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Archiv "Tumorzentren: Existenz steht außer Frage" (28.04.2000)

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Academic year: 2022

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Konsultation nach 2 gleich 50 Punkten, mit Erneuerung der Gipsschiene nach 217 gleich 130 Punkten. Mit insgesamt 2 183 Punkten nach neuer Festlegung mit 5,0 bis 5,5 Pfennig pro Punkt in DM er- gibt die Behandlung ein Ho- norar von 109,15 DM! Hier- bei sind jedoch alle Unkosten enthalten. Laut KBV-Unko- stensatz Chirurgische Praxis von circa 65 Prozent bedeutet dieses Beispiel ein Honorar von 35,49 DM.

Die Vergütung der ambu- lanten Therapie des Spei- chenbruches beim Hund mit Abrechnung nach Vet.GOÄ 1999 beträgt circa 300 DM.

Hierbei wird nach Beratung und Diagnostik die konser- vative Therapie durch Gips- retention sowie Röntgen- stellungskontrolle durchge- führt.

Fazit: Eine Kostendek- kung wird durch Besinnung auf die Wurzeln erreichbar.

Schließlich ist der Mensch ein Säugetier!

Dr. med. Jörg Künnemann, Dr. med. Michael Schneider, Chirurgische Gemeinschafts- praxis, Gerike-Straße 4, 39340 Haldensleben

Tumorzentren

Zu dem Kommentar „Auslaufmodell Tumorzentrum?“ von Dr. med. Barba- ra Nickolaus in Heft 14/2000:

Existenz steht außer Frage

In seinen Thesen zum 24.

Deutschen Krebskongress führt Herr Prof. Dr. med. L.

Weißbach, der Präsident der Deutschen Krebsgesellschaft e.V. (DKG), als fünfte seiner acht Thesen aus: „In der jetzi- gen Form sind die Tumorzen- tren ohne Zukunft.“

Die Arbeitsgemeinschaft Deutscher Tumorzentren e.V.

(ADT) ist der Auffassung, dass die Tumorzentren bei- spielhaft multimodale und interdisziplinäre Konzepte in Diagnostik und Therapie er- arbeitet haben und realisie- ren. Sie sind damit Kristallisa-

tionspunkte der Innovation der regionalen Versorgung von Krebskranken.

Die Hauptaufgabe der Tu- morzentren ist die Koordina- tion einer flächendeckenden und optimalen Versorgung der Krebskranken nach dem neuesten Kenntnisstand. Mit ihren versorgungsbegleiten- den Registern bieten die Tu- morzentren ein unverzichtba- res Instrument der Qualitäts- sicherung. Bei 43 Tumorzen- tren gibt es allerdings Unter- schiede bezüglich Struktur, Aktivität und Effizienz. Die ADT hat die Ziele für eine hochwertige flächendecken- de Versorgung in einem mit der Deutschen Krebs- gesellschaft abgestimmten Memorandum niedergelegt (www.tumorzentren.de) und ist bestrebt, optimale Struk- turen in allen Regionen Deutschlands umzusetzen.

Dabei legt die ADT beson- ders Wert auf eine intensive Zusammenarbeit mit der DKG und der Deutschen Krebshilfe.

Die Mitgliedsinstitutio- nen der ADT stellen für die regionale Implementie- rung von internationalen beziehungsweise nationalen Behandlungsleitlinien sowie für deren Umsetzung und das notwendige Qualitätsma- nagement Instrumente zur Verfügung, die der DKG selbst nicht zur Verfügung stehen. Die 43 Tumorzentren der ADT sind somit eine not- wendige und praxisnahe Er- gänzung zur Ausführung der von der DKG gewählten qualitätssichernden Aufga- benstellung. Ihre Aufgaben sind deshalb heute aktueller denn je, ihre Existenz steht außer Frage.

Für den Vorstand der ADT:

Prof. H. Sauer (Tumor- zentrum München), Prof.

D. Hölzel (Tumorzentrum München), H. Braunwald (Tumorzentrum Tübingen), Prof. K.-P. Hellriegel (Tu- morzentrum Berlin), Prof.

