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Academic year: 2022

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Das Lehrforschungsprojekt „Vertrauen macht Schule – Vertrauen als zentrales Element posi- tiver Schulentwicklung (VermaS)“ wurde unter der Leitung von Univ.-Prof. Dr. Martin Schweer gemeinsam mit 34 Studierenden des Masters of Education (MEd) durchgeführt; begleitet wurden die Studierenden im Team-Teaching durch Dr. Jörg Schulte-Pelkum und Beate Pollak.

Die angehenden Lehrkräfte erhielten in dem Projekt die Möglichkeit, das Forschungsfeld

„Vertrauen in der Schule“ in Eigeninitiative zu erkunden, begleitet eigene Forschungserfah- rungen zu sammeln und den Transfer empiri- scher Erkenntnisse auf die Praxis zu schaffen.

Das Projekt hatte eine Laufzeit von ca. sieben Monaten und wurde durch das Niedersächsi- sche Ministerium für Wissenschaft und Kultur (MWK) gefördert.

Verortung des Projekts

Obschon eine forschungsnahe universitäre Ausbildung eine „fragend-entwickelnde und kritisch-reflexive Haltung“ (Fichten, 2010, S. 130f.) als Schlüsselkompetenz bei angehen- den Lehrkräften fördert (ebd.), finden Ansät- ze forschenden Lernens von Studierenden selten Eingang in die curricularen Abläufe der Lehramtsausbildung (Schneider & Wildt, 2007). Angesichts dieses Defizits zielen der- zeit verschiedene Initiativen auf eine Stärkung forschungsbezogener Qualitäten bei den Stu- dierenden ab (u.a. Fichten & Meyer, 2006; Obo- lenski & Meyer, 2003). Hierzu zählt auch das vom Niedersächsischen MWK ausgeschriebene Förderprogramm „Forschendes Lernen in der Lehrerbildung“, aus welchem das Projekt Ver- maS gefördert wurde.

Inhaltlich widmete sich das Projekt der Bedeu- tung vertrauensvoller Beziehungen im schuli- schen Kontext. Hierzu wurde im WiSe 2012/2013 das Forschungsseminar „Vertrauen in der päd-

agogischen Beziehung“ im Master of Education an der Universität Vechta angeboten, in dem die teilnehmenden Studierenden Gelegenheit hatten, im Austausch mit drei beteiligten Schu- len im Landkreis Vechta, empirische For- schungserfahrungen zu sammeln. Im Gegenzug erhielten die Schulen passgenaue praktische Impulse zur Vertrauensförderung, die von den Studierenden erarbeitet wurden.

Das Projekt zielte auf eine Befähigung der Stu- dierenden ab, die theoretischen Grundlagen der Vertrauensforschung mit ausgewählten forschungs- und anwendungsorientierten Kom- ponenten zu verknüpfen. Das Vertrauensphä- nomen hatte hierbei exemplarischen Charakter auch für andere Konstrukte aus der Pädagogi- schen Psychologie. So lernten die Studierenden im Projektverlauf, sich alltagspraktischen Pro- blemen wissenschaftlich zu nähern, sie zu ana- lysieren und problemadäquate praktische Lö- sungsstrategien zu erarbeiten.

Vertrauen in der Schule

Bisherige empirische Befunde lassen erkennen, dass Vertrauen eine zentrale Ressource gelun- gener Lehr-Lern-Settings darstellt (u. a. Schweer, 2008): In einem vertrauensvollen Klassenklima werden Ängste reduziert, offene Kommunikati- on und Partizipation am Unterrichtsgeschehen begünstigt sowie Motivation und Engagement gefördert; zudem wird seitens der Schüler_in- nen der eigene Lernerfolg positiver bewertet.

Vertrauen als die „subjektive Sicherheit, sich in die Hand anderer Personen (…) begeben zu können“ (Schweer, 1999, S. 13) konkretisiert sich dabei auf drei verschiedenen Ebenen (sie- he Abbildung), diese Ebenen standen denn auch im Fokus des studentischen Forschungsinte- resses.

