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Fachkommission für Obstsortenprüfung – für ein attraktives Angebot von Schweizer Obst

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Academic year: 2022

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SCHWEIZ. Z. OBST-WEINBAU Nr. 3/07

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LUKASBERTSCHINGER,

FORSCHUNGSANSTALTAGROSCOPECHANGINS-WÄDENSWILACW lukas.bertschinger@acw.admin.ch

D

ie Arbeit der Fachkommission für Obstsortenprü- fung (FK) soll mit diesem Artikel interessierten Kreisen bekannt gemacht werden. Die FK ist ein Wis- senspool zahlreicher Fachleute, die mit Obstsorten für Anbau und Konsum von der Pflanzung bis zum La- dentisch und Gaumen zu tun haben. Sie alle können mitwirken bei der Frage, welche Sorten geprüft wer- den sollen, wie sie geprüft werden und wie die Sor- teninformation verbreitet werden soll. Die geprüften Sorten sind weitgehend jene, die in der Schweiz künf- tig im grösseren Stil angebaut und schliesslich ver- kauft werden. Damit wirkt die FK entscheidend mit bei der Sortimentsgestaltung in Anbau und Handel.

Geschichte

Ende 1938 wurde die Fachkommission für Obstsor- tenprüfung nach längerer, wie den Protokollen zu entnehmen ist, intensiver und teilweise hitziger De- batte von Vertretern der damaligen Abteilung (heute Bundesamt) für Landwirtschaft des Eidgenössischen Volkswirtschaftsdepartements, der Eidgenössischen Alkoholverwaltung, den Versuchsanstalten Wädens- wil und Lausanne, der Schweizerischen Zentrale für Obstbau und des Schweizerischen Obstverbands (SOV) beschlossen. Welches Gewicht der Angelegen- heit beigemessen wurde, zeigt die Tatsache, dass der Direktor der Abteilung für Landwirtschaft die vorbe- reitenden Gespräche leitete und auch die Politik war beteiligt, war doch der Direktor des SOV auch im Na- tionalrat.

Den Vorsitz der Kommission hatte gemäss Grün- dungsbeschluss und den später revidierten Regle-

menten ein Vertreter der Abteilung für Landwirt- schaft, später dann der damaligen Versuchsanstalt Wädenswil, in der Regel der Direktor. Bei der Grün- dung standen für die Arbeit der Kommission «bis zum Frühjahr und Vorsommer haltbare Tafeläpfel» im Vor- dergrund. Interessant ist, dass bereits damals die Fra- ge der Fokussierung auf weniger Marktsorten und der Vermeidung der Überproduktion ein wichtiges The- ma war. Die Prüfmethodik stand ebenfalls zur Dis- kussion: Wurde bisher vor allem durch Aufpfropfen auf Hochstämme mit Herunterbinden der Äste ge- prüft, so sollte inskünftig in speziellen Anlagen auf schwach wachsender Unterlage bei den Versuchsan- stalten, aber auch auf Betrieben in den Regionen und an der Schweizerischen Zentrale für Obstbau geprüft werden. Auch die Sortimentsgestaltung war ein The- ma.

Das Umfeld von Obstsortenzüchtung und -anbau hat sich in den letzten Jahrzehnten grundlegend geän- dert, was auch die Arbeit der FK beeinflusste. So wur- de im Jahr 2000 der Ruf nach einer Veränderung der Kommission laut. Verschiedene Punkte der Arbeit der FK wurden bemängelt: zu schwerfällig, zu wenig Führung, zu wenig Verbindlichkeit, zu wenig Wir- kung, hiess es. Es wurde ein Verbindlichkeitsdefizit bei Entscheiden und ein Verpflichtungsdefizit bei den Partnern konstatiert. Die FK vollzog eine Stand- ortbestimmung, eine Reorganisation wurde eingelei- tet und umgesetzt. Es entstand eine schlankere FK auf der Grundlage eines neuen, per Januar 2005 in Kraft tretenden «Memorandums of Understanding (MoU)»

zwischen der Forschungsanstalt Agroscope Chan- gins-Wädenswil ACW, dem Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL), dem Schweizerischen Obstverband (SOV), des swisscofel, des Verbands Schweizerischer Baumschulen (VSB), der Interkanto- nalen Obstfachkommission der deutschsprachigen OBSTBAU