M. Schönfelder (Tumorzen- trum Leipzig)

Korrespondenzanschrift:

Prof. Dr. med. H. Sauer, Marchioninistraße 15, 81366 München

Arbeitszeit

Zu dem Beitrag „Krankenhaus: Über- stunden zum Wohle der Karriere!“

von Jens Flintrop in Heft 11/2000:

Lob an die Stadtklinik Baden-Baden

Aus Sicht vieler junger Kolleginnen und Kollegen (zu denen ich auch gehöre) ist es sehr zu begrüßen, dass Sie das Thema Arbeitszeitgesetz wieder ins Bewusstsein der ärztlichen Öffentlichkeit ru- fen.

In diesem Zusammen- hang möchte ich eine Klinik lobend hervorheben: die Stadtklinik Baden-Baden.

Dort wird im ärztlichen Dienst konsequent mit Frei- zeitausgleich gearbeitet, so- wohl für ÄiP und Assistenz- ärzte als auch für Oberärzte.

Dies hat unbestreitbar man- che Nachteile in puncto fehlender Kontinuität der (fach)ärztlichen Präsenz. Zu- gleich hat das angesprochene Arbeitsmodell für die Be- teiligten erhebliche Vorteile im Blick auf den eigenen Gesundheitszustand, ein Fa- milienleben und manches mehr.

Und dennoch schreibt die- se Klinik schwarze Zahlen – dank eines modernen kosten- bewussten Managements.

Dr. Matthias Schneider, Stutt- garter Straße 2/2, 72250 Freu- denstadt

Lakritzverzehr

Zu dem Medizinreport „Lakritzver- zehr mit Folgen“ von Rüdiger Meyer in Heft 10/2000:

Seit langem bekannt

Schon der Titel des Arti- kels erinnerte mich an meine Pharmakologie-Vorlesungen in der zweiten Hälfte der 70er- Jahre sowie an Inhalte des Pharmakologie-Lehrbuches von Forth-Hentschler-Rum- mel aus dem WVG-Verlag,

nach dem wir uns den Prü- fungs-Stoff erarbeiteten.

Mich wundert es doch sehr, dass über die pharmako- logische Wirkung des Glycyr- rhizins in Lakritze und den weiter unverminderten Ver- brauch von Lakritze in der Bevölkerung (und den man- gelnden staatlichen Vorkeh- rungen dagegen) mit ent- sprechenden Nebenwirkun- gen erst seit den 90er-Jahren wiederholt berichtet wird.

Das war uns doch schon alles seit langem bekannt!

Die Frage nach eventuel- lem Lakritze-Gebrauch ist ei- ne der so genannten Routine- fragen.

Trotzdem: Ich freue mich, dass hier ein fachlich kompe- tenter Artikel zu dem Thema im DÄ erschienen ist.

Dr. med. Andreas Buchinger, Klinik Dr. Otto Buchinger, Forstweg 39, 31812 Bad Pyr- mont

Zur Vorsicht mahnen

Der Beitrag erfolgt zu Recht, da die Nebenwirkun- gen der Lakritze selbst vielen Ärzten unbekannt sind. Die mineralocorticoide Wirkung des Süßholzsaftes ist auf das Glycyrrhizin zurückzuführen, das als Kalzium-Kaliumsalz der Glycyrrhizinsäure zu et- wa zehn Prozent in ihm ent- halten ist. Nach Einnah- me größerer Mengen von Süßholzsaft (> 40 g, bezie- hungsweise > 4 g Glycyrrhi- zinsäure) kommt es zu Ne- benwirkungen, wie sie vom Desoxycorticosteron bekannt sind: es kommt zur Retention von Kochsalz und dadurch zur Wasseransammlung in den Geweben sowie zum An- stieg des Blut- und Venen- drucks. Gleichzeitig erfolgt eine vermehrte Ausschei- dung von Kalium mit Absin- ken des Blutkaliumspiegels.

