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Archiv "Notrufsystem: Intelligenter Schallwächter" (08.03.2013)

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A 460 Deutsches Ärzteblatt

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Jg. 110

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Heft 10

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8. März 2013

NOTRUFSYSTEM

Intelligenter Schallwächter

Gerade in Notsituationen können ältere Menschen fest installierte oder tragbare Alarmknöpfe auf- grund von geistigen und körper - lichen Einschränkungen wie De- menz, Lähmungen, akuten Verlet- zungen oder Ohnmacht nicht immer betätigen. Bisher verfügbare akus - tische Überwachungstechnologien führen hingegen noch häufig zu Fehlalarmen, da sie in der Regel nur den Lautstärkepegel messen.

Wissenschaftler der Projektgrup- pe Hör-, Sprach- und Audiotechno- logie des Fraunhofer-Instituts für Digitale Medientechnologie haben zusammen mit Entwicklungsinge- nieuren der Ilper-Elektronik GmbH

& Co. KG Signalverarbeitungsver- fahren entwickelt, mit denen Not- fälle auch unter akustisch schwieri- gen Bedingungen wie Umgebungs- lärm und Raumhall zuverlässig er- kannt werden können. Das System

„SonicSentinel“ analysiert über in- stallierte Mikrofone im Raum akus- tische Ereignisse wie Rufen, Wim- mern, Husten oder Stürze und alar- miert das Pflegepersonal oder eine Leitstelle. Um die Privatsphäre der Patienten zu gewährleisten, filtert das System dabei nur die informa - tionsrelevanten Signalanteile des Schalls heraus.

In dem Projekt haben die Wis- senschaftler und Techniker eng mit

Pflegeeinrichtungen zusammenge- arbeitet. Nach Auslaufen der Förde- rung durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung soll So- nicSentinel mit einer Grundausstat- tung für die stationäre Pflege auf dem Markt erhältlich sein. Je nach Anwendungsgebiet kann die akusti- sche Erkennungsleistung erweitert werden, etwa für die Überwachung von Säuglingsstationen oder für den Einsatz in der Psychiatrie. Die Technologie lässt sich herstellerun- abhängig in bestehende Lichtruf- systeme einbinden.

Informationen: www.idmt.fraun hofer.de/de/projekte/laufende_pro jekte/sonicsentinel.html EB

DEHNBARE PLATINE

Atmungssensoren im Babybody

Eltern von Neugeborenen sind häu- fig in Sorge, dass ihr Kind unbe- merkt einen Atemstillstand erleidet.

Künftig könnte ein Babybody mit integriertem Sensorsystem die El- tern warnen, sobald das Kind nicht mehr atmet. Forscher des Fraunho- fer-Instituts für Zuverlässigkeit und Mikrointegration IZM in Berlin ha- ben hierfür eine dehnbare Leiter- platte entwickelt, die sich drei - dimensional der Körperform anpasst

und daher kaum zu spüren ist. Als eines von vielen Anwendungsbei- spielen für die dehnbare Platine ha- ben die Wissenschaftler zwei han- delsübliche Sensoren auf ihr ange- bracht und das System auf einen Babybody aufgebügelt. Somit kön- nen sie die Atmungsaktivität an Brust und Bauch messen.

Die Leiterplatte besteht aus Po- lyurethan (PU), einem kostengüns- tigen Material, das üblicherweise für Oberflächenbeschichtungen, als Dichtmasse oder zur Dämpfung verwendet wird. Der Einsatz im Ba- bybody ist aber nur eine der mögli- chen Anwendungen für die biegsa- me Leiterplatte. So lässt sich die Technologie beispielsweise auch bei Druckverbänden einsetzen, wie sie bei Verbrennungen angelegt werden. Ein Pflaster aus PU mit in- tegrierten Sensoren unterstützt die Pflegekräfte dabei, den Verband op- timal anzulegen.

Die dehnbare Platine ist eben- falls die Grundlage eines Pflasters zur Überprüfung der Nierenfunktion, das Mediziner der Universität Hei-

delberg gemeinsam mit den Fraun- hofer-Forschern entwickeln. Bislang spritzen sie einen Stoff, der nur über die Niere abgebaut wird, und nehmen über drei Stunden etwa alle 30 Minuten Blut ab. Arbeitet die Niere gut, hat sie den Stoff nach drei Stunden nahezu abgebaut, im anderen Fall sinkt die Konzentrati- on nur langsam. Mit einem Pflaster aus der PU-Leiterplatte, einer blau- en LED und einem Detektor kann der Arzt seinen Patienten diese Pro- zedur ersparen und sie zudem noch exakter untersuchen. Wie bei der herkömmlichen Untersuchung inji- ziert der Arzt zunächst eine Sub- stanz, in diesem Fall einen Biofarb- stoff. Die blaue LED bringt diesen zum Fluoreszieren, was der Detek- tor im Pflaster registriert. Wird der Biofarbstoff von der Niere abge- baut, nimmt auch die Konzentration der Fluoreszenzstrahlung ab. Klini- sche Studien sind bereits geplant.

Bis das Pflaster in der klinischen Routine genutzt werden kann, wird es allerdings noch drei bis fünf Jah-

re dauern. EB

Auf einem Babybody angebracht, misst die dehnbare Leiterplatte die Atmungsaktivität von Säuglingen.

Foto: Verhaert Masters in Innovation*

T E C H N I K

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