Fachkommission für Obstsortenprüfung – für ein attraktives Angebot von Schweizer Obst

Die Fachkommission für Obstsortenprüfung ist eine Kommission von Fachleuten aus Forschung, Beratung, Baumschulen, Produktion, Handel sowie Konsumentinnen und Konsumenten. Sie

regelt die Beschaffung, Prüfung des Anbau- und Marktwerts und Verbreitung neuer Kern- und Steinobstsorten in der Schweiz. Die Kommission wurde nach intensiver Debatte im Jahr 1938 gegründet. Im Laufe der Zeit hat sie mit Anpassungen ihrer Organisation auf veränderte Rah- menbedingungen reagiert, ein letztes Mal im Jahr 2000. Das Grundanliegen – die Auswahl ge- eigneter Obstsorten für den Schweizer Anbau und Markt – blieb immer dasselbe, aber die Ak- zente wurden neu gesetzt. Neben Prüfmethodik und Beurteilung der Sorten auf wissenschaftli- cher Grundlage stehen heute vor allem die Sortenstrategie für die Schweiz und eine

zeitgemässe Vermittlung der Sorteninformation im Vordergrund.

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SCHWEIZ. Z. OBST-WEINBAU Nr. 3/07 11 Schweiz (IODS), der Commission Intercantonale

Romande et Téssinoise d’Arboriculture fruitière (CIRTA) und der Fédération Romande des Consom- mateurs (FRC). Neue Strukturen mit schlanken Un- tergruppen entstanden, deren Arbeit im Folgenden erläutert wird.

Aktueller Zweck und Aufgaben

Die Fachkommission widmet sich der Beschaffung, Prüfung des Anbau- und Marktwerts und Verbreitung neuer Kern- und Steinobstsorten in der Schweiz (zu- sammenfassend als «Obstsortenprüfung» bezeich- net), um die Sortimente laufend zu verbessern. Ein MoU regelt die Zusammenarbeit verschiedener Orga- nisationen, die zur Erfüllung des erwähnten Zwecks die «Fachkommission für Obstsortenprüfung» (nach- stehend «Fachkommission», FK, genannt) einsetzen.

Das MoU definiert Zusammensetzung und Aufga- ben der FK.

Koordination der Obstsortenprüfung

Sie koordiniert die «Obstsortenprüfung» und legt die Ziele der Sortenprüfung fest, gestützt auf Grundla- gen, erarbeitet von den Fach- und Produktezentren des SOV und des swisscofel und auf die Anliegen des VSB, der IODS, der CIRTA, FRC, der ACW und des FiBL.

Konzept für die Sortimentsgestaltung

Die FK entwickelt zuhanden der Fach- und Produkte- zentren SOV/swisscofel ein mittel- und langfristiges Konzept zur Sortimentsgestaltung, das nationale und internationale Neuzüchtungen berücksichtigt.

Sortenauswahl

Die FK entscheidet über die zu prüfenden Neuzüch- tungen von ACW und über die Sorten anderer Her- kunft und beurteilt sie. Die FK entscheidet über «Sor- tensichtung» (Begutachtung einer Sorte ohne vertief- tes Versuchswesen) und «vertiefte Prüfung».

Sortenbeurteilung

Die FK beurteilt die geprüften Sorten auf Grund von Ergebnissen der Anbau- und Marktwertprüfung, Be- sichtigungen und Degustationen und macht Vor- schläge zur Anpassung der Vermarktungskonzepte

durch Aufnahme und Eliminierung von Sorten in den

«Richtsortimenten» der Brachenorganisationen.

Information

Die FK informiert regelmässig die Kreise, die in der Fachkommission repräsentiert sind: Produktion, Obst- handel, Baumschulen, Obstverarbeitung, Obstbaube- ratung und -forschung über Stand, Entwicklung und Ergebnisse der Arbeiten der Fachkommission und der Sortenzüchtung und -prüfung.