Wenn die Zufuhr von Koch- salz in der Nahrung einge- schränkt wird (maximal 2 g), lassen sich diese Nebenwir- kungen vermeiden. Wir hat- ten damals (1953–1954) dar- über berichtet und dargestellt, A-1096 Deutsches Ärzteblatt 97,Heft 17, 28. April 2000

S P E K T R U M LESERBRIEFE

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dass nach Entfernung der Glycyrrhizinsäure aus dem Süßholzsaft durch Säurebe- handlung desselben die Ne- benwirkungen vermieden wer- den können. Wir sahen auch akute Intoxikationserschei- nungen in Form von Asthma cardiale, Anfällen von hoch- gradigen Kopfschmerzen, vergesellschaftet mit einer akuten Depression, Steno- cardien und bradykarden Rhythmusstörungen. Man sollte also in jedem Falle zur Vorsicht bei der Zufuhr von Lakritze raten und die Emp- fehlung von R. Meyer, den Beipackzettel von Glycyrrhi- zinsäure (Lakritze) enthal- tenden Medikamenten durch Warnhinweise auf die mögli- chen Nebenwirkungen zu er- gänzen, berücksichtigen.

Prof. Dr. med. H. H. Henne- mann, Schwanenstraße 2 d, 68259 Mannheim

Alzheimerdemenz

Zu dem Akut-Beitrag „Östrogene sind wirkungslos“ von Klaus Koch in Heft 9/2000:

HRT nützt zur Primärprävention

Das Risiko, an Alzheimer- demenz zu erkranken, lässt sich bei postmenopausalen Frauen durch längerfristige Hormonersatztherapie (HRT) mindern um circa ein Drittel.

Das ist kein Glaube und nicht voreilig aus Studien abgelei- tet worden.

Je länger postmenopausa- ler Östrogenmangel anhält, desto höher wird das Morbus- Alzheimer-Risiko. Das be- stätigt eine weitere US-Studie (JAMA, 1999; 47: 1176–1182) auf ungewöhnlich erschei- nende, aber sehr gut nach- vollziehbare Art:

Postmenopausale Osteo- porose beziehungsweise ver- minderte Knochendichte als sehr guter biologischer Pa- rameter für längerfristigen Östrogenmangel korrelierten hochsignifikant mit kogni- tiven Minderfunktionen im

Alter bis hin zur Alzhei- merdemenz (JAGS 1999; 47:

1176–1182).

Wird der Östrogendefizit- Zeitraum zwischen 50 und 80 Jahren (Letzteres ist derzeit mittlere Lebenserwartung bei Frauen) durch mehrjährige HRT verkürzt, so kommt das den kognitiven Funktionen im höheren Alter zugute.

Bei bereits manifesten ZNS-Schäden mit der Folge von Hirnleistungsstörungen bis hin zur Alzheimerdemenz kann HRT nicht mehr wir- kungsvoll sein.

HRT hat einen primär präventiven Ansatz und Nut- zen. In obiger referierter Ka- lifornischer Studie (JAMA 2000; 282: 1007) wurden 120 Frauen, Durchschnittsalter 75 Jahre, mit bereits manife- ster Alzheimerdemenz unter- sucht. Erwartungsgemäß kam es nicht zur klinischen De- menzbesserung. Solch eine Studienerwartung wäre ana- log jener, die bei Tetanus- erkrankten die Wirkungslo- sigkeit von Tetanolimpfun- gen nachweisen wollte.

Bei der multifaktoriellen Indikation zur längerfristigen HRT stellt die Neuroprotek- tion keine experimentelle Therapie mehr dar.

Eine analoge Diskussion lösten die HERS-Ergebnisse aus, in der gleichen US-Zeit- schrift abgedruckt (JAMA 1998; 8: 605–613): HRT kann bei manifesten koronaren Herzkrankheiten nicht mehr hilfreich sein. (Nun fehlt noch eine US-Studie in der glei- chen renommierten US-Zeit- schrift, die nachweist, dass sich manifeste Osteoporose nicht mit HRT behandeln lässt.)

Fazit: HRT nützt zweifels- frei zur Primärprävention, wovon ZNS, Herzkreislaufsy- stem und Knochen profitie- ren.