Projektergebnisse

Auf Basis der Erhebungen konnten die Studie- renden ausmachen, inwieweit bereits solide Voraussetzungen für ein dauerhaft vertrau- ensvolles Klassenklima vorhanden waren bzw.

in welchen Bereichen Optimierungspotential gegeben war. Auf dieser Basis konnten sie kon- krete Maßnahmen für die einzelnen Schulen und die involvierten Klassen ableiten.

Als zweites Projektergebnis bewerteten glei- chermaßen Studierende und Lehrende das Se- minar hinsichtlich des Lernerfolgs als sehr po- sitiv: Der erhöhte zeitliche und organisatorische Aufwand, der für die Studierenden mit der Teil- nahme an einem solchen Lehr-Forschungs- Projekt verbunden gewesen ist, wurde aus Sicht der meisten Teilnehmer_innen mit einer inten- siveren Betreuung seitens der Lehrenden und einem hierdurch hohen subjektiv erlebten Er- kenntnisgewinn belohnt.

Vertrauen macht Schule.

Vertrauen als zentrales Element

positiver Schulentwicklung (VermaS) Zentrum für Vertrauensforschung (ZfV), Universität Vechta

PROJEKTPRÄSEnTATIOn — 25

82

PROJEKTPRÄSEnTATIOn — 25

83

Prof. Dr. mArTIN k.W. SCHWEEr MAIL: martin.schweer@

uni-vechta.de

BEATE PoLLAk

MAIL: beate.pollak@uni-vechta.de

Dr. Jörg SCHuLTE-PELkum

MAIL: joerg.schulte-pelkum@

uni-vechta.de

Universität Vechta

Driverstraße 22 49377 Vechta

MAIL: zfv@uni-vechta.de LITERATUR

Cocard, Y. (2010). Vertrauensbildung in Peerbeziehun- gen Jugendlicher. bildungs-vertrauen.de/material/

Vertrauen-Peers-Jugend_Cocard.pdf [15. 05. 2013]

Fichten, W. (2010). Forschendes Lernen in der Lehrerbildung. In: Eberhardt, U. (Hrsg.), Neue Impulse in der Hochschuldidaktik. Sprach- und Literaturwissenschaften (127 – 182). Wiesbaden:

VS. Fichten, W. & Meyer, H. (2006). Kompetenzent- wicklung durch Lehrerforschung. Zeitschrift für Pädagogik, Beiheft 51, 267 – 282.

Obolenski, A. & Meyer, Y. (2003). FORSCHENDES LERNEN. Theorie und Praxis einer professionellen Lehrerinnenausbildung. Bad Heilbrunn: Klinkhardt.

Schneider, R. & Wildt, J. (2007). Forschendes Lernen in Praxisstudien – Ein hochschuldidaktisches Konzept zur Frühförderung professioneller Kompetenzen in der Lehrerbildung. Journal Hochschuldidaktik, 18(2).

Schweer, M. (2008). Vertrauen im Klassenzimmer.

In: M. Schweer (Hrsg.), Lehrer-Schüler-Interaktion.

Pädagogisch-psychologische Aspekte des Lehrens und Lernens in der Schule (2. überarb. Aufl., 547 – 565). Wiesbaden: VS.

Schweer, M. (1999). Das Vertrauensphänomen in differentiell-psychologischer Perspektive – eine paradigmatische Betrachtung. Unv. Man.

Van Maele, D. & Van Houtte, M. (2010). The Quality of School Life: Teacher-Student Trust Relationships and the Organizational School Context. Social Indicators Research, 100(1), 85 – 100.

Vertrauen der Schüler_innen zu Lehrkräften:

u. a. Unterstützung, Respekt, Aufrichtigkeit (Schweer, 2008)

Vertrauen der Lehrkräfte zu Schüler_innen:

Lernfähigkeit und -bereitschaft („Teachability“) (Van Maele & Van Houtte, 2010, S. 86)

Vertrauen zwischen den Schüler_innen:

u. a. Verschwiegenheit, Verständnis, Ehrlichkeit, Sicherheit (Cocard, 2010)

Schüler_in Schüler_in

Lehrer_in

Vertrauen

Abbildung: Faktoren der Vertrauenswürdigkeit auf den verschiedenen Interaktionsebenen

Referenzen

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