Zusammensetzung

Der Kommission gehören insgesamt 17 stimmbe- rechtigte Vertreterinnen und Vertreter an, davon sind

sieben Personen in den verschiedenen Fachgremi- en von SOV/swisscofel (drei Vertreter/innen Pro- duktion, drei Vertreter/innen Kern- und Steinobst- Grosshandel sowie Detailhandel, ein Vertreter/eine Vertreterin Fachzentrum Absatzförderung frische Früchte)

eine(r) von der Geschäftsstelle des SOV

eine(r) von der Geschäftsstelle von swisscofel

drei von ACW

eine(r) des Verbands Schweizerischer Baumschule (VSB)

eine(r) vom Forschungsinstituts für Biologischen Landbau (FiBL)

eine(r) von den Konsumentenorganisationen

zwei von den kantonalen Fach- und Zentralstellen für Obstbau, je eine Vertretung der deutschen und französischen Schweiz.

Rollenverteilung

Die Verbreitung neuer Obstsorten ist das Resultat der Anstrengungen verschiedenster Organisationen und Personen. Die Fachkommission will diese Anstren- gungen zweckmässig organisieren. Das bedingt eine Absprache der Aufgaben und Rollen der involvierten Organisationen und Gremien. Das oben erwähnte MoU umschreibt diese Rollenverteilung wie folgt (Abb. 1):

OBSTBAU

Fachkommission Obstsortenprüfung

- führt Abklärungen (Marktforschung) über die Absatz- und Nach- frageverhältnisse durch Vorschläge zur Sortenaufnahme

ins Richtsortiment (Vermarktungskonzept), langfristiges Sortimentskonzept Information über

Branchenbedürf- nisse (Angebots- und Sortiments- gestaltung)

Information über Ergebnisse der Marktforschung und gezielter Abklärungen

- legt das Vermarktungskonzept mit dem Richtsortiment fest (inkl. Sortenneuheiten) - legt Richtpreise für Sorten gemäss Richtsortiment fest

- klärt Bedürfnisse der Obstbranche/des Markts bez. Angebots-/Sortimentsgestaltung VSB

Produktion SOV

Handel Forschung Beratung KonsumentInnen

swisscofel ACW / FiBL IODS/CIRTA FRC

Baumschulen

PZ Tafelkernobst

SOV / swisscofel PZ Kirschen / Zwetschgen

SOV / swisscofel PZ Bio-Obst SOV / swisscofel

FZ Absatzförderung SOV / swisscofel

Abb. 1: Schnittstellen der Fachkommission mit Gremien des SOV und von swisscofel.

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SCHWEIZ. Z. OBST-WEINBAU Nr. 3/07

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Spezielle Aufgaben der Fach- und Produktezentren von SOV/swisscofel, des VSB, der Vertretung der kantona- len Fach- und Zentralstellen und der Konsumentinnen und Konsumenten

Die Produktezentren Tafelkernobst, Kirschen/

Zwetschgen sowie Bio-Obst von SOV/swisscofel klä- ren die Bedürfnisse der Obstbranche und des Markts bezüglich Angebots- und Sortimentsgestaltung ab, bringen diese Bedürfnisse in die Fachkommission ein und legen auf der Grundlage der Arbeit der Fach- kommission, insbesondere des Konzepts der Sorti- mentsgestaltung, im Rahmen ihrer Vermarktungskon- zepte «Richtsortimente» fest.

Das Fachzentrum Absatzförderung frische Früchte von SOV/swisscofel führt zu diesem Zweck gezielte Abklärungen (Marktforschungen, Marktwertprüfun- gen) über die Absatz- und Nachfrageverhältnisse und -tendenzen durch.

Die Branchenorganisationen berücksichtigen bei der Festlegung der «Richtsortimente» auf Grundlage der Empfehlungen der Fachkommission die Verfüg- barkeit von virusfreiem Pflanzmaterial im In- und/oder Ausland.

Wenn inländisches Pflanzmaterial zur Verfügung stehen soll für Sorten, die im «Richtsortiment» aufzu- nehmen sind, so ist für die Produktion von anerkann- tem (virusfreiem und kontrolliertem) Vermehrungs- material die Wegleitung «ACW-Nuklearstock, Virustes- tung und Virusfreimachung» (Autoren: ACW und VSB) zu berücksichtigen.