Davon ist die Sekundär- prävention zu trennen: Mor- phologische Defekte kann HRT nicht mehr „reparie- ren“, erst recht nicht im ZNS.

Prof. Dr. med. J. M. Wender- lein, Universitäts-Frauenkli- nik, Prittwitzstraße 43, 89075 Ulm

A-1098 Deutsches Ärzteblatt 97,Heft 17, 28. April 2000

S P E K T R U M LESERBRIEFE/BÜCHER

Lexikon

Pflanzliche Arzneimittel

Karl Hiller, Matthias F.

Melzig: Lexikon der Arznei- pflanzen und Drogen in zwei Bänden, Spektrum Akademi- scher Verlag, Heidelberg, Berlin, 1999, ca. 450 Seiten pro Band, ge- bunden, im Schuber, 298 DM

Die Beschreibung der An- wendung pflanzlicher Arznei- mittel ist mittlerweile in un- zähligen Darstellungen auf dem Büchermarkt. Die Ankündigung des Verlags verspricht ein nach wissen- schaftlichen Kriterien erstell- tes Lexikon, von dem jetzt der erste Band vorliegt. Ziel- gruppen sind vor allem Ärzte und Apotheker, die mit der Therapie vertraut sind.

Das Lexikon informiert über die einzelnen Heilpflan- zen, über die Inhaltsstoffe, zumeist auf der Basis der che- mischen Kurzbezeichnungen, und über bestimmte Thera- pierichtungen, wie die Aro- matherapie, die chinesische Handhabung der Therapie mit Medikamenten oder Ayurveda, die indische Vari- ante. Ein breites Wissen ist in

diesem Lexikon über die hal- luzinogenen Drogen aus dem Pflanzenreich zusammenge- fasst worden. Außerdem wer- den marine Drogen, Anbau und Zucht von drogenhalti- gen Pflanzen behandelt. Da, wo es bekannt ist, werden die Formelbilder der Struktur der Inhaltsstoffe wiedergege- ben, wenn ihre Wirkung bei der Behandlung bestimmter Erkrankungen hinreichend sicher ist oder wenigstens ver- mutet werden kann.

Es gibt auch Kritisches an- zumerken. So sollten die Au- toren gelegentlich die verfüg- bare Literatur über Chlor- amphenicol überlesen: Vor die Wahl gestellt, bei ei- ner Nierenbeckenentzündung vier Tage mit Chlorampheni- col oder wenigstens über Wo- chen mit der Mischung aus Sulfonamiden und Folsäure- Reduktase-Hemmstoffen be- handelt zu werden, würde ich jederzeit die Entscheidung für Chloramphenicol in der in Deutschland üblichen Dosie- rung treffen. Die Warnung vor Schäden des (roten) Blut- bildes ist zwar richtig, aber eben, wie toxische Wirkun- gen immer, zeit- und dosen- abhängig.

Wolfgang Forth, München

Unterwasserfotografie

Kleine süße Monster

Monique Walker: Critters mysterious twilight zone (Bild- band). Verlag Monique Walker Dive-Expeditions, Frankfurt/M., 2000, 144 Seiten, 243 × 305 mm, deutsch/englisch, gebunden, 98 DM, kann direkt bestellt werden (auf Wunsch mit Widmung für ein Geschenk) beim Dive-Expe- ditions Verlag, Hostatostraße 9, 65929 Frankfurt/M., Fax: 0 69/

30 09 2460

Sie leben versteckt und im Flachwasser tropischer Mee- re – skurrile Lebewesen, die sich ihrer Umgebung hervor- ragend angepasst haben.

Monique Walker hat sich mit der Kamera auf die Jagd nach diesen Kreaturen ge- macht. Beim Durchblättern

des prachtvollen Bildbandes fällt es schwer, sich für ein Lieblingswesen zu entschei- den: etwa den Buckeldra- chenkopf, die Große Tin- tenschnecke, die Warzige Schirmschnecke oder den Blaugeringelten Octopus. Ein opulentes Sehvergnügen.

Thomas Gerst, Köln

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