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Archiv "Gentechnisch veränderte Bakterien: Geringe Chancen in der freien Natur" (02.02.1996)

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Gentechnisch veränderte Bakterien

Geringe Chancen in der freien Natur

ein Platz für verirrte Mikroben“ heißt eine Stu- die, welche die Bayer AG initiiert und zusammen mit externen Instituten durchgeführt hat. Der Name der Studie ist zugleich ihr Ergebnis: „Gelangen Bakterien oder Hefen in ein Ökosystem, in dem sie natür- licherweise nicht zu Hause sind, sind ihre Überlebens- chancen äußerst gering“, heißt es im abschließenden Be- richt. Die gentechnisch veränderten Mikroorganismen haben dabei meist schlechtere Chancen als die nicht ver- änderten Ausgangsstämme. Objekt der dreieinhalbjähri- gen Forschungen waren die mit einem Gen zur Produkti- on von Aprotinin ausgestatteten Bakterien Corynebacte- rium glutamicum und Zymomonas mobilis sowie die He- fen Saccharomyces cerevisiae und Hansenula polymor- pha. Aprotinin ist ein Protease-Inhibitor, der herkömmli- cherweise aus Rinderlungen gewonnen wird.

orscher der Bundesforschungsanstalt für Land- wirtschaft, der Universitäten Düsseldorf und Ol- denburg sowie des Forschungszentrums Jülich untersuchten das Verhalten der Mikroben im Boden, im Wasser einer Kläranlage und in Oberflächengewässern.

Ausgegangen waren die Forscher von einem Unfall in der Aprotinin-Produktion, durch den die manipulierten Mi- kroben in die Umwelt gelangten. Das Ergebnis: Die He- fen überlebten in sterilisierten und damit konkurrenz- freien Böden kaum. Nach sechs Wochen zählten die For- scher nur noch ein Tausendstel der anfangs eingeimpften Zellen. Noch schneller starb das anaerobe Bakterium Zy- momonas mobilis ab: selbst unter Abwesenheit von Sau- erstoff überlebte es keine zwei Tage. Die Corynebakte- rien dagegen hielten sich monatelang – allerdings nur im sterilisierten Boden.

ach der Untersuchung stehen die Chancen der Organismen im Boden ähnlich schlecht wie in Belebt- und Faulschlamm von Kläranlagen und in Oberflächengewässern. Länger als die gentechnisch veränderten Organismen hielt sich häufig das Aprotinin- Gen selbst. Ein Teil der DNA-Moleküle band sich an Tonpartikel oder andere feste Körper und schützte sich so vor zersetzenden Enzymen. Eine Gefahr dadurch se- hen die Forscher des Projektes nicht: Vermutlich würden die meisten DNA-Moleküle doch irgendwann zerstört.

Auch einen horizontalen Gentransfer schließen die Wis- senschaftler nahezu aus: „Nur unter sehr naturfernen La- borbedingungen“ habe man eine Übertragung des Apro- tinin-Gens beobachtet. In der Natur seien die Bedingun- gen dafür „um Größenordnungen unwahrscheinlicher“.

Zwar könne es gelegentlich zu einem Transfer kommen, doch gebe es keine Anhaltspunkte für eine Gefährdung durch diesen Vorgang. Alexandra Endres

A-212

S P E K T R U M AKUT

K

N F

(4) Deutsches Ärzteblatt 93,Heft 5, 2. Februar 1996

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