MEDIZIN
den. Für Virusanzucht und PCR- Untersuchungen bedarf es aller- dings der vorherigen Anmeldung (Dr. Claudia Kücherer, Prof. Dr. rer.
nat. Georg Pauli;
Tel.: 0 30/4 54 72 - 2 77/3 10).
Danksagung:
Für die Bereitstellung des Pep- tid-EIA (W. Roenspeck, Biochrom) und des Pepti-LAV (G. Fox, Sanofi- Pasteur) möchten wir uns bedan-
DIE ÜBERSICHT / FÜR SIE REFERIERT
ken. Für die Durchführung der Te- ste beim AIDS-Zentrum bedanken wir uns bei Frau Christina Jeschek.
Unser Dank gilt auch einer Vielzahl von Laboratorien, die bereitwillig Daten und Seren zur Verfügung stellten.
Deutsches Ärzteblatt
91 (1994) A-3108-3113 [Heft 45]
Die Zahlen in Klammern beziehen sich auf das Literaturverzeichnis im Sonderdruck, anzufordern über die Verfasser.
Anschrift der Verfasser:
Dr. med. Olaf Müller
Dr. med. Bernhard Schwartländer Prof. Dr. med. Meinrad A. Koch Prof. Dr. rer. nat. Georg Pauli AIDS-Zentrum im
Robert-Koch-Institut Reichpietschufer 74-76 10785 Berlin
7-Jahres-Ergebnisse der Helicobacter- pylori-Eradikation
Inzwischen steht außer Zweifel, daß es sich bei der überwiegenden Mehrzahl aller peptischen Ge- schwüre um eine „Infektionskrank- heit" handelt, da eine Helicobacter- pylori-Eradikation zu einem Sistie- ren der Rezidivneigung des Ulkus- leidens führt. In zahlreichen klini- schen Studien konnte gezeigt wer- den, daß bei Verschwinden des Keims praktisch kein Ulkusrezidiv mehr auftritt, während bei einer Keimpersistenz mit einer Rezidiv- häufigkeit von 80 Prozent pro Jahr zu rechnen ist. Bislang lagen jedoch keine Langzeitergebnisse vor, die über einen Beobachtungszeitraum von ein bis zwei Jahren hinausgin- gen. Die Arbeitsgruppe um Barry Marshall, dem Wiederentdecker von Helicobacter pylori, legt jetzt
Endoskopische
Lokalbehandlung beim Magenfrühkarzinom
Beim Magenfrühkrebs ist das Karzinomwachstum auf Mukosa oder Mukosa und Submukosa be- grenzt. Trotzdem galt bislang, daß auch bei diesen Frühformen eine klassische Resektionsbehandlung durchgeführt werden muß, zum Teil wurde wegen der günstigen Progno- se sogar eine Gastrektomie aus
Daten über ein 7jähriges Follow-up vor. Nur bei einem von 38 Helico- bacter-pylori-negativen Patienten (drei Prozent) wurde in den sieben Jahren ein Ulkusrezidiv beobachtet, während in der H.-pylori-positiven Gruppe 20 Prozent der Ulzera rezi- divierten. Im Verlauf dieser Studie wurden nur drei von 35 Patienten (acht Prozent), die durch eine Era- dikationstherapie H.-pylori-negativ geworden waren, wieder positiv, so daß die Infektionsrate niedrig anzu- setzen ist.
Tritt bei einem H.-pylori-nega- tiven Patienten ein Ulkusrezidiv auf, müssen andere Faktoren wie Aspirin oder NSAR-Medikation dafür verantwortlich gemacht wer- den.
Forbes, G. M., M. E. Glaser, D. J. Cullen et al.: Duodenal ulcer treated with Helico- bacter pylori eradication: sevenyear fol- low-up. Lancet 343: (1994) 258-260 Departments of Gastroenterology, Patho- logy and Microbiology, Royal Perth Hos- pital, Box X2213, Perth, Western Austra- lia 6001
Prinzip gefordert. Die Autoren be- richten über ihre Erfahrungen bei der Behandlung von 308 Früh- krebsen, die in den zurückliegenden 15 Jahren ausschließlich endosko- pisch abgetragen worden waren.
Dabei handelte es sich in der Mehr- zahl der Fälle um Magenfrühkrebse vom Typ II a von weniger als 2 cm Durchmesser oder differenzierte Adenokarzinome vom Typ II c mit unter 1 cm Durchmesser.
Bei den Nachuntersuchungen zeigte sich, daß in keinem einzigen Fall ein Patient an einem Magen-
karzinom verstarb, bei dem eine komplette endoskopische Resekti- on möglich war. Nicht immer gelingt dies in einer Sitzung, so daß eine sorgfältige Untersuchung des lokal exzidierten Krebses in Stufenschnit- ten notwendig ist. In Japan eignen sich etwa 30 Prozent aller entdeck- ten Frühkrebse für eine Lokalbe- handlung.
Takekoshi T, Baba Y, Ota H, et al.: En- doscopic Resection of Early Gastric Car- cinoma: Result of a Retrospective Analy- sis of 308 Cases. Endeoscopy 1994; 26:
352-358
Department of Internal Medicine Cancer Institute Hospital, Kami-Ikebukoro, Toshika-Ku, Tokyo 170, Japan
Bluthochdruck und Alkoholkonsum
In einer Multicenterstudie an knapp 10 000 Patienten wurde die Assoziation von Alkoholkonsum und Bluthochdruck untersucht.
Es konnte gezeigt werden, daß unabhängig von Geschlecht, Alter, Gewicht und Na/K-Haushalt bei starkem Alkoholkonsum (300 ml/Woche, etwa 34 g Alkohol täg- lich) signifikant höhere Blutdruck- werte nachweisbar waren als bei Antialkoholikern oder bei modera- tem Alkoholkonsum. Die Autoren empfehlen Risikopatienten mit ar- terieller Hypertonie einen maß- vollen Umgang mit Alkohol. acc
Marmot, M. G. et al.: Alcohol and blood pressure: the INTERSALT study. BMJ 1994; 308: 1263-1267.
Prof. Marmot, Dep. of. Epidemiology and Public Health, University College Lon- don Medical School, London WC1E 6EA, England.
Deutsches Ärzteblatt 91, Heft 45, 11. November 1994 (69) A-3113