zentrums

für Gefässchirurgie Aarau/Basel. Dr. Isaak wird Nachfolger von Prof. Dr. Peter Stierli, der seit 1986 im KSA tätig ist und die Gefässchirurgie in den letzten 17 Jahren als Chefarzt geleitet hat und per Ende Mai in den Ruhestand getreten ist.

Der 42-jährige Dr. Isaak hat in München (D), Elche (E) sowie in Aachen (D) Medizin studiert, verfügt seit 2014 über den Facharzttitel für Chirurgie mit komplettem Curriculum für den Schwerpunkt Allgemeinchirurgie und Traumatolo- gie sowie seit 2017 über den Facharzttitel in Gefässchirurgie. Er ist Mitglied des European Board of Vascular Surgery (FEBVS) sowie Vor- standsmitglied der Schweizerischen Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin (Sektion ICAN) und der Swiss Surgical Teams.

Das Institut für Radiologie weiterentwickeln Prof. Sebastian Schindera liegt eine kontinuierli- che Weiterentwicklung des Instituts für Radiologie persönlich am Herzen. «Ich möchte unseren Patienten eine hohe Qualität und Sicherheit, unseren zuweisenden Ärzten gute Serviceleistun- gen und unseren Mitarbeitenden Mitgestaltungs- und Entwicklungsmöglichkeiten bieten», erklärt er in seiner neuen Funktion als Chefarzt. Darüber hinaus setzt er auch auf neue Technologien, z. B.

im Bereich der künstlichen Intelligenz. Prof.

Schindera wird Nachfolger von Prof. Dr. Thomas Roeren, der das Institut für Radiologie in den vergangenen 23 Jahren geleitet hat und nun per Ende Mai in Pension gegangen ist.

Der 43-jährige Prof. Schindera hat an den Universitäten Heidelberg und Freiburg i. Br.

Medizin studiert. Seinen Facharzttitel in Radiolo- gie erwarb er 2009. 2010 habilitierte er an der Universität Bern und erhielt 2016 die Titularpro- fessur der Universität Basel. Zudem ist Prof.

Schindera Mitglied im erweiterten Vorstand der Schweizerischen Gesellschaft für Radiologie und in der Eidgenössischen Strahlenschutz- kommission. •

www.ksa.ch/radiologie www.ksa.ch/gefaesschirurgie Prof. Dr. med. Sebastian Schindera. Dr. med. Andrej Isaak.

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14 · Rubrik

Spital Menziken kooperiert mit der KSA-Radiologie

Das Asana Spital Menziken nimmt seinen ersten Computertomografen (CT) in Betrieb und erweitert dank einer Kooperation mit dem Institut für Radiologie des Kantonsspitals Aarau (KSA) seine radiologische Diagnostik.

Patientinnen und Patienten aus der Region Aargau Süd, die für diagnostische Zwecke eine Computertomografie benötigten, mussten bis anhin einen weiten Weg auf sich nehmen (z. B.

nach Aarau). Das Spital Menziken verfügte bislang nur über eine konventionelle Röntgenan- lage. Neu können seit Mai dieses Jahres auch CT-Untersuchungen im Spital Menziken erstellt werden. Die Befundung der CT sowie der konven- tionellen Röntgenbilder erfolgt durch Radiologen des Instituts für Radiologie des KSA.

Die Patienten profitieren gleich mehrfach von der neuen Kooperation: Zum einen entfällt die Fahrt in ein weiter entferntes Institut, zum anderen liegen den behandelnden Ärzten in Menziken die Befunde schneller als bisher vor. Mit einer allfälligen Behandlung kann dadurch früher begonnen werden.

CT-Geräte ermöglichen eine weitaus präzisere Diagnostik als konventionelle Röntgenaufnahmen, mit dem Vorteil gezieltere therapeutische Mass-

nahmen einzusetzen. Das neue CT-Gerät im Spital Menziken wird für einen breiten diagnosti- schen Einsatzbereich verwendet. Invasive und therapeutische Untersuchungen sind im Moment in Menziken nicht vorgesehen.

