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Außergewöhnliche Färbung und Zeichnung bei Vipera ammodytes meridionalis von griechischen Inseln

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Außergewöhnliche Färbung und Zeichnung bei Vipera ammodytes meridionalis von griechischen Inseln

Richard

J.

Clark

4 Abbildungen

Eingegangen am:;. Juli 1967

DerVerf.hatmehr als 70 ExemplarederVipera ammodytes meridionalis BOULENGER aus Griechenland untersucht. Der weitaus größte Teil der Tiere zeigt das im folgenden beschrie- bene, typische Färbungs- und Zeichnungs- muster: Oberseits silbergraue oder bräunliche Grundfärbung bei Männchen, braune bei Weibchen mit scharf begrenztem Zickzack- band; gewöhnlich eine oder zwei Reihen dunkler Flecken auf jeder Rumpfseite. Ein

Abb. 1 Melanistisches Exemplar der Otter Vipera ammodytes meridiona- lis von der Insel Paros.

Melanistic specimen of the viper Vi- pera ammodytes meridionalis from Paros island.

dunkler Streifen zieht vom Auge zum Mund- winkel, die dunklen Flecken der Kopfoberseite bilden manchmal ein Kreuz. Die Unterseite ist hellbraun, grau oder rötlich grau, mit feinen schwarzen Pünktchen übersät. Die Schwanz- spitze ist grünlich. Eine ausführlichere Be- schreibung von Vipera ammodytes meridiona- lis gibt BOULENGER (1913).

Hier sollen vier Tiere näher beschrieben werden, die in ihrer Färbung und Zeichnung

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70 Salamandra, Band 4, Heft 2/3, 1968

ganz aus der normalen Variationsbreite her- ausfallen. Exemplare 1 und 2 sind Schwärz- linge, bei Tier 3 überwiegen die gelben Pig- mente und die 4. Schlange zeigt ein abnormes Zeichnungsmuster.

1. Männchen von Paros, 420 mm Gesamt- länge (Abb. 1). Flanken sehr dunkel, zwei Reihen'schwarzer Flecke stehen auf Lücke; das

Abb. 3 Weibchen der Vi- pera ammodytes meridio- nalis von los von gelb- brauner Grundfärbung.

Female Vipera ammodytes meridionalis from los of yellow-brown ground co- lour.

Abb. 2 Dunkles, fast zeich- nungsloses Weichen von Vipera ammodytes meridio- nalis von los vor normalem Tier.

Female Vipera ammodytes meridionalis with only faint markings on the dark ground from los.

Zickzackband ist einheitlich schwarz und viel breiter als gewöhnlich, so daß von der Grund- färbung nur jederseits eine Reihe kleiner, hel- ler Pünktchen übrigbleibt. Der Unterschied ' zwischen der dunklen Flankenfärbung und den hellen Pünktchen der Grundfärbung ist auf- fallend. Der Bauch ist rötlich und schwarz ge- fleckt, die Schwanzspitze grün. Der Kopf ist

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R. J. Clark: Vipera ammodytes meridionalis von griechischen Inseln 71

Abb. 4 Männchen der Vipera ammo- dytes meridionalis von Syros mit unterbrochener Rückenzeichnung.

Male Vipera ammodytes meridiona- lis from Syros with the vertebral zig- zag freguently broken into spots.

Alle Fotos: R. J. Clark

fast einförmig schwarz, nur die Oberlippen- schildchen sind hell.

2. Weibchen von los, 330 mm Gesamtlänge (Abb. 2). Im Gegensatz zum Männchen von Paras ist die Schwärzung bei diesem Tier nicht so intensiv, doch verschwinden die Zeichnungs- elemente weitgehend in der schwärzlich grauen Grundfärbung. Nur die Ränder des Zickzack- bandes sind durch noch dunklere Töne mar- ki~rt. Der Kopf ist ebenfalls zeichnungslos dunkel. Bauch und Schwanz sind graublau ohne jede Spur von Grün oder Gelb an der Spitze.

3. Weibchen von los, 290 mm Gesamtlänge (Abb. 3). Dieses Tier ist von hell gelbbrauner Gesamtfärbung. Das bckzackband ist hell- braun, und nur die äußeren Spitzen sind durch schwarze Pünktchen gekennzeichnet. Auf der hinteren Körperhälfte blaßt auch dieses Schwarz aus. Der Kopf ist oberseits hellbraun mit einer kaum erkennbaren X-Zeichnung. Die Schläfenregion ist blasser, Lippen- und Vor- augenschildchen sind gelb. Die Unterseite ist

rötlich-braun, die Schwanzspitze grün. Einen ähnlichen Zeichnungstyp beschrieb schon WETTSTEIN (1952) bei einer Otter von Siki- nos.

4. Männchen von Syros, 344 mm Gesamt- länge (Abb. 4). Die Grundfärbung ist braun, das dunkle Zickzackband ist jedoch unterbro- chen und zu Gruppen von Flecken aufgelöst.

Solche Unterbrechungen sind von aschgrauer Farbe. Die Kopfoberseite ist grau, auch die X-Zeichnung unterbrochen. Die Körperunter- seite ist rötlich grau.

Die beschriebenen vier Einzeltiere müssen als außergewöhnliche Färbungsmutanten gel- ten. Neben diesen wurden jeweils 3 normalge- zeichnete Tiere auf Syros, 2 auf Paras und 6 auf los untersucht, auf den beiden letztgenann- ten Inseln wurden weitere normale Schlangen gesehen. Die drei Belegstücke von Paras be- deuten einen Erstnachweis von Vipera ammo- dytes meridionalis für diese Insel, von der WETTSTEIN (1953) noch schrieb, daß die Sandotter dort nicht vorkäme.

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72 Salamandra, Band 4, Heft 2/3, 1968

SUMMARY

Four adult specimens of Vipera ammodytes meri- dionalis from the Cyclades exhibited unusual colour- ing and/or patterning, compared with 70 other speci- mens from Greece. Two exhibited melanism: a male from Paros and a female from los; one exhibited chlorochroism: a female from los; and a male from Syros had an unusual patterning. Othe~ vipers caught on Paros, los and Syros were normally coloured and marked. Vipera ammodytes meridionalis is recorded for the first time from Paros.

SCHRIFTEN

Boulenger, G. A. (1913): The snakes of Europe. - London.

Wettstein, 0. (1952): Dreizehn neue Reptilienrassen von den Agäischen Inseln. - Anz. Akad. Wiss.

Wien, math.-naturwiss. Kl. 89: 251-256.

Ders. (1953): Herpetologia aegaea. - SB. Akad. Wiss.

Wien, math.-naturwiss. Kl. (1) 162: 651-833.

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Anschrift des Verfassers:

Richard J. Clark, Palio Limani, Spetsai, Griechenland.

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