• Keine Ergebnisse gefunden

Wieso? Weshalb? Warum? Beweisbedürfnis von Schülerinnen und Schülern

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2021

Aktie "Wieso? Weshalb? Warum? Beweisbedürfnis von Schülerinnen und Schülern"

Copied!
1
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

A. Frank, S. Krauss & K. Binder (Hrsg.),

Beiträge zum Mathematikunterricht 2019. Münster: WTM-Verlag.

Seite 1357 Melanie HUNGER, Wien

Wieso? Weshalb? Warum?

Beweisbedürfnis von Schülerinnen und Schülern

Will der Mathematikunterricht ein authentisches Bild von Mathematik ver- mitteln, muss das Begründen, Argumentieren und auch das Beweisen einen wesentlichen Stellenwert darin einnehmen. Für Schülerinnen und Schüler scheint diese Notwendigkeit aber nicht immer einleuchtend zu sein. Das viel beklagte Fehlen eines Beweisbedürfnisses bei Jugendlichen scheint eine aus der Praxis bekannte, aber empirisch derzeit noch wenig untersuchte, fachdi- daktische Problematik zu sein (vgl. Brunner, 2014).

Heinrich Winter (1983) unterscheidet zwischen objektivem und subjektivem Beweisbedürfnis. Während ersteres eine generelle Einsicht in die Notwen- digkeit eines mathematischen Beweises beschreibt, thematisiert er mit letz- terem ein persönliches Interesse von Lernenden. Für das geplante For- schungsvorhaben erscheint es sinnvoll, eine weitere Unterscheidung zu tref- fen. Stabiles Beweisbedürfnis äußert sich als beständiges Merkmal der Per- sönlichkeit, während situatives Beweisbedürfnis eine spontane Neugierreak- tion bezüglich eines spezifischen mathematischen Zusammenhangs bezeich- net und daher zumindest theoretisch durch geeignete fachdidaktische Ange- bote evoziert werden kann. Angelehnt an die Funktionen des Beweisens nach de Villier (1990) lässt sich eine Differenzierung dieser Neugier in ein Veri- fikations-, ein Begründungs- und ein Systematisierungsbedürfnis treffen.

Daraus ergibt sich folgende übergeordnete Forschungsfrage: Inwiefern be- einflusst die fachdidaktische Gestaltung der Erarbeitung eines mathemati- schen Inhalts das situative subjektive Beweisbedürfnis von Lernenden?

In einem experimentellen Forschungsdesign soll die Wirkung verschiedener fachdidaktischer Ansätze (Erarbeitung durch entdeckendes Lernen, Impuls durch unlösbare Aufgabe, Hinführung durch Beweissprechakt o.ä.) auf das Beweisbedürfnis von Schülerinnen und Schülern untersucht werden, um tie- fere Einblicke in die Zusammenhänge zwischen Unterrichtsgestaltung und der Art des evozierten Beweisbedürfnisses zu schaffen.

Literatur

Brunner, E. (2014). Mathematisches Argumentieren, Begründen und Beweisen: Grund- lagen, Befunde und Konzepte. Berlin: Springer.

Villiers, Michael de (1990). The role and function of proof in mathematics. In: Pythago- ras 24, 17-24.

Winter, H. (1983). Zur Problematik des Beweisbedürfnisses. Journal für Mathematik Didaktik, 4 (1), 59-95.

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Stimmt es, dass Neils Fußspuren noch auf dem Mond zu sehen sind?. Stimmt es, dass Luftballons aus Milchsaft

In diesem Video erzählen vier Schüler*innen, wieso sie sich für die deutsche Sprache entschieden haben.. Die Schnupperstunde kann mithilfe des Wimmelbildes und der Rätselseite

In diesem geschützten Raum innerhalb unserer Gesellschaft wird es den Menschen, welche diese Hilfe benötigen, oft schwer gemacht, etwas zurück geben zu können oder

die Ablehnung des Beurlaubungsgesuches damit, dass eine den Kindern angepasste schulische und soziale Förderung bei einer Absenz von 8 Wochen sehr schwierig, wenn nicht

scheue Tiere erschrecken, ziehen sich zurück und sind dann nicht mehr zu sehen.. Das jeweilige Gehege ist der Lebensraum der darin lebenden Tiere, die das Bedürfnis

Demzufolge stellt psychische Gesundheit einen wesentlichen Faktor für das Gelingen der Entwicklung von Kindern und Jugendlichen dar.. Welchen Beitrag kann die Schule

 Vorsichtig nachfragen, bspw.: „ich habe vorhin beobachtet, …., mir ist aufgefallen….., wie ist das für Dich, wenn … so etwas zu Dir sagt?“..  Vorfälle

Schülerinnen während des Besuches von allgemein- oder berufsbildenden Schulen und während der Teilnahme an unmittelbar vor oder nach dem Unterricht von der Schule oder