Die Vertretung des VSB bringt Erfahrungen mit Sortenneuheiten in den Baumschulen ein und leitet Rückmeldungen der Baumschulen über die Markt- fähigkeit neuer Obstsorten an die Fachkommission weiter.

Die kantonalen Fach- und Zentralstellen für Obst- bau und die Branchenorganisationen von SOV/swis- scofel sowie der VSB helfen bei Bedarf, geeignete Be- triebe für Sortenversuche zu finden und unterstützen bei den Erhebungsarbeiten in den Versuchen.

Die Konsumentinnen und Konsumenten unter- stützen die Arbeiten der FK vor allem beim Einbezug der Resultate der Marktwertprüfungen der Branchen- organisationen im Rahmen der Erarbeitung von Kon- zepten zur Sortimentsgestaltung und auch bei den Prüfungsarbeiten der Forschung mit der Beurteilung der Beliebtheit einzelner Sorten bei den Konsumen- tinnen und Konsumenten

Spezielle Aufgaben der Forschung

Die Forschung beschafft und prüft aussichtsreiche neue Sorten, Züchtungen und Mutanten auf der Grundlage der Entscheide der FK.

Die wertvollen Sorten werden umfassend geprüft, sofern die Foren Kern-/Steinobst die Sortenprüfung und den dazu nötigen Ressourceneinsatz der For- schung entsprechend gewichten. Die Prüfung erfolgt in den eigenen Betrieben, in Betrieben der Kantone oder von Privaten. Für den biologischen Obstbau er- folgt die Prüfung in Zusammenarbeit mit dem FiBL.

Die Prüfung umfasst die Anbaueignung, die Ertrags- leistung, die innere und äussere Fruchtqualität und soweit möglich das Lagerverhalten und die Beliebt- heit der Sorten bei den Konsumentinnen und Konsu-

menten. ACW und FiBL unterbreiten die auf Grund ihrer Prüfung als marktfähig eingestuften Sorten der FK zur Beurteilung.

Organisation

Die FK kann je nach Problemstellung weitere Fach- personen ohne Stimmrecht zur Unterstützung der Ar- beiten der FK zuziehen, was von Fall zu Fall zwischen den Beteiligten vereinbart wird.

Delegation

Die FK ist eine Kommission von Sorten- und Bran- chenexpertinnen und –experten, die den Standpunkt der sie delegierenden Kreise vertreten. Die Vertrete- rinnen und Vertreter der genannten Organisationen bündeln demzufolge die Interessen der sie delegie- renden Kreise, bringen sie in die FK ein und sorgen für die Berichterstattung über die Arbeit der FK in diesen Kreisen.

Leitung

ACW stellt den Vorsitz und führt das Sekretariat der FK.

Aktuelle Tätigkeit

Für die Behandlung spezifischer Fragen kann die FK Arbeitsausschüsse unter Einbezug von Vertreterin- nen und Vertretern der interessierten Kreise bilden.

Innerhalb der FK können Arbeitsgruppen gebildet werden.

Am 23. November 2004 hatte die FK beschlossen, in Untergruppen (UG) zu arbeiten. Die UG nahmen 2005 ihre Tätigkeit zur Erfüllung der ihr zugewiese- nen Aufgaben auf.

Um die laufenden Arbeiten der UG abzustimmen, dafür aber nicht die ganze FK einberufen zu müssen, hat sich 2006 zudem der «leidende Ausschuss» aus dem Präsidenten der FK und den Präsidenten der UG gebildet.

Untergruppen

Zur Erfüllung der Aufgaben im Bereich Sortenauswahl (zu prüfende Neuzüchtungen von ACW und anderer Herkunft, Entscheid über «Sortensichtung» und «ver- tiefte Prüfung»), die Sortenbeurteilung und der Infor- mation wurden folgende Untergruppen gebildet:

Prüfung und Beurteilung von Kernobstsorten.

Prüfung und Beurteilung von Steinobstsorten.

Sortenauswahl und Prüfarbeit

Beide Untergruppen haben einen jährlichen Prozess definiert zur Erstellung von Prüf- und Importlisten. Er stellt sicher, dass periodisch geordnet und transpa- rent die zu prüfenden Sorten vorgeschlagen, disku- tiert und ausgewählt werden. Es werden Listen für Apfel-, Birnen-, Kirschen-, Zwetschgen- und Apriko- sensorten erstellt. Die verschiedenen Prüfstufen wur- den kontrolliert und neu festgelegt, wobei auch die Aufgabenteilung zwischen Forschung und Kanto- nen/Regionen neu geregelt wurde.