Hohe Qualität dank Kooperation mit dem KSA Um eine radiologische Diagnostik in hoher Qualität zu garantieren, ist das Spital Menziken im Bereich der Radiologie mit dem Kantonsspital Aarau eine weitere Kooperation eingegangen. Das Institut für Radiologie am KSA, welches das gesamte diagnostische und therapeutische Spektrum der Radiologie anbietet, übernimmt die Befundung sämtlicher Röntgen- und CT-Bilder.

Das Spital Menziken profitiert dank der Koopera- tion von der hohen Fachexpertise in den verschie- denen Spezialgebieten der Radiologie und erhält dadurch eine präzise und qualitativ hochstehende Diagnostik. Es ist vorgesehen, dass bis zu zweimal pro Woche ein Kaderarzt des Instituts für

Radiologie des KSA in Menziken vor Ort sein wird.

An den restlichen Tagen der Woche wird die Befundung der CT- und Röntgen-Untersuchungen mittels Teleradiologie vom Kantonsspital Aarau aus vorgenommen.

Mit der neuen Kooperation verstärken beide Spitäler die bereits bestehende Zusammenarbeit und ermöglichen auch abseits der grossen Zentren eine hochstehende medizinische Versor- gung für die Bevölkerung.

Stärkung der regionalen Gesundheitsversorgung Das CT-Gerät ist Anfang Mai in Betrieb genom- men worden und steht vorerst den Patientinnen und Patienten des Spitals Menziken zur Verfü- gung. Ab Mitte August werden auch die Haus- ärzte der Region ihre Patienten für CT-Untersu- chungen ans Spital Menziken zuweisen können.

Mit der Anschaffung des neuen Computertomo- grafen stärkt das Spital Menziken die medizini- sche Versorgung in der Region Aargau Süd. Den Kooperationspartnern gelingt ein weiterer Schritt in Richtung eines vernetzten und leistungsfähigen überregionalen Gesundheitssystems. •

www.ksa.ch/radiologie Der erste Computertomograf im Spital Menziken.

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· 15 Ernährungsstudie / Herzchirurgie

www.blog.ksa.ch

Spannendes und Wissenswertes rund ums Spital

Kooperation mit Hirslanden wird fortgesetzt.

Das KSA hat sich entschieden, die Bewerbung um den Leistungsauftrag in der Herzchirurgie zurück- zuziehen, und dies dem Departement Gesundheit und Soziales (DGS) mitgeteilt.

«Aufgrund der beschränkten Fallzahlen im Bereich der Herzchirurgie war für uns klar, dass wir die Leistungsaufträge nur einem Spital im Kanton Aargau zuteilen können», erklärt die Vorsteherin des Departements Gesundheit und Soziales (DGS) in der Medienmitteilung vom 13. Mai.

Das KSA akzeptiert mit dem Rückzug der Bewer- bung, dass es die aktuelle politische Situation nicht erlaubt, dem KSA trotz seiner Rolle als Zentrumsspital mit Endversorgerfunktion neu einen Leistungsauftrag für Herzchirurgie zu erteilen. Die bisherige Kooperation mit der Hirslandenklinik wird nun im bestehenden Konzept aktiv und konstruktiv weitergeführt, am nach wie vor gültigen Vertrag wird festgehalten. •

www.ksa.ch/kardiologie

KSA zieht Bewerbung um Herzchirurgie zurück

Grosses Medienecho zur Ernährungsstudie

Die jüngst publizierte und unter gros- ser Mitbeteiligung des KSA entstan- dene Ernährungsstudie (Effort) ist auf reges Medieninteresse gestossen.

Ein individualisiertes Ernährungsmanagement hat bei stationären Patientinnen und Patienten einen positiven Einfluss auf den Krankheitsverlauf. So lautet das knappe Fazit der jüngst in der renom- mierten Fachzeitschrit «The Lancet» publizierten Ernährungsstudie von Forschenden der Universität Basel und des Kantonsspitals Aarau. Die unter der Studienleitung von Prof. Dr. Philipp Schütz, Chef- arzt der Allgemeinen Inneren und Notfallmedizin am KSA, und mit Beteiligung weiterer am KSA tätiger Fachspezialistinnen und -spezialisten an acht Schweizer Spitälern durchgeführte Studie mit über

2000 Patientinnen und Patienten hat nicht nur in Fachmedien Interesse gefunden. Neben diversen Berichterstattungen auf Fachplattformen wie beispielsweise MyScience.ch fanden die Resultate auch Eingang in die Berichterstattung der NZZ am Sonntag oder von Radio SRF. Die Gesundheitssen- dung SR Puls widmete dem Thema einen längeren Beitrag.

