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BÜCHER
„Tag der Erde"
Optimistisch
Rettungsaktion Planet Erde, Kinder der Welt zum Umweltgipfel in Rio, Kin- derausgabe der Agenda 21 in Zusammenarbeit mit den Vereinten Nationen von Kin- dern der Welt, Meyers Lexi- konverlag, Mannheim/Leip- zig/Wien/Zürich, 1994, 96 Seiten, broschiert, 24,80 DM
Der „Erdgipfel" von Rio im Juni 1992 hatte ein ein- drucksvolles Ergebnis — zu- mindest was dessen Präsen- tation angeht: Die sogenann- te „Agenda 21", ein 700-Sei- ten-Wälzer, der alle globalen Probleme vom Hunger bis zur Umweltverschmutzung erfaßt und Rettungsstrategi- en vorschlägt. Ihr Ziel ist die Bewahrung der Erde für un- sere Kinder und Enkel. Wie aber erklären wir den Kin- dern heute, was mit unserem Umgang mit der Natur schiefläuft und was ihr noch helfen könnte? Zum interna- tionalen „Tag der Erde" am 22. April erschien jetzt „Ret- tungsaktion Planet Erde", die Ausgabe der Agenda 21 für Kinder und Jugendliche.
Dank der gemeinsamen, phantasievollen Gestaltung durch junge Leute aus 22 Ländern wurde daraus mehr als nur eine Einfach-Ausga- be des Vorbildes.
Die Gliederung ist sinn- voll: Mit „Die Natur", „Der Mensch", „Handeln" und
„Junge Leute" sind die großen Einheiten des Buches überschrieben. Die Kenntnis der verschiedenen Natur- und Lebensräume und ihrer Verletzlichkeit bildet die Grundlage für die Beurtei- lung der hausgemachten Schwierigkeiten unserer Spe- zies. Das gesamte Buch lebt von den vielen eindringli- chen Bildern, gemalt von Ju- gendlichen aus aller Welt. Sie sind nicht nur Illustration, sondern selbständige Aussa- gen, oft direkter als das ge- schriebene Wort. Mosaikar- tig angeordnet, sorgen kom- pakte Einführungstexte, kur-
ze Erfahrungsberichte junger Leute, hin und wieder auch ein eigenes Gedicht für ver- ständliche und vielseitige In- formation.
Ernstes wird auch ernst vermittelt, aber das Buch bleibt optimistisch. Es schließt mit einem regelrech-
ten Aktionsplan, in dem die Herausgeber Ideen ent- wickeln, wie Kinder und Ju- gendliche sich in ihrem Um- feld engagieren und auch öf- fentlich artikulieren können.
— Wer die „Rettungsaktion Planet Erde" zusammen mit Kindern liest, wird in jedem
Fall auch selbst davon profi- tieren. Ganz ohne Begriffe wie „Desertifikation" und
„Ressourcen" kann die Dar- stellung nicht auskommen;
gründlichen Lesern hilft hier das Glossar weiter.
Gerd Kalkbrenner, Freiburg
Deutsches Ärzteblatt 91, Heft 49, 9. Dezember 1994 (75) A-3457