Wissenstransfer

Ein neues Konzept zur Verbreitung von Sorteninfor- mationen wurde erstellt und ist nun in Umsetzung:

Die bisherigen Sortenbewertungsbroschüren (Kern- OBSTBAU

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SCHWEIZ. Z. OBST-WEINBAU Nr. 3/07 13 obst, Kirschen und Zwetschgen, Aprikosen und Pfirsi-

che) werden abgelöst durch ein Dokument, zum Bei- spiel mit dem Titel «Standortbestimmung und Trends im Tafelkernobst». Zudem werden zwei Typen von technischen Sortenblättern veröffentlicht: ein «Sorten- blatt» je Sorte für bereits besser geprüfte Sorten sowie ein «Sortensteckbrief» für Neuheiten (Abb. 2). Sie wer- den bei Bedarf in der Schweizerischen Zeitschrift für Obst- und Weinbau (SZOW) und in der Revue suisse de viticulture, arboriculture, horticulture publiziert.

An periodischen Fachtagungen für Beraterinnen und Berater wird über noch nicht abgeschlossene Prüfarbeiten informiert und diskutiert.

Die FK hat eine weitere Untergruppe gebildet:

Sortimentsstrategie

Sie erarbeitet ein mittel- und langfristiges Konzept zur Sortimentsgestaltung zuhanden der Fach- und Pro-

OBSTBAU

Ab Februar 2007 werden diese «Sortenblätter», «Sortensteckbriefe»

und «Standortbestimmungen und Trends» der bearbeiteten Obst- arten verfügbar gemacht auf www.obstsorten.ch und www.varietes- arbo.ch und laufend aktualisiert.

Stabsübergabe Seit dem Jahr 2000 durfte ich die Fachkom- mission für Obstsorten- prüfung präsidieren. In enger Zusammenarbeit mit den vertretenen Kreisen konnte ich eine Standortbestimmung in die Wege leiten, die zu einer neuen Organisati- onsform und justierten Ausrichtung der Kom- mission führte. Die Kommission wurde den

Forderungen der beteiligten Kreise und den Ansprüchen der Zeit folgend schlanker und auf die Repräsentationsfunktion einzelner Mitglieder wurde mehr Wert gelegt. Wir haben zudem ver- sucht, die Abläufe strukturierter und transparenter zu gestaltet. Neue Aufgaben wie die Ent- wicklung einer Sortimentsstrategie wurden angegangen.

Seit Beginn des Jahres 2006 habe ich an der Forschungsanstalt Agroscope Changins-Wä- denswil ACW den Arbeitsbereich gewechselt. Bisher zuständig für die Extension im Obst- und Gemüsebau, übernahm ich die Leitung des Bereichs Produktequalität und -sicherheit.

Auf diesem Hintergrund und nachdem die Reorganisation der Fachkommission abge- schlossen ist und sie ihre ersten Resultate vorlegt, ist der Zeitpunkt gekommen, das Präsi- dium an Daniel Gut zu übergeben. Er leitet seit 2006 die Extension Obst- und Gemüsebau, in der die Sortenprüfung an der ACW eingebettet ist. Gut hat viele Jahre angewandte For- schung für den Obstbau betrieben und kennt die Anliegen der Praxis durch seine aktuelle und vergangene Tätigkeit bestens.

Ich danke allen Beteiligten und insbesondere auch den Präsidenten der Untergruppen, Si- mon Egger, Richard Hollenstein und Jimmy Mariéthoz für die angenehme und spannende Zusammenarbeit in der Fachkommission. Die Arbeit in der Kommission hat Spass gemacht.

Daniel Gut und der Fachkommission wünsche ich viel Erfolg und gutes Gedeihen zum Woh- le der Schweizer Obstbranche und der Konsumentinnen und Konsumenten.