Erste aussagekräftige Studie zum Thema Bisher fehlten aussagekräftige Studien darüber, ob sich ein individuelles Ernährungsmanagement bei kranken Patienten tatsächlich positiv auswirkt, zumal auch eine Ernährungsunterstützung uner- wünschte Nebenwirkungen haben kann. In der jüngst publizierten Studie wurde der Nutzen einer solchen Ernährungsunterstützung nun erstmals in einer randomisierten, kontrollierten Studie über- prüft.

Patienten mit einem Ernährungsrisiko wurden zufällig in zwei Gruppen eingeteilt. Die eine Gruppe erhielt während ihres Spitalaufenthalts die her- kömmlichen Gerichte aus der Spitalküche. Für die Patienten der zweiten Gruppe stellten Ernährungs- beraterinnen ergänzend einen individuellen Ernäh- rungsplan zusammen. Nach 30 Tagen zeigte sich:

Durch eine individualisierte Ernährung wurde nicht nur die Versorgung mit Energie und Proteinen besser erreicht, sondern die Behandlungsergeb- nisse verbesserten sich generell. So traten im Vergleich weniger schwere Komplikationen auf, und die Sterblichkeit ging zurück. Statistisch liess sich bei einer von 25 behandelten Personen eine schwere Komplikation und bei 37 behandelten Personen ein Todesfall verhindern.

Die Effort-Studie wurde vom Schweizerischen Nationalfonds und dem Forschungsfonds des Kantonsspitals Aarau unterstützt. •

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www.ksa.ch Impressum: Konzept und Redaktion: Ralph Schröder | Gestaltung: Diana Prokin | Erscheint dreimal jährlich

Agenda

Diese und weitere Veranstaltungen finden Sie im Internet.

4. Juli 2019, 15.45–16.45 Uhr Rapportraum, Haus 8, UG

Androgenisierungserscheinungen, hormonell bedingter Haarausfall Fortbildungsveranstaltung mit Credits

15. August 2019, 15.45–16.45 Uhr Rapportraum, Haus 8, UG

Muskelgesundheit im Alter; Zusammenhänge zwischen Ernährung, Kognition, Mobilität bei geriatrischen Patienten Fortbildungsveranstaltung mit Credits

29. August 2019, 13.30–17.30 Uhr Hörsaal, Haus 1

KSA Forum Primary Care Fortbildungsveranstaltung mit Credits

5. September 2019, 14.00–18.00 Uhr Hörsaal, Haus 1

40 Jahre Klinik für Neurologie am Kantonsspital Aarau Diverse Fachvorträge

12. September 2019, 13.30–17.30 Uhr Kultur- und Kongresshaus Aarau

1. Aargauer Herzsymposium – ein Update für die Praxis Diverse Fachvorträge

17. Oktober 2019, 18.00–20.00 Uhr Untersuchungszimmer Orthopädie, Haus 1, 1. UG

Fit in der Orthopädie – Hands-on: Untersuchungskurs für Hausärzte Fortbildungsveranstaltung mit Credits

7. November 2019, 14.00–16.30 Uhr Gasthaus zum Schützen AG, Aarau

Hausarztfortbildung in Gynäkologie und Geburtshilfe Fortbildungsveranstaltung mit Credits

Vorankündigung

14. KSA Forum Primary Care

Donnerstag, 29. August 2019, 13.30 bis 17.00, Haus 1, Hörsaal

Save the Date: Vorankündigung Leber-Symposium

19. September 2019 (Nachmittag); Klinik für Viszeralchirurgie (Räumlichkeiten werden noch bekannt gegeben) Voranmeldungen bitte an: gabriele.saurenmann@ksa.ch

Referenzen

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