LUKASBERTSCHINGER

La Commission professionnelle pour l’examen de variétés de fruits – gage d’une offre attrayante de fruits en Suisse

La Commission professionnelle pour l’examen de variétés de fruits est une commission formée de spécialistes issus de la recherche, de la vulgarisation, des milieux pépiniéristes, de la production, du commerce, mais représentant aussi les consommatrices et les consommateurs. Elle règle l’approvisionnement, examine la valeur culturale et commerciale de nouvelles variétés de fruits à pépins et à noyaux pour la Suisse et en assure la diffusion. La commission a été fondée en 1938 au terme de vifs débats. Elle a évolué avec son temps, adaptant son organisation au gré des nouvelles conditions ambiantes. La dernière restructuration remonte à 2002. Mais sa mission fondamentale est toujours restée la même: trou- ver des variétés de fruits convenant pour la culture et la commercialisation en Suisse. Cependant, les priorités ont été redéfinies. En effet, la méthodique d’examen et l’appréciation des variétés sur une base scientifique représentent un aspect du travail de la Commission, mais il s’agit aussi aujourd’hui d’implémenter une véritable stratégie variétale en Suisse et d’informer sur les ressources variétales avec les moyens de la communication moderne. Maintenant que le remaniement de la commission a été mené à bon terme, Lukas Bertschinger qui se tourne vers d’autres défis profession- nel remet la présidence à Daniel Gut. La commission a aussi trouvé une nouvelle plate-forme de communication puis- qu’elle diffuse dorénavant les résultats de ses efforts sur www.varietes-arbo.ch et www.obstsorten.ch.

R

ÉSUMÉ

Daniel Gut. Lukas Bertschinger.

www.obstsorten.cheine Dienstleistung der Forschungsanstalt ACW

Version: 1.1.2007 Herausgeber: Fachkommission für Obstsortenprüfung Redaktion: Simon Egger, Forschungsanstalt Agroscope Changins-Wädenswil ACW Copyright: © 2007, Forschungsanstalt Agroscope Changins-Wädenswil ACW, Postfach 185, 8820 Wädenswil Nachdruck mit Quellenangabe erwünscht.

www.acw.admin.ch

CIV G 198 Modi® Herkunft:

Kreuzung von Liberty x Gala, ge- züchtet 1987 durch Consorzio Itali- ano Vivaisti (CIV), Ferrara, Italien.

Resistenzen:

Schorfresistente Sorte (vf-Schorf- Resistenz).

Frucht:

Reift eine Woche vor Golden. Mit- telgross, kugelig bis hochgebaut, ziemlich homogen. Violettrote kompakte Deckfarbe auf grünlicher Grundfarbe; bisweilen mit Rostfigu- ren versehen. Sehr fest und saftig, scheint über eine gute Lagerfähig- keit und gutes Shelf-Life zu verfü- gen.

Baum:

Schwache bis mittlere Wuchsstärke, hängende Äste, früher Ertragsein- tritt, fruchtbar.

Opal

Herkunft:

Kreuzung von Golden x Topaz, ge- züchtet 1987 durch J. Tupy, Institut für Experimentelle Botanik, Prag CZ. Zuchtnummer: UEB 3264/2 Resistenzen:

Schorfresistente Sorte (vf-Schorf- Resistenz).

Frucht:

Reift 5 Tage nach Golden. Mittel- gross, hoch gebaut, etwas unre- gelmässig. Goldgelbe Grundfarbe mit teilweise leichtem orangefarbe- nem Blush. Von der Stielgrube über die Fruchtwangen auslaufende Be- rostung. Gute Festigkeit, ausgewo- gener, aromatischer Geschmack, viel Zucker und Säure. Im biologi- schen Anbau können Regenfle- cken in feuchteren Lagen das Aus- sehen beeinträchtigen.

Baum:

Eher schwacher Wuchs, gute Gar- nierung, mittlere Kronenstabilität, leicht hängende Äste.

RoHo 3615

Evelina® Herkunft:

Baumschule Hans Hoffmann, Lan- gensendelbach D. Mutante von Pi- nova.

Frucht:

Gegenüber Standard Pinova höhe- rer Deckfarbenanteil mit intensive- rem Rot.

1400 KE

Goldrosio® Herkunft:

Feno GmbH, Südtirol, I Mutante von Golden Klon B.

Frucht:

Reift einige Tage nach Golden Standard. Zeichnet sich aus durch einen hohen Anteil an Früchten mit einem orangen bis bräunlich- orangem Blush.

Sortensteckbrief

Diese Kurzbeschriebe sollen der Produktion und Beratung Grundinformationen zu Sortenneuheiten und einen ersten Eindruck zu deren Frucht- und Anbaueigenschaften vermitteln. Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die Erfahrungen und Resultate mit diesen Sorten noch ungenügend sind für eine umfassende Beurteilung.

www.obstsorten.ch eine Dienstleistung der Forschungsanstalt ACW

Version: 18.01.2007 Herausgeber: Fachkommission für Obstsortenprüfung Redaktion: Martin Kockerols und Thomas Schwizer, Forschungsanstalt Agroscope Changins-Wädenswil ACW Copyright: © 2007, Forschungsanstalt Agroscope Changins-Wädenswil ACW, Postfach 185, 8820 Wädenswil Nachdruck mit Quellenangabe erwünscht.

www.acw.admin.ch

Anteil Fruchtgrössen bei Coralise 2003 - 2006

0.0 5.0 10.0 15.0 20.0 25.0 30.0 35.0 40.0 45.0 50.0

< 22 mm 22 - 24 mm 24 - 26 mm 26 - 28 mm > 28 mm

% 25 - 27 mm Durchmesser, 9 - 11 g, hoher Anteil an Klasse Extra, teil- weise heterogen in der Grösse.

Rot-dunkelrot mit heller Punktie- rung, eher schwacher Glanz. Der Stiel ist kurz bis mittellang, mittel pflückbar. Die Frucht ist mittelfest bis fest, saftig, mit rosafarbenem Fleisch. Etwas säurebetont, mit- telmässiger Geschmack. Zucker- gehalt von16 – 17° Brix.

Mittlere, je nach Jahr unregelmäs- sige Erträge.

Wächst mittelstark, halbausgebrei- tet, verzweigt mittel. Fruchtholz- schnitt notwendig.

Anfälligkeit:

Wenig Rötel. Platzempfindlich. Mit- tel frost- und moniliaanfällig.

Blüte und Befruchtung:

Die Blüte ist mittelfrüh; S-Allele:

S2S3; als Befruchter eignen sich u.a. Merchant, Canada Giant, La- pins, Earlise und Burlat.

Fruchtbarkeit:

Der Fruchtansatz ist unregelmässig über den Baum verteilt; teilweise mit Überbehang; Truppelbildung.

Reift in der 3. - 4. Kirschenwoche Aufgrund des kurzen Stieles nur mittel pflückbar. Bei zu später Ern- te verlieren die Früchte ihren Glanz und bekommen eine Orangenhaut.

Attraktive Frühsorte mit eher mittleren Erträgen. Überbehang kann Fruchtgrösse negativ be- einflussen.

Ernte Frucht

Produktionspotential Sortenblatt

Coralise

Herkunft: Baumschule Georges Delbard, Frankreich

Anbau

Baum

Zusammenfassung

Abb. 2: Sortenblatt und Sortensteckbrief.

duktezentren SOV/swisscofel. Diese UG analysiert die Situation betreffend Sortimentsstrategie in ver- schiedenen Ländern und entwickelt gegenwärtig ver- schiedene Szenarien für eine Sortimentsstrategie.

Die UG beabsichtigt, den zuständigen Produkte- und Fachzentren von SOV/swisscofel Ende 2007 ein Strategiedokument zu übergeben.

Referenzen

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Finke, Eckhard CDU Kösters, Karl CDU 4 Machill,

Sommer, Martin

-beratend- Stieneker, Marlies SPD -beratend- 3 Kampling, Wiltrud GRÜNE. -beratend- Sorge, Christian GRÜNE -beratend- 4 Manfraß, Claudia

Vorsitzender - Coße, Jürgen (SPD) Hardebusch, Michael (SPD) Wellmeier, Silke (GRÜNE) Meiners, Astrid – s. Martin,

Martin, Leonhard

Fachkommission zur Vergabe des Sparkassen-Nachwuchspreises Kultur im Kreis Steinfurt.. Mitglied